Der Meister (gebundene Ausgabe) / Tess Gerritsen Testberichte
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Pro & Kontra
Vorteile
- Ein brillant konstruierter, glänzend geschriebener Psychothriller der Extraklasse ! ! !
- detailgetreue Story, Spannung bis zur letzten Minute
- Spannender Plot...
- spannung und klare Linien
- einigermaßen spannend & unterhaltsam, Schwerpunkt auf Psychologie, überraschendes Finale
Nachteile / Kritik
- N I C H T S
- nicht für zart Beseitete geeignet, Fachwörter der Pathologen manchmal schwer zu verstehen....
- ... für manche wohl die schonungslose, blutige Detailtreue, die Gerritsen an den Tag legt (was mir allerdings nichts ausmachte)
- nichts für schwache Nerven
- zu langwierig in der Mitte, mysteriöser FBI-Agent
Tests und Erfahrungsberichte
-
Es lässt nach ...
3Pro:
Stil, teilweise Story, bekannte Personen
Kontra:
fehlt an Spannung
Empfehlung:
Ja
Huhuuuuu ihr Lieben,
nachdem ich meinen Büchervorrat fast aufgebraucht hatte, kam ich zu einem Buch einer meiner Lieblingsautorinnen, Tess Gerritsen, welches in meinem Wichtelpaket an Weihnachten war.
Ich habe mich damals so sehr darüber gefreut, denn ich hatte mir das Buch noch nicht zugelegt.
*~*Tess Gerritsen – Der Meister*~*
Mein erstes Buch dieser Autorin war „Die Chirurgin“ und ich war sehr begeistert.
Danach habe ich Todsünde gelesen, was auch ging und nun kommt mein Geschenk von TumblinDice an die Reihe.
Vielen Dank noch mal dafür.
*~*~*Die Optik*~*~*
Das Cover erinnert an die anderen Bücher.
Es ist irgendwie auf antik gemacht und erinnert mich komischerweise an Kirchengemälde.
Im Grunde ist alles in dunklen Tönen gehalten und wirkt ein wenig mystisch, aber auf jeden Fall interessant.
Man sieht eine Hand die einen Pfeil hält und im Hintergrund ist ein nackter Männeroberkörper.
Es passt zu den Geschichten von T. Gerritsen, wobei das Cover einen nicht auf den Inhalt des Buches schließen lässt.
Der Wiedererkennungs-Faktor ist auf jeden Fall sehr hoch.
*~*~*Der Preis und Umfang*~*~*
Neu kostet das Taschenbuch mit seinen 413 Seiten 8,95€.
Es handelt sich hier um eine Taschenbuchausgabe.
Erschienen ist das Buch bei blanvalet, ISBN-10: 3-442-36284-9
Das Buch ist in 25 Kapitel aufgeteilt.
Diese sind von unterschiedlicher Länge aber für mich alle zu lang.
Wie schon oft erwähnt lese ich gerne vorm Einschlafen und da sind mir die Kapitel zu lang.
Man quält sich dann mit müden Augen von Seite zu Seite und das ist nicht so meines.
*~*~*Die Autorin*~*~*
Tess Gerritsen wurde in San Diego, Kalifornien geboren. Nach ihrer medizinischen Ausbildung in San Francisco arbeitete sie als Internistin in Honolulu.
In ihrer Mutterschaftspause begann sie mit dem Schreiben. Aus Spaß beteiligte sie sich mit einer Kurzgeschichte an einem Wettbewerb des Honolulu Magazine und gewann den ersten Preis.
1987 veröffentlichte sie ihren ersten Roman, dem acht weitere sowie auch ein Drehbuch folgten.
Zu ihrem ersten Medizin-Thriller wurde sie durch eine zufällige Unterhaltung inspiriert. Ein Ex-Polizist erzählte ihr von einem Fall in Russland. Einige Waisenkinder in Moskau waren plötzlich verschwunden. Man vermutet, dass sie von der russischen Mafia als Organspender ins Ausland verkauft wurden. Dies entsetzte Tess Gerritsen so sehr, dass sie zunächst über einen befreundeten Reporter Nachforschungen anstellen ließ und später den Roman Harvest veröffentlichte, der auf Anhieb zum Bestseller wurde, in zwanzig Sprachen übersetzt und auch verfilmt wurde.
Nachdem sie diesem Roman zwei weitere Bestseller aus dem medizinischen Bereich folgen ließ, zog sie sich aus der Medizin zurück und machte das Schreiben zur Vollzeitbeschäftigung.
Tess Gerritsen lebt mit ihrem Mann, dem Arzt Jacob Gerritsen, in Camden, Maine. Sie liebt die Gartenarbeit und spielt gerne Geige.
(Quelle: www.krimi-couch.de)
*~*~*Weitere Romane der Autorin*~*~*
Der Meister
Todsünde
Kalte Herzen
Roter Engel
Gute Nacht, Peggy Sue
Die Akte Weiß
Trügerische Ruhe
In der Schwebe
Schwesternmord
Scheintot
Der Anruf kam nach Mitternacht
Die Chirurgin
*~*~*Kurzinhalt Buchrücken*~*~*
Ein heißer Sommer in Boston.
Detective Jane Rizzoli wird in ein Villenviertel gerufen, wo sie die Leiche des Arztes Richard Yeager vorfindet.
Die kriminaltechnische Untersuchung ergibt, dass Gail Yeager vor den Augen ihres Mannes vergewaltigt wurde, bevor ihm die Kehle durchgeschnitten wurde.
Und Gail Yeager ist verschwunden.
Das perverse Arrangement des Mordes ruft in Jane quälende Erinnerung wach.
Erst vor einem Jahr hat sie einen psychopathischen Serienkiller verhaftet – nachdem sie ihm beinahe selbst zum Opfer gefallen wäre.
Und plötzlich stellt Jane entsetzt fest, dass sie auch diesmal immer mehr ins Zentrum des Geschehens rückt ...
*~*~*Inhalt*~*~*
Jane Rizzoli.
Das ist sie wieder ... die Polizistin, die mir bereits aus den ersten beiden Büchern bekannt war.
Und wie immer wird sie von ihrer Vergangenheit verfolgt.
Vor einem Jahr ermittelte sie im Fall des Serienkillers Warren und brachte diesen auch hinter Gitter, was sie fast mit ihrem eigenen Leben bezahlen musste.
Doch das Grauen hört nicht auf.
Jane wird zu einem Mord gerufen.
Ein Man wurde ermordet und seine Frau allem Anschein nach entführt.
Kurz darauf wird sie gefunden – tot.
Und das ist nicht der einzige Fall, um den sich Jane kümmern muss.
Ein neuer Serienkiller treibt sein Unwesen, überrascht Paare im Schlaf, vergewaltigt die Frau vor den Augen des Ehemannes, tötet diesen mit einem Schnitte durch die Kehle, entführt die Frau, bringt auch diese um und vergeht sich an der Leiche.
Es ist immer die gleiche grausame Vorgehensweise und mehreren Fällen und der Killer bekommt den Namen „der Dominator“.
Um die Ermittlungen zu unterstützen wird Jane ein FBI-Agent zu Seite gestellt. Dean.
Die beiden können sich nicht leiden und Dean zweifelt an der Professionalität von Jane, da sie immer wieder einen Zusammenhang zu Warren herstellt.
Doch dieser sitzt im Gefängnis.
Nur nicht mehr lange ...
Warren gelingt die Flucht und die beiden Serienkiller verbünden sich.
Sie begehen ihre Taten gemeinsam und Jane gerät erneut ins Visier von Warren.
Als Dean die ganze Vorgeschichte von Jane erfährt wird er doch besorgt und sieht in Jane ein mögliches Opfer.
Ein Kompetenzgerangel der beiden „Kollegen“ beginnt, doch irgendwas stimmt nicht mit dem Agenten.
Während der Ermittlungen sieht Jane in Dean eher einen Verdächtigen, als einen Kollegen.
Warren und sein neuer Partner nehmen Janes Fährte auf und kommen ihr immer näher.
Es herrscht doch noch immer eine unsichtbare Bindung, etwas Anziehendes zwischen den beiden.
Hat Dean mehr mit der Sache zu tun?
Kann Warren Jane finden?
Wird sie ihn wieder stellen können oder kostet es sie diesmal wirklich das Leben?
Lest selbst ...
*~*~*Leseprobe*~*~*
„“Korsak“ sagte sie.
„Da bewegt sich jemand – dort drüben.“
„Ich kann überhaupt nichts sehen.“
Sie starrte in die Richtung. Sah die Gestalt wieder, jetzt den Abhang hinunterlief, auf die schützende Baumreihe zu.
