Die Liebe in den Zeiten der Cholera (Taschenbuch) / Gabriel Garcia Marquez Testberichte

Tests und Erfahrungsberichte

• eine neue Liebe ist wie ein neues Leben

  

  13.03.2008, 07:45 Uhr von
  HEIDIZ
  

  5

  Bewertungen (70) / Kommentare (20)
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  Pro:

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  Kontra:

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  Empfehlung:

  Ja

  Gabriel Garcia Marquez - Die Liebe in den Zeiten der Cholera -
  
  Nachdem nun endlich der Film zum Buch in den Kinos läuft, worauf schon so viele Menschen gewartet haben muss man sich auch unweigerlich mit dem Buch beschäftigen.
  
  Gabriel Garcia Marquez, dieser so beeindruckende kolumbianische Schriftsteller, der schon mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet wurde, wie ich finde, vollkommen zurecht, hat mit diesem Roman ein Werk geschaffen, welches seinesgleichen sucht. Er wurde 1927 in Aracataca geboren. und sein Leben und Werk ist von einer Vielzahl beeindruckender Werke geprägt.
  
  Die Liebe in den Zeiten der Cholera beginnt im Jahr 1880 und zieht sich durch das komplette Leben der Hauptperson Florentino Ariza. Dieses Buch ist eigentlich ein Liebesroman, aber man sollte ihn wirklich nicht unterbewerten. Marquez hat es geschafft, mit diesem Werk das Leben und die Liebe neu zu definieren, wieder zu definieren, der Liebe und dem Leben Kraft zu geben.
  
  Man kann, wenn man diesen Roman liest, viel für sein eigenes Leben daraus entnehmen.
  
  51 Jahre, 9 Monate und 4 Tage wartet Florentino Ariza auf Fermina Daza, seine große Liebe. Er lernt sie kennen, als er noch ein armer junger Mann war und beruflich als Telegraphist arbeitete. Sie hat ihm sein Herz geraubt und seinen Verstand, und dies kommt immer wieder im Buch zum Ausdruck. Marquez schafft es immer wieder, die Gefühle, Gedanken und Sehnsüchte Arizas darzulegen.
  
  Teile der Romanhandlung sollen der Lebensgeschichte Marquez`s Eltern zugrunde liegen, was aber nicht bewiesen ist.
  
  Hört man den Titel, stellt man sich vor, dass es evtl. hauptsächlich um die Krankheit Cholera geht im Roman, was aber nicht unbedingt der Fall. Diese Krankheit wird eigentlich nur am Rande erwähnt und zieht sich im Hintergrund als zeitliches und historisches Dokument durch den gesamten Roman.
  
  Fermina Daza hat also Florentino Ariza verzaubert. Sie hat einen für ihn faszinierenden stolzen Gang. Er umwirbt sie mit Briefen, weil es zu damaligen Zeit nicht anders möglich war, in Kontakt mit seiner Angebeteten zu gelangen. Immer wieder streicht Marquez die damals vorhandenen Sitten und Bräuche heraus, sodass sich der Leser sehr gut in die Zeit und das Leben der Menschen in diesen Jahren hineinversetzen kann.
  
  Ariza kann an nichts anderes denken als an Fermina Daza, sein Leben ist von ihr geprägt, obwohl er sie nicht besessen hat. Ferminas Vater sorgt dafür, wie das damals auch der Fall war, dass sie in, so wie er der Meinung war „Sicherheit" vor Ariza gebracht wurde. Sie wurde aufs Land geschickt. Die Zeit heilt alle Wunden, dieser Spruch trifft wohl auch hier zu und Fermina Daza kann Ariza vergessen und ihm, als sie zurückkommt, sagen, dass es wohl nur eine Träumerei war, was damals zwischen ihnen passiert war. Natürlich, wie man sich denken kann, ist Ariza zu Tode betrübt und ertränkt seine Sorgen und seine Schmach in Sex mit einer Vielzahl von Frauen, die ihn aber nur körperlich ablenken von Fermina. In Wirklichkeit liebt er immer nur sie.
  
  Diese Gedanken und Gefühle Arizas, sie sind so menschlich und echt, und so menschlich und echt bringt der Schriftsteller diese Gedanken im Buch auch rüber. Man kann mit beiden mitfühlen, wie sie diese Zeiten ihres Lebens erleben.
  
