Der Regenmacher (Taschenbuch) / John Grisham Testberichte
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Pro & Kontra
Vorteile
- alles
- unterhaltsame Gerichtsschlacht
- spannend, gute Hauptfigur, realistische Handlung
- sehr interessantes Thema, Stil, Spannung, Umsetzung
Nachteile / Kritik
- gar nix
- vorhersehbarer Ausgang
- nichts
- teilweise sehr langatmig, Verfilmung ist Mist
Tests und Erfahrungsberichte
-
David gegen Goliath
5Pro:
spannend, gute Hauptfigur, realistische Handlung
Kontra:
nichts
Empfehlung:
Ja
Wenn ein Durchschnittsmensch es mit großen Konzernen zu tun hat, dann ist seine Lage oft aussichtslos. Das ist eine Ausgangslage im Roman Der Regenmacher/The Rainmaker des Bestsellerautors John Grisham. Die eine oder der andere hat die Geschichte vielleicht in der Verfilmung mit Matt Damon (die ich leider nicht kenne) gesehen. Hier geht’s um das Buch, das ich in der englischen Originalversion gelesen habe.
DIE HAUPTFIGUREN:
RUDY BAYLOR:
Er ist die aboslut zentrale Person dieses Romans, ein Jurastudent, kurz vor Abschluß seines Examens. Rudy ist kein Streber, eher durchschnittlich in seinen Leistungen. Durch ein Seminar gerät er an zwei Fälle, die ihn in der Folgezeit sehr beschäftigen.
Das angenehme und sympathische an der Figur Rudy Baylor ist, dass er ein ganz normaler Typ ist, bodenständig, einer, der bereit ist, zu helfen, auch wenn es unbequem ist und wenn er sich damit Probleme einhandelt.
DECK SHIFFLET:
Deck wird nach langem hin und her Rudys Partner. Er hat was von einem Terrier: Denn Deck beißt sich in Fälle hinein, auch wenn sie noch keine sind, gabelt Patienten in Krankenhäusern auf und überzeugt sie davon, dass sie anwaltliche Hilfe brauchen. Andererseits hat er es (trotz seiner 40 bis 50 Jahre) immer noch nicht geschafft, das Jurastudium erfolgreich abzuschließen.
Deck ist nicht der große Sympathieträger, bleibt eher blaß. Doch er ist durchaus ein Mann, den man sich so oder ähnlich auch in der Realität vorstellen kann.
MISS BIRDIE BIRDSONG:
Der Titel Hauptfigur trifft auf sie nur mäßig zu. Doch Miss Birdie liefert Rudy einen seiner beiden Fälle. Die Witwe, die Probleme mit ihrem Testament hat, wird zudem seine Vermieterin.
Ich finde sie recht realistisch gezeichnet, man kann sich eine ältere Dame wie Miss Birdie gut vorstellen: Ein Stück weit von ihren Verwandten im Stich gelassen und froh, mit Rudy eine Art Enkelersatz ins Haus zu bekommen. Erst als ihre Kinder mitbekommen, dass die Mutter möglicherweise reich ist, stehen sie plötzlich auf der Matte.
KELLY RIKER:
Auch sie wird (allerdings erst recht spät in der Geschichte) eine Klientin von Rudy: Die junge Frau lernt der werdende Anwalt im Krankenhaus kennen. Dort ist sie eingeliefert worden, nachdem ihr Mann sie mißhandelt hat.
Der Part mit Kelly hat nur einen recht kleinen Anteil an der Gesamtgeschichte. Ein Schicksal wie ihres ist schon auch im realen Leben gut denkbar.
DIE GESCHICHTE:
Rudy Baylors Vater hatte immer wieder Ärger mit Anwälten. Und Rudy nahme sich vor, selber einer zu werden, für Gerechtigkeit zu sorgen. Als Leser lernt man ihn kurz vorm Examen kennen. Einen künftigen Job hat er bereits in der Tasche, glaubt Rudy zumindest. Doch dann wird seine Kanzlei von einer anderen, großen, geschluckt, Rudy steht auf der Straße. Die Suche nach einer neuen Arbeitsstelle wird nun mehr als schwierig.