Und schon sprintete sie los, im Slalom um die Grabsteine herum, während ihre Füße über die schlummernden Toten hinwegtrampelten.
Sie hörte Korsak direkt hinter sich, keuchend und pfeifend wie ein Blasebalg, doch er konnte nicht länger mithalten.
Nach wenigen Sekunden war sie allein.
Sie lief und lief, unermüdlich angetrieben vom Adrenalin ihrer Adern.
Jetzt hatte sie die Bäume fast erreicht und näherte sich der Stelle, wo sie die Gestalt zuletzt gesehen hatte.
Doch keine fliehende Silhouette war zu sehen, kein zuckender Schatten vor dem Hintergrund de Dunkelheit.
Sie verlangsamte ihren Schritt, blieb stehen.
Ließ den Blick nach rechts und links schweifen, ohne auch nur die geringste Bewegung ausmachen zu können.
Obwohl sie nicht mehr lief jagten die Angst ihren Puls in die Höhe.
Bei dem Gedanken, dass ER hier irgendwo in der Nähe war, überlief es sie eiskalt.
ER beobachtete sie.
Sie wollte die Taschenlampe nicht einschalten; damit würde sie sich nur verraten.
Das Knacken eines Zweiges ließ sie nach links herumfahren.
Die Bäume ragten wie ein undurchdringlicher schwarzer Vorhang vor ihr auf.
Vom Tosen ihres eigenen Bluts, vom Rauschen der Luft in ihren Lungen fast übertönt, hörte sie das Rascheln von Laub und wieder das Knacken von Zweigen.“
(Kapitel 12, S. 213/214)
*~*~*Mein Fazit*~*~*
“Die Chirurgin“ war der Hammer.
„Todsünde“ war in Ordnung.
„Der Meister“ hat mich eher enttäuscht.
Es geht leider bergab mit meinen Erfahrungen mit Tess Gerritsen.
ABER das Buch ist gut.
Nicht super, aber schon nicht schlecht.
Wenn ich ein Buch in einem Rutsch durchlesen kann fesselt es mich.
Entweder durch den Inhalt oder den klasse Schreibstil.
Und in diesem Fall trifft eher letzteres zu,
Die Story in „Der Meister“ ist für meinen Geschmack etwas zu lahm, um nicht zu sagen langweilig.
Es passiert einfach nichts und die Szene aus der Leseprobe war wirklich eine der wenigen, wo mein Herzchen vor Spannung ein wenig schneller wurde.
Erst ca. 70 Seiten vor Ende wurde das Buch richtig interessant.
Vorher habe ich mich immer nur gefragt, wann es denn endlich los geht, mit der eigentlichen Handlung, aber ich war wohl leider schon mittendrin.
Mir fehlte hier das Fesselnde, was ich von Tess Gerritsen bisher kannte.
Wie schon in den anderen Bücher geht es um die junge erfolgreiche Polizistin mit angeknackster Psyche.
Es gefällt mir auf der einen Seite, wenn sich ein gewisses Thema durch mehrere Werke durchzieht.
Aber auf der anderen Seite ist es ein wenig eintönig geworden.
Da hätte jetzt ein richtig spannender Kracher in der Story sein müssen.
Die Szenen der Pathologie sind mal wieder bis ins kleinste Detail aufgeschlüsselt, und dort treffen wir auch wieder „die Königin der Toten“, Dr. Isles.
Dann gibt es noch den Kollegen Korsak und den mysteriösen FBI-Agenten Dean, in dem Jane irgendwie Unheil wittert, zu dem sie sich aber auch immer mehr hingezogen fühlt.
Alles etwas komisch und ohne einleuchtenden Hintergrund, auch gegen Ende des Buches.
Dean ist in meinen Augen total überflüssig.
Aber ich mag Tess Gerritsen einfach.
Ich mein: Wer schafft es schon eine schlaffe Story so zu schreiben, dass der Leser dennoch am Ball bleibt und das Buch nicht zur Seite legt?
Nur sie.
Doch nach einem Knaller wie der Chirurgin sollte man die Kiste zumachen, anstatt den Versuch zu starten die Story fortzusetzen, auch wenn einem die Ideen fehlen.
Dennoch spreche ich hier meine Empfehlung aus, denn diese Bücher muss man gelesen haben.
Aber ich vergebe leider nur 3 Sterne, mehr geht hier einfach nicht.
Bin ein wenig enttäuscht, aber dennoch vielen lieben Dank für mein Wichtelgeschenk.
Es hat sich dennoch gelohnt. *Knutscher
Liebe Grüße
Eure Gaja, die sich neuen Vorrat angelegt hat weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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anonym, 14.04.2007, 13:52 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
LG Damaris :-)
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anonym, 14.04.2007, 13:30 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
^^ lG Chrissy ^^
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@Psychothriller der Extraklasse! ! !@
Pro:
Ein brillant konstruierter, glänzend geschriebener Psychothriller der Extraklasse ! ! !
Kontra:
N I C H T S
Empfehlung:
Ja
Titel: Der Meister
Erschienen: September 2005
Autorin: Tess Gerritsen
@Zum Inhalt:@
Ein unerträglich heißer Sommer in Boston. Detective Jane Rizzoli wird zu einem Tatort gerufen, an dem sie eine – mit durchgeschnittener Kehle – männliche Leiche vorfindet.
Kriminaltechnische Untersuchungen ergeben, dass der Tote vor seinem Ableben der Vergewaltigung seiner Ehefrau zusehen musste, diese ist seitdem aber spurlos verschwunden.
Das perverse und abartige Arrangement dieser Tat (und der noch folgenden) erinnert Jane Rizzoli unausweichlich an eine – erst ein Jahr zurückliegende – furchtbare Mordserie eines psychopathischen Serienkillers. Vor dessen Festnahme nahm sie an Leib und Seele großen Schaden, den sie immer noch nicht aufgearbeitet hat und ihr allgegenwärtige Albträume beschert.
Immer wieder um Vernunft, Stärke und logische Vorgehensweise kämpfend und darauf bedacht, ihre psychischen Probleme der Vergangenheit in den Griff zu bekommen, hält sie sich vor Augen, dass es sich hier um einen Nachahmungstäter handeln muss. Seine Vorgehensweise entspricht zwar der präzisen Handschrift des von ihr verhafteten WARREN HOYT, auch der CHIRURG genannt. Dieser ist jedoch längst verurteilt und sitzt in einem streng bewachten Hochsicherheitstrakt ein –oder???
Jane Rizzoli muss eine fürchterliche, bluttriefende und von unvorstellbarer Grausamkeit geprägte Mordserie aufklären, in der immer wieder Frauen vor den Augen ihrer wehr- und machtlosen (und später getöteten) Männer vergewaltigt werden und anschließend selbst auf unendlich qualvolle, sadistische Weise zu Tode kommen.
@Meine Meinung:@
Ein brillant konstruiert, glänzend geschriebener Psychothriller der Extraklasse - und Nerven zerreißend spannend!!!
Anfänglich mag sich der mit den vielen ärztlichen und wissenschaftlichen Begriffen geschwängerte Krimi dem Laien und Tess Gerritsen „ungewohnten“ Leser als schwierig lesbar darstellen.
Aber gerade diese detaillierten und prägnanten wissenschaftlichen Ausführungen gehören einfach zu dem Schreibstil von Tess Gerritsen und machen ihre Bücher zur „kriminalwissenschaftlichen“ Literatur. Als ehemalige Internistin kombiniert sie gekonnt ihr fachärztliches Wissen mit ihrem hervorragenden (Krimi)-Schreibstil.
Freunde der anspruchsvollen Kriminalliteratur kommen hier voll auf ihre Kosten.
Konfrontiert mit Psychopathen, (bei denen man hofft, dass sie im wahren Leben nicht existieren), mehr als detaillierte Tatortbeschreibungen und Autopsieberichte, plastisch dargestellte (Ausnahme)Situationen und Gefühle und ein atemberaubender Showdown, zwingen den Leser, das Buch nicht aus der Hand zu legen.
Tess Gerritsen hat mit diesem Roman wieder einmal einen kriminalwissenschaftlichen Thriller geschrieben, der von der ersten bis zur letzten Seite (412 Seiten – Taschenbuchausgabe) mehr als lesenswert ist!!!
@Mein Tipp:@
Der Meister, im amerikanischen Original „The Apprentice - Der Lehrling –„ genannt, knüpft an den Thriller Die Chirurgin an. Obwohl es sich bei beiden Krimis um eine in sich abgeschlossene und eigene Geschichte handelt, ist es zum besseren Verständnis m. E. von Nöten, zuerst Die Chirurgin und danach DER Meister zu lesen.