  Marquez ist ein einmaliger Schriftsteller, der das Talent hat, und das beweist er auch wieder in diesem seinem so bekannten, beliebten und weitverbreiteten Buch, mit Hilfe seines Stils und seines Romanaufbaus, die Spannungsgeladenheit vom Beginn des Buches bis zum Ende durch in einem silbernen Faden zu spinnen. Hat man einmal begonnen, dieses Buch zu lesen, wird man nicht wieder davon wegkommen. Es fängt den Leser ein, trägt ihn ins 19. Jahrhundert nach Kolumbien und lässt ihn am Schicksal der beteiligten Figuren teilhaben.
  
  Neben der Liebesgeschichte und deren ständiger Tragödie wird aber auch das Leben, welches beide führen beleuchtet. Ariza wird zum Direktor der Karibischen Flussschifffahrtsgesellschaft. Fermina Daza hingegen gibt sich dem Doktor Urbino zur Frau, welcher durch einen Unfall ums Leben kommt. Jetzt sieht Ariza die Chance seines Lebens, auf diesen Augenblick hat er so lange gewartet. Nach über 51 Jahren geht er zu seiner großen Liebe, die ihn aber erstmal des Hauses verweist, und gesteht ihr, dass er die ganzen Jahre nur auf sie gewartet hat.
  
  Wie es auch im Leben oftmals, aber nicht immer der Fall ist, kommen die beiden Liebenden doch noch zusammen und ein Happy End ist vorprogrammiert.
  
  Sie sind nun alt und haben sich doch gefunden und genießen die letzte Zeit ihres Lebens gemeinsam.
  
  Die Geschichte Arizas und Dazas ist irgendwie traurig schön, sie ist aber auch teilweise komisch und man kann sich nicht vorstellen, dass es so wirklich in dieser Härte passiert sein könnte, aber das Leben hat seine harten und weichen Kanten und diese beiden Menschen, so stellt es Marquez dar, haben beide Seiten im Leben kennenlernen müssen. Die Vergänglichkeit und Beständigkeit der Liebe kommt in diesem Buch sehr schön zum Ausdruck. Ich finde, dass dies allein es schon wert ist, sich mit dem Buch zu beschäftigen.
  
  Das Buch ist sehr melodisch und künstlicherisch einfühlsam geschrieben, es liest sich sehr angenehm und flüssig und der Leser taucht tief in die Gedanken und die Zeit ein, in der die Handlung spielt.
  
  Ein äußerst lesens- und liebenswertes Buch über die Liebe, so wie sie sicher viele Menschen erleben, vielleicht nicht in der ganzen Pracht, aber Teile der Handlung kann sicher jeder auch für sich so definieren.
  
  Abschließend würde ich diesen Roman zu einem der größten der Weltliteratur, ja ich behaupte, sagen zu können, zu den Klassikern der Weltliteratur zählen. weiterlesen schließen

  Kommentare & Bewertungen

  • 

    Jerry525, 26.08.2008, 09:51 Uhr

    Bewertung: sehr hilfreich

    Liebe Grüße an dich Jerry

  • 

    Iris1979, 30.06.2008, 11:26 Uhr

    Bewertung: sehr hilfreich

    Super Bericht. LG Iris

  • 

    BroeselWerner, 28.03.2008, 08:22 Uhr

    Bewertung: sehr hilfreich

    lieben Gruß vom BroeselWerner

  • 

    anonym, 27.03.2008, 21:34 Uhr

    Bewertung: sehr hilfreich

    lg rettchen

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• Vom Wesen der Liebe

  

  11.10.2006, 12:25 Uhr von
  alteSchwedin
  Tralala...

  5

  Bewertungen (95) / Kommentare (30)
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  Pro:

  wunderbare Geschichte, anrührend, realistisch und (welt)fremd, betörender Stil

  Kontra:

  nichts

  Empfehlung:

  Ja

  Eigentlich bin ich eine überaus impulsive Bücherkäuferin, doch manchmal setzen sich einige Romane in meinem Hinterkopf fest. Und die kaufe ich dann, wenn ich Lust habe, etwas zu kaufen und mich nichts Neues überwältigt. So ungefähr ist die Geschichte zwischen mir und "Die Liebe in den Zeiten der Cholera" von Gabriel García Márquez, zu beschreiben. Nachdem ich nämlich "Hundert Jahre Einsamkeit" vom gleichen Autor gelesen hatte, erschien mir dieses Buch hier als überaus lesenswert. Bei einem Besuch in meinem Lieblingsbuchladen fiel es mir ins Auge und ich kaufte es. Wegen Zeitmangel dauerte es ein bisschen, aber mittlerweile bin ich fertig und werde euch jetzt erzählen, worum es geht und ob es meine durch "Hundert Jahre Einsamkeit" hochgesteckten Erwartungen erfüllen konnte.
  
