Glossen Testberichte
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Tests und Erfahrungsberichte
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Wir sind immer noch Jäger und Sammler
13.06.2002, 18:48 Uhr von
Finron
Nein, das bin nicht ich. Aber seit Jahren bin ich überzeugter Kevin Smith-Fan. Und irgendwie hab ...4Pro:
Was soll man sonst mit seinem ganzen Geld das man bei Yopi verdient machen?
Kontra:
Langsam wird die Wohnung zu klein...
Empfehlung:
Nein
Wie viele Tausend Euro sind jedem schon durch die Lappen gegangen, weil der die Ü-Ei-Olympia-Schlümpfe damals aus seiner Kindheit weggeworfen hat. Oder seine Barbiepuppe respektive Big Jim-Figur? Wer kennt nicht die entsetzten Blicke auf Dinnerpartys, wenn man erzählt, man habe die „Happy Hippo”-Figuren, die seit Jahren in der Kommode liegen, jetzt endlich weggeworfen? „Weißt Du überhaupt, was die wert sind?”
Deutschland, einig Sammlerland. Wer heute nachsieht, was Sammler für das Spielzeug aus Kindertagen bieten, den könnte wahrlich der Schlag treffen. Und von heute auf morgen beschließen, nie mehr was auszumisten.
Dabei werden wir schon als Kinder auf Jäger und Sammler getrimmt.
Unvergessen das Dschungelbuch”-Sammelalbum, das Kinder gratis beim Kinobesuch bekamen. Und natürlich fleißig Bildchen kauften und tauschten, damit das Album endlich voll wird. Oder die Fußball-Sammelalben, die Hanuta-Aufkleber, und, und, und.
Kein Wunder, dass wir Mittdreißiger heute wahre Sammler sind. Mit glänzenden Augen betrachten wir die indizierte „Appetite for Destruction”-LP von Guns’n’Roses, die wir damals, Ende der 80er, ergattert haben, und malen uns aus, was die wohl heute wert ist.
In Wahrheit interessiert der Wert unserer Prunkstücke niemanden. Denn eher würden wir ins Armenhaus gehen, als die „Ab 18” von den Ärzten zu verkaufen. Klar, niemand hört sich seine alten Platten noch an. Aber wie viel Erinnerungen hängen an dem alten Vinyl?
Früher war das irgendwie einfacher. Da sammelte man Briefmarken oder Münzen. Als Geldanlage, versteht sich. Die niemals in bare Münze umgesetzt wird.
Die heutige Eltern-Generation hat – dank Merchandising – sich ein weites Feld an Sammelgütern von Brauereitrucks bis Star Wars-Micromachines erschlossen. Und schon gelernt, dass man alles Mögliche horten muss.
Heute muss man sich wirklich ernsthaft fragen: Soll ich meiner Tochter die Formel Eins-Barbie überhaupt zum Spielen geben? Oder doch lieber original verpackt kühl und trocken lagern? Und so türmen sie sich in Speichern und lagert in Kisten, die Perry Rhodan-Romane (Erstauflage, komplett), Micky Maus-Hefte und Matchbox-Autos.
Aber wie wird’s erst bei unseren Kindern? DVDs, CDs, Comics, Sammelkarten, Baseballkarten, und, und, und. Pokémon war erst der Anfang! Wer nicht alles hat, was es trendiges zu sammeln gibt, der ist auf dem Pausenhof der Looser. Und es werden immer fleißig weiter Sammlergüter kreiert, die die Welt nicht braucht. Aber unbedingt haben will.
Wir sind eben doch nicht allzu weit von unseren prähistorischen Vorfahren entfernt. Die waren Jäger und Sammler aus Not. Wir sind’s heute aus Leidenschaft. weiterlesen schließen -
Ich will wie Britney sein!
19.07.2002, 04:40 Uhr von
Eat_This
"Achtung! Lesen gefährdet Ihre Dummheit!" (Eine Warnung der Unterhaltungsminister der Europäisc...Pro:
Man sieht aus, singt und bewegt sich wie Britney Spears
Kontra:
Man sieht aus, singt und bewegt sich wie Britney Spears
Empfehlung:
Nein
Meine sehr verehrten Damen und Herren, willkommen zu einer neuen Folge von "Hobbythek". Mein Name ist Haus Pütz, führe Sie durch die Sendung. Unser heutiges Thema: "Ich will wie Britney sein!" Wer kennt sie nicht, ihre Hits wie "Ops, i did it again", "Slave" oder die äußerst gelungene Coverversion von Joan Jett's "I love Rock'n'Roll". Die Rede ist natürlich von Amerikas Bildungswunder Nummer eins, Britney Spears (für alle, die es wirklich interessiert, zu bewundern unter www.britneyspears.com). Das Popsternchen hat eine kometenhafte Karriere hinter sich, angefangen als Fernsehmoderatorin von Kindersendungen bis hin zur Teenie-Ikone, die eine Unzahl Zahnspangen tragender, kreischender Mädchen zu kakophonischen Kreischanfällen treibt. Nein, es langt nicht, dass man die Britney Spears-Pausenbrotbox besitzt, ihre Kleider trägt und in ihrer Bettwäsche schläft, man will auch so aussehen wie das Pop-Idol.
Das Problem ist nur, dass chirurgische Eingriffe nicht nur extrem teuer sind, nein, sie sind auch Risiko behaftet. Und hier schafft nun meine kleine Handwerksstunde Abhilfe.
Alles, was Ihr dazu braucht, ist eine Gießkanne, (mit gelben geht es am besten), zwei Flaschen Wodka, ein paar Dosenbierchen, einen Schraubenzieher, eine Flasche Heliumgas, einen Putzkittel, einen Wischmob (ebenfalls Farbe gelb), einen rosa Duschvorhang, zwei Rollen Klebeband, einen Eimer weiße Wandfarbe, Ballettschuhe und ein Textblatt von "Oops, i did it again".
Wir haben das hier schon mal vorbereitet. Alles, was wir jetzt noch brauchen, ist ein Freiwilliger! Ja, der Herr dahinten! Wie ist Ihr werter Name? Reselle was? Naja, ist ja auch egal, kommen Sie einfach auf die Bühne! Einen kleinen Applaus für den mutigen Herrn. So, meine bezaubernde Assistentin Ingenieuse wird ihnen jetzt aus dem Duschvorhang einen figurbetonten Plastikbody schneidern, den wir mit dem Klebeband eng am Körper befestigen! Brünhilde achtet auch sehr darauf, dass diese Gebilde absolut dicht ist.
So, solange meine Assistentin den Herrn versorgt, werde ich den Gießaufsatz von der Gießkanne entfernen und die zwei Flaschen Wodka in die Gießkanne leeren! *würg* Um die Qualität dieses Gesöffs zu testen (für unseren Kanditaten ist uns nichts zu schade!), werde ich nun mal einen kurzen Schluck nehmen! *gießkanneansetz* Huch, das brennt aber nach! Und wie das brennt! Da werde ich mal lieber noch einen Schluck nehmen! Dasch brennt abba imma noch ganschschön! Isch glaube, ein' nehmisch noch! Scho, jedschd isch aber genug, erschma kurdsch Werbungg! *plumps*
[ Weißer Bildschirm ] [ Vertrauenserweckende Frauenstimme aus dem Off ] "Hat Ihr Kind ständig schlechte Laune und hustet sinnlos durch die Gegend? [ Kurze Einblendung eines Kindes mit grimmiger Miene, das in sich hinein hustet, danach wieder weiß ] Wissen Sie nicht mehr weiter? [ Kurze Einblendung einer ratlosen Mutter, welche mit den Achseln zuckt ] Wir haben DIE Lösung [ aus der Mitte des weißen Bildschirms wird eine Rote Tüte immer größer ] Mullpoll, das Hustenbonbon mit LSD. Stoppt zuverlässig Husten und macht Ihr Kind lustig! [ Die grüne Aufschrift auf der Tüte ist jetzt deutlich erkennbar, ebenso das lachende Kindergesicht ] Mullpoll! Jetzt auch für Erwachsene [ Lachender Mann tanzt, nein schwebt über eine Wiese und rennt in einen Baum ] Mullpoll und alles wird gut! [ Die Tüte wird wieder kleiner, bis nur noch der weiße Hintergrund zu sehen ist ]
*hust* So, da sind wir auch schon wieder in der Hobbythek, mein Name ist Haus Pütz, unser Thema heute: "Ich will wie Britney sein". Meine Assistentin Mechthild hat dem netten Freiwilligen auch schon mden rosa Duschvorhang auf den Leib geschneidert und bis auf die Kopföffnung alle Löcher sauber mit dem Klebeband umwickelt, während ich solange den Wodka auf seine Verträglichkeit getestet habe. So, wenn der Herr jetzt bitte zu mir kommen würde? Sehr gut. Nun nehmen wir den Eimer weiße Wandfarbe und lassen alles durch die Kopföffnung in den hoffentlich wasserdichten rosa Bodysuit laufen. Wie wir sehen können, hat meine Assistentin Kriemhild hier exzellente Arbeit geleistet, nicht ein Tröpfchen quillt hervor!
