Gedenkstätte Buchenwald Testberichte

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Tests und Erfahrungsberichte
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WAS WAREN DIE NAZIS NUR FÜR SCHW**NE
5Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
Wir planten mit der Klasse einen Schulausflug nach Weimar verbunden mit einem Besuch im ehemaligen KZ "Buchenwald". Nachdem wir dann Weimar besichtigt haben fuhren wir auf dem "Karachoweg" hoch zum Lager. "Karachoweg" deshalb, weil die Häftlinge, die damals nach Buchenwald gebracht wurden, schnellen Schrittes zum Lager hochlaufen mussten und das war ein verdammt weiter Weg kann ich euch sagen...
Umgeben war dieser Weg von Wald, wie das Konzentrationslager selbst auch, denn die Leute vor allem aus Weimar sollten so wenig wie möglich davon mitkriegen... An den Seiten der Waldanfänge konnte man Schilder sehen auf denen Stand "Vorsicht, Betreten des Waldgeländes auf Lebensgefahr". Ich denke man ist sich nicht sicher, ob nicht noch Munition oder Minen etc. im Wald vergraben ist.
Es ist ein komisches Gefühl sich vorzustellen, dass die Straße auf der man gerade fährt, der Karachoweg, von vielen Häftlingen unter Schwersarbeit erbaut wurde und wieviele Tausende ihn überquerten um dem Tod in die Arme zu laufen. Nach einigen Kilometern war der Weg zu Ende und wir bogen rechts ab und kamen zum KZ "Buchenwald". Die Häuser die man erblicken konnten, war in grellem orange und unser Lehrer sagte uns, dass in den Häusern heute Menschen wohnen. Wie einer das fertig bringt dort zu wohnen ist mir unbegreiflich...
Einige Minuten später kam der Leiter unserer Gruppe und führte uns in einen Raum, in dem ein Modell von Buchenwald stand. Wir saßen dort ca. eine Stunde, was in meinen Augen ein bisschen zu viel war, und er erklärte uns so ziemlich alles und jedes Detail über das Konzentrationslager. Nach der Stunde machten wir uns auf den Weg ins eigentliche Lager. Dazu mussten wir ein Stückchen nach unten laufen bis wir plötzlich ein großes Tor sahen.
Den Wind um die Ohren peitschend ging ich darauf zu bis ich am Gitter stand und die bekannte Inschrift "JEDEM DAS SEINE" in der Eisentür erblickte. Vor mir durch die Türe sah ich einen freien Platz, vereinzelt alte Gebäude, aber das meiste war abgerissen und existierte nicht mehr. Unser Gruppenleiter erzählte uns etwas zu den verschiedenen Gebäuden bis wir dann alles auf eigene Faust erforschen konnten.
Meine Gruppe ging als erstes ins Krematorium. Man konnte die Öfen noch originalgetreu anschauen, doch mir war weder mulmig noch fröhlich zumute. Ich spürte irgendwie nichts. Meine Phantasie reichte nicht dafür aus mir vorzustellen, dass das alles wirklich in den Räumen geschehen ist, die ich gerade betrete. Ich konnte es mir einfach nicht vorstellen. Für mich war es wie eine Führung durch eine Filmkulisse...
...bis ich dann in DIESEN Keller ging. Ich betrat die Treppe und ging herunter... Es war schummerig und ich sah weinende Leute und als ich an der Decke umherblickte entdeckte ich sie...die Haken an der Wand. Ich war wie in Trance, schaute mich genau um und stellte mir zwanghaft vor, dass dort wirklich einmal tote Menschen hingen, direkt dort wo ICH JETZT STAND. Das war so das einzige Mal was mich dort richtig mitnahm.
Weiter ging es mit der Genickschussanlage. Es war eine Öffnung in der Wand ähnlich einer Dusche. Der Mensch musste sich reinstellen und von oben zog man ein Stück Holz auf seinen Kopf und log ihm vor man wolle ihn messen. Den Schlitz in der Wand, hinter dem ein SS-Mann stand, bemerkte der Gefangene in lauter Aufregung wohl nicht und als er dann an der Wand vor dem Schlitz stand wurde er erschossen.
So sehr viel steht in Buchenwald jedenfalls nicht mehr und die oben genannten Stationen waren so das wichtigste für mich. Nach der Führung hat jeder noch die Gelegenheit in das Museum zu gehen, was sich auf dem gleichen Gelände befindet. Wir hatten leider nicht viel Zeit dafür, da unser Leiter wirklich ZU VIEL erzählt hat, denn es hätte uns wirklich mehr gebracht, wenn wir uns länger hätten umschauen können.
Letztendlich kann ich sagen, dass es im negativsten Sinne ein positiver Besuch war. Ich habe viel erfahren, was ich vorher nicht wusste und mir wurde vor Augen geführt, was die Deutschen doch für Schweine waren und man muss sich eigentlich schämen solche Vorfahren gehabt zu haben. Wenn man Buchenwald besichtigen will würde ich auf jeden Fall zu einer Führung raten, weil sonst alles nur halb so interessant ist und man sollte auf jeden Fall sehr sehr viel Zeit mitbringen!
Gruß
Eure Antje weiterlesen schließen -
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Wie grausam doch "Menschen" sein können!
19.08.2002, 00:03 Uhr von
cityofbuffy
Ich lese gern und dekoriere gern unsere Wohnung, ob mit Windowcolor, Decoupage oder anderem Dekom...Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
Buchenwald, der Schrecken in den Vernichtungslager durch die Nazis
Die Morde an Menschen, Juden, sind sie wirklich nicht wert zu leben?! Jeder Mensch hat ein Recht zu leben und sein Leben zu geniessen, egal welche Religion ob Juden, Moslems oder Katholiken. Jeder darf doch seinen eigenen Glauben haben. Keiner hat ein Recht darauf Menschen dafür zu verurteilen, das sie Juden sind. Homosexuell, Behinderungen und Krankheit kann doch keiner bestimmen, wieso sollen diesem Menschen "anders" sein, als wir.