  
  Als Jugendliche kommt Fermina Daza in die Stadt, in der sie trotz ihrer exzellenten Erziehung und Bildung sowie ihrer Schönheit wegen der undurchsichtigen Geschäfte ihres Vaters gemieden wird. Seit dem Tod ihrer Mutter führt sie gemeinsam mit ihrer Tante den Haushalt und die Bediensteten. Doch eines Tages geschieht es: Sie zieht die Aufmerksamkeit von Florentino Ariza auf sich. Er, selbst erst achtzehn Jahre alt, ist bezaubert von ihr, von ihrem Gang, ihrem Lächeln, von jeder Kleinigkeit, die er erhaschen kann. Also wirbt er in Briefen um sie, beteuert ihr seine Liebe und Treue. Sie, gerade dreizehnjährig, ist fasziniert davon, umworben zu werden, der Hauch des Verbotenen macht es nicht uninteressanter. Doch ernst ist es ihr nicht, denn obwohl ihre Schwärmerei, vielleicht auch Liebe, einige Zeit andauert, heiratet sie doch Doktor Juvenal Orbino, einen der Vorkämpfer gegen die damals ständig präsente Cholera, und damit in die gute Gesellschaft.
  Juvenal Urbino ist der Sohn eines angesehenen Arztes, hat in Europa studiert und ist gerade in seine Heimatstadt zurückgekehrt, als er mit Fermina Daza einer der faszinierendsten Frauen seines Lebens begegnet. Am meisten reizt ihn jedoch, dass sie sich ihm gegenüber schroff und abweisend verhält. Aber schließlich kann er sie gewinnen und sie gelten für während ihrer fast fünfzigjährigen Ehe als das perfekte Paar, gewandt in Gesellschaft, engagiert und für Neues aufgeschlossen. Doch Fermina Daza ist nicht grenzenlos glücklich. Etwas fehlt…
  Während all dieser Jahre kann sich Florentino Ariza ihr nie entziehen. Er heiratet nie, hat jedoch viele kürzere oder längere Affären, manche ziehen sich über Jahre hin. Doch nie findet er irgendeine Frau, mit der er Fermina Daza ersetzen könnte. So schöpft er erst neue Hoffnung, als Doktor Juvenal Urbino auf der Jadg nach seinem Papagei vom Mangobaum fällt und stirbt. Florentino Arizas Werben beginnt von neuem, doch Fermina Daza ist so stur wie eh und je und lässt sich nicht so leicht einwickeln. Doch nachdem er mehr als 50 Jahre gewartet hat, ist es nicht so eilig, findet Florentino Ariza…
  
  
  Wie schon erwähnt, hatte ich nach dem wirklich großartigen "Hundert Jahre Einsamkeit" hohe Erwartungen an "Die Liebe in den Zeiten der Cholera". Ich freue mich daher, euch mitteilen zu können, dass diese alle erfüllt wurden. Ich bin wirklich begeistert von diesem Roman, der mich einmal mehr nach Südamerika entführen konnte, der mich in seinen Bann zog. Dabei geht es gar nicht nur darum, den Fortgang der Geschichte zu erfahren, als vielmehr die Atmosphäre aufzunehmen, die beinahe jedem Satz innewohnt. Gabriel García Márquez begeisterte mich wieder einmal!
  
  Die Story ist dabei im Großen und Ganzen nicht sonderlich spektakulär, sondern lebt eher durch kleine, liebevolle Details. Die Liebesgeschichte, die in der Jugend der beiden Protagonisten beginnt, durchdringt den gesamten Roman und ist stets präsent, auch wenn sie oftmals in den Hintergrund tritt. Vordergründig erlebt der Leser dabei das Leben von Florentino Ariza und Fermina Daza ohne den jeweils anderen. Teilweise sind diese völlig voneinander entkoppelt, scheinen nichts miteinander zu tun zu haben. Außer der von ihm immer und von ihr manchmal gefühlten, verpassten Chance.
  
  Um die Liebesgeschichte in den Zeiten der Cholera herum entfaltet sich das Leben einer südamerikanischen Stadt. Lebensgeschichten werden erzählt, besondere Menschen hervorgehoben und der ganz normale Alltag erzählt. Ich hatte stets das Gefühl, mittendrin zu sein, vollkommen eingebunden und doch ein unabhängiger Beobachter. Ich fühlte mich völlig frei, den Blick hierhin und dorthin zu wenden und jeden Winkel mit Leben ausgefüllt zu finden.
  Während bei nicht wenigen Romanen außer der Haupthandlung nicht viel Substanz zu erkennen ist, scheint es bei "Die Liebe in den Zeiten der Cholera" noch so viel zu entdecken zu geben. Ich hatte wirklich den Eindruck eines rundum durchdachten und Rahmens um die Geschichte Florentino Arizas und Fermina Dazas.
  