Nun werden wir dem werten Versuchsobjekt den natürlich zu kurzen Hausfrauenkittel (übrigens fahlgelb mit grünblauen Blumen bedruckt) überziehen. Das sieht doch schon sehr vielversprechend aus. Aus dem übrigen Klebeband basteln wir nun einen Gürtel, der den Kittel figurbetont an die Taille presst. Die Klebebandrollen können wir noch als Armreifen verwenden. Wir fixieren nun den gelben Wischmob mit einer Portion der übergebliebenen Wandfarbe am Kopf. Sollte dies nicht ausreichen, kann man mit einem handelsüblichen Tacker etwas nachhelfen! Um den Haarschnitt von Fräulein Spears pefekt zu simulieren, werden wir den Wischmob etwas mit der Schere nachbearbeiten. Der Herr hat Angst um seine Ohren? Baltrun, gib dem Herrn einen kräftigen Schluck aus der Gießkanne! Ach was, gib im zwei! Jetzt noch flugs die Ballettschuhe an die Füße unseres freundlichen Freiwiligen! Prima, Heidrun, gib dem Mann noch einen Schluck aus der Gießkanne! Mir bitte auch! *brenn*
So, die optische Verwandlung ist vollzogen, wie sie sehen können, ist die Ähnlichkeit verblüffend! Der nächste Schritt ist die Choreographie! Sieglinde, der Herr hätte, glaube ich, gerne noch einen Schluck aus der Gießkanne! Dazu benötigen wir nun das Dosenbier und den Schraubenzieher. Vielen Dank, Klothilde. Ich nehme nun die Bierdose, mache mit dem Schraubenzieher (ob Kreuz- oder Schlitzschraubenzieher, das überlasse ich Ihrem Gusto, wir haben hier die Kreuzvariante) ein Loch in die Mitte der Unterseite. Angrun, bitte nimm dem Herrn die Gießkanne weg, er verletzt sich vielleicht noch! Während meine Assisten Herrn äh.. Herrn äh... einfach festhält, halte ich ihm die Unterseite der Dose (die mit den Loch, Sie wissen schon) an den Mund und öffne nun den Verschluß. Es bleiben ihm ungefähr zwei bis drei Sekunden, während das Bier versucht, durch sämtliche Körperöffnungen zu entweichen, wie hier zum Beispiel durch die Nase! Diesen Vorgang wiederholen wir jetzt, je nach Zustand des Metamorphanden, zwei bis drei Mal, denn nur so kann man den lasziven, aufreizenden Gang, der für die Choreographie so wichtig ist, simulieren. Ulfgund, würdest Du dem Herrn bitte die Gießkanne...? Danke! So, wir lassen dem Bier jetzt Zeit zu wirken, so lange kann sich unsere "Britney" ja schon mal den Text einprägen. Adelgard und ich gönnen uns so lange auch ein Bierchen! Prost!
Aha, Text schon eingeprägt? Dann kommt Phase drei, die Stimmverwandlung! So, der Herr wird jetzt einen Schlauch bekommen, der zu dem eingangs bereits erwähnten Heliumgas führt! Nein, nicht die Gießkanne, der Schlauch! Ja genau, der Schlauch! Adelberta, hilf dem Mann bitte. Und jetzt singen! Ja, das hört sich doch ganz vielversprechend an. Ich werde unserem Freiwilligen jetzt einen kleinen Stoß verpassen und durch die Masseträgheit der Wandfarbe wird er nun, genau wie die echte Britney, lasziv über die Bühne torkeln! Diese Ähnlichkeit! Verblüffend! So, meine Damen und Herren, die Sendezeit ist auch schon um, Danke für Ihre Aufmerksamkeit, das Thema der nächsten Folge ist: "Wie bekomme ich Wandfarbe aus Kleidern und Haaren". Crescencia, gib dem Herrn nochmal Helium. Ja, vom mir aus auch einen Schluck aus der Gießkanne. Ich mache mir so lange noch ein Bierchen auf...
[ Alle Namen und Charaktere sind ebenso wie die Handlung fiktiv und entsprangen der Fantasie der Sendeleitung. Und an alle, die noch nicht volljährig sind: Versucht das NICHT zu Hause!] weiterlesen schließen -
Nur fliegen ist schöner
29.10.2002, 09:42 Uhr von
Charley
Videoaufzeichnungen von Ereignissen im Umfeld und im Urlaub. Tauchen in tropischen Gewässern. ...Pro:
Es ist eben billiger
Kontra:
aber fliegen ist schöner
Empfehlung:
Nein
Berlin-Alexanderplatz Ende September – es ist 5:45 Uhr. Vor dem ehemaligen Haus der Elektroindustrie steht eine Reihe grüner Busse. Hollyday-Reisen steht darauf.
Ich will Urlaub machen und habe mich für eine Busreise entschieden. Ist zwar nicht so bequem wie fliegen, aber billiger. Mein Sohn hat sich geopfert, mich in dieser frühen Stunde (um nicht mitten in der Nacht zu sagen) von Zuhause abzuholen und zum Bus zu bringen. Ich steige also erst einmal aus dem Auto, um den richtigen Bus zu finden. Das geht schnell, denn Bekannte, mit denen ich zusammen die Fahrt unternehme sind schon da und weisen mir den Weg. Also Gepäck verstauen, Sitzplatz suchen, und es kann losgehen.
Abfahrt war für 6:00 Uhr vorgesehen, aber bereits 10 Minuten eher sind alle Mitreisenden im Bus und wir fahren los. Erst einmal zum Ku’damm, für alle Nichtberliner, gemeint ist der Kurfürsten Damm, aber wer kann schon so ein langes Wort fehlerfrei aussprechen. Hier herrscht großes Busgedränge, daher halten wir unerlaubter Weise mit Warnblinklicht auf der rechten Fahrspur. Zum Glück sind die Gäste auch hier sehr pünktlich, sodass es schnell weiter geht.
Nächster Halt: Potsdam, weitere zwei Fahrgäste und nun weiter nach Leipzig. Langsam macht sich ein trüber Morgen bemerkbar. Es nieselt leise vor sich hin aber wir sind ja auf dem Weg nach Italien und dort ist um diese Jahreszeit mit warmen Wetter zu rechnen.
Flughafen Leipzig Schkeuditz, die letzten Reiseteilnehmer steigen zu und wir können die Fahrt in den Süden nun endgültig beginnen.
Zunächst erklärt uns der Fahrer den Bus. Dieser hat vier Räder, auf denen er rollt, 48 Sitzplätze, die alle mit einem Sicherheitsgurt ausgestattet sind. Er kann ja keinen zwingen, diesen zu benutzen, aber.... . Der Bus hat auch eine Toilette, die sollte man aber besser nicht benutzen, dafür werden ausreichend Pausen gemacht. Nach einer solchen von 30 Minuten geht es ins Frankenland. Dort wird dann der Fahrer den Bus übernehmen, der uns auf der ganzen Fahrt begleiten wird. Der erläutert dann auch den Ablauf der Reise.
Mittagspause in Marktschorstätt, eine Stunde Zeit für uns zum essen und für die Fahrer den Bus zu übergeben. Sicherheitscheck, Kontrolle der an Bord befindlichen Getränke und Speisen und dann kann es weitergehen.
Ich heiße Werner tönt es über die Lautsprecher im Bus, den Nachnamen habe ich vergessen, ist auch nicht so wichtig. Zunächst schimpft Werner, dass alles im Bus so schmutzig ist: das Waschbecken in der Toilette, die Kaffeemaschine und überhaupt. Aber er hat alles im Griff. Wir werden also über München und die Brennerautobahn nach Italien fahren. Das ist alles furchtbar teuer und außer der Vignette für Österreich kostet die Brennerautobahn noch extra Gebühr. Wir bekommen langsam ein schlechtes Gewissen, dass wir so schamlos diese billige Reise gebucht haben. Dann am Irschenberg auf der A8 der erste Stau. Den Haben wir aber nach einer knappen halben Stunde überstanden. Abbiegen in Richtung Kufstein, das Wetter hat sich nicht gebessert, aber auf den Alpengipfeln , die jetzt ins Blickfeld kommen, liegt schon Schnee. Wir überfliegen Österreich und sind schon nach kurzer Zeit in Italien. Hier wird erst einmal Maut kassiert. Der Fahrer versucht unterwegs uns die Landschaft und deren Schönheit zu erklären. Dabei vergisst er nicht, bei jedem Ausflugsziel darauf hinzuweisen, dass Hollyday all diese Ziele im Angebot hat. Die sind natürlich wieder sehr teuer aber bei Hollyday ganz billig. Das arme Unternehmen, ich denke, dass wir Reisebucher diese Firma bald in die Pleite treiben. Am frühen Abend verlassen wir bei Trento die Autobahn, um unser Zwischenquartier anzusteuern. Das Hotel macht einen guten Eindruck, es ist aber unübersehbar, dass die Saison vorbei ist. Wir sind die einzigen Gäste, und das voraussichtlich bis die Skisaison einsetzt. Daher besteht das Abendessen nur aus einem Menü, das man wählen oder nicht wählen kann. Als die Chefin bemerkt, das nur wenige Gäste das Menü essen wollen, die Nachfrage nach einem einfachen Salat scheitert, darf man aus dem Angebot auch einzelne Teile auswählen. Dabei fällt auf, dass das Personal die Gäste nicht versteht, nicht einmal italienisch?!
