Pro:
sehr viele Schmetterlinge, sehr exotische Schmetterlinge, auch andere Tiere
Kontra:
nicht gerade günstig
Empfehlung:
Ja
Vor kurzem habe ich in Bendorf-Sayn das Schmetterlingshaus "Garten der Schmetterlinge" besucht. Und obwohl ich jetzt das vierte Mal da war, bin ich doch wieder begeistert gewesen.
ERLEBNIS
Der Garten der Schmetterlinge besteht aus zwei miteinander verbundenen großen Räumen. In dem ersten Raum, den man durch eine Klimaschleuse betritt, befinden sich die Tagschmetterlinge. Hier ist auch der größte Bereich und man sieht die meisten Schmetterlinge. DIe Tagestemperatur beträgt hier im Durchschnitt 26 Grad Celsius, die Luftfeuchtigkeit etwa 70 Prozent. Im zweiten Raum, den man mitten Vorhänge (damit die Schmetterlinge nicht durchfliegen) erreicht, befinden sich dann die Nachtschmetterlinge und auch der Raupenbereich.
In beiden Räumen gibt es aber noch viel mehr zu sehen. Besonders interessant fand ich die kleinen chinesischen Zwergwachteln mit ihren hummelgroßen Küken. Überall stehen Warnschilder, dass man bitte nicht auf die jungen Wachteln treten soll. Denn diese kleinen Vögel schwirren überall, auch auf den Wegen herum. Bewundern kann man in dieser herrlichen tropischen Atmosphäre auch herumschwirrenden Kolibris, andere tropische Ziervögel, wie beispielsweise den Zebrafinken und den ebenfalls frei herumlaufenden besimmt 1 m großen Leguan.
Der Leser stelle sich jetzt tropische Blumen mit menschenhohen Bananenpflanzen, blühenden Tropenpflanzen jeglicher Art, kleine Springbrunnen, Seen und dazwischen wieder Pflanzen und Steine vor. Für mich selbst ist schon faszinieren, dass diese herrlichen Pflanuzen eigentlich nur als Kulisse und Nahrung für die Schmetterlinge dienen. Handspannengroße Hibiskusblüten verzaubern den Besucher und einige der schönen Blütenpflanzen kenne ich selbst gar nicht.
Die vielen - meist tropischen - Schmetterlinge fliegen einfach überall herum, und mit etwas Glück landet dann so ein Prachtexemplar auf der Besucherschulter. Eine Frau traute sich gar nicht zu bewegen, weil ein großer Monarch ihre Schulter als Lande- und Schlafplatz ausgesucht hatte. Von wenigen cm kleinen Schmetterlingen bis hin zu den größten Faltern kann man hier wirklich sehr viele Schmetterlinge entdecken und natürlich auch filmen und fotografieren.
Wasser- und Landschildkröten entdeckt man auch, wenn man etwas genauer sucht. Und selbst den großen Leguan muss man hier suchen, denn er sucht sich die unmöglichsten Ecken auf. In Extra Glaskästen kann man einige tropische Schlangen, Spinnen und Skorpione bewundern, auch Wandelnde Blätter und andere seltsam anmutende exotische Schreckenarten (sind mit Heuschrecken verwandt) können betrachtet werden. Die Stabheuschrecke sieht tatsächlich aus wie ein Ast, während das wandelnde Blatt sich vor Feinden schützt, in dem die Tiere die Form eines abgefallen Blättchens angenommen haben.
Besonders begeistert war ich allerdings von dem kleinen Chamäleon, das mir von Zeit zu Zeit einen Blick zuwarf, denn ich hing andauernd vor seinem Glaskasten. Sieht in Natura schon toll aus, wenn so ein Chamäleon sein rechtes Auge zum Besucher dreht und das linke eine ganz andere Ecke betrachtet. Denn Chamäleons können ja nicht nur ihre Farbe wechseln sondern haben die Fähigkeit, ihre Augen unterschiedlich einzustellen. Das heißt, man kann mit dem einen Auge nach oben links, mit dem anderen aber nach unten rechts sehen.
Ganz toll war auch, wie plötzlich der Kolibri vor mir schwebte. Ehe ich aber die Chance hatte, ihn zu fotografieren flog der Kleine wie aus dem Stand wieder weg. Aber so etwas zu sehen, ist schon etwas Einmaliges.
Schön sind auch die diversen Fütterungsmöglichkeiten. Nein, die Zuschauer füttern hier nicht. Aber Pfleger sorgen immer für Futter. So liegen Orangenscheiben und halbe Bananen für die tropischen Schmetterlinge bereit, die auch dann teilweise regungslos darauf sitzen. Das Körnerfutter lockt die kleinen tropischen Prachtvögel an und auch das Fressen des Leguans kann man bestaunen. Sieht aus wie ein für Menschen zubereiteter Obstsalat.
