Intruder 01. Erster Tag (Taschenbuch) / Wolfgang Hohlbein Testberichte
Auf yopi.de gelistet seit 06/2004
Pro & Kontra
Vorteile
- Spannender Fortsetzungsroman
- Sehr gut geschrieben
- spannende, die Hauptcharaktere werden gut vorgestellt, ein bißchen Witz am Anfang
- leicht lesbar, mystisch, spannend, macht neugierig auf den nächsten Teil
- wirklich spannend - unvorhersehbar
Nachteile / Kritik
- Kommt nur langsam in Tritt
- man musste auf andere Teile warten!
- die ersten 20 Seiten sind doch recht unspektakulär, der Preis für den Einzelband
- sonderbar, langweiliger Anfang, unangenehme Darstellung der Indianer
- für manchen Leser vielleicht ZU VIELE Wendungen - alle fünf Bände sind SEHR teuer!
Tests und Erfahrungsberichte
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Der Albtraum beginnt (1.Tag)
27.12.2004, 19:20 Uhr von
winterspiegel
Mein Hauptaugenmerk konzentriert sich auf Bücher, Hörspiele, Filme und DVDs. Stephen King ist imm...3Pro:
Spannender Fortsetzungsroman
Kontra:
Kommt nur langsam in Tritt
Empfehlung:
Ja
Wieder einmal versucht der Bastei-Verlag mit einem Fortsetzungsroman die Leser an eine Geschichte zu binden. Hieß der Titel damals noch „The Green Mile“ und war ein monatlich erscheinendes Büchlein in 7 Teilen von Stephen King, versucht sich diesmal der einheimische Horror und Fantasieliterrat Wolfgang Hohlbein an dieser Serienschreibweise.
Hohlbein, der mich mit den drei Romanen die ich bisher von ihm kenne, nicht unbedingt überzeugen konnte, ( nach einer spannenden ersten Hälfte folgte meist eine deutlich schwächere Zweite) schreibt über ein paar Freunde - Motorradfreaks, die auf zwei Rädern die legendäre Route 66 unsicher machen wollen. Dass das Ganze dann zum Horror-Trip ausartet, verspricht der Klappentext vollmundig auf vorder- und Rückseite.
Obwohl ich mit Motorrädern nicht viel am Hut habe, dachte ich mir, dass es trotzdem ein sehr guter Ausgangspunkt für eine spannende Road-Story, unter dem weiten Himmel Amerikas sein könnte.
Also gab ich Hohlbein noch eine weitere Chance um mich vielleicht für diese Geschichte zu gewinnen, die er aus einer selbst unternommenen Bike-Tour auf besagter Strecke verarbeitet hat.
Sämtliche Berichte wurden (damals) unmittelbar nach der Lektüre der einzelnen Bände geschrieben, ohne Kenntnis davon zu haben was da wohl noch kommen wird.
Handlung
Die drei langjährigen Freunde Mike, Frank und Stefan kommen nach einem ermüdenden Interkontinentalflug am Airport von Phönix Arizona an. Die heißersehnte, schon seit Jahren geplante Traum-Bike-Tour soll die malerische Route 66 Entlangführen.
Doch Mike fühlt sich nach den Strapazen des Fluges wie gerädert. Schlecht gelaunt steigt er und seine beiden Kumpel Klaus und Stefan aus dem Jet. In aller Eile wird ein Taxi organisiert, sodass die Drei nach einigen Eskapaden doch noch wohlbehalten an ihrem Hotel ankommen. Doch anstatt sich erst mal auszuschlafen, geht es noch bis in die Nacht hinein auf Entdeckungs-Tour.
Am nächsten Morgen hat Mike eine seltsame Begegnung mit einer Indianerfamilie, die ebenfalls beim Frühstück sitzt. Unverholen und fast schon feindselig schauen sie ihn an, vor allen der Junge scheint sich mit Gesten und Blicken in geradezu herabwürdigender Weise über ihn lustig zu machen.
Doch Mike denkt schon an das nächste Problem, statt der ausgemachten Harleys, orderte er in Deutschland drei kleinere „Suzuki-Intruder“, mit der er aller Wahrscheinlichkeit nach wegen seiner schmächtigen Statur besser zurechtkommt. Aber Mike traut sich nicht mit der Wahrheit herauszurücken und so denken die beiden andern, dass es sich um ein Missverständnis bei der Verleihfirma handelt. Ein erstes Ausflugsziel ist auch bald gefunden: Eine alte, verlassene Indianersiedlung der Anasazi – ein schon vor langer Zeit ausgestorbener Indianerstamm. An diesem mythischen Ort angekommen, hat Mike ein ungutes Gefühl, das an diesem geheimnisvollen Platz in einer surrealen und beängstigen Vision für ihn gipfelt. Als sie später wieder zu ihren Maschinen kommen, haben sie unverständlicher Weise große Schwierigkeiten sie wieder in Gang zu bringen.
Frank und Stefan fahren als erste Richtung Hotel los, Mike mit einiger Verzögerung hinterher. Als er in Gedanken noch mal die seltsame Sache durchspielt, die ihm bei der alten Indianer-Kultstätte passiert ist und er gerade über einen Hügel gebraust kommt, steht da wie aus dem Nichts eine kleine Gestalt. Das gehässige Grinsen das sich auf deren Gesicht wiederspiegelt ist ihm genauestens bekannt. Es ist der Indianerjunge, mit dem ein verheerender Zusammenstoss unvermeidlich scheint...
Kritik
Respekt Herr Hohlbein: Mikes angekratztes Nervenkostüm und der damit verbundene Gefühlszustand, wurde sehr gut beschrieben. Der lässt nämlich schon nach den ersten Zeilen vermuten, in was für eine unheilvolle Sache hier die Jungs in ihrem Urlaub hineinschlittern.
Mike, aus dessen Sicht in der Hauptsache die Geschichte geschildert wird, wird sehr menschlich eingeführt und die kleinen Missgeschicke die ihm so passieren, machen ihn gerade deshalb so sympathisch – zumindest zu Anfang. Doch schon bald lässt sich (fast schon bestürzt) feststellen, dass er ein nicht gerade pflegeleichter Charakter ist, mit dem es gilt dieses Abenteuer zu bestehen.
Nichtsdestotrotz gerät man schnell in den Bann eines recht fesselnden Erzählstils. Ich vermute mal, dass sich Hohlbein bis zu einem gewissen Grad in diesem Mike selber wiederfindet, da dieser seine Brötchen auch als Schriftsteller verdient. Aber auch noch so einiges andere spräche dafür, dass zwischen den Zeilen ohne Zweifel sichtbar wird.