In diesem Bericht werde ich nicht nur direkt über die Gedenkstätte "Buchenwald" selbst berichten, es werden genauso Dinge, wie die Geschehnisse in diesem Vernichtungslager ans Tageslicht kommen. Dieser Bericht wird sehr ausführlich werden, also bringt sehr viel Zeit und natürlich Interesse mit. Wenn ich nur an den Besuch der Gedenkstätte "Buchenwald" denke, läuft es mir eiskalt den Rücken hinunter. Diese Bilder schweben mir ständig im Kopfe herum, ich verstehe diese "Menschen" nicht, die so etwas anrichten konnten. Knochen, Skelette, abgemagerte Juden treiben einem die Tränen in die Augen. Kleine Babys liegen tot am Boden, die Mutter wird ohne Grund einfach so erschossen, einfach grausam.
INHALTSVERZEICHNIS:
1. Geschichte Buchenwalds
2. Mein Gang durchs Lager
3. Informationen zur Gedenkstätte
4. Betroffene erzählen
5. Firmen für die die Häftlinge arbeiteten
6. Meine Meinung
1.
Im Jahre 1937 im Juli kamen die ersten 149 Häftlinge aus dem KZ Sachsenhausen auf dem Ettersberg an. Zu dieser Zeit löste die SS die KZ's in Sachsenburg und Lichtenburg auf und brachte sie alle nach Buchenwald. Alle Menschen, die Hitler als Menschen bezeichnete, die es "nicht wert sind zu leben" brachte man in das KZ, ob es Zeugen Jehovas waren, Kriminelle die eine Vorstrafe haben oder Homosexuelle. Sie wurden dazu genutzt um Arbeiten zu verrichten. Man nennte das KZ "K.L. Ettersberg" um in "K.L. Buchenwald/Post Weimar".
Schon im August gab es den ersten Toten, Hermann Kempeck, ein Arbeiter erhängte sich im KZ Buchenwald. Mittlerweile befanden sich bis zum Jahresende etwa 2561 Häftlinge in diesem Vernichtungslager. Von diesen verstarben aber schon 48 und diese wurden im Krematorium von Weimar eingeäschert.
Im Jahre 1938 bauten die Häftlinge die Zellen, dieser wird dann zur Folter- und Mordstätte des SS-Aufsehers Martin Sommers. Man verhaftete kurze Zeit darauf viele Menschen, die sogenannten Arbeitscheuen. Diese hatten die ihnen zugewiesene Arbeit verweigert waren obdachlos oder nicht seßhaft. All diese Verhafteten brachte man ins KZ. Kurz darauf begannen schon die Probleme, wenn ein Diebstahl begangen worden war wurde dies den Juden untergejubelt und diese mussten als Strafe auf ihr Mittagessen verzichten. Es gab nur eine bestimmte Wassermenge für jede Baracke, diese bekamen jede höchstens vier Eimer. Dann begannen auch schon die öffentlichen Hinrichtungen, der erste war Emil Bargatzky, er wurde vor all den Häftlingen am Galgen erhängt. Und somit war diese die erste öffentliche Hinrichtung eines deutschen KZ's. Die Juden mussten im Schafstall und in der Häftlings-küche, die gerade erst im Aufbau von den Juden war, leben. Es gab keine Betten, Bänke und ähnliches was man zum überleben braucht. Nur, weil sich die SS-Leute einen Zoo einrichten wollten. So mussten die Juden den Platz mit den Schafen tauschen. Baracken wurden durchsucht und verwüstet und dadurch starben die ersten Juden. Auch die Österreicher wurden in das Vernichtungslager aus Dachau transportiert. Viele dieser Menschen waren Prominente, aber für die SS-Leute, Juden und somit mussten sie benutzt und vernichtet werden. Schon in diesem Jahr hatte sich die Zahl der Häftlinge auf über 10 000 gesteigert. Die Juden wurden zu dieser Zeit in einen Stacheldraht-pferch gedrängt. Grausame Misshandlungen und Ausr-aubungen fanden statt. Etwa 255 Juden starben schon dann. Ein Sozialdemokrat mit dem Namen Peter Forster
wird auf dem Appelplatz am Galgen erhängt. Mittler-weile ist die Zahl der Inhaftierten auf 11 028
gestiegen. 771 starben bereits im KZ Buchenwald, unter diesen befanden sich etwa 408 Juden.
Bereits im Jahre 1939 brach die erste Tyhusepidemie aus, dadurch das die Menschen des KZ's eingepfärcht in enge Zellen "lebten" und es kaum Wasser gab. Somit kam es schon zur ersten Quarantäne. Die Toten wurden zu dieser Zeit vom Sonderstandesamt "Weimar II" registriert. Weil Hitler am 19./20. April Geburtstag hatte wurden einige Gefangene freigelassen. Die
Lebensmittelration wird drastisch nach unten gesetzt. Schon im September wurde ein Sonderlager am Appel-platz errichtet, dort "lebten" von nun an 110 Polen. Diese ließ die SS verhungern und erfrieren. Es werden, nachdem der Krieg begonnen hatte 8500 Männer in das Sonderlager eingewiesen. Dort starben die Gefangenen nach und nach. Sie verhungerten und terrorisierten. Im November brach dann die erste Ruhrepidemie aus und die Lager wurden gesperrt. Noch in diesem Monat wurde ein Attentat auf Hitler in München ausgeübt, somit hatte die SS für sich einen Grund sich an den Juden zu rächen. Sie entzogen ihnen essen für eine lange Zeit oder brachten sie im Steinbruch durch ein Exekutionskommando um. Am Ende diesen Jahres befanden sich etwa 11807 Gefangene in
Buchenwald. In diesem Jahr sind 1235 Häftlinge gestorben.
Zu Beginn des Jahres gab es viele Opfer, die durch die Kälte oder Zwangsarbeiten starben. Oder sie wurden durch Injektionen gleich ermordet. Das Krematorium wird angefangen, neben dem Appelplatz
zu bauen. Nun gab es kein Sonderlager mehr, es wurde aufgelöst. Es starben etwa die Hälfte der Insassen. Ernst Heilmann, der Mitglied des Deutschen Reichs-tages- und Vorsitzender der sozialdemokratischen
Fraktion im Preußischen Landtag war wurde durch eine Giftinjektion ermordet. Der Lagerkommandant verlangt von den Häftlingen ihm und seiner Frau eine Reithalle zu bauen und dies wird dann auch getan. Im Juli wurden etwa 232 niederländische Geiseln in das KZ Buchenwald eingeliefert. Schon im Sommer war das Krematorium im Lager in Betrieb und nun wurde von den Häftlingen verlangt, das diese den Toten vor der Einäscherung die Goldzähne herausziehen müssen. Im Vernichtungslager Buchenwald befanden sich noch 7440 Häftlinge, da in diesem Jahr 1772 ander verstarben.
