Pro:
ruhige Traumstrände, Korallengärten, Schnorchel- und Tauchparadies (Tiefseetauchen), Erholung pur in einem westlich orientierten Touristenort, KEINE Beachboys
Kontra:
nichts
Empfehlung:
Ja
„SRI LANKA – strahlend leuchtendes Land“ war mein erster Testbericht. „KANDY – Stadt im Herzen Sri Lankas“ folgte. Und heute möchte ich Euch HIKKADUWA vorstellen, der Ort mit einem der schönsten Traumstrände Sri Lankas.
~~~ GEOGRAPHISCHE LAGE ~~~
Hikkaduwa liegt an der Südwestküste von Sri Lanka etwa 100 km südlich von Colombo, der Hauptstadt (und ca. 130 km südlich des Flughafens), an einem der schönsten Strände von Sri Lanka.
Man erreicht Hikkaduwa wie folgt: Vom Flughafen nimmt man einen Intercity-Bus nach Colombo und fährt zum zentralen Omnibusbahnhof oder zum Hauptbahnhof.
Am zentralen Omnibusbahnhof steigt man in den Intercity-Bus nach Galle um (Galle liegt etwa 130 km südlich von Colombo, 30 km NACH Hikkaduwa).
Die Fahrt mit dem Intercity-Bus dauert etwa 2 ½ Stunden. Dies ist ein relativ kleiner Schnellbus, klimatisiert, bietet 30 Personen Platz, gehört nicht zur staatlichen Omnibusgesellschaft, sondern befindet sich in Privatbesitz. Alle Benutzer erhalten einen Sitzplatz und sind im Falle eines Unfalls versichert. Ist der Bus voll, wird an keiner Haltestelle mehr gehalten.
Meiner Meinung nach ist das auch sinnvoll, denn die Busse rasen in halsbrecherischem Tempo auf der Hauptverbindungstrasse zwischen Colombo und Galle (=Galle Road). Gehalten wird nur in größeren Orten an ausgewiesenen Bushaltestellestellen. „Gehalten“ ist geschmeichelt, denn der Bus rollt. Man könnte das Ein- und Aussteigen auch als fliegenden Wechsel bezeichnen. (im Gegensatz zu den staatlichen Lokal-Omnibussen, total veraltet, verrostet, die stinkend die Dörfer verbinden und an jeder Ecke und bei Bedarf zum Ein- und Aussteigen anhalten)
Aber keine Sorge: Touristen mit Gepäck genießen Sonderrechte. Der Ticketverkäufer und bei Bedarf der Fahrer sind Urlaubsgästen sehr behilflich, auch beim Verladen der Koffer im Laderaum der Schnellbusse.
Die Alternative zum Schnellbus bietet die Bahn. Die Gleise, früher Schmalspur, wurden im Laufe der letzten Jahre modernisiert und ausgebaut, aber leider wurde die Bahn dadurch nicht schneller. Sie benötigt etwa 5 Stunden. Galle Road und Gleise verlaufen meist parallel, vorbei an den Orten Kalutara (mit der zweitgrößten aber einzig begehbaren Dagoba Sri Lankas), den Touristenhochburgen Beruwela und Bentota, dem Fischerdorf Ambalangoda nach Hikkaduwa.
Kleiner Tip: unbedingt 1. Klasse buchen! In der 2. und 3.(!!) Klasse sind die Holzbänke aus „nacktem“ Holz und im Abteil findet man gackernde Hühner und sonstige Kleintiere. In der 1. Klasse sind die Sitze wenigstens gepolstert und man kann die Fahrt genießen, ohne dass einem das Hinterteil nach 10 km weh tut….
Die Bahn (und auch die Lokalbusse) sind das billigste Verkehrsmittel und kosten nur wenige Rupien (wenige Cent). 1. Klasse (Colombo-Hikkaduwa kostet etwa 9 € ) können sich die Wenigsten der armen Bevölkerung leisten (Durchschnittsverdienst pro Monat etwa 120 €).
Die 3. Möglichkeit, nach Hikkaduwa zu kommen: wenn man eine Pauschalreise gebucht hat so schließt das den Transfer zu den Touristenhotels selbstverständlich ein. Der Transfer findet meist per klimatisiertem Reisebus statt.
~~~ KLIMA , MONSUN, REISEZEITEN ~~~
Hikkaduwa hat infolge seiner Lage direkt am Indischen Ozean ein tropisch-schwüles Klima. Der Äquator befindet sich etwa 800 km südlich, dementsprechend sind die Temperaturen, auch im Vergleich zu anderen Städten und Badeorte von Sri Lanka, relativ hoch.
