Haute Tension (DVD) Testberichte
Auf yopi.de gelistet seit 08/2004
- Action: viel
- Anspruch: wenig anspruchsvoll
- Romantik: niedrig
- Humor: wenig humorvoll
- Spannung: sehr spannend
Pro & Kontra
Vorteile
- Schauspieler, Gewalt im Film, Atmosphäre, einfach alles!
- Splatter, Story, Atmosphäre
- Spannung, Bild, Ton, Schauspieler
Nachteile / Kritik
- Die geschnittenen Versionen, vielleicht die Logik
- Das Ende?
- Plot, DVD in Deutschland nur gekürzt erhältlich
Tests und Erfahrungsberichte
-
Love hurts!
4- Action: viel
- Anspruch: wenig anspruchsvoll
- Romantik: sehr niedrig
- Humor: wenig humorvoll
- Spannung: spannend
- Altersgruppe: keine Angabe
- Meinung bezieht sich auf: DVD-Version
Pro:
Spannung, Bild, Ton, Schauspieler
Kontra:
Plot, DVD in Deutschland nur gekürzt erhältlich
Empfehlung:
Ja
Hallo zusammen!
Es ist Frühling und ich bin momentan wieder in Leselaune. Trotzdem lasse ich mich nicht abhalten mal einen guten Film zu schauen. Gerade machen mein Freund und ich wieder einen Abstecher in das Splatter- und Horrorgenre. Wie in vielen Genre gibt es auch hier gute und miese Filmchen. Zuletzt sind wir bei einem französischen Splasher hängen geblieben. Den musste ich mir einfach ansehen, weil ich doch noch nicht sehr viele französische Horrorfilme gesehen habe, und diesbezüglich auch meinen Horizont erweitern wollte.
Also ab in den Player mit der Scheibe und lasst: ‚High Tension’ oder ‚Haute Tension’ beginnen.
• Cast und Regie
Die Darsteller und auch Regisseur sind mir relativ unbekannt gewesen. Daher kann ich nicht allzu viel Näheres über sie berichten. Deshalb werde ich im weiteren Verlauf meines Berichtes versuchen einige Einschätzungen darzulegen.
Regie: Alexandre Aja
Drehbuch: Alexandre Aja, Grégory Levasseur
Darsteller: Cécile De France (Marie – u.a. ‚In 80 Tagen um die Welt’), Maïwenn Le Besco (Alex – u.a. ‚Das fünfte Element’), Philippe Nahon (Psychopath – u.a. ‚Menschenfeind’)
• Inhalt, Umsetzung und meine persönliche Meinung
Der Inhalt ist relativ einfach wiederzugeben und fängt viel versprechend an. Alex und Marie fahren in die ruhige Idylle des Landes. Auf der Farm von Alex Familie wollen sie für ihre Prüfungen lernen. Schon in der ersten Nacht klingelt der Killer höflich an der Tür und bittet um Eintritt. Im Haus schlachtet er alles Leben nieder, außer Marie und Alex. Alex verschleppt er. Marie kann sich verstecken und tritt im weiteren Verlauf die Verfolgung an um Alex zu befreien. Als sie bei einem Befreiungsversuch ebenfalls in dem Lieferwagen eingesperrt wird, scheint alles aussichtslos zu werden.
Schnell werden uns zu Beginn die beiden weiblichen Hauptcharaktere vorgestellt. Ebenfalls sehr schnell wird die Perversität des Killers gezeigt, welcher zu Beginn die Farm beobachtend in seinem alten Lieferwagen sitzt und sich vom abgetrennten Kopf eines Opfers einen Blow Job verpassen lässt. Die Farm und das darum befindliche Maisfeld erinnern sehr stark an den Typ ‚Hinterwäldlerfarm’, den man aus den USA kennt, und welcher wirklich weit ab vom Schuß liegt. Ich wurde hier schon an ‚Blutgericht in Texas’ erinnert und das Ende sollte mir mit einer plumben Parodie dessen Recht geben. Die Familienidylle ist malerisch. Wie abgöttisch doch Alex ihren kleinen Bruder liebt. Ein wenig Schnulz, wenn auch versteckt, muss schon sein.
Im Prinzip ist die Story nicht neu. Ein gnadenloser Killer metzelt alles nieder, was ihm in den Weg kommt und es gibt einen Held/ Heldin, die ihm versucht Einhalt zu gebieten. Allerdings entwickelt die Hauptdarstellerin Cecilé De France alias Marie einen sehr feinen und scharfen Spürsinn. Mit Intelligenz kann sie sich im Haus vor dem Killer verstecken. Erstaunlich ist, dass sie jeden einzelnen Schritt des ‚Monsters’ kennt und so ihre Spuren verwischen kann. Wie einfallslos das Drehbuch ist, erkennt man bereits daran, dass Marie u. a. den Vorhang der Dusche vorzieht, um ein Versteck zu simulieren. Eine eventuelle Hommage an ältere Horrorfilme? Hommage hin oder her! Diese Vorhersehbarkeit der Geschehnisse, die sich auch im weiteren Verlauf des Filmes fortsetzt, wie zum Beispiel der altbekannte ‚Spiegelschocker’, nimmt dem vermeintlichen Horrorthriller ein wenig die Spannung und rüttelt am gewählten Titel ‚High Tension’ (Hochspannung).
Die Schwächen des Drehbuches versucht Aja natürlich durch die Metzelszenen und brutale Kaltblütigkeit des Mörders zu vertuschen, die schon nach einer viertel Stunde auf dem Bildschirm zu sehen sind. Nach wenig Aufwärmzeit für den Zuschauer fließt in der Farm sehr viel Kunstblut. Eindrucksvoll wird der Vater und Hausherr geköpft, vor Kindern und Tieren wird ebenfalls nicht halt gemacht. Der Mutter wird sehr unrealistisch die Kehle durchgeschnitten. Auf dem Boden liegend sprudelt ihre Hauptschlagader… Das Slashergenre lässt grüßen!