Im Jahre 1941 wurden dann schon zu Beginn des Jahres 389 niederländische Juden ins KZ Buchenwald gebracht. Diese werden dann im Mai/Juni wieder in das KZ Mauthausen bei Linz, gemeinsam mit der Sinti und Romaverlegt. In den Steinbrüchen gehen sie jämmerlich zugrunde. Einige polnische und jüdische Häftlinge kommen mit schlechtem körperlichen Zustand aus dem KZ Dachau nach Buchenwald. Sie haben Tuberkolose und werden dann durch todbringende Injektionen ermordet. Es gab im Juli in demselben Jahr eine Mordaktion, in der invalide und kranke Häftlinge in die "Euthanasie"-Tötungsanstalt Sonnenstein bei Pirna in einer Gaskammer erstickt wurden. Westlich des Lages wird aus einem ehemaligen SS-Pferdestall eine Erschießungs-anlage gemacht. Dort werden von der SS 99 in etwa
zwei Jahren etwa 8000 sowjetische Häftlinge durch Genickschuß getötet. In diesem Jahr kamen noch einmal 2000 sowjetische Kriegsgefangene an, für diese wird ein extra Kriegsgefangenenlager eingerichtet. Die "Euthanasie"-Gutachter brachten ohne jeglichen Grund einfach ein paar ausgesuchte Häftline um. Am Jahresende befanden sich etwa 7911 Gefangene und 1903 sowjetische Kriegsgefangene im Lager. In diesem Jahr starben etwa 1522 Männer in Buchenwald.
Im Jahre 1942 bekommen die Gefangenen einen neuen Lagerkommandanten, mit dem Namen Hermann Pister.
Zu dieser Zeit begonnen die ersten Versuche an den Häftlingen mit Testimpfstoffen der Behring-Werke
Marburg/Lahn, des Robert-Koch-Instituts Berlin und des Instituts für Fleckfieber- und Virusforschung
des Oberkommandos des Heeres Krakau. Man infizierte etwa 145 Häftlinge und fünf dieser starben nach diesen Versuchen. Die Häftlinge wurden zum Außenkommando aufgefordert um in einem Rüstungsbetrieb
zu arbeiten. Im Herbst 1943 soll dann ein Außenlager in Weimar gebaut werden, bis dahin gehen die Gefangenen täglich aus Buchenwald zur Arbeit. Und wieder wurden 384 Häftline von der "Euthanasie"-Tötungsanstalt in einer Gaskammer ermordet. In Poppenhausen/Thüringen wurden von der SS aus Buchen-wald aus "Sühne" 20 polnische Häftlinge ermordet. Es fanden wieder Verlegungen von 300 Behinderten und 51 Geistlichen in das KZ Dachau/München statt. Etwa Mitte des Jahres wurde damit begonnen sowjetische Zwangsarbeiter in das Lager einzuweisen Massenein-weisung etwa 4500 bis Anfang 1943). Die Haare die den Häftlingen geschoren worden war wurden nun zur Her-stellung von Filz und Textilien genutzt. Auch zu dieser Reihe wurden neue Versuche mit den Häftlingen
gemacht. Die Meldungen der sowjetischen Toten sollte laut des Lagerarztes auf ein Minimum reduziert werden. Aus Buchenwald wurden im Oktober etwa 405 Juden nach Auschwitz gebracht. Das Krematorium besteht mittlerweile mit den zweiten Verbrennungsofen und geht somit in Betrieb. Dieser wurde von der Firma Topf & Söhne aus Erfurt hergestellt. Die SS lies am Jahresende ein Desinfektionsgebäude bauen und er-weiterte das Lager durch ein Quarantänelager (Kleines Lager). Mittlerweile sind in Buchenwald etwa 9517 Häftlinge. In diesem Jahr starben circa 2898 Ge-fangene.
Schon Anfang des Jahres 1943 wird das Kleine Lager mit Häftlingen belegt. Die Häftlinge müssen nun eine Bahnstrecke nach Weimar bauen und dies wird auch sofort begonnen. Dies sollte aber in gerade einmal 3 Monaten beendet werden. Bei den verschiedensten Werken werden Außenlager errichtet, somit werden die Häftlinge aus Buchenwald gezwungen dort zu arbeiten. Polnische Häftlinge kommen aus Auschwitz und Majdanek nach Buchenwald. Es werden wieder Versuche an Ge-fangenen durchgeführt, aber diesmal mit dem Fleck-fiebertherapeutika der Firma Hoechst. Von den Versuchspersonen bleiben gerade einmal die Hälfte am Leben. Diese Todesqualen dauerten von April bis Ende Mai an. Im Mai werden dann sogar französische Regierungsmitglieder in Lager gebracht. Unte diesen befinden sich auch der frühere Ministerpräsident Èdouard Daladier, Paul Reynaud und Lèon Blum. Aus Nordfrankreich trifft der erste große Transport ein. Es wurden auch zu dieser Zeit wieder Außenlager gebaut, wie zum Beispiel "Dora", dieses sollte zur Raketenproduktion sein. Bei dem Stollenbau sterben etwa 2900 Häftlinge. Nun treffen auch Gefangene aus der Ukraine in Buchenwald ein. Mittlerweile ist die
Zahl der Gefangenen auf etwa 37319 gestiegen. Ungefähr die Hälfte sind in Außenlager untergebracht.
In diesem Jahr starben etwa 3516 Häftlinge in Buchenwald.
