Gangs of New York (VHS) Testberichte
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Pro & Kontra
Vorteile
- Vor allem der Anfang und das Ende ist sehr actionreich!Tolle Schauspielerauswahl!Teilweise recht spannend und schon ein etwas besonderer Film!
- Kulissen, Kostüme, Geschichtliche erläuterungen, Darsteller
- schöne Schlachten reichlich Action und viel Blut Daniel Day Lewis\\\' Leistung schöne Bilder
- Klasse Film - Klasse Schauspieler
- Ausstattung
Nachteile / Kritik
- Im Mittelteil leider etwas langatmig!Für viele wird der Anfang sehr brutal wirken!
- nichts
- Cameron Diaz teils sehr langatmig
- Viel Blut und Gewalt, ziemlich lange Filmdauer
- Hohe Erwartungen nicht erfüllt, zu viel in Einem, Streit und Kürzungen sind bemerkbar
Tests und Erfahrungsberichte
-
Geschichtliches Meisterwerk
5Pro:
Kulissen, Kostüme, Geschichtliche erläuterungen, Darsteller
Kontra:
nichts
Empfehlung:
Ja
Gangs of New York
Überall sind Gangs. Als ich Kind war, war der Begriff „GANG“ eigentlich kaum relevant in der DDR.
Ein Grund sich nun einmal über Gangs zu informieren. Was lag da näher als sich am Wochenende einmal das Monumentalwerk: „Gangs of New York“ gleich zweimal Reinzuziehen. Zumal der Regisseur Scorsese rund 30 Jahr Anlauf brauchte für diesen Film.
Kurze Inhaltsangabe
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Der Junge Amsterdam muss um 1846 zuschauen, wie sein Vater in einem blutigen Bandenkrieg vom Anführer der Gegenpartei Bill Cutting im Kampf ermordet wird. In den Armen des ca. 10 jährigen stirbt der Vater Priest Vallon, nachdem er den letzten Gnadenstoss von Cutting bekommen hat. Anlass dieser Straßenschlacht war der Kampf, der in Amerika geborenen Amerikaner gegen die neuen Einwanderer. Beide Gruppen bildeten die Gangs: Death Rabbits (Einwanderer) und die Natives. Der Kampf findet im Armenviertel Five Points statt. Eine Gegend in der 5 Stadtbezirke aufeinander treffen. Und damit auch verschiedene Völker (Chinesen, Farbige, Europäer, Irische Einwanderer) Der Priester Vallon war der Anführer der Irischen Einwanderer.
16 Jahre später kehrt der junge Amsterdam aus der Besserungsanstalt zurück in seine Heimat. Er buddelt das Messer aus, mit dem sein Vater erstochen wurde. Er selber hatte es damals noch geschafft, dieses in seinem Zuhause zu verstecken. Ein alter Freund aus Kindertagen schafft es, Amsterdam unerkannt in die Gang von Bill Cutting einzuschleusen. Natürlich möchte Amsterdam Rache üben, für seinen Vater. Aber das wird nicht leicht. Lernt er doch den „Butcher“ wie Bill Cutting auch genannt wird, nun genauer kennen. Er rettet ihm sogar das Leben. Als er am Jahrestag des Todes seines Vaters, den Butcher ermorden will, wird sein Plan durch Verrat vereitelt. Der Butcher entstellt ihm, um ihn als lebenden Beweis, des einzigen Mannes den er je am Leben ließ, laufen zu lassen. Butcher Ziehtochter Jenny, die Amsterdam liebt, pflegt diesen wieder gesund.
Aber der Kampf Mann gegen Mann ist nur aufgeschoben und nicht aufgehoben worden. Allerdings stellt ein noch größeres Gemetzel diesen Kampf am Ende des Filmes ziemlich in den Schatten.
Schauspieler
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Leonardo di Caprio ………..als Amsterdam
Cameron Diaz ….................als Jenny
Liam Neeson ……………….als Priest Vallon
Daniel Day-Lewis ………….als Bill Cutting
Henry Thomas ………………als Jonny
Der wirkliche Hauptdarsteller ist hier Daniel Day Lewis, finde ich. Er spielt den brutalen Butcher so überzeugend, dass man Alpträume bekommt. Dagegen ist Leonardo eher der süße Junge, der die Frauen in den Film ziehen soll. Aber auch er macht die Sache sehr gut.
Allerdings hat es der smarte Junge doch recht schwer, gegen den recht harten und überzeugenden Daniel Day Lewis anzukämpfen. So erscheint Leonardo für die Zeit in der er lebt, doch recht weich gezeichnet. Da hilft auch nicht sein barsches auftreten, gegenüber seinen Zeitgenossen.
Was mich dann am meisten etwas verärgerte war die harte Szene in der er vom Butcher entstellt wird. Denn die Entstellung ist nach der Genesung eigentlich nicht mehr zu sehen. Dafür das in der Entstellungsszene soviel Blut floss, schon erstaunlich. Oder wollte man das Gesicht von Leonardo hier nicht für den Zuschauer unansehnlich machen? Keine Ahnung. Es hätte aber mehr zum Film gepasst, wenn hier am Ende mehr zu sehen gewesen wäre, als eine rote Wunde auf der Wange, die am Ende auch verschwand.
Anstelle von Cameron Diaz, finde ich, hätte man jede andere schöne Schauspielerin nehmen können. Eigentlich überzeugt der Film eher durch die vielen Nebendarsteller, die Kulissen und die Kostüme. Liam Neeson ist ein Top Schauspieler, aber in den 10 Anfangsminuten des Filmes kann er das kaum unter Beweis stellen. Denn er wird ja gleich ermordet.
Daten zum Film
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Originaltitel: Gangs of New York
USA 2002
Produktionsfirma: Initial Entertainment Group (IEG) / Miramax
Lauflänge: 168 min.
Kostüme: Sandy Powell
Musik: Howard Shore
Kamera: Michael Ballhaus
Ausf. Produzenten: Michael Ovitz, Bob Weinstein, Rick Yorn, Michael Hausman, Maurizio Grimaldi
Produktion: Alberto Grimaldi, Harvey Weinstein
Story: Jay Cocks
Drehbuch: Jay Cocks, Kenneth Lonergan, Steve Zaillain
Regie: Martin Scorsese
FSK: 16. Das ist gerecht, sind die Szenen manchmal doch recht brutal. Wobei ich gestehe auch schon schlimmeres gesehen zu haben. Die Kampfszenen ähnelnd in ihrer Grausamkeit den Filmen: „The Patriot (Mel Gibson). Allerdings finde ich, das sie nicht an die Szenen: aus „Der Soldat James Ryan“ herankommen. Zumal man eigentlich nur sieht, wie Messer und Hackebeile in die Körper sausen. Ab und an lassen ein paar Pistolenkugeln, das Blut aus den Körpern spritzen. Aber das war es eigentlich schon. Keine überzogene Grausamkeit, wie man es aus Horrorfilmen kennt. Oder die Szenen fielen der Schere zum Opfer. Schließlich wurde der Film ja gewaltig gekürzt.