@Zur Autorin:@
Tess Gerritsen war erfolgreiche Internistin, bevor ihr mit dem Thriller "Kalte Herzen" der internationale Durchbruch gelang. Seither hat sie weitere Medizinthriller geschrieben, die alle zu Bestsellern wurden. Tess Gerritsen lebt mit ihrem Mann, dem Arzt Jacob Gerritsen, und ihren beiden Söhnen in Camden, Maine.
Preis und Kaufmöglichkeiten:
Die Taschenbuchausgabe UVP 8,95 €, Hardcover UVP 21,95 €
Bei intensiver Recherche im Net musste ich feststellen, dass die Bücher (NEU!!!) von Tess Gerritsen – selbst bei ebay – nicht unter Preis im Handel erhältlich sind.
Die einzige Sparmöglichkeit besteht bei Internetbestellung darin, dass manche Firmen bzw. Anbieter auf die Versandkosten verzichten. Beim Kauf in einer normalen Buchhandlung entfällt sie natürlich sowieso :-))).
@Tipp für Onlinebestellung:@
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(Möglichkeit das Buch preiswerter gebraucht zu erstehen)
Ciao und tschö
Rubio 2000
Diesen Bericht habe ich unter gleichem Namen auch bei Ciao.de und preisvergleich.de veröffentlicht! weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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>>>> Schockierend und faszinierend zugleich! <<<<<
Pro:
detailgetreue Story, Spannung bis zur letzten Minute
Kontra:
nicht für zart Beseitete geeignet, Fachwörter der Pathologen manchmal schwer zu verstehen....
Empfehlung:
Ja
Liebe Leserinnen und Leser!
Heute möchte ich euch zur Abwechslung mal ein Buch vorstellen, dass mich seit der ersten Seite in seinen Bann gezogen hat. Das Objekt meiner Faszination ist ein Roman von Tess Gerritsen mit dem Namen
>>>> Der Meister <<<<
Worum es in diesem Werk geht und warum es mich so fasziniert, werdet ihr in diesem Bericht erfahren.
Die Hauptinfos
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- Aussehen
- Allgemeine Infos
- Autorin
- Inhalt
- Leseprobe
- Hauptfiguren
- Bewertung
- weitere Rizzolli-Romane
- Fazit
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DAS AUSSEHEN
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Das Buch gehört zu der Kategorie der Taschenbücher und hat damit also keinen festen Einband. Im Allgemeinen ist es in hellen und dunklen Blau-Tönen gehalten, was das Aussehen etwas „frostig“ und kalt macht und dem Leser schon eine Vorahnung auf den Inhalt geben soll.
Sowohl auf Vorder- als auch auf Rückseite befindet sich ein wohl lebloser Torso in dessen Bauch ein roter Pfeil steckt. Am oberen Ende ist ganz klar der Schaft zu erkennen, der von einer Hand festgehalten wird. Diese ist im Gegensatz zum Rest des Buches farblich abgehoben. Sie ist in einem auffälligen Rot-Ton gehalten, der Unheilvolles erahnen lässt.
Im unteren Teil des Einschlags befindet sich ein hellblau unterlegtes Kästchen in dem man den Titel und den Namen der Autorin lesen kann.
Insgesamt gibt es noch 2 Kommentare zu diesem Buch:
„Für Mimosen ungeeignet!“ Der Spiegel
„Eine Weltklasseautorin!“ ZDF
Auf der Rückseite befindet sich dieselbe Aufmachung, nur ist hier ein Klappentext abgedruckt.
Darunter findet man in einem weißen Kästchen die ISBN-Nummer, Preis und den strichcode für die Kasse.
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ALLGEMEINE INFOS
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Da ich in der Schule einige Jahre mit Buchvorstellungen gequält wurde, habe ich noch einen Vordruck über die Infos die in diesen Punkt hinein gehören.
Damit will ich euch natürlich nicht verschonen! ;o))
Buchart: Kriminalroman
Autor: Tess Gerritsen
Übersetzer: Andreas Jäger
Verlag: Blanvalet
Seitenzahl: 413
Erscheinungsdatum: September 2005
ISBN: 3-442-36284-9
Preis: 8,95€
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DIE AUTORIN
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Tess Gerritsen wurde in San Diego (Kalifornien) geboren und studierte an der University of California in San Francisco Medizin. Nach ihrer Ausbildung wurde sie Internistin in Honolulu und begann hier mit ihrer Karriere als Autorin.
Mittlerweile lebt sie mit ihrem Mann, dem Arzt Jacob Gerritsen, und ihren beiden Söhnen in Maine und hat einige Medizinthriller verfasst:
- Gute Nacht Peggy Sue;
- Kalte Herzen;
- Todsünde;
- Die Chirurgin;
- Trügerische Ruhe;
- Roter Engel;
- In der Schwebe;
- Das Geheimlabor,
- Tödliche Spritzen
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DER INHALT
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Jane Rizzolli befindet sich mittlerweile in den besten Jahren und ist aus karrieremäßig weit gekommen. Sie ist Detective bei der South Bostoner Polizei und durch ihre harte Arbeit hat sie sich mittlerweile als eine starke, zuverlässige und vor allem kluge Polizistin erwiesen.
Alles scheint perfekt, wären da nicht ihre ewigen Depressionen, die sie seit einem Jahr Nacht für Nacht den Schlaf rauben.
An einem heißen Sommertag wird Jane in eine sehr ansehnliche und teuere Wohngegend gerufen, die eigentlich nichts mit ihrem Revier zu tun hat. Verantwortlich für die Ermittlungen am Tatort, den sie hier vorfindet, ist Detective Vince Korsak.
Jane hat vorerst keine Ahnung was sie hier soll, denn was hat ein Toter aus diesem Bezirk mit ihr zutun? Das Blatt wendet sich und sie beginnt zu begreifen, was der tote Mr Yeager mit ihr verbindet, als sich Jane und Vince zusammen den Tatort anschauen.
Der berühmte Arzt Richard Yeager lehnt blutüberschmiert im Wohnzimmer an der Wand. Sein Mörder hatte ihm die Kehle durchschnitten und neben ihm eine kaputte Porzellantasse liegen lassen.
Doch wo ist seine bildhübsche Frau Gail Yeager geblieben? Korsak und Rizzolli ahnen das schlimmste als sie im Schlafzimmer der beiden ein blutdurchdrängtes, aber sehr ordentlich zusammengelegtes Nachthemd der Verschwundenen finden.
Der Mörder hat die junge Frau entführt, ob sie noch lebt weiß keiner, aber Detective Jane Rizzolli glaubt nicht mehr daran.
Sie fühlt sich an den bedeutendsten, aber auch schrecklichsten Fall ihrer bisherigen Karriere erinnert:
Vor einem Jahr hat der Frauenmörder und zugleich Vergewaltiger Warren Hoyt, seine düsteren und perversen Fantasien an wehrlosen Frauen ausgelassen. Mit Hilfe seiner Skalpelle und ärztlichen Instrumente, vollführte er seine blutigen Rituale an seinen Opfern von denen keine überlebte. Er hinterließ nur die Toten und ein blutdurchdrängtes, zusammengelegtes Nachthemd der Frauen, was ihn den Namen „Der Chirurg“ einbrachte.
Auch Rizzolli hatte unter ihm leiden müssen, nur war sie bisher die einzige, die ihn überlebte und dafür sorgen konnte, dass er ins Hochsicherheitsgefängnis wanderte.
Rizzolli fühlte sich nun ein Jahr später in dieselbe, brutale Realität zurückversetzt. Sie weiß, dass Warren Hoyt im Gefängnis sitzt, aber ein Nachahmungstäter trieb nun sein Unwesen und versetzt alle in Angst und Schrecken.
Die beiden Detectives nehmen also die Suche nach dem Mörder auf und versuchen das Verbrechen an Richard und Gail Yeager zu rekonstruieren. Auf Grund der Beweislage kommen sie zu dem Schluss, dass der Täter zuerst Richard betäubte, ihn ins Wohnzimmer schleifte und fesselte.
Danach kam Gail an die Reihe. Er zog sie ebenfalls ins Wohnzimmer und vor den Augen des wehrlosen und betäubten Mannes vergewaltigt er sie auf schändlichste und brutalste Art.
Nachdem er seinen Machtanspruch vor Richard bewiesen hatte, schnitt er ihm die Kehle durch und verschleppte seine noch immer lebende Frau Gail.
