Heilpflanzen Testberichte
Auf yopi.de gelistet seit 09/2003
Pro & Kontra
Vorteile
- aromatisch, gesund, starker Virenkiller
Nachteile / Kritik
- bei Heuschnupfen müsste man fern bleiben; der Tee macht aber nichts aus
Tests und Erfahrungsberichte
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Brennessel - nicht nur ein Unkraut
12.06.2003, 08:22 Uhr von
AngelJutta
Ich bin Mutter im Alter von 45 Jahren. Habe 3 Jungs im Alter von 14, 16 und 20 Jahren.Meine Heima...5Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
Als ich letztens beim Spazierengehen an einem Teich vorbei gekommen bin an dem sehr viele Brennesseln wachsen, hab ich mir ein paar Gedanken gemacht wofür man sie so gebrauchen kann.
Ich glaube fast jeder kennt sie und hat schon so seine mehr oder weniger gute Bekanntschaft mit ihren brennenden Eigenschaften macht. Sie wächst meistens in Gruppen und ist an ihren gegenständigen gesägten Blättern zu erkennen, die mit kleinen Brennhaaren besetzt sind. Ihre Blüten sind recht unscheinbar. Sie sind gelblich und hängen in Rispen von den oberen Blattständen.
Der wissenschaftlicher Name lautet: Urtica dioica
Heilwirkung: Blutreinigend, Stoffwechselfördernd, Harnwegserkrankungen, Rheumatismus, Haarwuchsfördernd
Inhaltsstoffe: Nesselgift, Vitamine, Mineralien, Histamin, Sekretin
Verwendet werden die Pflanzenteile Kraut und Samen,
wobei das Kraut März bis August gesammelt wird und der Samen erst im Frühherbst.
Mittlerweile weiss ich auch das die Brennessel nicht nur ein Unkraut, sondern eine wichtige Heilpflanze ist, die einen Ehrenplatz in jedem Garten haben sollte.
Denn die Brennessel ist eine hervorragende Stoffwechsel-Pflanze. Vor allem als Frühjahrskur wirkt sie Wunder, indem sie all die Schlacken des Winters aus dem Körper auspült.
Das man sie als Tee trinken, im Salat oder in der Suppe und wie Spinat essen kann wußte ich ja schon.
Übrigens, sehr lecker ist ein Brennessel - Risotto welches ich mir öfters mache :-), aber nur für mich denn meine Familie mag es nicht.
Das Rezept:
1 großes Büschel Brennessel
2 mittelgroße Zwiebeln
350 g italienscher Rundkornreis
60 g geriebener Parmesan
6 EL Olivenöl
Salz, Pfeffer
1/2 l Brühe
Die Zubereitung:
Brennesseln waschen und schneiden (Handschuhe nicht vergessen!). Die Zwiebeln klein schneiden und mit den Brennesseln im Olivenöl andünsten. Dann den Reis dazugeben und mit 1 l heißem Wasser aufgießen, mit Salz und Pfeffer würzen. Ca. 20 Minuten kochen, immer wieder mit Brühe aufgießen. Mit Parmesan bestreut servieren.
Ist wirklich lecker!!
Das man man die Brennessel auch noch als Tinktur gegen Haarausfall in die Kopfhaut einmassieren kann, habe ich durch meine Neugier erst erfahren. Und weil ich selber unter Haarausfall leide habe ich es ausprobiert und siehe da: Es hilft wirklich. Ich habe es jedesmal nachdem waschen, wobei ich sagen muss das ich mein Haar nur jeden 2. Tag wasche, in die Kopfhaut einmassiert und mein Haarausfall ist wirklich weniger geworden.
Tinktur:
3 Handvoll frische Brennesselblätter
1 Liter klarer Schnaps oder Korn
Brennessel-Blätter waschen, in ein weithalsiges Glas schichten und mit dem Alkohol übergießen. Gut verschließen und 3-4 Wochen an einen sonnigen Platz stellen. Dann durch eine Kaffeefiltertüte abseihen und in Flaschen füllen.
Um ein Haarwasser herzustellen nehmt ihr:
50 ml Brennesseltinktur
150 ml Wasser
Vermische alles miteinander, füge eventuell noch ein paar Tropfen ätherisches Rosmarinöl hinzu und massiere die Kopfhaut damit ein. Das Haarwasser verringert die Schuppenbildung, fördert die Kopfhautdurchblutung, kräftigt das Haar und macht es wunderbar glänzend.
Sie soll auch gegen Rheumatismus und Gicht helfen, weil sie die Giftstoffe aus dem Körper auspült.
Besonders mutige Rheumapatienten lassen sich mit der ganzen Pflanze schlagen, um die Reizwirkung des Brennesselgiftes auszunutzen. Bei dieser Methode sollte man jedoch vorsichtig sein, weil es auch zu Überreaktionen auf das Brennesselgift kommen kann.
Wünsche Euch allen eine schöne und sonnige Woche
P.S.: Ich schreibe meine Berichte auch für Ciao unter dem Nick pc.hexe weiterlesen schließen -
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Wussten Sie ...
12.01.2003, 13:55 Uhr von
katze2103
Hey ich reite gerne genau wie meine Tochter die bereits bei Yopi tätig ist . Natürlich habe ich ...Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
das Rohrkolben eine Heilpflanze ist ?
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Allgemeine Informationen zu dem Rohrkolben :
Der lateinische NAme ist Typha .
ER gehört zur GAttung der Rohrkolbengewächse .
Wie auch der breitblättrige Rohrkolben , Liesch und Wasserkolben und es gibt noch viele andere .
Der Rohrkolben hat 8-10 Zoll lange Blätter die meist 1 Zoll dicke Ähren ( Kolben ) haben .
Vorkommen :
Man findet ihn in Teichen , Sümpfen und wassergräeben vor . Der Rohrkolben kann auch in südlichen Gegenden
vorkommen .
Nutzen :
Die Wurzel ist reich an Stärkemehl und etwas zusammenstehend , wird im östlichen Asien gegen Ruhren , Schleimflüsse , bei Mundgeschwüren , dann als
blutreinigend und harntreibend verordnet , auch in Europa , in mancher Gegend häufig vom Landvolk als
Arzneimittel verwendet . Die Wollhaare ander Frucht
werden bei excortierten Frostbeulen , sowie der Rollen oft statt des Bärlappsamens angewendet .
Auch in der Apotheke findetsich zuweilen dieser Blütenstaub anstatt des Bärlappsamens .
Gleiche Eigenschaften besitzt der schmalblättrige Rohrkolben . Der lateinische Name für den schmalblättrigen Rohrkolben ist Typha angustifola .
Meine eigene Erfahrung :
Der Rohrkolben hilft sehr gut gegen Nierenschmerzen .
Meine eigene Meinung zur Heilpflanzenanwendung :
Die Apotheken sollten Tipps geben oder Heilpflanzen
verkaufen , damit unser Körper nicht immer mit den chemischen Stoffen voll gepumpt wird !
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Tschau eure katze weiterlesen schließen -
Die Kraft der Bäume
05.10.2002, 12:38 Uhr von
campino
Mein erster Gedichtband ist erschienen! "Es hat lange gedauert" ISBN 978-3-86268-370-3, Taschenbu...Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
Die Kräfte der Bäume faszinieren die Menschen seit uralter Zeit. Immer schon waren sie ein Symbol für das Leben, sie geben Schutz und sie können heilen. Schon Hippokrates, Hildegard von Bingen und Paracelsus kannten Heilmittel, deren Ursprung ein Baum war. Vieles, was man der Linde, Eiche, Fichte und anderen früher angedichtet hat und was heute teils als „Schnickschnack“ abgetan wird, hat sich bewahrheitet und hält auch modernen wissenschaftlichen Überprüfungen stand.
Um diese Jahreszeit ist leider wieder mal auch die Zeit der grippalen Infekte, Husten, Schnupfen, Heiserkeit angesagt. Einige Wirkstoffe der Bäume können hier, richtig angewandt, Hilfe und Linderung bringen.
Kiefer: Die Sprossen enthalten ätherische Öle, die schleimlösend sind. Ein Tee aus Kiefernsprossen hilft gegen Verschleimung der Luftwege. Dazu 1 Tl Sprossen auf eine Tasse heißes Wasser geben.
Zum Inhalieren 10-15 Tropfen naturreines ätherisches Öl in einem Liter heißen Wasser auflösen.
Weide: Weidenrinde ist der Vorläufer des Aspirins. Das Salicin ist allerdings nur in der Rinde von 2-3ährigen Bäumen enthalten. 10 g Weidenrinde mit 100 g anderen Tee mischen. 1 Tl dieser Mischung auf eine heiße Tasse Wasser, hilft gegen Fieber und Kopfschmerzen.
Linde: Die Blüten des Lindenbaumes enthalten Stoffe, die krampflösend und fiebersenkend wirken. Lindenblütentee wirkt lindernd bei Erkältung und Husten.
Fichte: Auch diese Sprossen enthalten ätherische Öle, die schleimlösend sind. Als Tee helfen getrocknete Fichtenspitzen bei Bronchitis. In der Homöopathie wird Essenz aus frischen Fichtenspitzen gegen Atemwegserkrankungen eingesetzt.
Schwarzerle: Die wirksamen Teile der Schwarzerle sind die Rinde der jungen Zweige und die Blätter. Für eine Absud zur Herstellung von Gurgelwasser bei Angina 40 g Rinde 15 Minuten kochen und 5 Minuten ziehen lassen.
Achtung! Jede natürliche Substanz kann allergische Reaktionen auslösen. Deshalb sollte man vor jedem Produkt, dass man zum erstenmal verwendet, zunächst nur eine kleine Menge auftragen oder einnehmen und dann mindestens 3 Tage warten. Wenn nach dieser Zeit keine Allergie auftritt, kann man die getestete Substanz weiterhin anwenden. Andernfalls muss man auf das getestete Mittel verzichten. Bei ernsteren Erkrankungen und auch, wenn bei leichteren Störungen kein Heilerfolg auftritt, muss man den Arzt zu Rate ziehen. ©ampino weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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anonym, 04.08.2008, 14:26 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
sh lieben gruß von mir
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moniseiki, 15.12.2007, 15:08 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
***-SH-***-LESEN UND GELESEN WERDEN---Liebe grüße moniseiki
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Naturmedizin sollte die erste Wahl sein
03.08.2002, 22:25 Uhr von
xeniaII
Hallo.. ich lebe mit meinem 2,5 Jahre alten Sohn als alleinerziehende Mama im schönen Spandau (Be...Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
Hallo,
heute mal wieder ein nützlicher Tip aus dem Bereich Naturmedizin. Gerade in der heutigen Zeit, wo man schnell zur Chemie greift, wo jedes Stück Fleisch was wir kaufen mit Antibotika vollgepumt ist, sollte man seinem Körper zuliebe öfters mal an die planzlichen Heilstoffe denken. Diese belasten den Körper sehr viel weniger und haben in der Regel auch keine Nebenwirkungen.
Achtung: Ich sage es immer wieder: wer ernsthaft krank ist, sollte zum Arzt gehen und nicht versuchen, selbst den Doktor zu spielen.
Heute geht es um die Aloe ferox. Aloe Vera kennt ja jeder, aber wir beschäftigen uns nicht mit der Hautpflege.
Die Aloe ferox ist auch als Kap-Aloe bekannt und das sagt uns, wo die Pflanze zu Hause ist, im Kap-Land (Südafrika). Die Aloe gehört zur Familie der Liliengewächse und kann bis zu 4 m hoch werden. Die Blätter erreichen eine Länge von 80 cm.
Die meisten Heilkräfte der Aloe stecken im Saft der Blätter. Durch längeres Kochen gewinnt man ein Konzentrat. Am häuftigsten wird die Aloe bei chronischer Verstopfung eingenommen. Außerdem hilft sie bei Verdauungsschwäche und hartnäckigen Entzündungen im Magen-Darm-Trakt.
Auch bei frischen Narben hilft dieses Planze; die Haut heilt einfach schneller.
Wer des öfteren an einer Bindehautentzündung leidet, sollte es auch auf jeden Fall einmal mit diesem Produkt probieren.
Auch nach einem wirklich schweren Essen kann man dieses Konzentrat anstelle eines Likörchens einnehmen; allerdings gebe ich zu, dass ein Likör wirklich besser schmeckt.
Wer ernsthaft an Magenproblemen leidet sollte vor dem Schlafengehen 0,3 g in Pillenform einnehmen; dieses Präperat gibt es fertig von der Firma Kneipp zu kaufen.
Wenn sich bei chronischer Verstopfung allerdings nach Wochen keine deutliche Verbesserung zeigt: BITTE EINEN ARZT AUFSUCHEN.
Auch ist es verboten, dieses Präperat während der Schwangerschaft und der Stillzeit einzunehmen.