Aja bleibt zum Leidwesen des Filmes, aber zum Wohle der Spannung nicht bei diesem Genre, sondern wechselt zum Thriller über. Eigentlich erfolgte der Wechsel schon im Farmhaus, als Marie sich entschloss, ihre Freundin zu befreien. Nachdem sich Marie aus dem Lieferwagen befreien konnte, entwickelt sich eine Hetzjagd, die offen lässt, wer eigentlich Jäger und Gejagter ist. In dieser Jagd liegt für mich persönlich der eigentliche Nervenkitzel des Films, weil sich hier Marie und der Mörder ein intelligentes ‚Katz-und-Maus-Spiel’ liefern, das dem Titel alle Ehre macht. Dem Zuschauer wird keine Atempause gegönnt, sowie Marie sich auch nicht groß von ihrer Jagd erholen kann. Wäre doch bloß nicht das Ende, das alles zunichte macht. Über den Plot werde ich ein wenig später berichten, da es sich doch um einen sehr argen Spoiler handelt, den nicht jeder lesen sollte, der Interesse an diesem Film zeigt.
Ein großes Plus ist die Kameraführung. Geschickt wird mit den Bildern gespielt, ein und ausgeblendet und die Gefühlszustände der Opfer eingefangen. Die Umblenden sind nicht nur ein Ergebnis der Zensur, denn der Film ist selbst in der angeblichen Uncut-Version geschnitten (Ich komme später noch einmal darauf zu sprechen), sondern gewollt. Wie sonst kann man die Spannung erhöhen? Ich bin auch der Meinung, dass man anfangs nicht zuviel zeigen sollte. Umso größer ist dann der Effekt der Offenlegung der Geschehnisse beim Publikum.
• Schauspielerische Leistung
Hier brillieren wirklich zwei einzelne Darsteller, ohne die der Film nur halb so gut wäre. Die Rollen der anderen sind meiner Meinung lediglich notwendige Statistenrollen, ohne die die Story nicht ins Laufen gekommen wäre.
Zum einen wäre da Cécile De France, die die homosexuelle Marie sehr glaubwürdig darstellt. Zäh und ausdauernd hetzt sie sich durch den Film und verleiht ihrer Figur die nötige Realistik und dem Film das notwendige Grauen. Selbst vor einer Szene der Selbstbefriedigung, die dem Film eine Spur ‚Erotik’ verleiht, schreckt sie nicht zurück.
Mehr als Cécile De France hat mich aber Philippe Nahon beeindruckt, der zum großen Teil wirklich nichts anderes tut, als starr und ausdruckslos durch den Film zu wandern und gefühllos zu metzeln. Ungefähr bis zur Hälfte des Filmes trägt er eine Mütze, die es dem Zuschauer unmöglich macht das Gesicht des Mörders zu erkennen, oder er wird nur von hinten gefilmt. So bleibt der Killer eine ganze Zeit lang anonym und für uns ein Rätsel. Er mimt das unheimliche Unbekannte, das Angst im Herzen des Publikums sät. Irgendwann wird uns das Gesicht offenbart. Würde ich so einem Menschen gegenüberstehen, der mir gegenüber auch noch mit wilder Entschlossenheit handelt, dann würde ich schon das Weite suchen. Selbst ‚Jason’ ist ein Weisenknabe ihm gegenüber. ;)
• !!!! ACHTUNG HIER KOMMT EIN SPOILER !!!!
Hier möchte ich nun einmal auf das Ende eingehen und versuchen die entstehende Unlogik logisch erscheinen zu lassen.
Wir erinnern uns, dass Marie im Farmhaus wusste, welche Schritte unser Metzgermeister unternehmen würde. Wir halten weiterhin fest, dass Alex und Marie unzertrennliche Freundinnen sind. Wir wissen, Marie ist homosexuell! Uns wird deutlich, dass Marie in Alex verliebt ist, diese und deren Liebe aber nicht bekommen kann, da sie sich zu Männern hingezogen fühlt.
Dadurch wird eine unbändige Eifersucht in Marie geschürt, die sogar Hass gegenüber den Familienangehörigen von Alex entwickelt, da ihnen Alex Liebe und Zuneigung entgegenbringt.
„Eifersucht ist eine Sucht, die mit Eifer sucht, was Leiden schafft!“
Jedenfalls bekommen wir am Ende folgende Auflösung präsentiert. Marie ist eine gespaltene Persönlichkeit. Durch ihre Homosexualität und die eifersüchtige Liebe zu Alex hat sie in ihrem Inneren einen Mann erschaffen, dessen Existenz sie sich nicht bewusst ist. Wir bekommen diesen Plot als Erstes in den Bildern einer Überwachungskamera präsentiert, nachdem Marie dem Psychopaten ‚umgebracht’ hat.
Leider macht diese Wende am Ende den mühsamen Aufbau des Filmes kaputt. Auf einmal habe ich so viele Fragen im Kopf, die sich mir vorher nicht gestellt haben. Warum musste Aja in Anleihen an ‚Fight Club’ und ‚Identity’ übergehen?
Warum befand sich Marie an zwei Orten gleichzeitig? Am Steuer des Lieferwagens und im Kofferraum…
Wer steuerte den Verfolgungswagen, in welchem Marie hinter dem Lieferwagen herjagte?
Wie kam der Lieferwagen überhaupt zur Farm?
Wer fügte Marie Wunden zu, die ihr der Mörder beibrachte und die sich ein Mensch unmöglich selber beibringen kann?
Selbst mit einer überschäumenden Phantasie Maries sind einige Handlungsstränge nicht mehr zu erklären. Vielleicht sollte ich demnächst doch einmal die Logik bei derart von Film beiseite lassen. Aber irgendwie fällt mir das schwer, zu mal Aja ja nun doch sehr viel versprechend einen Bruch vom Splasher zum Thriller begangen hat, den er aber nicht in entsprechender Weise beenden konnte oder wollte.
Doch eine Frage vom Anfang wurde mir beantwortet. Jetzt erscheint mir sehr klar, warum Marie jeden Schritt des Psychopaten voraussehen und somit ihre Spuren gründlich verwischen konnte.
!!! SPOILER ENDE !!!
• Fakten zur DVD und zum Film
Ich kann mich in meinen Aussagen nur auf die Leih-DVD stützen.