Am kommenden Morgen, wecken um 6:00 Uhr, gibt es ein bescheidenes Frühstück, das ist im Preis enthalten und fällt auch dementsprechend aus. Um 7:00 Uhr geht es weiter. Inzwischen ist die Sonne aufgegangen und begleitet uns bis zum Abend. Unser Fahrer versucht mit anzüglichen Witzen die Reisegesellschaft zu erheitern, das gelingt nur mäßig. Dafür macht er uns aber unmissverständlich klar, dass wir eigentlich vom Busfahren keine Ahnung haben, er es uns aber schon beibringen wird. Dazu muss ich allerdings positiv bemerken, dass er über ein erstaunlich gutes Wissen über die Gegenden die wir durchfahren und deren Geschichte verfügt.
Wir fahren vorbei an Verona, Modena und Florenz. Gern würde er uns Florenz zeigen, aber das kostet zu viel Zeit, die wir nicht haben und vor allem mindestens 150,- € Eintritt. Die sind natürlich im Reisepreis nicht enthalten. Bei Modena, es ist Freitag, wird gerade die Autobahn ausgebessert. Dadurch ist eine Spur gesperrt und wir verbringen zwei Stunden im Stau. Also Verhältnisse wie in Deutschland, sonst könnte man solche Arbeiten auch nachts durchführen, da ist doch wenig Verkehr.
Mittagspause wird gestrichen, man kann ja im Bus ein Würstchen essen, außerdem macht so viel essen nur unnötig dick. Quer durch das Appennin Gebirge mit vielen Tunneln und Kurven. Ein Fahrgast hat sich hinterher beschwert, dass der Fahrer so schnell gefahren sei. Nun ja, schnell war es schon, aber nicht gefährlich und die Zeit des Staus musste wenigstens teilweise ausgeglichen werden. Vorbei an Rom geht es nach kurzer Pause weiter nach Neapel.
Hier ist Rushhour, wir haben gerade die Mautstelle am Ende der Autobahn passiert, da stockt der gesamte Verkehr. Die Autos stehen auf der dreispurigen Strecke zu fünft nebeneinander und bewegen sich im Schneckentempo vorwärts. Es sind nur noch ein paar Kilometer bis zum Hafen von Pozzuoli, aber die Abfahrzeit der Fähre rückt immer näher und wir rücken uns kaum von der Stelle.
Eifriges telefonieren zwischen dem Busfahrer und der Reiseleiterin, die am Hafen steht und auf uns wartet. Dann ist die Fähre weg, aber eineinhalb Stunden später geht die letzte. Wir erreichen schließlich den Hafen und haben genügend Zeit, um die letzte Fähre zu erreichen. Drei viertel der Fahrgäste steigen aus, der Rest fährt mit Werner weiter nach Sizilien. Da noch ausreichend Zeit ist, die Fähre noch nicht einmal am Kai festgemacht hat, kann man ja schon mal das Bier in Italien kosten. Es schmeckt gut, bis die Rechnung kommt. Für 0,4 l muss man 4,- € bezahlen. Und da schimpfen wir über die hohen Gaststättenpreise in Deutschland.
Jetzt ist es übrigens an der Zeit, einmal das Ziel der Reise zu erwähnen: es ist die Insel Ischia im Golf von Neapel. Übrigens die Nachbarinsel von Capri. Um 22:30 Uhr haben wir dann nach einer kurzen Busfahrt den Zielort auf der Insel und damit das Hotel erreicht. Der Nachtportier hat mich schon erwartet und noch ein Abendessen bereit gestellt. Es war sehr gut und nach einem Bier an der Hotelbar, das kostet hier „nur“ 3,15 €, konnte ich dann mein müdes Haupt zur Ruhe legen. weiterlesen schließen -
Es war einmal... Ein Tag bei Ciao
14.04.2003, 19:33 Uhr von
jabberwocky666
Während Du darüber nachdenkst, was Du aus Deinem Leben machen könntest, zieht das Leben fröhlich ...Pro:
viele verschiedene Charaktere
Kontra:
leider auch intolerante User
Empfehlung:
Nein
Bei dem nachstehenden Text handelt es sich um eine Glosse. Sämtliche Ähnlichkeiten mit irgendwelchen Ciao-Usern sind rein zufällig und nicht gewollt. Die Namen der Akteure habe ich mir aus den Fingern gesogen. Sollte es hier tatsächlich User mit einem der von mir ersonnenen Namen geben, so betone ich ausdrücklich, daß ich auf diese keinerlei Bezug nehme.
Es war ein durchschnittlicher Tag bei Ciao. Er begann mit einem hervorragenden Bericht zu Negerküssen mit dem Titel "Ich brauche es einfach dick, Mann!", geschrieben von MISS_SEXY_VICKY. Alles war so, wie es sein sollte, der Bericht bekam viele "sh" und anzügliche Kommentare, die kleine Ciao-Welt war in Ordnung.
Zumindest, bis RAINER_STRENGBEWERTER die Szenerie betritt. Er verteilt kurz ein unkommentiertes hilfreich, da er keine Negerküsse mag und verschwindet wieder. MISS_SEXY_VICKY zeigt sich davon wenig beeindruckt - solche Dinge passieren eben.
FRANZ_GEISTREICH stellt seinen neuesten Bericht über einen Film ein und erhält dafür zahlreiche positive Bewertungen. Zumindest bis UR-GESTEIN seinen Bericht gelesen hat und diesen mittels eines einfachen Klicks abwertet. Während UR-GESTEIN noch an seinem zugehörigen Kommentar ("Deine Interpretation der Filmmusik entspricht nicht den Anschauungen der Filmkritik...") feilt, klickt SMARTIESVEREHRER den Bericht an und bewertet ihn ungelesen analog zu UR-GESTEIN.
MASSENPOSTER loggt sich kurz vor Mittag ein und stellt innerhalb von 5 Minuten 8 Berichte ein. Alle Berichte sind sehr kurz und erfüllen keinerlei Qualitätsansprüche. Dafür bekommt er zwar viele negative Bewertungen, doch das stört ihn nicht, da er ja nur Geld verdienen will. Allerdings ist ihm nicht bewußt, daß 6 seiner ausgesuchten Kategorien gar nicht vergütet werden und er insgesamt nur 6 Cent für seinen Bericht zur Kapuzinerkresse erhalten wird.
KARL_KURZ stellt seinen neuesten Bericht ein, der nur aus einem Absatz besteht. Dafür bekommt er viele aufmunternde Kommentare der User, die ihm sagen, was noch alles gefehlt hat und was er besser machen könnte. Nur KLICKI vergibt kurz ein "sh" und macht sich auf zum nächsten Bericht.
Kurz nach Mittag trifft PUNKTEGEIL ein und betrachtet sich zuerst einmal gespannt sein Profil. Innerhalb von wenigen Minuten bewertet er dann alle irgendwo aufzufindenden Meinungen und hinterläßt den Kommentar "Toller Bericht, weiter so! LG PUNKTEGEIL".
MICHAELA_NEU schreibt ihren ersten Bericht - als naheliegendes Thema hat sie Ciao gewählt. Mit 140 Worten erzählt sie uns alles Wissenswerte zu unserer geliebten Plattform. Auch NEWBIE_KAI hat dieses Thema für seinen Einstand bei Ciao gewählt und stellt seine 160 Worte dazu kurz nach MICHAELA_NEU ein. Nach dem Durchlauf durch die aktuellen 20 Berichte hat MICHAELA_NEU 2 x "sh", 18 x "h" und 5 x "wh". Außerdem bekam sie 17 wohlwollende Kommentare mit Hilfsangeboten und genauen Begründungen für die Bewertungen. NEWBIE_KAI hatte zwar einen etwas besseren Bericht geschrieben, bekam jedoch nur 1 x "sh", 5 x "h" und 8 x "wh". Außerdem gab es für ihn noch zwei Kommentare: Eine Aufforderung, doch auch mal andere Berichte zu lesen sowie "Toller Bericht, weiter so! LG PUNKTEGEIL".