Im Jahre 1944 wurden 348 norwegische Studenten nach Buchenwald gebracht, da sie 1943 an der Uni Oslo verhaftet worden waren. Die 1888 Kranken und Schwachen wurden aus dem Außenlager in das KZ- und Vernichtungslager Majdanek verlegt. Mittlerweile gibt es 22 Außenlager. Dort arbeitet etwa jeder zweite von 42 000 Gefangenen für die Kriegswirtschaft. Schon zu dieser Zeit sind etwa 18 990 von 21 500 Häftlingen unterernährt. Andere wiederum an Tuberkolose leiden. Und wieder wurden von der SS 1000 Kranke aus dem Außenlager "Dora" nach Bergen-Belsen in das KZ gebracht. Und wieder kommen Transporte von Sinti und Roma nach Buchenwald, diese kommen aus Auschwitz. Unter diesen Gefangenen sind viele Jugendliche gewesen. Es werden auch zu dieser Zeit wieder 8000 ungarische Juden in Auschwitz für Baustäbe der SS aus den Vernichtungsprozessen herausgesucht. Diese wurden dann nach Buchenwald verlegt und in extra Außen-lagern schonungslos ermordet. Dadurch das viele Lager evakuiert wurden und somit gleich aufgelöst waren das Stammlager überfüllt, es vegetierten dort 31 491 Menschen vor sich hin. Andere blieben unter freiem Himmel oder hatten Zelte. Die Außenlager waren noch überfüllter, in jedem von den 64 befanden sich etwa 43 500 Häftlinge. Durch das Attentat auf Hitler
kam es dazu, das er eine Verhaftungsaktion startete, in der etwa 742 frühere Mandatsträger und bekannte Mitglieder von Parteine der Weimarer Republik von der Gestapo nach Buchenwald in das Lager gebracht wurden. Der Vorsitzende der KPD, Ernst Thälmann wurde im August im Krematorium erschossen. 167 alliierte Flieger wurden über Frankreich abgeschossen und wurden somit aus Paris in das Kleine Lager transportiert. Dort blieben sie dann bis Oktober. In der Nähe des Stammlagersbefanden sich die Rüstungs-betriebe und SS-Einrichtunggen, die durch die alliierten Bomber angegriffen worden waren. Diese wurden zum großen Teil zerstört und da die Gefangenen dort bleiben mussten, starben etwa 388 und 2 000 wurden verletzt. Es wurden einige auch aus Buchenwald abtransportier, 74 jüdische Frauen und Kinder ver-ließen das Außenkommando Hugo-Schneider AG Leipzig und fuhren in Richtung Auschwitz, mit einem Ver-nichtungstransport. Am 28. August wurde auch dort ein jüdisches Mädchen geboren, dies starb schon am 31. August. Die SS-Administration von Buchenwald übernahm später das Außenlager des Konzentrationslagers Ravensbrück mit Tausenden von Frauen. Wieder einmal werden Häftlinge aus Buchenwald nach Auschwitz zur Vernichtung geschickt, diesmal sind es 200 Kinder und Jugendliche. Zu diese Zeit kamen wieder Menschen nach Buchenwald, diesmal sind es 1953 dänische Polizei-angehörige. Ende des Jahres werden sie ins Kleine Lager gebracht, doch bis dahin starben schon 60 von ihnen. Es wurden im Oktober wieder kranke jüdische Häftline aus den Außenlager der Braunkohle-Benzin AG
in Rehmsdorf und Magdeburg herausgesucht und es kamen somit 1188 Juden zusammen, die nach Auschwitz
zur Vernichtung geschickt wurden. Immer wieder kamen Vernichtungstransporte um sich Häftlinge nach
Auschwitz zu holen, um diese zu ermorden. "Dora" das Außenlager und seine Subkommandos gibt es nicht mehr,
jetzt ist es das selbsständige KZ "Mittelbau" geworden. Einige Zwangsarbeitslager wurden aufgelöst
und somit wurden die Häftlinge in Buchenwald immer mehr, am Jahresende war die Zahl mittlerweile auf
15 500 gestiegen. Etwa 87 000 Menschen wurden bis Ende 1944 in den Buchenwalder Männer- und Frauenlager gefangengehalten und etwa 1/3 von diesen waren Jugendliche bis zu 20 Jahren.
Am Ende diesen Jahres ergab die Bilanz:
63 048 Männer und 24 210 Frauen, die gefangen halten worden waren. In diesem Jahr starben etwa 8644
Häftlinge.
Zu Beginn des Jahres 1945 löste die SS die noch bestehenden Arbeits- und KZlager in Polen auf
und die Insassen werden auf Evakuierungsmärsche getrieben. In Buchenwald treffen nocheinmal
4200 Juden aus Tschenstochau ein, die meisten der 7350 Juden die später eintreffen kamen aus Auschwitz.
Auch im März brachte man noch weitere 7800 meist jüdische Häftlinge aus Groß-Rosen nach Buchenwald.
Alle Häftlinge kamen nicht lebend dort an und die die es schafften waren meist todkrank, man sah ihnen ihren Hunger und die Kälte die sie durchgemacht hatten an. Hunderte Tote lagen in den meisten Waggons. Das KZ Buchenwald ist noch größte bestehende KZ zu dieser Zeit gewesen. Die Menschen, die aus den anderen Vernichtungslagern und KZ's kamen, wurden in Stammlager und in 88 Außenlager hinter Stacheldraht gebracht. Dies waren etwa 112 000 Menschen, davon etwa 25 000 Frauen. Viele dieser Häftlinge waren Juden. Aus dem Kleinen Lager werden tausende von Häftlingen in das KZ Mittelbau und in Außenlager verlegt. Zu dieser Zeit stieg die Sterberate im Kleinen Lager um ein Vielfaches. Sogar in dem Keller der SS-Kaserne befanden sich Sondergefangene, die mit
dem Attentat von Hitler "familiär" etwas zu tun hatten. Zwangsarbeiten sollten laut SS trotzdem
verrichtet werden. Die Außenlager wurden erst dann geräumt, als die Frontnähe unmittelbar war.
