Pro:
häufige Updates, kostenlos für Privatanwender, erkennt fast alles
Kontra:
kein POP3 - Scanner, Definitionsdatei wird bei einem Update jedes Mal komplett geladen daher nur für DSL - Nutzer sinnvoll, erkennt leider nur fast alles
Empfehlung:
Ja
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Was ist AntiVir PersonalEdition Classic?
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Die AntiVir PersonalEdition Classic (nachfolgend nur noch AntiVir genannt) ist eine für den Privatanwender kostenlose Antiviren-Software der Firma AntiVir PersonalProducts GmbH, früher H+BEDV Datentechnik GmbH. Das Unternehmen wurde Anfang des Jahres komplett umgestellt in einen Privatanwender- und einen Businessbereich.
Die Software gibt es zum einen für Windows (98/ME/NT/2000/XP), aber auch für Linux, OpenBSD, FreeBSD und Solaris.
Systemvoraussetzungen laut Hersteller für die Windows-Version:
• Windows 98/ME/NT/2000/XP
• ca. 14 MB freier Arbeitsspeicher
• ca. 18 MB freier Festplattenspeicher (Achtung: Temporär kann wesentlich mehr benötigt werden!)
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Installation und Konfiguration
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Um das Programm installieren zu können, braucht man natürlich erst einmal die Software. Diese kann man als Privatanwender im Internet kostenlos herunterladen. Am einfachsten geht das direkt über die Herstellerseite http://www.free-av.de. Die gewünschte Setup-Datei findet man unter DOWNLOAD. Ich verwende Windows XP und habe demzufolge natürlich auch nur Erfahrungen mit der Windows-Version von AntiVir sammeln können.
Die aktuelle Windows-Version ist die Version 6.31.00.xx und die Downloaddatei ist in etwa 6,70 MB groß. Mit meinem DSL2000-Zugang ist die Datei innerhalb von einer halben Minute geladen, bei ISDN oder mit einem analogen Modem sind die Ladezeiten dementsprechend länger (bis zu einer Stunde). Nach dem Downloadvorgang starte ich die Installation mittels eines Doppelklicks auf die Downloaddatei " AVWINSFX.EXE". Die Installation ist kinderleicht. Es wird eine Windows-Setup-Routine gestartet. Man kann angeben, wo man das Programm auf der Festplatte abgespeichert haben möchte und ansonsten muss man nur den Bildschirmanweisungen folgen. Nach der Installation erfolgt ein vollständiger Systemscan (Luke Filewalker), den man unbedingt durchlaufen lassen sollte.
Das Programm selbst gliedert sich in drei Teil-Programme
AntiVir Hauptprogramm…
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… also der Virenscanner an sich. Hier kann man alle programmrelevanten Einstellungen treffen. Nach der Erstinstallation kann man sich dran machen, das Programm seinen Wünschen entsprechend einzurichten, wobei die Standardeinstellungen eigentlich schon sehr gut gewählt sind. Also Hauptprogramm öffnen… Beim Öffnen des Hauptprogramms wird ein so genannter Systemtest durchgeführt. Dieser startet mit der Initialisierung, danach folgt ein Speicher-, Master-Bootsektor- und Bootsektortest, die Systemdateien werden analysiert, es wird ein Systemtest durchgeführt und zuletzt folgt noch ein Selbsttest. Der ganze Test dauert bei mir nicht mal 5 Sekunden, geht also ruckzuck.
Im Hauptprogramm kann man unter <"Konfiguration"> das Programm seinen Wünschen entsprechend einstellen. Man kann z.B. Scherzprogramme und Dialer ausschließen, oder einstellen, wie sich der Scanner verhalten soll, wenn ein Virus entdeckt wurde, z.B. ob die Infizierte Datei mit oder ohne Rückfrage gelöscht werden darf. Das Programm beherrscht die Suche nach Makroviren, erkennt Trojaner, Würmer, Backdoors, Jokes und andere diverse schädliche Programme.
Internet Updater einstellen!!! Wenn man das Programm später über <"Geplante Tasks"> automatisch updaten möchte, muss man hier die "Automatischen Internet Updates" auch zulassen, also ein Häkchen setzen.
Unter Diverses bei "Guard bei Systemstart laden" ein Häkchen setzen, damit der AntiVir Guard auch geladen wird. Sonst ist das System im laufenden Betrieb ungeschützt.