‚High Tension’ ist nur mit fehlender Jugendfreigabe zu bekommen. Herausgeber ist McOne. Der Anbieter hat sich entschieden viel zu schneiden, so dass dem Film ungefähr 2 Minuten fehlen (Genre-Fans sollten ausländische DVD’s kaufen). Ironischer Weise erscheinen die geschnittenen Szenen im ‚Making of’ auf der DVD. Das scheint wohl im Zensurland Deutschland niemanden zu stören, da sie wohl aus dem filmischen Zusammenhang gerissen sind. Die längste geschnittene Version ist nur 1 Minute gekürzt. Nach ausführlichen Recherchen habe ich noch keine Version gefunden, die unverstümmelt ist und somit die volle Wirkung des Filmes entfaltet.
Die Features der DVD, die relativ sparsam sind, gebe ich nur in Anführungspunkten wieder, da mich meist nur der Film interessiert und gegebenenfalls das ‚Making of’ oder auch mal eine Kurzinfo zum Schauspieler.
Alternativtitel: High Tension / Switchblade Romance
Spieldauer: ca. 86 Minuten
Bild: Widescreen, Optimiert 16:9; PAL
Ton: Deutsch, Englisch, Französisch - Dolby 5.1
Ausstattung: Extras: deutscher und französischer Trailer; Fotogalerie; Biografien; Programmhinweise; The Making of "High Tension"; Interviews mit Cécile De France, Maïwenn Le Besco, Philippe Nahon und Make-up Artist Giannetto de Ross
Die Bildqualität ist sehr gut. Es gibt kein Bildrauschen. Die Farben sind in keiner Weise beeinträchtigt und das Bild ist gestochen scharf.
Der Ton ist sehr gut abgestimmt. Es gibt keinen lautstarken Unterschied zwischen Effekten und Dialogen. Das Dolby zeigt seine Wirkung und man denkt, dass man im Geschehen mit dabei ist.
Zum Preis kann ich nicht viel sagen, da ich ja wie schon erwähnt eine Leih-DVD hatte. Bei Amazon bin ich auch nicht fündig geworden. Nur bei Ebay fand ich eine gebrauchte DVD im Angebot für 7,00 Euro.
Wahrscheinlich liegt die mangelnde Möglichkeit die DVD käuflich im Internet zu erwerben an der fehlenden Jugendfreigabe. Also macht es wie ich, wenn ihr Filme erwerben wollt, die ab 18 sind! Geht einfach zu eurem Händler des Vertrauens und fragt danach. Dieser wird dann einen Schlüssel zücken oder unter die Ladentheke greifen oder für euch eine Bestellung aufgeben. ;)
• Fazit
‚High Tension’ ist ein durchaus gelungener und spannender ‚Splasherthriller’, der aber durch seine überraschende Wende an Glaubwürdigkeit verliert, die er zuvor durch die Leistung seiner Schauspieler erhalten hat. Die Logik bleibt dadurch auf der Strecke und lässt das mühsam aufgebaute Gerüst aus Handlung und Spannung in sich zusammenfallen.
Aufgrund seiner gewalttätigen und blutigen Szenen ist der Film nicht für Jugendliche zugänglich. Seit Januar diesen Jahres ist ‚High Tension’ auf DVD erhältlich, die aber in Deutschland eine stark gekürzte Version zeigt. Wirkliche Fans sollten sich den Film im Ausland besorgen. An der Qualität der DVD von McOne ist nichts auszusetzen! Bild und Ton tragen sehr viel zum packenden Filmerlebnis bei.
Der Film und die DVD zusammen erhalten von mir Abzüge für den unrealistischen Plot und die gekürzten Szenen. Trotzdem gibt es von mir 4 Sterne, weil der Film es geschafft hat mich trotz meiner Abgestumpftheit zu fesseln, so dass ich mich zeitweise in meiner Lümmelcouch festgekrallt habe.
Danke fürs Lesen, Bewerten und Kommentieren!
LG Pega
Ich schreibe unter diesem Nick bei Ciao und yopi. weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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plötzlichpapa, 19.04.2005, 16:21 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
doch sehr. Ich kenne überhaupt nicht viele, gute französische Filme.
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retilein, 11.04.2005, 15:12 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
auch wenn ich ehrlich gesagt zunächst an das gleichnamige lied gedacht habe...noch sg zur woche
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Realjackass´ neuer Lieblingsfilm!
5- Action: durchschnittlich
- Anspruch: wenig anspruchsvoll
- Romantik: niedrig
- Humor: kein Humor
- Spannung: sehr spannend
- Altersgruppe: keine Angabe
- Meinung bezieht sich auf: DVD-Version
Pro:
Schauspieler, Gewalt im Film, Atmosphäre, einfach alles!
Kontra:
Die geschnittenen Versionen, vielleicht die Logik
Empfehlung:
Ja
Seit längerem kursieren in diversen Internetforen, die das Thema Horrrorfilm haben, Gerüchte und Diskussionen über einen Film namens ``High Tension´´ oder auch ``Haute Tension´´. Angeblich soll der Streifen einer der besten Horrorfilme der letzten Jahre sein. Dem musste ich auf den Grund gehen und habe mir den Film besorgt. Zwar nur die leicht geschnittene Version, aber was soll´s, in dem Fall war der Film trotzdem noch mehr als brutal. Doch dazu später mehr, jetzt erstmal zur:
Story
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Die beiden Freundinnen Marie und Alex wollen für die Schule lernen und fahren so zu Alex´ Eltern, die auf einer kleinen Farm auf dem Land leben. Marie versteht sich auf Anhieb gut mit Alex Eltern und auch mit deren kleinem Sohn. Alles scheint normal zu sein: Man wünscht sich eine gute Nacht und geht schlafen. Mitten in der Nacht passiert dann das schreckliche: Es klingelt an der Tür. Alex´ Vater geht nach unten um zu sehen, wer zu solch später Uhrzeit noch kommt. Dies soll sich aber als Fehler rausstellen! An der Tür steht ein geistesgestörter, ca 50 Jähriger Mann der gerne Familien tötet und sich ab und zu mit abgetrennten Köpfen befriedigt. Nachdem der Vater den Kopf verloren hat, wird die Mutter und dann der kleine Sohn ohne Gnade getötet. Marie wird von dem Killer garnicht bemerkt und ihre Freundin, Alex, in dem großen Truck des Killers verschleppt.