Die SS ermordete zu dieser Zeit alle Häftlinge, die nicht mehr gehenkonnten und richtete Massaker
an, welche in Leipzig, Gardelegen und Ohrdruf waren. Auf dem Ettersberg, in dem Stammlager wurden
immer noch 47 500 Häftlinge festgehalten, etwa 22 900 davon in den Baracken des Hauptlagers und 18 000
in Pferdeställen des Kleinen Lagers. Zur Evakuierung wurden schon am 05. April 6600 Juden zusammengetrieben. Auch dieses Lager sollte laut Lagerkommandant Pister geräumt werden. 28 000 Menschen aus dem Stammlager wurden in Richtung KZ Dachau und Flossenbürg und ins Ghetto mit der BAhn oder zu Fuß gehetzt. Logischerweise starben bei diesen Märschen Tausende der Häftlinge. Am 11. April wurden 21 000 Häftlinge befreit und erlebten die Ankunft der US-Armee. Am Anfang des Jahres 1945 waren bis zu diesem Zeitpunkt etwa 13 969 Menschen gestorben. Auch nach der Befreiung sterben noch Hunderte an den Folgen, die sie davon getragen haben. Niemand weiss direkt wieviel an dem Fußmarsch
starben, man schätzt sie etwa zwischen 12 000 bis 15 000 Opfern. Es gab am 13. April eine Versammlung
von deutschen und österreichischen Sozialdemokraten, an dieser nahmen auch französische, polnische, belgische, tschechische, dänische und niederländische Soziallisten teil. Auf dieser verliest Hermann L. Brill das "Manifest der demokratischen Sozialisten des ehemaligen KZ's Buchenwald". Dies ist das wichtigste programmatische Dokument, der für den Weg in die Nachkriegszeit gut war und welches in Buchenwald verfasst worden war. Der amerikanische Kommandant befahl 1000 der Weimarer Bürger sollten dieses Lager besichtigen. Man sah zu dieser Zeit noch die Grausamkeit des Massensterbens, alles war noch sichtbar und jeder dieser Menschen konnte sich vorstellen, wie sich jeder einzelne Häftling gefühlt haben muss. Schon am 19. April wurde für die Toten des Lagers getrauert, es fand somit eine internationale Trauerfeier statt. Die Häftlinge die überlebt hatten gaben sich ein Versprechen, das man später als den "Schwur von Buchenwald" erkannte. Endlich, im Mai bis August verließen die Überlebenden in Gruppen das Lager. An die sowjetische Militär-administration wurde das Lager Buchenwald übergeben.
Aus allen europäischen Ländern waren eine Viertel-million Menschen von Juli 1937 bis April 1945 im
KZ Buchenwald gefangen gehalten worden. Die Opferzahl beläuft sich auf etwa 56 000 Menschen. Gerade einmal 34 375 Tote wurden in den Unterlagen registriert. Somit also nicht alle der Toten. Jeder sowjetische Mensch, der durch Genickschuss getötet worden war, wurden nicht erfasst. Genauso alle die im Krematorium Buchenwald hingerichteten Gestapo-Häftlinge, etwa 1100. Auch alle Menschen, die mit den "Evakuierungs-transporten" aus den Lagern des Ostens im Frühjahr 1945 tot in Buchenwald ankamen und die Opfer, die bei dem Evakuierungsmärschen ums Leben kamen, etwa 12 000 bis 15 000 wurden nie registriert. Etwa 11 000 Juden waren unter diesen Toten.
2.
Die Gedenkstätte Buchenwald, ich besuchte diese Gedenkstätte schon zweimal und es beeindruckte mich
jedesmal wieder, dorthin zu gehen. Es war immer wieder unheimlich, als ich das erste mal mir das ganze
anschaute war ich noch ein Kind, im Alter von etwa 12 Jahren. Somit hatte ich ziemliche Angst vor dem
was mich dort erwartete, doch das was ich gedacht hatte war zu wenig. Diese Menschen, die dort "leben"
mussten taten mir leid, es war unheimlich sich das ganze Lager anzuschauen, auch wenn nicht mehr viel
zu sehen ist.
Ich ging mit meinen Eltern also durch dieses Tor, an welchem stand "Jedem das Seine", ich wusste lange nicht was dieser Spruch zu bedeuten hatte. Doch dies änderte sich, als ich in einem Buch darüber las. Marcus Porcius Cato sagte: "Soweit es an mir liegt, soll jeder das Seine nutzen und genießen dürfen." Er selbst sagte es in Latein, doch wer dies ins Deutsche übersetzte weiss ich leider auch nicht. Mir wurde erzählt, das dieses Tor das einzige war, in dem ein und ausgehen konnte. Die Häftlinge gingen also auf jeden Fall durch dieses Tor hinein und vielleicht auch wieder hinaus. Schon, wenn man durch dieses Tor tritt wird einem eiskalt. Eine große Fläche bietete sich meinem Blick. Wir gingen als erstes in die Bunker, in denen die Häftlinge gefangen gehalten worden waren. Es waren nur ganz kleine Nischen, in denen sie schlafen und essen mussten. In diesen engen Bunkern kann man nicht mehr leben, denke ich mir, dort vegetiert man nur noch. Man hat ganz kleine Fensterchen um in diese hineinzuschauen. Danach wurden die Häftlinge ermordet erzählten mir meine Eltern. Aber, wie lange hatten die Gefangenen in diesen Zellen verbringen müssen, Tage, Wochen? Keiner weiss es. Sie müssen Qualen erlitten haben, es war sicher eine Erlösung für sie, also sie hingerichtet wurden. Der Tod ist besser, als sich sein Leben lang quälen zu müssen und auf die Zeit des Todes zu warten. Es muss einfach furchtbar sein auf den Tod warten zu müssen und keiner wusste wann die Häftlinge abgeholt worden um getötet zu werden. Es war einfach grausam diesen langen Gang entlang zu gehen und sich vorstellen zu müssen, in diesen "Löchern" waren Menschen eingepfärcht.
Dann ging ich zusammen mit meinen Eltern auf den Appellplatz, schon die einfache Vorstellung, auf diesem Platz mussten die Häftlinge jeden Morgen und Abend hinaustreten und zum Zählappell dort bleiben.
Die abgemagerten, schwachen und kranken Körperhüllen. Mehr war ja nicht von den Häftlingen übrig.
Hinrichtungen wurden dort vollzogen und andere Strafen wurden dort verteilt. Einfach grausam, nur die
Vorstellung von einem schwachen Menschen, der sich nicht wehren kann und einfach niedergemetzelt worden
ist oder erschossen oder verprügelt. Wie kann man so etwas überhaupt einem Menschen antun?! Wer soetwas
tut ist einfach kein Mensch mehr.
Die Baracken wurden schon vor einiger Zeit abgerissen, mir wurde gesagt da sie verseucht waren. Die Ansteckungsgefahr wäre viel zu hoch gewesen. Es ist ja auch verständlich, denn unter welchen Umständen
die Häftlinge dort leben mussten. Die Hygiene war nicht gerade besonders gut oder es war keine vorhanden. Statt der Baracken findet man jetzt Steine an diesen Stellen, an denen sie standen. So kann man sich selbst eine Vorstellung davon machen, wo standen diese Lagerbaracken und wie zusammengepfärcht sie waren.
