Indonesien Testberichte

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Pro & Kontra
Vorteile
- Natur,Menschen,Preise...
Nachteile / Kritik
- der lange Flug
Tests und Erfahrungsberichte
-
Lombok
09.08.2003, 12:17 Uhr von
Angel
Hallo! So,nachdem ich mit meiner Bali Hompage fertig bin,werde ich hier nun wieder aktiver sein.M...5Pro:
Natur,Menschen,Preise...
Kontra:
der lange Flug
Empfehlung:
Ja
Anreise:
Man kann von Bali nach Lombok fliegen-ca.25 Minuten,für ein one way Ticket zahlt man ca.15 Euro.In Benoa liegen Schnellboote ab die nur 2,5 Stunden brauchen aber auch ca.25 Euro kosten.Dritte Möglichkeit sind die Fährschiffe vonPadangbai,die mehrmals täglich ablegen ,4 Stunden brauchen und ca.12Euro(Hin und Zurück) kosten.Diese Möglichkeit haben wir genutzt,die Schiffe sehen alles andere als gut aus,aber da immer Land in Sicht war habe ich mir keine größere Sorgen gemacht.Nachdem man das Ticket gekauft hat,wird man von der Polizei kontrolliert,zum Glück hatten wir vorher erfahren,das man nicht ohne weiteres mit Leih Motorrädern von Bali nach Lombok kommt,man braucht dafür die Einwilligung des Motorrad Besitzers und den Fahrzeugbrief(auf Bali hat man nur so eine Art Fahrzeugschein),das Problem liegt darin das die Besitzer aber nicht immer bzw. selten erreichbar sind,so das man sich,wenn man nach Lombok will,rechtzeitig drum kümmern sollte.Bei Autos soll dieses Problem überings nicht bestehen,aber besser vorher noch mal informieren.
Lombok:
Schon beim Einlaufen des Schiffes in Lembar erkennt man wie schön die Insel sein muß.Dies hat sich dann auch auf unsere weiter fahrt über Mataram(die Hauptstadt)nach Senggigi bestätigt.Wir haben immer wieder angehalten um das schöne Panorama zu genießen.Es geht immer wieder Berg auf,wo es dann kleine Buchten gibt,wo man dann die herrliche Sicht auf die tropichen,weißen Strand Buchten bei einer frischen Kokosnuß oder andere Getränke(in den Buchten sind immer Verkaufstände zu finden)genießen kann.Bei klarer Sicht,die wir hatten und dazu noch einen schönen Sonnenuntergang,konnten wir den Gunung Agung auf Bali erkennen(Bali ist ca.35 km von Lombok)entfernt.
Was mich auch sehr erfreut hat,das es auf Lombok sehr wenig Verkehr gibt.Bis Matram und selbst in der Stadt ist es sehr ruhig man sieht nur wenige Autos und einige Pferdewagen,die hier noch zum Transport von Waren und Leute eingesetzt werden.Von Matram nach Senggigi hat man die Straße dann fast für sich alleine,so das einem hier das Motorrad fahren richtig Spaß macht,die Leute winken einem zu,sind sehr freundlich und hilfsbereit,man fährt durch schöne Landschaften.Trotzdem sollte man immer den Blick auf der Straße (die überings gut sind)haben,da sich auf dieser öfters Hühner,Ziegen,Hunde,Kühe und andere Tiere befinden,außerdem sind manche Straßen um die "Ecke" gebaut.
Senggigi:
Ein kleiner schöner Ort,der sich neben Kuta,zum Touristen Ort entwickelt hat.Hier findet man alles was man braucht-vom 5 Sterne Hotel bis zu einfachen Losmen,Restaurants,Shops,etc.
Eigentlich bleibt einem auch nicht viel übrig als hier zu bleiben,Lomboks Kuta liegt im Süden,und nach Senggigi kommen nicht mehr so viel Möglichkeiten,so das man Senggigi zu seinem Ausgangsort machen sollte.Senggigi liegt überings im Westen von Lombok,wo sich auch die meisten Sehenswürdigkeiten befinden.Allerdings muß man hier sagen,das bei den Sehensswürdigkeiten Lombok nicht mit Bali mit halten kann,da wir schon sämtliche Tempel auf Bali gesehen haben,haben wir die auf Lombok aus gelassen und sind mit den Motorrädern weiter nach Bayan im Norden gefahren(ca.2 Stunden).