Der Film kostete über 100 Millionen Dollar. Wobei man hier auch sieht, wo das Geld geblieben ist. Anfänglich dauerte er 4 Stunden, wurde aber auf 2,5 Stunden zurechtgeschnitten. Eigentlich etwas schade, wie ich finde.
Nominiert wurde der Film für 10 Oscars. Bekam aber leider keinen einzigen davon. Etwas was ich schade finde. Denn die Kulissen, Kostüme und Massenszenen sind einen Oscar wert.
Effekte und Sound
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Was für ein Film. Ein regelrechter Kostümfilm. Ich gebe es zu, der Trailer vor rund 3 Jahren hatte meine Augen regelrecht in Richtung Kino gezogen. Aber am Ende habe ich den Film dort doch leider verpasst. Ich denke auf einer Leinwand wirkt das ganze noch prächtiger.
Wer eine Geschichtslektion haben will, über die Lebensumstände der New Yorker um 1860 herum, muss diesen Film einfach sehne. Die Kulissen sind grandios nachgebaut. Auch an Statisten mangelt es hier nicht. Und so bekommen wir hier eine Menge Gesichter zu sehen, die manchmal recht skurril wirken, aber den Film sehr realistisch erscheinen lassen. Die Schlachten erinnern mich gewaltig an das Epos: „Vom Winde verweht“. Die Effekte berufen sich allerdings eher auf alle möglichen Arten zu sterben oder zu töten. Der Sound ist gewaltig und wirklich super.
Meine Meinung
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Der Trailer ist es, der den Film schon sehr interessant erscheinen lässt. Eigentlich geht es kaum um die simple Geschichte zwischen Amsterdam und dem Butcher habe ich das Gefühl. Eher geht es hier Politik. Das Recht des Stärkeren, auf dem Amerika beruht. Während die Gangs ihren täglichen Kleinkrieg haben. Korruption überall zu sehen ist, ziehen in Wirklichkeit andere an den Fäden.
Als erstes aber bekommen wir eine wirklichkeitsnahe Geschichtsstunde über das Leben in den Armenviertel von New York zu sehen. Düstere braune Farbe und Kerzenschein zeigt uns das Leben der Menschen dort. Wir sehen, wie Wetten abgeschlossen werden, wie viel Ratten ein Terrier in 1 Minute totbeißt. Wir sehen die tägliche Armut. Tote auf den Straßen New Yorks um die sich keiner kümmert. Szenen die man heute noch aus Indien kennt. Tägliche Gewalt, Morde und Diebstähle. Hier überlebt nur, wer kämpfen kann. Psychologen hätten hier keine lebenden Kunden. Die Männer brüsten sich mit ihren Opfern. So schnitzt man die Anzahl der Erschlagenen in seine Keule. Oder man trägt die Weste eines ermordeten Attentäters.
Gewalt ist allgegenwärtig und man kann ihr nicht entfliehen. Was für ein Gegensatz zur Serie: “Unsere kleine Farm“, die im ähnlichen Zeitrahmen zu spielen scheint.
Den Mörder Butcher, der Menschen mit Schweinen vergleicht (was biologisch auch Sinn macht) lernt man näher kennen. Und plötzlich ist er eigentlich kein Monster mehr, sondern ein Opfer seiner Zeit. Einer grausamen Zeit. Es hätte bei dem Kampf vor 16 Jahren auch ihn treffen können. Ehrenvoll ist auch, wie er deshalb seinen Toten Kontrahenten behandelt. Dieser wird im Gegensatz zu den anderen Toten nicht verstümmelt.
Butcher, der glaubt alles in seinem Viertel zu beherrschen, ist am Ende des Filmes kein Herrscher mehr. Denn das Ende des Filmes zeigt uns, wer das Sagen hat. Das Geld der Herrschenden Klasse. Und so geht diese am Ende des Filmes auf die New Yorker Einwohner los. 2000 Menschen ließen bei diesem tatsächlichen Konflikt ihr Leben. So habe ich in der letzten Filmstunde die Gewissheit, dass Scorsese uns hier eine Geschichtslektion erteilen möchte. Es geht eigentlich kaum um den Butcher und Amsterdam. Nein es geht um die Macht.
Anlass der Aufstände war um 1860 die Einberufung der Einwanderer zum Bürgerkrieg. Diese wurden gleich nach ihrer Ankunft im gelobten Land in eine Uniform gepresst und auf ein Schiff gesteckt um in den Bürgerkrieg zu ziehen. Den so gelobten Bürgerkrieg, der den Schwarzen ihre Freiheit bringen sollte. Kein Wunder das der Hass auf die Farbigen da groß war. Zumal das gleiche Schiff das einen in den Krieg brachte, auch die unzähligen Toten aus dem Krieg wieder zurückbrachte. Jeder der in den Krieg zog, war eigentlich schon so gut wie tot. Denn es gab über 25000 Tote.
Jeder, der 300 Dollar hatte, konnte ich von dieser Rekrutierung freikaufen. Aber welcher Einwanderer hatte diese. Man hätte ebenso auch 3 Millionen verlangen können, wie Amsterdam es treffend im Film sagt.
Und so brodelt es im Hexenkessel der Armenviertel von New York. Keiner will in diesen Krieg, der nicht sein eigener ist. Als die Bewohner ihren Unmut über die Zwangsrekrutierung Luft machen und es zu Aufständen kommt, wie wir es gerade in Paris gesehen haben, schießt die Regierung auf ihre Wähler. Dabei gibt es über 2000 Tote Männer und Frauen.
Hier in diesem Kampf zeigt uns Scorsese die Unterschiede zwischen Arm und Reich. Die wohlhabenden Wohngebiete sehen eher aus, wie wir es aus den USA Schnulzen von früher kennen. Keiner hat aber, so schonungslos, die Elendsquartiere gezeigt. Scorsese zeigt es und hier liegt die Stärke des Filmes. Und so erinnert er mich an den alten Zille, der auch die armen Berliner malte und ihnen damit ein Denkmal setzte.
Schauen wir genauer in den Film. Scorsese wollte damit seiner Heimat ein Denkmal setzen und ihrer Geschichte. Klar, eine kleine Geschichte gehört damit hinein. Die bekommen wir auch.
Und wir bekommen eine Lektion in Geschichte. Während sich die Gangs auf der Straße untereinander bekriegen, fängt die Regierung an, in die aufbegehrende Bevölkerung zu schießen. Was sagt uns das? Eigentlich ist es sinnlos in Gangs zu kämpfen. Vielleicht sollten wir uns alle an einen Tisch setzen und miteinander besprechen, wie gegen die ungerechte Vorherrschaft des Kapitals vorzugehen ist. Und vielleicht ist das auch der Grund, warum der Film keinen Oscar bekommen hat. Wer weiß das schon.