Das schlimmste war für mich, als wir in die Pathologie des Lagers von Buchenwald kamen. Wir traten in diesen eiskalten Raum, gefliest bis fast an die Decke und in der Mitte diese Obduktionsliege. Einfach grausam dieser Anblick, schon wenn man hinein kommt, kommt einem ein kalter Schauer entgegen. So, als würden die toten Häftlinge einen begrüßen. Man kann sich schon bei dem Anblick des Raumes vorstellen,
wie grausam es gewesen sein mochte, als selbst Häftlinge von den toten Häftlingen die Goldzähne und
anderen wertvollen Dinge abnahm. Und dann die Vor-stellung davon, sie haben sie regelrecht ausge-schlachtet, Organe wurden ausgenommen und die Haut des Toten wurde ihnen abgezogen. Aus dieser wurden dann Lampenschirme hergestellt. Es ist einfach grausam. Welcher "Mensch" kann sich eine Lampe aus Haut von Häftlingen ins Wohnzimmer oder woanders hin stellen?"
Wenn man durch die Pathologie tritt kommt man zu den Verbrennungsöfen. Jeder nebeneinander gelegene
Ofen verbreitet eine Stimmung, die man nicht be-schreiben kann. Manche Häftlinge wurden noch lebendig
in diesen Verbrennungsöfen verbrannt. Und dies mussten noch die noch lebenden Gefangenen tun. Es muss
eine Qual für diejenigen gewesen sein, ihre Mit-menschen bei manchmal lebendigen Leibe zu verbrennen.
In diesem Raum kann man sich genau vorstellen, wie der Schornstein durch die Verbrennungsöfen qualmte
und fürchterlich stank. Ich selbst habe mich nicht sehr nah an einen dieser Verbrennungsöfen getraut,
denn ich hatte Angst, die ich jetzt auch noch haben würde, wenn ich Buchenwald wieder besuchen würde.
Ich hatte Angst vor dem was ich dort sehen würde, was erwartet mich, wenn ich da hineinschaue. Ich glaube
ich hatte erwartet verbrannte Knochen und Hautreste zu sehen. Mir war einfach eiskalt bei dem Gedanken
da hinein zu schauen.
Auf dem Gelände stand auch ein Karren, der mit Steinen gefüllt war und daneben war ein Galgen, an
dem viele Häftlinge hingerichtet worden waren. Die Häftlinge mussten mit diesem Karren, die Steine
woanders hin transportieren, doch wenn ich mir vorstelle, wie schwer dieser Karren allein war. Wie
sollte es sein, wenn der ganze gefüllt war mit Steinen. Sie müssten fürchterliche Qualen erlitten haben, als sie diese Arbeit verrichten mussten. Grausam ist das einfach. Die Händer derjenigen Häftlinge müssen geblutet haben und die Knochen sicher kaputt gewesen sein.
Auch dort fand man die Effektenkammer, in der jetzt das Museum ist, doch als ich dort war, war es gerade geschlossen und somit konnten wir uns nicht alles anschauen.
3.
Ich möchte euch auch noch die ganzen Gräber und Gedenksteine nennen, die man sich unbedingt anschauen
muss.
- Aschegrab
- Gräberfelder
- Gedenkstein jüdische Sonderlager
- Mahnmal
- Jüdisches Mahnmal
- Gedenkstätte Rudolf Breitscheid
- Denkmal für ermordetete Sinti und Roma
- Denkmal für alle Häftlinge des KZ's
Das unheimliche an diesem Denkmal ist, das dieses zu jeder Tages- und Nachtzeit auf 37°C
aufgeheizt wird. Wie die Körpertemperatur des Menschen. Die Häftlinge, die damals starben
leben somit in diesem Denkmal weiter. Es wird nie erkalten, so das die Menschen in uns immer
weiterleben.
- Erinnerungsstätte für Dietrich Bonhoeffer, Friedrich von Rabenau und Ludwig Gehre
- Gedenkstein an die Kriegsdienstverweigerer und Deserteure der Wehrmacht
- Denkmal "Kleines Lager"
- Gedenkstein an die Zeugen Jehovas
Und nun zu den Öffnungszeiten der Gedenkstätte Buchenwald:
1. Mai bis 30. September
9:45 - 18:00 Uhr (letzter Einlaß ist 17:15 Uhr)
1. Oktober bis 30. April
8:45 - 17:00 Uhr (letzter Einlaß ist 16:15 Uhr)
Montags ist immer geschlossen.
Alles was sich ausserhalb befindet kann solange angeschaut werden, wie man will. Nur die Ein-richtungen, die innen sind, können nur zu den Öffnungszeiten besichtigt werden.
Die Anfahrt:
Buchenwald ist etwa 10 km nördlich von der Stadt Weimar entfernt. Die Gedenkstätte erreicht man
ganz einfach, vom Goetheplatz und vom Bahnhof kommt man einfach mit dem Bus (6) in Richtung Buchenwald. Wenn man mit Auto kommt stehen genug Parkplätze zur Verfügung, man kann genauso mit Reisebus kommen.
4.
Ankunft:
Girard Francois (Student) sagte:"Ein Transport zählte von 2500 Deportierten 800 Tote. Zunächst mussten 80 Kilometer zu Fuß zurückgelegt werden, dann ging es acht Tage lang auf offenen Lastwagen weiter."
Aufnahme:
Martin-Chauffier Jean (Medizinstudent) sagte: "Während der Badewannenprozedur sah ich einen alten Franzosen der von seinen Kameraden aus dem Waggon gehoben worden war und der dann zur Entkleid-ung, zur Schermaschine und schließlich zur Dusche geschleppt wurde. Dort versetzten ihm zwei Nazi-rohlinge Faustschläge. Dann ergriff man ihn bei den Schultern und bei den Füßen und schleuderte ihn in die
Badewanne, wo er starb. Er wurde dann in eine Ecke geworfen."
Leloir (Dr. theol. Professor für Religionsgeschichte an der Universite Coloniale d'Anvers sagte:
"Dann wurden wir mit Lumpen bekleidet (natürlich eine Gelegenheit, uns unsere Kleider zu stehlen) und
bekamen schließlich Holzsandalen, die aus einer Sohle aus Buchsholz (später aus Buchenholz) und um sie zu
halten, mit einem einfachen Band am äußersten Ende des Fußes vesehen war. Sie zwangen den Träger, die
Füße bei jedem Schritt hochzuheben."
"Das Lager war sehr häufig bei Ankunft von Transporten überfüllt. Es war daher kein Platz für die
Aufnahme der Neuankömmlinge. Die Gefangenen mußten zwei oder drei Tage vor ihrer Aufnahme außerhalb
der Baracken abwarten. Sie blieben im Freien ohne Nahrung, denn sie gehörten nicht zum Lage, solange
sie nicht den Baracken zugeteilt waren. Ergebnis solchen Wartens war die Erkrankung (Lungenentzündung,
Bronchitis usw.) sehr vieler Häftlinge."