Man muss hier jedoch den Südwestmonsun beachten: Dieser bringt in der Zeit von Mitte Juni bis Ende September unter stürmischen Seewinden und heftigen Gewitter Starkregen in das südwestliche Tiefland. Diese Zeit eignet sich als Urlaub nicht besonders, da das Meer aufgebauscht ist und 4 - 5 m hohe Wellen den Strand teilweise überfluten. Die Temperatur beträgt in dieser Zeit immer über 37 Grad im Schatten, die Luftfeuchtigkeit ist mit über 95 % sehr hoch.
Die Hauptsaison liegt in der sogenannten Trockenzeit, welche von Mitte Oktober bis Ende Mai dauert. Hier regnet es teilweise wochenlang nicht und wenn dann nur sehr kurz. Die Tagestemperaturen betragen um 35 Grad, nachts etwa 29 Grad. Die Luftfeuchtigkeit bewegt sich bei 90 %. Allerdings empfindet man die Schwüle als weniger störend, da immer vom Meer eine leichte bis mittlere Brise weht.
Ich empfehle die sogenannte Nebensaison (Oktober, November und Mai, da hier die
Preise angemessener sind)
Da die Sonneneinstrahlung sehr hoch ist, empfehle ich außerdem, genügend Sonnenschutzmittel aus Deutschland (mit LSF ab 14) mitzubringen. Vor Ort sind diese sehr teuer.
Moskitomittel kauft man NICHT in Deutschland, sondern in Sri Lanka. Hervorragend geeignet ist das in Jakarta hergestellte Autan. Das in Deutschland hergestellte Autan bringt keine Wirkung, den Biestern ist unsere Wirkstoffkombination zu leicht.
NACHTRAG: Die in Deutschland's Apotheken NEU erhältliche ZANSARIN-Lotio hat mir bei meinem diesjährigen Urlaub sehr geholfen. Es hält die weiblichen Biester vom Stechen ab bzw. vertreibt sie. (die männlichen Moskitos saugen kein Blut, stechen somit nicht)
~~~ DER ORT HIKKADUWA~~~
Das Leben von Hikkaduwa (ca. 7.000 Einwohner) spielt sich entlang der Hauptstraße (Galle Road) auf etwa 4 km ab. Beidseitig findet man Souvenirshops, Batikshops, Holzschnitzereien (beim Kauf handeln !), Restaurants mit einheimischen-, fernöstlichen-, arabischen und auch europäischen Gerichten, einigen Cafes (teilweise mit „deutschem“ frisch aufgebrühtem Kaffee), Internetcafes, Juweliere, Reisebüros, Banken und neuerdings auch 3 Supermärkte. (letzteres natürlich klein).
Im Gegensatz zu vielen anderen Touristenorten findet man am Strand von Hikkaduwa ebenfalls kleinere Hüttenrestaurants und Beach Bars, in denen man nach einem Strandspaziergang frischen Fisch, Garnelen, Snacks, Fruchtsäfte, Limos, aber auch Bier/Arrak zu sich nehmen kann.
Es gibt noch einen „Einheimischen“-Ort Richtung Landseite, doch außer dem nachstehend beschriebenen buddhistischen Tempel lohnt sich dahin kein Ausflug.
~~~ SEHENSWÜRDIGKEITEN ~~~
Hikkaduwa bietet eigentlich keine Sehenswürdigkeiten im Vergleich zu Kandy, Sigiriya, Anuradhapura, Pollonaruwa, Dambulla, Adam’s Peak , Ratnapura oder Nuwara Eliya.
Man geht nach Hikkaduwa, um sich nach einer Rundreise zu erholen.
Glasbodenboote verkehren zwischen dem Strand und dem Korallengarten. Durch den Glasboden sieht man bei klarem Wasser die Korallen sowie die Korallenfische. Allerdings etwas undeutlich, insoweit rate ich dringend zum Schnorcheln.
Man kann auch ein Boot mieten und sich zum vorgelagerten Hauptriff (einschließlich etwa 8 m hohem Felsen) fahren lassen. Dort sieht man eine Vielzahl von Wasserschildkröten.
Für einen kleinen Ausflug von etwa 2 Stunden gibt es die Möglichkeit, einen kleinen Tempel zu besichtigen. Dieser befindet sich am Rande des Dorfes von Hikkaduwa, wohin sich normalerweise kein Tourist verirrt.
