Pro:
interessant, schönes Thema, Preis
Kontra:
Sprachstil :-(
Empfehlung:
Nein
Mein heutiger Bericht handelt von dem Werk " Die Leiden des jungen Werthers", des berühmten Dichters Johann Wolfgang von Goethe, dass ich letzes Jahr für die Schule gelesen habe. Nun habe ich mich auch dazu entschlossen einen Testbericht darüber zu verfassen.
Inhaltsverzeichnis
1. Das Buch
2. Die Hamburger-Leseheft-Reihe
3. Der Autor
4. Die Hauptpersonen
5. Inhaltsangabe
6. Textstellen
7. Gemeinsamkeiten zwischen Goethe und Werther
8. Meine Meinung
9. Fazit
Das Buch
Der Briefroman "Die Leiden des jungen Werther", wurde von Johann Wolfgang von Goethe geschrieben. Die Erstausgabe des Romans erschien im Jahr 1774, ist also der Epoche des Sturm und Drang zuzuordnen. Meine Version des Briefromans ist die 115. Ausgabe, der Hamburger Lesehefte, die im Jahr 2005 gedruckt wurde. Für die Gesamtherstellung ist die Husum Druck- und Verlagsgesellschaft zuständig. Mein Leseheft hat ca. 1.90 Euro gekostet, was wirklich nicht sehr teuer ist, und ca. 120 Seiten mit Anhang.
Weitere Daten:
Heftbearbeitung: Uwe Lehmann
Umschlagzeichnung: Ingeborg Strange-Friis
ISBN: 3-87291-114-7
Der Briefroman ist in zwei Bücher unterteilt, die die vielen Briefe enthalten.
Cover:
Die Covergestaltung finde ich etwas einfach. Das Leseheft besitzt einen dunkelgrünen Umschlag. Auf der Vorderseite steht mit weißer Farbe der Titel und der Autor des Romans. Darunter befinden sich drei Personen, wahrscheinlich Werther, Lotte und ihr Verlobter, die auch nur mit schwarzer Farbe in den dunkelgrünen Hintergrund eingezeichnet wurden und weiße Akzente besitzen. Die Covergestaltung ist also nicht sehr einfallsreich. Das Bild wirkt so traurig. Man hätte es ruhig ein wenig farbenfroher gestalten können.
Die Hamburger-Leseheft-Reihe
Der Hamburger Lesehefte Verlag hat seinen Sitz in Husum. In der Leseheft-Reihe wurden unter anderem Werke von Eichendorff, Fontane, Kafka, Schiller und weitere von Goethe, veröffentlicht.
Kontakt: Hamburger Lesehefte Verlag
Postfach 1480
D-25804 Husum
www.verlagsgruppe.de
Der Autor
Der bekannte Dichter, Naturwissenschaftler und Kunsttheoretiker, Johann Wolfgang von Goethe, wurde am 28. August 1749 in Frankfurt am Main geboren. Er studierte zunächst Jura in Leipzig, bevor er 1771 die Zulassung als Anwalt in Frankfurt erhielt. Ende Mai 1772 hielt er sich jedoch in Wetzlar auf, um am Reichskammergericht seine Ausbildung zu vertiefen. Sein erstes Werk "Die Laune des Verliebten", verfasste er bereits 1768. Der junge Goethe ist als Vertreter des Sturm und Drang bekannt, während der ältere Goethe ein Vertreter der Klassik war. Die Klassik begann im späten 18. Jahrhundert, mit der Rückkehr Goethes von seiner Italien-Reise. Goethe hielt sich von nun an in Weimar auf. In seinen letzten Lebensjahren entstand das berühmte Werk Faust II . Johann Wolfgang von Goethe starb schließlich am 22. März 1832 an einer Lungenentzündung.
Goethe gilt heute als Verfasser von Gedichten, Dramen und Prosa-Werken, als bedeutendster deutscher Dichter und als herausragende Persönlichkeit der Weltliteratur.
Die Hauptpersonen
Werther
Werther ist die wichtigste Person von Goethes Briefroman. Werther ist ein junger Mann, Anfang 20. Der junge Werther ist aus seiner Heimat weggezogen, um in einem anderen Dorf eine Erbschaft für seine Mutter zu regeln. Werther schreibt seinem Freund Wilhelm regelmäßig Briefe, in der er ihm seine Pläne und Ängste für die Zukunft mitteilt. Werther weiß nämlich noch nicht genau welcher Beschäftigung er in seinem Leben nachgehen soll. Seine Leidenschaft ist das Zeichnen, aber es will nicht so ganz gelingen. Werther ist sehr kinderlieb und verliebt sich bald in Lotte.