Bericht des Obersten Hauptquartiers der Forces Expeditionnaires Allièes sagte:"Wir schliefen zehn Tage lang auf der nassen Erde, ohne Decke, ohne Strom und natülich ohne Feuer. Im November 1939, nach dem Krieg in Polen, kamen ungefähr 2 000 polnische Kriegs-gefangene im Lager an. Unter dem Vorwand der Ent-lausung mußten sie sich bei eisiger Kälte (12 Grad unter Null) nackt ausziehen und wurden in ein kleines, von Stacheldraht eingefaßtes Geviert einge-pfercht; ihre Kleider wurden verbrannt. Als Nahrung erhielten sieein Zehntel eines Brotlaibes pro Tag. Nach drei Wochen waren nur noch zehn von ihnen übrig. Alle anderen waren an Kälte und Hunger gestorben."
5.
Für diese Firmen mussten die Häftlinge arbeiten:
Flick, Ford, Gustloff-Werke, Hasag, Heinkel, Henckel-Donnersmarck, Junkers, Krupp, Rheinmetall,
Siemens-Schluckert
6.
Meine Meinung zu der Gedenkstätte Buchenwald:
Ich bin jetzt noch zutiefst entsetzt, wie man soetwas tun kann. Menschen ohne jeglichen Grund hinrichten, quälen und jagen. Die Gedenkstätte brachte mir dies alles nocheinmal zum Vorschein, die Grausamkeiten, die im Krematorium vonstatten gingen gehen mir einfach nicht mehr aus dem Kopf. Wie herzlos kann man sein, von Menschen zu verlangen, denselbigen Menschen die Haut abzuziehen?! Grausam ist diese Vor-stellungen. Und dann diese Bilder, es waren ja wirklich keine Menschen mehr, sondern nur noch schwache, knochige Skelette. Nur noch Haut und Knochen waren zu sehen, ich habe Angst davor, das soetwas noch einmal passieren könnte. Denn Nazis gibt es heute noch. Es lohnt sich auf jeden Fall für jeden sich die Gedenkstätte Buchenwald anzusehen. Diese Eindrücke, die man von dieser Reise durch die Vergangenheit mitbringt sind unglaublich. Man fühlt sich dort selbst wie ein Häftling. Wie die Menschen damals gefühlt haben und wie sie sich gequält haben. Einfach furchtbar, diese Vorstellung sich den Tod herbeizusehnen, als abscheulich zugrunde gehen und dahinsiechen bis der Tod einen endlich packt. Macht euch selbst ein Bild von dieser Grausamkeit, so wisst ihr, wir müssen dagegen ankämpfen, damit so etwas schreckliches nie wieder passiert.
Quelle: www.buchenwald.de, Konzentrationslager Dokument F 321 weiterlesen schließen -
„JEDEM DAS SEINE“ ?
Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
Schon bald nach Gründung der Deutschen Demokratischen Republik war man bemüht Mahn- Gedenkstätten wie Buchenwald, Ravensbrück, Sachsenhausen, Ausschwitz, Dachau, Bergen- Belsen, Theresienstadt und noch viele mehr zu errichten.
Ich selbst war schon einmal in Buchenwald mit meinen Klassenkameraden in der 8. Klasse. Das war damals unsere Jugendweihefahrt, ein besser passender Anlass lies sich scheinbar nicht finden. Buchenwald war leider für die 8. Klassen der Schulen in der DDR Pflichtveranstaltung, heutzutage besuchen die 8. Klassen ferne Länder... Damals war es schon ein niederschmetterndes Erlebnis, denn soviel Grausamkeit ist in dem Alter wirklich schwer zu verkraften. Man hat auch keine Vorstellung davon was einen wirklich erwartet...
15 Jahre später besuchte ich mit meiner Familie und noch anderen Freunden noch einmal diese Gedenkstätte, von meinen Eindrücken und was ich dort gesehen habe möchte ich erzählen.
Hoch, hell, leuchtend ragt am Südhang des Ettersberges ein Turm ins Land, der Glockenturm von Buchenwald. Weithin schwingt sein Glockenton ins Tal, soweit der Wind ihn trägt bis nach Weimar, Erfurt, Ilmenau. Denn sonst ist alles mucksmäuschen still. Keine Vögel zwitschern, einfach nur still, eine unheimliche Stille, die einem eine Gänsehaut bekommen lässt. Zu unseren Füßen breitet sich die weite Anlage der Gedenkstätte von Buchenwald aus, der Stadt Weimar zugewandt, während das einstige Konzentrationslager, den Blicken entzogen, hinter dem Berg liegt.
Im Sommer 1937 wurden die ersten Häftlinge in dieses Konzentrationslager gebracht. In täglich 14- 16 stündiger, schwerster körperlicher Arbeit und unter ständiger Lebensgefahr durch knüppelschwingende, tretende und schießende SS-Leute, entstand hier das größte Konzentrationslager auf dem späteren DDR-Gebiet. Anfangs waren es nur politische Häftlinge doch schon bald kamen auch Kriminelle, Juden und Asoziale dazu, denn wer nicht „deutsch und rein“ war... Alle Nationen rund 238000 Menschen aus 33 Ländern wurden dort inhaftiert.
Wir betraten die Stätte von der „Blutstraße“ kommend, von Norden her und durchschritten ein Säulentor. „JEDEM DAS SEINE“ der blanke Hohn und Verachtung gegen all Diejenigen, die hier gezwungen, gefoltert wurden oder auch nur dahin vegetierten um dann umgebracht zu werden.
Bei meinem ersten Besuch in Buchenwald war es sogar ein bisschen Neugier, aber auch Angst und Ekel, denn wir wussten nicht was auf uns zukommt. Doch was dann wirklich kam, hätte ich mir in meinen schlimmsten Alpträumen nicht ausmalen können, doch davon später noch mehr.
Ein breiter, leicht geschwungener, siebenfach rhythmisch gestufter Weg führt den Hang hinab, der Stelenweg. Er zeigt links am Weg, jeweils dort wo eine Stufenfolge von einer ebenen Strecke abgelöst wird. Dort steht jeweils eine Stele. Sieben rechteckige Stelen und auf der schmalen Längsseite stehen Tafeln aus Muschelkalk, die auf breiten Sockeln ruhen. Sie tragen die Reliefs, halbplastische, steinerne Bilder, die das Leiden und Sterben, von Widerstand und Befreiung erzählen.