Der Mix aus Road-Movie- Elementen und mystischen Eingeborenen-Kult scheint aufzugehen. Was sich schon im Vorfeld als interessantes Thema abzuzeichnen beginnt, gewinnt im Lauf der Erzählung deutlicher an Kontur, wenn auch im Endeffekt nur um eine fantastische Geschichte zu erzählen.
Eigentlich wollte ich mich zu den Bezügen, die mir zu Stephen King aufgefallen sind nicht äußern, da ich mir den Zorn der Hohlbein-Fans nicht zuziehen wollte, und ich selber Verehrer des Schriftstellers aus Main bin. Doch vielleicht gerade deshalb sind mir diverse Auffälligkeiten geradezu ins Auge gesprungen. Da wäre als herauszustellendstes Merkmal natürlich der Indianer-Kult, der in vielen King-Büchern eine mehr oder weniger starke Rolle spielt. Spontan fallen mir u.a. „Shining“, „Dreamcatcher“ und natürlich „Friedhof der Kuscheltiere“ ein. Aber auch der „Fluch“, wenngleich es sich da um Zigeuner anstatt Indianer handelt, stellt eine nicht zu übersehende Parallele dar, in der zwei Kulturen aufeinanderprallen und sich mit „Magie“ bekriegen. Als weiteres der Unfall: Bei King eine alte Zigeunerfraufrau, bei Hohlbein der Indianerjunge, selbst der markante Satz – „Weißer Mann aus...“ usw. wurde fast wortwörtlich übernommen.
Man verstehe mich nicht falsch, Hohlbein hat das Ganze in ein, ohne Zweifel spannendes und mitreißendes Szenario verpackt. Was ich damit nur sagen will, ist Folgendes: Die Ideen sind nicht immer ganz so taufrisch, wie manch unbedarfter Leser vielleicht auf den ersten Blick vermuten könnte.
(Teil) Fazit
Dieser erste Teil, der sozusagen den Ersten Tag der Motorrad-Touristen symbolisiert ist eine äußerst spannende Einführung in eine Geschichte die schon nach den ersten Seiten nicht mehr loslässt. Sympathische - aber auch wie sich andeutet - wandlungsreiche Charaktere und eine Handlung die langsam ins fantastische abdriftet, lassen die 125 Seiten geradezu wie im Fluge vergehen.
Das Ende des ersten Büchleins ist nicht unbedingt im Stil eines klassischen Cliffhängers gezeichnet, wie ich es etwa bei meiner Beschreibung der Handlung versucht habe, sondern eher etwas weniger dramatisch. Die Erwartungen die weiteren Fortsetzungen betreffend, dürfte aber deshalb nicht weniger hoch gesteckt sein.
Fortsetzung folgt...
Wolfgang Hohlbein
Intruder (Der Albtraum beginnt)
Ein Horror-Trip in 6 Teilen
Bastei Lübbe
Erster Tag: 125 Seiten
Preis: 2,90 Euro
(Inzwischen ist eine Gesamtausgabe aller Bände erhältlich!)
(c) winterspiegel für Ciao & Yopi weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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LordSinister, 27.12.2004, 19:47 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
krasses spezial, das du da abgefeuert hast.
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Die bösen Augen der kleinen Rothaut
26.04.2004, 00:10 Uhr von
SeeHummel
Strahlefräulein mit Büchersucht und Hörspielwahnsinn - jaaa, das könnt ich sein *g* ach ja und ne...Pro:
spannende, die Hauptcharaktere werden gut vorgestellt, ein bißchen Witz am Anfang
Kontra:
die ersten 20 Seiten sind doch recht unspektakulär, der Preis für den Einzelband
Empfehlung:
Ja
Hallo meine Lieben,
heute will ich euch den ersten Teil einer 6er Reihe von Wolfgang Hohlbein vorstellen und zwar geht es mir um ‚Intruder – der Albtraum beginnt 1. Tag’.
Der Autor
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Wolfgang Hohlbein wurde am 15.08.1953 in Weimar geboren und lebt momentan zusammen mit seiner Frau Heike, seinen 6 Kindern, seinen mindestens 10 Katzen und 3 Hunden in Neuss. Seine kreative schreiberische Seite entdeckte er allerdings nicht sofort, sondern erst, als er den Beruf eines Nachtwächters ausführte. Mit einer 1980 im Transgalaxis-Magazin veröffentlichten Kurzgeschichte kam der Stein ins rollen, denn der SFCD (Science Fiction-Club Deutschland) wurde so auf ihn aufmerksam und ermöglichte dem jungen Autor die Veröffentlichung von weiteren Geschichten. Seinen richtigen Durchbruch hatte er allerdings erst 1982 mit seinem Kinderbuch ‚Märchenmond’, welches er zusammen mit seiner Frau für einen Wettbewerb binnen drei Wochen verfasste. Heute hat Wolfgang Hohlbein schon mehr als 160 Bücher veröffentlicht, wobei er sich nicht nur auf ein Genre beschränkt, sondern in seinem Schreibstil recht flexibel ist
***Quelle: www.literaturschock.de und außerdem weitere Berichte über Hohlbein von mir***
Inhalt
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Frank, Stefan und Mike wollen sich einen großen Jugendtraum erfüllen und einmal in ‚Good old Amerika’ mit einer Harley Davidson unterm Hintern die Route 66 lang brausen. Allerdings geht schon beim Start ihrer Hinflugmaschine schief was schief gehen kann und vor allem Mike erwischt es derbe. Nicht nur das er nicht schlafen kann, da ihm seine beiden Freunde neben ihm das blaue vom Himmel schnarchen, nein, er übergießt seinen Hosenschritt auch noch mit Kaffee, der nach dem trocknen ausschaut als hätte er sich zweimal eingepinkelt.
Gerade dieser Fleck ist es, der Mike mit einer merkwürdigen Indianischen Familie ‚zusammenbringt’. Deren kleiner Sohn, der offenbar leicht geistig gestört ist, entdeckt diesen Fleck und verspottet Mike dem das natürlich super peinlich ist. ‚Mein Gott, das ist doch nicht weiter tragisch.’ denkt ihr vielleicht, aber genau das ist es, denn nach diesem Zusammentreffen mit der Indianerfamilie fühlt Mike sich von dieser Familie in ihrem schwarzen Van verfolgt, aber vor allem von dem kleinen eigenartigen Jungen der ihm, nur für ihn hörbar, die Worte ’Fühl dich nicht zu sicher, weißer Mann. Du solltest dieses Land verlassen, solange du es noch kannst.’ zuflüstert. Überall taucht dieser kleine Junge nun auf und macht Mike Angst, da er dieses Böse in den Augen hat und ein eigenartiges Grinsen dazu, aber was noch schlimmer ist, nur Mike sieht ihn.