In einem Seminar von ihm geht es zum Abschluß eigentlich um Recht für Senioren. So muss Rudy sein allererstes Beratungsgespräch mit Miss Birdie führen. Sie will ihr Testament neu ausstellen lassen, weil sich ihre Familie nicht um sie gekümmert hat. Insgesamt, so rückt sie heraus, hat sie 20 Millionen Dollar und will als einen Haupterben einen dubiosen Fernseh-Prediger einsetzen.
Das zweite Beratungsgespräch findet mit Dot Black und ihrem Mann statt. Der Sohn der Blacks, Donny Ray liegt im Sterben. Er hat Leukämie. Die Versicherung will eine Knochenmarkstransplantation nicht bezahlen, und das, obwohl der Zwillingsbruder des Jungen als Spender bestens geeignet wäre. Die Blacks möchten nun den Kampf gegen die Windmühlen wagen und gegen den großen Versicherungskonzern Great Benefit angehen.
Rudy kümmert sich um die beiden Fälle, sucht speziell für die Blacks auch Rat bei einem Professor. Aber eigentlich muss er sich auch um seine eigenen Probleme kümmern, er hat Schulden, braucht dringend einen neuen Job.
Nach langer Suche verspricht eine Kanzlei ihn aufzunehmen. Sie erhofft sich, den Fall der Blacks zu gewinnen und erteilt Rudy erst eine Absage, nachdem er bereits zwischen den Blacks und der Kanzlei vermittelt hat. Doch es gelingt ihm, dass die Blacks ihre Zustimmung wieder zurück ziehen und der Fall damit in seinen Händen bleibt. Schließlich muss Rudy in einem dubiosen Rechtsanwaltsbüro anfangen, wo er Deck kennen lernt. Die Aufgabe hier: In Krankenhäusern nach möglichen Klienten Ausschau zu halten, die nach ihren Unfällen den Unfallgegner verklagen wollen. Auch diese Beschäftigung ist für Rudy nur ein kurzes Gastspiel, denn der Chef der Kanzlei muss wegen dubioser Geschäfte vor der Polizei fliehen.
Mit frisch bestandenem Examen in der Tasche und Deck an seiner Seite macht Rudy sein eigenes Rechtsanwaltsbüro auf. Er ist fest entschlossen, Great Benefit für die Blacks zu verklagen. Sein Gegner wird ausgerechnet die große Kanzlei, die seinen ursprünglichen ersten Arbeitgeber geschluckt hat. Mit einer Schar von Anwälten tritt sie nun gegen den Neuling Baylor an. Doch der steckt fast seine ganze Zeit in den Fall, recherchiert intensiv, um den Fall für die Blacks zu gewinnen.
MEINE MEINUNG:
John Grisham ist für seine juristischen Romane bekannt. Auch hier stehen Rechtsfragen, spannend erzählt, wieder im Vordergrund. Der Sog, den die Geschichte entwickelt, liegt zum einen in der Figur Rudy Baylor. Da Grisham nicht mit verschiedenen Handlungssträngen arbeitet, ist man immer dicht dran an der Hauptperson, sieht mit ihm das Geschehen und hofft, dass er in seinem Kampf für Gerechtigkeit erfolgreich ist.
Zudem macht es die Mischung: Man hat es zum einen mit Rudys persönlichen Sorgen zu tun, seiner Suche nach einem Job. Ich konnte mir recht plastisch vorstellen, wie er versucht, eine Arbeitsstelle zu finden, Klinken putzt, von jovial lächelnden Anwälten mal ein Schulterklopfen bekommt, aber letztendlich leer ausgeht.
Dann ist da die menschliche Komponente: Miss Birdie, eine einsame ältere Frau, die froh ist, durch Rudy Aufmerksamkeit zu bekommen.
