Guinness Draught Testberichte
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- Geschmack: sehr gut
- Wirkungsgrad: hoch
Pro & Kontra
Vorteile
- der Geschmack
Nachteile / Kritik
- nicht ganz billig
Tests und Erfahrungsberichte
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Guiness ein wahrhaft irisches Kultgetränk
20.04.2011, 22:18 Uhr von
retilein
bin reiselustig, börseninteressiert, aufgeschlossen für interessante Dinge4- Geschmack: sehr gut
- Wirkungsgrad: durchschnittlich
Pro:
der Geschmack
Kontra:
nicht ganz billig
Empfehlung:
Ja
Beim Überlegen wohin bei dem herrlichen Wetter wurde am Wochenende ein Pub angelaufen mit Biergarten. Und es kam wie es kommen mußte - bei irischer Musik, in einem irischen Pub, beim irischen Nationalgetränk – dem Guiness. Es war zwar ein Pub in Ruhrpott, aber der Genuß brachte Erinnerungen zurück.
Allgemeines
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So weilte ich doch vor ein paar Jahren im Oktober für eine Woche in der Wiege des Guiness - in Irland und dort in Naas eine Kleinstadt nahe Dublin.
Vor 10.30 Uhr darf übrigens in Irland kein Alkohol ausgeschenkt werden und am Abend beendet ein Gong den täglichen Ausschank.
Im Dezember 1759 übernahm der 34jährige Arthur Guinness gegen einen Pachtzins von 45 £ jährlich und mit einem sagenhaften Pachtvertrag über 9000 Jahre ausgestattet die seit zehn Jahren stillgelegte St-James-Gate-Brauerei. Potter hieß dies Bier wegen seiner Beliebtheit bei den Trägern (porters) auf den Märkten von Covent Garden in England. Guinness stellte die zunächst begonnene Ale-Produktion ein und entwickelte eine eigene Porter-Rezeptur. Diese Geschäftspolitik war so erfolgreich, dass er bereits 1769 die erste Ladung Bier exportieren konnte.
Wer mehr zur Geschichte oder Brauerei erfahren möchte dem sei ein Blick u.a. ins Wikipedia empfohlen, http://de.wikipedia.org/wiki/Guinness_%28Bier%29
Guiness
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In Irland unterscheidet man zwischen drei Biersorten: Stout, Ale und Lager. Das berühmteste Bier, das Guinness ist ein Stout = Starkbier. Nach bescheidenen Anfängen nimmt die Guinness-Brauerei heute an ihrem Standort in Dublin unübersehbar übrigens eine Fläche von 25 ha ein. Sie ist damit die größte Brauerei Europas
Das Guinness mit seinen Zutaten Wasser, Gerstenmalz, Gerstenflocken, gerösteter Gerste, Hopfen und Hopfenextrakt ist ein herbes, schwarzes Bier mit einem Alkoholgehalt von „ nur“ 4,2% vol. alc, was ja nicht unbedingt viel für ein Bier ist. Das irische Guiness grenzt sich mit der genaueren Bezeichnung "Dry Stout" gegen seine süsslichen Schwestern aus England ab.
In Dublin sollte man auch sich bei einem Brauereibesuch kundig machen, eine durchaus sehenswerte Gelegenheit.
Die Geschichte des Hauses Guinness wird in einem alten Lagerhaus [19.Jh.] präsentiert, in dem bis in die fünfziger Jahre Hopfenballen gelagert wurden. Es werden Exponate gezeigt, die die 200jährige Brautradition am St James `s Gate dokumentieren. Ausgangspunkt ist ein riesiger viktorianischer Maischbottich. Von dort aus werden sie durch sämtliche Stadien des Brauprozesses geleitet. Tafeln dokumentieren, wie sich die Brautechnik seit der Übernahme der kleinen Brauerei durch Arthur Guinness verändert hat. In einer lebensgroß nachgebauten Böttcherei kann man die Entstehung jener Holzfässer verfolgen, in denen früher das dunkle Bier gelagert wurde. Seit den fünfziger Jahren verwendet Guinness Metallfässer. In der ebenerdigen Transport-Galerie gibt es eine kleine Dampflok, die früher in der Fabrik Materialien hin- und herkutschierte. Ferner findet man Modelle der brauereieigenen Bootsflotte, und er einst so vertrauten Pferdegespanne, die das Bier zu den Häfen transportierten. Die Tour endet mit einer audiovisuellen Dokumentation und die Entwicklung des Unternehmens, an die sich ein Besuch in der Probierstube anschließt.