Kurzes Fazit
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Für die viele Arbeit kann man nur die Höchstnote vergeben. Trotz der recht schwachen Handlung, die in meinen Augen eher Beiwerk ist, ist das ein grandioses Filmwerk, das in meinen Augen einen Oscar verdient hat. Die Stärke des Filmes liegt in den Kulissen und den Kostümen, sowie der Geschichtslektion.
Vielen Dank für Euer Lesen, Kommentieren und Bewerten.
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Berlin, 21.11.2005
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feldhase, 23.11.2005, 00:43 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
hab ihn auch gesehen! sh - LG vom Feldhasen
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topfmops, 22.11.2005, 13:09 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
also ich weiß es nicht . . . was ich zu dem film sagen soll, der bericht ist hervorragend
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anonym, 21.11.2005, 22:55 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Der kam gestern :) Hab ich gesehn :)
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Gangs of New York
Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
Der Film beginnt mit einer Auseinandersetzung zwischen zwei sich feindlich gesonnen Gruppen. Die eine Gruppe besteht aus Immigranten aus Irland, die unter dem Befehl des Priesters Vallon steht und einer heimischen Gruppe die von dem gnadenlosen Geschäftmanns William Cutting angeführt wird. Durch diesen Straßenkampf soll entgültig geklärt werden, wer das sagen im Hafenviertel „ Five Pointes“ hat. Es sind keine Pistolen erlaubt, nur Messer und andere scharfe Gegenstände. Bei diesem Kampf wird der Priester Vallon unter den Augen seines Sohnes Amsterdam von Cutting ermordet. Amsterdam ist noch sehr klein und schwört Cutting trotzdem Rache und wird daraufhin in ein Heim gesteckt. Dies ereignete sich im Jahr 1846 in Amerika.
Nach 16 Jahren im Erziehungsheim kehrt Amsterdam nach New York zurück und wird von Cutting als irischer Einwanderer abgestemmpelt. Amsterdam ist voller Rachegedanken und versucht sich an die Gang von Cutting heranzumachen, dieses gelingt ihm auch.
In den vergangenen Jahren ist William Cutting immer mächtiger geworden und regiert das Hafenviertel.
Amsterdam hat in der Zwischenzeit einen hinterhältigen Plan ausgeheckt und ist bereit ihn durchzuführen.
Cutting hilft einigen Politikern die Stimmen der Bewohner der „ Five Points“ zu erhalten.
Amsterdam ist mittlerweile wie ein Sohn für William, der auch der „ Schlachter“ genannt wird, geworden und erhält von ihm Unterricht, wie genau ein Mensch am Besten mit einem Messer zu töten ist.
Alle Leute haben vor Amsterdam großen Respekt, denn er lässt sich von niemanden etwas gefallen und dies ist das kleine Details, was Cutting an ihm so schätz.
An einem schönen Tag lernt Amsterdam die schöne Jeanny kennen und beide verlieben sich in einander.
Es gibt dabei nur ein kleines Problem, denn sie ist die Zeihtochter von William Cutting.
Endlich ist der Tag der Abrechnung gekommen und Amsterdam will seinen Plan nun in die Tat umsetzen. Sein Plan schlägt fehl, denn Amsterdam wurde im Voraus von einem anderen an William Cutting verraten.
Es kommt aber trotzdem zum kleinen Privatduell zwischen den beiden und Amsterdam verliert. Cutting lässt ihn am Leben, gibt ihm aber ein Merkmal mit auf den Weg. Er risst ihm etwas in die Backe, damit jeder sehen kann, das er gegen ihn verloren hat.
Amsterdam wird von Jeanny wieder gesund gepflegt und nun ist erst recht der Kampf zwischen den beiden ausgebrochen. Cutting’s Politikerfreund verliert im weiteren Verlauf einen Wahlkampf gegen den „Mann“ von Amsterdam. Daraufhin wird dieser „ Mann“ von ihm ermordet und Amsterdam stellt eine Armee aus allen Einwanderern zusammen.
Es ist eine schwierige Zeit, denn der Bürgerkrieg ist im vollem Gange. Die Regierung hat Angst, dass in den „ Five Points“ die Lage außer Kontrolle gerät und sendet Teile der Armee dorthin. Am Tag des geplanten Kampfes, beginnen die Leute aus dem Hafenviertel mit der Stürmung der Häuser der Politiker und daraufhin greift die Armee hart durch.
Der Kampf zwischen den beiden Armeen von Amsterdam und Cutting kommt daraufhin nicht richtig zustande. Zum Kampf zwischen Cutting und Amsterdam kommt es trotzdem und Amsterdam rächt sich erfolgreich an William Cutting für den Tod seines Vaters.
An diesem Tag kommt nicht nur Cutting ums Leben, sondern ebenfalls große Teile der Bevölkerung der „ Five Points“. Damit ist der Film auch schon zu Ende.
Zu den Schauspielern:
Leonardo Di Caprio spielt hier die Rolle des jungen Amsterdam. Er bringt die Rolle sehr gut herüber, von Anfang bis Ende. Di Caprio beginnt als junger unerfahrener Jüngling und zum Schluss scheint er in der Zeit mit Cutting gereift zu sein.
Daniel Day- Lewis übernahm die Rolle von William Cutting. Auch er überzeugte als perfekter Bösewicht. Er bringt die Macht, die Cutting in den „ Five Points“ hatte dem Zuschauer bestens herüber.
Die Rolle von Jeanny übernahm Cameron Diaz. Sie überzeugte meiner Meinung nach ebenfalls, brauchte aber nicht so viel zu sagen wie die beiden anderen. Sie trat nur in der Zeit der Pflege von Amsterdam in Erscheinung.
Die Regie hat Martin Scorsese geführt und seine Regiererfahrung wieder mal unter Beweis gestellt. Eine perfekte Leitung aller Karaktertäre.
Nun wieder einige Zeilen zu meiner eigenen Meinung:
Der Film ist für mich einer der besten Filme des Jahres. Ich habe von einigen Leute gehört, dass der Film nicht genug Spannung beinhalte, aber diese Meinung teile ich nicht. Für meinen Geschmack war der Film spannend genug und ich bin sehr anspruchvoll in solchen Sachen. Der Film ist an manchen Stellen nichts für schwache Nerven. Es gibt am Anfang genügend Blut und nachher nimmt dies leider ab. Trotzdem bleibt der Film aufregend genug und ist etwas für jedermann. Di Caprio bringt die Zuschauer am Anfang des Films sofort auf seine Seite, denn er erhält das Mitleid für den Tod von Amsterdams Vaters. Lewis ist für den Zuschauer von beginn an unsympathisch, denn er ist der Böse des Films.