Der Stelenweg endet am ersten Ringgrab. Eine hohe Ringmauer umschließt einen von immergrün bewachsenen Krater, in dessen Tiefe die Asche von Tausenden ruht.
Weiter führt die Straße nach Osten. Eine steil gemauerte Böschung zur Rechten wird unterbrochen von 18 wuchtigen Pfeilern die schwarze, eiserne Flammenschalen tragen. Ihr Feuer brennt zum Gedenken an die 56000 in Buchenwald ermordeten Männer, Frauen und Kinder aus 18 Nationen.
Nach einem kleineren Ringgrab zur Linken mündet die „Straße der Nationen“ durch ein Säulentor am dritten und größten der drei Ringgräber. Seine nach Norden geöffnete massige Mauer gibt den Blick frei nach oben, bergauf, hinauf zum Turm. So bestiegen wir den Gipfel der Anlage, näherten uns dem Denkmal auf dem Kundgebungsplatz vor dem Turm, dem Buchenwalddenkmal. Das Buchenwalddenkmal ist eine bronzene Gruppenplastik der Kämpfer und Sieger und der eigentliche Höhepunkt von der Buchenwaldbesichtigung.
Dieses Tafeln, Reliefs, Plastiken auf dem Ettersberg zeigen den erschütternden Leidensweg, die Qual, Unterdrückung, Entwürdigung und Ausbeutung. Sie erzählen aber auch von Auflehnung und unbeugbarem Kämpfertum.
Das Lager selbst bestand aus mehreren Gebäuden. Das Eingangsportal war gleichzeitig Wachturm. Während der Führung erfahren wir, dass tatsächlich damals die Gefangenen durch das Tor "Jedem das Seine" das Lager „betraten“. Was müssen diese Menschen damals gefühlt haben, welche Angst und Not.
Da gab es den Bunker, dort folterten die SS und Gestapo die Gefangen um Geständnisse zu erzwingen, sie zu quälen oder sie einfach nur zu zerbrechen. Der Appellplatz wurde zu grausamen Strafmaßnahmen missbraucht bis hin zur Exekution und täglich zweimal gab es den Aufmarsch der Lagerinsassen zum Zählappell.
Jedoch das absolut grauenhafteste erlebt man im Krematorium. Noch heute kann man den Tod dort drin riechen. Das ist keine Witz, euch würde darin euer Lachen vergehen, es riecht ekelerregend. Wie viele Menschen haben dort ihr Leben verloren, sinnlos, einfach so sinnlos. Immer mehr Krematoriumsöfen mussten damals angeschafft werden, es war fast eine Produktion von Leichen im Akkord. Wie auch in „Schindlers Liste“, einem traurig wahren und so grauenvollen Film, gezeigt, wurden den Toten die Goldzähne herausgebrochen, und den „Rest“ verarbeitete man oft weiter zu Seifen aus Knochen, Lampenschirmen aus Menschenhaut. Im Leichenkeller des Krematoriums wurden ca. 1100 Männer, Frauen und Kinder an Wandhaken erdrosselt. Mindestens 56000 Menschen...
Am 11. April 1945 dann die Erlösung durch die US-Armee, sie eroberten den Ettersberg, nahmen die SS-Leute gefangen und hissten ihre weiße Fahne. Die Stunde der Befreiung ist im Ziffernblatt der Turmuhr festgehalten.
In den verschiedensten Ausstellungen wird den Besuchern gezeigt, wie das Leben im Lager ablief und vor allem die Behandlung durch die SS- Leute. Wie furchtbar es den Frauen und Kindern ergangen ist, von eingeschmuggelten Kindern, der Fronarbeit im Steinbruch, es ist einfach furchtbar.
Während unserer Führung wurde uns sehr eindrucksvoll eine Ankunft im Lager gezeigt, wie über Lautsprecher Hundegebell erdröhnt und Schüsse fallen. Wer nicht schnell genug war und hinfiel wurde einfach niedergetrampelt. Die Ausstellungen erzählen aber auch davon, dass Experimente mit den Gefangenen betrieben wurden, aber auch davon wie Kameradschaft und Solidarität unter den Gefangenen immer stärker wurde.
Viel Besucher kommen einfach aus geschichtlichem Interesse nach Buchenwald oder aber weil sie leider Familienangehörige verloren haben in solchen Konzentrationslagern. Doch irgendwann wird es keine ehemaligen Häftlinge geben die uns von der Zeit damals erzählen können. Dann liegt es an uns unseren Kindern davon zu erzählen, damit so etwas nie wieder passieren darf.
Auch noch in der Nachkriegszeit 1945-1950 diente Buchenwald als Internierungslager für Häftlinge und auch hier starben noch viele unter der Führung der sowjetischen Besatzungsmacht. Deshalb sind Gedenkstätten wie Buchenwald auch Gedenkstätten für politisch Verfolgte geworden, denn wer damals anders dachte, als die SED, wer Querdenker war, dem wurden Zeit seines Lebens nur Steine in den Weg gelegt. Westverwandtschaft war oft schon das Aus für die verschiedensten Studienrichtungen. Doch ich schweife ab, ich würde jedem empfehlen sich so ein Lager mal an zu schauen, sich mit der Geschichte sowie den Geschehnissen des Dritten Reiches auseinander zu setzen.
Damit so eine Massenabschlachtung nie wieder passiert, auch wenn man leider gerade in jüngster Zeit nicht den Eindruck hat, dass nicht für jeden Menschen ein anderes Menschenleben wertvoll ist.
Mai bis 30. September
9.45 - 18.00 Uhr
Oktober bis 30. April
8.45 - 17.00 Uhr
Montags ist immer geschlossen
Telefon: (03643) 430-0
Fax: (03643) 430-100
E-Mail: buchenwald@buchenwald.de
Übrigens der Besuch der Gedenkstätte und der Ausstellungen sind kostenlos. weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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werwoelfin666, 06.06.2002, 13:15 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Auch ich war vor der Jugendweihe dort und später noch einmal mit meinem Mann, weiß also von was Du da sprichst!
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wippia, 30.03.2002, 22:51 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
musste in den 80er mehrmals zu verwandten und die wohnten direkt an der anlage. war mir nicht angenehm
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