Test
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Als Draught wird es in Dosen angeboten welche dem Guinness ähneln, d.h. schwarz wie das Getränk und golden wie die Schaumkrone des Bieres ist auch die Schrift auf der Dose. Dreisprachige Infos vervollständigen das Dosenbild. Die patriotische irische Harfe kam übrigens erst 1862 auf das Etikett. Erstaunlicherweise ist Guiness auch aus der Büchse durchaus trinkbar, da mittlerweile die Dosen mit "Floating Widget" ausgestattet sind, das dem Bier den gleichen cremigen Charakter verleiht wie ein im Pub gezapftes Fassbier. Dabei sorgt eine kleine mit Gas gefüllte Kugel für den benötigten Zapfeffekt. Allerdings können Dosen natürlich weder die Atmosphäre noch die gesellige Umgebung eines Pubs ersetzen.
Aussehen:
Guinness Draught ist kohlenschwarz. Das Bier entwickelt eine kräftige, andauernde und sehr cremige Schaumkrone, deren dunkle Farbe der des Biers gleicht.
Dieses schwarze Gebräu mit cremiger Schaumkrone und herbem Geschmack ist der Art nach ein Porter, benannt nach den Lastenträgern im London der 2. Hälfte des 18. Jh., die Biere dieser Brauart bevorzugten. Die Farbe kommt vom gerösteten Malz, der Geschmack von den Bitterstoffanteilen im Hopfen.
Die Farbe des Biers kommt übrigens einzig und allein von einem speziellen Röstverfahren für das Gerstenmalz, ähnlich wie beim Kaffee und NICHT wie üble Nachredner behaupten vom Wasser der Liffey (dem Fluß in Dublin!) sondern aus den Wicklow-Bergen stammt. Irische Gerste wird gemälzt, geflockt und geröstet (um die unverkennbare Färbung zu erzielen).
Duft:
Guinness Draught duftet nach gebranntem Kaffe in malziger Richtung.
Geschmack:
Der Schaum welcher sich durch anmutig bräunlich aufsteigende Bläschen am Glasrand bildet einen wunderschönen Kontrast zur schwarzen Flüssigkeit. Die Konsistenz und die weiße Krone des Biers werden durch das spezielle Zapfverfahren erreicht. Dabei wird es mit einem Gas gezapft, das aus 80% Kohlendioxid und 20% Stickstoff besteht, es sozusagen geschlagen wird wie Sahne. Für das "Schlagen" sorgt ein kleines rotierendes Lochplättchen im Zapfhahn. Könner des Zapfens zaubern ein irisches Kleeblatt oder sogar eine Harfe auf die Schaumkrone.
Guiness ist das das Nationalgetränk Nr. 1 und Pubs an jeder Stelle sorgen für regelmäßigen Nachschub. Es fließt in Unmengen und irgendwann kommt man nicht mehr daran vorbei. Nach einer Woche regelmäßigen Genusses war mein Magen allerdings froh sich auch wieder anderen Getränken zuwenden zu dürfen. Hinzufügen muß ich allerdings, dass es ein ziemliches Gewöhnungsbier für mich darstellte. Das erste Guiness hat wirklich nicht geschmeckt. Tage später geht man wieder in einen Pub und sagt sich „na ja eigentlich geht es ja“, aber erst nach dem dritten Glas Guiness, dass man in seinem Leben trinkt, wird man süchtig, und von nun an kommt man nie wieder völlig davon los, denke ich so.
Also zusammengefaßt, es schmeckt vollmundig nach geröstetem Malz mit einem Touch von Lakritze und Kaffeeund kommt irgendwie weich im Geschmack daher. Das Bier hält eine markante Nachbittere und wirkt so ziemlich trocken im Abgang. Aber es macht halt das „Trockene“ auch Appettit auf mehr.
Sonstiges
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Guinness braut auf vier Kontinenten. Das obergärige Stoutbier ist Irlands beliebtester Exportartikel und wird in 140 Ländern ausgeschenkt - täglich 10 Mio. Gläser. Näheres siehe auch:
Arthur Guinness & Son
St.James's Gate - Dublin 8 / Irland
Tel: +353-(0)1-536700
http://www.guinness.de/
Auf der Homepage wird einem übrigens der perfekte Genuß vorgeführt, schön gemacht.