Ein Manko hat der Film doch, denn ich hatte mir durch den Werbetrailer, den ich im Kino sah, etwas ganz anderes vorgestellt. Es gibt leider nur zwei Schlachten, die letzte kommt kaum zustande, dass war schon ein Minuspunkt. Trotzdem hat mir der Film sehr gut gefallen. Außerdem ist der Film schon wegen Cameron Diaz ein muss für uns männlichen Zuschauer, denn sie spielt ihre Reize sehr intensief aus. Martin Scorsese hat eine sehr gute Leistung abgeliefert, auch wenn ein bisschen mehr Blut über den Verlauf des Films nicht geschadet hätte. Trotz dieses kleinen Mankos, erhält er von mir die volle Sterneanzahl. Das Ansehen lohnt sich auf jeden Fall. Deswegen kann ich nur sagen, kauft euch die DVD und schaut ihn euch dann in Ruhe an. Für diesen Film braucht man auch viel Zeit, denn er dauert ca. 170 Minuten. Zwischendrin geht die Spannung zwar etwas herunter, aber man möchte herausfinden, ob es zur erfolgreichen Rache kommt. weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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MasterDeniz, 14.12.2005, 02:31 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
sh :-) <br/>würde mich über gegenlesung freuen, deniz :-)
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Cicila, 12.11.2005, 12:26 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Deine Filmberichte sind echt toll. Ich habe den Film auch mal gesehen und war recht angetan, aber nicht unbedingt begeistert. <br/>LG Cicila
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Die Erfahrung muss nicht immer siegen
Pro:
Guter Fim, gute Schauspieler
Kontra:
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Empfehlung:
Ja
Liebe Leserinnen und Leser,
ich möchte ihnen heute Abend den Film „ Gangs of New York“ vorstellen. Es ist zwar etwas spät dafür, aber besser jetzt, als nie.
Der Film beginnt mit einer Auseinandersetzung zwischen zwei sich feindlich gesonnen Gruppen. Die eine Gruppe besteht aus Immigranten aus Irland, die unter dem Befehl des Priesters Vallon steht und einer heimischen Gruppe die von dem gnadenlosen Geschäftmanns William Cutting angeführt wird. Durch diesen Straßenkampf soll entgültig geklärt werden, wer das sagen im Hafenviertel „ Five Pointes“ hat. Es sind keine Pistolen erlaubt, nur Messer und andere scharfe Gegenstände. Bei diesem Kampf wird der Priester Vallon unter den Augen seines Sohnes Amsterdam von Cutting ermordet. Amsterdam ist noch sehr klein und schwört Cutting trotzdem Rache und wird daraufhin in ein Heim gesteckt. Dies ereignete sich im Jahr 1846 in Amerika.
Nach 16 Jahren im Erziehungsheim kehrt Amsterdam nach New York zurück und wird von Cutting als irischer Einwanderer abgestemmpelt. Amsterdam ist voller Rachegedanken und versucht sich an die Gang von Cutting heranzumachen, dieses gelingt ihm auch.
In den vergangenen Jahren ist William Cutting immer mächtiger geworden und regiert das Hafenviertel.
Amsterdam hat in der Zwischenzeit einen hinterhältigen Plan ausgeheckt und ist bereit ihn durchzuführen.
Cutting hilft einigen Politikern die Stimmen der Bewohner der „ Five Points“ zu erhalten.
Amsterdam ist mittlerweile wie ein Sohn für William, der auch der „ Schlachter“ genannt wird, geworden und erhält von ihm Unterricht, wie genau ein Mensch am Besten mit einem Messer zu töten ist.
Alle Leute haben vor Amsterdam großen Respekt, denn er lässt sich von niemanden etwas gefallen und dies ist das kleine Details, was Cutting an ihm so schätz.
An einem schönen Tag lernt Amsterdam die schöne Jeanny kennen und beide verlieben sich in einander.
Es gibt dabei nur ein kleines Problem, denn sie ist die Zeihtochter von William Cutting.
Endlich ist der Tag der Abrechnung gekommen und Amsterdam will seinen Plan nun in die Tat umsetzen. Sein Plan schlägt fehl, denn Amsterdam wurde im Voraus von einem anderen an William Cutting verraten.
Es kommt aber trotzdem zum kleinen Privatduell zwischen den beiden und Amsterdam verliert. Cutting lässt ihn am Leben, gibt ihm aber ein Merkmal mit auf den Weg. Er risst ihm etwas in die Backe, damit jeder sehen kann, das er gegen ihn verloren hat.
Amsterdam wird von Jeanny wieder gesund gepflegt und nun ist erst recht der Kampf zwischen den beiden ausgebrochen. Cutting’s Politikerfreund verliert im weiteren Verlauf einen Wahlkampf gegen den „Mann“ von Amsterdam. Daraufhin wird dieser „ Mann“ von ihm ermordet und Amsterdam stellt eine Armee aus allen Einwanderern zusammen.
Es ist eine schwierige Zeit, denn der Bürgerkrieg ist im vollem Gange. Die Regierung hat Angst, dass in den „ Five Points“ die Lage außer Kontrolle gerät und sendet Teile der Armee dorthin. Am Tag des geplanten Kampfes, beginnen die Leute aus dem Hafenviertel mit der Stürmung der Häuser der Politiker und daraufhin greift die Armee hart durch.
Der Kampf zwischen den beiden Armeen von Amsterdam und Cutting kommt daraufhin nicht richtig zustande. Zum Kampf zwischen Cutting und Amsterdam kommt es trotzdem und Amsterdam rächt sich erfolgreich an William Cutting für den Tod seines Vaters.
An diesem Tag kommt nicht nur Cutting ums Leben, sondern ebenfalls große Teile der Bevölkerung der „ Five Points“. Damit ist der Film auch schon zu Ende.
Zu den Schauspielern:
Leonardo Di Caprio spielt hier die Rolle des jungen Amsterdam. Er bringt die Rolle sehr gut herüber, von Anfang bis Ende. Di Caprio beginnt als junger unerfahrener Jüngling und zum Schluss scheint er in der Zeit mit Cutting gereift zu sein.
Daniel Day- Lewis übernahm die Rolle von William Cutting. Auch er überzeugte als perfekter Bösewicht. Er bringt die Macht, die Cutting in den „ Five Points“ hatte dem Zuschauer bestens herüber.
Die Rolle von Jeanny übernahm Cameron Diaz. Sie überzeugte meiner Meinung nach ebenfalls, brauchte aber nicht so viel zu sagen wie die beiden anderen. Sie trat nur in der Zeit der Pflege von Amsterdam in Erscheinung.
Die Regie hat Martin Scorsese geführt und seine Regiererfahrung wieder mal unter Beweis gestellt. Eine perfekte Leitung aller Karaktertäre.