Zusammenfassung:
Vorkommen:
Südafrika, Mittelamerika
Offizielle Teile:
eingedickter Milchsaft der Blätter
Wirkstoffe:
Bitterstoffe, Harze, Aloine, Glykoside
Blütezeit:
Januar bis April
Sammelzeit:
Aloepräparate sollte man fertig in der Apotheke kaufen
Eigenschaften:
Verstopfung lösend, verdauungsfördernd, narbenbildend
Med. Anwendung:
innerliche Anwendung:
bei Verstopfung; bei mangelnder Gallebildung
äußerliche Anwendung:
bei schlechter Wundheilung; als Augenwasser bei einer Bindehautentzündung
Dosierung und Zubereitung:
innerliche Anwendung:
am besten in Form der bekannten Kneipp-Pillen
Absud: 1/2 Blatt abkochen, täglich eine kleine Tasse trinken
äußerliche Anwendung:
1 Messerspitze Pulver auf 250 ml heisses Wasser; kräftig durchschüttlen, Augen ca. 4 mal täglich hierin waschen.
Fragt einfach mal in der Apotheke nach, ob sie Aloe-Pulver da haben; wenn nicht lasst es Euch bestellen. Nach einem wirklich deftigen Essen gibt es nichts, was den Körper schneller wieder entlastet.
Wenn dieses Pulver überhaupt nicht aufzutreiben ist, fragt einfach einmal in einem Esotherik-Geschäft in Eurer Nähe oder im Internet - Aloe wird auch oft Räuchermischungen beigesetzt und dort erhaltet Ihr diese Pflanze garantiert.
Ich wünsche Euch allen VIEL GESUNDHEIT
Bis demnächst... Liebe Grüsse aus Berlin weiterlesen schließen -
Wickel und Auflagen mit Heublumen!
Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
Hallo liebe Yopi Gemeinde nach langer (zwangs)Pause möchte ich mal wieder einen kleinen Bericht zum besten geben.
Heute möchte ich euch was über die Heublumen schreiben und die Helfen wirklich. Werden auch viel in der Altenpflege angewendet.
Wickel und Auflagen mit Heublumen
Das Wissen um die Wickel stammt aus alten Zeiten. Schon der Pfarrer Vinzenz Prießnitz und später der „Wasserdoktor“, gemeint ist der legendäre Pfarrer Sebastian Kneipp, propagierten (verbreiteten) diese Methode.
In den letzten Jahrzehnten wurden die Wickel durch die Errungenschaften der modernen Medizin mehr und mehr an den Rand gedrängt. Heute hat das Interesse an den natürlichen Behandlungsmethoden wieder stark zugenommen. So sind auch Wickel wieder aktuell. Wer sie sorgfältig anwendet, merkt bald, dass sie auch uns heutigen Menschen gute Dienste leisten. Auch Pflegepersonen setzen sie trotz grösseren Zeitaufwandes wieder vermehrt ein. Denn Kranke, welchen einen Wickel erhalten, fühlen sich allgemein umsorgter und ruhiger, was wiederum dem Pflegepersonal zugute kommt. Sie können zum Teil den Griff zur Tablette ersetzen und somit Nebenwirkungen und eine Abhängigkeit ( Sucht ) niedrig halten. Zudem sind Wickel noch ein aktiver Beitrag zur Kostensenkung im Gesundheitswesen. Viele Wickel eignen sich zur vorbeugenden Anwendung. Auch bei schwerwiegenden Krankheiten können Wickel einen wichtigen Platz einnehmen: Zur Linderung von Schmerzen und anderen unangenehmen Krankheitszeichen, sowie zur allgemeinen Unterstützung des Körpers im Heilungsprozess. Hier werden sie in Zusammenarbeit mit dem behandelnden Arzt angewendet. Der Arzt muss eine Verordnung aussprechen und es muss in der Dokumentation festgehalten werden. Denn es ist zu beachten, dass bei unklaren Symptomen eine Selbstbehandlung die notwendige Therapie durch den Arzt unter Umständen verzögert oder verschlechtert.
Unter Wickel verstehen wir die zirkuläre Einhüllung eines Körperteils in zwei oder drei Tücher ( Leinen- oder Baumwolle ), wobei das Innerste mit einer Wickellösung getränkt oder mit einem Zusatz beschichtet werden kann.Von Umschlägen, Kompressen oder Auflagen sprechen wir, wenn die Tücher nicht rundum, sondern gerade nur auf die betroffene Körperstelle gelegt werden. In der Praxis werden diese Begriffe oft nicht unterschieden. Man spricht einfach von Wickeln.
Die Anwendung von Wickeln kann kalt, temperiert oder heiss erfolgen, je nach Beschwerden oder Wunsch des Patienten.
Kalte Wickel entziehen dem Körper sofort Wärme und bewirken im vegetativen System eine Steigerung des Sympatikustonus mit Blutdruckanstieg und Stoffwechselanregung. Nach etwa 5 Min. lässt diese Wirkung jedoch nach und es folgt eine Gegenreaktion des Körpers im Sinne eines erhöhten Entspannungszustandes. Dabei kommt es zu einer erheblichen Muskelentspannung und somit auch zu einer entsprechenden Schmerzlinderung. Die Anwendung erfolgt bei Schmerzen und akuten Entzündungen z.b. Hexenschuss, Verstauchung, Prellung Verrenkung, oberflächliche Venenentzündung, Halsweh. Die kalten Wickel dürfen nur bei warmem Körper, d.h. bei intakter Blutzirkulation angewendet werden, da sonst der Körper nicht sinnvoll darauf reagieren kann.
Warme/Heisse Wickel eignen sich bei chronischen Schmerzen oder Verspannungen, Krämpfen sowie bei Entzündungen, die über das akute Stadium hinaus sind, und dort, wo es darum geht einen Prozess zur Reife zu bringen.. Die Wirkung liegt in der passiven Wärmezufuhr: Wärme dehnt sich aus, die Blutgefässe werden weiter, die Durchblutung wird gefördert. Es entsteht eine leichte Überwärmung, wodurch der Schlackenabtransport und die Nährstoffzufuhr verbessert werden.
Temperierte Wickel/Auflagen haben eine Anwendungstemperatur von ca. 37° C (lauwarm). Bei diesen Wickeln geht es nicht um den Temperaturreiz, sondern um die zugesetzte Substanz, die im temperierten Milieu ihre Wirkstoffe am besten entfalten kann.
Bei der Durchführung muss einiges beachtet werden:
Ø Vor Anlegen eines Wickels muss eine Absprache mit dem Arzt, Therapeuten und der erkrankten Person erfolgen und in der Pflegedokumentation dokumentiert werden;
Ø Patient über die Massnahme informieren und zu einem Toilettengang auffordern;
Ø Vitalzeichenkontrolle bei allen Brust-, Stamm- und Ganzwickeln;
Ø Material vorbereiten;
Ø Wickel mit Ruhe und doch flink und faltenfrei anlegen;
Ø Erkrankte Person während der Wickelanwendung gut zudecken, insbesondere die Füße müssen warm gehalten werden (soweit der Patient das mag);
Ø Nach Möglichkeit für Ruhe sorgen;
Ø Reaktion auf den Wickel beobachten;
Ø Der Wickel kann so lange angelegt bleiben, wie die erkrankte Person es als angenehm empfindet;
Ø Beim Entfernen des Wickels rasch vorgehen, gut nachtrocknen, dabei die Haut kontrollieren und wieder warm einhüllen;
Ø Falls die erkrankte Person stark geschwitzt hat, sollte man ihm viel Flüssigkeit anbieten;
Ø Bei empfindlicher Haut kann diese anschliessend mit einer Körperlotion oder einem Körperöl auf Pflanzenöl-Basis eingerieben werden;
Ø Mindestens 20 Min. nachruhen lassen. Das Eingehülltsein und Nachruhen ist so wichtig für die Gesamtwirkung wie das Einwirken des Wickels selbst;
Ø Beginn und Ende der Massnahme in der Dokumentation festhalten, mit eventuellen Beobachtungen bezüglich Wirkung und Nebenwirkung.
Doch ein Anlegen eines Wickels ist nicht ungefährlich. Es kann durch eine unsachgemässe Handhabung zu Verbrennungen, unerwünschtes Auskühlen oder allergische Reaktionen auf (überdosierte) Zusätze kommen. Auch darf eine
notwendige ärztliche Behandlung bei schweren Krankheitsbildern nicht verschleppt werden durch den Versuch, das Problem alleine mit Wickeln anzugehen.
Eine Methode der Wärmetherapie sind die Heublumen.
Botanischer Name: Graminis flos
Erfunden wurden die Heublumenwickel ebenfalls von Sanitätsrat Dr. med. Franz Kleinschrod, der 1888 als Badearzt zum „Wasserpfarrer“ Sebastian Kneipp nach Wörishofen kam. Kleinschrod untermauerte die Kneippeschen Wasserbehandlungen wissenschaftlich und erarbeitete eine Fülle von Rezepturen für Naturheilmittel.
Die Anwendung gehört der Phytologie (= Behandlung und Vorbeugung von Krankheiten und Befindungsstörungen durch Pflanzen, Pflanzenteile und deren Zubereitungen) an. Dies stammt aus dem alten China um 3700 v. Chr.. Zur Wissenschaft wurde es vor allem mit Hippocrates (460-385 v. Chr.)
Fundorte und Ernte von Heublumen
Heublumen wachsen europaweit auf Wiesen und Weiden. Besonders wertvolle Sorten gewinnt man in höheren Lagen, insbesondere in alpinen Berg- und Hügellandschaften. Nach der Heuernte und Einlagerung des gut getrockneten Heus, werden Blüten, Blütenpollen und Grasspelze vom Heu schonend abgesiebt. Bei der weiteren Lagerung darf keine Feuchtigkeit hinzukommen. Die Aufbewahrung soll in gut schliessenden Behältern erfolgen. Je intensiver der Geruch beim Aufkochen und Dämpfen ist, desto hochwertiger ist die Ware. Die Zusammensetzung der Heublumen ist abhängig von der Art der Gewinnung, dem Zeitpunkt, der Ernte und des Gebietes. Aus Laboruntersuchungen und Beobachtungen im elektronischen Mikroskop weiss man heute, was man früher nur vermuten konnte: In einer Hand voll Heublumen sind rund 50 Pflanzensorten vertreten. Sie enthalten an die 1000 natürliche Wirkstoffe. Dazu gehören: Zucker, Stärke, Mineralien, Flavonoide, Gerbstoffe, ätherische Öle, Cumarine, Carotin und Vitamin D. Als Hauptwirkstoff in den Heublumen gilt das Cumarin vom Ruchgras, ein kampferähnlicher Stoff, der den Kreislauf stärkt. Die Heublumen sollen möglichst frisch sein (max. 1 Jahr gelagert, danach ist ihre Wirkung reduziert).
Es gibt verschiedene Anwendungs- und Zubereitungsmöglichkeiten der Heublumen, je nach Ursache und Wunsch und der zu behandelnden Körperstelle des Patienten.
Bei einem Heublumenbad zum Beispiel verwendet man 500 g Heublumen, die man in 5 l kalten Wasser ansetzt, zum Kochen bringt und 30 Min. ziehen lässt. Danach seiht man sie ab und giesst den Absud ins Vollbad, das eine Temperatur von 37°C haben sollte. Um das Abseihen zu vermeiden, kann man die Heublumen auch in einem Leinenbeutel kochen. Nach dem 20 minütigen Bad sollte man sich ins Bett legen und ruhen.
Die Heilfaktoren beruhen auf eine sehr hohe Konzentration von Spaltpilzen auf Blättern, Blumen und Gräsern. Anhand der Wärme im Wasser entstehen Gärungen von Milchsäure, Essigsäure und Ammoniak. In der Wanne selbst und auch hinterher in der Reaktionszeit, in der man gut zugedeckt im Bett liegen sollte, kommt es zu vermehrter Schweissabsonderung und verstärktem Stoffwechsel. Ausserdem wirken die Bäder entschlackend und anregend.
Wichtigste Indikationen sind:
Neuralgien ( = Nervenschmerzen), Sehnenscheidenentzündungen, Arteriosklerose, Hexenschuss, Gicht (nicht in akuter Phase), Ischias, Hüft-, Knie-, Knöchel- und Fußperiatritis (= Entzündung der Weichteile, die ein Gelenk umgeben), Nierenschwäche, posttraumatische Schmerzen (= nach einer Verletzung), Menstruationsbeschwerden, depressive und neurologische Störungen, Rheuma und Rückenleiden, Nervosität, Stressbelastung, aber auch bei Müdigkeit und Erschöpfung.
Die andere Anwendungsmöglichkeit ist der Wickel, z. B. als heisser Bauchwickel, um die Ausscheidung anzuregen.
Um einen heissen Wickel anzulegen, wird eine Handvoll Heublumen in kaltem Wasser angesetzt, erwärmt und kurz aufgewallt. Das Innentuch im Heublumentee getränkt, gut ausgepresst, faltenlos am zu behandelnden Körperteil angelegt und mit einem Wolltuch umwickelt.
Beim kalten Wickel lässt man den Tee abkühlen und geht gleichermassen vor.
Eine Weiterentwicklung ist heute der Heublumensack.