Übrigens hat ein Pint (= 0,57 l) Guinness 210 kcal. Zum Vergleich: die gleiche Menge fettarme Milch kommt auf 260 kcal und O-Saft enthält immerhin noch 220 kcal. Ein Schelm der Arges denkt, aber immerhin beruhigts den Genuß etwas.
Im Pub habe ich je nach Zapfmenge entweder 2,90 € (0,3 l) oder 3,90 € (0,5l) bezahllt
Übrigens wer nicht weiß wie das Guiness in der Flasche aussieht dem sei folgende Werbung empfohlen http://www.biergartenbayern.de/biervideos/guiness-bier-werbung.
Es gibt ein Sprichwort, nachdem Irland drei Hauptexportartkel hat: arme Auswanderer, Missionare und Guinness.
Fazit
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Guinness bietet stets eine gelungene Abwechslung für jeden Biertrinker, wobei stets festzuhalten ist, das es nicht jedermann Bier ist. Mir schmeckt es in ansprechender Ambiente und mit Freunden einfach einzigartig.
In diesem Sinne sehr zum Wohle oder wie die Iren sagen Slàinte ! weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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Luna2010, 15.06.2011, 10:11 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Halbzeit ist erreicht, bald ist wieder Wochenende. Eine schöne Restwoche
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Allerweltsvorgeschichte + Erfahrungsbericht (Double Feature)
15.06.2006, 15:19 Uhr von
Gemeinwesen
Für den, der nichts zu sagen hat, ist schon ein Wort zu viel. (Fiistaukas Nugelinnen)5- Geschmack: sehr gut
- Wirkungsgrad: hoch
Pro:
siehe Text
Kontra:
siehe Text
Empfehlung:
Ja
Am Pfingstwochenende war es mal wieder so weit. Freunde hatten anlässlich des Geburtstages ihrer kleinen Tochter zum Grillen eingeladen, dann angesichts der wankelmütigen Wetterprognosen das Grillen auch wieder abgesagt. Stattdessen gab’s mehrere Bleche mit Pizza in geselliger Runde.
Die war diesmal noch etwas größer als sonst, denn eine mit der Hausherrin um ein paar Ecken herum verschwägerte Dame hatte den Anlass beim Schopfe ergriffen, der Gemeinde einen Herrn vorzustellen, mit dem sie dem Vernehmen nach nun schon seit ungefähr einem Jahr verbandelt ist. Fraglicher Mensch stellte sich der Gemeinde ganz überaus leutselig als „der Michael“ vor. Bis zum Knie trug der Michael Jeans, über der Jeans trug der Michael Bauch, über dem ein orangefarbenes Hemd bereits vor Eröffnung der eigentlichen Feierlichkeiten sichtlich spannte. Noch weiter oben trug der Michael einen grauen Vollbart in einem Gesicht, das auf mich stets eine Spur grämlich wirkte.
Einen Nachnamen hatte der Michael offenbar nicht. Und offenkundig schloss der Michael von sich auf den Rest der Welt. Jedenfalls befand er es nicht für nötig, sich bei den versammelten Angehörigen verschiedenster Jahrgänge erst einmal einschlägig zu erkundigen.
Der Michael duzte einfach unterschiedslos alle, und die meisten der Anwesenden sprach er dabei mit ihrem Vornamen an. Damit, sich meinen zu merken, war der Michael aber anscheinend überfordert. Weshalb der Michael mich den ganzen Abend über der Einfachheit halber „Guinness“ nannte. Ihm war nämlich nicht entgangen, dass ich mich an Guinness hielt. Nämliches Guinness war der Rest einer Palette, die ich bei einem meiner letzten Besuche mitgebracht hatte, und wem immer der Sinn danach stand, der durfte sich natürlich ebenso daran schadlos halten.