Marie, die ihrer Freundin helfen will versteckt sich ebenfalls auf der Ladefläche des Trucks. Sie schafft es allerdings nicht, Alex´ Fesseln zu lösen und so müssen die beiden vorerst abwarten. Als der Killer an einer Tankstelle hält scheint das die optimale Gelegenheit zu sein um Hilfe zu rufen. Pustekuchen! Der Tankwart wird ebenfalls von dem Killer abgeschlachtet und so geht die Fahrt weiter. Marie verfolgt den großen Truck mit dem Auto des Tankwarts in einen abgelegenen Wald, wo es zum finalen Kampf der beiden kommt..
(Ich weiß, die Inhaltsangabe ist etwas kürzer als sonst, aber hier gibt es einfach nicht mehr zu sagen. )
Schauspieler
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Die Hauptdarstellerin Marie wird gespielt von Cécile De France. Vorweg muss gesagt werden dass Cécile eine echt hübsche Frau ist und es mir schwer fällt hier nicht die ganze Zeit von ihr zu schwärmen ;-) Aber OK es ist natürlich nicht so, dass sie nur gut aussieht. Im Gegenteil: Sie liefert eine der besten Leistungen ab, die ich seit langem in diesem Genre gesehen habe! Zuerst muss sie mit ansehen wie die gesamte Familie von Alex abgeschlachtet wird und dann wird sie auch noch vom Killer gejagt. Dass man da viel Angst rüberbringen muss, ist klar. Dies schafft Cécile De France allerdings mit Bravour.
Weiter geht es mit Maïwenn Le Besco, die Alex spielt. Diese hat eine nicht halb so anspruchsvolle Rolle wie ihre Kollegin De France. Ihre einzige Aufgabe ist es nämlich wie eine bekloppte zu schreien und das die meiste Zeit über. Naja, wenn man bedenkt dass Alex´ gesamte Famile grausam umgebracht wurde, kann man das schon nachvollziehen. So würde ich sagen liefert Maïwenn Le Besco eine Durchschnittsleistung ab.
Philippe Nahon spielt den irren Killer, der, wenn ich mich recht erinnere, garkeinen Namen hat. Das ist auch irgendwie gut so, denn: Das sorgt dafür, dass der Film sehr deprimierend auf den Zuschauer wirkt! Ganz am Anfang sehen wir einen drastischen Schnitt: Erst eine glückliche Familie die spielt und lacht und plötzlich ein Mann in einem großen Truck, der sich mit einem abgetrennten Kopf befriedigt und diesen dann einfach wegwirft. Später dann dringt er in das Haus ein und schlachtet alle ab - grundlos. Er redet auch fast nie, was das ganze noch beklemmender wirken lässt. Der große, unbekannte perverse - Philippe Nahon hat diese Rolle sehr gut verkörpert!
Weitere Darsteller im Film sind:
Franck Khalfoun, Andrei Finti, Oana Pellea, Marco Claudiu Pascu, Jean-Claude de Goros, Bogdan Uritescu, Gabriel Spahiu
Splatter
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So, nun zu einem der wichtigsten Punkte: Wie brutal ist der Film? Leider habe ich nicht die ungekürzte Version gesehen, was aber sicher noch nachgeholt wird.
Eines lässt sich mit Sicherheit sagen: Auch in der gekürzten Version dürfte der Film all denen, die solche Filme nicht gewohnt sind, viel zu brutal sein! Was man hier teilweise sieht ist echt extrem und sowas hätte ich im Voraus auch nicht erwartet. Vor allem der erste Mord ist sehr brutal, wie der Kopf des Vaters abgetrennt wird und das Blut nur noch so spritzt und spritzt und spritzt.. Schon echt heftig!
Als dann auch noch die Mutter und der kleine Sohn grausam getötet werden, dürfte das für viele ein guter Grund sein, den Film nicht weiter anzusehen. Horrorfans allerdings werden von der unglaublich dichten Atmosphäre überrascht werden, die sich vor allem am Anfang aufbaut und immer mehr entfaltet. Dies liegt vor allem daran, dass wir nicht wissen, wieso der Killer das alles tut. Wir sehen schlicht und einfach einen Mann, der darauf steht sich mt abgetrennten Köpfen zu befriedigen und schlafende Familien niederzumetzeln. Auch um die Identität des ungefähr 50 Jahre alten Killers wird kein Hehl gemacht. Wir sehen sein Gesicht recht schnell. Dies ändert aber nichts an der Atmosphäre, im Gegenteil!
So würde ich ohne Übertreibung behaupten, dass ``High Tension´´ einer der brutalsten Filme der letzten Jahre ist!
Daten zum Film
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Originaltitel: Haute Tension
Alternativtitel: X-Tension, Switchblade Romance, High Tension
Land: Frankreich (2003)
Regie: Alexandre Aja
Länge: 86:59 Min. (uncut) 85:53 Min. (cut - SPIO/JK)
Freigabe: SPIO/JK
Indiziert: Nein
@ Realjackass
Die beste DVD
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Eins mal vorneweg: Es gibt keine Deutsche DVD, die empfehlenswert wäre, da eigentlich alle gekürzt sind. Das fängt bei der ganz normalen DVD von MC ONE an. Diese hat die Freigabe SPIO/JK und eine Lauflänge von 85:53 Minuten. Zwar ist diese Version noch ansehlich, aber wenn man die Möglichkeit hat, sollte man lieber zu einer ungekürzten Scheibe greifen.
Desweiteren gibt es noch 2 Special Editions von MC ONE. Auf der einen befindet sich wieder die SPIO/JK Fassung, auf der anderen die NICHT zu empfehlende ``Keine Jugendfreigabe´´ Version mit nur 84:48 Minuten.
Kommen wir jetzt aber mal zu erfreulicheren Dingen wie der ungekürzten Fassung. Die DVD kommt aus Österreich und wird ebenfalls vertrieben von MC ONE.