Wissenschaftliche Untersuchungen ergaben, dass er die feuchte Wärme intensiver und länger abgibt als heisse Umschläge. Und einen deutlichen Einfluss auf sämtliche Hautbezirke bis zu den inneren Organen hat. Daher wird er von vielen als „Morphium der Naturheilkunde“ gepriesen.
Den Heublumensack gibt es fertig in der Apotheke zu kaufen oder man fertigt ihn selber an. Aus Bettlaken oder Leinentüchern ein Säckchen nähen (Grösse je nach zu behandelnden Körperteil) und zu 2/3 mit losen Heublumen aus der Apotheke füllen.
Für die Behandlung wird der Sack auf 42°C erhitzt. Dies kann man unterschiedlich durchführen:
Ø Den Sack mit kochendem Wasser übergiessen und 5-10 Min. im heissen Wasser liegen lassen. Anschliessend gut ausdrücken, z. B. zwischen zwei Brettern, und soweit abkühlen lassen bis die Hitze an der Aussenfläche der Hand erträglich ist.
Ø Den Sack in einem Sieb über einen breiten zu 1/3 mit Wasser gefüllten Kochtopf legen. 30 Min. vom heissen Wasserdampf durchströmen lassen, hin und wieder wenden.
Ø Den Sack im Backofen mit einigen Tassen Wasser, bei 150°C erhitzen.
Das Säckchen kommt nun auf die zu behandelnde Körperstelle. Die Haut muss durch ein Leinen- oder Frottiertuch vor Verbrennungen und Verfärbungen durch die Heublumen geschützt werden. Um die Wärme länger zu halten, empfiehlt es sich eine Wärmflasche auf den Sack zu legen. Dann deckt oder wickelt man alles mit einem Tuch oder Wolldecke ab / ein. Es bleibt so lange angelegt, wie es als angenehm und wärmend empfunden wird. Danach ca. 30-60 Min. ruhen.
Um eine Besserung zu erfahren, sollte der Heublumensack 1-2 x täglich, 2-3 x die Woche, ca. 14 Tage angewandt werden.
Eine einmalige Anwendung kann keine Wunder bewirken, nur die kontinuierliche Behandlung – auch vorbeugend – bringt Erfolg.
Selbst starke Schmerzen lassen oft schon nach kurzer Zeit nach, was auf den Hitzeblitz zurückgeführt wird, der bei Auflegen der heissen Packung entsteht. Über die Nervenbahnen werden auf diese Weise schmerzhemmende Systeme im Hirnstamm aktiviert. Lokal wird die Durchblutung gesteigert und der Stoffwechsel aktiviert. Der Hautreiz und die intensive Durchwärmung lockern die schmerzhaft verspannte Muskulatur.
Es gibt somit eine Menge Anwendungsbereiche,
z. B. bei Arthrosen der Gelenke, rheumatische Schmerzen, Muskelschmerzen, Hexenschuss, Koliken, Obstipation, Menstruationsbeschwerden, Krämpfe, akuter und chronischer Bronchitis, zur Verbesserung der Elastizität des Bindegewebes, Verspannungskopfschmerz, auch bei einigen Arten von Hautausschlägen werden mit Heublumensäcke gute Erfolge erzielt.
Vorsicht ist geboten bei offenen Verletzungen und akut entzündlichen Prozessen, das heisst keine Anwendung. Es muss auch beachtet werden, dass die entstehende Hitze kreislaufbelastend wirkt. Bei Veränderungen des Kreislaufs oder Brennen der Haut muss die Behandlung sofort unterbrochen werden. In seltenen Fällen kann es zu allergischen Hautreaktionen kommen. Personen mit einer Heuallergie sollten die Heublumen nur feucht oder gar nicht anwenden. Auch Personen mit reduzierter Reaktionsfähigkeit (Bewusstlose, Verwirrte, Gelähmte, bei Sensibilitätsstörungen infolge langjährigen Diabetes oder eines Schlaganfalls), alten und hochbetagten Menschen, sollten intensive, feuchtheisse Wärmeanwendungen nur mit besonderer Vorsicht eingesetzt werden.
Lagerung der Heublumen nach einer Anwendung:
Um ein Faulen der Heublumen zu vermeiden, sollten sie nach der Behandlung vollständig getrocknet oder auch im ungetrockneten Zustand – in Plastik verpackt – in die Tiefkühltruhe gelegt werden. Dann sind sie ca. 4 x noch anwendbar.
Ich hoffe der Bericht hat euch gefallen für Tipps zum verbessern meiner Berichte bin ich immer dankbar.
Bis bald euer mikupe
Juli 02 weiterlesen schließen -
Die Ringelblume >> BITTE zum Bewerten einen anderen Bericht aussuchen;-) DANKE!
30.06.2002, 19:20 Uhr von
Annna13
Hallo aus Sofia, wie ihr bestimmt schon wisst, schreibe ich seltener, aber lese gern und viel. Au...Pro:
aromatisch, gesund, starker Virenkiller
Kontra:
bei Heuschnupfen müsste man fern bleiben; der Tee macht aber nichts aus
Empfehlung:
Nein
Die gut bekannten gelb-orangen Gartenblumen zählen zu den
Korbblütengewächsen.
Wegen ihrer gekrümmten, "geringelten" Früchte erhielt die
Pflanze ihren Namen. Sie wird auch Ringelrose, Ringnelke,
Studentenblume, Totenblume usw. genannt.
Die Gartenringelblume (Calendula officinalis) ist eine ein-, selten
zweijährige, bis zu 50 cm hohe, eigenartig riechende Pflanze mit
einer spindelförmigen, fasrig verzweigten Wurzel. An dem
aufrechten , wenig verzweigten Stengel stehen die
wechselständigen Blätter. Die etwa 2 bis 5 cm breiten
Blütenkörbchen befinden sich einzeln an beblätterten Stielen.
Ihre 15 bis 20 mm langen Strahlenblüten sind dotter- bis
orangegelb ebenso wie die zahlreichen kleinen, trichterförmigen
Scheibenblüten im Innern des Körbchens.
Die Ringelblume blütet von Juni bis Oktober und scheint wie
Sonne in unseren Gärten.
Sie ist eine alte Kultur- und Zierpflanze, die auch heute noch zur
Drogengewinnung landwirtschaftlich kultiviert wird.
Die Heimat der Pflanze ist wahrscheinlich das südliche Europa.
Sie gedeiht aber noch in dem rauhen Klima Finnlands und sogar
aufdem Plateau des pamir, wo sie auch als Gartenpflanze beliebt
ist. Vielleicht hat sie nicht als Wildform existiert.
Das Sammelgut sind die Blueten und sie werden von Juni bis
August ohne Stielanteil gesammelt, dann in dünner Schicht bei
Temperaturen bis zu 35 Grad und im Schatten getrocknet. Die
Droge hat einen bitteren, aromatischen Geschmack.
Die Blüten der Ringelblume enthalten neben 0,2% ätherischem
Oel vor allem Saponine, Bitterstoffe, Flavonoide und Carotinoide.
Äusserlich wird die Droge, die eine ähnliche Wirkung wie
Arnikablüten hat, jedoch ohne Hautreizungen zu verursachen,
infolge ihrer entzündungshemmenden und
granulationsfördenrnden Eigenschaften zur Wundbehandlung bei
schlecht heilenden Wunden und Geschwueren, bei Bluterguss,
Quetschungen, zu Bädern und Umschlägen sowie in der
Zahnheilkunde verordnet. Innerlich wendet man sie nur noch
selten als gallentreibendes und krampfloesendes Mittel an.
Von Theophrast und auch von Dioskurides wird eine Droge
"Klymenon" erwähnt, die mit grosser Wahrscheinlichkeit mit
unserer Ringelblume identisch ist. Virgil bezeichnet die Pflanze als
"Caltha luteola". In den Schriften der Aebtissin Hildegard von
Bingen ist sie als "Ringula" aufgeführt und ihre Wirkung
beschrieben.
Heute ist sie durch die damit hergestellten Cremen und Salben als Heilmittel bekannt geworden.
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-04-10 10:39:13 mit dem Titel Die bittere "italienische" Droge
Wermut gehört zu den Korbblütengewächsen.
Möglicherweise hängt das Wort Wermut mit warm zusammen, denn in einem alten Kräuterbuch steht „es erwermet den Leib“.
Das Wermut ist ein 1 m, selten 1,5 hoher Halbstrauch mit meist 3 bis 10 Jahre werdendem Wurzelstock. Seine hohen Blattrosetten und die aufrechten Äste verholzen und können bei günstiger Witterung überwintern. Die runden, etwas gefurchten Stengel sind rispenartig verästelt und reich beblättert. Sie erscheinen durch die dicht angedrückten Haare silbergrau. In einer aufrechten, reichblütigen Rispe stehen zahlreiche breitkuglige Blütenköpfe. Die gelben Blüten sind alle fruchtbar, die Scheibenblüten zwittrig und die Randblüten weiblich. Die Pflanze riecht stark aromatisch und hat einen bitteren Geschmack.
Wermut blütet von Juli bis September.
Die Pflanze gedeiht vorzugsweise auf trockenen, kalk- und nährstoffreichen Böden von der Ebene bis in die Lawinenrunsen der Zentralalpen. Man findet sie auf Ödland, auf Mauern und Viehweiden, an beweideten felsigen Abhängen und in Trockengebieten.
Die Art ist ursprünglich nur in den mehr oder weniger versalzten Steppengebieten Osteuropas und in Zenralasien heimisch, wurde aber durch Kultivierung weit verschleppt und vielerorts eingebürgert.
Das Sammelgut ist das blühende Kraut (Herba Absinthii) und die Sammelzeit im Juli und August. Das blühende Kraut wird ohne den verholzten Stengel gesammelt und in dünner Schicht getrocknet. Die Droge hat einen würzigen Geruch und einen aromatischen bitteren Geschmack.
Wermut enthält 0,5 bis 1 * ätherisches Öl und den Bitterstoff Absinthin, aus dem bei der Drogenaufbereitung Anabsinthin entsteht. Das ätherische Öl besteht vor allem aus Thujon und Thujol. Ferner ist darin das bittere Proazulen Artabsin enthalten.
Die Droge wird als aromatisches Bittermittel bei Appetitlosigkeit und Verdauungsstörungen, bei Blähungen und zur Anregung der Gallensekretion verordnet. Wermut dient auch als Gewürz, und man verwendet ihn bei der Herstellung der Wermutweine (daher unsere, die bulgarischen, größten Exportlieferungen von Wermutkraut nach Italien); dabei gelangen nur die ungiftigen Bitterstoffe und Spuren des ätherischen Öles in das Getränk. Das Wermutkraut benutzt man auch zur Vertreibung von Motten (in dem man ein Päckchen damit zwischen den Kleidern in den Schrank legt), Wanzen u. ä.
Aber Vorsicht: Bei Mißbrauch zu Abtreibungszwecken oder bei zu großen Dosen der als Wurmmittel wenig zuverlässigen Droge kam es infolge Überdosierung zu tödlichen Vergiftungen durch das im ätherischen Öl enthaltene, toxisch wirkende Thujon. Der Absinthbranntwein, der zu schwersten Schädigungen des Zentralnervensystems führt ist in Deutschland seit 1923 verboten.
Wermut gehört zu den ältesten uns bekannten Heilpflanzen; er wurde schon im Papyrus Ebers (1550 v. u. Z.) erwähnt. Sowohl Dioskurides als auch Galen erwähnten die Pflanze, die man im Mittelalter häufig verwendete.
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2003-02-16 16:18:29 mit dem Titel Die Katzendroge
Er hat auch den Namen der Familie gegeben, zu der er gehört – der Baldriangewächse.
Mundartig heißt er im Deutsche Ballerijan, Boldrian, Tollerjan, Katzenkraut usw.
Der Echte Baldrian ist eine etwa 25 bis 100 cm hohe Staude. Neben einer Anzahl grundständiger Blätter treibt der Baldrian im Frühjahr einen aufrechten schwach behaarten Stengel mit gegenständigen Laubblättern. Am Ende des Stengels steht der mehrfach dreistrahlige, doldenartige Blütenstand. Die 5 verwachsenen Kronenblätter sind hellrosa bis weiss. Die Pflanze blütet von Mai bis September.
Der Echte Baldrian besiedelt vorzugsweise feuchte Standorte in schattigen Gebirgsschluchten und Ufergebüschen, Laubwäldern, er gedeiht aber auch an sonnigen, felsigen Abhängen bis in eine Höhe von über 2000 m.
In Europa kommt er mit Ausnahme des äußersten Nordens und Südens überall vor. Er ist über Kaukasien, Sibirien, Zentralasien bis zur Manschurei und nach Japan verbreitet.
Das Sammelgut sind die Wurzeln (Radix Valerianae) und die Sammelzeit im September und Oktober. Die Wurzeln werden gewaschen, längst gespalten und bei etwa 40 Grad im Luftstrom getrocknet. Dabei nehmen sie eine dunkelbraune Farbe an, und durch Abspalten von Isovaleriansäure tritt der typische Baldriangeruch, der Katzen anlockt, auf. Die Droge hat einen anfangs süßlichen, später würzigen und bitteren Geschmack.