Spannend und zentral wirkt natürlich der Kampf gegen Great Benefit. Sicher hat die eine oder der andere schon einmal schlechte Erfahrungen mit einer Versicherung gemacht, vor allem dann, wenn es darum geht, dass man für seine eingezahlten Beiträge irgendwann einmal auch eine Versicherungsleistung in Anspruch nehmen möchte oder muss. Doch mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit war diese Erfahrung nicht so schlecht wie die der Blacks. Ihr Fall kann jeden, der ein gesundes Gerechtigkeitsgefühl hat, aufregen. Gleichzeitig weiß man aber auch: Wenn geschickte Anwälte von einer großen und renommierten Kanzlei ans Werk gehen, dann wird die Ausgangssituation schwierig, auch wenn man meint, im Recht zu sein. Grisham beschreibt diese Konstellation sehr gut. Man das durchaus Gefühl, an der Seite von Rudy zu sein und mit ihm diesen Kampf David gegen Goliath durchzufechten .
Wer auch eine Prise Liebe in der Geschichte möchte, der findet die im Regenmacher zwar auch, allerdings nur am Rand. Zwar lernt Rudy Kelly Riker schon recht früh kennen und verliebt sich auch gleich in die hübsche junge Frau. Doch da sie von ihrem Mann mißhandelt wird, hat sie Angst, dass die Gewalt nur noch schlimmer werden könnte, falls klar wird, dass sie sich einem anderen zuwendet. Nachdem lange Zeit zwischen beiden Funkstille herrscht, kommen Rudy und Kelly erst recht weit gegen Ende wieder in Kontakt. Diesen Aspekt hätte Grisham meiner Ansicht nach ruhig etwas ausführlicher behandeln können.
DAS ENDE:
Natürlich will ich nicht verraten, wie die Geschichte ausgeht, aber den Ausgang trotzdem bewerten: Teilweise ist er vorhersehbar, teilweise aber auch überraschend. Denn Rudy Baylors Träume nach Gerechtigkeit und einer Karriere als großer und guter Anwalt gehen nur zum Teil in Erfüllung. Und gerade das macht das Ende dann realistisch und nicht zu süßlich.
JOHN GRISHAM:
Dass bei Grisham immer wieder Anwälte die Hauptrolle spielen, hat seinen guten Grund: Denn der Amerikaner ist selber Jurist. Wer hat an der Mississippi State University studiert und war als Abgeordneter im Repräsentatenhaus des US-Bundesstaates. Besonders bekannt sind natürlich die Werke von ihm, die bereits verfilmt wurden, so die Firma (mit Tom Cruise) oder die Akte (mit Julia Roberts). Der Regenmacher gehört so in diese Reihe.
DIE ENGLISCHE VERSION:
Vor einiger Zeit habe ich mal den Tipp bekommen, gelegentlich Bücher in anderen Sprachen zu lesen. Denn mal ehrlich: Wer auf der Schule Englisch, Französisch, Spanisch oder eine andere Sprache gelernt hat und nicht gerade regelmäßig in das Land fährt oder sonstwie die Sprache spricht, verlernt dann doch mit der Zeit so einiges. Daher der Tipp: immer mal wieder Bücher in der jeweiligen Sprache lesen. Und das hilft wirklich: Man behält seinen Wortschatz bei und gewinnt noch einige neue Ausdrücke dazu.
Ich war an der Schule im Englisch-Leistungskurs und hab auch Englisch studiert, aber seitdem nicht mehr viel Gelegenheit, zu sprechen. Vor dem Hintergrund ist der Regenmacher, der im Original Rainmaker heißt, eine gute Übung. Ich konnte den Roman ohne ein Wörterbuch zur Hilfe zu nehmen, lesen. Klar, da der Schwerpunkt im juristischen Bereich liegt, hatte ich nicht jeden fachlichen Ausdruck parat. Doch in der Regel ergeben sich diese Begriffe dann doch ganz logisch aus dem Zusammenhang. Für mich war das Buch daher eine gute Sache, um mein Englisch aufzupolieren.
DATEN ZUM ROMAN:
Der Roman ist im Jahr 1995 erstmals erschienen. Meine Ausgabe ist die gebundene von Century, Random House Limited,UK, 20 Vauxhall Bridge Road, London SW 1V 25A, ISBN 07126-5459-3. Ich habe sie bei Ebay für einen Euro (in diesem Fall plus Porto) ersteigert.