Kritik
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Auf den ersten Blick ist Haute Tension ein stinknormaler Slasher, wie es sie zu dutzenden gibt. Die Handlung ist zwar relativ Neu, erfindet das Genre aber auch nicht Neu. Von demher sind viele Leute wohl mit geringen Erwartungen an den Film gegangen und wurden dann, wie ich, voll und ganz überzeugt!! Ich muss ganz ehrlich sagen, dass Haute Tension der beste Film ist den ich seit langem gesehen habe. Ab und zu darf es auch gerne mal ein anspruchsvoller Film sein, der in meinen Player kommt. Ich würde den Streifen jetzt nicht als ``American History X´´ anspruchsvoll bezeichnen, um mal ein gutes Beispiel zu nennen. Vielmehr ist er ein anspruchsvoller Horrorfilm. Ob einem das gefällt, muss aber jeder für sich selbst entscheiden.
Was ich besonders krass fand waren die Kontraste, die sich einem am Anfang bieten. Zuerst sieht man eine Frau mit tiefen Schnittwunden, die in einer Anstalt sitzt und was vor sich hin murmelt. Als nächstes sehen wir 2 glückliche Frauen, die auf´s Land fahren. Die gesehenen Bilder vom Anfang sind fast wieder vergessen. Pötzlich schwenkt die Kamera allerdings auf einen Truck, in dem ein Mann sitzt, welcher sich mit einem abgetrennten Kopf befriedigt und ab dann geht es richtig los: Der unbekannte stürmt das Haus und tötet einen nach dem anderen. Die Mordszenen die man sieht gehören sicherlich zum härtesten seit langem. Nicht, weil sie das Splattergenre Neu erfinden, sondern weil sie extrem grausam und unmenschlich dargestellt werden. Dies zieht sich durch den ganzen Film, immer wieder mal bekommt man Blut zu sehen und immer sind die Morde sehr sadistisch. Dass das nicht jedem gefällt ist klar und so rate ich den Film schon jetzt Leuten ab, die keinen robusten Magen besitzen.
Um den Film aber besser kritisieren zu können, ist es unbedingt notwendig, das Ende zu verraten, da manche dieses für genial empfinden, andere eher als nervig.
+++Spoiler+++
Wie sich zum Schluß herausstellt, war es kein Mann der alle getötet hat, sondern Marie selbst. Der Grund dafür ist ihre Schizophrenie.
Jetzt stellem sich dem Zuschauer sehr viele Fragen. Zum Beispiel wie es sein kann, dass sie zwar alle umgebracht hat, aber auch immer als dritte Person zugeschaut hat. Oder in einer anderen Szene fährt Marie sich als Killer selbst hinterher. Wie kann es sein, dass sie 2 Autos gleichzeitig fahren kann?
Naja egal. Wenn man will könnte man das ganze auch so Interpretieren, dass Marie die ganze Zeit in einer Anstalt gessesen hat wie man es ja am Anfang gesehen hat und das ganze nur ausgedacht war.
+++Spoiler Ende+++
Fazit
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High Tension kann ich zu 100% denen empfehlen, die gerne kranke und harte Horrorfilme sehen, über die man aber auch mal Nachdenken kann. Der Film besticht durch seine sadistischen Mordszenen, seine deprimierende Grundstimmung und durch die sehr überzeugenden Schauspieler bei denen es richtig Spaß macht, zuzusehen! Ich weiß nicht ob ich das schon erwähnt habe, aber der Streifen ist mein neuer Lieblingsfilm und das, obwohl ich nur die geschnittene Version kenne. Von demher: Alle, die einen starken Magen haben, MÜSSEN diesen Film einfach sehen!
Mfg
Realjackass weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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modschegibbchen, 23.02.2005, 21:06 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
DU DARFST DOCH NICHT DEN SCHLUSS VERRATEN! WO BLEIBT DENN DA DIE SPANNUNG? ;o)
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klukklukkluk, 17.02.2005, 00:08 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
dann sollte ich dir die presse-dvd wohl mal leihen... die ist härter als man es erwarten kann!
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Schrank köpft Kopf
4- Action: durchschnittlich
- Anspruch: wenig anspruchsvoll
- Romantik: sehr niedrig
- Humor: kein Humor
- Spannung: durchschnittlich
- Altersgruppe: keine Angabe
- Meinung bezieht sich auf: andere Version
Pro:
Splatter, Story, Atmosphäre
Kontra:
Das Ende?
Empfehlung:
Ja
Alex und Marie sind Studentinnen und haben sich vorgenommen, sich im Landhaus von Alex Eltern auf ihr Examen vorzubereiten. Das Landhaus liegt abgelegen und bietet daher perfekte Vorraussetzungen für ein ungestörtes Lernen.
Die sehr verschiedenen jungen Frauen scheinen perfekt zu harmonisieren und Marie wird von der Gastgeberfamilie gleich gut aufgenommen. Als die Nacht hereinbricht und sich die Bewohner zur Nachtruhe bereit machen, geschieht dann aber das Unerwartete...
Ein fremder, sehr heruntergekommen wirkender Mann klingelt und macht sich gleich über den Vater der Familie her, der die Tür öffnete und dafür seines Hauptes entledigt wird. Im Anschluss geht es dem Rest der Familie an den Kragen, einzig Alex und Marie überleben vorerst, allerdings befindet sich Alex in den Klauen des Killers. Marie gelingt es durch geschickte Aktionen dem sicheren Tod zu entgehen und sie entscheidet sich sogar, ihre Freundin zu retten, als diese von dem Mörder entführt wird. Waghalsig klettert sie in den Transporter des Entführers und versucht Alex aus ihrer misslichen Situation zu befreien...
Mit seinem dritten Film ist dem französischen Regisseur, Alexandre Aja, sicherlich sein Durchbruch gelungen, denn obwohl er sich dem „einfachen“ Thema Slasher-Movie hingab, hat er etwas Besonderes geschaffen, dass Freunden des Splattergenres sicherlich viel Diskussionsmaterial bietet. Herauszuheben sind sicherlich die herben, gelungenen und leicht verstörend wirkenden Spezialeffekte, die mit Sicherheit zu den härtesten ihrer Zunft zählen. Besonders die Szene, als der Vater der Familie ausgeschaltet wird, ist hier zu erwähnen. Eine vergleichbare Szene hat es in den letzten Jahren, im Splatterbereich, nicht gegeben. Aber der Film reduziert sich nicht nur auf Gewaltakte, sondern bietet dem Zuschauer viel mehr.