Kurz darauf stellt RACHEBEWERTER einen armseligen Bericht zu Computer-Bild ein. FRANZ_GEISTREICH kommentiert diesen ausführlich und sinnvoll, um sein erteiltes "wh" zu begründen und eine Überarbeitung des Berichtes zu ermöglichen. Nur wenige Minuten später findet FRANZ_GEISTREICH bei seinen ausgezeichneten Berichten mehrere unkommentierte "wh" von RACHEBEWERTER vor. Er stellt daraufhin RACHEBEWERTER in seinem Gästebuch zur Rede und erhält kurz darauf eine Antwort mit dem Inhalt, daß er als Orangepunkt wohl keine Kritik abkönne. FRANZ_GEISTREICH wendet sich nun ans Qualitäts-Management mit der Bitte um Löschung der Bewertungen, zumal er im GB von RACHEBEWERTER auch verärgerte Einträge von UR-GESTEIN und MISS_SEXY_VICKY gefunden hat.
Das QM reagiert ausgesprochen schnell und bereits um 15:00 Uhr gehört der Account von RACHEBEWERTER ebenso der Vergangenheit an wie seine ungerechtfertigten Bewertungen. Die Freude darüber hält bei den Betroffenen allerdings nicht lange an - bereits um 16:00 Uhr sind wieder zahlreiche "wh" vorhanden, diesmal vom brandneuen Mitglied ÄTSCH, das bisher noch keine Berichte geschrieben hat.
Etwa zur gleichen Zeit macht sich DOPPELACOUNT über die Berichte in der Kategorie Nokia 0815 her. Er verteilt zahlreiche "hilfreichs" an die besten Berichte dieser Kategorie, nur der bisher auf Platz 17 stehende Bericht bekommt ein "sehr hilfreich".
Gegen 17:00 Uhr bekommen wir einen Bericht zu Brittney Spears von NEIDHAMMEL zu lesen. Der Bericht ist mit Mühe und Not als durchschnittlich zu bezeichnen und NEIDHAMMEL bekommt zahlreiche "hilfreich" sowie Kommentare, was er noch verbessern könnte. Kurz darauf finden viele der Bewerter (besonders die der höheren Level) auch ein "hilfreich" von NEIDHAMMEL in ihrem neuesten Bericht. Dies wird von NEIDHAMMEL sogar mit einem Kommentar begründet: "Hätte von einem Autor Deines Levels doch etwas mehr erwartet" - natülich reagiert NEIDHAMMEL nicht auf Nachfragen, aus was "etwas mehr" denn hätte bestehen sollen...
Zum Abendessen bekommen wir zwei Berichte von RECHTSCHREIBFUHLER kredenzt, die leider nur schwer lesbar und somit fast unverdaulich sind.
Statt langweiligem Abendprogramm im Fernsehen gibt es zum Nachtisch den neuesten Bericht von SCHICKSALSSCHLAG. Wir erfahren, wie es kommen konnte, daß die demente Oma die ganze Familie auslöschte, ein Meteor dann das Haus zerstörte und SCHICKSALSSCHLAG alle Waisen der Stadt aufnehmen mußte. Und das, obwohl sie bei einem unverschuldeten Verkehrsunfall beide Arme und ein Bein verlor. Tief ergriffen bewerten wir aus lauter Solidarität noch ein paar ihrer belanglosen Berichte.
Zur gleichen Zeit tritt STÖRENFRIED auf den Plan. Er ist schon viele Wochen bei Ciao und legt sich notgedrungen alle paar Tage einen neuen Acount zu, da sein alter Acount vom QM gesperrt wurde. Er weiß eigentlich selbst nicht so genau, was er bei Ciao will. Er weiß nur, daß er die Harmonie stören will, wo immer ihm das möglich erscheint. Er bewertet prinzipiell konträr zur Masse, wer den größten Müll schreibt, bekommt von ihm ein "sehr hilfreich" nebst Vertrauen, alle anderen werden mit einem "hilfreich" bedacht. Zusätzlich versucht er, durch beleidigende Kommentare und Gästebucheinträge Aufsehen zu erregen und Leser für sein neuestes Werk "Wieso Ciao und seine User scheiße sind" zu bekommen. Die Kommentare der teilweise erbosten Leserschaft bestärken STÖRENFRIED nur in seinem Tun - die Aufmerksamkeit, die ihm im realen Leben verwehrt wird, kann er hier mit ganz leichten Mitteln erlangen.
ERFAHRUNGSFAKE stellt seine neuesten Erkenntnisse zum Thema Lamy Füller ein. Er hat diesen Füller zwar noch nie gesehen, hat jedoch aus bereits vorhandenen Berichten eine wirklich gute Zusammenfassung erstellt, die uns auf 8 Seiten alles Wissenswerte zu diesem Füller erzählt und auch mit "eigenen" Erfahrungen nicht geizt. Während sich ERFAHRUNGSFAKE zurücklehnt und auf zahlreiche "sehr hilfreich" wartet, klickt STÖRENFRIED den Bericht an und bewertet ihn ungelesen mit "hilfreich". HERDENTRIEB als zweiter Leser schließt sich dieser Bewertung unkommentiert an.
Die Nacht kommt und mit ihr die Zeit von FAKER. Innerhalb einer Stunde stellt er 8 ausführliche und toll geschriebene Spielberichte ein. Nachdem die ersten 3 Berichte noch wohlwollend aufgenommen wurden, schöpft FAKERJÄGER beim 4. Bericht Verdacht und überprüft diesen via Google. Als Quelle entdeckt er eine Seite im Internet, die sicherlich nicht mit FAKER identisch ist. Er meldet den ertappten Betrüger umgehend über das entsprechende Kontaktformular bei Ciao und erteilt ein "nh" nebst erläuterndem Kommentar. Danach postet er allen bisherigen Bewertern einen Satz ins GB, der besagt, daß sie einem Betrüger aufgesessen sind und doch bitte ihre Bewertung ändern sollten. Zwischenzeitlich überschreibt FAKER seine Berichte mit jeweils exakt 120 Worten und wenig Bezug zur gewählten Kategorie.
Wenn der nächste Morgen bereits dämmert, statten KLICKI und PUNKTEGEIL Ciao nochmals einen Besuch ab und bewerten die Berichte der Nacht. KLICKI verteilt 20 x "sehr hilfreich", unter anderem auch an einen Bericht, den FAKER von der Ciao-Page von KLICKI geklaut hat...
Mit dem Sonnenaufgang kommt der neuseste Bericht von MISS_SEXY_VICKY zum Hallenbad in Herne mit dem Titel "Hier werde ich mal richtig feucht" und alles nimmt wieder seinen gewohneten Lauf......
Carpe Noctem - für Ciao
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Wie ich Feuerspucker wurde,
16.11.2002, 17:34 Uhr von
Herzwig
Nun bin ich schon zum zweiten Mail von einem Yopi-Crash betroffen. Zwar ist nicht alles weg, aber...Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Nein
war ein langer, erfahrungsreicher Weg und fand seinen Ursprung in Frankreich, auf den Stufen einer bekannten, großen Pariser Kirche, wo ich die Entscheidung traf, künftig als lebender Flammenwerfer durchs Leben zu gehen...
Doch beginne ich mit dem Anfang:
Im Sommer 1975, als viele von Euch noch als Quark im Schaufenster ein trostloses Dasein führten, saßen wir mit einigen Leuten in einer Disco herum und hörten Santana! ( das war so, früher) Als jemand, ich glaube es war sogar meine Wenigkeit, erste Gedanken an die nahenden Sommerferien verschwendete und auch artikulierte. So wurde die Idee geboren, sich getrennt auf den Weg zu machen, sich aber doch am 08.08. um 8.00 Uhr unter dem Eifelturm zu treffen. Hätte ich damals die Tragweite dieser fixen Idee erahnt, wäre ich natürlich dagegen gewesen!! Aber so, fanden wir es einfach geil!!
Weil aber dann scheinbar doch niemand gewillt war, diese Reise allein anzutreten, trafen wir mit 28 mehr oder weniger bekannten Menschen unter dem Eifelturm zusammen. Gute Güte, war das ein Hallo, mir war’s einfach zuviel!! Nachdem dann gemeinschaftlich 6 Litern Lambrusco der Garaus gemacht worden war, setzte ich mich, verhängnisvoller weise, mit einigen Leuten ab, um in Richtung oben besagter Kirche zu schlendern . (Um mich nicht zu blamieren, verzichte ich auf den Versuch den Namen der Kirche hier nieder zu schreiben, weil es mir nicht mehr geläufig ist! Ich denke , es weiß auch jeder so, welches architektonische Monument ich meine?)