Den Tempel erreicht man über die Straße Richtung Landesinnere, welche beim Bahnhof/ Postamt von der Galle Road abzweigt. Dieser Straße folgt man etwa 2 km, danach geht es rechts in eine schmale Seitenstraße, über einen Bach (nicht befestigte Brücke) und man steht davor. Oder man lässt sich von einem der Tuk-Tuks (motorisiertes 3-Rad für 2 – 3 Personen) in 10 Minuten hinfahren. Für die Fahrt bitte vorher den Preis aushandeln, alles über etwa 700 Rupien (6,10 €) wäre Wucher.
Bevor man das Tempelgelände betritt, unbedingt Schuhe ausziehen ( manche Stellen dürften sich von der Sonne sehr stark erhitzt haben, deshalb empfehle ich das Tragen von alten Socken, die man nachher wegwirft). Außerdem muss der Schulterbereich und die Beine bedeckt sein.
Ich finde, man sollte die andersartige Kultur achten und dementsprechend bekleidet kommen.
Für einen Tagesausflug entweder mit der Bahn oder dem Lokalbus eignet sich GALLE (ca, 20 km südlich). Die eigentliche Altstadt von Galle, auf einer Halbinsel gelegen, wurde von Holländern erbaut. (Galle war 1640-1796 eines der Zentren holländischer Herrschaft). Vom bestens erhaltenen Leuchtturm hat man einen schönen Ausblick auf die verwinkelten Häuser holländischer Bauweise, den Gassen, dem (heute unbedeutenden) Naturhafen sowie auf die Grundmauern der heute teils vergrasten Stadtmauer.
Im Hinterland von Hikkaduwa gibt es mehrere kleine Gummiplantagen zu besichtigen.
Geschichtliches zum Gummibaum: Henry Wickham schmuggelte im Jahre 1876 unter Lebensgefahr zahlreiche Exemplare von Gummibäumchen unter Lebensgefahr aus dem Amazonasdschungel. Er brach damit das Monopol, welches Brasilien innehatte. Im gleichen Jahr noch wurde ein Großteil der Pflanzen nach Ceylon (früherer Name von Sri Lanka) gebracht, dort aufgezogen, vermehrt und an die Länder Südostasiens verteilt.
Gummigewinnung: per spiralförmigem Schnitt werden die latexhaltigen Gefäße der Rinde aufgeschnitten und der heraustropfende zähflüssige Saft in einer halbierten Kokosschale aufgefangen. Unter Zusatz von Wasser und Essig- oder Ameisensäure gerinnt die Latexmilch und verfestigt sich zu Rohgummi. Dieses wird in Lagen gerollt und an die gummiverarbeitenden Industrie verkauft.
~~~ SCHNORCHELN, TAUCHEN, TRAUMSTRAND~~~
Hikkaduwa ist der Ort, an dem man sich nach den Rundreisen erholen kann.
Hier ist Schnorcheln, Tauchen, Schwimmen, Wellenspringen oder Surfen angesagt. Oder einfach nur eine der zahlreichen Lagunen mit fast weißem Sandstrand besuchen, im Sand liegen und die fast bis ans Meer reichenden vom Wind gebogenen Palmen anblinzeln.
Teile von Hikkaduwa sind von Korallenriffen gesäumt. Die Korallen sind festsitzende Polypen. Das Wasser zwischen dem Strand und dem äußeren Hauptriff eignet sich hervorragend zum Schnorcheln. Schnorchel und Flossen leiht man am besten bei den Tauchschulen am Strand aus, denn sie nehmen im Koffer zu viel Platz in Anspruch. (ca. 2 €/Std.) Die beste Zeit ist bei Ebbe, morgens bis 10.30 Uhr ( ja ja, wenn nur das Aufstehen nicht wäre…)
Dann ist das Wasser besonders klar, das Riff schaut teilweise aus dem Meer heraus und in Tiefen von wenigen cm bis etwa 1,50 m sieht man wunderschöne, bunt schillernde Korallenfische, Papageienfische, Zackenbarsche und viele andere Arten, welche ihr Reich inmitten der bunten Korallenlandschaft haben.
Bekannt aus unserer Aquarienwelt, findet man hier tausende von Zwergbarben, Streifenbarben und Purpurkopfbarben.
Bizarr wie ihre Namen sind ihre Formen und Farben: es gibt den Kofferfisch, den Kugelfisch, den Nashornfisch und den prächtigen Rotfeuerfisch, der wie ein farbiges Ungeheuer aus einer anderen Welt winkt und in einer Art nur in den Gewässern um Sri Lanka anzutreffen ist.
Auch Tiefseetauchen ist möglich. Mehrere Tauchschulen am Strand bieten ausführliche Tauchkurse sowie Tauchen in der offenen See an. Hierzu fahren die Boote auf das offene Meer, jede Tauchschule hat ihre bestimmtes Gebiet meist in der Nähe von Sandbänken oder Schiffswracks.