Gebunden ist der Roman auf Englisch bei Amazon derzeit für 26,58 Euro zu haben, die broschierte kostet 6,65 Euro.
FAZIT:
The Rainmaker/Der Regenmacher von Grisham liefert eine fesselnde Unterhaltung. Die Elemente (Prozess von Eltern eines Krebskranken gegen einen riesigen Versicherungskonzern, das Testament einer (scheinbar) reichen älteren Dame (die von ihrer Familie vernachlässigt ist), der Versuch eines jungen Juristen, einen guten Arbeitsplatz zu finden und die Mißhandlung einer jungen Frau durch ihren Mann sind zwar in der Geballtheit sicher nicht alltäglich. Doch jeder einzelne Teil der Handlung wäre auch im wirklichen Leben denkbar.
Die sympathische aber nicht zu smarte Hauptfigur des Rudy Baylor hat auch ihren Reiz. Er ist nicht der gutaussehende, smarte, erfolgreiche und rücksichtslose junge Anwalt sondern ein Berufseinsteiger mit guten, aber nicht überragenden Unileistungen, einer, der es selber auch schwer hat, Fuß zu fassen und der seinem Gerechtigkeitsgefühl folgt und Leistung aus eigener Kraft erbringt.
Alles in allem hat man es aus meiner Sicht mit einer guten, kurzweiligen Mischung zu tun. Es ist zwar keine Weltliteratur, aber ein spannender Bestseller für trübe Nachmittage oder als Unterhaltung um Urlaub. Von mir gibt es daher die volle Punktzahl und keine Abzüge. weiterlesen schließen -
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Der Regenmacher
Pro:
alles
Kontra:
gar nix
Empfehlung:
Ja
John Grishams Roman "Der Regenmacher" zählt zu den Büchern in meinem Schrank, bei denen ich in keinster Weise es bereut habe sie mir zuzulegen und zu lesen.
Das Buch hatte ich mir noch zu DM-Zeiten (DM 14,90) zugelegt und die optische Erscheinung hat mich zum Kauf verleitet, deshalb eine kurze Look-Beschreibung.
Das Einbandfoto, welches von Guido Klütsch stammt, zeigt zwei Cops die auf Stufen stehen, die vermutlich zu einen Gerichtssaal führen, von dem man nur die Säulen sieht (wie man es aus den amerikanischen Filmen kennt). Die Farben (schwarz und dezentes orange) des Bilds sind wohl gewählt und wirken nicht aufdringlich. Der Autor und der Buchtitel stehen unten und die Rückseite ist nicht wie sonst üblich, voll mit Text sondern nur mit knapper vierzeiliger Buchbeschreibung bedruckt.
Die 608 Buchseiten sind auf chlorfrei gebleichtem Umweltpapier gedruckt und die Originalausgabe erschien unter dem Titel "The Rainmaker".
Der Roman wurde aus dem Amerikanischen von Christel Wiemken übersetzt und ist den Prozeßanwälten in Amerika gewidmet.
Der Autor
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John Grisham, Jahrgang 1955, praktizierte nach Abschluß seines Jurastudiums als Rechtsanwalt in Oxford, Mississippi und war dort Abgeordneter des Staatsparlaments. Vor einigen Jahren gab er seine Anwaltspraxis auf und lebt seither als freier Schriftsteller mit seiner Familie auf einer Farm in der Nähe von Oxford.
u. a. weiterer Werke:
Die Firma, Die Akte, Der Klient, Die Kammer, ....
Beim Schreiben dieses Buches hat ihm Will Denton, ein prominenter Prozeßanwalt in Gulfport, Mississippi, von der ersten bis zur letzten Seite geholfen. Denton überließ ihm seine alten Akten, beantwortete zahlreiche Fragen und laß soagar das Manuskript.
Denton kämpt seit Jahrzehnten unermüdlich für die Rechte der Verbraucher und der kleinen Leute. Seine Siege im Gerichtssaal sind legendär.
Ich zitiere Grisham: "Als ich selbst noch Prozeßanwalt war, wollte ich so sein wie Will Denton".