Nun gut, dort an den endlosen Stufen angekommen, ließen wir uns nieder, um dem Treiben der Touris ein Auge zu schenken.
Plötzlich und unerwartet, trat ein scheinbarer Franzose mit lautem Getöse an die untersten Stufen, stellte einen Rucksack ab und malte mit Kreide ein großes Quadrat auf den Gehweg. Bald lag ein Hut in diesem Quadrat und der Franzose erklärte ausschweifend was nun geschehen werde, meine geringen Französisch Kenntnisse reichten aus, um zu erfahren, dass nun eine spektakuläre Feuershow zum Besten gegeben werden sollte, die natürlich ihren Preis hatte. Alle Umstehenden, es waren nun wohl schon an die 50 Touris stehen geblieben, wurden aufgefordert, nach eigenem Ermessen Eintrittsgeld in den Hut zu werfen, welcher auch schon anfing sich langsam zu füllen.
Ohne seinen Redeschwall zu unterbrechen, packte der Akteur seine Requisiten aus, stellte in jedes Eck des Quadrates eine Weinflasche und bestückte diese mit brennenden Fackeln. Animiert durch den Auftakt der Show, schien sich der Hut noch schneller zu füllen, denn schließlich standen nun um dieses Spektakulum an die 200 Touris herum!! Die Stufen wurden als Portal genutzt und so hatten wir zufällig einen Logenplatz erhalten.
Doch nun schien es spannend zu werden, der Feuerartist entzündete eine große Fackel, nicht ohne noch einmal auf die nötigen Spenden für seine bevorstehende Leistung hinzuweisen. Der Hut quoll inzwischen über!!
Kurz vor dem Finale, das sich ankündigte, indem der Artist einen Schluck aus einer Flasche mit unbekannter Substanz, nahm, tief einatmete und die Fackel erhob, drängten sich zwei seltsam gekleidete Herren durch die Masse. Zwei Gendarme, wie damals noch üblich mit Dreizack auf dem Kopf und weißen Lederschärpen über der Uniform., erklärten dem staunenden Publikum, das die Show beendet sei, weil solcher Art Darbietungen in der Innenstadt verboten seien!! Die Masse solle sich zerstreuen und sich ihres Weges tummeln.
Der freundliche Feuerspucker erklärte noch schnell lauthals, dass es im sehr leid täte und selbstverständlich jeder sein „Eintrittsgeld“ zurücknehmen solle. Sprach’s und schüttete des Hutes Inhalt auf den Gehweg. Doch, oh Wunder, niemand der geprellten Zuschauer nahm sein Geld zurück, alle gönnten dem armen Artisten seinen Sold!!
Der Artist setzte sich neben mich auf die Stufen, schaute auf meinen „Atomkraft-Nein Danke Sticker“ und sagte auf tiefstem bayrisch: Bist a Deutscher, ha? Da war die Überraschung groß, bei dem Künstler handelte es sich um einen Landsmann. Tuast mir oa Gefallen, klaubst mir des Geld af?? War die nächste Frage. Natürlich half ich dem armen Künstler und sammelte seine Gage auf, es waren fast 800.- FF ( damals ungefähr 400.-DM)
Als Gegenleistung lud er uns in ein Bistro auf einen Wein ein. Wir quatschten so ca. 30 Minuten, als die Tür sich öffnete und die beiden fiesen Gendarme hereinkamen. Freundlich lächelnd gingen sie auf meinen neuen Freund zu und wurden von diesem überschwänglich begrüßt. Der Künstler fasste in den Hut, gab jedem Polizisten eine Handvoll des Inhaltes und prostete ihnen zu!!!!! Schnell waren die Beiden wieder verschwunden!
Was war jetzt das???? Ich kam aus dem Staunen nicht mehr heraus, als der Bayer mir berichtete: Jo mei, i hob ma Leben lang noch niemals nich a Feuer gschpuckt, meinst i will mir die Fressen verbrennen!!
Tja nun wurde auch mir klar, die Show hatte ich komplett gesehen, hatte nur nicht verstanden wer alles mitspielte.
Berni, so hieß der „Schuft“ berichtete dann noch, dass er dieses Spiel seit vier Jahren trieb und mit seiner Partnerin sehr gut davon leben konnte. Denn seine Feuershow fand jeden Abend zweimal statt, nur Sonntags nahm er sich frei!
Ich hörte allerdings nicht mehr richtig zu, weil ich mich schon längst in Hannover, abends an der Kröpcke Uhr sah: Herwigs Riesen Feuershow war geboren.
Allerdings spucke ich wirklich Feuer , nicht nur aus Ermangelung eines korrupten Polizeibeamten! Leider hatte ich auch schon zwei nicht so erfolgreiche Auftritte, weil sie im Krankenhaus endeten, Verbrennungen 2. und 3. Grades stand auf der Einweisung!!!!!!!!!!!!!!!! weiterlesen schließen -
Du unbekannte holde Schönheit
Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
Seit ich Dich gesehen habe, ist es um mich geschehen, es ist eine Wonne Dein Lächeln (oder war es nur ein Grinsen?) zu erleben! Deine Anmut ist sowas von hold, so daß mir nichts mehr einfällt; -würg- ich glaub', mir wird schlecht!
Du mußt nicht denken, daß ich ein an der Waffel habe, den habe ich schon seit ich Dich gesehen habe, aber Du mußt daran denken, daß Du der Alptraum meiner Nächte bist! Dein Aussehen ist sowas von anmutig, so daß ich mich in Dich verknallt habe:
In meiner Seele höre ich Deine kosmische Stimme, Du bist die Vibration, die mein Geist beflügelt, Du bist der Strahl der mich in einzelne Atome zerlegt!
Du bist der Übel meines Lebens!!!!
Am Schluß meines Liebesbriefes, sei noch mal gesagt, Du bist der Spiritus der mein Geist benebelt, mit der Logik ist nix mehr bei mir los:
Verschwinde aus mein Leben!!!
Mit der Hoffnung auf ein baldiges Würgen und Anöden miteinander, grüßt Dich, oh Du Tugendhafte, ....
.... Dein stiller Verehrer!
*** *** ***
Also, bis dann
Euer
(c) Sven-Olaf weiterlesen schließen -
Wie mir mein Leben entglitt
Pro:
müsst ihr selber rausfinden
Kontra:
müsst ihr selber rausfinden
Empfehlung:
Nein
Folgende Glosse wurde exklusiv auf der Homepage des "Original Ciao-Stammtisch" erstveröffentlicht.
Auszüge aus dem Tagebuch eines Ciao-Opfers
15.05.2001
Peter hat mir heute einen Link geschickt. Was ein Link ist? Nachdem ich jetzt seit annähernd zwei Monaten online bin, weiß ich dass das eine Verknüpfung zu einer Internetseite ist. Meistens muss man nur direkt auf den Link in der betreffenden Email klicken und schon wird man mit der Seite verbunden. Schon toll was heutzutage so möglich ist!
16.05.2001
Mein liebes Tagebuch,
weißt Du wohin mich dieser Link geführt hat? Zu einer Seite namens „ciao!“. Zuerst dachte ich an einen Online-Italienschkurs (ja so was gibt es heute!) oder ähnliches. Ich hab mich da nur kurz mal umgesehen. Das muss wohl so etwas wie „Stiftung Warentest“ für Arme sein.
18.05.2001
Peter hat mir heute geschrieben das ich mich bei „ciao!“ doch endlich mal anmelden soll. Das wäre so toll und würde auch viel Spaß machen. Außerdem würde es mir doch keine Mühe machen und ihm brächte es irgendwelche Punkte. Na ja – was tut man nicht alles für seinen besten Freund!
19.05.2001
Du glaubst es nicht! „ciao!“ hat doch tatsächlich mehr zu bieten als man glaubt. Dort findest Du einfach zu allem eine Meinung! Leute wie Du und ich (o.k. eher wie ich) schreiben dort über alle möglichen Produkte ihre Meinungen und Erfahrungen. Teilweise erreichen die dabei sogar literarisches Niveau! Ich bin fasziniert. Ich hab’ meinen ganzen Mut zusammengenommen und meine Lieblings-CD beschrieben. Hat mich doch glatt eine Viertelstunde gekostet, aber ich wollte einen wirklich guten Bericht (so nennen die das) schreiben.