Der Michael kannte Guinness selbstverständlich und erzählte erst einmal eine ziemlich witzlose Geschichte, in der eine Kneipe in Hamburg eine Rolle spielte und in deren Pointe der Name „Guinness“ und das Wort „Spülwasser“ vorkamen. Immerhin der Michael fand die Pointe so amüsant, dass er das Wort „Spülwasser“ im Laufe des Abends noch sehr oft wiederholte. Unmittelbar im Anschluss auf seine Hamburg-Schilderung sang der Michael dann ein kurzes Loblied auf die Süffigkeit holländischer Biere. Vor meinem geistigen Auge formte sich ein Bild. Auf dem stattete der Michael zusammen mit ein paar guten Kumpels der Reeperbahn einen Besuch ab. Der Michael und seine Kumpels trugen Bärte im Gesicht und Hawaiihemden über den Bäuchen. Die Bäuche trugen der Michael und seine Kumpels blusig über dem Gürtel.
Ich schüttelte den Kopf, um das Bild zu verscheuchen. Die Kumpels und die Reeperbahn-Kulisse verschwanden, der Michael leider nicht. Schade.
Zum Glück blieb der Michael bei seinen Spülwasser-Witzeleien und beim Altbier, das die Gastgeber neben Pils ausschenkten. Ich taufte den Michael also auf Alt (ich hätte den Michael natürlich auch auf Billig-Alt taufen können, verkniff mir das aber mit Rücksicht auf die Gastgeber).
Als ich dann später zum Guinness noch einen Whisky der Marke Aberlour trank, stand das Urteil vom Michael endgültig fest: ich tränke wohl alles, befand der Michael und spülte das Altbier der Handelsmarke „Landfürst“ zum wiederholten Male mit einem leckeren Kräuterlikör hinunter. Den hatte der Michael nämlich umgehend eingefordert, nachdem er sich das zigste Stück Pizza in den Wanst geschaufelt hatte. So fällt das Lob der Hausfrau von Mensch zu Mensch und von Kulturkreis zu Kulturkreis eben recht verschieden aus: Der Chinese rülpst, der Michael verlangt nach einem „Fettverteiler“.
Im Laufe des Abends erfreute der Michael sein Publikum dann noch mit so manchem launigen Ausspruch. Irgendwann verabschiedete sich der Michael dann mit dem Versprechen, er komme gern wieder, wenn es dann zur Abwechslung auch mal kaltes Bier zu trinken gebe. Nachdem der Michael die Tür hinter sich ins Schloss hatte fallen lassen, rätselten wir noch eine Weile lang herum, wo Jutta den Michael aufgegabelt haben mochte, ob sich da wirklich nichts Besseres hätte finden lassen können und ob wir den Michael demnächst wohl noch öfter ertragen müssen. Je nun, wer weiß; mensch soll die Hoffnbung ja nie aufgeben – mit ein bisschen Glück haut dem Michael vor seinem nächsten Besuch ja mal jemand auf die Fresse?
G u i n n e s s
Mit Guinness ist es wie mit so vielen Dingen: Man mag es oder man mag es nicht, und sich über Geschmäcker zu streiten lohnt bekanntlich nicht.
Ich mag Guinness, und seitdem das irische Dunkelbier als „Guinness Draught“ daherkommt, mag ich es noch lieber. „Draught“ – das soll so viel heißen wie: das schmeckt so gut wie vom Fass. Und dass es das tatsächlich tut, kann ich nur bestätigen: ein gut gekühltes Draught Guinness aus der Dose ist mir jedenfalls allemal lieber als ein schlecht gezapftes Guinness vom Fass. Und dass es Guinness nicht nur gut gezapft gibt, ist leider eine Binsenweisheit. Ich könnte mir vorstellen, dass es um die Reeperbahn herum mehr als nur eine Spelunke gibt, die ein ganz, ganz mieses Guinness ausschenkt.
Guinness war eine von zwei ausländischen Biermarken, die es in Deutschland zu kaufen gab, bevor laut einem Urteil des Europäischen Gerichtshofes im Jahr 1987 Deutschland seine Grenzen auch für Biere öffnen musste, die nicht entsprechend dem Reinheitsgebot von 1516 gebraut werden. Mit anderen Worten: Auch Guinness wird unter Verwendung von Wasser, Hopfen, Malz und Hefe gebraut. Weitere Zusätze sucht man in Guinness vergebens. Seinen kräftigen Geschmack und seine tiefschwarze Farbe verdankt die Biersorte der Gerste, die nicht nur gemälzt, sondern auch geröstet wird – einer Legende zufolge ist diese Besonderheit eine Folge des Großen Feuers von London im Jahre 1665. Das kann man glauben oder auch nicht, eine hübsche Entstehungsgeschichte ist das allemal. Guinness ist, wie seine Kollegen Beamish und Murphy’s, ein so genanntes „Porter“ oder „Stout“. Diese Namen wiederum spielen an auf die Lastenträger, die dem Bier ihrer Wahl bei einer Befragung Eigenschaften attestierten, die die Brauerei flugs in einen Werbespruch ummünzte, der heute ein Klassiker ist: „Guinness is good for you“, hatten damals die Träger befunden.