  Bemerkenswert sind eigentlich alle Figuren des Romans, wobei natürlich die beiden Hauptfiguren hervorstechen. Ihre Temperamente sind sehr unterschiedlich, prägen jedoch auch den Roman. Florentino Ariza zeigt sich stets geduldig und überaus ausdauernd, was schon die Story deutlich macht. Sein ganzes Leben lang wartet er auf diese eine Frau, zu der er schon in seiner Jugend eine heftige Liebe verspürt hat. Sein ganzes Leben ist auf das Warten auf diese Frau ausgerichtet. Und obwohl er andere Frauen hat, die er auch liebt, reicht keine an Fermina Daza heran. Sie scheint ihn immer zu begleiten, auch wenn sie sich schon lange nicht mehr begegnet sind.
  Fermina Daza dagegen mutet gänzlich unberührt von der Episode in ihrer Jugend an. Ihre Ehe ist glücklich, basiert auf gegenseitiger Zuneigung und gilt als Ideal. Zudem ist ihr gesellschaftliches Leben ausgefüllt. Weniger als er vermisst sie irgendetwas, wohl auch, weil sie ein weniger träumerisches Wesen hat. Doch innerlich fühlen beide die verpasste Chance.
  
  Die anderen Charaktere runden "Die Liebe in den Zeiten der Cholera" gekonnt ab. Die unterschiedlichsten Gesellschaftsschichten und Eigenheiten vermischen sich zu einem überaus gelungenen Sammelsurium. Sie begleiten die beiden Hauptfiguren ein Stück auf ihrem Weg, beeinflussen sie stark oder bilden auch nur ein amüsantes Handlungselement.
  
  Stilistisch erfüllte Gabriel García Márquez meine Erwartungen voll und ganz. Bildreich beschreibt er alle Situationen, konzentriert sich jedoch nicht zu sehr auf Details. Jederzeit fühlte ich die dichte Atmosphäre, die farbenfrohe Lebendigkeit und Vielseitigkeit. Wieder einmal hatte ich ungeheure Freude am Lesen, so dass ich schon wieder Lust auf den nächsten Roman dieses Autors verspüre.
  Sprachlich gestaltet sich "Die Liebe in den Zeiten der Cholera" sehr abwechslungsreich und bisweilen anspruchsvoll, ohne zu überfordern. Das führt dazu, dass der Roman zwar nicht sehr schnell zu lesen ist, aber jede Minute genussvoll vergeht.
  
  
  Insgesamt kann ich euch "Die Liebe in den Zeiten der Cholera" von Gabriel García Márquez nur wärmstens empfehlen. Er entwirft eine ungewöhnliche Liebesgeschichte, die ein Leben lang anhält. Die Figuren sind dabei abwechslungsreich und vielseitig, ohne dass der Roman überladen wirkt. Das Leben in der südamerikanischen Stadt mit ihren vielen Facetten begeistert darüber hinaus. Zudem vermag mich der Autor sprachlich zu betören. Ich kann also nicht umhin, volle fünf Sterne zu vergeben und nochmals eine dringende Leseempfehlung auszusprechen.
  
  
  "Die Liebe in den Zeiten der Cholera" von Gabriel García Márquez erschien 1987 bei Kiepenheuer & Witsch in der deutschen Ausgabe. Mein Taschenbuch erschien 2004 unter der ISBN 3-596-16251-3 im Fischer Taschenbuch Verlag und kostete 9,90 €.
  Die Originalausgabe erschien unter dem Titel "El amor en los tiempos del cólera" im Jahre 1985. Die Übersetzung machte Dagmar Ploetz. weiterlesen schließen

  Kommentare & Bewertungen

  • 

    anonym, 11.10.2008, 20:21 Uhr

    Bewertung: sehr hilfreich

    Ein schönes Restwochenende noch, der Sauerlaender

  • 

    panico, 24.01.2008, 22:48 Uhr

    Bewertung: sehr hilfreich

    lg panico:-)

  • 

    Striker1981, 05.01.2008, 00:12 Uhr

    Bewertung: sehr hilfreich

    Hallo. Ich bin wieder dar und lese Berichte und deiner war nicht schlecht ...und vielleicht schaust du dir auch mal meine Berichte an :) Ich hoffe wir lesen uns ...mfg STRIKER

  • 

    frauohneahnung, 10.03.2007, 21:06 Uhr

    Bewertung: sehr hilfreich

    mir liegt der Schreibstil nicht, musste dieses Buch halbgelesen wegstellen...