Nach Senggigi ändert sich ein wenig die Landschaft,die weißen Strände verwandeln sich in vulkanisch schwarzen,die Straßen werden etwas schlechter und man hat auch nicht mehr so oft den Panorama Blick,dafür bekommt man mehr von den einheimischen Dörfern mit.In Bayan angekommen,hier steht überings mit 300 Jahren die älteste Moschee,war für uns die Motorrad Tour beendet.Weil hier befindet sich das ca.40000 ha große Naturreservat,mit dem 3726 m hohen Vulkan Rinjana(der dritthöchste Berg Indonesiens),Kratersee,Waaserfälle,heiße Quellen.Dies ist aber alles nur zu Fuß erreichbar,also ein Paradies für Wanderer, man ist hier länger unterwegs.AmKratersee gibt es einen Campingplatz und man findet auch einige Losmen.Da uns aber die Zeit fehlte,sind wir wieder nach Senggigi zurück gefahren.
Gili Terawangan
Am nächsten Tag ging es dann nach Gili Terawangan,die größte der drei Gili Inseln im Westen,in vier Stunden kann man sie umwandern.Die Überfahrt von Bangsal(ca.20 Minuten von Senggigi)dauert 20 Minuten und kostet ca.2 Euro.Einziges Transportmittel sind die Pferdewagen-Autos und Motorräder sind nicht erlaubt und man findet sie auch nicht vor.Nach Übernachtungs Möglichkeiten braucht man nicht lange zu suchen-die Möglichkeiten beschränken sich auf ca. 500 Meter,das selbe gilt für Resterraunts und Bars-mehr gibt es auf Terawangan nicht.Jetzt stellt sich die Frage,was bietet die Insel-wunderschöne weiße Sandstrände,Korallenriffe,glasklares Wasser und absolute Ruhe,selbst die Strandverkäufer halten sich hier zurück.An jeden Tag ist eine andere Bar zu ständig für die Disco,hat man keine Lust auf Disco kann man sich in ein Open Air Kino-Resterraunt setzten und einen Film schauen(bei einem lief sogar einer auf Deutsch).Gibt natürlich auch ganz normale Restaurants.
Preise:
Viele sagen immer das es auf Lombok wesentlich billige wäre als aus Bali,was Essen und Trinken angeht,kann ich dies nicht bestätigen.Den einzigen großen Unterschied der mir auf gefallen ist,Holz Sachen sind hier wesentlich billiger.
Für das gute Hotel in Senggigi,mit Pool,Klimaanlage ,Fernseher und großen Frühstück haben wir am Tag 10 Euro pro Zimmer gezahlt,auf Gili für ein ganz einfaches Zimmer nur mit einem Ventilator ausgestattet und einem kleinen Frühstück,waren 3Euro fällig.
Für ein Essen im Resterraunt muß man mit2-4Euro rechnen,großes Bier(0,7)1,50 Euro,kleines Bier(0,3)1Euro,Cola 0,50Cent,Frucht Säfte liegen bei 0,80 Cent.
Lage/Flugpreis
Die Republik Indonesien besteht aus ca.17 000 Inseln,von denen etwa 6000 bewohnt sind.Die Hauptinseln sind Sumatra,Sulawesi,Java,Bali und Kalimantan(Borneo).Der Inselstaat Indonesien, ca. 13000 km von Deutschland entfernt,liegt überwiegend südlich des Äquators und erstreckt sich von Ost nach West über eine Länge von 5100 km und zählt somit zu den größten Staaten der Welt.Mit über 200 Millionen Einwohnern ist er der größte islamische Staat der Welt,obwohl es noch sehr viele andere Religionen dort gibt.
Nachbar Staaten:Australien,Malaysia,Singapur.Singapur ist von Bali aus,am schnellsten erreichbar ,man benötigt ca.3,5 Stunden.
Der Flugpreis nach Bali liegt bei ca.700 Euro und man ist je nach Zwischenlandung 14-20 Stunden unterwegs.
Fazit:
Wie schon geschrieben,bei den Sehenswürdigkeiten kann Lombok(im Gegensatz zu Bali) nicht so viel bieten,auch wer Abends nicht auf Party verzichten möchte ,ist hier fehl am Platzt.Lombok ist ideal für Wanderer,Leute die eine schöne Landschaft sehen möchten,Strandurlauber oder Leute die einfach nur ihre Ruhe haben möchten.Und natürlich ideal für Motorrad Touren,ich auf jeden Fall freue mich schon auf die nächste Tour ,wo ich mir mal dann den Süden und Osten anschauen werde.Also volle 5 Sterne für Lombok von mir. weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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Abseits der großen Touristen-Routen
Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
Heute möchte ich Euch mal über ein Urlaubsziel berichten, das (noch) abseits der großen Touristenpfade liegt, nämlich Nord-Sulawesi in Indonesien.