20.05.2001
Liebes Tagebuch,
weißt Du was niederschmetternd ist? Die Reaktionen auf meinen ersten Bericht. Offensichtlich habe ich ausgerechnet die härtesten Kritiker der Welt erwischt. Ganze zwölf Lesungen, davon nur 5 mit Kommentar. Und dann die Zitate! „Wir wollen Fakten, Fakten, Fakten. Weil’s dein Erstlingswerk ist gerade noch ein „h“.“ Ein „h“ heißt „hilfreich“ und ist die zweitbeste von vier Noten. „Schreib doch noch ein bisschen mehr über die CD dann ändere ich auch meine Bewertung.“ „Wir haben alle mal so angefangen. Sorry aber mehr als „wh“ (WENIG HILFREICH!!!) ist nicht drin.“ Die Leute da bei ciao sind vielleicht anspruchsvoll! Ich glaub’ die haben schon die Bodenhaftung verloren. Ich bin doch kein Journalist.
10.6.2001
Nachdem mir Peter in den Ohren lag ich sollte es doch nochmal probieren, hab’ ich heute mal wieder bei ciao vorbeigesehen. Heute habe ich mir mal richtig Zeit genommen und hab mich mit einer Flasche Wein vor den Bildschirm geklemmt. Es hat sich gelohnt. Rezensionen, Literarturkritik, Rezepte, Meinungen zu politischen Themen etc. etc. Da ist wirklich für jeden etwas dabei. Von wegen „Stiftung Warentest“ für Arme! Das Abo hab’ ich gestern gekündigt. So langsam bekomme ich ein Gefühl dafür was gute „Berichte“ ausmacht. Ich glaube ich probier’s nochmal und schreib demnächst über das Buch das ich gerade lese.
28.08.2001
Heute hat sich Peter beschwert, das wir schon ewig nicht mehr in unserer Stammkneipe waren. Ich weiß gar nicht was er hat. Ich schicke ihm fast täglich Emails. Außerdem verpasse ich keinen seiner Berichte (CIS sei Dank!) und Kommentare schreibe ich auch immer dazu. Der soll doch lieber öfter mal in sein Gästebuch schreiben. Hab’ jetzt leider keine Zeit mehr. Ich muss noch an meinem Bericht über das neue Spülmittel feilen.
Ich hoffe zwei Stunden Aufwand führen endlich zum erhofften Diamanten!
30.10.2001
Stell Dir vor! Es soll einen ciao-Stammtisch hier bei uns in der Stadt geben. Ich habe schon Peter geschrieben. Vielleicht sehen wir uns ja da mal wieder. Ich muss jetzt gleich meinen Vertrauten schreiben ob die auch kommen. Das wäre was – endlich mal meine Lieblingsautoren live erleben. Unglaublich!
2.11.2001
In drei Wochen ist der ciao-Stammtisch. Klasse! Vielleicht kann ich da auch ein paar interessante Kontakte knüpfen. Das käme mir ganz gelegen, denn mein Chef hat mir heute eine Abmahnung auf den Tisch geklatscht.
Weil ich den Internetzugang an meinem Arbeitsplatz überwiegend privat nutze. Der hat sie wohl nicht mehr alle!
23.11.2001
Hallo Tagebuch! Ich weiß es ist schon spät, aber ich bin immer noch ganz aufgewühlt von unserem Stammtisch. Die Leute sind ja so nett! Und irgendwie haben wir auch alle die gleichen Interessen. Peter war auch da. Er meinte ich würde schlecht aussehen. Na ja ich schlaf ja auch nicht mehr soviel. Wahrscheinlich ist er aber nur neidisch. Ich bin nämlich inzwischen orange und er ist immer noch blau. Außerdem hab ich dreimal soviel Lesungen wie er und er hat noch nicht mal einen Diamanten! Hihi
Ich werd’ mich jetzt mal noch an den PC setzen, ist ja erst kurz vor Mitternacht. Meine Mailbox quillt schon wieder über.
23.12.2001
Ich bin echt mies drauf! Ausgerechnet einen Tag vor Weihnachten kündigt mir mein Chef. Nur weil ich täglich zwischen drei und fünf Stunden die Ciao-Seite aufgerufen habe. Ich schau’ da doch nicht ständig rein!
Halb so wild – ich lass mir einfach meine Ciao-Punkte auszahlen, dann komm’ ich schon ein paar Tage über die Runden. Und dann schauen wir mal!
24.12.2001
Meine Mutter hat heute angerufen. Ob ich denn gar nicht vorbeikäme. Nee du, das ist mir echt zuviel Stress. Bei dem Wetter 45 km fahren, nur um Geschenke auszutauschen. Dafür gibt’s doch die Post oder DHL (hat sowieso die bessere Beurteilung!) Ich habe in der offenen Kategorie gerade ein paar Weihnachtsgeschichten entdeckt. Die sind so schön romantisch. Wenn Mutti endlich mal Email hätte würde ich ihr ein paar schicken.
5.1.2002
Geil! Ich hab heute endlich DSL bekommen. Seit Jahresende hab’ ich ja glücklicherweise viel Zeit. Die Stütze trudelt pünktlich ein und bei Ciao geht’s rund. Allerdings bin ich ganz schön stinkig. Ich hab’ heute nacht durchgeschrieben. Jetzt habe ich fünf Berichte in petto und Ciao stellt die Kategorien nicht ein. L Dann schlaf’ ich halt heute Mittag. Vielleicht geht ja heute Nachmittag was.
7.1.2002
Gott sei Dank hat mich „Flatrate0815“ auf eBay aufmerksam gemacht. Ich hab’ meine Skiausrüstung in nullkommanix verkauft und in einen neuen TFT-Monitor investiert. Peter wundert sich zwar das er das erstemal seit 10 Jahren allein in’s Stubai fahren muss – aber was soll’s!
27.02.2002
Heute habe ich meine 5.000 Lesung erhalten. Ich bin glücklich! * ggg * Mein Gästebuch ist voller Glückwünsche. Ich würde gerne feiern. Aber der online bei Schampus24.com bestellte Champagner ist immer noch nicht da. Na die Firma wird sich freuen, da schreib ich doch gleich einen Verriss.
03.03.2002
Weißt Du was mich nervt! Mein Provider wirft mich nach acht Stunden immer aus dem Netz. Hat wohl Angst das ich die Flatrate gewerblich nutze. Dabei hab’ ich mir schon angewöhnt den Monitor auszumachen wenn ich mal einnicke. Ups! Warte mal schnell – ich hab ein paar Mails bekommen ...
6.3.2002
Puh – diese Benachrichtigungsfunktion sorgt für reichlich Wirbel inzwischen ich ... Moment ....
7.3.2002
Ich sag nur Wochenende und schlechtes Wetter! Die ganze Welt schreibt Berichte. Also hab Geduld liebes Tagebuch! Hoffentlich vergesse ich nicht das Telefon auszustecken! Dieser Stress!!!!
10.3.2002
Gestern stand Mutti plötzlich bei mir. Mit dem Hausmeister!!! Sie hätte sich Sorgen gemacht! Dabei haben wir doch erst zu Weihnachten telefoniert. Ob ich wüsste das wir ein neues Jahr hätten. Natürlich weiß ich das – ich hab’ ja 123 Neujahrsgrüße in meinen Gästebuch. Nur von meiner eigenen Mutter keinen!!!
Dann hat sie mir einen großen Karton hingestellt und ganz vorwurfsvoll geguckt. Darin hatte der Hausmeister meine Post gesammelt. War mir gar nicht aufgefallen. Hihi - wie Mutti so ist, wollte sie dann Staubsaugen und wischen. Ging aber nicht, denn die Pizzakartons mussten erst weggeräumt werden. Das war ihr dann doch zu eklig. Da hat sie aber auch recht. Ich hab das Zeug in die Küche geworfen, die brauch’ ich sowieso nicht mehr.
Sie ist wohl irgendwann gegangen. *g*
12.3.2002
Wow , tut mir mein Kopf weh. Hast Du schon mal vier Stunden auf der Tastatur geschlafen? Ich muss mir unbedingt ein Kissen neben den Monitor legen. Ich war so fertig das ich beim Aufstehen aus Versehen die Pipiflasche umgeworfen habe. Riesensauerei! Glücklicherweise hat mein Computertisch Räder und im Gang gibt’s auch eine NTSC-Buchse. Dann zieh’ ich halt aus dem Wohnzimmer aus.
15.3.2002
Heute hatte ich mal kurz das Telefon eingesteckt um mir was zum Essen zu bestellen, da hat mich der Typ vom Arbeitsamt erwischt. Scheisse! Sie würden mir die Stütze streichen da ich auf kein Jobangebot reagiere und außerdem soll ich mich verfügbar oder erreichbar halten! Ich hab’ ihn nur gefragt ob er schon mal was von Email gehört hätte und hab den Stecker gezogen! ;-)
17.3.2002
Bullshit! Die Luschen von der Bank wollen meinen Dispo nicht erhöhen. Jetzt wird’s kritisch. Wenn Ciao nicht bald zahlt kann ich meine Flatrate vergessen. Es wird Zeit bei Ebay mal wieder einen Deal anzuleiern. Ach ja – heute hat mich der Postbote persönlich besucht. Sein lautes Klopfen hat mich mitten aus einem Bericht gerissen.