Als sie in einem Waldstück ein altes Indianerdorf der Anasazi-Indiander besuchen, glaubt Mike schon seine Angst endlich besiegt zu haben und damit auch den kleinen Jungen los zu sein, doch alles kommt wieder anders: als er seinen beiden Freunden durch den Wald nachfährt, steht der kleine Junge auf einmal mitten auf der Straße und er kann nicht mehr bremsen.
Wird Mike langsam irre und bildet sich das alles nur ein??? Verfolgt ihn vielleicht wirklich ein uralter Fluch der Anasazi-Indianer und die Indianerfamilie wurde ihm erst nur als Boten geschickt, um ihm die Warnung, dass er das Land verlassen soll solange er noch kann zu überbringen??? Das wird zwar auch noch nicht alles in diesem ersten Band verraten, aber ihr findet zumindest den Anfang dazu und den müsst ihr vor allem selber lesen um wirklich im Bilde zu sein.
Gedanken
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Sieht nach viel Inhalt aus, aber insgesamt sind diese ganzen Geschehnisse und noch viel mehr auf gerade mal 125 Seiten zu finden. So hat man das Buch also schnell durchgelesen, aber nicht ohne dabei gut unterhalten zu werden.
Den ersten Band dieser Serie kann man vor allem als Vorstellung der drei Männer betrachten und was so ein bisschen das Hauptthema der gesamten Geschichte sein wird. Dies alles ist eigentlich recht spannend aufgebaut. Die ersten 20 Seiten haben sich zwar ein bisschen gezogen, aber dann steigt die Spannung mit dem ersten Aufeinandertreffen von Mike und der Indianerfamilie immer weiter an. Als Leser fühlt man sich richtig in die Person Mike hineinversetzt und teilt seine Ängste, so dass einem schon ein wenig mulmig werden kann, als er in dem Anasazidorf seiner ‚Angst’ begegnet. Hohlbein schafft es wirklich gut den Leser in die Person Mike zu versetzen und einen so zu fesseln, aber auch so baut er die Spannung gleichmäßig nach und nach auf, ohne zuviel zu verraten, so das das Buch nicht vorhersehbar wird. Es ist eher so, dass man immer wieder eine Vermutung hat, was denn als nächstes passieren würde und auf einmal ist es doch ganz anders.
Wie ich ja schon gesagt habe sind die ersten 20 Seiten etwas, hm, na ja, unspektakulär. Es passiert nicht viel, außer, dass wir ein wenig erfahren wer die drei Deutschen sind und was sie für eine stressige Reise hinter sich haben. Aber Hohlbein lässt es sich nicht nehmen wenigstens ein klein wenig an Witz noch einfließen zu lassen: (Leseprobe)
*Die drei haben sich gerade ein Taxi gesucht, dass sie vom Flughafen zum Hotel bringt, als noch eine etwa 50 jährige Frau zusteigt*
‚Mike starrte sie an, blinzelte, starrte sie noch einmal an und wandte dann hastig den Blick ab, ehe sein Gesicht entgleisen und er die Frau möglicherweise beleidigen konnte. Sie sah nicht einmal schlecht aus, aber sie entsprach so sehr dem Klischee der typischen Amerikanerin, dass er um ein Haar laut aufgelacht hätte: aufgedonnerte Klamotten, eine strassbesetzte Brille, hochtoupiertes und vollkommen unnatürlich gefärbtes Haar und dazu soviel Schminke im Gesicht, dass man sich vermutlich vor herumsausenden Farbspritzern in Sicherheit bringen musste, falls sie laut lachte.’
*Während der Taxifahrt*
‚Das Gefühl angestarrt zu werden, riss ihn aus seinen Gedanken. Es war nicht gerade angenehm. Mike löste die Stirn von der kühlen Glasscheibe, drehte den Kopf und sah, dass ihre Mitfahrerin in tatsächlich nicht aus den Augen ließ. Genauer gesagt: nicht ihn, sondern den gelbbraunen Kaffeefleck auf seinem Schoß. Mike sah mit einem Ruck hoch. Miss Piggy fuhr erschrocken zusammen und beeilte sich, hastig aus dem Fenster auf der anderen Seite zu starren. Stefan grinste unverschämt, und Frank sagte: ‚Lass dir keine grauen Haare wachsen. Ich hab ihr erklärt, dass du unter ganz schrecklicher Flugangst leidest.’’
Natürlich sind die 125 Seiten schnell vorbei und der Bruch folgt prompt an der spannendsten Stelle, so dass man eigentlich sofort den zweiten Band weiter lesen will. Bei mir, die ich alle 6 Teile da habe, geht das natürlich, doch ‚damals’ als die Reihe erschien, war das etwas schlecht, denn die Bücher erschienen nur monatlich - beginnend im September 2002. Erstehen kann man die Einzelbände als Taschenbuchausgabe aber auch heute noch für 2,90€ das Stück, was einen Gesamtbetrag von 17,40€. Ganz schön teuer, wenn man betrachtet, dass man auch die komplette Ausgabe für 8,90€ als Taschenbuch bekommen kann.
Da ich den Preis für dieses recht dünne Büchlein doch etwas zu hoch angesetzt finde und die ersten 20 Seiten, von den gerade mal 125 Seiten, doch recht unspektakulär verlaufen, werde ich einen Stern bei der Gesamtbewertung abziehen. Ansonsten empfehle ich den ersten Band aber allen interessierten Lesern, bei denen Horror nicht unbedingt blutig sein muss sondern auch mal mit der Psyche spielen kann, denn ein guter Einstieg in die Serie ist er dennoch.
Ich werde mich nun jedenfalls an Band zwei machen, da ich ja wissen will wie es nun weiter geht.
In diesem Sinne: Lest mal wieder was Schönes.
*winke* euer Hummelchen weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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frankensteins, 24.09.2008, 19:07 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
winke zurück mit lieben Grüßen Holbein nichts für mich, musste ich zuviel in der Schule lesen
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Wenn Männer eine Reise tun... – Teil 1
Pro:
leicht lesbar, mystisch, spannend, macht neugierig auf den nächsten Teil
Kontra:
sonderbar, langweiliger Anfang, unangenehme Darstellung der Indianer
Empfehlung:
Ja
Die Intruder-Reihe hat mir mein Bruder angedreht, der mit Begeisterung Hohlbein und King verschlingt, und nun möchte ich es Euch das erste im Zuge von BlankAttack’s und Espionne’s Bücherfrühling vorstellen...
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Die Story
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Mike, Stefan und Frank sind drei Männer Mitte vierzig, die sich ihren Traum von einer Motorradtour auf der Route 66 verwirklichen wollen, doch schon auf dem Flug dorthin geht für Mike – der die Hauptperson ist – so allerhand schief. Das wird auch in ihrem ersten Hotel nicht besser, wo sie auf eine Familie Indianer mit einem offenbar zurückgebliebenen Kind stoßen, die Mike aus eher naiven Gründen anstarrt, was gleich mehrere Folgen hat: 1. fängt er sich gleich zweimal Hohn und Spott ein und 2. tauchen sie plötzlich überall wieder, wo er auch ist.