Kurze Zeit später erreicht sie die Nachricht, dass sie tote Gail Yeager in einem Waldstück nahe dem Tatort von einem Jogger gefunden wurde.
Zu dieser Zeit taucht ein ungewöhnlicher Mann bei den Ermittlungen auf, den Jane weder leiden kann, noch versteht warum sie ab jetzt mit ihm zusammenarbeiten muss.
Der gut gekleidete, aber doch sehr wortkarge Mann stellt sich als Agent Gabriel Dean heraus, der für das FBI arbeitet.
Warum er diesem Fall zugeteilt worden ist, erfährt Jane vorerst nicht, denn sie hat momentan andere Probleme:
Eine zweite Frauenleiche wurde nahe der Mrs Yeager gefunden. Was es mit ihr auf sich hat, erfährt Rizzolli erst bei der Autopsie.
Die Gerichtsmedizinerin Dr. Maura Isles hat während ihren Untersuchungen der Leiche frisches Sperma im Unterleib Mrs Yeagers gefunden. Da diese aber schon seit mindestens 3 Tagen tot ist und langsam beginnt zu verwesen, stockt selbst den Harterkorensten unter den Detectives der Atem.
Das Team unter der Leitung Janes kommt zu der Auffassung, dass es sich bei dem Täter nicht nur um einen Nachahmer Warren Hoyts handelt, sondern auch um einen Dominator, der seine „Errungenschaften“ als seine geliebten Ansieht. Es erregt ihn den Körper einer Frauenleiche unter sich zu spüren und mit ihr Sex zuhaben.
Nach einigen Beratschlagungen des Teams wie man den Täter am besten hinter Gittern bringen könnte, wird Jane auf einmal in das Büro ihres Vorgesetzten Detective Marquettes gerufen.
Er hat für sie eine Nachricht, die für sie schlimmer sein sollte als die Ermittlungen dieses Falles zuleiten:
Ihr Vergewaltiger Warren Hoyt ist aus dem schwerbewachten Gefängnis ausgebrochen und macht sich auf die Suche nach seinem letzten Opfer, das als Einziges seinen blutigen Ritualen entkommen ist:
Detective Jane Rizzolli.
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DIE LESEPROBE
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" >Nekrophilie<, sagte Dr. Lawrence Zucker oder >Liebe zu Toten< ist schon seit jeher eines der dunklen Geheimnisse der Menschheit. Das Wort kommt aus dem Griechischen, aber solche Praktiken sind bereits viel früher belegt, seit den Tagen der Pharaonen. Wenn bei den alten Ägyptern eine schöne oder ranghohe Frau starb, wurde sie grundsätzlich erst drei Tage nach ihrem Tod in die Hände der Einbalsamierer gegeben. Damit sollte verhindert werden, dass die Männer, die sie für die Beisetzung herrichteten, sich an ihr vergingen. Sexuelle Handlungen mit Toten sind in allen Epochen dokumentiert. Selbst König Herodes soll nach dem Ableben seiner Gattin noch sieben Jahre lang mit ihr verkehrt haben.
Als Rizzoli sich im Besprechungszimmer umblickte, kam ihr die Situation merkwürdig vertraut vor: Eine Versammlung erschöpfter Detectives, ein mit Akten und Tatortfotos übersäter Tisch. Die Flüsterstimme des Psychologen Lawrence Zucker, die sie in die albtraumhafte Gedankenwelt eines Monsters entführte. Und die Kälte - mehr als alles andere war ihr die Kälte in diesem Raum in Erinnerung geblieben, die ihr in die Glieder gekrochen war und ihre Hände taub gemacht hatte. Und die Gesichter waren größtenteils auch dieselben wie damals: die Detectives Jerry Sleeper, Darren Crowe, dazu Rizzolis Partner Barry Frost. Die Polizisten, mit denen sie vor einem Jahr an der Ergreifung des Chirurgen gearbeitet hatte.
Ein neuer Sommer, ein neues Monster."
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DIE HAUPTFIGUREN
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Jane Rizzolli
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Jane Rizzolli wird schon zu Beginn des Buches äußerlich als eine sehr starke und nicht auf den Mund gefallene Frau dargestellt, die ihr Äußeres sehr gut pflegt und auch bei Männern ganz gut ankommt.
Sie selber sieht sich als eine Art Störfall in der von Männern geleiteten Mordkommission des South Bostoner Dezernats. In ihrem Beruf und ihren Fällen zeigt sie deutlich die Stellung in der sie sich selber gerne sieht: als Leiterin. Sie kann es nicht leiden, wenn ihre Position streitig gemacht wird von einem Mann.
Innerlich dagegen scheint sie sehr zerrissen zu sein: Der Angriff auf sie vor einem Jahr bereitet ihr noch immer Alpträume und die Gedanken daran, was Warren Hoyt ihr angetan hat, begleitet sie durch ihr Leben und ihren Beruf.
Vince Korsak
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Vince Korsak ist genau wie Jane ein Detective für Mordfälle in South Boston. Als die beiden das erste Mal aufeinander treffen, ist sie ganz und gar nicht begeistert von diesem Ekelpaket. Sie selber bezeichnet ihn als einen „Jungen, der immer ungehemmt rülpst und in der Nase bohrt, dem man schon am Hemd ansehen kann, was er zum Frühstück gegessen hat.“ (S.206)
Korsak wirkt auf den Leser zwar als eine Hauptfigur, aber durch sein Benehmen ist er wahrlich kein Angenehmer Begleiter durch das Buch. Vor allem durch seine kleinen, aber doch recht aggressiven Alkoholprobleme wirkt er recht unsympathisch.
Als Detective scheint er nicht gerade geeignet zu sein, denn durch seine voreiligen Schlüsse und den aggressiven Unterton der er in der Stimme mitschwingen lässt, bringt er den ein oder anderen Kollegen in Gefahr.
Gabriel Dean
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Detective Gabriel Dean ist FBI-Agent und wurde Jane Rizzollis Fall zugeteilt. Über das warum schweigt er allerdings und macht sich so nicht gerade zu einem klasse Partner. Sowieso, er sagt nicht viel und wenn, geht es Jane sehr nahe. Er ist der Einzige im Team, dem sie nicht vertraut. Trotzdem schafft er es, Rizzolli psychisch in die Ecke zu drängen:
Durch seine Fragen und Feststellungen über ihr Vergangenheit, bringt er die Ängste Rizzollis zum Vorschein und nutzt das für sich aus.
Warren Hoyt
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Warren Hoyt ist der zentrale Punkt der Geschichte, die Tess Gerritsen hier niederschrieb. Seine Gedanken drehen sich einzig und allein an das Blut der Frauen. Vor allem das von Jane Rizzolli. Jane ist die Frau, die ihn vor einem Jahr entkommen war und seinen brutalen Ritualen ein Ende gesetzt hatte.
Er hat Rache geschworen und will das, was er vor einem Jahr begonnen hatte nun endlich zu Ende bringen.
Zu Beginn des Romans wird Warren als Erstes vorgestellt. Er sitzt im Gefängnis und scheint eine eigentlich ganz nette Persönlichkeit zu sein. Erst nach ein paar Seiten merkt der Leser was er wirklich will und wovon er niemals genug bekommen kann: Blut.
Der Dominator
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Der Dominator ist Jane Rizzollis neuster Problemkandidat, der ihre Erinnerung an das Geschehene vor einem Jahr wachruft. Er scheint für sie ein Nachahmer Warren’s zu sein, denn sein Tatenverlauf ist identisch. Er liebt es die Schutzlosen Frauen zu vergewaltigen und sie zu quälen. Seine perverse Vorliebe:
Sex mit einer Frauenleiche.
Im Laufe der Geschichte scheinen sich beide Charaktere, Hoyt und der Dominator, zu „vereinigen“. Sie beginnen sgemeinsame Sache zu machen und bringen so Jane zur Verzweiflung.
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MEINE BEWERTUNG
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Mit dem Roman „Der Meister“ hat Tess Gerritsen ein sehr spannendes Werk geschaffen, dass für zarte Gemüte nicht unbedingt der Beste Unterhaltungsfaktor darstellt. Vor allem durch ihre detailgetreue Schilderung des Falles, der Mordopfer und der beteiligten Hauptfiguren, stellt sie den Leser schon anfangs auf die Probe:
Wer ist der Dominator?
Tess Gerritsen lässt kaum Schlüsse auf ihn zu und bis zur letzten Minute bleibt die Frage offen und damit die Spannung erhalten.