Der Brief war wohl von meinem Vermieter. Ich hab irgendeinen rosa Zettel unterschrieben.
20.3.2002
Heute kam das Pärchen das meine Möbel wollte. Ich hab extra die Türklingel wieder angeklemmt und die Kartons im Gang gestapelt. Irgendwie hat ihnen aber wohl mein Stil nicht gefallen. Außerdem wurde dem Mädel kurz nach dem Betreten meiner Bude übel. Gerade das sie noch rechtzeitig in’s Treppenhaus kam um zu speien.
War wohl schwanger!? Na ja was soll’s. Wenn ich die nächsten Tage weniger esse dann reicht die Flat schon noch einen Monat.
25.3.2002
Liebes Tagebuch,
nur Du bist mir geblieben. Ich hab gar nicht mehr gemerkt wie mein Provider meinen Account dichtgemacht hat, denn vorher haben mir die Stadtwerke den Strom abgedreht. Jetzt sitz’ ich hier im Schein eines kleinen Feuers und schreib’ Dir diese letzten Zeilen. Wenn morgen mein Vermieter mit dem Räumungskommando kommt wird’s nicht mehr viel zu räumen geben.
Ciao!
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-07-24 13:02:02 mit dem Titel Unser Nachwuchs
Unser Nachwuchs
oder
Wenig Hoffnung für morgen
Zehn nach acht. Irgendein frostiger Novembermorgen. Ich steh‘ mit schlotternden Knien an der Tram-Haltestelle und verfluche innerlich mal wieder den öffentlichen Nahverkehr, der jedes Jahr auf’s Neue ein Problem hat, wenn zehn Zentimeter Neuschnee sein feinsinnig gespanntes Verkehrsnetz zusammenbrechen lassen
Plötzlich dringt ein Geräusch an mein Ohr. Ein leises stetiges Schmatzen, wie es der geneigte Leser bestenfalls in Filmen vermutet, die er natürlich niemals anschauen würde. Die er aber bestens aus dem Hinterzimmer seiner Videothek kennt. Sie wissen schon: Der Raum mit der fensterlosen Tür.
Voller Hoffnung auf einen aussergewöhnlichen Anblick wende ich mein schlaftrunkenes und vom scharfen Ostwind tränendes Auge vorsichtig nach links, und ....
... NEIN! Nicht schon wieder!!!
Der Anblick der sich mir bietet, sollte mir inzwischen vertraut sein. Aber ich habe das übliche Gefühl zwischen Lähmung des Sehnervs und Versagen sämtlicher Logik-Schaltkreise. Mein Auge fährt ruckelnd vom Boden bis in cirka 1,60 m Höhe und mein Gehirn registriert widerstrebend die üblichen Fakten:
Zehn Zentimeter schwarzer Weichgummi als lachhafte Basis für sogenannte Schuhe. Plateauschuhe um genau zu sein. Diese Ausgeburt des Modeteufels, diese seltsame Modewelle die keine ist; denn Wellen gehen irgendwann zu Ende. Diese Welle jedoch entsetzt mich jetzt schon im dritten Jahr. Diese ach so kreative Idee irgendeines hirnkranken Designer aus den LSD-durchtränkten Siebzigern verschandelt wieder mal die städtische Landschaft. Damit sieht jedes noch so entzückende, kleine Ding aus wie ein hilfloses Entenküken bei der letzten Ölpest.
Nun ja! Mein schockgewohntes Auge fährt weiter nach oben. Die übliche hautenge Polyesterbeschichtung zieht sich mal wieder über die üblichen McDonalds-gesponsorten, fettbepackten Oberschenkel um dann den nicht minder voluminösen Hintern mühsam zu bedecken (den verstärkten Nähten sei Dank!!!). Ob dort wirklich etwas bedeckt wird bleibt jedoch eine Vermutung. Denn zu sehen ist nichts. Das liegte daran, das mein gerunzeltes Auge das nächste Standardkleidungsstück unserer jüngeren Generation erblickt.
Ein voluminöser Nylonballon, gefüllt mit den neuesten Errungenschaften der Chemielabors (Ein Gruß an die Herren der Polymere!), umschließt den Burgerfriedhof und sonstige Teile des Oberkörpers bis zum Hals. Dieser hat aufgrund regelmässigen Konsums von Einfachkalorien plus Fett plus Zucker plus BASF die Form eines gestauchten Baumkuchens. Früher waren diese Ballons im Regelfall mit Daunen gefüllt. Seit Europas Großstädte jedoch durch einen schwedischen Bekleidungskonzern erobert wurden, kann sich die heutige Jugend diese schmucken Polarforscherassecoires auch leisten. Denn die Polydingsbumsfüllung ist viel günstiger und nicht minder warm. Das sie unsere, sonst so körperbewußte Jugend aussehen lässt wie das Napalm-Duo im Kunstdarm, stört offensichtlich (fast) niemand.
Nun ja! Meine Äuglein haben schon so manch‘ ästethische Grausamkeit ausgehalten. Drum hebe ich meine Lider weiter, um zu sehen was dieses Prachtexemplar von Teenie sonst noch zu bieten hat.
Wie erwartet auch hier nur das übliche Einerlei einer Generation, die der festen Überzeugung ist das man Individualität von der Stange kaufen kann.
Das dumpfe gelangweilte Gesicht überzogen von einer mehligen Schicht, grell beschmierte Lippen, absurd lange Wimpern, an denen die zu dick aufgetragene Tusche in kleinen Klümpchen hängt; das ganze umrahmt von einer modischen Kurzhaarfrisur in einer, höchstwahrscheinlich aktuellen, Farbe die irgendwo zwischen Rost und verfaulten Auberginen anzusiedeln ist. Das ganze Ensemble gekrönt von einer Baseballmütze, verziert mit dem Logo einer amerikanischen Uni von deren Existenz Ihre Trägerin wahrscheinlich nie erfahren wird. Darüber spannt sich, wie üblich (gähn!), der gelbe Plastikbügel eines japanischen Trommelfellexekutors, dessen kleine Membrane irgendein Technogefiedel an man Ohr tragen.
Wieder einmal unschlüssig ob ich nun angewidert oder gelangeweilt sein soll, wende ich mich ab um diese Eindrücke zu verarbeiten. Und wieder einmal stellt sich mir die Frage warum Menschen das dringende Bedürfnis haben, sich mittels absurder Kleidung zu uniformieren.
Sicherlich ist der Unterschied zwischen Knobelbecher und Plateauschuhen, zwischen Braunhemd und Polyesterballon oder zwischen Lederkoppel und bauchfreien Minishirts auf den ersten Blick immens. Der Effekt ist jedoch derselbe. Egal wie hirnrissig ein Massenbewegung ist, völlig unmaßgeblich was die individuelle ästethische Wahrnehmung dazu sagt oder wie besch... etwas aussieht – eines bleibt festzuhalten: Der Anteil der Ar.....cher an der Gesamtbevölkerung ist offensichtlich immer in etwa gleich groß. Und der Anteil derer, die dem intolerant gegenüberstehen ist mindestens genauso groß!
Uuups! Was schreib‘ ich denn da? Intolerant??? Ich???
Und wenn schon! Scheiß drauf! Und wenn ich morgen wieder so’ne geschmacklose, langweilige Teeniefresse seh‘, dann halt ich mir den Finger in den Rachen und geb‘ ihr eine Runde Magensaft aus.
Mahlzeit!
P.S. Diese Story wurde 2000 schon mal unter meinem Pseudonym "Das Auge" bei ZYN! veröffentlicht. Da sich ZYN! bei meinem "Nachfolgewerk" zu keiner Veröffentlichung durchringen wollte und ich deshalb desöfteren nachhakte, wurde "Unser Nachwuchs" aus dem Archiv genommen. Er wurde auch in anderen Meinungsforen veröffentlicht.
Also: Feuer frei! Ich freue mich über jeden konstruktiven Kommentar. weiterlesen schließen -
Der 40. Geburtstag
10.02.2007, 21:20 Uhr von
Buecherjule
Bin wieder da! Mal schauen, was sich hier so alles verändert hat!!!Pro:
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Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
Ja, mein lieber ..., jetzt ist es also soweit: Du bist 40, oder wie einst Hildegard Knef treffend sang "Von nun an geht's bergab!"
Ich weiß, Du hast diesen Tag nicht gerade herbeigesehnt, aber wer tut das schon. Warst Du nicht sogar der Meinung, dieses Alter gar nicht zu erreichen? Irrtum mein Lieber, hier wird sich nicht gedrückt!
Natürlich könnte man jetzt die Zählung verändern in 39a, 39b, 39c oder man formuliert um in "ich bin Ende Dreißig" oder man lügt. Die Tatsache aber bleibt: Du bist jetzt unwiderruflich 40 (ausgeschrieben V I E R Z I G).