Die Baldrianwurzeln enthalten als Hauptinhaltstoffe bis zu 5* Valeproteate, besonders Valtrat, sowie etwa 1,5* ätherisches Öl. Weitere Bestandteile sind Schleim und Gerbstoffe.
Die Valeproteate und auch das ätherische Öl wirkend beruhigend und erregungsdämpfend, steigern die Konzentrations- und Leistungsfähigkeit und besitzen krampflösende Eigenschaften. Die Droge wird bei Erregungszuständen, Schlaflosigkeit, nervösen Herzbeschwerden und Angstzuständen sowie bei Krämpfen im Magen-Darm-Kanal, bei Blähungen und Koliken verordnet.
Regelmäßige Verwendung größerer Baldrianmengen verursacht Kopfschmerzen und Störungen der Herztätigkeit.
Bei der Suche nach dem wirksamen Prinzip der Droge entdeckte Thies 1966 die Valeproteate (Valeriana-Epoxy-Triester), die im Tierversuch und in der Klinik wirksam waren und die Verwendung des Baldrians seit dem Altertum wissenschaftlich begründen. Bis 1950 wurde die pharmakologisch nicht bestätigte Wirkung vorwiegend dem ätherischen Öl zugeschrieben.
Mein Land, Bulgarien, ist ein wichtiges Baldrianexportland, vielleicht der drittgrößte europäische Belieferer nach Polen und Rußland. Neben dem Wildbaldrian wird die Pflanze auch weit angebaut, so habe ich in meiner fast 20-jährigen Tätigkeit als Exportkauffrau Hunderte von Tonnen LKW-weise vorwiegend nach deutschland exportiert. Bei mir zu Hause findet die Droge immer noch keine Anwendung, das hängt sicherlich mit meinem noch nicht so hohen Alter und die Abwesenheit von den o.g. Beschwerden...
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-04-10 10:04:47 mit dem Titel Aus der Apotheke der Natur
Die Arnika gehört zu den Korbblütengewächsen.
Der Gattungsname Arnica ist vielleicht arabischen Ursprungs.
Die Pflanze ist ebenso als Wohlverleih, Wolfsblume, Bergwurz u.a. bekannt.
Arnika nutzten schon die germanischen Völker zu Heilzwecken. Sie wurde im 18. Jahrhundert nach zunächst zögernder Verwendung zu einem der meistgebrauchten Arzneimittel und ist seit Anfang 19. Jh. Gegenstand chemischer Erforschung
Sie ist etwa 20 bis 60 cm hoch. Sie treibt im Frühjahr eine Rosette eiförmiger Blätter, die flach am Boden liegen. Aus der Mitte dieser Rosette erhebt sich ein beblätterter Stengel mit meist einem, selten 2 oder mehr leuchtend dottergelben Blütenköpfchen. Die ganze Pflanze riecht stark aromatisch.
Die Arnika ist eine charakteristische Pflanze der mitteleuropäischen Gebirge. Sie tritt in ganz Europa außer in Grossbritannien auf.
Die Blütezeit ist von Mai bis August. Das Sammelgut sind die Blüten und sie werden von Juli bis August vor dem Abblühen gesammelt und dann im Schatten getrocknet Die Droge hat einen würzigen und aromatischen Geruch sowie einen bitteren und kratzenden Geschmack.
Die Pflanze enthält bis zu 0,1* ätherisches Öl, außerdem Flavonoide, Carotinoide und Cholin.
Arnika wird als verdünnte Tinktur äußerlich wegen ihrer entzündungshemmenden und heilungfördenrnden Wirkung sowie ihrer gefäßerweiternden Eigenschaften bei Wunden, Blutergüssen, Quetschungen, Verstauchungen, Venenentzündungen und Ödemen verordnet. Auch bei Nervenschmerzen, Gelenkschmerzen, Furunkulose und gegen Entzündungen nach Insektenstichen ist sie wirksam.
Die äußerliche Anwendung der zu wenig verdünnten Tinktur führt zu Hautentzündungen mit Bläschenbildung. Vor der innerlichen Verwendung als Teeaufguß, z. B. Bei Herz- und Kreislaufbeschwerden, muß wegen der Gefahr der Überdosierung gewarnt werden.
Eine wertvolle Pflanze aus der Naturapotheke.
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-05-10 07:36:09 mit dem Titel Das Maiglöckchen auch als Heilpflanze
Ich weiss nicht, wie es kommt, meine Lieblingsblume ist aber weder die Rose noch die Nelke oder die Orchidee, sondern das zierliche Maiglöckchen. So widme ich ihm meinen ersten Maibericht.
Das Maiglöckchen gehört zu den Liliengewächsen (genau so wie der Knoblauch, dem zu Ehren ich neulich eine „Ode“ verfasst habe, nichts ist wohl zufällig auf dieser Welt...).
Wie in jeder Sprache, so auch im Deutschen hat die Pflanze verschiedene Namen: Maiblümchen, Maischellchen, Maililjen, Zäubchen, u.a. – offensichtlich blüht sie ja in euren geografischen Längen im schönen Monat Mai, wenn das Wetter mild und freundlich ist. (Die Zusammensetzung Mai- oder Lilie- bei der Bezeichnung der Pflanze trifft man in den angelsächsischen und in den nördlichen Sprachen.) In meiner Sprache aber heisst sie: Momina salsá, wörtlich übersetzt, Mädchenträne(n)... Als „Tränen“ trifft man die winzigen schneeweissen Blümchen aber auch im Italienischen: Lacrime della Madona; und im Spanischen: Lágrimas de Salomòn. Klingt das nicht romantisch und nachdenklich?
Dabei blühen und duften die Maiglöckchen bei uns schon seit ca. 3 Wochen und ich kann sie jeden Tag auf dem Hin- und Rückweg zur Arbeit in gut gepflegten Gärten bewundern...Mich fasziniert die weiss-dunkelgrüne Farbkombination und die im Laub halbversteckten winzigen Blüten.
Obwohl man, zumindest bei uns, gewohnt ist, das Maiglöckchen vor allem als Gartenpflanze zu bezeichnen, trifft man sie ziemlich häufig auch wildwachsend an – vorwiegend in lichten Laubwäldern, in Gebüschen und auf Bergwiesen in ganz Europa, nur im höchsten Norden und in einigen Gebieten des Südens nicht. Verbreitet ist sie auch in Asien bis nach Japan und tritt auch in Nordamerika auf.
Die Pflanze hat keine tiefe Wurzeln, sondern einen kriechenden, verzweigten dünnen Wurzelstock. Er kriecht gern durch den Garten und die Pflanze vermehrt sich schnell wie ein Unkraut. Im Frühjahr treibt er einige Niederblätter und dann jedes Jahr 1-3 Laubblätter. Der Blütenstengel hat keine Blätter, er trägt an der Spitze eine einseitswendige, fünf- bis dreizehnblütige Traube. In der Achsel der lanzettlichen Tragblätter entspringt ein bestieltes, nickendes stark, für mich sehr angenehm, beinahe berauschend stark duftendes Blütchen. Ein Kelch ist nicht da. Die weissen Kronenblätter sind zu einem sechszipfeligen, kugeligen Glöckchen verwachsen und an seinem Grund stehen sechs Staubblätter. Wenn das Blümchen verblütet ist, entwickeln sich scharlachrote Beeren mit runden blauen Samen.
Das Maiglöckchen blütet von April bis Mai, es kommt auf den Frühling und die Höhe an.
Dass das Maiglöckchen zu den Heilpflanzen gehört, habe ich erst an meiner ersten Arbeitsstelle erfahren, in der Abteilung „Drogenexport“ des Marktführers in Bulgarien. Ich war verblüfft, da damals sehr unerfahren... Dabei wurde die Pflanze als Droge erstmals im 16. Jh. erwähnt.
Das Sammelgut sind eigentlich die Blätter (Folia Convallariae majalis), die dünn und leicht sind. Um ein Kilo Droge zu gewinnen, muss man 8 Kilo frische Blätter vor der Blütezeit sammeln und im Schatten oder in einer Trockenanlage bis 40 Grad in dünner Schicht trocknen. Ohne dass man sie dabei wendet. Die Droge ist geruchlos und hat einen süsslichbitteren, ein bisschen scharfen Geschmack. Aber lieber nicht probieren! Die Pflanze ist nämlich sehr giftig! Vergiftungen sind nicht selten. Sie können vor allem durch Verzehr der Beeren, Austrinken des Vasenwassers oder auch durch Überdosieren vorkommen. Also muss man vorsichtig sein, besonders mit Kindern.
Wozu ist die Heilpflanze Maiglöckchen gut? Sie enthält herzwirksame Glykoside. Die Hauptglykoside, deren Anteil je nach Herkunft variieren kann, sind Convallatoxol, Convallosid. Weitere Inhaltstoffe sind Saponine, ätherisches Öl, Apfel- und Zitronensäure u.a.
Was die heilende Wirkung und Anwendung der Droge anbelangt, wirkt das Maiglöckchen als guter Regulator der Herztätigkeit. So finden Arzneipräparate bei Herzschwäche, Herzasthma, Epilepsie u. a. medizinische Anwendung. In manchen Ländern werden Drogenextrakte hergestellt.
Mein Land ist ein traditioneller Exporteur auch von Maiglöckchenblättern. Die Nachfrage, vor allem in Deutschland und in der Schweiz, war stets grösser, als es möglich war zu liefern. Auch als Drogenexportkauffrau habe ich die Pflanze sehr gern gehabt. Sie war mir herzensnah und ich machte gute Geschäfte damit. In unserem Garten ausserhalb von Sofia habe ich mir ein Extraeckchen angelegt, die mir große Freude macht. Da nehme ich jedes Mal auch ein Blumensräusslein mit nach Hause – minimum 13 Blütenstengel und 7 Blätter ringsherum. Dann duften sie in meinem Zimmer eine Woche lang...
Und da ich euch keine Maiglöckchensträusslein senden kann, schenke ich euch diesen Bericht als einen Maigruß aus Sofia.
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-05-10 07:36:57 mit dem Titel Das Maiglöckchen auch als Heilpflanze
Ich weiss nicht, wie es kommt, meine Lieblingsblume ist aber weder die Rose noch die Nelke oder die Orchidee, sondern das zierliche Maiglöckchen. So widme ich ihm meinen ersten Maibericht.
Das Maiglöckchen gehört zu den Liliengewächsen (genau so wie der Knoblauch, dem zu Ehren ich neulich eine „Ode“ verfasst habe, nichts ist wohl zufällig auf dieser Welt...).
Wie in jeder Sprache, so auch im Deutschen hat die Pflanze verschiedene Namen: Maiblümchen, Maischellchen, Maililjen, Zäubchen, u.a. – offensichtlich blüht sie ja in euren geografischen Längen im schönen Monat Mai, wenn das Wetter mild und freundlich ist. (Die Zusammensetzung Mai- oder Lilie- bei der Bezeichnung der Pflanze trifft man in den angelsächsischen und in den nördlichen Sprachen.) In meiner Sprache aber heisst sie: Momina salsá, wörtlich übersetzt, Mädchenträne(n)... Als „Tränen“ trifft man die winzigen schneeweissen Blümchen aber auch im Italienischen: Lacrime della Madona; und im Spanischen: Lágrimas de Salomòn. Klingt das nicht romantisch und nachdenklich?
Dabei blühen und duften die Maiglöckchen bei uns schon seit ca. 3 Wochen und ich kann sie jeden Tag auf dem Hin- und Rückweg zur Arbeit in gut gepflegten Gärten bewundern...Mich fasziniert die weiss-dunkelgrüne Farbkombination und die im Laub halbversteckten winzigen Blüten.
Obwohl man, zumindest bei uns, gewohnt ist, das Maiglöckchen vor allem als Gartenpflanze zu bezeichnen, trifft man sie ziemlich häufig auch wildwachsend an – vorwiegend in lichten Laubwäldern, in Gebüschen und auf Bergwiesen in ganz Europa, nur im höchsten Norden und in einigen Gebieten des Südens nicht. Verbreitet ist sie auch in Asien bis nach Japan und tritt auch in Nordamerika auf.
Die Pflanze hat keine tiefe Wurzeln, sondern einen kriechenden, verzweigten dünnen Wurzelstock. Er kriecht gern durch den Garten und die Pflanze vermehrt sich schnell wie ein Unkraut. Im Frühjahr treibt er einige Niederblätter und dann jedes Jahr 1-3 Laubblätter. Der Blütenstengel hat keine Blätter, er trägt an der Spitze eine einseitswendige, fünf- bis dreizehnblütige Traube. In der Achsel der lanzettlichen Tragblätter entspringt ein bestieltes, nickendes stark, für mich sehr angenehm, beinahe berauschend stark duftendes Blütchen. Ein Kelch ist nicht da. Die weissen Kronenblätter sind zu einem sechszipfeligen, kugeligen Glöckchen verwachsen und an seinem Grund stehen sechs Staubblätter. Wenn das Blümchen verblütet ist, entwickeln sich scharlachrote Beeren mit runden blauen Samen.