Nach einer weiteren dieser „zufälligen“ Begegnungen, die regelrecht gruselige Ausmaße annimmt, ist Mike davon überzeugt, dass mit dem Jungen mehr als nur seine Zurückgebliebenheit nicht stimmt – und dieses „mehr“ hat es offenbar auf ihn abgesehen, was die nachfolgenden, unheimlichen Ereignisse offenbar belegen. Bald darauf kommt es zu einem Unfall, den Mike offensichtlich nicht nur seinen Freunden verschweigen will...
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Die Aufmachung
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Die Vorderseite sieht in etwa so aus, wie oben abgebildet, während die Rückseite ebenfalls in grün gehalten ist und den „Waschzettel“, den Strichcode, die ISBN-Nr. und den Preis aufweist.
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Der Autor
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Wolfgang Hohlbein wurde 1953 in Weimar geboren und lebt heute mit seiner Frau Heike, die auch seine Co-Autorin ist, sowie mit seinen Kindern und einer ganzen Schar Katze und Hunde am Niederrhein. Erschreibt bevorzug Fantasy-Romane und in seiner Freizeit fährt er gerne Motorrad und sammelt Zinnfiguren.
Weitere Bücher:
- Die Templerin
- Die Prophezeiung (zusammen mit seiner Frau Heike)
- Wyrm
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Weitere Infos
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Es handelt sich hierbei um ein Bastei Lübbe Taschenbuch mit 125 Seiten und der ISBN-Nr. 3-404-14800-2, welches im Handel € 2,90 gekostet hat und vermutlich auch noch kostet. Die Buchreihe ist nach dem Motorrad benannte, mit dem die drei unterwegs sind und die Übersetzung lautet „Eindringling“.
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Meine Meinung
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Der Stil ist absolut leicht lesbar, auch wenn ich den Anfang etwas langweilig fand und man meiner Meinung nach zu spät das Alter der drei Reisenden erfährt. Ich hatte sie nämlich anfänglich für Mitte zwanzig gehalten, was den Vorteil hatte, dass ich mich mit den handelnden Personen gut identifizieren konnte, was mir mit den etwas betagteren Herren wesentlich schwerer fällt.
Nach dem etwas tristen Anfang wird die Geschichte aber ziemlich schnell interessant und bekommt einen mystischen Touch, wobei man sich zunächst noch fragt, ob Mike nicht einfach nur etwas rumspinnt. Auch später fragt man sich oft, ob er an Halluzinationen leidet, die einzig und allein seiner Angst zuzuschreiben sind oder ob vielleicht doch mehr dahinter steckt. Durch diesen Verwischen von Realität und Scheinwelt wird nicht nur die Spannung aufgebaut, sondern auch gehalten.
Was mich wirklich gestört hat, war zum einen, dass ein so schlechtes Licht erst auf die Indianer und dann auf das Verhalten von Mike geworfen wird. Die Indianer werden doch etwas heruntergekommen dargestellt und Mike nimmt offensichtlich auf rein gar nichts Rücksicht, was beides störend ist. Zum anderen fand ich die Szene mit dem toten Jungen nicht gerade gekonnt, denn obwohl sie nicht zu bildlich beschrieben wird, ist sie doch ziemlich eklig und ich stehe nicht im mindesten auf Spladder.
Teilweise etwas schwer nachzuvollziehen sind auch Mikes Stimmungsschwankungen, die nur dadurch abgeschwächt werden, dass er zumindest ab und an versucht sich zusammenzureißen. Seine Freunde – besonders Frank – sind dagegen ausgesprochen sympathisch und man fragt sich, wie genau diese Gruppe wohl zusammengefunden hat. An zwischenmenschlichen Beziehungen wird also nicht gespart.
Die Ironie an der Geschichte ist nicht nur der Name der Motorräder (siehe „Weitere Infos“), sondern auch, dass der Ärger nur dadurch entstanden ist, dass Mike die Indianer eigentlich mit einem positiven Hintergrund angestarrt hat und sie sich angemacht fühlten. Hier wird genauso wie beim Aufbau der Spannung, unheimlich viel mit in Worten gefassten Effekten gearbeitet (seltsame Beleuchtungen und ähnliches).
Da letztendlich nicht nur die bereits erwähnten Fragen offen bleiben, sondern man auch wissen möchte, wie der Junge an den Unfallort kam und was wirklich hinter alldem steckt, ist man auf jeden Fall neugierig auf den zweiten Teil... Außerdem frage ich mich immer noch, wie jemand auf das Wort „entblödet“ kommt und es auch noch in folgendem Satz einbaut: „Natürlich entblödete sich Frank nicht, ihm seinen Erfolg auch noch genüsslich unter die Nase zu reiben...“
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Fazit
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Da das Buch ziemlich spannend und leicht lesbar ist, es etwas mystisches hat und man gespannt ist, wie es weitergeht, bekommt es schon mal ein Empfehlenswert, aber da ein schlechtes Licht auf die Indianer geworfen wird, einiges etwas sonderbar ist und mich das Buch nicht gerade vom Sockel gerissen hat, nur drei Sterne. weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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Alptraum Amerika
01.07.2003, 21:34 Uhr von
Prisca
Ich schreibe z.Z. unter anderen Sean Astin Film (-und Co) Berichte, um euch diesen tollen Schausp...Pro:
wirklich spannend - unvorhersehbar
Kontra:
für manchen Leser vielleicht ZU VIELE Wendungen - alle fünf Bände sind SEHR teuer!
Empfehlung:
Ja
Zunächst einmal: ich weiß, das es in dieser Kategorie um den ersten Band dieser Buchserie gehen soll - mein bericht befasst sich mit allen sechs Büchern - so unterschiedlich sie einerseits sind - so untrennbar sind sie doch für mich miteinander verbunden - darum auch nur EIN Bericht!
Und mal wieder möchte ich euch über ein Buchberichten – obwohl – eigentlich geht es hier ja um sechs Bücher!
Und zwar handelt es sich um die Buchserie
INTRUDER von Wolfgang Hohlbein
Diese sechs recht dünnen Bände bilden zusammen eigentlich ein Gesamtwerk, das unbedingt in der richtigen Reihenfolge gelesen werden muss, weil die Bücher wie eine Fortsetzung geschrieben sind – setzt man zwischendurch ein, würde man wahrscheinlich gar nichts verstehen! Diese Reihenfolge ist auch nicht schwer zu erkennen, da jedes Buch einen Tag beschreibt und auch entsprechend bezeichnet ist: Erster Tag, zweiter Tag usw….