Aber gerade aus diesem Grunde sollten zart Beseitete dieses Buch meiden. Manche perverse Abgründe der Täter könnten wahren Hintergrund haben und durch die detailgetreue Darstellung zu nicht gerade angenehmen Momenten führen. Ich selber habe dieses Buch als sehr „aufschlussreich“ und interessant empfunden, denn das Thema „Gerichtsmedizin“ und „Straftaten“ faszinieren mich schon seit Jahren. Ich wollte mal Gerichtsmedizinerin werden, aber hab mich nun doch für Jura entschieden… So ganz nebenbei…
Trotzdem liegt gerade hier die Schwierigkeit: Einige Passagen des Buches sind gefüllt mit medizinischen Wörtern, die kaum ein Laie versteht. Erklärungen sind dazu nur wenige vorhanden, wodurch der Leser letztendlich seine eigenen Schlüsse über die Verletzungen ziehen muss.
An diesen Stellen ist das Verständnis des Romans also nicht unbedingt das Beste, was der Qualität allerdings keinen Abbruch tut:
Erkenntnisse die der Leser über die Figuren erfährt, sind sowohl schockierend als auch interessant. Tess Gerritsen schafft in ihrem Roman eine Grundlage für das „Verständnis“ von Serienverbrechern, die sie aber keinesfalls gut heißen will:
Durch Verletzungen des Gehirns können bestimmte Empfindungen wie Reue, Mitleid oder das moralische Verständnis getrübt werden, die für einen „normalen“ Menschen überaus von wichtigem Ursprung sind.
Ir denken zwar nicht darüber nach, aber was wäre wenn wir alle durch eine Verletzung perverse Ansätze in uns finden und ausleben würden?
„Von Zeit zu Zeit haben wir alle solche verstörenden und unangemessenen Gedanken, so flüchtig sie auch sein mögen. Wir sehen einen attraktiven Mann oder eine attraktive frau, und unser erster Gedanke ist Sex. Aber mehr ist es auch nicht – ein flüchtiger Gedanke. Was aber wäre, wenn wir den Impuls nachgäben? Wenn wir uns nicht beherrschen? Dann könnte dieser sexuelle Impuls zu Vergewaltigung oder noch Schlimmeren führen.“ Und wer kann von sich sagen, dass er 100%ig davor gewahrt ist?
Letztendlich finde ich den Roman sehr gelungen. Zwar habe ich den ersten Teil dieser „Rizzolli-Romane“ nie gelesen, aber anknüpfen und die Handlung verfolgen bzw. nachvollziehen ist ziemlich einfach. Durch Andeutungen der Autorin in Gesprächen oder der Art der Figuren zu Handeln, lässt sich einfach nachvollziehen, was vor einem Jahr mit Jane geschehen ist.
Man muss also nicht unbedingt den ersten Teil gelesen haben, denn ich wusste nicht einmal, dass es den überhaupt gibt. Trotzdem gelingt es Tess Gerritsen auf eine bewundernswerte Weise, den Leser tief in die Story eintauchen zu lassen, die Gefühle der Hauptperson zu verstehen und ihre daraus folgenden Handlungen nachzuvollziehen, ohne dabei auch nur ein bisschen an Spannung zu verlieren.
Ich habe dieses Buch quasi verschlungen, obwohl ich momentan nicht gerade viel lese. Aber wie schon auf dem Buchcover angedeutet:
Bevor man sich das Buch kauft, sollte man überlegen, wie viel Perversität man verträgt. Denn in diesem Buch ist davon einiges enthalten:
Vergewaltigung einer Frau vor den Augen des eigenen Mannes, Schändung und Ausweidung der Frauenleichname.
Alles in Allem kann ich das Buch aber nur empfehlen. Vor allem wer sich für Gerichtsmedizin und Täterverfolgung interessiert, wird hier auf seine Kosten kommen. Viele Verfahren der Pathologen werden näher beleuchtet und geben einen tieferen Einblick in die heute mögliche Technik.
Aber auch die Geschichte rund um Detective Rizzolli ist seine Zeit wert.
Für mich eine sehr tragische, aber durchaus realistische (so schlimm ich das auch finde) Story, der sehr lesenswert und „unterhaltsam“ ist.
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WEITERE RIZZOLLI-ROMANE
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- The Surgeon (2001) --> Die Chirurgin (2002)
- The Apprentice (2002) --> Der Meister (2003)
- The Sinner (2003) --> Todsünde (2004)
- Body Double (2004) --> Schwesternmord (2004)
- Vanish (2005)
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MEIN FAZIT
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Da ich gerade schon im Punkt „Bewertung“ meine Stellung bekundet habe, soll dieser Teil nicht allzu lang ausfallen:
Ich bin sehr Fasziniert von der Story rund um Jane Rizzolli, dem Dominator und Warren Hoyt, die hier eindeutig im Vordergrund stehen.
Gefühle der Personen, aber auch die Perversitäten der Täter werden detailgetreu und damit sehr realistisch dargestellt. Theoretisch gesehen, könnte dieses Buch auch auf wahren Begebenheiten bestehen.
Ich kann das Buch definitiv weiterempfehlen, denn Tess Gerritsen hat ihr einen klasse Kriminalroman geschaffen, der voller Spannung steckt.
Ich vergebe somit die volle Punktzahl und ein klare Weiterempfehlung!
Ich freue mich auf eure Lesungen, Bewertungen & Kommentare!
~Eure Katrin~
Made By Lilliana, 03/08/2006
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swissflyer, 12.10.2006, 19:44 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Schön geschrieben, extrem Ausführlich. Klasse!
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anonym, 21.08.2006, 12:21 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
*** sh & lg ***
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Der Meister von Tess Gerritsen
Pro:
spannung und klare Linien
Kontra:
nichts für schwache Nerven
Empfehlung:
Ja
Der Meister (gebundene Ausgabe) von Gerritsen, Tess
Beschreibung/Zusammenfassung
The Apprentice.
Allgemeine Informationen
Hersteller Gerritsen, Tess
DETAILS
Seitenzahl 420
Übersetzer Übers. von: Jäger, Andreas
unverb. Preisempfehlung 21.90
Ausgabeformat Gebundene Ausgabe
Erscheinungsjahr August 2003
Gattung Roman
Hersteller/ Verlag Limes Verlag
Kurztitel Gerritsen: Meister
Länge x Breite x Höhe 227 x 144 x 42
zum Buch:
Wieder ein heißer Sommer in Boston - und erneut schlägt ein perverser Serienkiller zu. Am Tatort findet Detective Jane Rizzoli den Arzt Richard Yeager mit durchgeschnittener Kehle vor. Von seiner Frau Gail fehlt jede Spur.Einzig ihr penibel gefaltetes Nachthemd weist Blutspuren auf. Die Ähnlichkeiten des Falles mit den Morden im Sommer zuvor sind unübersehbar, und in Jane werden die Erinnerungen an die grausigen Ereignisse wieder lebendig. Hat sich ein Nachahmungstäter die Verbrechen des »Chirurgen« Warren Hoyt zum Vorbild genommen? Treibt der Serienkiller noch aus der Zelle heraus sein Unwesen? Lässt er gar einen »Blutsbruder« jene Taten ausführen? - Während Rizzoli fieberhaft ermittelt, gelingt dem »Chirurgen« die Flucht aus dem Gefängnis, und die Lage spitzt sich dramatisch zu: Jane Rizzoli gerät nun selbst ins Visier von Hoyt und seinem Gesellen. Soll der Mord an ihr das Meisterstück des gelehrigen Schülers werden?
Die Ermittlungen sind für Jane Rizzoli sehr beschwerlich, nicht nur, weil sie emotional so stark in Mitleidenschaft gezogen ist, sondern auch weil sich ein Agent des FBI einmischt, der dem Team immer einen Schritt voraus zu sein scheint. Die Lage spitzt sich zu, als es Warren Hoyt gelingt, aus der Haft zu entkommen. Er legt Spuren und hinterlässt dadurch verschlüsselte Botschaften, die an Jane adressiert sind, nur um ihr zu zeigen, dass er sie nicht vergessen hat. Für die Polizei stellt sich die Frage, wie die Morde und die Flucht zusammenhängen.
meine Meinung:
Zum Roman DER MEISTER kann ich nur eines sagen: absolute Spitze! Tess Gerritsen schafft es sogar, den genialen Roman DIE CHIRURGIN zu übertrumpfen. In diesem Buch ist einfach alles perfekt: Das Story ist spannend und immer wieder überraschen die Figuren. Sie sind lebendig gezeichnet, die Spannung zieht sich vom Anfang bis zum Schluss und die Sprache ist einfach unerreichbar. Ich bin schon jetzt gespannt auf DIE TODSÜNDE. weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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jenny123, 05.04.2006, 18:27 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
<font face=Georgia, "Times New Roman", Times> <br/><strong><u>lg, Jenny123</u></strong> <br/>
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Der *Dominator* und sein Meister: Serienmorde bis zum Abwinken
Pro:
einigermaßen spannend & unterhaltsam, Schwerpunkt auf Psychologie, überraschendes Finale
Kontra:
zu langwierig in der Mitte, mysteriöser FBI-Agent
Empfehlung:
Ja
Der Bostoner Frauenmörder, der in "Die Chirurgin" sein Unwesen trieb, hat einen Nachahmer, einen Lehrling, gefunden. Und nach seinem Ausbruch tut er sich mit ihm zusammen. Detective Jane Rizzoli befürchtet das Schlimmste und wird nicht enttäuscht.