Das Maiglöckchen blütet von April bis Mai, es kommt auf den Frühling und die Höhe an.
Dass das Maiglöckchen zu den Heilpflanzen gehört, habe ich erst an meiner ersten Arbeitsstelle erfahren, in der Abteilung „Drogenexport“ des Marktführers in Bulgarien. Ich war verblüfft, da damals sehr unerfahren... Dabei wurde die Pflanze als Droge erstmals im 16. Jh. erwähnt.
Das Sammelgut sind eigentlich die Blätter (Folia Convallariae majalis), die dünn und leicht sind. Um ein Kilo Droge zu gewinnen, muss man 8 Kilo frische Blätter vor der Blütezeit sammeln und im Schatten oder in einer Trockenanlage bis 40 Grad in dünner Schicht trocknen. Ohne dass man sie dabei wendet. Die Droge ist geruchlos und hat einen süsslichbitteren, ein bisschen scharfen Geschmack. Aber lieber nicht probieren! Die Pflanze ist nämlich sehr giftig! Vergiftungen sind nicht selten. Sie können vor allem durch Verzehr der Beeren, Austrinken des Vasenwassers oder auch durch Überdosieren vorkommen. Also muss man vorsichtig sein, besonders mit Kindern.
Wozu ist die Heilpflanze Maiglöckchen gut? Sie enthält herzwirksame Glykoside. Die Hauptglykoside, deren Anteil je nach Herkunft variieren kann, sind Convallatoxol, Convallosid. Weitere Inhaltstoffe sind Saponine, ätherisches Öl, Apfel- und Zitronensäure u.a.
Was die heilende Wirkung und Anwendung der Droge anbelangt, wirkt das Maiglöckchen als guter Regulator der Herztätigkeit. So finden Arzneipräparate bei Herzschwäche, Herzasthma, Epilepsie u. a. medizinische Anwendung. In manchen Ländern werden Drogenextrakte hergestellt.
Mein Land ist ein traditioneller Exporteur auch von Maiglöckchenblättern. Die Nachfrage, vor allem in Deutschland und in der Schweiz, war stets grösser, als es möglich war zu liefern. Auch als Drogenexportkauffrau habe ich die Pflanze sehr gern gehabt. Sie war mir herzensnah und ich machte gute Geschäfte damit. In unserem Garten ausserhalb von Sofia habe ich mir ein Extraeckchen angelegt, die mir große Freude macht. Da nehme ich jedes Mal auch ein Blumensräusslein mit nach Hause – minimum 13 Blütenstengel und 7 Blätter ringsherum. Dann duften sie in meinem Zimmer eine Woche lang...
Und da ich euch keine Maiglöckchensträusslein senden kann, schenke ich euch diesen Bericht als einen Maigruß aus Sofia.
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-05-10 18:40:10 mit dem Titel Das Maiglöckchen als Heilpflanze
Ich weiss nicht, wie es kommt, meine Lieblingsblume ist aber weder die Rose noch die Nelke oder die Orchidee, sondern das zierliche Maiglöckchen. So widme ich ihm meinen ersten Maibericht.
Das Maiglöckchen gehört zu den Liliengewächsen (genau so wie der Knoblauch, dem zu Ehren ich neulich eine „Ode“ verfasst habe, nichts ist wohl zufällig auf dieser Welt...).
Wie in jeder Sprache, so auch im Deutschen hat die Pflanze verschiedene Namen: Maiblümchen, Maischellchen, Maililjen, Zäubchen, u.a. – offensichtlich blüht sie ja in euren geografischen Längen im schönen Monat Mai, wenn das Wetter mild und freundlich ist. (Die Zusammensetzung Mai- oder Lilie- bei der Bezeichnung der Pflanze trifft man in den angelsächsischen und in den nördlichen Sprachen.) In meiner Sprache aber heisst sie: Momina salsá, wörtlich übersetzt, Mädchenträne(n)... Als „Tränen“ trifft man die winzigen schneeweissen Blümchen aber auch im Italienischen: Lacrime della Madona; und im Spanischen: Lágrimas de Salomòn. Klingt das nicht romantisch und nachdenklich?
Dabei blühen und duften die Maiglöckchen bei uns schon seit ca. 3 Wochen und ich kann sie jeden Tag auf dem Hin- und Rückweg zur Arbeit in gut gepflegten Gärten bewundern...Mich fasziniert die weiss-dunkelgrüne Farbkombination und die im Laub halbversteckten winzigen Blüten.
Obwohl man, zumindest bei uns, gewohnt ist, das Maiglöckchen vor allem als Gartenpflanze zu bezeichnen, trifft man sie ziemlich häufig auch wildwachsend an – vorwiegend in lichten Laubwäldern, in Gebüschen und auf Bergwiesen in ganz Europa, nur im höchsten Norden und in einigen Gebieten des Südens nicht. Verbreitet ist sie auch in Asien bis nach Japan und tritt auch in Nordamerika auf.
Die Pflanze hat keine tiefe Wurzeln, sondern einen kriechenden, verzweigten dünnen Wurzelstock. Er kriecht gern durch den Garten und die Pflanze vermehrt sich schnell wie ein Unkraut. Im Frühjahr treibt er einige Niederblätter und dann jedes Jahr 1-3 Laubblätter. Der Blütenstengel hat keine Blätter, er trägt an der Spitze eine einseitswendige, fünf- bis dreizehnblütige Traube. In der Achsel der lanzettlichen Tragblätter entspringt ein bestieltes, nickendes stark, für mich sehr angenehm, beinahe berauschend stark duftendes Blütchen. Ein Kelch ist nicht da. Die weissen Kronenblätter sind zu einem sechszipfeligen, kugeligen Glöckchen verwachsen und an seinem Grund stehen sechs Staubblätter. Wenn das Blümchen verblütet ist, entwickeln sich scharlachrote Beeren mit runden blauen Samen.
Das Maiglöckchen blütet von April bis Mai, es kommt auf den Frühling und die Höhe an.
Dass das Maiglöckchen zu den Heilpflanzen gehört, habe ich erst an meiner ersten Arbeitsstelle erfahren, in der Abteilung „Drogenexport“ des Marktführers in Bulgarien. Ich war verblüfft, da damals sehr unerfahren... Dabei wurde die Pflanze als Droge erstmals im 16. Jh. erwähnt.
Das Sammelgut sind eigentlich die Blätter (Folia Convallariae majalis), die dünn und leicht sind. Um ein Kilo Droge zu gewinnen, muss man 8 Kilo frische Blätter vor der Blütezeit sammeln und im Schatten oder in einer Trockenanlage bis 40 Grad in dünner Schicht trocknen. Ohne dass man sie dabei wendet. Die Droge ist geruchlos und hat einen süsslichbitteren, ein bisschen scharfen Geschmack. Aber lieber nicht probieren! Die Pflanze ist nämlich sehr giftig! Vergiftungen sind nicht selten. Sie können vor allem durch Verzehr der Beeren, Austrinken des Vasenwassers oder auch durch Überdosieren vorkommen. Also muss man vorsichtig sein, besonders mit Kindern.
Wozu ist die Heilpflanze Maiglöckchen gut? Sie enthält herzwirksame Glykoside. Die Hauptglykoside, deren Anteil je nach Herkunft variieren kann, sind Convallatoxol, Convallosid. Weitere Inhaltstoffe sind Saponine, ätherisches Öl, Apfel- und Zitronensäure u.a.
Was die heilende Wirkung und Anwendung der Droge anbelangt, wirkt das Maiglöckchen als guter Regulator der Herztätigkeit. So finden Arzneipräparate bei Herzschwäche, Herzasthma, Epilepsie u. a. medizinische Anwendung. In manchen Ländern werden Drogenextrakte hergestellt.
Mein Land ist ein traditioneller Exporteur auch von Maiglöckchenblättern. Die Nachfrage, vor allem in Deutschland und in der Schweiz, war stets grösser, als es möglich war zu liefern. Auch als Drogenexportkauffrau habe ich die Pflanze sehr gern gehabt. Sie war mir herzensnah und ich machte gute Geschäfte damit. In unserem Garten ausserhalb von Sofia habe ich mir ein Extraeckchen angelegt, die mir große Freude macht. Da nehme ich jedes Mal auch ein Blumensräusslein mit nach Hause – minimum 13 Blütenstengel und 7 Blätter ringsherum. Dann duften sie in meinem Zimmer eine Woche lang...
Und da ich euch keine Maiglöckchensträusslein senden kann, schenke ich euch diesen Bericht als einen Maigruß aus Sofia.
P.S. Es tut mit furchtbar leid, dass ich euch enttäuscht habe und manche von euch gedacht haben, ich habe mit Absicht die meinung 3mal gepostet...Wäre das so, hätte ich das mit früheren Berichten auch gemacht, nicht wahr? Ich hatte aber heute Morgen Dauerprobleme mit dem Nachtserver und eine Weile später mit Junior, so konnte ich nicht wissen, ob der Bericht durch ist...Nachdem ich wusste, was passiert war, versuchte ich den letzten Posting zu löschen, es ging leider nicht. Ich bitte alle um Verzeihung. Liebe Grüße von Anna
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-06-30 17:20:47 mit dem Titel „Unten den Linden“ gibt es auch in Sofia...
Nun hat mich mal wieder die Muse geküsst...Und wisst ihr warum?
Weil die ganze Stadt und besonders manche Stadtteile, darunter auch meiner, aber auch das Stadtzentrum selbst, nach Lindenblüten duften...Am besten ist der Duft am frühen Morgen, bevor die Sommerhitze eingetreten ist, und ebenso abends, zu spüren, wenn sie schon vorbei ist und die Frische des nahegelegenen Witoscha-Gebirge erleichternd zu empfinden ist. Romantisch, bezaubernd...Man denkt an verliebte Paarensiluetten und die herrlichsten Dinge der Welt...Auch an die berühmte, über 70 Jahre existierende Gaststätte „Unten den Linden“, in einer stillen Gasse mit alten Lindenbäumen, unweit des Nationalstadions und des Gebäudes des Nationalradios, gleich neben der Riesenanlage des Borisgartens.
Die Romatik der Pflanzen und insbesondere der blühenden Linden pflegte mein Vater sehr zu schätzen und brachte uns in unserer Kindheit an Wochenenden oft zu „Unten den Linden“, wo er auch als Kind gewesen war. Meinerseits habe ich auch meine Elternteilpflicht Sohnemann gegenüber auch diesbezüglich erfüllt, ja, habe auch mit „Lebensteilverschönerer“ bei der wunderbaren Athmosphäre und vorzüglicher Küche und Glas Wein dort gesessen. Nur in diesem Jahr noch nicht wegen Zeitmangel – harte Vorbereitung und Ablegen von schweren Aufnahmeprüfungen fürs Gymnasium beim Junior in seinem für mich nicht bestem Alter, neuer Job bei mir...Hoffentlich sind die Linden nicht verblüht, bis der Stress vorbei ist.
Einen Bericht über die Linde zu verfassen, das möchte ich doch zustandebringen. Bevor die Muse verschüchtert ist und bis der Lindenblütenduft nicht vergangen ist. Und ihn am ersten July Morning posten (ihr braucht nicht dreimal raten, welcher Song aus meiner Jugendzeit dann in meinen Ohren klingen wird).
Die gute alte Linde gehört zu den Lindengewächsen. Abgeleitet ist der Name vom althochdeutschen lin-tar. Im Englischen lautet er Linden, und in meiner Muttersprache – Lipá.
Der Baum ist über 25 m hoch, hat eine kräftige verzweigte Pfahlwurzel und weitreichende Seitenwurzeln. Das Schönste an ihm, nach den Blüten, finde ich die breite, kuglige Krone. Darunter kann man nämlich nicht nur kühlen Schatten bei der Hitze und Beherbergung im plötzlichen Sommerregen finden, sondern deren kleineren Teile bewundern und den Duft ohne Grenzen schnuppern....Vorausgesetzt man leidet nicht an Heuschnupfen...
Die Blätter sind fast kahl, asymetrisch, am Grund leicht herzförmig. Die übliche Größe beträgt ca. 8-10 cm im Durchmesser, wobei es auch Bäume mit größeren, besonders für kulinarische Zwecke geschätzte Blätter gibt.
Der Blütenstand ist drei- bis sechzehnblütig. Sein Stiel ist mit dem großen zungenförmigen Deckblatt von grünlichgelben Farbe teilweise verwachsen. Die zarten Blüten bestehen aus „5 kleinen Kelchblättern, 5 etwa doppelt so langen , gelblichweissen Kronenblättern, bis zu 30 Staubblättern und dem Fruchtknoten“. (Nein, gezählt habe ich sie nie: sondern die Angaben einem meiner Heilpflanzenbüchern, dem ich vertraue, entnommen.)
Die Lindenbäume wachsen in der Natur meistens verstreut in Laub- und Nadelmischwäldern. Anzutreffen sind sie von der Ebene bis in den Bergwald, selten in reinen Beständen. Ich kenne 3 Lindenarten:
- Die Winterlinde, die mehr ein Baum der Ebene und der geschützten Berge ist. Die Samen ihrer einsamigen, kugligen Frucht sind kleiner als die der Sommerlinde.