Der Plot beginnt zwar relativ genretypisch, sodass man erahnen kann, was einen erwartet, doch es macht sich schon hier eine gewisse Faszination breit, die den Betrachter gar nicht an Abschalten denken lässt. Die aufkommende Spannung wird mit einer bedrohlichen Horroratmosphäre unterstrichen und die Darsteller, hier insbesondere der Killer, tragen zum nahezu perfekten Horrortrip bei. Den Schauspielern wurde, bedingt durch das Genre, nicht wirklich viel abverlangt, sie meistern ihre Rollen aber vorzüglich und lassen zu keiner Zeit einen negativen Eindruck entstehen, den man ja des öfteren bei Slashern vorfindet.
Wenn man dann also die spannende Geschichte verfolgt hat, und man sich so langsam einen Reim auf das Ganze gemacht hat, wird man als Zuschauer auf eine harte Probe gestellt, denn die logischen Schlüsse lösen sich urplötzlich in falsche Spekulationen auf. Der Ausgang der Geschichte kann wirklich von keinem vorrausgesagt werden, darauf soll an dieser Stelle aber nicht näher drauf eingegangen werden.
„High Tension“ ist ein Film, den man als Horrorfreak sicherlich gesehen haben sollte, da er hart, kompromisslos und absolut unvorhersehbar ist. Die DVD-Veröffentlichung wird das Label mcone vornehmen und sicher ist, dass der Film keine FSK 16 Freigabe bekommen wird...
Darsteller: Cécile De France (In 80 Tagen um die Welt, Die spanische Herberge), Maïwenn Le Besco (Das fünfte Element, Leon), Philippe Nahon (Pakt der Wölfe, Die purpurnen Flüsse, Irreversible)
Regie: Alexandre Aja
FSK: High Tension wird im Verleih mit einer „SPIO / JK geprüft“-Version veröffentlicht und im Verkauf mit einer „KJ“ = Keine Jungendfreigabe (ehemals FSK 18!).
Drehland: Frankreich
Jahr: 2003
Filmlänge ca. 86 Minuten
Originaltitel Haute Tension weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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ZordanBodiak, 10.01.2005, 01:43 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Der Film fängt wirklich stark an! Aber der Plottwist ist wohl das Lächerlichste, was mir jemals unter die Finger gekommen ist. Liest niemand die Drehbücher Korrektur? Oder wie kommt's, dass man so einen Schwachsinn verzapft, der die ges
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Bjoern.Becher, 08.12.2004, 18:02 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Die DVD von McOne wird sogar leider gekürzt sein. Die Leih-DVD nur ganz leicht, die Kauf-DVD etwas stärker. Glücklicherweise habe ich noch ein Presse-Exemplar bekommen, das angeblich ungekürzt ist. Hoffe ich komme am Wochenende zum Scha
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Blut, Schweiß und Tränen
4- Action: viel
- Anspruch: anspruchslos
- Romantik: sehr niedrig
- Humor: kein Humor
- Spannung: spannend
- Altersgruppe: keine Angabe
- Meinung bezieht sich auf: Kino-Version
Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
Über kaum einen Genrefilm wurde in den letzten Monaten so viel gesprochen wie über Alexandre Ajas „Haute Tension“ (alternativ auch „High Tension“ oder gar „Switchblade Romance“): Der neue Slasher aus Frankreich sei mit seinen unerträglich harten Gewaltexzessen DER Horrorfilm des Jahres und Worte wie „ultrabrutal“ wurden schon fast synonym für dessen Titel verwendet. Wie es bei einem Hype nun mal so ist, machten sich dann auch schnell die Gegenstimmen derer breit, die wohl zu viel erwartet haben: Gar nicht so hart wie alle behaupten und langweilig soll’s sein und unoriginell und dann auch noch ein doofes Ende...
Die Wahrheit liegt mal wieder irgendwo dazwischen und die Story ist schnell erzählt: Die Studentinnen Marie (Cécile de France) und Alex (Maiwenn le Besco) fahren in das abgelegene Landhaus von Alex’ Eltern um sich auf ihre Examensprüfung vor zubereiten. Auf der Fahrt dorthin werden die üblichen Slasherstereotypen schnell bemüht: Alex ist die Schlampe und Marie scheint eher die prüde Zippe zu sein, die jeden schlechten Ami-Schlitzerfilm als einzige Überlebende verlassen würde, nur um gleich zu Anfang des Sequels gekillt zu werden.
Nachdem die beiden im Landhaus eingetroffen sind, wird Marie der Familie vorgestellt und da es bereits mitten in der Nacht ist, ist es Zeit schlafen zu gehen. Doch kurze Zeit später klingelt es an der Tür. Der Vater macht auf und sieht sich einem abgerissenen Kerl (Philippe Nahon) gegenüber, der ihn gleich einen Kopf kürzer macht (und das wohl auf die unkonventionellste Methode, die man je zu sehen bekam). Danach beginnt er die gesamte Rest-Familie systematisch umzubringen...
Regisseur und Drehbuchautor Alexandre Aja beschränkt seinen Film wirklich auf das wesentliche, wie die Story schon erahnen lässt; aber gerade das macht „Haute Tension“ aus: Die Geschwindigkeit und Gnadenlosigkeit mit der der Terror über das heile Familienidyll hereinbricht, schmerzt wirklich. Auch sonst geht Aja gern dorthin, wo es wehtut; vom gängigen Slasher sind hier nur Rudimente erhalten. Die Soundkulisse besteht zum Großteil aus bizarren Lauten, wie Surren oder Quietschen, im Film wird kaum gesprochen, wenn man mal von Philippe Nahons Schnaufen und den Todesschreien der Opfer absieht. Die Atmosphäre erinnert eher an das Terrorkino der 70er, wie „Texas Chainsaw Massacre“, „Last House on the Left“ oder den ähnlich verstörenden „Last House on Dead End Street“.