Lotte
Lotte ist ein Mädchen, unter 20, in das sich Werther unsterblich verliebt. Lotte ist die Tochter eines Amtsmannes und kümmert sich seit dem Tod ihrer Mutter um ihre kleineren Geschwister. Lotte ist mit Albert verlobt, der um die 10 Jahre älter ist als sie. Lotte liebt ihren Verlobten sehr, doch fühlt sich andererseits auch sehr hingezogen zu Werther. Sie schätzt ihn sehr, da er auch ein großes Herz für Kinder hat und sich oft um ihre Geschwister kümmert.
Albert
Albert ist seit ein paar Jahren mit Lotte verlobt. Albert dürfte Ende 20 sein, also ein wenig älter als Lotte und ist Gesellschaftssekretär. In der Zeit, als sich Werther in Lotte verliebt, befindet sich Albert gerade auf einer Reise, da sein Vater gestorben ist. Als er zurückkommt, freunden sich Werther und er ein wenig an. Albert ist einerseits ein Freund für Werther, andererseits auch ein echter Rivale. Als Lotte und Albert schließlich heiraten, wird Werther immer unglücklicher und die Beziehung zwischen Albert und ihm wird immer schlechter.
Wilhelm
Wilhelm ist Werthers Freund, an dem die Briefe Werthers gerichtet sind. Von Wilhelm erfährt man eigentlich nicht sehr viel im Roman, außer das er in Werthers alter Heimat wohnt und etwa genauso alt ist, wie Werther.
Inhaltsangabe
Der Briefroman "Die Leiden des jungen Werther" von Johann Wolfgang von Goethe handelt von einem jungen Mann, Werther, der sich unsterblich in das Mädchen Lotte verliebt.
Werther ist von seinem Heimatort in ein anderes Dorf gegangen, um dort eine Erbschaft für seine Mutter zu regeln. Am Anfang des Romans fühlt sich Werther sehr wohl in seiner neuen Umgebung. Er findet schnell Freunde, auch die Kinder sind ganz angetan von Werther.
Auf der Fahrt zu einem Ball, gerät der junge Werther in Kontakt mit dem etwas jüngeren Mädchen, Lotte. Werther verliebt sich in Lotte, obwohl er weiß, dass sie bereits verlobt ist. Ihr Verlobter befindet sich jedoch gerade auf einer Reise, da sein Vater gestorben ist.
Den ersten näheren Kontakt haben Werther und Lotte, als sie auf dem Ball zusammen tanzen. Ihre Zuneigung dem andern gegenüber wird den beiden während eines Gewitters auf dem Ball klar, als sie beide, an ein Gedicht von Klopstock, denken müssen.
Werthers Zuneigung gegenüber Lotte wird im Laufe des Romans stärker und stärker. Als Albert, Lottes Verlobter, jedoch von seiner Reise zurückkommt, wird Werther immer deutlicher, dass er bei Lotte keine Chance haben wird. Von dort an wird er immer unglücklicher, denkt öfters über den Tod nach und lässt erste Selbstzweifel erkennen. Schließlich geht der junge Werther in einen anderen Ort, da er es nicht länger ertragen konnte Lotte mit Albert glücklich zu sehen. Aber auch in seiner neuen Umgebung fühlt sich Werther ziemlich unwohl, was auch daran liegen mag, dass er dort von einigen Leuten enttäuscht wird.
Nach neun Monaten zieht es ihn schließlich wieder zu Lotte zurück. Diese ist inzwischen mit Albert verheiratet. Der junge Werther leidet immer mehr. Sein Zustand verschlechtert sich von Tag zu Tag und er gibt Lotte sogar die Schuld dafür. Werther liebt Lotte sehr, und ist auch mit Albert ein wenig befreundet, also sieht er keine andere Lösung als sich umzubringen, damit er kein Hindernis für die beiden darstellt.
Lotte fühlt sich jedoch auch immer mehr zu Werther hingezogen. Er ist ihr so wertvoll geworden und sie möchte ihn am liebsten für sich behalten, aber Albert ist immer noch der einzige, den sie liebt.
Wer jetzt nicht wissen möchte, wie das Buch ausgeht, sollte jetzt nicht weiter lesen!
Bei der letzten Begegnung von Werther und Lotte, offenbart Werther ihr, dass er sich umbringen möchte. Die beiden leiden zusammen und küssen sich schließlich. Danach vollendet Werther seinen letzten Brief und erschießt sich mit der Waffe von Albert.
Als Lotte davon erfährt macht sie sich viele Vorwürfe und ist total niedergeschlagen, so dass man auch um ihr Leben fürchtet ….