Im übrigen herrscht gerade im Tagfalterhaus ein ständiges Flattern. Einige der Schmetterlinge kann man ohne Probleme mit dem Makro-Objektiv, also in kurzer Distanz, fotografieren. Andere flattern nur sekundenweise an einer Blüte und die bekommt man sehr schlecht fotografiert. Es ist vor allem bunt hier, tropisch bunt mit vielen unterschiedlich gefärbten Schmetterlingen.
Zur Freude der Besucher, auch meiner, stehen an manchen Stellen Bänke bereit. Auch wer sich hier hinsetzt, kann Besuch von einem der Schmetterlinge bekommen, denn die scheinen fast jede Rastmöglichkeit zu nutzen. Man kann über Treppen hinaufsteigen und dann einen Blick von oben auf das Treiben werfen und man kann über Brücken steigen und dort beispielsweise große Fische (Kois und Karpfen) und die Wasserschildkröten betrachten.
Im Nachtschmetterlinghaus habe ich auch den tollen, ca. 25 cm großen Atlasfalter (sie werden bis 30 cm Flügelspannweite groß) sehen und natürlich fotografieren können. Denn dieser schön gezeichnete Falter hängt im Schlaf nicht wie andere Falter zusammengefaltet sondern in seiner vollen Größe irgendwo im Raum, meistens unter einem Ast.
Viele Schaufenster zeigen hier auch anschaulich, wie sich aus einer Raupe eine Puppe und schließlich ein Falter entwickelt. Dort hängen übrigens lebende Exemplare. Denn irgendwo bemerkt man plötzlich einen flatternden Falter, der auch kurze Zeit darauf, aus dem Schaukasten entlassen wird.
In einem weiteren Glasbehälter befindet sich ein wimmelndes Bienenvolk. Auch hier wird wieder alles zu den Bienen erklärt und man kann die Bienen in den Waben betrachten.
Obwohl beide Räume eigentlich nicht sehr groß sind, lohnt sich hier der Eintritt von DM 10,00 für Erwachsene. Denn es wimmelt von Schmetterlingen und anderen Tieren zwischen den herrlichen tropischen Pflanzen. Und man kann sich auch gut etwas länger hier aufhalten, wenn man möchte.
Kurz vor dem Ausgang gibt es noch einen kleinen Laden, in dem man Fachbücher über Schmetterlinge, andere Naturbücher, Geschenkbücher und die üblichen Kiosk-Artikel kaufen kann. Natürlich gibt es hier auch Postkarten, so dass man den Freunden hier noch schreiben kann, wie toll es im Garten der Schmetterlinge ist.
Und wenn man schon mal in Sayn ist, kann man sich noch das Schloß oder auch die Burg ansehen. An einigen Tagen findet bei der Burg auch eine Greifvögel-Flugschau statt.
Miara selbst hat das gestern aber nicht gemacht, sondern genüßlich noch ein Eis gegessen. Denn direkt neben dem "Garten der Schmetterlinge" gibt es eine Mischung zwischen Kiosk und Eisdiele. Und die haben sehr leckere Eisbecher, zumindest den Joghurtbecher kann ich empfehlen. Wer Kinder hat, der wird wohl seine Freude an dem Kinderspielplatz auch direkt beim Schmetterlingshaus haben.
DATEN
Name: Garten der Schmetterlinge
Öffnungszeiten Garten der Schmetterlinge:
5.März - 1.Advent täglich 9:00 - 18:00h, im Okt. 10:00 - 17:00h, im Nov. 10:00 - 16:00h
Hunde:
Hunde sind hier nicht erlaubt, vor der Tür gibt es allerdings eine Hundebar, wo sich die Vierbeiner laben können.
Eintrittspreise:
Erwachsene Euro: 6,00 , Kinder Euro: 4,50, Studenten und Behinderte: 5,00 Euro, Familie 17,00 Euro, Schulklassen: 3,50 Euro
INFORMATION:
Garten der lebenden Schmetterlinge
Im fürstlichen Schloßpark
56170 Bendorf-Sayn
Telefon 02622/15478
Fax 02622/15479
e-Mail: [email protected]
Internetseite: www.sayn.de, dann auf "Garten der Schmetterlinge" klicken
FAZIT
Der Garten der Schmetterlinge ist ein Schmetterlingshaus, das neben vielen tropischen Schmetterlingen auch eine faszinierenede Pflanzenwelt und viele tropische Vögel, sowie Zwergwachteln, einige Insekten, Reptilien und einen frei herumlaufenden Leguan bietet. Direkt in der Nähe befinden sich auch andere attraktive Sehenswürdigekeiten, so dass sich hier auch ein Tagesausflug lohnt. Und das Schmetterlingshaus ist auch bei Regen eine tolle Gelegenheit, Tiere zu sehen, erleben und zu fotografieren.
Liebe Grüße - Miara weiterlesen schließen
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