In diesem Alter, das weiß jedes Kind, schlägt die Midlifecrisis unbarmherzig zu. Das hat den Vorteil, das Greisenalter kommt erst nach Überstehen dieser Krise!
Da Dein Englisch ja schon vor der Vierzig etwas dürftig war, habe ich für Dich recherchiert:
"Midlife Crisis, [midlaif kraisiz; engl.], seit Anfang der 1970er Jahre gebrauchte Bezeichnung für eine Phase in der Lebensmitte, in der viele Menschen am Sinn ihres bisherigen und gegenwärtigen Lebens zweifeln; häufig stellen sich berufliche, eheliche und sexuelle Schwierigkeiten ein." (Bertelsmann Universallexikon Band 12. - Gütersloh, 1991. - S. 28)
So, jetzt weißt Du wenigstens, was Dich erwartet und Lautschrift sei Dank auch, wie man es ausspricht.
Laut Definition sind die Aussichten weder für Dich noch für Deine Umgebung besonders rosig!
Da sich Deine Familie um Dich sorgt, werden wir Dich natürlich vorbereiten, mit Dir fühlen, mit Dir leiden und hoffentlich auch lachen.
Wir werden die Zahl nicht unnötig erwähnen (40!), wir werden unsere Jugend tunlichst verbergen (8 und 33) und wir werden Dir ständig das Gefühl geben, Du wirst unbedingt noch gebraucht (die Fenster sind zu putzen, das Auto ist zu waschen, mein Fahrrad ist kaputt...).
Wir werden uns für Dich geradezu aufopfern, damit Du so wenig wie möglich Gelegenheit hast, Deine Midlifecrisis auszuleben.
Unsere Motive sind selbstverständlich dabei sehr ehrenhaft, auch wenn uns dadurch selber einiges erspart bleibt.
Natürlich stellt man sich beim Überwinden so einer wichtigen Altersschwelle die Frage, was wird sich jetzt für mich jetzt ändern? Jeder wird Dich beruhigen wollen und sagen: Nichts.
Lass Dich davon nicht täuschen!
Alles wird sich ändern, angefangen beim Bauchumfang (aus Solidarität habe ich schon etwas vorgelegt), den Reaktionszeiten, Deinem "Stehvermögen" (selbstverständlich auf den Alkohol bezogen), der Beweglichkeit, Kraft und Ausdauer sowieso, die Häufigkeit der Arztbesuche, die Verdauung... und nicht zuletzt Zeit und Kosten der morgendlichen Restaurierung.
Du wirst zusammenzucken, wenn jemand auf der Strasse seinen Opa ruft, Du wirst wehmütig den jungen Mädchen abschwören müssen (aber Du hast ja eine junge Frau), die Anzahl der Brillen verdoppelt sich genauso wie die Zeit der Suche nach denselben, die Merkzettel werden bedeutend größer und trotzdem ständig verschwinden, Du wirst in der Sachsentherme nach Deinem Seniorenpass gefragt werden...
Übrigens vergibt Flensburg keinen Seniorenrabatt, aber die Anschaffung eines Hutes ist jetzt dringend erforderlich!
Dein Einkaufskorb enthält in Zukunft sicherlich weniger Artikel aus der Spielzeug- und Young-Fashion-Abteilung. Dafür dürfen solch wichtige Dinge des täglichen Lebens wie Gebissreiniger, Haarwuchsmittel, Stützstrümpfe und Knoblauchpillen auf dem Einkaufszettel nicht mehr fehlen.
Es wird nun auch langsam Zeit, sich um den Rentenantrag zu kümmern, wenigstens pro forma.
Gott sei Dank hast ja auch Du schon etwas vorausgedacht und Dich frühzeitig von der Haarpracht verabschiedet (wenn auch eher widerwillig).
Bitte keinen Abschiedsschmerz.
Es bleibt doch die Erinnerung!
Deine nächtliche Ruhezeit verkürzt sich eigentlich ständig, ein sinnvolles Hobby für das Altenteil hast Du Dir auch schon gesucht (Garten) und auch der Altersstarrsinn ist Dir und vor allem auch mir bereits vertraut.
Dank meines Vorrates an Anti-Falten-Creme, Wimperntusche und Haarspray bedarf es keiner weiteren, altersgerechten kosmetischen Schulung.
Das alles sind bereits deutliche Symptome der herannahenden Krise, Deiner Krise!
Freu Dich, die Zeit vor dem Spiegel nimmt stetig zu. Du darfst Dich jetzt wesentlich länger betrachten und wirst Dich sicherlich nach einer kurzen Zeit der Umgewöhnung auch erkennen.
Grau steht Dir gut! Habe ich Dir nicht immer gesagt, graumelierte Geheimratsecken geben Dir ein seriöses Image. Geheim halten diese Ecken die beginnende Platte schon längst nicht mehr! Außerdem fällt die Dürftigkeit Deiner Kopfbedeckung in Grau weniger auf. Wenn es dann soweit ist, ein graues Toupet bekommt man standardmäßig.
Das ist doch wesentlich günstiger, als eine Spezialanfertigung! Natürlich gibt es da auch noch die windschlüpfrige Variante.
Nicht mehr lange und Du kannst Dir wirklich selber in den A... beißen und Du sparst viel, viel Zeit fürs Zähneputzen. Schließlich haben wir ja einen Geschirrspüler.
Sieh es positiv! Bald brauchst Du Dir auch nicht mehr so viele Ausreden zu merken, Du benötigst nur noch eine: Entschuldigung, ich bin 40!
Mach Dir aber bitte keine Sorgen, Liebling. Erstens müssen da alle durch (in 20 Jahren ich auch), zweitens wirst Du spätestens mit 50 merken: das war ja noch gar nichts, jetzt geht es erst richtig los und drittens habe ich die Hoffnung, Du könntest irgendwann erwachsen werden, schon an Deinem 30. Geburtstag aufgegeben.
Und wie die beiliegenden Bilder beweisen, jedes Alter hat so seine Tücken!
Und schließlich und endlich kann auch der Herbst des Lebens "golden" sein und möglich ist ja noch der 3. oder 4. Frühling.
Zum guten Schluss möchten wir Dir sagen, wenn Du über diese Zeilen noch schmunzeln kannst, dann bist Du auch jung geblieben, denn "Wer spinnt wird nie alt!".
Wir lieben Dich und wir brauchen Dich so wie Du bist mindestens noch die nächsten 40 Jahre.
Erscheint auch bei Ciao! weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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anonym, 04.05.2007, 17:49 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
man ist immer nur so alt wie man sich fühlt !!
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Glücklich vereint (?)
Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Nein
Mit 10 sah sie ihn das erste mal in der Schule.
Mit 11 verliebte sie sich in ihn.
Mit 12 schrieb sie ihm hunderte Briefe doch er schmiss sie weg.
Mit 14 sah sie ihn stundenlang in die Augen, doch er erwiderte nie ihren Blick.
Mit 15 rief sie ihn täglich an, doch er war nie da.
Mit 17 fragte sie ihn, ob er mit ihr ausgehen möchte, doch er wollte lieber mit seinen Freunden Fußball spielen.
Mit 24 brach der Kontakt ab.
Mit 28 wollte er sie besuchen kommen, doch er kam zu spät.
Nach 16 jahrelangen Wartens, war sie in einem tragischen Autounfall ums Leben gekommen.
Er kam nicht zu ihrer Beerdigung, denn er war nie in einer Kirche gewesen.
Nach 4 Jahren hatte er sie vergessen und heiratete mit 32.
Er hatte 4 Kinder.
Mit 78 Jahren starb er eines normalen Todes und man legte ihn in das Grab neben ihr.
Jahre später fand man ein Tagebuch.
"... ich habe sie geliebt, doch sie hat nie gesagt, dass sie mich auch liebt..."
© MacKecks weiterlesen schließen -
Wie das Menschliche Gehirn Zeit strecken kann !
05.09.2002, 20:16 Uhr von
Dascrab
Meine Intressen liegen im Naturwissenschftlichen und Mensch zu Mensch Verhältnissen, bereich.Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Nein
Sorry falsch eingeordnet, der vorschlag eine neue kategorie aufzumachen war von mir jetzt ist sie da und ich ordne den bericht falsch ein lest in Theorien danke für euer Verständnis.
Ich hab da eine Theorie wie das Menschliche Gehirn in der Lage ist in bestimmten Situationen Raum und Zeit zu strecken. Dies ist nur die Kurzform meiner Theorie die ich versuche euch verständlich zu vermitteln. Vorab für Laien ein kleiner Exkurs.
Die Relativitätslehre Fehler Entschuldigt bitte mein böses Vergehen Danke
Informationen
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