Hinweis: Weil dies die Fortsetzung von "Die Chirurgin", ja vielleicht sogar das Mittelstück einer Trilogie (das legt der Schluss nahe), lohnt es sich, den Vorgängerband gelesen zu haben, bevor man sich auf dieses Buch einlässt.
Die Autorin
°°°°°°°°°°°°°
Verlagsinfo: "Tess Gerritsen war erfolgreiche Internistin, bevor ihr mit dem Medizinthriller "Kalte Herzen" der internationale Durchbruch gelang. Sie lebt mit ihrem Mann, dem Arzt Jacob Gerritsen, und ihren beiden Söhnen in Camden, Maine, USA."
Handlung
°°°°°°°°°°°°°
Detective Jane Rizzoli ist den Händen des Serienmörders, der als "der Chirurg" berüchtigt war, entkommen, doch sie trägt noch die Spuren seiner "Behandlung" an sich: Ihre Hände sind voller Narben - sichtbare Spuren ihrer seelischen Verletzungen. Nun sitzt der Killer, der Boston unsicher gemacht hat, seit einem Jahr hinter Gittern und Jane sollte eigentlich ruhig schlafen können. Tut sie aber nicht: Ein unsichtbares Band verbindet weiterhin den Killer und sein Opfer und beschert ihr Alpträume.
Und nun hat er einen Lehrling gefunden: Der Unbekannte überfällt stets nur Paare, von denen die Frau besonders schön ist. So etwa Gail Yeager aus der Vorstadt Newton: blond, attraktiv, wohlhabend. Der Täter band ihren Ehemann, den Chirurgen Richard, auf einem Stuhl im Wohnzimmer fest und zwang ihn, die Vergewaltigung seiner Frau mit anzusehen, bevor ihm die Kehle durchgeschnitten wurde. Diese Machtausübung bringt den Kriminalpsychologen dazu, dem Täter den Spitznamen "Dominator" zu verleihen.
Von seiner Frau fehlt jede Spur, doch ihr Nachthemd liegt säuberlich zusammengefaltet im Schlafzimmer, besudelt mit ihrem Blut. Rizzoli findet durch Zufall einen Spermafleck auf dem Teppich. Es ist die gleiche DNA, die man in ihrer Leiche findet, die Tage später in einem stillen Waldstück von einem Jogger gefunden wird. Der Täter hatte die Frau auch noch nach ihrem Tod missbraucht.
In der Nähe des Fundortes stoßen Spürhunde auf die stark verwesten Überreste einer zweiten Frauenleiche. Ähnlichkeiten mit dem Fall Gail Yeager deuten auf einen Serienmörder hin. Und das zusammengefaltete Nachthemd ist eine Unterschrift: die des "Chirurgen". Der Dominator ist also der Lehrling des "Meisters". Jane Rizzoli fühlt sich nicht mehr sicher in ihrer Wohnung.
Außerdem ist ein zwielichtiger Mitarbeiter bei ihren Ermittlungen aufgetaucht: Gabriel Dean behauptet, er arbeite für das FBI und hat sogar den entsprechenden Dienstausweis, aber seine Verhalten entspricht dem eines Angehörigen des Marine Corps, eines Soldaten. Und wieso wurde Dean auf Veranlassung des Senators von Massachusetts hinzugezogen?
Als Warren Hoyt, der "Chirurg", aus der Haft entkommen kann und ein erneuter Mord Boston erschüttert, wird Jane Rizzoli klar, dass sich die beiden Killer zu einem Team zusammengetan haben. Und dass Hoyt eine Sache zu Ende bringen will, an der er gehindert worden war: Aber wird Rizzoli in ihrer Wohnung sicher sein?
Mein Eindruck
°°°°°°°°°°°°°
Mich hat gleich der Titel gestört: Warum muss die deutsche Ausgabe "Der Meister" heißen, wenn das Original "The Apprentice" also "Lehrling" betitelt ist? Aber das war ja schon bei "Die Chirurgin" so - nur dass "The surgeon" im Englischen sowohl weiblich als auch männlich sein kann (besonders hinterlistig, nicht wahr?).
Insgesamt bringt dieser Folgeband nicht viel Neues: einen Nachahmungstäter, der eine mindestens so fiese Masche wie "Der Chirurg" drauf hat. Interessant sind vielmehr zwei Figuren, die in Rizzolis Umfeld auftauchen. Dr. Isles wird - halb ironisch, halb ehrfürchtig - "Die Königin der Toten" genannt: Sie ist die Gerichtsmedizinerin, die Rizzoli wertvolle Erkenntnisse liefert. Sie erinnert mich an Kathy Reichs, ebenfalls eine Krimiautorin.
Und dann gibt es da noch Gabriel Dean, den FBI-Agenten, der mit sehr vielen Geheimnissen hinterm Berg hält. Zuvielen Geheimnissen, als dass die aufbrausende Rizzoli ruhig bleiben könnte, als sie ihm auf die Schliche kommt. Sie würde ihn wohl am liebsten umbringen, wenn da nicht ihre Vorgesetzten wären, die Dean dabei haben wollen. Der Typ ist derartig ruhig und beherrscht, dass er nichts dabei findet, bis in Rizzolis Privat-, wenn nicht sogar Intimsphäre vorzudringen. Das kann nur zu zweierlei Dingen führen: Tod - oder Liebe.
Im Mittelpunkt der Schilderungen steht daher die sich rasch entwickelnde Beziehung zu Dean, denn er hat erkannt, was Rizzoli um keinen Preis wahrhaben will: dass sie ein Opfer ist und unbedingt Hilfe benötigt. Da beißt er aber auf Granit - jedenfalls die meiste Zeit. Denn die Polizistin ist stur entschlossen, weiterhin "ihren Mann zu stehen" - ihre ausschließlich männlichen Kollegen in der Mordkommission der Boston P.D. beobachten jede ihrer Bewegung, lauern auf jeden Fehler - wie soll man dabei nicht paranoid werden? Und prompt macht Rizzoli einen Fehler in der Einsatzleitung - das kostet einen Kollegen, den übergewichtigen Korsak, fast das Leben. Ein weiterer Vorwurf, den sich Rizzoli machen kann. Sie muss auf die harte Tour lernen, sich selbst nicht so ernstzunehmen.
Die Handlung kreist um mehrere Mordfälle und plätschert ohne den verreisten Thomas Moore so vor sich hin, ohne dass die Spannung anstiege. Ich befürchtete schon, dass es das gewesen sein könnte. Erst die letzten 50-60 Seiten reißen das Buch dann wieder auf das erhoffte Niveau: Dean wusste, wer die verweste zweite Leiche war! (Und ich werde mich hüten, mehr darüber zu verraten.)
Unterm Strich
°°°°°°°°°°°°°
"Der Meister" ist ein weiterer kompetenter Unterhaltungsthriller aus Tess Gerritsen Schreibfabrik. Wer spannende Unterhaltung sucht, kommt hier durchaus auf seine Kosten. Allerdings hatte ich etwas wie eine schockierende Neuauflage von "Die Chirurgin" erhofft und wurde darin enttäuscht. Wer genügend Vorstellungskraft und Einfühlungsvermögen mitbringt, wird den Doppelmorden dennoch ein leises Grauen und Prickeln abgewinnen können.
Sprachlich ist Gerritsen auch etwas Neues gelungen: Sie lässt die Polizisten eine Gerichtsmedizinerin als "Königin der Toten" titulieren - macht sie nun Anne Rice mit deren "Königin der Verdammten" Konkurrenz?