Liebhaber des Dunkelbieres werden dem sicher zustimmen, und solange der Guinness-Genuss mit dem richtigen Maß geschieht, ist gegen das eine oder andere Pint of Guinness sicher nichts einzuwenden.
Entgegen einem weit verbreiteten Irrglauben handelt es sich bei Guinness übrigens nicht um ein Starkbier. Tatsächlich unterscheidet sich der Alkoholgehalt eines Guinness mit seinen 4,2 Volumenprozent nicht wesentlich von dem eines landläufigen Pils, Alt, Kölsch, Export, Weizen oder einer anderen Bierspezialität. Für den deutschen Markt wird Guinness zwar mit einer etwas höheren Stammwürze eingebraut als für den irischen, aber das war’s dann auch schon. Das Prozedere, dem Bier einer bestimmten Marke beim Export ein „Feintuning“ zu verpassen, mit dem man dem angeblichen Massengeschmack entgegenzukommen versucht, ist auch beileibe nicht ungewöhnlich.
Beim „Draught Guinness“ handelt es sich allerdings um eine geschmackliche Variante, die dem, was in der irischen Heimat des Guinness aus den Zapfhähnen rinnt, schon sehr nahe kommt. Der Clou, der das „Guinness“ zum „Draught Guinness“ macht, ist eine kleine Plastikpatrone. Die schwimmt frei in der Dose umher und gibt beim Öffnen der Dose eine Dosis Stickstoff frei, die beim Einschenken dafür sorgt, dass das Guinness seine charakteristische Krone aus cremigem, hellbraunem Schaum erhält. Neben der tiefschwarzen Farbe eines Guinness sorgt vor allem die Konsistenz dieser Schaumkrone für Wiedererkennungswert. Die Schaumkrone, so heißt es zuweilen, müsse so fest sein, dass man einen irischen Penny darauf platzieren können müsse – wer mag, kann das beizeiten ja mal ausprobieren, sollte aber wohl nicht gleich beim Wirt reklamieren, wenn der Trick nicht funktioniert. Verlässlicher erscheint mir da schon der Rat, man möge eine kleine Zeichnung in die Krone ritzen und darauf achten, ob die dann zumindest in groben Zügen noch zu erkennen ist, wenn die Schaumkrone mit Leeren des Glases auf den Boden abgesunken ist.
Damit der Test Aussicht auf Erfolg hat, muss das „Draught Guinness“ vernünftig gekühlt sein – was aber ohnehin Bedingung ist, da sonst auch der Trick mit der Stickstoffpatrone nicht so gut funktioniert, wie sich der Erfinder das gedacht hat.
Besagte Patrone ist übrigens für einen weiteren grundsätzlichen Unterschied zwischen einem „Draught Guinness“ und anderen Dosenbieren verantwortlich: Nach dem Öffnen der Dose blubbert’s und zischt’s erstmal kräftig – ein Glas, in das man das schäumende Bier schenken kann, sollte deshalb griffbereit sein. Davon, das Guinness direkt aus der Dose zu trinken, sollte man aber wohl Abstand nehmen (schon allein, weil das Schauspiel eines sich langsam setzenden Guinness im Glase so schön ist).
Bedauerlicherweise gewinne ich in der letzten Zeit den Eindruck, dass sich das Guinness seit Einführung des Dosenpfandes zunehmend rar macht: Mehr und mehr Super- und Getränkemärkte kegeln das „Draught Guinness“ aus dem Sortiment – wahrscheinlich, weil die Rücknahme der leeren Dosen zu lästig erscheint oder der geneigten Kundschaft der Guinness-Genuss nun endgültig zu kostspielig geworden ist, denn wirklich billig war das Guinness nie. Ich glaube, der Kurs liegt seit Jahr und Tag bei etwa 1,60 EUR für die Dose mit 0,33 l Inhalt – wer bedeutend weniger für die Dose zahlt, darf sich also über ein Schnäppchen freuen. Zuweilen wird das gute Draught Guinness auch in der schmucken Halbliterdose gesichtet – die ist dann in der Regel noch ein bisschen teurer, kann aber in diesen Tagen eine echte Alternative zum „echten“ Guinness vom Fass sein. Das schmeckt im Zweifelsfalle nämlich auch nicht besser, wird von einigen Wirten aber mittlerweile zu wahren Apothekenpreisen abgeschlagen: Ich finde, wenn der halbe Liter plötzlich stolze 5 EUR kostet, kann einem der Durst schnell vergehen.