Kommen wir jetzt erst einmal zu einer kurzen Inhaltsangabe, damit ihr euch ein Bild machen könnt, ob diese Art Buch überhaupt etwas für euch ist.
Mike, Stefan und Frank sind schon seit Jahren miteinander befreundet. Jetzt endlich (sie haben alle bald das 50ste Lebensjahr erreicht) wollen sie sich einen Jugendtraum erfüllen: Ein Trip durch Amerika auf einer Harley!
Das erste Problem beginnt schon beim Ausleihen der Maschinen. Mike stellt fest, dass seine fahrerischen Fähigkeiten einer Harley unmöglich gewachsen sind und kurz entschlossen bucht er die maschinen von Harley in Suzuki Intruder um. Um den anderen nicht schon von vornherein den Spaß zu verderben allerdings ohne ihnen etwas davon zu sagen!
Die nächsten kleineren Katastrophen folgen auf dem Flug nach Amerika. Verspätungen, Luftlöcher – die fast zu einem Absturz führen, eine Beinah-Flugzeugentführung, eine verschüttete Tasse Kaffee auf Mikes Hose (sieht fast so als, als hätte er sich vor Angst in die Hose gemacht – was nachher noch eine entscheidende Rolle spielen wird!)
Die Stimmung ist schon schlecht als sie in Amerika landen – und es wird nicht besser. Zuerst treffen sie auf eine Indianerfamilie: Vater, Mutter, ein leicht behindertes Kind und die Oma (so sieht es jedenfalls auf den ersten Blick aus). Der Junge starrt grinsend auf Mikes Hose, die erwachsenen lachen und lästern ganz offen, zwar kann Mike ihre Sprache nicht verstehen, aber Gesichtsausdruck und Gesten sprechen für sich. Er ist leicht genervt … tröstet sich aber:
Nur noch zwölf Stunden, dann sitzen wir auf unseren maschinen und … Aber es geht weiter! Das Hotel der ersten Nacht ist miserabel, das Frühstück auch. Dann kommt die Stunde der Wahrheit für Mike, als er seinen freunden den „Tausch“ der Maschinen erklären muss! Die beiden sind enttäuscht, verstimmt … fügen sich dann aber in ihr „Schicksal“. Jetzt geht es los – endlich …
Aber auch die Fahrt verläuft von Anfang an nicht gut: Sie werden von einem schwarzen Van verfolgt, in dem Mike die Indianerfamilie wieder zu erkennen glaubt … Zufall? Einbildung? Der nächste Schock erwartet Mike, als sie ein altes Indianerdorf besichtigen. Da ist er wieder: der freche Indianerjunge! Aber das kann doch nicht sein, oder? Seine Freunde nehmen scheinbar nichts wahr, wundern sich nur über Mikes seltsames Benehmen, das langsam panisch wird! ….
So, das soll´s mit einer Einleitung in die Bücher gewesen sein (den von mir beschriebenen Inhalt findet ihr ca. auf den ersten 80 Seiten von Band eins! – es ist also wirklich nur ein winziger Bruchteil des Gesamtromans!!!) Wenn ihr neugierig geworden seit und mehr über die Bücher erfahren wollt, lest einfach weiter – ich komme ich jetzt zu meinem Eindruck, den die Bücher auf mich gemacht haben – aber auch dort könnt ihr noch das eine oder andere über den weiteren verlauf des Romans erfahren.
Der Anfang des Buches wirkt ein wenig mystisch auf mich, geheimnisvoll, leicht horrormäßig! Zunächst sind es nur kleinere Widrigkeiten, die unseren „Helden“ (hauptsächlich übrigens der Hauptperson Mike!) geschehen – aber es spitzt sich schnell zu. Der Leser kann förmlich fühlen, wie Mike sich immer unwohler fühlt, weil er Dinge (Menschen) sieht, die eigentlich nicht da sein können! Er beginnt Stimmen zu hören, die scheinbar kein anderer hört! Mike ist von Natur aus ein eher vorsichtiger, ängstlicher Mensch – entsprechend panisch reagiert er auf die ihm unerklärlichen Geschehnisse.
Gegen Ende des ersten Buches wird er abrupt in eine grausame Realität zurückgeholt, als er sich kurzfristig von seinen freunden getrennt hat und plötzlich mitten auf der Straße der Indianerjunge steht! Mike kann nicht mehr bremsen, überfährt den jungen, zermalmt ihm das Gesicht. Panisch flieht Mike, aus frucht vor möglichen Konsequenzen (Polizei, Gefängnis … in einem fremden Land, dessen Sprache er nicht einmal versteht) – verschweigt auch seinen freunden alles!
Jetzt beginnt die Stimmung im Roman sich ganz langsam zu ändern. Was mystisch, geheimnisvoll begann scheint zu einer Wahnvorstellung von Mike zu werden. Als Leser bekommt man den Eindruck, alles war Mike noch widerfährt (und das ist nicht wenig!) ist weniger Realität = unerklärliche Begebenheiten – sondern es geschieht nur in Mikes Vorstellung = wird Mike verrückt???
In Band drei/vier dann eine erneute Wendung … die „Visionen“ von Mike werden weniger – das ganze Handlung des Romans verändert sicht – gleicht plötzlich eher einer Mischung aus Krimi und Western! Verfolgungsjagden und wilde Schießereien, mehrere Tote, amerikanische Polizisten, die wild darauf sind, Mike und seine Freunde für diese verbrechen anzuklagen ….
Und dann band sechs, der irgendwie ganz aus der reihe fällt, der wieder einmal alle Überlegungen des Lesers über den Haufen wirft – und das nicht nur einmal .. und dazu ein Ende, das den Leser doch mit einigen Fragezeichen im Gesicht zurücklassen dürfte.
Alles in allem haben mir die Bücher gefallen! Ich fand sie spannend von Anfang an und die Spannung blieb über weite Strecken der Bücher erhalten. Es fällt schwer, die Bücher aus den Händen zu legen – anders als in anderen Romanen scheint sich hier Höhepunkt an Höhepunkt zu reihen – es geschieht unwahrscheinlich viel - es geschieht Schlag auf Schlag … man hat kaum zeit zum Luftholen, weil man in diesen Bücher nirgendwo einen „Ruhepol“ zwischen zwei extrem spannenden Stellen entdecken kann. Die Spannung steigt und steigt – erreicht einen Höhepunkt – sie flaut etwas ab, wenn man als Leser eine Lösung gefunden zu haben scheint (und man hofft auf ein wenig Erholung beim lesen). Aber nichts da – gleich auf der nächsten Seite geschieht etwas, das alles, aber auch wirklich ALLES bisher Geschehene in einem völlig anderen licht erscheinen lässt.
