Pro:
+ sehr gute Ergonomie und Mobilität
+ exzellente Verarbeitung
+ alle nötigen Schnittstellen bereits enthalten
Kontra:
- hoher Preis
Empfehlung:
Ja
Nun denn, ich bleibe dem Thema EDV noch ein wenig treu.
Im heutigen Bericht stelle ich Euch den Vorgänger meines aktuellen Notebooks vor.
Wieso Vorgänger?
Das Gerät aus dem Bericht habe ich nur gut sechs Monate nutzen können, da es leider in einem Fahrzeug lag, als dieses geklaut wurde.
Der Nachfolger stammt aber aus der gleichen Modellserie, dementsprechend unterscheidet er sich nicht groß vom hier beschriebenen Gerät (außer bei CPU-Taktfrequenz und TFT-Diagonale/Auflösung).
Anforderungsprofil
Bei mir ist das Notebook ein (fast) ständiger Begleiter, dementsprechend kein Desktop-Replacement, sondern ein echter Mobilrechner.
Was erwarte ich also?
- niedriges Gewicht (um 2 kg)
- lange Akkulaufzeit (mehr als 4 Stunden)
- ein sehr gutes Display
- alle gängigen Schnittstellen (LAN, W-LAN, Bluetooth usw.)
- einen guten VGA-Ausgang, um auch mal einen Beamer ohne Qualitätsverlust ansteuern zu können
- lange Garantie und bester Service
- gute Erweiterbarkeit
Was muß das Notebook für mich nicht können?
- brauche keine 3D, also spielefähige Grafik
- Klang usw. sind egal, multimediale Fähigkeiten sind also nicht gefragt
Dieses Anforderungsprofil brachte mich dann fast automatisch auf IBM, die gleich mehrere Baureihen haben, die in das Profil so einigermaßen passen, fast perfekt paßt das:
ThinkPad T41
Die genau IBM Modellbezeichnung war IBM 23733JG, serienmäßig wurde er in folgender Konfiguration verkauft:
Chipsatz: Intel Centrino (i855)
CPU: Intel Pentium M 1.5 GHz
RAM: 512 MB DDR S0-Dimm (1 Modul)
Festplatte: 40 GB (bei mir 60 GB bei Bestellung geordert)
Grafik: ATI Mobile Radeon 9000 mit 32 MB
Display: 14.1“ TFT (Auflösung 1024x768)
Optisches Laufwerk: DVD-ROM/CD-Writer Combo
Schnittstellen: W-LAN nach 802.11 G (54 MBit/s), LAN (Gigabit), Bluetooth, Infrarot-Schnittstelle, eingebautes 56k Analogmodem, Parallelport, 2x USB 2.0, externer Monitor, S-Video out, Ton ein/aus, PC-Card Slot (32 bit)
Das Notebook kommt ab Werk mit einem vorinstallierten Windows XP Professional zum Kunden, dazu gibt es ein wenig IBM Software, insbesondere zur Sicherheit.
Dazu gibt es noch eine IBM-spezifische Schnittstelle, an die entweder ein Portreplikator oder eine Dockingstation Anschluß finden.
Für längere Touren läßt sich dazu noch ein zweiter Akku flach unter dem Boden des Notebooks montieren.
Inklusive Zweitakku, der größeren Festplatte und der Dockingstation betrug der Rechnungspreis im Juni 2004 2.778,- Euro, der Listenpreis lag gut 500 Euro darüber.
Erster Kontakt
Schon beim Auspacken wird klar, daß man es hier nicht mir einem Billigteil zu tun hat.
Z.B. ist auch das mitgelieferte 72 W Netzteil sehr klein und leicht und läßt sich so problemlos mit auf Reisen nehmen.
Der erste Systemstart zeigt ein schon ab Werk sehr sauber konfiguriertes XP Professional, selbst die Größe der Auslagerungsdatei ist bereits fest eingestellt, es werden keine unnötigen Dienste gestartet.
Auch die Netzwerkadapter sind sinnvoll eingerichtet, selbst die WEP-Verschlüsselung für den W-LAN Teil ist aktiviert. Natürlich habe ich das gleich auf WPA geändert... aber die allermeisten Notebooks kommen absolut offen konfiguriert in die Hände der Kunden.
So etwas kommt nur ganz selten vor, das Notebooks ab Werk schon weitgehend geschützt konfiguriert sind und nicht jedem böswilligen Angreifer die Tore weit offen stehen.
Ergonomie
Hier punktet das T41 besonders.
Nicht nur das geringe Gewicht von 2kg besticht da, man findet trotz des Subnotebooks-Formats eine wirklich exzellente Tastatur, die überdies in dunklen Umgebungen beleuchtet werden kann.
Ebenso überzeugt das Display, es ist sehr gleichmäßig ausgeleuchtet, lediglich die maximale Helligkeit würde sich so mancher, der das Notebook auch im Freien einsetzen will, ein wenig heller wünschen.
Pixelfehler sind keine zu entdecken, auch bei seitlicher Betrachtung bleiben die Farben erstaunlich lange stabil, man kann das Gerät durchaus für eine kleine Präsentation nutzen.
Für mich bereits von den Vorgängern gewohnt, baut IBM nicht nur ein Touchpad ein, es findet sich zusätzlich ein Trackpoint inmitten der Tastatur, den ich beim schnellen Tippen sehr schätze.