Für mich ist Guinness deshalb, was es schon immer war: ein Bier, das ich dann und wann sehr gern trinke, das aber von jeher eine Spur zu teuer war, als dass es für mich wirklich das Zeug zum Allerwelts-Feierabendbier gehabt hätte. Was in meinen Augen aber auch nicht weiter schlimm ist – denn so besteht wenigstens weder Gefahr, des Guinness überdrüssig zu werden noch Gefahr für die Leber. weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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speedy13, 03.08.2007, 19:23 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
YEAH! Da haben wir ja noch etwas gemeinsam!
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anonym, 16.06.2006, 01:08 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Liebe Grüße Edith und Claus
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The Pint of Plain
Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
Es gibt viele Biere auf der Welt - aber keines entstand aus einer derartigen Reihung von Glücksfällen und Wagnissen wie das schwarze Gold aus dem Dubliner Westen. Erst wenn man sich etwas mit dem Werdegang der Guinness-Brauerei und ihrer Besitzer beschäftigt, merkt man warum Guinness für Irland zu dem wurde was es heute ist - die sprichwörtliche "Bierwerdung eines Landes"
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Geschichte
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Ein junger irischer Geschäftsmann Arthur Guinness war der BEgründer des "dunklen Erfolgs". Seinem Geschäftsgebaren zufolge hätte er sich wohl auch heutzutage auf dem Parkette des "Neuen Marktes" wohlgefühlt, denn was er gewagt hat, lässt sich nur schwer nachvollziehen.
Mitte des 18. Jahrhunderts waren die Dubliner Brauer am Ende; schlechte Qualität ihrer Ales, große Konkurrenz und ein kleiner Absatzmarkt - berauschte sich die arme Landbevölkerung doch lieber an schwarz gebranntem Poteen oder billigem Gin - liessen die Umsätze in den Keller sausen.
In dieser Situation übernahm besagter Arthur Guinness für eine jährlichen Pachtzins von 45 Pfund (damals ein erkleckliches Sümmchen) eine leerstehende Brauerei am St. James's Gate am westlichen Stadtrand Dublins. Einer genialen aber ebenso riskanten Eingebung folgend ließ er den Pachtvertrag auf 9000 Jahre (!!!!) festschreiben. Diesem Geniestreich verdankt die Guinness-Brauerei die Tatsache, daß sie sich auch heute noch den zentrumsnahen Standort in der irischen Hauptstadt leisten kann, denn die PAchtzahlung lauten auch heute noch auf 45 Pfund bzw seit neuestem rund 57 €.
Da das Ale, wie schon erwähnt, in Dublin zu jener Zeit nicht sonderlich wohlgelitten war, besann sich Arthur Guinness auf eine Bierspezialität, die er aus London kannte; ein dunkles, obergäriges Bier, das ob seiner Beliebtheit bei den Trägern (Porters) des Covent Garden Markets schlicht "Porter" genannt wurde.
Erneut ging er ein Risiko ein und entwickelte eine eigene Porter-Rezeptur und begann, ein in Irland völlig unbekanntes Bier herzustellen und zu verkaufen. Der Erfolg war phänomenal und nur wenige Jahre später verließen das erste Schiff mit 54 Guinness-Fässern für England den Dubliner Hafen.
Heute ist die Guinness-Brauerei eine der größten Brauereien der Welt, nimmt eine Fläche von über 25 ha ein und ist aus dem modernen Irland-Bild nicht mehr wegzudenken; kein Sportereignis, kein Kulturfestival, eine Schulband, die nicht von Guinness gesponsort wird.
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Herstellung
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Bemerkenswert an der Herstellung des dunkeln Gerstensaftes ist die Tatsache, dass die Dubliner Brauer für sich beanspruchen, seit Anfang an streng nach dem deutschen Reinheitsgebot zu brauen, d.h. als einzige Zutaten dürfen Gerste, Hopfen, Hefe und Wasser verwendet werden.