Grisham widmete ihm auf einer der ersten Seiten seinen Dank.
Inhalt
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Wie schon viele Bücher von Grisham spielt auch dieser Band im Gerichtsmilieu.
Rudy Baylor befindet sich im letzten Semester seines Jurastudiums und erteilt einer Gruppe alter Leute kostenlose Rechtsberatung und gewinnt so seine ersten Mandanten. Darunter auch Dot und Buddy Black, deren Sohn an Leukämie erkrankt ist und die Versicherungsgesellschaft sich hartnäckig weigert die erforderliche Behandlung zu zahlen. Rudy zunächst skeptisch, begreift bald, dass die Blacks auf infame Weise von der Versicherung über den Tisch gezogen werden und dass er es mit einem der größten Betrugsskandale in der Verschicherungsbranche zu tun hat, die es je gab - und zugleich mit einem der lukrativsten Prozesse in der Geschichte der amerikanischen Rechtssprechung:
Der Anwalt der diesen Prozeß für sich entscheiden kann - kann zum "Regenmacher" werden.
Er kann seiner Kanzlei das ganz große Geld einbringen.
Doch da ist noch ein Problem: Rudy der sein Studium mit Jobs finanziert hat ist pleite und kann keine Anstellung finden. Er hat noch nicht einmal das Anwaltsexamen hinter sich, geschweige denn eine Lizenz. Und gleich bei seinem ersten Fall wird er es im Gerichtssaal mit einem der erfolgreichsten Verteidiger der Vereinigten Staaten zu tun bekommen.
Um die enormen Kosten, die bei diesem Fall anfallen irgendwie auffangen zu können, besorgen er und sein Partner sich ihre Aufträge direkt im Krankenhaus bei eingelieferten Unfallopfern die sie vertreten und Schadensersatz einklagen.
Meine Meinung
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Das Buch erzählt in amerikanischer "Vom Tellerwäscher zum Millionär"-Manier einen wichtigen Ausschnitt im Leben des jungen angehenden Anwalts Rudy Baylor. Zu Beginn wird kurz aufgeführt, wie er durch sein Examen an seine Lizenz gerät. Nach und nach wird dem Leser der mühsame Aufstieg des ehrgeizigen jungen Mannes näher gebracht, wie er seine erste Anstellung bei einem dubiosen Anwalt antritt, sich mit seinem "Mentor" selbstständig macht, erste Fälle an Land zieht, private Probleme löst und vorallem wird ausführlich die Vorbereitung auf seinen wahrscheinlich größten Prozess genau erläutert.
Das Buch hat neben dem Hauptthema - Der Prozeß gegen die Versicherungsgesellschaft - auch noch den ein oder andern Nebenschauplatz. Baylor muss z. B. einer jungen Frau, die von ihrem Ehemann verprügelt wird tatkräftig zur Seite stehen, und auch auf die Vorgänge der Familie Black, deren Sohn letzten Endes an Leukämie stirbt wird näher und ergreifend eingegangen.
Das Buch hatte mich derart gefesselt das ich es ziemlich schnell durchgelesen hatte. Ich habe mich sehr in den Roman mit eingebuden gefühlt, da auf Fachausdrücke zum größten Teil verzichtet wurde und die Handlung sehr leicht nachvollziehn zu war. Es wurde auch auf umfangreiche Ausschmückungen verzichtet, aber nicht am Tiefgang der Geschichte gespart.
Eines meiner absoluten Lieblingsbücher das ich nur empfehlen kann. weiterlesen schließen -
Name ist hier Programm
Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
Der Inhalt dieses Buches könnte man als Beschreibung des Traumes eines typischen Jurastudenten und vielleicht auch so manchen erfahrenen Prozeßanwaltes verstehen: in den (juristischen) Ring zu steigen und über mehrere Runden hinweg gegen einen übermächtigen milliardenschweren Großkonzern anzutreten - David gegen Goliath vor Gericht!
