Pro:
kaum etwas, vielleicht Juliette Lewis ;-)
Kontra:
so gut wie alles, schlechter Film
Empfehlung:
Nein
Langsam geht meine Juliette Lewis Berichte Reihe dem Ende zu…. Aber ein weiterer Film, in dem sie zu sehen war ist der 2002 erschienene Film „Genug“. Hierzu kann ich allerdings nur die TV-Version von Premiere vorstellen, weil ich nach den verheerenden Kritiken doch lieber gleich die Finger von der DVD gelassen habe und gewartet habe, bis der Film auf Premiere anlief. Das war dann auch kürzlich der Fall und ob der Film wirklich so grottenschlecht ist, wie die Kritiker sagen, das könnt ihr nun lesen.
STORY
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Slim arbeitet zusammen mit ihrer besten Freundin Ginny in einem Restaurant als Kellnerin. Einer ihrer Gäste macht ihr einen Antrag, es stellt sich allerdings heraus, dass dieser nur mit einem Freund um 200$ gewettet hatte, dass er sie ins Bett bekommt. Zum Glück kann ein anderer Gast Slim noch vor diesem fatalen Fehler retten. Kurz darauf heiratet Slim ihren „Retter“ Mitch. Mitch hat viel Geld, Erfolg im Beruf, sie kaufen sich ihr Traumhaus und bekommen eine Tochter namens Gracie. Bald muss Slim aber feststellen, dass ihre Ehe doch nicht so toll läuft, wie sie eigentlich dachte. Mitch hat mindestens eine Geliebte neben bei.
Als sie ihn zur Rede stellt, zeigt Mitch sein wahres Gesicht. Er stellt klar, dass er der Mann im Haus ist, weil er das Geld verdient, er schlägt Slim und schüchtert sie ein, damit sie nicht zur Polizei geht. Er will Slim und seine Tochter um jeden Preis behalten, wie einen Besitz, der ihm zusteht. Auf seine Geliebte verzichtet er natürlich nicht. Im Gegenteil, jetzt, da Slim von ihr weiß, muss er sich ja nicht mehr verstellen, sondern kann offen sagen, wenn er zu ihr geht.
Mit Hilfe ihrer Freunde gelingt Slim bald darauf doch die Flucht. Allerdings hat Mitch Freunde bei der Polizei und durch sein Geld alle Möglichkeiten, um sie immer wieder schnell aufzuspüren. Auch eine neue Identität etc. können Slim und ihre Tochter nicht lange schützen. Nun droht auch noch ein Sorgerechtsprozess, der allerdings eher ein Vorwand ist, um die beiden aufzuspüren. Nun muss Slim handeln. Sie nimmt Unterricht in Selbstverteidigung, bricht in Mitchs Haus ein, entfernt dort in seiner Abwesenheit alle Waffen und steht ihm schließlich Mann gegen Frau in einem Kampf um Leben und Tod gegenüber, zu allem Entschlossen, nur um ihr Leben und das ihrer Tochter zu verteidigen…
MEINE MEINUNG ZUM FILM
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Naja, wie gesagt, da Juliette Lewis mitspielt musste ich mir den Film zumindest einmal anschauen ;-)
Die Story klingt ja schon ziemlich abgedroschen. Der böse, fremdgehende Ehemann, der auch noch seine Frau schlägt. Die Frau, absolut ohne Selbstbewusstsein, lässt sich auch noch alles gefallen. Eine vollkommen unlogisch, unnötig dramatisch angelegte Flucht, mitten in der Nacht, obwohl sie leicht hätte fliehen können, während er tagsüber bei der Arbeit ist. Und dann schließlich nachdem sie etliche Male wieder von den Leuten, die er auf sie angesetzt hatte, eingeholt wurde, fasst diese arme, schwache Frau den grandiosen Plan, sich in Selbstverteidigung zu üben und es selbst mit ihrem Mann aufzunehmen –
Die Story strotz nur so von Ungereimtheiten und Schwachsinn. Zufällig hat Slim auch noch einen steinreichen Daddy, der bisher noch nicht mal was von seinem Glück wusste und sie schließlich doch spontan unterstützt, also alles ziemlich an den Haaren herbei gezogen, wie ich finde.
Was noch äußerst nervig war, waren die dämlichen Texteinblendungen. Immer wenn ein neuer „Abschnitt“ begonnen hat kam eine dämliche Einblendung, weißer Text auf schwarzem Hintergrund, z. B.: „Nichts wie raus“ vor ihrer Flucht etc. ich halte das für ein äußerst besch… Stilmittel, was den Fluss der Handlung nur unnötig unterbricht.