- Die Sommerlinde ist weniger anspruchsvoll und unterscheidet sich von der Winterlinde durch ihre behaarten Blätter.
- Die Tiliae officinalis – die kleinblättriche Linde - ist die seltenste und als Droge am meisten geschätzte Sorte. Bei uns wird sie an manchen Orten auch „rote Linde“ genannt, bin nicht sicher zu wissen warum. Als Heilkräuterexportkauffrau musste ich sie natürlich auch unterscheiden können, um überzeugender mehr als den doppelten Preis für die getrocknete Exportdroge verlangen zu können – bei ihr ist nämlich der Flugblatt nicht mit dem Blütenstiel verwachsen. Um ihren feineren Duft unterscheiden zu können, bedarf es mehr Erfahrung und Zeit...
Alle drei Lindenarten sind in ihrem natürlichen Vorkommen in Europa beschränkt. Doch nicht bei uns. Denn sie sind fast überall im Lande verbreitet und Bulgarien ist seit Jahrzehnten ein wichtiger Lieferant der geschätzten Teedroge – der getrockneten Blütenstände: Flores Tiliae argentea - bis zu 100 Tonnen jährlich und Flores Tiliae officinalis – höchstens 10 Tonnen. Letztere ist ein typisch „schweizer Artikel“, denn in der Schweiz ist sie nur zugelassen.
Die Sammelzeit ist, wie man es sich denken kann, in Juni und Juli. Gepflückt werden die Blütenstände zusammen mit dem Flugblatt. Die dafür bevorzugte Zeit ist zur Mittagszeit an sonnigen Tagen. Das Sammelgut wird in dünner Schicht im Schatten ausgebreitet und gelegentlich umgewendet. Der Geruch der Droge ist angenehm und aromatisch und verliert sich beim Trocknen. Nach dem guten Trocknen werden die Blüten in eine Presse gegeben und in 40-Kilo-Ballen verpackt. So werden sie in LKWs zu 10 oder 12 Tonnen ins Ausland transportiert. An erster Stelle unter den Abnehmerländern steht traditionell Deutschland und eine LKW-Ladung Lindenblüten war mein erstes Geschäft, nachdem ich mich 1990 selbständig gemacht habe...Bestimmt haben viele von euch während oder auch ohne Erkältung bulgarischen Lindenblütentee von Martin Bauen oder Heinrich Klenk genossen.
Was hat denn dieses Wunder der Natur in sich? Die Blüten enthalten Schleim, Gerbstoff, ca. 0,04% ätherisches Öl, das aus Farnesol, Geraniol, Eugenol u.a. besteht und den Geruch bedingt, sowie Flavonoide.
Das alles enthalten auch die Blätter, die die Droge Nr. 2 bei dieser Pflanze sind, jedoch in kleineren Mengen. So werden auch die Blätter gesammelt und verwertet – sie kommen in manche Teemischungen (besonders in einem Jahr mit schlechter Blütenernte...). Also ca. 20 Tonnen jährliche Exportmenge für mein Land.
Was weniger bekannt ist: die Lindenblätter, besonders die größeren, kann man als Ersatz für die Weinblätter bei den berühmten bulgarischen, griechischen, na gut, Balkanwickel mit Fleisch oder Reisfüllung, gebrauchen.Und der Aroma der Speise ist wunderbar. (Rezept gewünscht? OK, kommt noch bestimmt.)
Es kann zum Verwundern sein, die Lindenblüten wurden aber in der Medizin der Antike nicht verwendet. Sie wurden auch von den großen Botanikern des Mittelalters nicht erwähnt. Bekannt war jedoch die Wirkung der Lindenholzkohle und zwar vor der Einführung der Tierkohle im 15. Jh. als aufsaugendes Mittel bei Durchfällen, Vergiftungen und bei Fäulniserscheinungen im Darm
Heutzutage werden die Lindenblüten als schweisstreibendes Mittel bei Erkältungen verordnet.
Hätte ich eine Oma gehabt, hätte ich das von ihr gelernt. Kann mich aber erinnern, dass es bei uns, meinem jüngeren Bruder und mir, bei einer Erkältung eine Tasse heissen Lindenblütentee mit einer Tablette Aspirin gab. Dann mussten wir schwitzen. Am besten tat das mein Bruder: über dem Kopf zugedeckt, schwitzte er tüchtig und 2 Stunden später hiess es Umziehen. Die Erkältung blieb in den nassen Klamotten. Auch bei leichteren Erkältungen, nach Schilaufen oder Zurückkommen im Regen. „Wie bei den Holunderblüten haben die Inhaltstoffe der Lindenblüten keine erwiesene schweisstreibende Wirkung, sie ermöglichen nur durch ihren Geschmack und Schleimgehalt die Aufnahme der notwendigen Mengen heissen Wassers, das durch seinen Wärmengehalt zum Schwitzen führt“... Das steht wieder in einem meiner Bücher, das seit ca. 15 Jahren stammt. Mag sein, oder auch nicht. Ich finde es auch nicht sehr wichtig.
Habe aber vor ca. 2 Jahren per Zufall im Radio von einem Heilkräuterfachmann gehört, dass Lindenblütentee der stärkste Virenkiller ist, vielleicht neben oder nach meinem Lieblingsknoblauch. Ich war echt verblüfft, denn in den letzten 20 Jahren hatte ich mit den besten Fachleuten auf dem Gebiet der Phytotherapie Kontakt und diese Tatsache war mir unbekannt. Dann musste ich daran denken, dass in meinem Elternhaus stets ein Kochtopf mit Lindenblütentee auf dem mit Kohle betrieben Ofen, stand. Er wurde regelmässig zum Frühstück, aber auch zum Abendbrot getrunken. Als „junge“ Mutter war ich erstaunt, in den Babykochbüchern das Rezept für den klassischen Brei ab 6 Monaten: „Zwieback, Butter, Käse, heisses Wasser (!!!)“ zu lesen . Denn aus meiner Kindheit kenn ich ihn nur mit Lindenblütentee. Mein Sohn übrigens auch. So weiss ich nun, wie unsere gesunde Kindheit zu erklären ist. Auch in heutiger Zeit nehmen wir keine Grippe- oder sonstige Impfungen ausser die von der Natur. Und schlafen immer bei offenem Fenster.
Und um den Indikationenbereich abzuschliessen, muss ich noch hinzufügen, dass der Lindenblütentee zur Linderung des Hustenreizes bei Katarrhen der Atemwege (Schleime) empfohlen wird. In der Volksmedizin finden die Lindenblüten gelegentlich noch Anwendung als Diuretikum, Stomachikum, Antispasmodikum und auch Sedativum.
Also Lindenblütentee...Für mich ist er also nicht nur ein medizinischer Tee der Vorbeugung und Heilung, sondern ein alltäglicher Speisetee, der auch kalt sehr erfrischend schmeckt. Nicht nur, weil ich mit ihm aufgewachsen bin, wie viele von euch mit dem Pfefferminztee (wieder zu min 50% aus Bulgarien), sondern weil er hervorragende Geschmackeigenschaften besitzt – aromatisch, leicht süsslich..., noch besser sind sie nicht in Teebeuteln und nicht geschnitten, also nat[rlich und lose, wenn man wählen könnte! Bei mir immer der Fall, denn meistens pflücke ich mir den Jahresvorrat selbst (oder schicke den Junior) und ich bin nicht faul abzusieben. Als Fachfrau von der Branche weiss ich, dass beim Schneiden die Geschmackeigenschaften und die Inhaltstoffe der Drogen schnell heruntergehen, die dreifache Verpackung hilft nicht sehr dagegen. Und durch das Schneiden der Drogen verbirgt man oft eine niedrigere Qualität.
Zubereitet wird er indem man 2 g Lindenblüten mit kochendem Wasser übergiesst oder mit kaltem Wasser ansetzt und kurz zum Sieden erhitzt. Nach 5-10 Minuten durch einen Teesieb geben.
Und dann prost und nicht vergessen, den Duft der blühenden Lindenbäume im Juli zu geniessen...Nachzuholen ist das beim Verwenden der Kosmetika mit der Beteiligung der Lindenblüten...
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Zuckermaus29, 12.07.2006, 02:59 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
"sh" von mir für Dich :o) Viele Grüße Jeanny
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Phythotherapie:Das Heilen mit Pflanzen
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Nein
Die Phythotherapie, das Heilen mit Pflanzen, ist uralt. Man glaubt, daß eine traditionelle Kräuterheilkunde schon mehrere Jahrtausende vor Christus in Indien, China und Ägypten bestand. Die frühesten schriftlichen Aufzeichnungen wurden in Ägypten und Assyrien entdeckt. Viele der in diesen Dokumenten genannten Pflanzen wurden als Arzneimittel Identifiziert, die auch heute therapeutisch genutzt werden.
Die Wirkung von Pflanzen in der Medizin wurde von Dioskurides und Galen als Basis für ihre Klassifizierung benutzt, eine Praxis, der auch die englischen Kräuterkundler wie John Parkinson folgten, dessen Theatrum Botanicum, erschienen 1640, Beschreibungen von 3800 Pflanzen enthält, die nach ihren medizinischen Eigenschaften geordnet sind. Moderne Kräuterbücher folgen dieser Methode, Arzneien nach ihren Hauptbestandteilen und pharmakologischen Wirkungen zu gruppieren.
In der Phythotherapie können die verschiedenen Teile einer Pflanze verwendet werden. In der Medizin kann das frische Kraut verwendet werden, oft in Form eines Aufgusses, aus dem man dann Tee bereitet, oder es wird getrocknet, kleingeschnitten oder pulverisiert.
Man kann Kräuter auch selbst sammeln, doch muß man dabei darauf achten, nicht in der Nähe von Straßen, frisch gedüngten oder gespritzten Feldern usw. zu suchen. Gewöhnlich ist die beste Sammelzeit die Blütephase der Pflanze, wenn man die oberirdischen Teile pflückten möchte, und der Herbst, wenn man auf die Wurzel und Speicherorgane Wert legt.
Die folgende Aufstellung für den Hausgebrauch ersetzt nicht den Besuch beim Arzt, kann aber bei leichten Beschwerden Linderung schaffen und die Behandlung des Arztes unterstützen.
Artischocke
Pflanzenbeschreibung
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Die Artichocke, das im Mittelmeergebiet viel gegessene Feingemüse, kennen wir schon längere Zeit. Ihre Heimat ist der mediterrane Raum. Die Artischocke gehört zur Familie der Korbblütler und ist eine große, distelähnliche Pflanze, die bis zu 2m hoch werden kann und große violette Blütenstände entwickelt. Die Blütenhüllblätter und der Blütenboden werden als Gemüse verzehrt; diese Teile sind es auch, die neben den Blättern und den Wurzeln arzneilich genutzt werden.
Ernte und Aufbereitung: Die Blätter erntet man zur Blütezeit, die Hüllenblätter der Blüten kurz nach dem Aufblühen. Daraus werden dann die verschiedensten galenischen Präparate und Arzneispezialitäten hergestellt. Die Wurzeln erntet man im Herbst.
Inhaltsstoffe
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Cynaropikrin, Cynarin, Flavonide, Gerbstoffe
Heilwirkung und Anwendung
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Als Tee kaum gebraucht. Die galenischen Artischockenpräparate sind pharmazeutisch gesehen ein Bittermittel mit einer günstigen Wirkung auf den Leberstoffwechsel. Gleichzeitig werden die Erzeugung der Galleflüssigkeit und die Ausschüttung der Galle gefördert. Die Übelkeit, Völlegefühl und Blähungen, hervorgerufen durch schlechte Lebertätigkeit, verbunden mit Schmerzen, lassen sich mit Präparaten aus der Artischocke günstig beeinflussen. Patienten mit Gallensteinen berichten, daß ihnen Artischocken Präparate bestens bekommen. Koliken werden seltener. Das Absinken der Blutfette nach der Behandlung mit Artischocke und die Verringerung des Cholesterins im Blut sind weitere günstige Eigenschaften. Welchen Einfluß Artischocken- Präparate auf den Diabetes haben, ist noch nicht mit Sicherheit bekannt.
Nebenwirkung: sind nicht bekannt.
Anis
Pflanzenbeschreibung
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Anis ist ein einjähriges Kraut, das etwa 50cm hoch wird und mit einer spindelförmigen Wurzel im Boden verankert ist. Der runde Stengel ist oben ästig. Die unteren Blätter sind gestielt, ungeteilt und am Rand gezähnt. In der Mitte sind sie dreilappig und oben zwei bis dreifach fiederschnittig. Die Blütendolden sind sieben bis fünfzehnstrahilg, ohne oder nur mit einem Hüllblatt ausgestattet. Die Döldchen hingegen besitzen meist mehrere Hüllenblätter. Die kleinen Blüten sind weiß.