Textstellen
Brief vom 29. Julius
Nein, es ist gut! Es ist alles gut! - Ich - ihr Mann! O Gott, der du nicht machtest, wenn du mir diese Seligkeit bereit hättest, mein ganzes Leben sollte ein anhaltendes Gebet sein. Ich will nicht rechten, und verzeihe mir diese Tränen, verzeihe mir meine vergeblichen Wünsche! - Sie meine Frau! Wenn ich das liebste Geschöpf unter der Sonne in meine Arme geschlossen hätte- Es geht mir ein Schauder durch den ganzen Körper, Wilhelm, wenn Albert sie um den schlanken Leib fasst.
Und, darf ich es sagen? Warum nicht, Wilhelm? Sie wäre mit mir glücklicher geworden als mit ihm! Oh, er ist nicht der Mensch, die Wünsche dieses Herzens alle zu füllen. Ein gewisser Mangel an Fühlbarkeit, ein Mangel - nimm es, wie du willst; dass sein Herz nicht sympathetisch schlägt bei - oh! - bei der Stelle eines lieben Buches, wo mein Herz und Lottens in einem zusammentreffen; in hundert andern Vorfällen, wenn es kommt, dass unsere Empfindungen über eine Handlung eines Dritten laut werden. Lieber Wilhelm! - Zwar er liebt sie von ganzer Seele, und so eine Liebe, was verdient die nicht! -
Ein unerträglicher Mensch hat mich unterbrochen. Meine Tränen sind getrocknet. Ich bin zerstreut. Adieu, Lieber!
Brief vom 10. Oktober
Wenn ich nur ihre schwarzen Augen sehe, ist mir es schon wohl! Sieh, und was mich verdrießt, ist, dass Albert nicht so beglückt zu sein scheint, als er - hoffte- als ich- zu sein glaubte- wenn- Ich mache nicht gern Gedankenstriche, aber hier kann ich mich nicht anders ausdrücken- und mich dünkt deutlich genug.
Gemeinsamkeiten zwischen Goethes Leben und dem Werthers
Ich möchte an dieser Stelle einmal etwas zum Wahrheitsgrad des Romans und den Parallelen zwischen dem Leben des Werthers und dem des Autors Johann Wolfgang von Goethe sagen, da darauf oft im Roman hingewiesen wird.
Wie bereits genannt, erhielt Johann Wolfgang von Goethe im Jahr 1771 die Zulassung als Anwalt in Frankfurt. Er hielt sich jedoch von Ende Mai 1772 in Wetzlar auf, um eine Ausbildung am Reichskammergericht zu machen. In Wetzlar traf Goethe Carl Wilhelm Jerusalem, einen Bekannten aus seiner Studienzeit in Leipzig wieder. Zusammen mit ihm besuchte er am 9. Juni einen Ball, auf dem er Lotte, die Tochter eines verwitweten Amtmanns und deren Verlobten kennen lernt.
Wie auch in Goethes eigenem Leben, lässt er seine Romanfigur Werther ein ähnliches Schicksal durchmachen. Der junge Werther lernt ebenfalls im Juni, auf einem Ball, Lotte kennen.
Eine weitere Gemeinsamkeit ist das Geburtsdatum. Der junge Werther hat am 28. August Geburtstag. Als ich nachgeschlagen habe, wann Goethe Geburtstag hat, bin ich auf dasselbe Datum gestoßen. Werther schrieb seine ersten Briefe an Wilhelm im Jahr 1771. Damals war er Anfang 20. Johann Wolfgang von Goethe wurde im Jahr 1749 geboren. Er wäre also im Jahr 1771, 21 oder 22 Jahre. Daraus lässt sich schließen, dass Goethe dem jungen Werther sein genaues Geburtsdatum gegeben hat. Werther ist also auch im Jahr 1749 geboren.
In Johann Wolfgang von Goethes wirklichem Leben, heirateten Lotte und ihr Verlobter Kestner im Jahr 1773. Auch im Werk " Die Leiden des jungen Werther" heirateten Lotte und ihr Verlobter, allerdings schon etwas früher.
Anders als im Roman, hat sich der echte Goethe natürlich nicht umgebracht. Allerdings brachte sich Goethes Freund Jerusalem, den er noch aus Leipzig kannte, wegen unglücklicher Liebe um. Er benutzte wie auch im Roman, die Waffe von Lottes Verlobten.
Es gibt also viele Gemeinsamkeiten zwischen Goethe und seiner Romanfigur Werther. Ich war selbst erstaunt, als ich allmählich die Parallelen der beiden entdeckte.
Meine Meinung
Als ich hörte, dass wir im Unterricht ein Werk von Goethe lesen würden, war ich erst einmal etwas geschockt. Noch nie hatte ich etwas von diesen berühmten deutschen Autoren gelesen und ich konnte mir schon vorstellen wie schwer ein Werk aus damaliger zeit wohl zu lesen sein mag, auch wegen der veralterten Sprache.