Die Insel Sulawesi (das frühere Celebes) liegt im östlichen Teil des Inselarchipels, südlich der Philippinen. Die beiden größten Städte sind Ujung Pandang (früher Makassar) und Manado- die Hauptstadt Nord-Sulawesis.
Die Flugverbindungen sind gut. Von Indonesiens Haupstadt Jakarta fliegt die nationale Fluggesellschaft Garuda täglich mit großem modernen Fluggerät über Ujung Pandang in 4 ½ Stunden nach Manado. Das Ganze dauert allerdings so seine Zeit......obwohl Garuda sich ständig verbessert, muß man immer mit der indonesischen Mentalität und der sogenannten „Jam karet“ , das heit Gummizeit rechnen. Man nimmt es eben nicht immer sooo genau... Wer es kürzer mag, dem bietet die Silk-Air Non-Stop Flüge Singapur-Manado drei mal wöchentlich an.
Die Anreise ist also kein Problem, einen guten Reiseführer sollte man in Indonesien trotzdem immer dabei haben. Da kann ich Euch wärmstens die Traveller-Handbücher aus dem Stefan-Loose-Verlag empfehlen. Meiner Meinung nach das absolut Beste für Individualreisende, die nicht nur auf super-Luxus Hotels aus sind.
Touristisch ist das Gebiet immer noch nicht erschlossen. Es gibt zwar einige Hotels, aber der gemeine Tourist existiert eigentlich noch nicht. Als wir 1989 das erste Mal in Manado waren, wurde an unserem Hotel außen ein Schild angebracht, dass hier 2 Touristen aus German wohnen........in Ruhe einkaufen oder spazierengehen konnte man eigentlich nicht, und wenn man mit dem Auto aufs land gefahren ist, dann sind die Leute bei unserem Anblick in den Straßengraben gesprungen.....
So etwas passiert einem heutzutage natürlich nicht mehr, auch Nord-Sulawesi ist weltoffener geworden, Touristen sind zwar nicht allgegenwärtig aber immerhin normal geworden....
Die Auswahl an Unterkünften ist groß, vom kleinen familiären Losmen bis zum luxuriösen Hotel ist alles vorhanden und natürlich eine Frage des Preises. Generell lebt man jedoch billig, genaue Preise anzugeben ist müßig, da die indonesische Rupiah nicht gerade eine stabile Währung ist. Wir haben in all unseren Reisen selten mehr als umgerechnet 5 Euro für ein Doppelzimmer und 1 Euro für eine gute Mahlzeit bezahlt
In vielen Dingen merkt man, dass die früheren Kolonialherren Holländer waren, so z.B. an den vielen wirklich guten Bäckereien mit leckeren Plätzchen, die wir von unseren guten indonesischen Bekannten immer Kiloweise an Wegzehrung mitbekommen haben. Das ist auch so ein Punkt wenn man in Indonesien ist: die unglaubliche Freundlichkeit und Gastfreundschaft der Leute, für die man auch viel Fingerspitzengefühl benötigt. Schnell sind Indonesier überfordert, wenn ein Ausländer eine Bitte hat, die sie nicht erfüllen können , aber es doch unbedingt wollen. Also z.B. nicht unbedingt im Hotel erwarten, dass das Frühstück europäischen Standards entspricht.....man wird sich alle erdenkliche Mühe geben, Eure Wünsche zu erfüllen, und wenn es das Monatseinkommen kosten sollte.....
Nord-Sulawesi ist im Moslem-Staat Indonesien eine der großen Ausnahmen: die Mehrheit der Einwohner sind christlichen (meist protestantischen) Glaubens, auch ein Relikt der Holländer übrigens. Es gibt aber auch eine große chinesische Minderheit. Generell gibt es hier wenige Probleme zwischen den verschiedenen Religionen, man geht freundlich miteinander um. Da die Leute jedoch auch oft etwas kindlich naiv sind, sind sie natürlich leicht zu manipulieren....
Auch das Thema Essen ist kein Thema. Wie überall gibt es viele kleine Garküchen, die man als Tourist auch wirklich nutzen sollte. Man kann in Asiens abgelegenen Gebieten eigentlich keinen größeren Fehler begehen, als europäisches Essen zu suchen. Meist ist die Kühlkette unzureichend und große Stücke Fleisch braten nun einmal nicht so schnell durch.....also immer das essen, was auch die Einheimischen essen! Und glaubt mir , die in Nord-Sulawesi lebenden Minahasa haben tolle Spezialitäten. Auf jeden Fall probieren sollte man die großen schwarzen Goldfische, die im Chili gewälzt im Wok gebraten werden- eine absolute Delikatesse. Fisch ist ohnehin ein Muß und immer frisch!! Andere Sachen sind nicht jedermanns Geschmack: z.B. gebratene Flughunde (große Fledermäuse) aber eigentlich nur aufgrund unserer Vorurteile......