Meine Befürchtungen, die mir Anfangs kamen, „Haute Tension“ wäre wieder nur ein billiger Slasher mit der üblichen Dramaturgie für die Mülltonne und sowohl gesichts- als auch talentlosen Darstellern, wurden schnell weggewischt, denn Alexandre Aja verschwendet bei seinem Film keine Zeit und unternimmt nicht den zum Scheitern verurteilten Versuch, das Genre neu zu erklären. Der häufig gepriesene Gewaltexzess wird hier mit einem unglaublichen Sadismus präsentiert: Quälend lange Tötungssequenzen, ein irrer Killer, der sich einen Spaß daraus macht seinen Opfer zu suggerieren, er würde sie gleich lebendig verbrennen und der auch schon mal mit einer gigantischen Kreissäge ganze Autos inklusive Insassen verhackstückt. Trotz alledem ist „Haute Tension“ kein typischer 80er-Jahre-Partyslasher, bei dem das Publikum vor Verzückung grölt, wenn der Killer sein Werk verrichtet – dafür ist Ajas Film viel zu unbequem.
Allerdings hat „Haute Tension“ weitaus mehr zu bieten als nur ein paar schnöde Splatterszenen, auf die er häufig reduziert wird. Vor allem besticht der Film durch ein brillantes Ensemble; allen voran Hauptdarstellerin Cécile de France. „Haute Tension“ ist komplett auf sie zugeschnitten und sie reißt den Film mit einer schier unglaublichen Präsenz förmlich an sich. Hier sieht man ausnahmsweise mal eine wirklich starke Frau, der man diese Rolle zu jeder Sekunde abkauft und die nicht ein „tough girlie“-Image hineingezwungen wurde. Zwischen Cécile de France und diesen ganzen amerikanischen Silikontitten-Hupfdohlen besteht ein Qualitätsunterschied, der Lichtjahre auszumachen scheint; selten gab es in einem Horrorfilm eine derart starke (das meine ich im doppelten Sinne) Identifikationsfigur.
Großartig wie immer ist natürlich auch Philippe Nahon, der bereits in den Filmen von Gaspar Noe („Carne“, Seul Contre Tous“, Irreversible“) sein Talent als unerbittlicher Scheißkerl eindrucksvoll unter Beweis stellen konnte. Hier legt er noch mal eine Schippe drauf und Alexandre Aja lässt kein gutes Haar an seinem Maniac, präsentiert ihn gleich zu Anfang beim Oralsex mit einem abgetrennten Kopf und lässt ihn auch schon mal kleine Kinder mit der Schrotflinte über den Haufen ballern. Dazu stapft er unbeirrt durch seine Umgebung, kümmert sich um nichts anderes und wirkt in seinem Wüten ähnlich unangreifbar wie Jason Vorhees, nur dass er noch um einiges gnadenloser und sadistischer daherkommt, was Aja mit den unglaublich fiesen und extrem langen Mordsequenzen dokumentiert.
Nur der Schluss geht dann in die Hose: Aja versucht hier schlauer zu sein als sein Film und verkehrt hiermit die gesamte Logik von „Haute Tension“, was jedoch nicht wirklich ins Gewicht fällt, da die Story absolut uninteressant ist. Man hat sich mittlerweile längst in den Bann der unglaublichen Intensität und Atmosphäre des Films begeben – da würde eine Story nur stören.
„Haute Tension“ ist einer der besten Horrorfilme seit langem; nicht, weil er unbedingt Neuland betritt, sondern eher da er bereits Vorhandenes so gänzlich anders angeht als andere zuvor. Dazu kommt noch der großartige Cast, der für einen Horrorfilm alles andere als selbstverständlich ist und die Kunst, trotz Hochglanz-Videooptik derart physische Härte zu erzeugen.
Originaltitel: Haute Tension
Alternativtitel: High Tension / Switchblade Romance
Produktionsland & -jahr: Frankreich 2003
Regie: Alexandre Aja
Drehbuch: Alexandre Aja, Gregory Levasseur
Kamera: Maxime Alexandre
Musik: Francois Eudes
Darsteller: Cécile de France, Maiwenn le Besco, Philippe Nahon, Franck Khalfoun, Andrei Finti, Oana Pellea weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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klukklukkluk, 22.08.2004, 13:37 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
schade, dass es den in deutsch noch nicht gibt.
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Switchblade Romance
5- Action: durchschnittlich
- Anspruch: durchschnittlich
- Romantik: niedrig
- Humor: wenig humorvoll
- Spannung: sehr spannend
- Altersgruppe: keine Angabe
- Meinung bezieht sich auf: Kino-Version
Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
Haute Tension“ ist das beste Beispiel dafür, dass französische Filme in den letzten Jahren an Qualität rasant zugenommen haben. „Haut Tension“ ist der dritte Film von Alexandre Aja. Dieser machte einen Film, der auf Anhieb ein Welterfolg werden wird.
In „Haute Tension“ geht es um zwei Freundinnen Alex und Marie, die zum lernen aufs Land fahren. Dort besuchen sie Alex Eltern. Doch gleich am ersten Tag bricht das Grauen über sie herein. Ein Killer dringt ins Haus ein und metzelt Alex Familie nieder. Alex selber nimmt er gefangen und sperrt sie in seinen Truck. Die einzige die das Massaker im Haus überlebt hat, ist Marie. Diese versteckt sich nun auch im Truck des Killer um ihrer Freundin zu helfen. Als der Killer an einer Tankstelle anhält, geht Marie in die Tankstelle und bietet den Kassierer um Hilfe. Doch der Killer meuchelt auch diesen und fährt weiter. Doch Marie nimmt die Autoschlüssel des toten und fährt dem Killer hinterher. Doch bald muss sie feststellen, dass der Killer sie bemerkt hat. Es kommt zum Entscheidenden Kampf.
Alexandre Aja übernahm im seinem Film nicht nur die Regie, er schrieb auch am Drehbuch mit. Verstärkung für seinen Film bekam er von Phillipe Nahon. Dieser wurde auch über die Grenzen Frankreichs bekannt durch die Gaspar Noe Filme „Carne“, „Menschenfeind“ und „Irreversible“. Auch hier spielt Nahon wieder den „Bad Guy“, in diesem Fall den Killer. Zu erwähnen ist auch noch die Hauptdarstellerin Cecile de France. Diese spielt in „Haute Tension“ die Rolle der Alex.