Nun wieder einige Zeilen zu meiner eigenen Meinung:
Der Film ist für mich einer der besten Filme des Jahres. Ich habe von einigen Leute gehört, dass der Film nicht genug Spannung beinhalte, aber diese Meinung teile ich nicht. Für meinen Geschmack war der Film spannend genug und ich bin sehr anspruchvoll in solchen Sachen. Der Film ist an manchen Stellen nichts für schwache Nerven. Es gibt am Anfang genügend Blut und nachher nimmt dies leider ab. Trotzdem bleibt der Film aufregend genug und ist etwas für jedermann. Di Caprio bringt die Zuschauer am Anfang des Films sofort auf seine Seite, denn er erhält das Mitleid für den Tod von Amsterdams Vaters. Lewis ist für den Zuschauer von beginn an unsympathisch, denn er ist der Böse des Films.
Ein Manko hat der Film doch, denn ich hatte mir durch den Werbetrailer, den ich im Kino sah, etwas ganz anderes vorgestellt. Es gibt leider nur zwei Schlachten, die letzte kommt kaum zustande, dass war schon ein Minuspunkt. Trotzdem hat mir der Film sehr gut gefallen und ich werde ihn mir sofort kaufen, wenn er auf DVD erscheint. Außerdem ist der Film schon wegen Cameron Diaz ein muss für uns männlichen Zuschauer, denn sie spielt ihre Reize sehr intensief aus. Martin Scorsese hat eine sehr gute Leistung abgeliefert, auch wenn ein bisschen mehr Blut über den Verlauf des Films nicht geschadet hätte. Trotz dieses kleinen Mankos, erhält er von mir die volle Punktzahl. Das Ansehen lohnt sich auf jeden Fall, ist aber leider zur Zeit nicht möglich, denn er läuft nicht mehr in den Kinos. Deswegen kann ich nur sagen, wartet auf die DVD und schaut ihn euch dann in Ruhe an. Für diesen Film braucht man auch viel Zeit, denn er dauert ca. 170 Minuten. Zwischendrin geht die Spannung zwar etwas herunter, aber man möchte herausfinden, ob es zur erfolgreichen Rache kommt.
Zum Schluss meines Berichtes wünsche ich euch viel Spaß beim Ansehen und ich hoffe der Bericht hat euch gefallen. weiterlesen schließen -
Gangs of New York - ein unerwarteter Kinobesuch mit positivem Ausgang !
Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
Ehrlich gesagt, die Entscheidung ins Kino zu gehen fiel 15 min vor Beginn des Filmes. Und auch während der Fahrt in ebendieses wussten wir noch nicht welchen Film wir anschauen würden. Die Entscheidung für „Gangs of New York“ fiel somit quasi erst vor dem Kino. Was ich damit sagen will ist, daß ich relativ unvoreingenommen und spontan den Film gesehen habe. Ich wusste nicht was mich erwartet, und hatte mich nicht vorher informiert, ob es sich überhaupt lohnt. Ich ging also mit null Ahnung das Ganze an. Gehört zwar nicht zum Thema, aber 7 €uro für eine kleine Nebenleinwand ist für meinen Geschmack eindeutig zu teuer. Man muß sich nicht wundern, daß man 14 Tage nach dem Kinoanlauf sämtlich Filme schon unter der Hand auf DVD angeboten bekommt...
Aber darum solls nicht gehen, wir wollen ein wenig die guten und die weniger guten Seiten des Filmes beleuchten. Der Anfang des Filmes ist für meinen Geschmack etwas zu brutal. Wir schreiben Mitte des 19. Jahrhunderts. Der Stadtteil 5 Points wird von 2 Gangs beherrscht. Sie halten sich mit Raub, Betrug, falschen Spiel... über Wasser. Wobei eigentlich nur die großen Bosse gut leben. Die „kleinen Lichter“ der Gang sehen nicht viel von Ihren gegen das Gesetzt verstoßenden Bereicherung. Das Gesetz ist quasi auch nicht vorhanden. Polizei ist, wenn sie überhaupt da ist, bestochen. Auch ein Menschenleben ist nicht viel wert, und es wird großzügig damit umgegangen. In dieser Zeit treffen sich die 2 größten Gangs, die eine wird von einem brutalen New Yorker, die andere von einen irischen Emigranten angeführt. Der New Yorker und seine Gang haben ein grundsätzliches Problem mit Iren und hassen sie alle. Aus diesem Grund soll eine öffentliche Schlacht im New Yorker Winter ausgetragen werden. Die beiden Gangs stehen sich gegenüber, bewaffnet mit Messer, Knüppel, Äxten... Es beginnt eine furchtbare Schlachterei, die für meinen Geschmack zu freizügig dargestellt ist. Etwas weniger hätte gereicht, und die Härte der Kämpfe wäre auch rübergekommen. Am Ende der Schlacht besiegt der Anführer der New Yorker den der Iren, und vollstreckt ihn mit einem Messer. Nach der Schlacht ist der ganze Schnee der „Arena“ hellrosa gefärbt...
Der Sohn des irischen Anführers hat alles mit angesehen, und rennt zu seinem schwer verwundeten Vater. In seinen Armen hält er seinen Sohn, und stirbt. Daraufhin wird der kleine von New York weggebracht, wo er bei einer Pastorfamilie aufwächst. Erst 16 Jahre später ist er selbstständig, und kommt zurück nach New York, und will Rache...
Ich möchte an dieser Stelle nicht weitererzählen, denn der Leser meines Beitrags soll ja auch noch etwas Spannung im Kino erleben. Parallel laufen noch Geschichten wie die Einführung der allgemeinen Wehrpflicht, und man erlebt wie korrupte Politiker sich Stimmen im Wahlkampf erschleichen.
Der Film zeigt einen Einblick in die Geschichte New Yorks, die mir so nie gegenwärtig war. Selbst wenn nur die Hälfte der Zustände damals so waren wie sie im Film gezeigt werden, war es furchtbar. Kaum zu glauben, daß das gerade mal 150 Jahre – sprich zur Geburtszeit unserer Ur Urgroßväter – war.
Das allein finde ich sehr beeindruckend, und auch sehr gut inszeniert. Man fühlt sich richtig in die damalige Zeit hineinversetzt.
Schauspielerische Leistungen sind gut, wenn auch nicht überdurchschnittlich. Sorry, aber ich bin einfach kein wirklicher „Leo“ Fan.
Was für mich noch ein Pluspunkt war, ist die Spannung. Man sitzt mehrmals sprichwörtlich drin wie angenagelt, und starrt mit offenem Mund in Richtung Leinwand. Allein die Szene mit dem Messerwerfen ( mit seine Mädchen ) – für alle die ihn schon gesehen haben. Spannung pur ist also garantiert.
Insgesamt wirkt das Ganze sehr echt und nicht – wie beispielsweise beim „aktuellen“ Bond – zu gekünstelt.