Dazu reagieren alle Tasten sehr präzise, es gibt keine undefinierten Druckpunkte, man hat auch bei den Tasten des Touchpads immer eine saubere haptische Rückmeldung.
Mobilität
Ich will nicht noch mal das geringe Gewicht hervorheben, hier geht es mal um Laufzeit.
Mit dem Standardakku komme ich bei durchschnittlicher Last (Office Anwendungen, Surfen, Datenübertragung) auf eine Laufzeit von knapp sechs Stunden. Natürlich mit eingeschalteten Stromsparoptionen.
Mit dem Zweitakku dazu ergeben sich dann nahezu ewige Zeiten, dann steht das Gerät selbst einen 12 Stunden Arbeitstag durch, ohne an die Steckdose zu müssen.
Als sehr praktisch erweist sich auch die Möglichkeit, sämtliche Funk-Schnittstellen per Knopfdruck ausschalten zu können, gerade Vielflieger werden dieses Feature sehr schnell schätzen lernen.
Und selbst nachts im Flieger kann man noch arbeiten, die Tastaturbeleuchtung und die Kompaktheit des Geräts lassen dies zu, ohne daß eine klappernde Tastatur den Nebenmann nervt.
Leistung
Die Kombination aus dem Centrino Chipsatz (Intel 855) und der Pentium M CPU, hier mit „nur“ 1.5 GHz getaktet, reicht für die meisten Anwendungen völlig aus.
Selbst Killerapplikationen wie die Bearbeitung großer Bilder in Adobe Photoshop gehen noch flüssig von der Hand.
Jetzt im Nachfolger habe ich die 2.0 GHz Variante des Pentium M, im normalen Einsatz hätte mir der 1.5 GHz sicher auch dicke gereicht.
Der Pentium M ist im übrigen Intels effektivster Prozessor, schon der 1.5 GHz Typ läßt sich leistungsmäßig ohne weiteres zwischen Pentium 4 2.4 und 2.6 GHz einordnen.
Zuverlässigkeit und Service
Hier habe ich dann zum ersten Mal eine Enttäuschung bei IBM erlebt, nach gut drei Monaten Einsatz fiel das Display aus.
Nun denn, nach mehr als sechs Jahren Einsatz von IBM Notebooks der erste Schaden, richtig verzweifelt war ich nicht.
Leider hat es dann etwas gedauert, bis das Notebook und ich wieder zusammengefunden haben, ich bin viel unterwegs, nach zwei Wochen hat es dann aber geklappt.
Das angebotene Ersatzgerät habe ich ausgeschlagen, da ich kein Festplattenimage des Notebooks hatte (jetzt schon) und ich keine Lust hatte, meine Anwendungen neu zu installieren.
Für Firmen sehr interessant dürfte noch der Punkt sein, das IBM auch nach Jahren noch sämtliche Ersatzteile liefert und das Schnittstellen für Modellreihen wirklich lange gepflegt werden, so daß z.B. die teure Dockingstation nicht nur an einem Gerät Dienst tun muß.
Täglicher Einsatz
Hier gibt es keine besonderen Vorkommnisse zu berichten.
Die eingebauten 512MB reichen in den meisten Fällen gut aus, auch größere Applikationen zu handeln.
Mir entbehrlich, weil nur mal zum Ausprobieren genutzt, ist der CD-Brenner, ich habe auch beim Kunden fast immer die Möglichkeit, Daten direkt in deren Netz zu spielen, da alle Netzwerkschnittstellen an Bord sind.
Von mir sehr häufig genutzt wird auch die Bluetooth-Schnittstelle. Ich kann so mein Handy im Sacko oder im Auto in der Freisprechanlage lassen und problemlos doch "mal eben" Emails abrufen, wo immmer ich auch gerade bin.
Auch in Hotels bleibt mir so die Wahl, ob ich oftmals teure W-LAN Angebote nutze oder nicht doch lieber meine eigene Verbindung per Handy.
Fazit und Empfehlung
Die IBM T-Serie kommt meinem Ideal von einem Notebook schon sehr nah.
Sei es die extrem solide Verarbeitung, an der auch nach Jahren kein Scharnier wackelt oder eine Klappe verlorengeht, sei es die durchdachte Ergonomie mit netten Details wie der Tastaturbeleuchtung, sei es der zuverlässige Service, es bleibt kaum Raum für Kritik.
Natürlich bleibt ein schmerzlicher Punkt, das ist der Preis.
Für Privatanwender sind die Geräte einfach zu teuer, es gibt Notebooks für die Hälfte des Preises, die ähnliche technische Eckdaten bieten.
Schade finde ich, das IBM die Notebooksparte verkauft hat, sie leisten zwar weiter den Service, aber als Hersteller tritt fortan die Firma Lenovo auf, die bisher nur die Auftragsfertigung übernommen hat.
Es bleibt also abzuwarten, ob der hohe Standard der Thinkpads auch in Zukunft erhalten bleibt.
Über den Nachfolger des hier vorgestellten Geräts werde ich dann zu einem späteren Zeitpunkt berichten, nach einer Einsatzzeit von knapp vier Wochen ist mir das ein wenig zu früh.
Soderle, wie immer an dieser Stelle sind mir Kritik, Kommentare und besonders Hinweise, was Ihr am Bericht vermisst, sehr willkommen! weiterlesen schließen
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