Bei „Haute Tension“ ist der Name auch Programm. Hier herrscht Hochspannung vom ersten Augenblick an. Schon der Vorspann überzeugt durch eine Soundkulisse, die einem ein flaues Gefühl in der Magengegend verpasst. Danach geht der Film sehr fröhlich los. Mann sieht zwei Freundinnen im Auto fröhlich durch die Gegend fahren. Dies ist auch der einzige Augenblick im Film, wo man noch denken kann, dass es sich hier um einen blödsinnigen Teenieslaher handeln könnte. Doch bald wird man dem eines besseren belehrt. Der Film ist im höchsten Masse spannend inszeniert, und hat nichts gemeinsam mit Teenieslashern. Hier wird keine zeit vergeudet mit Dialogen. Es geht gleich zur Sache. „Haute Tension“ versucht nicht das gerne des Slashers neu zu erfinden, sondern kommt gleich zum Punkt. Nach ca. 15 Minuten Einführung, rückt auch schon der Killer an, und metzelt alles nieder was sich im Haus befindet. Die Morde sind kompromisslos in Szene gesetzt worden und an Blut wurde dabei nicht gespart. Der einzige Kompromiss der hier in Sachen Gewalt ist, dass ein Kind nur im Off stirbt.
Nach dem Massaker im Haus wandelt sich der Film. Nun ist er nicht mehr ein Slasher sondern, eher ein Duell zwischen dem Killer und der einzigen Überlebenden. Dieses Duell ist sehr spannend in Szene gesetzt worden. Dabei muss man die Hauptdarstellerin Cecile de France loben. Diese verkörpert die Figur im Film mit unglaublicher Intensität. Zu jeder Zeit nimmt man ihr die Angst und die Leiden ab, die sie ertragen muss. Für diese Leistung hätte sie eigentlich einen Oskar verdient ( den sie aber mit Sicherheit nicht kriegen wird). Die Soundeffekte sorgen für eine besonders düstere Atmosphäre. Sie sind so eingesetzt, dass man jederzeit die Gefühle der Schauspieler vermittelt kriegt. Die Idee mit den Soundeffekten ist zwar nicht neu , aber sehr gut eingesetzt. Der Sound ist sowieso einfach nur geil. der Soundtrack ist ein absolutes Muss.
Die Filmidee ist nicht neu, aber „Haute Tension“ hat zwei Dinge die andere Slasher nicht haben. Zum ersten sind es Schauspieler die ihr Handwerk verstehen und zum zweiten die Gewalt. Der grad an Gewalt ist sehr hoch geworden, dass liegt vor allem daran, dass die Morde sehr sadistisch daher kommen. Hier sterben die Opfer lange und vor allem blutige Morde vor der Kamera. Die Tötungsideen sind teilweise sehr Einfallsreich geworden. Die Kamera hält immer ein länger drauf als bei anderen Filmen dieser Gattung. Die Messermorde erinnern zum Teil schon an die „Argento“ Filme. Der Film erhält zusätzlich härte dadurch, dass man nicht weiß warum der Killer so etwas tut. Das Vorgehen des Killers ist so kompromisslos, dass er kein bisschen überlegt bevor er auch den kleinen Jungen tötet. Dies zeigt dem Zuschauer was für ein kranker Bastard das sein muss. Der Film wird oft als „Ultimativer Gehwaltfilm“ gehandelt, dies, stimmt aber nur zum Teil. Der Film ist an einigen Stellen sehr hart geworden, doch es gibt nichts zu sehen was man nicht vorher schon einmal gesehen hat. Trotzdem sollte man den Film nicht nur auf die Gewalt reduzieren, dann er hat noch weit mehr als das zu bieten.
Der einzige Kritikpunkt der mir einfällt, ist das Ende des Films. Es ist zwar überraschend, aber trotzdem zum teil misslungen. Man kommt zwar nie auf das Ende, dass ist aber nur weil es absolut unrealistisch ist. Ich beklage mich wirklich nicht gerne über unrealistische Filme, hier ist es aber zu abstrus geworden. Wer sich selber mal versuchen will das Ende zu erraten, dem gebe ich den Tipp genau in den ersten 20 Minuten aufzupassen. Doch trotzdem errät man es eigentlich nicht. Ein weitere kleiner Kritikpunkt ist, dass Nahon in der Rolle des Killers unterfordert ist. Er spielt seine Sache zwar so sehr gut, dass er aber viel mehr kann hat er in Noes „Menschenfeind“ bewiesen.
„Haute Tension“ wird sich zu einem Klassiker entwickeln, dafür sorgen schon die Produzenten des Films. Aber wie alle modernen Klassiker hat auch „Haute Tension“ prominente Vorbilder. Man Schluss wo der Killer die letzte Überlebende mit einer Kreissäge jagt, erinnert schon an Leatherface aus „Texas Chainsaw Massacre“. Die Szene in der ein Mann mit der Kreissäge traktiert wird und sich das Bild rot färbt, erinnert doch verdächtig an Sam Raimis „Tanz der Teufel 2“. Der Truck des Killer sieht auch sehr bekannt aus, in „Jeepers Creepers“ gab es fast den selben. trotz aller Ideen die aus anderen Filmen entwendet wurden, ist „Haute Tension“ sehr eigenständig.
Es gibt schon zwei DVD´s von „Haute Tension“. Die französische DVD hat aber leider kein englischen Ton und auch keine englischen Untertitel. Darum ist sie unbrauchbar für Leute ohne französisch Kenntnisse. Die Koreanische DVD hat zwar englische Untertitel, aber ist um 2 Minuten geschnitten. Im Dezember erscheint aber eine DVD auch bei uns. Ob diese jedoch ungeschnitten kommt wage ich zu bezweifeln. Dafür gibt’s es im Dezember die Amerikanische DVD zu kaufen und zwar uncut.
Originaltitel: Haute Tension
Herstellungsland: Frankreich
Erscheinungsjahr: 2003
Regie: Alexandre Aja
Darsteller: Cécile De France
Maïwenn Le Besco
Philippe Nahon
Franck Khalfoun
Andrei Finti
Oana Pellea
Marco Claudiu Pascu
Jean-Claude de Goros
Bogdan Uritescu
Gabriel Spahiu weiterlesen schließen
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