Für den Jurastudenten Rudy Baylor scheint dieser Traum wahr geworden zu sein. Gerade die letzte Staatsprüfung zum Volljuristen abgelegt und noch nicht einmal als Volljurist anerkannt, übernimmt er ein Mandat, bei dem es, typisch für amerikanische Verhältnisse, um Schadensersatzansprüche gegenüber einer Versicherung geht. Klienten sind die Eltern eines todkranken Jungens, der an einer schweren Krankheit leidet und schließlich an dieser verstirbt - weil der Versicherungskonzern die Übernahme der Behandlungskosten verweigert und anstelle der Ausstellung eines Schecks lieber den Tod eines Menschen verbucht! Im Verlaufe des Prozeßgeschehens gelingt es dem blutjungen Advokaten, die düsteren Machenschaften und Verschleppungsmethoden des Konzerns, mit dem dieser über Jahre hinweg Tausende von Versicherungsnehmern hingehalten hat, aufzudecken und die Führungsetage zunehmend unter Druck zu setzen. Doch wie gewonnen (das Urteil), so zerronnen (die Vollstreckung)!!!
Ein perfekter Roman, in dem John Grisham in gewohnter Weise neben einer authentischen Prozeßdarstellung, wie er sie in den meisten seiner Bücher darbietet, auch die Multikonzerne und Wirtschaftsgiganten, denen der Autor eher weniger wohlgesonnen zu sein scheint, aufs Korn nimmt. Absolut verblüffte mich die Verknüpfung des menschlichen Leides, das Grisham bei dem Leser hinsichtlich des Jungen und seiner Eltern erweckt, und der Raffinesse, mit denen er die eigentlich eher trocken anmutende Spiegelfechterei vor Gericht - obgleich amerikanische Prozesse im Vergleich zu deutschen Verhandlungen wesentlich dynamischer und abwechslungsreicher sind - "an den Mann" bringt!
Ein Roman, der nicht nur für die Fangemeinde dieser Reihe ein Schmankerl ist, sondern auch für alle, die gerne authentische und realistische Literatur vor Augen haben. weiterlesen schließen -
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06.08.2002, 12:55 Uhr von
eistee
Tagchen! Vor dem "neuem YYopi" war ich hier recht oft tätig, aber ehrlich gesagt, als damals d...Pro:
sehr interessantes Thema, Stil, Spannung, Umsetzung
Kontra:
teilweise sehr langatmig, Verfilmung ist Mist
Empfehlung:
Nein
... so ungefähr muß man sich die Story von „Der Regenmacher", ein weiterer Roman vom Erfolgsautor John Grisham vorstellen.
Rudy Baylor, Jurastudent, steht unmittelbar, mit scheinbar sicherem Job in der Tasche, kurz vor dem Examen, wovor er natürlich ziemlich Angst hat. Durchfallen beim Examen könnte unter Umständen für ihn bedeuten, dass er seinen Job bei einer Anwaltskanzlei verliert.
Die Stelle verliert er aber schon vor Antreten des Arbeitsverhältnisses auf Grund einer Fusion der Kanzlei mit einer größeren und bekannteren.
Was tun?.. den Job braucht er dazu noch dringend, weil er als Student zudem noch ziemlich pleite ist. Wegen einer Frau hat er ziemlich hohe Schulden mit seiner Kreditkarte gemacht, er ist mit der Miete in Verzug und noch andere Gläubiger sind hinter ihm her.
Eine neue Stelle muss also her, und das so schnell wie möglich.
Nur gestaltet sich das in einer Stadt, in der es sowieso von Anwälten schon wimmelt, als ein ziemlich schweres Unterfangen. Jedoch eine angesehene Kanzlei umwirbt ihn trotz mittelmäßigen Noten und das hat folgenden Grund:
Eine seiner Vorlesungen, die er noch zu absolvieren hat, nennt sich „Gruftierecht", das heißt er soll sich um juristische Probleme von älteren Menschen kümmern.