Blütezeit: Juli bis September
Vorkommen: Anis ist im Orient beheimatet. Auf dem Gebiet der ehemaligen UdSSR, in Indien wie auch in Europa wird er in reichlicher Menge angebaut. Auch in Amerika gibt es Aniskulturen. Bei uns in Deutschland kommt Anis im Gewürzgarten vor, aus dem immer einmal einige Exemplare ausbrechen, die dann verwildert anzutreffen sind.
Ernte und Aufbereitung: Geerntet werden ausnahmslos in Kulturen die Früchte. Wenn sie voll ausgereift sind, reißt man die Pflanzen aus dem Boden oder mäht sie ab, trocknet sie an der Luft und gewinnt die Früchte durch Dreschen. Wie alle Umbelliferenfrüchte bestehen auch die Anisfrüchte aus zwei Teilfrüchten, die allerdings nicht immer auseinanderfallen. Die Früchte sind rundlich eiförmig, was ihnen den Namen Runder Fenchel eingebracht hat.
Inhaltsstoffe
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Anisfrüchte riechen angenehm aromatisch. Das geht auf das ätherische Öl zurück, das in guter Ware zu 2 bis 3% enthalten ist. Der Hauptbestandteil des ätherischen Öls ist trans Athenol. Daneben enthalten die Früchte auch fettes Öl, Zucker und Eiweiß.
Heilwirkung und Anwendung
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Anis ist ein Mittel, das Blähungen vertreibt, den Magen kräftigt und auch bei Husten gute Dienste leistet, was auch das BGA anerkennt. Trotz aller Beliebtheit muß festgestellt werden, daß Anis immer der zweite ist. Von den Karminativa aus der Familie der Doldengewächse ist Kümmel wirksamer, und von den Hustenmitteln derselben Pflanzenfamilie ist Fenchel dem Anis vorzuziehen. Dennoch will man in beiden Fällen nicht auf Anis verzichten, weder als Tee noch in Form der verschiedensten galenischen Zubereitungen, von denen aber wohl die Hustenmittel im Vordergrund stehen.
Nebenwirkung: Wenn auch selten, so kann es doch zu allergischen Reaktionen der Haut, der Atemwege und des Verdauungstraktes kommen.
Andorn
Pflanzenbeschreibung
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Andorn wird bis 60cm hoch. Der vierkantige Stengel ist hohl und dicht filzig behaart. Die unteren Blätter sind langgestielt, werden bis 3,5cm lang und besitzen eine rundliche Form. Am Rand sind sie kerbig gezähnt, oberseits schwach, unterseits filzig behaart. Nach oben zu werden die Blattstiele immer kürzer und die Blätter kleiner. Die weißen Blüten stehen in den Blattachseln in Scheinquirlen dicht gedrängt.
Blütezeit: Juni bis September
Vorkommen: Die Heimat dieser Heilpflanze ist Südeuropa, doch ist sie heute in fast ganz Europa verbreitet. Sie wächst auf Schutterplätzen, auf mageren Wiesen, an Hecken und Zäunen.
Ernte und Aufbereitung
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Wenn die Blüten sich entfaltet haben, erntet man die oberen Teile der Pflanze, die man einfach abschneidet. Dann bindet man sie zu Sträußen zusammen und hängt sie zum trocknen an der Luft auf. Um wirklich gute Ware zu erhalten, sollte man auf die derben unteren Stengelteile verzichten.
Inhaltsstoffe
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Etwa 0,3 bis 1.0 % Marrubiin, andere Bitterstoffe, Harze und ätherisches Öl. Bedeutend ist auch der Gehalt an Gerbstoffen etwa 5 bis 7%.
Heilwirkung und Anwendung
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Ich meine, daß man zu Unrecht heute in der Schulmedizin auf die Verwendung dieser Heilpflanze verzichtet, denn sie ist ein wirksames Mittel gegen Durchfälle verschiedenster Ursache, ein appetitanregendes Mittel und auch ein gutes Hustenmittel. Die Inhaltsstoffe rechtfertigen die Anwendung, denn Bitterstoffe regen die Magensaftsektion an und verstärken auch die Galleausscheidung. Das ätherische Öl und die Gerbstoffe wirken bei Durchfällen und für die auswurffördernde Wirkung bei Husten ist das Marrubiin verantwortlich.
Nebenwirkung
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Es sind keine Nebenwirkungen bekannt geworden.
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-05-25 10:31:15 mit dem Titel Stärkt das Herz
Weißdorn
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Die für arzneiliche Zwecke genutzten Weißdorn-Arten sind mittelgroße Sträucher oder kleine Bäume. Die weißen Blüten stehen in aufrechten Doldenrispen. Die spitzen Dornen, mit denen die Zweige ausgestattet sind, geben zusammen mit den prachtvollen weißen Blüten der Pflanze ihren Namen.Die Blätter des Weißdorn sind oben dunkelgrün, unten heller bis bläulich-grün, kurzgestielt und meist dreilappig. Am Rand sind sie unregelmäßig gesägt.
Weißdorn blüht in der Zeit von Mai bis Juni und findet man in lichten Gebüschen, Hecken, Zäunen, an sonnigen Hängen und in Laub-und Föhrenwäldern.
Ernte und Aufbereitung
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Blüten und Blätter werden während der Blütezeit eingesammelt und schnell getrocknet. Der Tee muß in gut schließenden Behältern aufbewahrt werden. Da die Wirkungskraft bei zu langer Lagerung beeinträchtigt wird, müssen die Blätter möglichst jedes Jahr frisch geerntet werden. Die Früchte sammelt man im reifen Zustand, also dann wenn sie rot sind. Die werden ebenfalls schnell getrocknet und man sollte sie auch jedes jahr frisch ernten.
Heilwirkung und Anwendung
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Weißdorn ist ein ausgezeichnetes Herzmittel. Man kann es bei den verschiedensten Herz-und Kreislaufbeschwerden anwenden. Im Vordergrund ist die günstige Wirkung auf das Altersherz, das unter Weißdorn belebt, gestützt und gepflegt wird. Altersbedingte Erscheinungen am Herzmuskel und Veränderungen der Herzkranzgefäße mit mangelhafter Durchblutung lösen bei älteren und alten Menschen Herzbeschwerden aus, die mit einer Weißdorn-Teekur erheblich gebessert werden können. Ähnlich wie die Herz und Kreislaufbeschwerden älterer Menschen sind die Beschwerden der Menschen, die ständig überfordert werden und bei denen es zu frühzeitigen Abnutzungserscheinungen kommen kann. Weißdorn vermag hier die Beschwerden zu lindern und vorbeugend zu wirken. Die vielen beginnenden Herzleiden, die noch nicht im eigentlichen Sinne als krankheit anzusprechen sind, die sich jedoch unübersehbar bemerkbar machen, sind ein besonderes Gebiet für Weißdorn.
Herzmuskelschwäche zeigt sich häufig bei oder nach schweren Infektionskrankheiten. In diesem Fall sollte man an Weißdorn denken. Auch Rhythmusstörungen des Herzens bessern sich unter Behandlung mit Weißdorn. Mit Hilfe dieser Heilpflanze wird eine Verbesserung der Herzleistung erzielt, die eine Normalisierung des hohen Blutdrucks zur folge hat. Gegen hohen Blutdruck im eigentlichen Sinne wirkt Weißdorn nicht. Es gibt auch Fälle, in denen mit Weißdorn eine Erhöhung des Blutdruckes im Sinne der Normalisierung möglich ist.
Eine besondere Bedeutung gewinnt der Weißdorn als Mittel zur Nachbehandlung des Herzinfaktes, denn die Verbesserung der koronaren Burchblutung und die unmittelbare günstige Wirkung auf die herzmuskelzellen im Sinne einer Aktivitätssteigerung und besseren Ernährung sind hier zwingend notwendig. Eine sofortige Wirkung ist aber nicht zu erwarten.
Als Hausmittel
In zunehmenden Maß hält der Weißdorn Einzug in die Hausapotheke. Er wird auch hier zur Beruhigung des nervösen Herzens und zur Stärkung der Herzleistung gebraucht. Darüber hinaus verwendet man Weißdornblüten als Tee bei Übergewicht, weil er entwässert. Viel Erfolg wird man damit allerdings nicht haben.
Der Tee und Nebenwirkung
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2 Teelöffel Weißdornblüten oder Blüten mit Blättern werden mit 1/4 l heißem Wasser überbrüht und 20 Minuten ausgezogen. Die richtige Dosierung ist 2 bis 3 mal eine Tasse täglich zu trinken. Man kann den Tee nach Geschmack verbessern. Honig als Süßmittel oder Sanddornsaft eignen sich gut und unterstützen die Wirkung.
Die Anwendung von Weißdorn ist selbst bei Dauergebrauch ohne Nebenwirkungen.
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-05-26 16:28:54 mit dem Titel Beruhigt die Nerven
Baldrian
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Diese wichtige Droge kennt fast jeder. Doch wie die Stammpflanze aussieht, die es bei uns auch wild und nicht nur in Kulturen gibt, wissen nur wenige. Baldrian ist eine kräftige, asudauernde Pflanze, die bis über 1m hoch wird, einen kantigen hohlen Stengel besitzt, an dem große Fiederblätter gegenständig sitzen, die unpaarig gefiedert sind und etwa 11 bis 21 Fiederblättchen aufweisen. Doldenartig angeordnet stehen an den Stengelspitzen die kleinen rötlich-weißen Blüten. Es kommen bei uns verschiedene Abarten vor, die sich zwar durch Blütenfarbe und Zahl der Fiederblättchen unterscheiden, jedoch alle in der Wirkung ähnlich sind. Baldrian blüht von Juni bis August. Baldrian wächst bei uns wohl auf sehr feuchten als auch auf trockenen Böden: auf feuchten Wiesen, an Flußufern, in feuchten Wäldern, an trockenen Dämmen und auf Schutthalden von der Ebene bis in die Berge. Baldrian stammt aber fast nur aus großen Kulturen.
Ernte und Aufbereitung
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Man gräbt die Wurzeln im September aus, wäscht sie gründlich und entfernt durch Kämmen mit einem groben Kamm die kleinen Wurzelfasern. Der Rest der Wurzeln wird dann zum Trocknen aufgehängt. Die Wurzeln zweijähriger Pflanzen sind am wirkstoffreichsten. Erst beim Trocknen entwickeln die Baldrianwurzeln den so charakteristischen Baldriangeruch, der durch den Bornylisovalerianylsäureester hervorgerufen wird.
Heilwirkung und Anwendung
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Baldrian wirkt bei nervösen Reizzuständen, auch nervös bedingten, krampfartigen Schmerzen im Magen- und Darmtrakt, bei Schlaflosigkeit und bei nervösen Herzklopfen. Menschen, die unter nervöser Unruhe leiden, fühlen sich nach der Einnahme von Baldrian nicht müde, sondern oftmals angenehm erfrischt. Selbst für Autofahrer ist Baldrian zu empfehlen. Am besten etwa eine halbe Stunde vor Prüfungen 1 Teelöffel voll Baldrian einnehmen oder einfach den Baldrian Tee trinken, denn es überall zu kaufen gibt.
Auch bei nervöser Schlaflosigkeit kommt es durch Baldrian zur Entspannung und Schlafbereitschaft. Das warten auf den Schlaf ist nicht mehr unangenehm und quälend, sondern wird als wohltuendes Ausruhen empfunden, bis sich der gesunde Schlaf einstellt. Bei nervösem Herzklopfen ist Baldrian auch wirksam.
Als Hausmittel
Es besteht kein Zweifel, daß Baldrian schon bei den Hippokratikern im 5 Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung als Mittel bei Frauenleiden eine Rolle gespielt hat. Hauptsächlich gilt der Baldrian in der Volksmedizin als Nerven- und Beruhigungsmittel, als Mittel bei leichten Herzbeschwerden und darüber hinaus auch als Magenmittel. Man kennt seine krampflösende und entwässernde Wirkung, schätzt den Baldrian aber besonders als Mittel zur Linderung klimakterischer Beschwerden der Frau.
Der Tee, das Bad und Nebenwirkung
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Der Tee:
2 Teelöffel zerkleinerte Baldrianwurzel werden mit 1/4 l kaltem Wasser übergossen und 10 bis 12 Stunden stehen gelassen. Gelegentlich Umrühren. Von diesem Tee kann man dann bei Bedarf oder auch regelmäßig 2 bis 3 mal täglich eine Tasse trinken. Man kann den Tee aber auch als heißen Aufguß verwenden. Dafür übergießt man 2 gestrichene Telöffel Baldrianwurzel mit 1/2 l siedendem Wasser und zieht in zugedecktem Gefäß 10 Minuten lang aus. Hier ist es wichtig das man den heißen Baldrian Tee jedesmal frisch zubereiten muß um eine optimale Wirkung zu erhalten.
Das Bad:
100g Baldrianwurzel werden mit 1 l Wasser 10 Stunden ausgezogen; die abgeseihte Flüssigkeit kommt ins Badewasser. Schneller geht es, wenn man 100 Gramm Baldrianwurzel mit 2 l Wasser übergießt, zum Sieden erhitzt und nach 10 Minuten abseiht. Man kann aber auch 200 bis 250g baldrian Tinktur beigeben oder einen fertigen Badeextrakt verwenden.