Doch mit der Zeit hatte ich mich in den Roman eingewöhnt. Der Briefroman erschien im Jahr 1774, war also sprachlich genauso, wie ich es mir vorgestellt hatte. Ich hab mich dann aber schnell an die nicht-moderne Sprache gewöhnt und fand sie an manchen Stellen auch sehr amüsant.
In den ersten Seiten des Werkes, erfährt man von Werthers neuer Heimat. Es wird alles erst einmal genau beschrieben. Man erfährt ein wenig von Werther und seiner Leidenschaft, dem Zeichnen. Das mag wohl ein wenig langweilig sein. Richtig interessant wird es dann zum ersten Mal auf Seite 15, im Brief vom 16. Junius, als Werther Lotte bei einem Ball kennen lernt. Von da an fing der Roman an, mir richtig zu gefallen. Er handelte also nicht von irgendwelchen uninteressanten Sachen, sondern von einem wichtigen Thema, nämlich der Liebe. Zwischendurch wurde der Roman mal wieder ein wenig langweiliger, zum Beispiel als Werther ein Gespräch mit einem Pfarrer führt :-?, als Albert jedoch von seiner Reise zurückkommt wird es wieder spannend. Von diesem Zeitpunkt an leidet Werther immer mehr, wobei er am Anfang des Romans sehr glücklich war.
Leute, die etwas ungeduldig sind, oder sich nicht für Gefühle anderer interessieren, sollten den Roman wohl nicht lesen, da sie etwa die Hälfte des Buches nur mit Werthers Gefühlen zugeschüttet werden. Ich fand das auch manchmal sehr nervig, wenn Werther in jedem Brief dasselbe schrieb, nämlich dass er leidet und leidet und immer mehr leidet. Werthers Jammern wird auf Dauer schon sehr langweilig. Werther fängt an über einige Menschen zu lästern und hat wohl auf jeder zweiten Seite Selbstmordgedanken. Schließlich ist er sogar der Ansicht das Lotte Schuld an allem ist, was er auch oft wiederholt. Der gefühlsbetonte und zum Teil übertriebene Schreibstil ist halt sehr gewöhnungsbedürftig, allerdings ist dieser so genannte Explosivstil natürlich ein wichtiges Merkmal des Sturm und Drang.
Am Anfang fand ich den Roman etwas schwer zu verstehen. Ich musste mir einige Seiten zweimal durchlesen, um den Inhalt nachvollziehen zu können. Aber mit der Zeit ging das auch. Zum Schluss habe ich mir den Roman dann aber doch zwei Mal durchgelesen, weil er mir ganz gut gefiel und ich noch einige Details erfahren wollte.
Was ich gut finde, ist dass sich gegen Ende des Werkes der Herausgeber an den Leser wendet, und somit manche Dinge ein wenig klarer macht, die vielleicht noch ziemlich unverständlich erschienen.
Auch den Anhang im Roman finde ich sehr gelungen. Dort befinden sich Details aus dem Leben Johann Wolfgang von Goethes, bei dem man einige Gemeinsamkeiten zum Romaninhalt erkennt. Des Weiteren befinden sich einige Informationen zur Wirkung des Romans und einige Leitfragen zur Auseinandersetzung mit dem Roman, die mir bei der Vorbereitung für die Klausur geholfen haben. Dies gefiel mir sehr.
Auf den letzten Seiten des Werkes sind Erläuterungen zu Begriffen, die im Verlauf auftauchen, zu finden. Falls man etwas nicht versteht, kann man hier nachschauen.
Was ich auch absolut super fand an diesem Briefroman, war der Preis. Ich habe für das Leseheft nur 1.90 bezahlt. Damit ist es das günstige Buch, das ich habe. Der Preis ist für über 100 Seiten absolut sensationell.
Ein Kontrapunkt, wenn auch von kleiner Bedeutung, ist, dass sich kein Klappentext auf dem Umschlag des Heftes befindet. Bei jedem Buch, das ich habe befindet sich eine Zusammenfassung, außer bei diesem. Ich möchte aber schon gerne kurz und knapp wissen, worum es sich in dem Werk handelt, bevor ich es lese.
Anschließend möchte ich sagen, dass das Buch für ein Werk, wie ich es von Goethe erwartet hatte, relativ spannend war, bis auf ein paar Ausnahmen.
Fazit
Der Briefroman ist relativ interessant, handelt von einem guten Thema und ist sehr preiswert. Wegen einigen kleinen negativen Eigenschaften, werde ich dem Roman, bei der abschließenden Bewertung einen Stern abziehen! weiterlesen schließen
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