Im Rahmen dieser Vorlesung stößt er bei einem Art „Praktikum" auf seine Mandanten Dot und Buddy Black. Der Sohn dieses Ehepaares, Donny Ray leidet an Leukämie im Endstadium, das heißt er hat nur noch kurze Zeit zu Leben. Schuld an dieser Misere ist die Versicherung Great Benefit, welche nicht bereit war, die Kosten für eine lebensrettende Knochenmarkstransplantation zu übernehmen. Es werden diverse dubiose Ablehnungsgründe genannt, die scheinbar zum Himmel stinken. Die Versicherung hätte nach Rudys Ansicht zahlen müssen, und damit Donny Ray’s Leben retten können.
Ein offensichtlicher Fall also, und das noch in einem Land, in dem geschädigten Personen sehr oft Schadensersatzansprüche in Millionenhöhe zugesprochen werden.
Der Fall könnte ihn zum sogenannten „Regenmacher" der Kanzlei machen, sprich allein mit diesem aufsehenerregenden Fall verschafft er der Kanzlei mehr Geld und Ansehen. Nur zu schnell muss Rudy bemerken, dass das Augenmerk dieser Kanzlei nicht ihm, sondern dem Geld gilt, also wird er da auch nach kurzer Zeit wieder gefeuert.
So gerät er letztendlich an den sehr zwielichtigen Anwalt Bruiser mit einer seltsamen Lohnpolitik und einer noch seltsameren „Neue-Mandanten-Beschaffungsmaßnahme". Er soll sich in Krankenhäusern herumlungern und lukrative Schadensfälle an Land ziehen. Schockierend für einen jungen Anwalt, der voller Idealismus gerade frisch die Universität verlassen hat. Wenigstens besteht er aber das Examen, und so ein Job, anrüchig oder nicht, ist immer noch besser, als auf der Straße zu sitzen und zu verhungern. Er kann ja immer noch gehen, wenn ihm eine bessere Stelle in Aussicht steht.
Das Leben macht aber unverhoffte Wendungen, denn nachdem Bruiser wegen einer Srafverfolgung abtaucht, eröffnet Rudy zusammen mit einem Mitarbeiter seine eigene erste kleine Kanzlei.
Die erste Tat: Great Benefit verklagen, und das auf jede Menge Geld.
Die Verteidigung von Great Benefit übernimmt ausgerechnet die angesehenste, mächtigste und arroganteste Kanzlei der Stadt, deren Anwälte allesamt von diversen Eliteunis der USA stammen und geballte Gerichtserfahrung besitzen. Rudy dagegen hat gerade erst die Uni absolviert, und hat noch nie vor einem Richter oder gar Geschworenen gesprochen. Also ein wahnsinnig ungleicher Kampf, so wie eben in der Bibel der kleine David gegen den großen Goliath gekämpft hat.
Rudy nimmt den harten Kampf mit offensichtlich vielen Hindernissen auf sich. Die Hindernisse sind anscheinend dank seines Ehrgeizes überwindbar, denn auf einmal wird von Seiten der Versicherung vor dem Prozeß Dot Black das Geld angeboten, welches sie für die Transplantion hätten zahlen müssen.
Die Blacks - Donny Ray ist mittlerweile leider gestorben - nehmen das Geld nicht an. Donny Ray hätte das Geld ein Jahr vorher gebraucht, .. sie wollen die Versicherung schikanieren, und im Falle einer Verurteilung mit einer sehr hohen Geldstrafe gar zum Ruin treiben.
Es kommt also zum Prozeß und in diesem jede Menge schmutzige Details an die Oberfläche...Beweise werden unterschlagen, Fakten verdreht etc.
Es wurde auch eine zweite Geschichte mit eingebaut. Während seinem „Außendienst" im Krankenhaus lernt er die junge Kelly, eine wahnsinnig attraktive, aber leider auch verheiratete Frau kennen. Kelly wird von ihrem Mann immer wieder krankenhausreif geschlagen, nur traut sie es sich nicht, sich von ihm zu scheiden.
Rudy verliebt sich in allem Überfluß noch in diese junge Frau, sie sich auch in ihn, und nachdem sie noch einmal geschlagen wurde, beschließt sie die Scheidung.
Und damit begibt sich Rudy auch ein bisschen in Gefahr, denn der „Göttergatte" ist ein sehr gewalttätiger Mann, der vor nichts zurückzuschrecken scheint..