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• Liebe in den Zeiten der Cholera

  

  13.01.2005, 20:48 Uhr von
  Onyx
  

  5

  Bewertungen (35) / Kommentare (2)
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  Pro:

  Lebendige Charaktere, gut lesbar, ausgezeichneter Schreibstil

  Kontra:

  Nichts für Freunde aktionsreicher Handlung

  Empfehlung:

  Ja

  Inhalt:
  
  Bereits in jungen Jahren verliebt sich Florentino Ariza in ein Mädchen, das ihm jedoch unerreichbar scheint. Seine Liebe gilt Fermina Daza, Tochter eines Geschäftsmannes, die, wie Florentino herausfindet, täglich in Begleitung ihrer Tante den gleichen Weg nimmt. Er macht es sich bald zur Gewohnheit, jeden Tag auf einer günstig gelegenen Parkbank zu warten, bis die beiden vorbeikommen, damit er sie beobachten kann. Bis er wagt, einen ersten Brief an sie zu schreiben, vergeht einige Zeit. Doch schließlich fasst er sich ein Herz und wird belohnt: Fermina Daza antwortet ihm und so entsteht bald ein reger Briefwechsel. Doch als ihr Vater eines Tages die Briefe entdeckt, ist er entsetzt. Er schickt die Tante, die seiner Meinung nach als Aufsichtsperson versagt hat, fort und nimmt seine Tochter mit auf eine lange Reise nach Spanien.
  Florentino ist verzweifelt, nutzt jedoch seine Anstellung im Telegraphenamt, um in Kontakt mit seiner Angebeteten zu bleiben.
  Fermina und ihr Vater kehren erst zwei Jahre später zurück. Endlich ergibt sich eine Gelegenheit, mit ihr zu sprechen. Doch als Florentino plötzlich vor ihr steht, ist Fermina enttäuscht, da sie erkennt, dass Florentino ganz anders ist, als sie ihn sich in Gedanken vorgestellt hat.
  Sie wendet sich gänzlich von Florentino ab und heiratet stattdessen den Arzt Dr. Juvenal Urbino, an dessen Seite sie ihr weiteres Leben verbringt.
  
  Doch Florentino Ariza kann Fermina nicht vergessen. Er stürzt sich in zahlreiche Affären, kann aber keiner anderen die Liebe schenken, die er Fermina entgegenbringt. Er setzt es sich zum Lebensziel, sie irgendwann für sich zu gewinnen.
  Als Dr. Juvenal Urbino nach fünfzig Jahre Ehe mit Fermina stirbt, sieht er seine große Chance gekommen...
  
  
  Mein Eindruck:
  
  Der Roman schildert Florentinos lebenslange Liebe zu Fermina so eindrucksvoll und glaubhaft, dass mich das Gefühl beschlich, die Protagonisten könnten wirklich existiert und dieses Leben so gelebt haben, wie Gabriel García Márquez es beschreibt. Es wirkt alles sehr lebendig, die Charaktere überzeugen und prägen sich ein. Die Sprache ist eine Klasse für sich, nicht zu Unrecht ist Márquez Literaturnobelpreisträger. Jeder Satz wirkt gut überlegt. Marquez’ Stil finde ich ausgezeichnet lesbar.
  Gerne hält er an Details fest, wie z.B. die Rituale des langjährigen Ehepaars beim Aufstehen. Doch gerade diese Details machen den Roman meiner Meinung nach so lebendig. Wer allerdings auf aktionsgeladene Handlung steht, wird nicht auf seine Kosten kommen, denn wie gesagt, der Roman bleibt an vielen Stellen stehen und beschreibt Kleinigkeiten. Das allerdings gekonnt, wie ich finde.
  Ziemlich überrascht hat mich der Schluss der Geschichte – sehr originell!
  
  Fazit: Ein wunderschöner, beinahe poetisch geschriebener Roman. Lesenswert! weiterlesen schließen

  Kommentare & Bewertungen

  • 

    Cicila, 25.09.2005, 17:13 Uhr

    Bewertung: sehr hilfreich

    Toller Bericht ;) <br/>LG Cicila

  • 

    Schatzi04, 27.08.2005, 17:51 Uhr

    Bewertung: sehr hilfreich

    Kurz und knapp aber alles was wichtig ist, ist enthalten.Supi.