Es ist ganz klar, das ich euch diese Bücher zum Lesen empfehlen würde, wenn ihr spannende Literatur liebt … aber dennoch möchte ich euch warnen: diese Bücher streifen viele verschiedene Genres (Horror, Thriller, Western….). Es ist nicht immer ganz einfach der Handlung zu folgen – nicht etwa, weil sie kompliziert geschrieben wären – nein, das sind sie nicht. Hohlbein schreibt eine sehr lebende, bildhafte Sprache, in die man sich leicht hineinversetzen kann. Aber die Handlung ist sehr sprunghaft – als Leser ist man ständig am spekulieren – und ständig muss man seine Überlegungen wieder über Bord werfen, weil etwas Unvorhergesehenes geschieht, mit dem man wirklich nicht rechnen konnte. Es geschieht eigentlich auf jeder Seite etwas völlig neues, das ganz andere Überlegungen an den Tag bringt. Wenn man da nicht wirklich am Buch bleibt kann es schon mal passieren, das einem teile der Handlung verloren gehen … wie gesagt, mich hat diese Art zu schreiben nicht gestört, im Gegenteil, ich habe die Bücher in sechs Tagen verschlungen – aber ich kann mir durchaus vorstellen, das ein Gelegenheitsleser (=ich lese jeden Abend vor dem Schlafengehen 20 Seiten zur Entspannung) hier seine Probleme haben kann, wirklich am Ball = am Buch zu bleiben.
Zum Schluss noch ein paar nackte Fakten rund um die Bücher. Wie gesagt, es sind sechs dünne Bändchen (jedes ca. 120 Seiten dick und recht groß geschrieben – nur das letzte Buch ist mit seinen 140 Seiten etwas dicker und auch kleiner geschrieben). Die Ausstattung als Taschenbuch finde ich sehr schön – die Bücher sind alle gleich gestaltet: einfarbig (jedes in einer anderen Farbe) – es wirkt wie eine Art ausgetrockneter, aufgesprungener Teichboden – oben angedeutet ein Gesicht mit zwei Augen und der Nase. Unten links findet man dann immer noch ein Indiandersymbol (in der Art, wie man es auch von Indianerketten kennt), auf jeden Band ein anderes.
Was mir weniger gefällt ist der preis: ein Band kostet zwar „nur“ 2,90 Euro … wenn man das allerdings mal hochrechnet: 6 mal 2,90 Euro gleich 17,40 Euro für einen Roman von knapp 750 Seiten … das finde ich schon ganz schön teuer! Vielleicht solltet ihr die Bücher erst mal ausleihen – oder darauf warten (hoffen) das sie vielleicht eines Tages als Gesamtband auf den Markt kommen. Überhaupt würde ich euch raten, entweder alle Bücher zu kaufen – oder lieber gleich gar keins. Ich war jedenfalls froh, alle hintereinander weg lesen zu können – zumal Hohlbein das warten von einem Band auf den nächsten (ursprünglich sind sie im Abstand von vier Wochen erschienen) nicht gerade leicht gemacht hat. Jeder Band endet mit einem großen „Knalleffekt“, an dem man unbedingt wissen will, wie es denn nun weitergeht!
Nur den ersten band zum Anlesen kaufen und danach entscheiden, ob sich weitere Anschaffungen lohnen – ja, das ist natürlich eine Überlegung – in diesem Fall halte ich sie allerdings nicht unbedingt für sinnvoll, weil die Bände doch sehr unterschiedlich sind. Zwar erzählen sie EINE Geschichte – aber wie schon gesagt, eine Geschichte mit soviel Wendungen, dass trotzdem kein Band den anderen gleicht. Man kann unmöglich von dem ersten Band auf den letzten schließen.
Wollt ihr noch ein Fazit? Na gut! Mich persönlich haben diese Bücher gefesselt, sie sind unendlich spannend und werden niemals langweilig, weil immer etwas Neues geschieht. Für Freunde etwas ungewöhnlicher, spannender Literatur auf jeden Fall zu empfehlen!
Prisca - April 2003 weiterlesen schließen -
Der Alptraum beginnt...Intruder
Pro:
Sehr gut geschrieben
Kontra:
man musste auf andere Teile warten!
Empfehlung:
Nein
1. Tag (Chronik eines Alptraums)
„Für Mike, Stefan und Frank sollte es die Erfüllung eines Jugendtraums werden: eine Motorradreise durch Amerika. Aber von Anfang an scheint ein Fluch auf den Freunden zu lasten, ein uralter Fluch, geboren aus den Mythen der Anasazi, eines Indianerstammes, der vor vielen Jahrhunderten spurlos verschwunden ist, deren Götter und Dämonen bis heute keine Ruhe gefunden haben...“
Soweit die Kurzinfo auf dem Bucheinband.
Wer wollte nicht schon mal mit einer dicken Harley (Fat Boy) die Route 66 entlang fahren. Den puren Genuss der Freiheit spüren und die Einsamkeit genießen. Wolfgang Hohlbein beschreibt in seinem neuen Werk INTRUDER,
erschienen ab September 2002 im Bastei Lübbe Verlag in 6 Bänden (Kosten: 2,90 €)
die Reise von drei Freunden (Stefan, Frank und Mike) die zwei lange Jahre den Ritt über die Route 66 geplant haben. Als es dann endlich soweit ist und die drei total gespannt ihren Urlaub antreten scheint alles schief zu gehen.
Am Flughafen in Düsseldorf hat ihre Maschine 2 Stunden Verspätung und ihr Anschlussflug ebenfalls. So Zieht sich das Geschehen in die Länge.
Dazu kam noch, dass während dem Flug auch noch einiges nicht so klappte wie es geplant war! Die drei hatten die vorige Nacht durchgemacht und damit geprahlt im Flugzeug Schlaf genug zu bekommen. Der einzige, der nicht schlafen konnte war Mike und entsprechend übellauniger wurde er. Zudem geschah es gerade in dem Moment, als er seinen Kaffee trinken wollte – ein Luftloch! Das Flugzeug sackte plötzlich etwa 10 m ab. Das einzige was oben blieb, war Mikes Kaffee, was nicht so schlimm gewesen wäre, wenn er nicht noch nachgekommen wäre und statt wieder in der Tasse zu landen, sich über seine Hose ergoss.
Mike sah aus wie ein begossener Pudel der in die Hose gemacht hat. Und entsprechend grinsend und lachend sahen ihn auch die anderen Leute an. In Amerika angekommen machte er sich sogleich zum Gespött eines kleinen Indianerjungen und seiner Familie, die sich über seine Hose amüsierten. Diese kamen in einem schwarzen Van an. Das besondere daran ist, jedes Mal, wenn Mike einen solchen Van sieht, bekommt er ein mulmiges Gefühl. Als er später bei der Probefahrt mit den Motorrädern im Rückspiegel einen schwarzen Van sieht, der diesem gleicht, hätte er fast einen Unfall gebaut.