Ganz Mutige können eine Bootsfahrt auf einem Einbaum-Auslegeboot auf dem offenen Meer machen. Ein ausgehöhlter, an beiden Enden abgeschrägter Baumstamm, bildet den Rumpf, der an den Seiten durch Planken hochgezogen wird. Zur Verbindung der einzelnen Bauteile dienen Kokosfaser, die eine elastische und doch feste Konstruktion gewährleisten. 2 Arme aus natürlich gebogenen Palmstämmen tragen den Ausleger, der dem Boot die notwendige Stabilität verleiht.
Nicht Schwindelfreie und Seetüchtige dürfen sich auch in den ca. 80 cm breiten Rumpf quetschen… Viel Spaß, keine 1000 € bringen mich auf so ein Boot.
Bedingt durch das vorstehende Hauptriff, sind die Wellen auf Höhe der großen Hotels sehr niedrig. Auf Höhe von Dodanduwa, etwa 1 km südlich von Hikkaduwa, sind dem Strand keine Riffe vorgelagert.
Der Strand ist hier malerisch, fast weiß, und bis zu 50 m breit.
Man kann etwa 30-40 m (je nach Ebbe oder Flut) in das Meer hineinwaten, es ist nur flach abfallend.
An der Stelle, wo die Wellen auflaufen und brechen (sorry, ich weiß nicht wie das heißt), ist der Anblick imposant. Die Wellen laufen hier bis zu einer Höhe von etwa 3 bis 3,50 m auf und man kann durch die Wellen tauchen, hochspringen und sich auf dem Wellenkamm Richtung Strand tragen lassen.
Etwa 500 m weiter laufen die Wellen bis zu einer Höhe von 4 m und mehr auf. Hier findet man die Surfer (Surfbretter leiht man am Strand aus, ich weiß jedoch nicht wie viel das kostet)
Weitere 1 – 2 km südlicher findet man keine Häuser oder Hütten mehr, einsame Lagunen, mit fast bis zum Wasser ragenden riesigen, vom Wind gebogenen Palmen, säumen den menschenleeren Strand.
~~~ HOTELS und GUESTHOUSES ~~~
Hikkaduwa bietet eine Vielzahl von 3 und 4 Sterne-Hotels wie das Hotel Coral Garden, Hotel Blue Coral, Hotel Hikkaduwa Beach oder Hotel Reefcomber und viele andere. Die Preise für eine Individualbuchung liegen in der Hauptsaison für B/B bei 60 € aufwärts, in der Nebensaison bei 40 €.
Es gibt auch eine Vielzahl von Guesthouses, wie z.B. das „Ranmal Rest & Tourist Hotel (ohne swimming-pool). Hier kosten Übernachtungen B/ B in der Hauptsaison
Zwischen 20 € und 25 €, in der Nebensaison zwischen 10 € und 20 €.
Ich selbst empfehle das Hotel Coral Sands. Es befindet sich 100 m nach dem Hotel Hikkaduwa Beach, im nördlichen Teil von Hikkaduwa, hat 3 Sterne national (und 2 – 3 Sterne international), 2 Stockwerke, alle Zimmer Balkon oder Terrasse, Air Condition (kann von der Rezeption ausgeschaltet werden, 3 € pro Tag weniger), täglichem Wäsche- und Handtuchwechsel, einen sauberen swimming-pool sowie einem kleinen Rasen zum Sonnenbaden. Im Hotel kann man abends Billiard spielen.
Die Preise liegen in der Hauptsaison bei 35 € (B/B) sowie 25 € (B/B) in der Nebensaison. Das Personal ist überaus freundlich und keinesfalls aufdringlich. An der Rezeption wird deutsch gesprochen (nicht alltäglich, selbst nicht in großen Hotels)
Auf der Strandseite befindet sich direkt davor die „Coral Sands Diving School“ Obwohl ich nicht tauchen kann und die Tauchschule noch nie „benützt“ habe, weiß ich von vielen Gästen, dass die Preise hier absolut ok sind sowie die Tauchkurse sehr umfangreich.
Man bekommt nach Abschluss des Tauchkurses ein Zertifikat sowie einen Tauchpass.
Und wieder ist mein Bericht ziemlich lang geworden. Aber dafür sehr ausführlich. Er enthält so ziemlich alles von und über Hikkaduwa und nähere Umgebung.
Viel Spaß beim Lesen und Kommentieren wünscht Euch
Euer Joe69
Ich veröffentliche unter gleichem Namen auch in www.ciao.com weiterlesen schließen
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