Pro:
Titel und Inhalt wirken vielversprechend
Kontra:
Charaktere wirken unsympathisch und werden nur oberflächlich dargestellt, zu wenig Spannung und Abwechslung!
Empfehlung:
Nein
A long way down – Nick Hornby
342 Seiten
Erscheinungsjahr: 2005
Inhalt: Vier Menschen wollen sich auf einem Londoner Hochhaus das Leben nehmen, an Silvester. Doch zusehen, wie sich jemand das Leben nimmt, ist nicht gerade attraktiv und deshalb beschließen die vier, sich am Valentinstag, sechs Wochen später, umzubringen. Bis dahin wollen sie sich kennen lernen, verbringen sogar einen gemeinsamen Urlaub, doch das scheint ihnen die Probleme, die sie haben auch nicht zu erleichtern....
Wie es ausgeht verrate ich nicht!
Die vier Hauptcharaktere des Buches erzählen abwechselnd aus ihrer eigenen Sicht. Dies ist eine bisher nicht sehr bekannte Erzählweise, man kann trotzdem folgen. Da wären zum einen:
Martin: Ein ehemaliger Fernsehmoderator, Familienvater, der heimlich mit einer 15-jährigen schläft und dafür ins Gefängnis muss. Als er wieder draußen ist, will ihn weder sein Arbeitgeber noch seine Familie zurückhaben. Er beschließt sich umzubringen, möchte es zumindest versuchen...
Maureen: Mutter eines behinderten Kindes, alleinerziehend. Hat ihr ganzes Leben kein Glück und keine Erfahrungen mit den Männern gehabt, nur mit einem, von dem sie ein Kind bekommt, was leider gezwungen ist, im Rollstuhl zu verbleiben. Maureen kommt nie raus und weiß nicht, warum und wofür sie noch leben soll. Sie denkt, dass ihr Kind daran schuld ist, dass sie nie etwas aus sich und ihrem Leben machen konnte. Deshalb fasst auch sie den Entschluss sich umzubringen.
Jess: Eine verwöhnte Tochter, eines bekannten Politikers. Ihre Schwester ist spurlos verschwunden, aber dies ist eigentlich nicht der Grund, warum sie sich umbringen will. Ihr Freund will nicht mehr mit ihr reden, macht Schluss und lässt sie an Silvester auf einer Kifferparty alleine, sie sieht ohne ihren Freund keinen Sinn mehr im Leben.
JJ: Ein amerikanischer, leidenschaftlicher Musiker, deren Band und Freundin mit ihm `Schluss machen`. Musik ist für ihn sein Leben und ohne seine Band ist er nichts mehr, ausser ein Pizzabote, der an Silvester Pizza ausliefert, u.a. auch an das besagte Hochhaus, wo die anderen drei Selbstmörder sich schon gefunden haben. Da er seine Freundin und Band nicht mehr hat, will er auch nicht mehr leben.
Die Auswahl der Charaktere und deren Geschichten finde ich sehr interessant. Jedoch hab ich mir mehr von dem Buch verhofft und bin somit ziemlich enttäuscht. Bin einfach ein verwöhnter Stephen King Leser und deshalb bin ich es gewohnt, dass jeder Charakter ausführlich beschrieben wird, bis man wirklich ein komplettes Bild von der Person vor sich hat. In Nick Hornby’s Roman ist dies nicht so. Ich finde, dass die Personen ziemlich flach und oberflächlich beschrieben werden und dem Leser auch nicht sympathisch sind. Am Anfang ist es noch ganz nett, in der Mitte ist irgendwie der totale Durchhänger und zum Schluss werden einem die Charaktere ansatzweise sympathisch, aber dafür ist das Buch einfach zu kurz, zu wenig Story und überhaupt passiert nicht viel. Da ist `High Fidelity` doch um Klassen besser und auch eher zu empfehlen. Ich war froh, als ich mit diesem Buch fertig war!
Also, überlegt es euch, ob ihr dieses Buch wirklich lesen wollt!
Vielen Dank fürs Lesen , kommentieren und natürlich bewerten! weiterlesen schließen
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