Pro:
preiswert, preisgekürt, Markensaft
Kontra:
nicht mein Geschmack, zu künstlich
Empfehlung:
Nein
In Sachen Orangensaft habe ich seit einiger Zeit einen Favoriten: Hitchcock (wie frisch gepresst, aber ohne Fruchtfleisch). Doch in der letzten Zeit war ich damit nicht mehr so zufrieden. Obwohl meine Sorte eindeutig ohne Fruchtfleisch sein sollte, trieben doch dunkle Teilchen in dem leckeren Orange und verdarben mir den Durst. Daher wollte ich es nun mal mit einer anderen Marke probieren, die ich es schon früher bei meiner Omi gab: Granini Orangensaft. Auch hier sollte es sich um ein Getränk aus 100 % Orangen handeln, allerdings in Form von Konzentrat, wie ich leider zu spät erst merkte ...
VERPACKUNG:
Klassisch ist die und scheint sich in den vergangenen 20 Jahren kaum verändert zu haben.: Aus Glas, mit einer recht großen Öffnung oben, nach unten dann noch bauchiger werdened und quasi mit Noppen. Sie sorgen dafür, dass man die Flasche sehr gut anfassen kann, denn die kleinen Eindellungen sind gerade so groß, dass die Fingerspitzen sie gut abstützen.
Das Etikett umschließt den oberen Teil des Flaschenhalses: Die obere Hälfte ist rot, mit weißen Kleinbuchstaben: granini sowie ganz klein darunter TRINK Genuß. Die untere Hälfte ist dann (dunkel)grün-grundig, man sieht eine geteilte, saftige Orange, erfährt in weißen Buchstaben, dass es sich um die Sorte Orange handelt. Außerdem steht auf gelbem Balken, dass es ein Saft ohne Fruchtfleisch ist.
DER TESTSIEGER
Eine zusätzliche und recht attraktive Information: Dieser Saft hat (allerdings vor vier Jahren, im Heft 7/99) bei der Stiftung Warentest mit gut abgeschnitten, war mit einer Note von 2,4 Testbester von 16 Orangensäften ohne Fruchtfleisch. Für mich war das ein zusätzlicher Anreiz. Doch mal sehen, ob ich den Warentesten zustimmen würde ...
AUSSEHEN UND GERUCH:
Wieder zuhause, gieße ich meine Neuerwerbung am nächsten Morgen ins Glas. Dünnflüssig, aber durch und durch orangefarben ist er, der granini-Orangensaft. Rein optisch kann er da mit einem aus frisch gepressten Orangen durchaus mithalten. Auch das Versprechen, frei von Fruchtfleisch zu sein, ist ganz offensichtlich erfüllt. Denn auch bei genauer Kontrolle stelle ich kein Fitzelchen (= kein bißchen) von Fruchtfleisch (und auch sonst keinen anderen festen Stoff) fest.
Auch der Geruch wirkt recht gut: Typisches Orangen-Aroma (allerdings nicht so kräftig wie bei echten, frischen Orangen) strömt in meine Nase.
DER ERSTE SCHLUCK:
So, jetzt wird es ernst! Vom Hitchcock bin ich einen süßen, vollmundigen, orangigen Geschmack gewohnt. Hier brennt der erste Schluck schon auf meiner Zunge und mein Gesicht verzieht sich. Puh! Süß ist er zwar, aber nicht so süß, wie gewohnt. Dafür macht sich ganz klar eine künstliche Note breit, die fast ein wenig bitter wirkt. Ich nehme daher die Flasche erneut in die Hand. Erst jetzt fällt mir die Rückseite des Etiketts ins Augen. Und damit ist des Rätsels Lösung dann auch kalr: Es ist Orangensaft aus OrangensaftKONZENTRAT ... Also nicht direkt gepresst und ab in die Flasche. Künstlich, bitter, nicht sehr lecker, so mein Eindruck auch, nachdem ich das ganze Glas geleert habe ...
FRUCHTSAFT ODER FRUCHTSAFTKONZENTRAT:
Diese Pleite ist für mich ein Grund, mich einmal nach dem Unterschied zwischen reinem Saft und Konzentrat zu erkundigen. Vielleicht liegt es nur daran, dass für den Hitchcock-Saft bessere und süßere Früchte verwendet worden sind? Wie ich im Brockhaus dann heraus finde, scheint beim Konzentrat der Vorteil zu liegen, dass es haltbarer ist. Es wird demnach oft schon in den Herkunftsländern hergestellt und hat danach ein geringeres Gewicht und Volumen. In den Verbraucherländern verdünnt man es dann wieder mit entmineralisiertem Wasser und reichert es mit Vitamin C an. Allerdings bin ich zu wenig Expertin, um zu sagen, ob das auch die Art ist, wie grannini-Orangensaft entsteht ...
HALTBARKEIT:
Hier tun sich Hitchcock und Granini nicht viel: Beide sind meist rund 10 Monate ungeöffnet haltbar. Nach dem Öffnen darf man sie aber beide nicht zu lange stehen lassen. Spätestens nach vier Tagen sollte die Flasche leer sein. Und um Einwände vorweg zu nehmen: Mein Orangensaft war noch sehr frisch, war auch nicht durch Sonne oder andere Einflüsse verdorben.
HERSTELLER:
Eckes-Granini Deutschland GmbH
55268 Nieder-Olm
PREIS:
Hier ist granini (zum ersten Mal) dem Hitchcock gegenüber im Vorteil: Für die Flasche mit 0,75 Litern Inhalt habe ich bei real,- (im Angebot) 99 Cent gezahlt!
FAZIT:
Morgens gehört für mich ein Glas erfrischender, leckerer Orangensaft zum Frühstück. Die Kriterien erfüllt der von granini aus meiner Sicht nicht. Mich enttäuscht der leicht säuerliche und doch sehr künstliche Note ... Da kann ich auch das Urteil der Stiftung Warentest nicht nachempfinden. Der Saft ist zwar trinkbar, aber nicht mein Fall! Ich spreche keine Empfehlung aus und vergebe eine unterdurchschnittliche Note! weiterlesen schließen
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