Am nächsten Morgen, als sie ihre Maschinen abholen wollten standen sie wie versteinert da, als sie statt der gewünschten Harley, jeder eine Suzuki Intruder Modell VL800 bekamen.
Was die beiden nicht wussten war, dass Mike in Deutschland eine Probefahrt mit einer Harley gemacht hatte und sie regelrecht zu Schrott gefahren hatte. Er war der Meinung, dass dieses Gefährt zu groß und schwer zu manövrieren war und hatte entsprechend die Bestellung umgebucht.
Doch bevor es richtig los ging wollte der Cowboy, der die Maschinen vermietete eine 30 minütige Belehrung mit Videoaufzeichnung abhalten und zudem sollten die drei eine Probefahrt im Hof machen, um zu zeigen, das sie überhaupt fahren können. Zudem war eine Probefahrt um den Block mit voller Beladung im Pflichtprogramm.
Dann endlich ging es los. Über den Highway 17 verliessen sie die Stadt Phoenix und fuhren die erste Zeit durch bergiges Gelände mit starken Kurven und abwechselnden langen Steigungen und Gefällestrecken. Erste Rast war schließlich in Flagstaff Arisona, einer Stadt vom Reißbrett, in der sie in einen hochmodernen McDonalds einkehrten.
Doch dieser war nicht nur übervoll, sondern es kam so, wie Mike es befürchtete. Einige Zeit später stiegen drei Indianer aus einem schwarzen Van. Wie sich herausstellte, die gleichen, die sich über Mike lustig gemacht hatten. Er wurde kreidebleich.
Frank ergriff die Initiative und wollte die Angelegenheit um die rätselhaften Indianer klären, die ihnen scheinbar folgten. Nach kurzer Unterredung stellte sich allerdings heraus, das sie nur zufällig den gleichen Weg hatten. Der Indianer entschuldigte sich für die Unannehmlichkeiten, die sein etwas zurückgebliebener Sohn verursacht hatte.
Darauf hin gings es weiter. Eigentlich wollten die drei zu den Indianer Ruinen bei Montezuma Castle am Exit 289. Der Indianer, mit dem Frank geredet hatte bezeichnete diese allerdings als Plunder und nur für Touristen aufgezogen. Er gab ihnen den Tipp in ein Pueblo Dorf zu fahren, direkt am Grand Canyon.
Dort angekommen stellten sie fest, dass sie etwas zu früh waren, denn es wurde erst in einer Woche eröffnet. Nichts desto trotz sahen sie sich um und gingen über einen schmalen Pfad in den Wald. Hinter diesem sollte das Indianerdorf liegen.
Die drei Freunde machten sich auf den Weg in ein kleines Tal und stiegen eine etwas sehr steile und schwierige Treppe hinab. Unten angekommen erreichten sie ein ausgetrocknetes Flussbett durch das sie eine Weile spazierten.
Nach einer Wegbiegung sahen sie eine kleine alte Insel mit einigen teils verfallenen Indianderhütten.
Frank fotographierte munter drauf los, doch Mike packte plötzlich ein panischer Anfall. Eine große Flutwelle raste auf die drei zu und riss sie mit sich. Mike wurde gegen die Felswände geschleudert und verlor beinahe sein Bewusstsein. Dann erwachte er. Sie waren immer noch auf der Insel. Alles war wie vorher. Es gab keine Flutwelle, nichts war geschehen, bis auf die Tatsache, das er am hellichten Tag einfach ausflippte.
Dann machten sie sich langsam auf den Weg zurück ins Dorf. Und wieder geschah etwas. Mike sah eine Gestalt in einer kleinen Hütte. Sie hatte rote Augen und begann mit ihm zu sprechen. Doch er versuchte sich zu beruhigen und sagte sich immer wieder, dass alles nur Einbildung sei. Nach einiger Zeit hatte er dann seinen Kampf gegen diese Unwirkliche Welt gewonnen. Der kleine Indianderjunge, der ihm ständig erschien und ihm mehr als nur Angst machte. War verschwunden und konnte ihm jetzt nichts mehr anhaben.
Die drei beschlossen, nun weiter zu fahren um noch vor Einbruch der Dunkelheit am Hotel zu sein. Doch wieder geschah etwas. Die Motorräder sprangen nicht an und es dauerte eine Ewigkeit, bis Stefan es gaschafft hatte sie wieder zum laufen zu bringen. Dann fuhren sie los. Stefan und Frank vorweg. Mike blieb noch ein paar Minuten länger und fuhr dann hinterher. Auf einer holprigen Gefällestrecke passierte es dann. Er sah wieder den Indianerjungen vor sich. Er stand einfach nur da und grinste ihn spöttisch an. Mike bremste, beide Räder blockierten und die Intruder rutschte den Berg hinab. Doch es war zu spät. Das schwere Motorrad überrollte den Indianerjungen und schepperte gegen einen Felsen. Dort blieb es liegen. Mike hatte nicht allzuviel abbekommen und rappelte sich wieder auf die Beine. Die Machine hatte den Jungen regelrecht in den Boden gerammt. Alles war voller Blut, ein Arm hing seltsam verdreht noch an der Schulter, das Gesicht durch die Kette total entstellt...
Mike dachte im ersten Moment nur, es sei wieder eine Haluzination, doch dem war nicht so. Diesmal war es wirklich passiert. Nach einiger Zeit und ettlichen Panikattaken fuhr er weiter. er erzählte seinen Freunden, er sei gestürtzt, aber nichts davon, dass er den Jungen regelrecht zerfetzt hat.
Damit endet auch das erste Buch.
Fazit: Wolfgang Hohlbein beschreibt sehr eindrucksvoll das Geschehen und dem Leser bereitet es kein Problem sich mit den Hauptfiguren zu identifizieren und alles mitzuerleben und mit zu fühlen. Darüber hinaus wird auch die Landschaft sehr eindrucksvoll beschrieben.
Man erhält eine klare Vorstellung von der Handlung auf der einen Seite, auf der anderen beschreibt Wolfgang Hohlbein auch sehr detailliert und bildlich, so dass man sich genaue Bilder zum Geschehen machen kann.