Was mich einfach noch etwas gestört hat ist der freizügige Umgang des Regisseurs mit Blut. Da spritzt das Blut das es eine wahre Pracht ist. In einer Szene steht das Blut regelrecht Wadenhoch. Und das wiederum wirkt dann für meinen Geschmack doch wieder eher unecht. Etwas weniger Blut, und etwas weniger Brutalität hätte den Film meiner Meinung nach noch weiter aufgewertet. Denn es gilt nicht je brutaler desto besser. Das ist aber auch der einzige Kritikpunkt der mir aufgefallen ist. Insgesamt lohnt sich ein Kinobesuch auf jeden Fall – auch für 7 €uro. Ich gebe 8 von 10 Punkten. weiterlesen schließen -
Ein düsteres Sittengemälde [UPDATE]
Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
Was soll man mit dem neuen monumental angelegten filmischen Epos Martin Scorseses anfangen?
In prachtvollen, opulenten Bilderorgien führt uns der Regisseur in mehr als zweieinhalb Stunden in die Welt des Krieges, des New Yorker Bandenkriegs des 19. Jahrhunderts, in einen Schmelztiegel, in dem ausschließlich Gewalt zu herrschen scheint, nichts als Gewalt. Die opulenten Bilder von Michael Ballhaus fügen sich zu einem bewegten Fresko zusammen, das vom Leben einer Zeit erzählt, die uns so fern zu liegen scheint und in mancher Hinsicht doch näher ist, als wir glauben. Fast scheint es, als wolle Scorsese dem alten Friedrich Engels recht geben, der die Gewalt zu einer Art Katalysator bei der Entstehung sozialer Umbruchprozesse erklärte. Oder wie sein nicht minder berühmter Freund Karl Marx es formulierte: Gewalt sei der „Geburtshelfer jeder alten Gesellschaft, die mit einer neuen schwanger geht“. „Geschichte ist immer gewalttätig. Einwanderer kamen in Amerika an und gerieten sofort in Konflikt mit den dort Geborenen. Das war ein permanenter Kampf, und das 19. Jahrhundert war das gewalttätigste der amerikanischen Geschichte“, äußerte der Regisseur in einem Interview mit „Die Welt“. Doch Scorsese wäre nicht Scorsese, wenn die Dinge nur hier zu finden wären. Die heutige Lower East Side, in der „Gangs of New York“ spielt, platzte aus den Nähten – vor Menschen, vor Dreck, vor Kriminalität, vor Gewalt. Die Leinwand scheint manchmal zu zerbersten, die Menschen aus ihr „herauszufallen“, so dicht filmten Scorsese und Ballhaus Five Points, das Zentrum der unzähligen irischen, italienischen und anderen Gangs.
„Gangs of New York“ fügt sich – das sei hier vorweggenommen – in die Darstellung der Geschichte Amerikas bzw. einzelner Epochen ein, wie sie Scorsese sieht: ob in „Goodfellas“ (1990), einer Art (im historischen Sinn) Fortsetzung von „Gangs“ im Mafia-Milieu, oder „Taxi Driver“ (1976). Selbst „Age of Innocence“ (1993), der in der High Society von New York um 1870 spielt, kann als direkte Folge der Geschichte der bürgerkriegsähnlichen Entwicklung im New York der 40er bis 60er Jahre des 19. Jahrhunderts gesehen werden (Daniel Day-Lewis spielt hier den Anwalt Newland, der auf ein Leben mit der Gräfin Olenska aus Gründen der Gesellschaftsfähigkeit verzichtet).
Inhalt
Die großen Hungersnöte der 40er Jahre in Irland treiben einen Strom von Einwanderern nach Amerika. Der Priester Vallon (Liam Neeson) gehört 1846 zu den Wortführern der irischen Immigranten in New York, die es in der Lower East Side von Manhattan schwer haben. Die schon länger dort lebenden Einwohner, die sich als „Natives“ bezeichnen, machen den Iren und anderen Ethnien das Leben zur Hölle. Die „Natives“ hassen die angeblich verkommenen Hungerleider aus dem Ausland, aber auch die „Neger“. „Five Points“ ist das Zentrum der Macht der „Natives“, die von dem Metzger Bill Cutting, genannt Bill the Butcher (Daniel Day-Lewis) angeführt werden. Nicht nur die „Natives“, auch die vor kürzerer Zeit eingewanderten Ethnien, haben sich in Gangs zusammengeschlossen. Selbst die verschiedenen, ethnisch besetzten Feuerwehren, kämpfen miteinander um das Vorrecht, Brände zu löschen. Vallon leitet die irischen „Dead Rabbits“. In einer Schlacht zwischen den beiden verfeindeten Gruppen wird Vallon vor den Augen seines Sohnes (Cian McCormack) getötet – kein geringerer als Bill selbst versetzt Vallon den Todesstoß.
16 Jahre später kommt der in einem Heim aufgewachsene Amsterdam Vallon (Leonardo DiCaprio) zurück nach Five Points. Er hat nur eines im Sinn: Rache für den Tod seines Vaters zu nehmen. Nach wie vor regiert Bill the Butcher – im Verein mit dem korrupten Anführer einer politischen Gruppierung, der sog. Tammany Hall, William „Boss“ Tweed (Jim Broadbent), der sich Wählerstimmen durch Bestechung kauft; die Polizei ist ebenfalls durch und durch korrupt. Niemand außer Johnny Sirocco (Henry Thomas), der Amsterdam nach dem Tod seines Vaters geholfen hatte, weiß, dass er der Sohn Vallons ist. Amsterdam sucht vorsichtig Kontakt zu dem skrupellos regierenden Bill und gewinnt dessen Vertrauen. Schon bald gehört Amsterdam zu Bills wichtigen Männern. Bill verhält sich gegenüber dem jungen Mann wie eine Art Vater. Die Freundschaft Amsterdams mit Johnny allerdings wird auf eine harte Probe gestellt, als Amsterdam sich in die Betrügerin und Taschendiebin Jenny (Cameron Diaz) verliebt. Denn auch Johnny ist in Jenny unsterblich verliebt, die mit zwölf Jahren von Bill aufgenommen und groß gezogen wurde.
Aus Rache verrät Johnny Amsterdam und erzählt Bill, dass er der Sohn des Priesters Vallon ist. Ein Kampf um Leben und Tod zwischen Bill und Amsterdam beginnt ...
Inszenierung
Scorsese zeichnet, vor allem durch die enorm aufwendigen Kulissen, die in Cinecitta (Rom) errichtet wurden, und die Bilder von Ballhaus ein intensives Gemälde des Lebens der 60er Jahre des 19. Jahrhunderts in der Lower East Side. Die vordergründig von den Reichen und Mächtigen der Stadt in der Upper West Side, der 5th Avenue usw. propagierte Demokratie wird von Scorsese mit deutlichem Zynismus bloßgestellt. Tammany Hall war eine korrupte Vereinigung, die heute sicherlich als kriminelle Vereinigung in den Bereich des organisierten Verbrechens eingestuft würde. Stimmen werden nicht nur gekauft, sie werden mehrfach gezählt, potentielle Wähler werden gezwungen, ihre Stimmen mehrmals abzugeben, die Polizei wird bestochen usw. Scorsese führt drei Gruppen vor: die irischen Einwanderer, die „Natives“ und die begüterte New Yorker High Society. Alle zeichnen sich durch Korruption, Gewaltanwendung, sei es direkt, sei es indirekt über Polizei oder ethnische Gruppen, aus.