Über das Hauptprogramm kann man gezielt Laufwerke nach Viren durchsuchen. Dazu bietet das Programm eine Laufwerksauswahl an, ähnlich wie im Windows-Explorer. Die Laufwerke können bequem ausgewählt werden, indem man einfach ein Häkchen in das leere Kästchen vor dem Laufwerksbuchstaben setzt und dann auf das "Lupensymbol" in der Menüleiste klickt. Der Scanvorgang wird nun gestartet, Dabei wird ein Scanner mit dem Namen "Luke Filewalker" geöffnet. In dem Programmfenster von Luke Filewalker wird angezeigt, in welchem Ordner welche Datei gerade gescannt wird. Der Status wird angezeigt. Weiterhin werden angezeigt die letzten Meldungen, die Anzahl der Dateien und die Dauer des Scanvorgangs, die Anzahl der Funde, Reparaturen und gelöschten Objekte. Insgesamt wirkt das Programm sehr spartanisch aber überaus gelungen und übersichtlich. Der Scanvorgang läuft relativ schnell, da auf unnötigen Schnickschnack komplett verzichtet wurde.
AntiVir Guard…
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… ist ein Hintergrundprogramm, welches alle laufenden Prozesse überwacht. Das Programm sollte unbedingt beim Systemstart geladen werden. Es wird als Symbol in der Taskleiste angezeigt und mit einem Rechtsklick darauf (Kontextmenü), lassen sich z.B. das Internet-Update oder das AntiVir Hauptprogramm aufrufen. Ob der AntiVir Guard aktiviert ist, lässt sich in dessen Kontextmenü nachsehen (Häkchen gesetzt oder nicht).
AntiVir Scheduler…
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… ist ein Programm mit dem man Ereignisse (Tasks) planen kann. Den Scheduler habe ich aber bis jetzt noch nicht benötigt, da es unter Windows bereits die Möglichkeit gibt Tasks zu planen (unter Windows XP <"Geplante Tasks"> zu finden in der Systemsteuerung).
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Erfahrung und eigene Meinung
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Von der Grundausstattung ein recht solides Programm. Alle wichtigen Programmfunktionen sind enthalten. Einzig und allein fehlt der POP3-Scanner. Wenn man viele E-Mails bekommt und wirklich sicher gehen möchte, dann ist dieser Virenscanner leider ungeeignet. Aber es gibt von AntiVir inzwischen eine kostenpflichtige PersonalEdition Premium Version, die einen POP3-Scanner enthält. Mit der Premium Edition ist es auch möglich in einzelnen Verzeichnissen zu suchen. Die PersonalEdition Classic kann leider nur ganze Laufwerke durchsuchen, ein Manko, das mich allerdings überhaupt nicht stört.
Das Programm ist schlank gehalten und verbraucht nicht unnötig viele Systemressourcen. Insgesamt benötigt das Programm im laufenden Betrieb ca. 14 MB Arbeitsspeicher, davon gehen ca. 4 MB Zulasten des Hauptprogramms und 10 MB benötigt der AntiVir Guard.
Die Installation und Bedienung des Programms ist kinderleicht und auch für Newbies durchführbar. Die Programmfenster sind übersichtlich gestaltet und wirken nicht überladen. Alle wichtigen Informationen sind schnell und klar abzulesen. Die Scanergebnisse werden in einem Log-File abgespeichert und sind jederzeit abrufbar. Ich habe es bei mir so eingestellt, dass das Log-File bei jedem Scan überschrieben wird, damit die Datei nicht irgendwann unerwünschte Dimensionen erreicht.
Das Internet Update funktioniert reibungslos. Meistens erscheinen mehrere Updates täglich, daher sollte man auch sehr regelmäßig ein Update durchführen. Was nützt der beste Scanner, wenn die Definitionsdatei veraltet ist? Die Downloadgeschwindigkeit beträgt mit DSL2000 je nach Tageszeit auch wirklich bis zu 236 KB/s. Normalerweise dauert das Herunterladen der aktuellen Definitionsdatei mit 3 MB nicht einmal eine Minute, ab und an dauert es mal länger, wenn z.B. gerade sehr viele User gleichzeitig die Datei laden, aber länger als 5 Minuten hat es in letzter Zeit nicht mehr gedauert. Vor der Firmenumstellung vor knapp 4 Monaten kam es ziemlich oft zu Engpässen beim Download, aber seit der Umstellung hatte ich so gut wie keine Probleme mehr. Mein Rechner läuft täglich fast rund um die Uhr und ich führe mehrmals täglich ein Update durch. Für Nutzer ohne Flatrate wird es auf Dauer sicherlich ärgerlich und auch teuer sein, dass bei jedem Download die komplette Definitionsdatei mit über 3 MB geladen werden muss…
Die Hilfefunktion ist klar und übersichtlich strukturiert, allerdings könnte sie etwas ausführlicher sein.
Das Windows XP Sicherheitscenter erkennt AntiVir problemlos. Sollte die Definitionsdatei von AntiVir älter als 14 Tage sein, meldet das Sicherheitscenter, dass die Definitionsdatei "veraltet" ist. So wird man zwangsläufig daran erinnert ein Update durchzuführen.