An den Darstellern selbst ist eigentlich nichts zu meckern. Auch wenn allgemein gerne auf Jennifer Lopez und ihrem schauspielerischen Talent rumgehackt wird, muss ich sagen, dass sie ihre Rolle doch sehr überzeugend spielt. Für die Kampfszenen lernte Jennifer sogar unter Anleitung eines Kampfsport-Experten die Martial-Arts-Form "Krav Maga". Vor allem der Wandel von Freude über pure Verzweiflung bis hin zum entschlossenen Racheengel setzt sie doch recht gut um. Wobei dieser Wandel auch nicht unbedingt sehr realistisch ist. Aus welcher grauen maus wird schon innerhalb kürzester Zeit eine entschlossene Kampfmaschine? Auch vom moralischen Standpunkt ist die Geschichte wohl nicht unbedingt empfehlenswert, oder soll nun jede gepeinigte Ehefrau sich in Kampfeskunst üben und auf ihren Gatten losgehen, in der Hoffnung, in seinem Todesfall auf Notwehr plädieren zu können? Äußerst fragwürdig…
Hier hat "Bond"-Regisseur Michael Apted meiner Meinung nach, ein altes (aber natürlich immer noch aktuelles) Thema, neu aufleben lassen, allerdings zeichnet sich die Umsetzung als etwas lieblos aus. Es wird mehr auf Medientauglichkeit und großes Hollywoodkino abgezielt, als das, was wirklich wichtig wäre, zu betonen. Was dabei raus gekommen ist, ist ein Film in etwas besserer Fernsehqualität, mehr aber auch nicht.
DARSTELLER
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Jennifer Lopez (Slim Hiller), Bill Campbell (Mitch Hiller), Tessa Allen (Gracie Hiller), Juliette Lewis (Ginny), Dan Futterman (Joe), Noah Wyle (Robbie), Fred Ward (Jupiter), Janet Carroll (Mrs. Hiller), Bill Cobbs (Jim Toller), Christopher Maher (Phil), Bruce French (Hausbesitzer), Ruben Madera (Teddy), Dan Martin (FBI-Agent), Jeff Kober (FBI-Agent),…
SLIM: Jennifer Lopez (* 24.07.1970, Bronx, NY, USA) ist natürlich vor allem als Sängerin bekannt (und für ihren beeindruckenden Hintern ;-)), aber auch als Schauspielerin hat sie sich mittlerweile einen Namen gemacht (auch wenn die meisten ihrer Filme eher floppten). Zu sehen war sie z. B. in „Anaconda“(1997) oder in „The Cell“ (2000). In der Rolle der Slim (sehr ironisch, wenn man an Jennifers Figur denkt), spielt sie die verschüchterte junge Mutter und Ehefrau, die sich zu einer entschlossenen, starken Frau entwickelt. Da die Rolle wirklich viele Nuancen hat, kann Jennifer hier wirklich mal zeigen, was sie drauf hat und ich finde sie macht sich wirklich nicht schlecht.
MITCH: Bill Campbell (* 07.07.1959, Charlottesville, Virginia, USA) könnte man aus „Rocketeer” (1991) kennen. Er war aber eher im TV aktiv, mit Filmen und Serien, wie „Noch mal mit Gefühl“ (2000) oder „Crime Story" (1986). Mitch hat seine festen Pläne und dazu gehört neben seinem Job und seiner Kariere eben auch Slim und ihre gemeinsame Tochter. Er sieht die beiden quasi als sein Eigentum, das er sich hart erarbeitet hat und möchte das was ihm zusteht mit allen Mitteln verteidigen. Ich finde er überzeugt in der Rolle des psychotischen Ehemanns. Man kann schon ein etwas mulmiges Gefühl bekommne, wenn man überlegt, dass einen so jemand terrorisiert…
GRACIE: Tessa Allen (* 07.08.1996, USA) ist nicht sonderlich bekannt, ist ja auch noch ein Kind und noch dazu kein besonders hübsches wie ich finde ;-) hatte noch einige Auftritte in „General Hospital“. Viel hat sie hier auch nicht zu tun, außer immer wieder verzweifelt „Mammi“ zu rufen und etwas ängstlich drein zu blicken
FILMINFOS
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OT: Enough
Alternative Titel: Genug! – Jeder hat eine Grenze
Land: USA
Jahr: 2002
Regie: Michael Apted
Laufzeit: ~ 110 Minuten
FSK: 12
DVD: Columbia Tri Star Home Video (Special Edition) – scheint mit ganz gutem Bonusmaterial ausgestattet zu sein, falls jemand ernsthaft einen Kauf erwägt, ist die DVD sicherlich nicht schlecht!
FAZIT
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Also wirklich empfehlen kann ich diesen Film eher nicht, auch wenn die Darsteller überzeugen konnten ist die Story und die Aufmachung des Films dermaßen plump, dass jeglicher Genuss flöten geht. Alleine die nervigen Texteinblendungen mit den dämlichen Bemerkungen zwischendurch versauen den Film komplett. Wer allerdings Fan von Jennifer Lopez ist, der kann sich den Film gerne mal ansehen, aber nicht auf tiefere Einblicke hoffen, außer ihrem dicken Hintern in unvorteilhaften Stoffhosen ist nicht viel geboten.
Liebe Grüße vom Wuschel, der jetzt wirklich genug hat!
Danke fürs Lesen, Bewerten und Kommentieren! weiterlesen schließen
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