Scorsese macht dies an den drei Personen – Bill the Butcher, Amsterdam und William „Boss“ Tweed – mehr als deutlich. Bill reagiert in der Hauptsache mit Gewalt und Angst, mit dem Fleischermesser, den Knüppeln, den Fleischerbeilen wird für „Ordnung“, das heißt für den Erhalt der Macht in Five Points gesorgt. Er lehrt Amsterdam an einem hängenden Schwein, wie man einen Mann schnell tötet. Bill, mit hohem Zylinder, einem Glasauge und enormen Schnauzbart, ist ein furchterregender Mann, und Tweed hat über Jahre hinweg mit ihm ein taktisches Übereinkommen, um sich Wählerstimmen zu sichern. Day-Lewis spielt diesen Bill in grandioser Art und Weise, mit einer Portion (Galgen-)Humor hier, dem Funkeln in seinem Auge als Ausdruck des absoluten Machtanspruchs dort.
Scorsese zeigt aber auch, welche Folgen das Regiment der unkontrollierten Gewalt in Five Points hat: in der Person von Amsterdam, der letztlich nur Rache will, gleichzeitig jedoch von der Gerissenheit und Intelligenz Bills fasziniert ist. Er kann Jenny nicht folgen, als die Five Points verlassen will. Er muss sich „reinigen“, indem er Bill tötet.
Die Grundaussage des Films ist klar und wird deutlich und nachvollziehbar geschildert: Amerika ist nicht nur in den Straßen entstanden. Die Gewalt, eine maßlose, fast grenzenlose Gewalt unzähliger in Gangs organisierter ethnischer, religiöser, politisch motivierter Gruppen hat zwischen 1776 und 1865 – übrigens nicht nur in New York, sondern mehr oder weniger auch in allen anderen Großstädten – um die Macht gekämpft. Der Bürgerkrieg blutet auch die New Yorker Armen noch zusätzlich aus, weil immer mehr Soldaten 1863 von Regierungsbeamten rekrutiert werden, was u.a. zum Aufstand führt. Es gibt andererseits in diesen Situationen kein Zentrum der Macht, keine Zentralgewalt, die wirklich höchste und zugleich demokratisch kontrollierbare Macht sein könnte. Bis 1910 ziehen sich noch Bandenkriege hin, und sie sind das Bindeglied zu einer anderen Entwicklung: der Entstehung mafiöser Strukturen im Zuge der Prohibition ab 1920.
Hier liegt die Logik in Scorseses filmischem Werk. Die übliche Gegenüberstellung von Zivilisation und Barbarei wird einer gnadenlosen Kritik unterzogen. Five Points wirkt nicht nur wie, es ist die Hölle auf Erden. Selbst die verschiedenen Feuerwehren sehen ihre Aufgabe nicht in erster Linie im Löschen von Bränden, sondern im Streit und Krieg darum, wer löschen darf. Einziger Gegenpol zu diesem brutalen Schmelztiegel (Scorsese verzichtet übrigens bewusst darauf, das Töten direkt zu zeigen) ist die langsam sich anbahnende Liebesgeschichte zwischen Amsterdam und Jenny Everdeane, einer Frau, die zunächst darauf bedacht ist, in dieser Hölle unabhängig zu existieren und niemanden an sich heran lässt. Die Bekanntschaft mit Amsterdam regt in ihr Zuneigung, weil Amsterdam sich zwar von Rache gegenüber Bill leiten lässt, andererseits aber zeigt er auch Mitgefühl gegenüber anderen.
Das Inferno der Bandenkriege, der Korruption, des Elends, der Gewalt löst sich erst auf, als die reichen Mächtigen der Stadt sich entschließen, dem ein Ende zu setzen. Doch dies darf man nicht verwechseln mit dem Sieg der Guten über die Bösen, der Demokratie über die Barbarei. Korruption und Gewalt bekommen lediglich eine legale Form, und die Schlussfolgerung, dass dieses Amerika nur 50 Jahre später in den mafiösen Strukturen der Prohibitionszeit in anderer Form weiter existiert, was auf die Tradition des gewalttätigen 19. Jahrhunderts zurückgeht, ist kaum von der Hand zu weisen.
Fazit
Das Sittengemälde, das Scorsese hier zeichnet, wirkt nie plakativ. Die opulenten Bilder der Hölle des Lebens in Five Points zeigen eine erschreckend lebendige Gesellschaftsstruktur, die zu einem besseren Verständnis der amerikanischen Geschichte sicherlich beitragen kann. Scorsese gelingt es, die Funktionsweise dieser Lebensweise zwischen amerikanischer Unabhängigkeit und dem zweiten Drittel des 19. Jahrhunderts vor allem über die Charaktere seiner Geschichte glaubhaft zu dokumentieren.
Der enorme Aufwand, der für diesen Film betrieben wurde, hat sich meinem Eindruck nach vollauf gelohnt.
Wertung: 10 von 10 Punkten.
Update
Das zweite Sehen eines Films offenbart dann neue Gesichtspunkte und Einblicke, wenn ein Film wirklich etwas zu sagen hat. Ich habe die Originalversion von „Gangs of New York“ – beileibe nicht nur wegen der englischsprachigen Fassung – in mich regelrecht aufgesogen und den Eindruck gewonnen, dass dieses große Meisterwerk bei jedem Sehen neue Türen öffnet und zusehends emotionalisiert. Scorsese hat übrigens in einem Interview darauf hingewiesen, dass die Kino-Version des Films die endgültige Fassung sei; es gebe keinen (längeren) Director's Cut (den Hinweis verdanke ich Thomas Groh und Björn Becher).
Die Werbezeile für „Gangs“, Amerika sei in den Straßen entstanden, bezieht sich – entgegen aller voreiligen Schlüsse – nicht einseitig auf den Krieg von Banden. Scorsese entwickelt den Kontrapunkt zu dieser Brutalität – die Liebesgeschichte zwischen Amsterdam und Jenny Everdeane und die damit verbundene Sehnsucht bzw. das Gespür der beiden Figuren nach einer sozial gerechten und emotional verbindenden Konstituierung von Gesellschaft (also Demokratie und Gerechtigkeit, Liebe, Behutsamkeit und Zärtlichkeit, nicht nur bezogen auf ein Paar) – parallel zur Zuspitzung der Bandenkonflikte.