1.) Gemälzte, geflockte und geröstete (für die spätere Färbung des Bieres essentiell wichtig) Gerste wird in einer Schrotmühle fein gemahlen.
2.) Das Schrot wird nun in heissem Wasser, das entgegen vieler Gerüchte nicht aus dem River Liffey, sondern aus den Wicklow Mountains stammt, gleichsam aufgekocht (eingemaischt). Dabei wird die im Schrot enthaltene Stärke in Zucker umgewandelt. Diese Substanz nennt sich nach Abschöpfung der festen Bestandteile "Würze".
3.) In großen Sudkesseln wird der Würze Hopfen zugesetzt und für etwa eineinhalb Stunden aufgekocht und dann gefiltert.
4.) Um nun die Allkoholische Gärung in Gang zu setzen, wird noch Hefe zugesetzt. Nach 48 Stunden Gärung wird die Hefe herauszentrifugiert und das Bier noch 10 Tage zur Reifung in großen Tanks gelagert.
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Die verschiedenen Arten von Guinness
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Genau genommen gibt es unzählige Arten von Guinness, da häufig auf die nationalen Trinkgewohnheiten eines Exportlandes Rücksicht genommen wird und dementsprechend eine veränderte Rezeptur benutzt wird. In Deutschland wird - laut Guinness - seit letztem Jahr das unveränderte irische Guinness vertrieben.
1. Guinness vom Fass (4,2% vol)
Das "echte und einzig wahrhaftige" Guinness, wenn man Hardcore-Fans des Bieres Glauben schenken soll. Es wird relativ kühl serviert, seit etwa drei Jahren erhält man in Irland sogar noch ein sogenanntes "extra cold Guinness", das angeblich auch eine etwas veränderte Rezeptur aufweist!
Das Bier wird ähnlich dem Pils in zwei Schritten gezapft. Als Treibmittel dient eine Mischung aus Stickstoff und Kohlendioxid, was den typischen "Guinness-Effekt" verursacht: Eine weisse, Blasen werfende Flüssigkeit, die sich im Glas erst langsam setzen und in schwarzes Bier und weissen Schaum trennen muss!
Vor einigen Jahren ist es Guinness gelungen in Getränkedosen (und mittlerweile auch in Flaschen) auch eine Stickstoffpatrone einzubauen, so dass man "Guinness vom Fass" nun auch aus der Dose oder Flasche trinken kann, wobei beide Produkte nicht an das Original herankommen, da vor allem die Dose einen starken Nebengeschmack entwickelt.
2. Guinness Original (4,3% vol)
Guinness Original ist das ursprüngliche "Porter", das in Dublin gebraut wurde. Es wird in England in Flaschen abgefüllt.
3. Guinness Foreign Extra Stout
Um die langen Exportzeiten überstehen zu können, wurde Guinness für den Auslandsmarkt, früher in deutlich höherer Stärke hergestellt. Dieses Bier wird auch heute noch in den Alkoholstärken, die im 19. Jahrhundert üblich waren, hergestellt.
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Meine eigene bescheidene Meinung:
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Guinness gehört für mich zu Irland, wie Dick zu Doof. Dieses leicht bittere, ölige Bier mit der weißen Schaumkrone fällt zwar für viele unter den Begriff "acquired taste" (erworbener Geschmack) ist aber dennoch ein Genuss, den man sich auf jeden Fall gönnen sollte. Und noch eins: Mein spezieller Tipp: Nicht nach dem ersten Glas entsetzt aufgeben. Guinness braucht Zeit und meistens noch ein zweites Glas - aber dann will man gar nicht mehr aufhören!
Um diesem Beitrag noch ein würdiges und vor allem kulturell anspruchsvolles Ende zu verleihen, sei hier noch ein Gedicht des irischen Dichters Flann o'Brian zitiert, der dem "Black Stuff" damit ein dauerhaftes Denkmal gesetzt hat.
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The Pint of Plain
When things go wrong and will not come right
Though you do the best you can.
When life looks black as the hour of night
A pint of plain is your only man.
When money's tight and hard to get
And your horse has also ran.
When all you have is a heap of debt
A pint of plain is your only man.
[...]
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Informationen
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