CHARAKTERE
STEFAN:
MIKE:
Schriftsteller, verheiratet
FRANK:
Freiberuflicher Schriftsteller und Journalist (selbststädig gemacht), kennt Mike schon seit 30 Jahren, übernimmt in Mikes Auftrag oft die Recherchen für dessen eigene Bücher, wurde vor zwei Jahren gefeuert, verheiratet weiterlesen schließen -
Aufbruch in die Mythen der Indianer - 1. Teil
04.02.2003, 11:56 Uhr von
holsi
Tja, wer hätte das gedacht, damals ein User der ersten Stunde bin ich jetzt doch wieder etwas akt...Pro:
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Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
Einleitung
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Letztes Wochenende stöberte ich mal wieder durch die Buchhandlung meines Vertrauens. Dabei fiel mir das Buch Intruder von Wolfgang Hohlbein in die Hände. Wieso? Nun, es war ein sehr dünnes Buch und solche Bücher kommen mir, aus psychologischer sicht, entgegen, da ich nicht gerne so riesige Schinken lese. Das ist doch irgendwie demotivierend, man liest und liest und kommt rein optisch einfach nicht weiter. Allerdings war ich etwas vorsichtig, da dieses kleine Buch einer von sechs Teilen war und nur diese Teile zusammen ergeben die ganze Geschichte. Daher mal den netten Verkäufer gefragt, der wenigstens Ahnung von der Lektüre hat, die er verkauft und der erzählte mir dann, dass es eine recht spannende Geschichte ist und das Hohlbein seine eigenen Erfahrungen von einer Reise in der gleichen Gegend mit hat einfliesen lassen. Aber um was geht es?
Story
*****
Die 3 Freunde Mike, Stefan und Frank planen eine Motorrad-Tour auf dem legendären Highway Route 66 (das ist in den USA). Aber von Anfang an ist irgendwie der Wurm drin, so kann Mike auf dem Flug nicht schlafen und schüttet sich auch noch Kaffee über seine helle Jeans. Damit sieht die Hose so aus als hätte er seinen Urin nicht halten können (schön formuliert *grins*). Damit fällt Mike einer Indianerfamilie in einem schwarzen Van auf, die wegen des Flecks sich über ihn lustig macht und vor seinem Hotel sitzt. Gerade der Sohn scheint ihn mit seinen Gesten regelrecht zu verhöhnen. Weil Mike eben gestresst ist, reagiert er auch nicht gerade souverän und bezeichnet den Sohn der Familie als schwachsinnig.
Aber der Vorfall ist schnell Vergessen und am nächsten Morgen wartet schon das nächste Problem. Weil Mike sich nicht sicher war, ob er mit einer Harley Davidson Fat Boy (ein richtiges großes Motorrad) fahren kann, bestellt er in Deutschland drei Suzuki Intruder 800. Davon erzählt er aber Frank und Stefan nichts und tut so, als sei es ein Missverständnis. Über die vermeidliche Verwechslung sind die anderen beiden natürlich nicht gerade erfreut. Und so machen die drei Freunde auf dem Weg zu ihrem ersten Etappenziel, eine alte Siedlung der Anasazi. Das ist ein uralter Indianerstamm der schon lange vor den uns bekannten Stämmen dort lebte und plötzlich verschwand.
Bei der Besichtigung dieses Ortes hat Mike irgendwelche Visionen, die ihm stark zu schaffen machen. Um diese zu verarbeiten fährt Mike einige Minuten nach Stefan und Frank von dem Ort wieder weg und auf der Rückfahrt geschieht es, er überfährt den kleinen Indianerjungen vom Vortag und tötet ihn. Nun sitzt Mike richtig in der Patsche.
Meine Meinung
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Auf den ersten Blick scheint Mike ein Typ zu sein wie jeder andere, aber im Verlauf des Buches stellt sich dann doch heraus, dass es mit Mikes Psyche nicht so weit her ist. Sein gesamtes Handeln wird von seinen Ängsten bestimmt. Und genau das schildert Hohlbein sehr eindrucksvoll.
Dabei beginnt alles so harmlos, eben wie eine Urlaubsreise, bei der es kleine, aber immer wieder mal vorkommende Dinge geschehen. Aber weil Mike seine Ängste hat, fängt er an, diese Kleinigkeiten über zu bewerten.
Dabei verknüpft Hohlbein Elemente eines klassischen Road-Trips mit alten indianischen Kulten Allerdings kommt mir das alles sehr bekannt vor, Hohlbein ist nicht der erste der auf alte Indianermythen zurückgreift. Beim lesen kamen mir direkt irgendwelche Assoziationen zu Büchern von Stephen King, genauer gesagt an Friedhof der Kuscheltiere, Dreamcatcher und so weiter.
Aber vielleicht kommt gerade dadurch, dass einem das alles schon irgend wie bekannt vorkommt, die Spannung auf. Der Leser weis, sobald er irgend etwas von Indianern und Mythen liest, um was es gehen wird und baut sich die Spannung selbst auf. Denn im ersten Teil geschieht eigentlich nicht viel, bis eben zum Schluss, wenn der Junge überfahren wird.
Fazit
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Hohlbein schildert in dem ersten von sechs Teilen die Ereignisse der drei Freunde am ersten Tag. Jedes weitere Buch wird sich mit einem anderen Tag beschäftigen, so dass man davon ausgehen kann, dass der ganze Trip sechs Tage dauern wird.
Mit diesem Wissen im Hinterkopf verschlingt man dieses Buch regelrecht, jedenfalls ging es mir so. Ein zwar einfacher, aber einfühlsamer Erzählstil führt einen regelrecht in die Geschichte ein. Bedingt dadurch, dass man langsam etwas über die Ängste von Mike erfährt und das etwas Mythisches hinzukommt, schafft Hohlbein eine sehr spannende Story, die einen sofort in seinen Bann zieht.
Mir ging es jedenfalls so und dich habe es bereut, mir nicht alle sechs Teile auf einmal gekauft zu haben. Aber das werde ich sofort nach hohlen, keine Frage.
Mit seinen 125 Seiten ist das Buch nicht gerade dick und der Preis von 2,90 Euro ist eigentlich ganz in Ordnung. Sieht man sich aber die ganze Serie an, so kostet das ganze dann 6 mal 2,90 Euro, was 17,40 Euro macht und da jedes Buch so um die 125 Seiten hat, was wiederum 750 Seiten ausmacht, so ist es doch ein recht teures Taschenbuch. Ein sehr geschickter Schachzug des Verlages. Ebenso gut war die Idee, jeden Monat einen Teil zu veröffentlichen, ich bin froh, dass ich erst angefangen habe, als alle sechs Teile draußen waren, sonst hätte ich das nie ausgehalten. Aber es geht hier nicht um irgend welche Tricks des Verlages, die zwar zu bemängeln sind, sonder nur um das Buch an sich. Und dem kann ich nur die volle Wertung geben und eine Empfehlung aussprechen.
Wolfgang Hohlbein – Intruder, Erster Tag
Bastei Lübbe ISBN 3-404-14800-2 – 2,90 Euro 125 Seiten weiterlesen schließen
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