Und zum anderen gibt es nun eine makabere neue Definition von "Fingerfood". Das sind ja bekanntlich kleine Appetithäppchen, so etwa bei Stehempfängen oder Vernissagen. Leider sind es diesmal die Finger selbst, die das Food darstellen - das Food für die wilden Tiere, die die im Wald abgelegten Frauenleichen angeknabbert haben. Wohl bekomm's!
Michael Matzer (c) 2003ff
Info: The apprentice, 2002; Limes 08/2003, München; 414 Seiten, EU 21,90, aus dem US-Englischen übertragen von Andreas Jäger; ISBN 3-8090-2474-0
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2004-08-08 16:07:33 mit dem Titel Der *Dominator* und sein Meister: Serienmorde bis zum Abwinken
Der Bostoner Frauenmörder, der in "Die Chirurgin" sein Unwesen trieb, hat einen Nachahmer, einen Lehrling, gefunden. Und nach seinem Ausbruch tut er sich mit ihm zusammen. Detective Jane Rizzoli befürchtet das Schlimmste und wird nicht enttäuscht.
Hinweis: Weil dies die Fortsetzung von "Die Chirurgin", ja vielleicht sogar das Mittelstück einer Trilogie (das legt der Schluss nahe), lohnt es sich, den Vorgängerband gelesen zu haben, bevor man sich auf dieses Buch einlässt.
Die Autorin
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Tess Gerritsen war eine erfolgreiche Internistin, bevor sie mit dem Medizinthriller "Kalte Herzen" einen großen Erfolg errang. Es folgten mehrere mittelmäßige Thriller wie "Roter Engel", die durchaus spannend zu unterhalten wissen.
Mit dem Bestseller "Die Chirurgin" ist ihr auch der Durchbruch in Deutschland gelungen, denn dieser Thriller ist noch eine ganze Klasse härter: Der Mörder entfernt seinen weiblichen Opfern die Gebärmutter. Die Fortsetzung trägt den Titel "Der Meister", und "Todsünde" ist der dritte Roman mit Detective Jane Rizzoli vom Boston Police Department.
Gerritsen lebt mit ihrem Mann, dem Arzt Jacob Gerritsen, und ihren beiden Söhnen in Camden, im US-Bundesstaat Maine.
Handlung
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Detective Jane Rizzoli ist den Händen des Serienmörders, der als "der Chirurg" berüchtigt war, entkommen, doch sie trägt noch die Spuren seiner "Behandlung" an sich: Ihre Hände sind voller Narben - sichtbare Spuren ihrer seelischen Verletzungen. Nun sitzt der Killer, der Boston unsicher gemacht hat, seit einem Jahr hinter Gittern und Jane sollte eigentlich ruhig schlafen können. Tut sie aber nicht: Ein unsichtbares Band verbindet weiterhin den Killer und sein Opfer und beschert ihr Alpträume.
Und nun hat er einen Lehrling gefunden: Der Unbekannte überfällt stets nur Paare, von denen die Frau besonders schön ist. So etwa Gail Yeager aus der Vorstadt Newton: blond, attraktiv, wohlhabend. Der Täter band ihren Ehemann, den Chirurgen Richard, auf einem Stuhl im Wohnzimmer fest und zwang ihn, die Vergewaltigung seiner Frau mit anzusehen, bevor ihm die Kehle durchgeschnitten wurde. Diese Machtausübung bringt den Kriminalpsychologen dazu, dem Täter den Spitznamen "Dominator" zu verleihen.
Von seiner Frau fehlt jede Spur, doch ihr Nachthemd liegt säuberlich zusammengefaltet im Schlafzimmer, besudelt mit ihrem Blut. Rizzoli findet durch Zufall einen Spermafleck auf dem Teppich. Es ist die gleiche DNA, die man in ihrer Leiche findet, die Tage später in einem stillen Waldstück von einem Jogger gefunden wird. Der Täter hatte die Frau auch noch nach ihrem Tod missbraucht.
In der Nähe des Fundortes stoßen Spürhunde auf die stark verwesten Überreste einer zweiten Frauenleiche. Ähnlichkeiten mit dem Fall Gail Yeager deuten auf einen Serienmörder hin. Und das zusammengefaltete Nachthemd ist eine Unterschrift: die des "Chirurgen". Der Dominator ist also der Lehrling des "Meisters". Jane Rizzoli fühlt sich nicht mehr sicher in ihrer Wohnung.
Außerdem ist ein zwielichtiger Mitarbeiter bei ihren Ermittlungen aufgetaucht: Gabriel Dean behauptet, er arbeite für das FBI und hat sogar den entsprechenden Dienstausweis, aber seine Verhalten entspricht dem eines Angehörigen des Marine Corps, eines Soldaten. Und wieso wurde Dean auf Veranlassung des Senators von Massachusetts hinzugezogen?
Als Warren Hoyt, der "Chirurg", aus der Haft entkommen kann und ein erneuter Mord Boston erschüttert, wird Jane Rizzoli klar, dass sich die beiden Killer zu einem Team zusammengetan haben. Und dass Hoyt eine Sache zu Ende bringen will, an der er gehindert worden war: Aber wird Rizzoli in ihrer Wohnung sicher sein?
Mein Eindruck
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Mich hat gleich der Titel gestört: Warum muss die deutsche Ausgabe "Der Meister" heißen, wenn das Original "The Apprentice" also "Lehrling" betitelt ist? Aber das war ja schon bei "Die Chirurgin" so - nur dass "The surgeon" im Englischen sowohl weiblich als auch männlich sein kann (besonders hinterlistig, nicht wahr?).
Insgesamt bringt dieser Folgeband nicht viel Neues: einen Nachahmungstäter, der eine mindestens so fiese Masche wie "Der Chirurg" drauf hat. Interessant sind vielmehr zwei Figuren, die in Rizzolis Umfeld auftauchen. Dr. Isles wird - halb ironisch, halb ehrfürchtig - "Die Königin der Toten" genannt: Sie ist die Gerichtsmedizinerin, die Rizzoli wertvolle Erkenntnisse liefert. Sie erinnert mich an Kathy Reichs, ebenfalls eine Krimiautorin.
Und dann gibt es da noch Gabriel Dean, den FBI-Agenten, der mit sehr vielen Geheimnissen hinterm Berg hält. Zuvielen Geheimnissen, als dass die aufbrausende Rizzoli ruhig bleiben könnte, als sie ihm auf die Schliche kommt. Sie würde ihn wohl am liebsten umbringen, wenn da nicht ihre Vorgesetzten wären, die Dean dabei haben wollen. Der Typ ist derartig ruhig und beherrscht, dass er nichts dabei findet, bis in Rizzolis Privat-, wenn nicht sogar Intimsphäre vorzudringen. Das kann nur zu zweierlei Dingen führen: Tod - oder Liebe.
Im Mittelpunkt der Schilderungen steht daher die sich rasch entwickelnde Beziehung zu Dean, denn er hat erkannt, was Rizzoli um keinen Preis wahrhaben will: dass sie ein Opfer ist und unbedingt Hilfe benötigt. Da beißt er aber auf Granit - jedenfalls die meiste Zeit. Denn die Polizistin ist stur entschlossen, weiterhin "ihren Mann zu stehen" - ihre ausschließlich männlichen Kollegen in der Mordkommission der Boston P.D. beobachten jede ihrer Bewegung, lauern auf jeden Fehler - wie soll man dabei nicht paranoid werden? Und prompt macht Rizzoli einen Fehler in der Einsatzleitung - das kostet einen Kollegen, den übergewichtigen Korsak, fast das Leben. Ein weiterer Vorwurf, den sich Rizzoli machen kann. Sie muss auf die harte Tour lernen, sich selbst nicht so ernstzunehmen.
Die Handlung kreist um mehrere Mordfälle und plätschert ohne den verreisten Thomas Moore so vor sich hin, ohne dass die Spannung anstiege. Ich befürchtete schon, dass es das gewesen sein könnte. Erst die letzten 50-60 Seiten reißen das Buch dann wieder auf das erhoffte Niveau: Dean wusste, wer die verweste zweite Leiche war! (Und ich werde mich hüten, mehr darüber zu verraten.)
Unterm Strich
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"Der Meister" ist ein weiterer kompetenter Unterhaltungsthriller aus Tess Gerritsen Schreibfabrik. Wer spannende Unterhaltung sucht, kommt hier durchaus auf seine Kosten. Allerdings hatte ich etwas wie eine schockierende Neuauflage von "Die Chirurgin" erhofft und wurde darin enttäuscht. Wer genügend Vorstellungskraft und Einfühlungsvermögen mitbringt, wird den Doppelmorden dennoch ein leises Grauen und Prickeln abgewinnen können.