Man kann dem Film den Vorwurf machen, dass sich Scorsese nicht immer an die historischen Fakten hält, etwa in bezug auf die Figur des William Cutting oder den historisch fragwürdigen, im Film gezeigten Einsatz von Kanonenbooten gegen die Aufständischen, die sich der Einberufung widersetzen. Peanuts. Entscheidend ist die Archäologie der Bilder, das prall gefüllte Bild einer sozialen Szenerie, in der die feinen Unterschiede zwischen den Banden (hier einerseits der von Cutting geführten „Natives“, andererseits der irischen „Dead Rabbits“ und zum Dritten der feinen Bande der Tammany-Begüterten) ebenso heraus zu destillieren sind wie ihre Gemeinsamkeiten.
Bereits die Eingangssequenz – Scorsese verzichtet völlig auf einen Vorspann – wirft den Betrachter „gnadenlos“ in diese kaum intensiver darzustellende Szenerie. Die irischen Einwanderer kamen aus existentieller Not. Die Hungersnöte in Irland, vor allem The Great Famine, brachte ca. einer Million Iren den Tod. Etwa eine weitere Million wanderte aus, unter großen Entbehrungen, vor allem nach Amerika. Die Organisierung der einwandernden Iren in Banden war hier also vor allem Selbstschutz gegenüber den Angriffen der so genannten „Natives“, die die katholischen „Hungerleider“ bis aufs Messer bekämpften. Wiederum anders orientiert waren die Banden der begüterten New Yorker, die sich als feine und pseudolegale Spitzen der Gesellschaft u.a. in Tammany Hall unter „Tweed“ organisiert hatten und v.a. die „leisen“ Mechanismen der Korruption pflegten. In einer Szene des Films wird deren Strategie besonders drastisch sichtbar: Bei Wahlen gehe es nicht um die abgegebenen Stimmen, sondern um die gezählten, soll heißen: man zählt einfach mehr Stimmen für den eigenen Kandidaten, als abgegeben wurden.
Innerhalb dieser Szenerie entwickelt Scorsese nicht nur eine Art „Durchbruch“ der Liebe. Am Schluss bleiben Amsterdam und Jenny als Protagonisten eines zwar nicht „ganz anderen“, aber doch modifizierten Amerika, einer Gesellschaft, in der die Gruppenverbundenheit und der Individualismus in einer letztlich nicht geklärten, aber in Ansätzen vorhandenen Kombination als möglicher Keim einer demokratischen Gesellschaft übrig bleiben. Die Väter liegen erst im Tod friedlich nebeneinander. Am Horizont lässt Scorsese die Skyline von Manhattan in die Gegenwart – mit den Twin Towers – „hinüberwachsen“.
Die Konzeption des archaisch anmutenden, aber dennoch der Zivilisation inhärenten Modells der Bandenkriege als Vorstufe einer befriedeten Gesellschaft, die nur deshalb befriedet werden konnte, weil die Gewalt einer sich herausbildenden zentralen staatlichen Macht im Besitz der Begüterten einen Schlussstrich ziehen musste, um Konsistenz und Kohärenz der Sozialstruktur zu gewährleisten (der Aufstand gegen die Einberufung zur Armee während des Bürgerkrieges wird niedergeschlagen), diese Konzeption hat nur begrenzte zeitliche Dauer, weil alles andere in die Vernichtung geführt hätte. Trotzdem – und ohne dass Scorsese hier direkt Bezüge vermittelt – tradiert sich die Erinnerung an die Bandenkriege nur Jahrzehnte später in der Mafia, die über ihre eigenen Interessen (ebenso verpackt in ein Mäntelchen von Ehrbegriffen und Familiensinn) hinaus keine politischen oder sozialkonstituierenden Bedürfnisse kennt und kennen kann. Die Prohibition lässt die Geister von einst in einem neuen, anderen Licht wieder auferstehen. Und auf Scorseses Gesamtwerk bezogen ergibt sich hier eine Kontinuität, die erschreckend und staunenswert zugleich ist.
Eng verbunden damit ist der Blick Scorseses auf „die Stadt“, die Stadt nicht als bloße Zusammenballung von Menschen, sondern als soziale Größe, in der die Widersprüche der historischen Entwicklung, die Symbolik, die für Schuld, Sühne, Reinigung im Schmelztiegel New York am Reinsten sichtbar wird.
Gangs of New York
(Gangs of New York)
USA, Deutschland, Italien, Großbritannien, Niederlande 2002, 168 Minuten
Regie: Martin Scorsese
Drehbuch: Jay Cocks, Steven Zaillian, Kenneth Lonergan, u.a. nach dem Buch von Herbert Asbury („The Gangs of New York“ von 1928)
Musik: Howard Shore
Director of Photography: Michael Ballhaus
Schnitt: Thelma Schoonmaker
Produktionsdesign: Dante Ferretti, Stefano Maria Ortolani, Robert Guerra, Maria Theresa Barbasso, Nazzareno Piana, Alessandro Alberti, Dimitri Capuani
Hauptdarsteller: Leonardo DiCaprio (Amsterdam Vallon), Daniel Day-Lewis (William „Bill the Butcher“ Cutting), Cameron Diaz (Jenny Everdeane), Liam Neeson (Priester Vallon), Jim Broadbent (William „Boss“ Tweed), John C. Reilly (Happy Jack), Henry Thomas (Johnny Sirocco), Brendan Gleeson (Walter „Monk“ McGinn), Gary Lewis (McGloin), Stephen Graham (Shang), Eddie Marsan (Killoran), Alec McCowen (Reverend Raleigh), David Hemmings (Mr. Schermershorn), Larry Gilliard Jr. (Jimmy Spoils), Cara Seymour (Hell-Cat Maggie), Roger Ashton-Griffiths (P. T. Barnum), Peter Hugo Daly (einarmiger Priester), Cian McCormack (der junge Amsterdam)
Offizielle Homepage: http://www.gangsofnewyork.de
Internet Movie Database: http://german.imdb.com/Title?0217505
Weitere Filmkritik(en):
„Chicago Sun-Times“ (Roger Ebert):
http://www.suntimes.com/ebert/ebert_reviews/2002/12/122004.html
„Movie Reviews“ (James Berardinelli):
http://movie-reviews.colossus.net/movies/g/gangs_ny.html
„The New York Times“ (A. O. Scott):
http://www.nytimes.com/2002/12/20/movies/20GANG.html
© Ulrich Behrens 2003 für
www.ciao.com
www.yopi.de
www.dooyoo.de weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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XXLALF, 30.08.2011, 09:11 Uhr
Bewertung: besonders wertvoll
super bericht, wobei ich mich fürs erste nicht für den film begeistern könnte. da müsst ich mich mit der materie intensiver beschäftigen, dann könnte ich auch gefallen an diesem film finden. bw und ganz liebe grüße
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