Bei der Anwendung von Baldrian brauch man keinerlei Nebenwirkungen zu befürchten. weiterlesen schließen -
Echte Kamille - Echte Heilpflanze
24.04.2002, 12:16 Uhr von
jamesi_bg
In 9 von 10 Fällen gehört eine verleumderische Zunge einer enttäuschten Person.Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
***DIE ECHTE KAMILLE - Matricaria chamomilla***
Ich möchte euch etwas über die gute alte Kamille erzählen. Jeder kennt sie, doch bei vielen gerät sie schon in Vergessenheit.
1. BOTANIK:
Die Kamille ist ein einjähriger Korbblütler, der bis zu 50 cm hoch wird.
Die Blütenköpfchen haben einen hohlem Fruchtboden, ebenso sind die Enden der Blütenstiele hohl. Das ist das Erkennungszeichen der echten Kamille.
Bei Regen, in der Dunkelheit, sowie nach der Befruchtung sind die weißen Strahlenblüten der Blütenköpfchen nach unten gerichtet.
Der Geschmack ist etwas würziger als der bereits typisch- würzige Geruch der Kamille.
2. STANDORTE:
Die Kamille ist auch auf der Fensterbank, dem Balkon oder eben im Garten zu pflanzen. Die Samen gibt es im Gartenfachhandel, wie alle anderen Gewürz- und Gemüsepflanzen.
In der Natur findet man blühende Kamillen von Juni bis in den September.
Die Standorte sind Getreidefelder gemeinsam mit anderen Kräutern, wie Klatschmohn und Kornblumen. Kamillen sind aber auch auf trockenen Böden und in Fruchtfeldern, wie Rübenfeldern, Kartoffeläckern oder Kleefeldern anzutreffen.
Da die Landwirtschaft diese wichtige Heilpflanze immer noch als Unkraut ansieht, ist sie leider durch die chemische Düngung und Unkrautbekämpfung aus den Feldern verschwunden. Jedoch wächst die Kamille nur in Symbiose mit anderen Geteridekräutern am heilkräftigsten.
Wenn sie also Kamillen in einem Feld sehen, sollten sie sich vorher vergewissern, ob der Boden chemisch behandelt wurde. Auch wenn sie noch so frisch aussehen, zu Heilzwecken sollte sie dann allerdings nicht verwendet werden.
Deshalb mein Tip: Wenn sie die Kamille im eigenen Garten ziehen, können sie sich sicher sein, das nichts schädliches an ihrer Pflanze haftet.
Dies sollte ihnen besonders wichtig sein, wenn sie Tee für ihre Kinder zubereiten wollen.
3. HEIL- UND WIRKSTOFFE:
So war es wahrscheinlich bei vielen in der Kindheit, oder? Der Bauch schmerzt, oder vielleicht ein Zahn, man hat die Grippe, oder es geht einem einfach nur schlecht.
Dann kommt Mutti mit dem guten alten Kamillentee oder enem Kamillensäckchen zum Auflegen, und eigentlich ist es schon besser, wenn man ihn nur riecht.
Die Kamille ist eigentlich ein Universalheilmittel, und für mich besonders bei Kindern interessant. (Wahrscheinlich weil ich es selbst immer bekommen habe.....mit hat es zumindest immer geholfen!)
Verwendbar ist die Kamille als Tee, als Auflage, als Inhalation, Bad oder Kräutersäckchen.
Die wesentlichen Stoffe in der Kamille sind: Harze, ätherische Öle, Fett uvm.
4. HEILWIRKUNG:
Die Kamille wirkt innerlich und äußerlich entzündungshemmend. Anwendung bei:- Hautproblemen (Akne)
- Magen-, Darmbeschwerden
- eiternden Wunden
- Unterschenkelgeschwüren
- Ekzemen
- Ohren- u. Zahnschmerzen
- Erkältungen
Hier wirkt die Kamille beruhigend, entkrampfend und schmerzstillend. Deshalb ist es auch besonders bei Kleinkindern für einen erholsamen Schlaf gut.
Jeder kann die Kamille zur Selbstmedikation verwenden, bei stärkeren Beschwerden sollten sie aber dennoch vorher den Arzt aufsuchen.
5. ERNTE UND AUFBEWAHRUNG:
Man sammelt nur die Blütenköpfchen bei trockenem, sonnigen Wetter. Wenn sie die Kamille nicht sofort frisch verarbeiten, dann lässt man sie an einem luftigen, schattigen Plätzchen trocknen. Ich verwende dazu meistens Küchenkrepp als Unterlage. (Bitte kein Zeitungspapier verwenden, wegen der Druckfarbe!) Vielleicht haben sie ja auf dem Dachboden ein Plätzchen frei, wo sie ihre Kräuter trocknen können. Es sollte aber nicht stickig sein.
Wenn die Köpfchen trocken sind, gibt man sie in einen luftdicht verschließbaren Behälter. Am besten sind dunkle Gläser. Blechdosen und Plastikbehälter sind nicht geeignet.
Nicht vergessen das Glas zu beschriften mit Datum und Inhalt. Heilkräuter sollten nur bis zu einem Jahr nach dem Trocknen verwendet werden, da danach die Heilwirkung nicht mehr, oder nur mehr wenig vorhanden ist.
Noch ein kleiner, aber wichtiger Tip: Bitte Heilpflanzen und -kräuter nie in der Mikrowelle trocknen!
So, ich hoffe, ich konnte euch die Kamille als Heilmittel in der Hausapotheke etwas schmackhafter machen! Viel Glück beim Pflanzen oder sammeln!
Grüße, Bianca weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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denisinlove, 03.07.2008, 10:47 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Sehr interessanter Bericht! Lieben Gruß, Denise
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Animagus17, 13.02.2008, 12:37 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Bin jetzt bei dir durch. Freu mich auf Neues. LG Debby
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mrwong, 29.01.2008, 18:05 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
sh.........................ich freu mich auch über jede GEGENLESUNG von euch viele und liebe grüße Felix :-)
- Hautproblemen (Akne)
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Die Natur bietet die beste Medizin
Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
Was mich so an Heilpflanzen fasziniert, ist das man den meisten Pflanzen beim spazieren gehen über den Weg läuft und garnicht weiß das vielleicht gerade die gegen Kopfschmerzen helfen, die man gerade hat.
Eine Pflanze die ich sehr häufig auf meinem Dauercampingplatz sehe, ist das Bruchkraut über welches ich mal etwas eingehender schreiben möchte.
Verwendbare Pflanzenteile und Drogenbezeichnung
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In der Medizin heißt dieses Kraut Herniarie Herba und man verwendet von ihr nur das blühende Kraut, keine wurzeln.
Aussehen
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Diese Pflanze ist flach am boden liegend und bildet kahle Stengel aus, an denen kleine ellyptische oder lanzähnliche Blättchen von 3 bis 8mm Länge gegenständig angeordnet sind. Die Blüten werden selten größer als 1mm.
Blütezeit und Ernte
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Bruchkraut wächst von Juni bis September.Am besten erntet man ende August Anfang September.
Vorkommen
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Diese Pflanze wächst auf Wegen, sandigen Äckern und Triften.Am meisten findet man sie vorallem bei Kalk- und Kieselböden.
Inhaltsstoffe
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Saponine, Flavonide, die zwei Cumarine Herinarin und Umbelliferon, Gerbstoffe, ätherische Öle
Aufbereitung, Anwendung und Heilwirkung
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Bruchkraut wird schonend im Schatten getrocknet und darf nich so lange gelagert werden, da sonst die Wirkung nachlässt.
Diese Pflanze ist Harntreibend und ein brauchbares Hustenmittel. Wirkt aber auch Krampflösend.
Tee: Bärentraubenblätter 20.0g
Bruchkraut 25,0g
2 Teelöffel dieser Mischung mit 1/4L kaltem Wasser an-setzen und erst nach 12 Stunden abseihen.
Nebenwirkungen
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Bei normaler Anwendung, gibt es keine. Bei starker Überdosierung kann es allerdings zu zentralen Lähmungserscheinungen kommen weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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LeaofRafiki, 03.06.2002, 00:55 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
eigentlich sollte es hier wohl eher um Heilpflanzen allgemein gehen, oder? LiebeNgruß, Lea
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Aloe vera - die vielseitige Heilpflanze
12.04.2002, 21:44 Uhr von
Azira
Ich bin Hausfrau und lese sehr gern und sehr viel. Daneben mache ich Seidenmalerei, schreibe für ...Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
Seit in der Sendung „Fliege“ in der ARD die Aloe-Pflanze vorgestellt wurde, ist sie sozusagen „in aller Munde“. Das kann man wörtlich nehmen, denn sie ist auch innerlich anzuwenden.
Als Topfpflanze ist sie bei den Amerikanern und in Mexiko in fast jedem Haushalt zu finden und gilt dort als „first aid plant“ (Erste-Hilfe-Pflanze) und als „burn plant“ (Pflanze gegen Verbrennungen). Schon die Babylonier, Ägypter, Griechen und auch Hildegard von Bingen beschäftigten sich mit dem Heilwert der Aloe.
Botanik:
Die Aloe gehört zu den Liliengewächsen (Liliaceae), obwohl sie eher wie ein Kaktus aussieht. Weltweit sind etwa 500 bis 700 Aloe-Sorten bekannt.
Die Aloepflanze hat stark-fleischige, lanzenförmige Blätter mit scharfgezackten Rändern. Im Inneren der Blätter befindet sich ein Saft, der die Konsistenz von Gelee hat. Dieses „Gelee“ ist das Heilmittel, das die Aloe so bekannt gemacht hat.
Die Aloe liebt Trockenheit und kann lange Zeit ohne Wasser auskommen, da sie die Vorräte lange in den Blättern speichert.
Sie kommt vor in Wüstengebieten von Afrika, Südamerika, im Mittelmeerraum, Indien, Arabien und Südamerika. Und als Topfpflanze an sonnigen Stellen oder Südfenstern auch bei uns.
Heilwirkung:
Der als Heilmittel benutzte Aloe-Saft enthält die Wirkstoffe Aloin, Aloe-Emodin, Socaloin, Capaloin, Harze, Glukose, Galactose, Xylose, Tannine, Stereoide, Glutaminsäure, Apfel-, Bernstein- und Zitronensäure, antibiotische Substanzen, viele versch. Enzyme, Aminosäuren und Spurenelemente.
Der Saft wird im Handel (Apotheke, Reformhaus) als innerlich anzuwendendes Mittel bei Verdauungsstörungen verabreicht, wirkt entzündungshemmend und leicht abführend.
Ihren Siegeszug in der westlichen Welt hat die Aloe aber hauptsächlich als Bestandteil von Hautpflegemitteln angetreten. In unzähligen Cremes, Gesichtswässern, Shampoos, Seifen, Badezusätzen ist sie als feuchtigkeitsspendende Zutat und als entzündungshemmender Faktor beibefügt. Auch in Tees, Kräuterschnäpsen und Likören findet man Aloe-Saft, z.B. in Fernet Branca.
Es gibt Aloe auch als homöopathische Zubereitung und als Pflanzensaft pur.
Ich selbst verwende die Aloe bei Brandwunden im Haushalt, bei Insektenstichen, Sonnenbrand und gegen meine Sonnenallergie als Frischsaft direkt aus einem Stückchen Aloeblatt, das ich mit einem scharfen Messer von meiner Aloe-Pflanze auf dem Fensterbrett abschneide. Man kann ein Blatt auch aufschneiden (die Schnittstelle schließt sich an der Pflanze sehr schnell wieder) und direkt als Auflage auf verletzte Haut legen und mit einer Mullbinde befestigen. Sie wirkt kühlend, entzündungshemmend und beruhigend auf die Haut ein und auf jeden Fall heilend.
Im Buchhandel sind viele Bücher über die Heilkraft der Aloe erhältlich, u.a. gibt es ein Buch von Stephanie Faber mit dem Titel „Aloe vera, Schönheit aus der Natur“ (Heyne-Taschenbuch) mit vielen Rezepten für die Schönheitspflege und mit einer ausführlichen Beschreibung über die Aloe als Heilpflanze.
Eine Aloe-Pflanze im Garten oder auf dem Fensterbrett, zusammen mit einem informativen Büchlein über die Anwendung der Pflanze - und schon hat jeder seine Erste-Hilfe-Grundausstattung im Hause.
Ich kann die Aloe-Pflanze sehr empfehlen. weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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hackbrett52, 21.05.2002, 22:11 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
und so ein aloe direkt-saft hilft wirklich gegen Sonnenallergie? Ich hab nämlich auch Sonnenallergie. Wie alt muß die Pflanze sein, um zu wirken?
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larshermanns, 12.04.2002, 21:54 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Hallo! Bin z.Zt. noch in Georgia. Vor 2 Wochen habe ich mir hier einen tierischen Sonnenbrand bei Aussenarbeiten zugezogen (30 Grad im Schatten) und diesen mit reinem Aloe Vera behandelt (gibt es hier in jedem Drug Store)! Nach ein paar Tagen war alles aus
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Informationen
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