Sprachlich ist Gerritsen auch etwas Neues gelungen: Sie lässt die Polizisten eine Gerichtsmedizinerin als "Königin der Toten" titulieren - macht sie nun Anne Rice mit deren "Königin der Verdammten" Konkurrenz?
Und zum anderen gibt es nun eine makabere neue Definition von "Fingerfood". Das sind ja bekanntlich kleine Appetithäppchen, so etwa bei Stehempfängen oder Vernissagen. Leider sind es diesmal die Finger selbst, die das Food darstellen - das Food für die wilden Tiere, die die im Wald abgelegten Frauenleichen angeknabbert haben. Wohl bekomm's!
Michael Matzer (c) 2004ff
Info: The apprentice, 2002; Limes 08/2003, München; 414 Seiten, EU 21,90, aus dem US-Englischen übertragen von Andreas Jäger; ISBN 3-8090-2474-0 weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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kleenerknuffi, 09.08.2004, 00:24 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
werde ich mir wohl zuerst Die Chirurgin holen müssen, was ich eigentlich sowiese irgenwann einmal tun wollte. Aber bald ist ja wieder Qurtalskauf im Buchklub angesagt. Liebe Grüße Bine
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Tess Gerritsen - Der Meister: Und das Morden hat noch kein Ende....
Pro:
Spannender Plot...
Kontra:
... für manche wohl die schonungslose, blutige Detailtreue, die Gerritsen an den Tag legt (was mir allerdings nichts ausmachte)
Empfehlung:
Ja
I. Allgemeines
"Der Meister" von Tess Gerritsen stellt sich als Fortsetzung ihres Romans "Der Chirurg" dar, meines Erachtens sollte man die Bücher nur zusammen lesen, da in ihrem neuen Werk immer wieder Bezug auf den Vorgänger genommen wird, z.B. was das ehemalige Opfer Cathrine angeht, die Torturen die Jane Rizzoli durchmachen musste, ihr Verhältnis zu ihrem Kollegen Thomas Moore, mit dem sie in dem vergangenen Jahr die Fälle bearbeitete etc.
II. Inhalt
Es scheint noch nicht vorbei zu sein... an einem heißen Sommertag wird Jane Rizzoli, die einzige weibliche Beamtin in ihrer Abteilung, zu einem Tatort in einem noblen Bostoner Vorort gerufen. Und somit von dem Fall den sie gerade bearbeitet - eine Leiche wird inmitten eines Wohngebietes in Einzelteilen gefunden (später kommen sie dahinter, dass es ein illegaler Einwanderer war, der sich ohne Fallschirm aus einem Flugzeug stürzte... soviel dazu nur am Rand, ist eigentlich nicht wichtig für die Geschichte). Was sie an dem neuen Tatort finden, lässt ihr den Atem stocken - zunächst sieht alles nach einem "normalen" Mord aus: Der Chirurg Richard Yeager sitzt gefesselt und mit durchgeschnittener Kehle auf einem Stuhl in seinem Wohnzimmer; von seiner jüngeren Frau Gailfehlt allerdings jede Spur. Es scheint als wurde sie entführt. Das ist jedoch nicht alles - als Jane Rizzoli das Schlafzimmer des Ehepaars betritt, fährt ihr die Schreck durch die Glieder: Durch liegt ein penibel gefaltetes Nachthemd. Und woran erinnert uns das? Natürlich an die Morde von Warren Hoyt, von der Presse der "Chirurg" getauft, nachdem er bei seinen Morden den Frauen den Uterus entfernte. Doch es kann nicht sein! Oder doch? Rizzoli hat Hoyt doch hinter Gittern gebracht und dort soll er immer noch weilen!
Ein besonderes Detail entdecken die Beamten an dem Tatort auch noch - neben dem Stuhl von Dr. Yeager liegt eine zerbrochenene Teetasse, anscheinend ein Frühwarnsystem, als Yeager mitansehen muss, wie seine Frau Gail vergewaltigt und gefoltert wird. Kurze Zeit später findet man die Leichte von Gail Yeager und einer anderen Frau in einem abgelegenen Waldstück.
Zwischendurch wendet sich die Geschichte dem inhaftierten Warren Hoyt zu, dem es schließlich unter Vortäuschung einer Krankheit gelingt, in das nächstgelegene Krankenhaus verlegt zu werden und von dort zu fliehen. Aber wie schaffte er das? Gab es einen Komplizen? Schließlich sollte Hoyt doch die ganze Zeit gefesselt sein? Oder ist den Ärzten einfach ein Fehler unterlaufen? Naja, die Fragen sollen hier nun nicht beantwortet werden ;-)
Bald darauf geschieht der nächste Mord und das Muster ändert sich, es ist zwar wieder ein Ehepaar, das überfallen wird, aber diesmal fehlt die Teetasse und der Uterus des weiblichen Opfers, als dieses geraume Zeit später gefunden wird. Es scheint so, als habe sich der von der Presse als "Dominator" bezeichnete Killer mit dem "Chirurgen" zusammengetan.
Jane Rizzoli merkt immer mehr, dass sie in den Mittelpunkt des gesamten Geschehens rückt. So hinterlässt ihr Hoyt immer mehr Hinweise, die an sie gerichtet sind und sie immer mehr ängstigen sollen. Und da ist dann auch noch die Anwesenheit des FBI-Agenten, der so unvermittelt auftauchte! Woher ist er immer so gut informiert? Und woher kommt er? Seit wann wird dem FBI so ein Fall zugeteilt? Fragen über Fragen... und das Ende ist schockierender als man es sich vorzustellen vermag... seid beruhigt - (fast) alle Geheimnisse werden gelöst ;-)
III. Die Autorin
Bevor sie anfing ihre genialen Thriller zu schreiben, war Tess Gerritsen erfolgreiche Internistin (daher die blutigen Details ;-)). Der Durchbruch gelang ihr mit dem Medizinthriller "Kalte Herzen", den ich mir nun auch gleich noch gönnen werde. Seither veröffentlichte sie sechs weitere Bücher (siehe unten), die alle zu Bestsellern würde. Sie lebt mit ihrem Mann Jacob und den beiden gemeinsamen Söhnen in Camden, Maine.
IV. Meine Meinung
"Der Meister" stellt ein Buch dar, dass man so schnell nicht wieder aus der Hand legen kann, ich habe es am ersten Weihnachtsfeiertag in einem Zug durchgelesen. Aber alle Leute mit empfindlichem Magen seien gewarnt, es geht nicht gerade unblutig zu und Tess Gerritsen ist eine sehr detailliebende Schreiberin... nichts allem zum Trotz, muss ich leider einen Punkt abziehen, da mich etwas stört, dass die Beziehung des Dominators zum Chirurgen nie wirklich erklärt wird, man nie dessen wirklichen Namen und Beweggründe erfährt. Das alles ist etwas schade. Genausowenig wird die Flucht Hoyts aus dem Krankenhaus wirklich erläuert... doch all dies sind nur Nebenpunkte :) Und falls ich das Ende des Romans richtig interpretiere, so können wir uns vielleicht bald wieder auf eine Fortsetzung dieser beiden Romane freuen, denn dieses Buch besteht aus einem offenen Ende, in dem Warren Hoyt mit einer Wissenschaftlerin redet und irgendwie scheint diese ganz fasziniert von seinem Treiben zu sein... wer weiß, wer weiß... man darf also gespannt sein :) Ich kann euch dieses Buch beruhigt empfehlen, es ist ein gut fundierter, sehr gut recherchierter Roman! Er sollte meines Erachtens aber erst in Angriff genommen haben, wenn man "Die Chirurgin" gelesen hat, da man sonst die ganzen Anspielungen im zweiten Teil nicht verstehen wird.
V. Cover, Preis u.ä.
Auf dem Cover ist der Ausschnitt eines Gemäldes zu finden... durchzogen ist das ganze von einem Balken, in dem Name der Autorin und Titel des Buches genannt werden. Überwiegend ist das Cover in Blautönen gehalten. Erschienen ist das Buch bei "Limes" und kostet zur Zeit noch gebunden 24,90 Euro.
VI. Mehr von Tess Gerritsen
1. Kalte Herzen
2. Gute Nacht, Peggy Sue (August 1999)
3. Trügerische Ruhe (Dezember 1999)
4. Roter Engel (Juli 2000)
5. In der Schwebe (April 2001)
6. Die Chirurgin (August 2002) (gebunden, im März 2004 als Taschenbuch)
7. Der Meister (August 2003, deutsch von Andreas Jaeger) (gebunden)
(copyright Laura Thoma, Dezember 2003) weiterlesen schließen
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