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Tipps und Tricks
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Um nicht ständig dran denken zu müssen, das Programm auch regelmäßig zu aktualisieren, empfiehlt es sich das Internet Update automatisch von Windows aufrufen zu lassen. Dazu kann man unter <"Geplante Tasks"> einen Task einrichten, der das Update automatisch durchführt. Die Programmdatei befindet sich im Installationsverzeichnis von AntiVir und heißt: "INETUPD.EXE". Man legt also einen neuen Task an mit Hilfe des "Assistenten für geplante Tasks" und gibt als Programmpfad an "C:ProgrammeAVPersonalInetupd.exe". Dann gibt man der Anwendung einen Namen, z.B. "Automatisches Update AntiVir" und gibt an, wann und wie oft der Task durchgeführt werden soll. Die Einstellung wie oft und wann kommt darauf an, welchen Internetzugang man nutzt. Man sollte min. einmal pro Woche ein Update durchführen. Bei einem DSL-Flatrate Anwender ist es eigentlich egal, wie oft das Update aufgerufen wird, hier kann man auch stündlich einstellen. Jemand, der ein analoges oder ISDN-Modem verwendet, sollte wohl eher nur alle paar Tage mal aktualisieren (z.B. beim Start von Windows), da die Internet Kosten sonst sehr schnell nach oben klettern. Die Update-Datei ist inzwischen über 3 MB groß, da dauert der Download mit einem ISDN-Modem schon mehrere Minuten, bei einem analogen Modem meist über eine halbe Stunde :-(...
Ich persönlich habe eine DSL-Flatrate und habe den Task so eingestellt, dass alle 3 Stunden nachgesehen wird, ob ein Update verfügbar ist. Mit dieser Einstellung bin ich bis jetzt sehr gut gefahren.
Da der Virenscanner leider keinen POP3-Scanner enthält, sollte man außerdem genau abwägen, welche E-Mails man öffnet oder nicht (da diese nicht auf Viren untersucht werden) und zusätzlich regelmäßig mit Luke Filewalker einen Scan aller Laufwerke durchführen. Ich habe hierfür ebenfalls einen Task angelegt, der mir automatisch einmal die Woche zu einer vorgegebenen Uhrzeit meine Laufwerke durchsucht. Damit der Scanner automatisch losläuft muss man im Programmpfad des Tasks folgendes eingeben: "C:ProgrammeAVPersonalAVWIN.EXE /BASK /AH /scan all".
Zusätzlich zum Virenscanner sollte man unbedingt eine Firewall und eine Anti-Spyware installieren. Ich arbeite mit der Sygate PersonalFirewall (ebenfalls kostenlos erhältlich) und mit AdAware SE Plus. Die drei Programme funktionieren (zumindest bei mir) einwandfrei miteinander.
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wer hat's erfunden?
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nein, es waren nicht die Schweizer. Es war die…
AntiVir PersonalProducts GmbH
Lina-Ammon-Straße 19a
D-90471 Nürnberg | Germany
Telefon: +49 (0) 911 800 900
Telefax: +49 (0) 911 800 90 99
EMail: info@antivir-pe.de
Internet: http://www.free-av.de/
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Fazit
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Ein eigentlich gelungenes und dazu noch kostenloses Programm für den Privatanwender. Das Programm läuft äußerst stabil und wird vom Hersteller täglich mehrmals aktualisiert. Ich habe mit dem Scanner nun insgesamt über ein Jahr gearbeitet und hatte bislang gute Erfahrungen machen können.
Mit den unter Tipps und Tricks vorgestellten Tasks durchaus empfehlenswert, allerdings nur für Anwender mit einem DSL-Zugang, da der Download der Definitionsdatei via ISDN-, bzw. Analogmodem einfach zu zeitaufwendig ist und auf Dauer zu teuer wird. Schade ist außerdem der fehlende POP3-Scanner der das Programm eigentlich schon unattraktiv macht.
Ich hoffe Euch geholfen zu haben und freue mich auf Eure Kommentare und Bewertungen
Eure Spuddl
Update 18.06.2005
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Da mich der fehlende POP3-Scanner auf Dauer doch sehr gestört hatte, habe ich vor kurzem einen kostenpflichtigen Virenscanner mit POP3-Scanfunktion ausprobiert. Die Trialversion des Scanners (Kaspersky Anti-Virus Personal Pro 5.0) hatte prompt einen Virus auf meiner Festplatte entlarvt, den AntiVir zuvor nicht gefunden hatte, daraufhin habe ich mir den Kaspersky-Scanner jetzt gekauft.
Aufgrund des gefundenen Virus werte ich das Programm um insgesamt 2 Sterne ab. Es bleiben also 3 Sterne und eine nur noch eingeschränkte Empfehlung meinerseits. Diese Empfehlung kann ich auch nur für Leute aussprechen, die wissen was sie tun und nicht jede E-Mail wahllos anklicken.
Glücklicherweise ist mir kein Schaden entstanden... weiterlesen schließen
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