Mehr wird nicht verraten. Wer das Buch lesen will, der bekommt es natürlich in allen Buchhandlungen oder bei amazon/bol.de die Paperback- Ausgabe (ISBN 3453169468) für 7,16 €.
Wie ihr schon eventuell sehen könnt, hab ich eine Vorliebe für die Romane von John Grisham. Auch dieses hier hat mir sehr zugesagt.
Anders als in „Die Jury" oder „Die Kammer" handelt es sich dieses Mal nicht um einen Strafprozeß, sondern um einen Zivilprozeß. Und auch diese andere Art von Prozeßführung bringt John Grisham meisterhaft und wahnsinnig spannend dem Leser, also auch mir, herüber.
Die Geschichte wird diesmal, auch eine Änderung zu seinen vorherigen Romanen, in der Ich-Form aus der Perspektive von Rudy erzählt. Geniale Umsetzung, denn so konnte ich mich besser in die ganze Story hineinversetzten.
Ich teilte während dem ganzen Lesen haargenau seine Empfindungen. Mitleid mit seiner Misere als er den Job verliert, wahnsinniges Mitgefühl für das grausame und unwürdige„Dahinsiechen" von Donny Ray Black, Trauer bei seinem Tod, Wut und Hass auf die skrupellose Versicherungsgesellschaft, Verblüffen und Entsetzen über sehr dubiose Praktiken im Rechtssystem, Hass auf den prügelnden Ehemann von Kelly, usw.
Vorrangig geherrscht hat bei mir natürlich der Wut auf die Versicherungsgesellschaft. Sie lassen lieber für einen Betrag, den sie quasi aus ihrer Portokasse zahlen könnten, einen Menschen sterben, weil sie eh davon ausgehen, dass nur ein geringer Anteil von Versicherungsnehmern sich an einen Anwalt wendet.
Das Buch bot mir also eine wahnsinnige Vielfalt von Emotionen, und genau das macht auch die Story spannend. Ich will wissen, ob und wie Rudy die Versicherungsgesellschaft in die Knie zwingt, ich will wissen was Kelly gegen ihren Schwein von Ehemann unternimmt. Die Folge: Ich lese das 608 Seiten starke Buch innerhalb von einem Tag durch. Und das bis jetzt nicht nur einmal sondern schon ein zweites Mal.
Genial hat er zwei Geschichten - der Prozeß gegen die Versicherung und die Liebesgeschichte mit Kelly - miteinander in einem Buch verknüpft. Beide Handlungen laufen parallel mit unkomplizierten, nahtlosen Übergängen, so dass ich nie Schwierigkeiten hatte, der einen oder der anderen Handlung zu folgen, und das obwohl die Story so komplex und vielfältig mit den damit verbundenen Emotionen die bei mir als Leser ausgelöst werden sollten ist.
Leider muss ich aber auch sagen, dass besonders in diesem Roman Grisham an einigen unnötigen Stellen einfach zu langatmig beschreibt. Sei es das Krankenhaus, den Gerichtssaal oder andere Orte. Diese Tatsache ließ anscheinend das Buch auf 608 Seiten anschwellen.
Also bei Leuten, die langatmige Geschichten nicht mögen, ist die Verführung sehr groß, einfach Seiten zu überblättern, was allerdings wiederum bewirken kann, dass man auch eine winzige wichtige Stelle überlesen hat, und somit später eventuell etwas in der Handlung nicht verstanden wird.
Ich persönlich habe mich an Grishams Stil gewöhnt, so hatte ich mit einem fließenden Lesen keine Probleme und das trotz zu ausführlichen Beschreibungen.
Allen in allem ein sehr tolles Buch, welches ich euch sehr ans Herz legen kann. Spannung, wechselnde Emotionen und eine sehr interessante Problematik, das alles vereint dieser Roman, der auch, wie alle Bücher von Grisham, wochenlang auf Bestsellerlisten zu finden war.
Also...kaufen und lesen, und viel Spaß beim Mitleiden und Mitfiebern. weiterlesen schließen
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