Immer gut sind die vielen chinesischen Restaurants, in Manado fand ich immer den Kios 18 am besten, aber bei Namen von Hotels und Restaurants in Indonesien bin ich immer vorsichtig, weil sie häufig wechslen oder es sie überhaupt nicht lange gibt- das tropische Klima tut da ein übriges....
Zum Klima generell: tropisch heiß, knapp am Äquator, von regenzeiten zu reden ist eigentlich müßig, es regnet eigentlich immer nur mehr oder weniger stark am Nachmittag....aber so ein tropischer Regenschauer wenn man bei einem 5-Uhr Bierchen in irgendeiner Bambushütte sitzt, hat durchaus etwas für sich...
Was sollte man sich anschauen???
Vieles! Sehenswert auf jeden Fall das Bunaken-Riff, für Taucher und Schnorchler das absolute Muß, man kann aber auch Glasbodenboote mieten....
Der Tangkoko Nationalpark bietet einige seltene Tierarten, z.B. den Tarsius oder Koboldmaki (das sind ganz kleine Äffchen mit großen kugelrunden Augen, die man nur in der Dämmerung beobachten kann), aber auch die imposanten Hornvögel oder die schwarzen Affen sind sehenswert. Die Ranger sind schlecht bezahlt und ausgerüstet, aber mit Liebe bei der Sache! Im Ranger Homestay kann man günstig übernachten, so hat man Zeit, die Tiere zu sehen.
Auch sonst gibt es viel zu sehen: aktive Vulkane und Schwefelseen, herrliche Landschaften, Kaffeeplantagen im nebligen Hochland auf dem Weg nach Gorontalo und und und. Hier könnte man Seiten füllen, aber das würde Euch wohl langweilen..
Wer dann richtig schön müde von den vielen Touren ist, dem empfehle ich die 5-Tage-Entspannungsrückreise, die wir immer machen: PELNI ist die nationale indonesische Schifffahrtsgesellschaft, die mit riesig großen Schiffen alle Inseln anfährt. Von Bitung bei Manado fährt man also in 5 Tagen bis Jakarta, wobei man jeden Tag an jeder Station ca. 3 Stunden Zeit hat, sich umzusehen. Ansonsten ist der Aufenthalt äußerst entspannend und preisgünstig. Die 2-Bett First Class Kabine mit Dusche und WC kostet weniger als ein Flug, aber auch 2.Klasse (4-Bett), 3.Klasse (6-Bett) oder Economy (numerierter Schlafplatz) ist kein Problem.....Essen ist inbegriffen und in der First Classs wird sich richtig Mühe gegeben...
Die Schiffe sind auf dem neuesten Stand, , wenige Jahre alt und in Papenburg/Deutschland gebaut, wo auch die indonesischen Crews ausgebildet werden. Zur richtigen Kreuzfahrt fehlt nur noch der Swimming-Pool. Pelni ist eine Ausnahme in Indonesien. Die Reise jedes Schiffes dauert jeweils 14 Tage und trotzdem kommen sie auf die Sekunde genau an. Auf unserem Schiff war der zweite Offizier eine Frau, was im muslimischen Indonesien auch nicht normal ist. Hier hat man sich wirklich an den deutschen „Lehrherren“ angepasst. Die Schiffe werden übrigens von unserer Entwicklungshilfe gekauft, so kommt die dann unserer eigenen Werftindustrie zugute....
Eine Reise mit Pelni kann ich jedem nur empfehlen- man lernt auch schnell Leute kennen und bekommt nette Kontake zu einheimischen Familien, die diesen Transport nutzen.
So, ich glaube jetzt habe ich Eure Geduld schon überstrapaziert, aber dieses Reisziel ist wirklich etwas tolles, und die Altkuh hat dann auch noch schöne Erinnerungen....als wir unsere Hochzeit planten, wollte unsere indonesische „Familie“ auch dabei sein. Statt unsere „Großfamilie“ einzufliegen sind wir dann lieber mit unserer
Richtigen Familie nach Sulawesi zur kirchlichen Trauung geflogen...und auch hier sieht man, wie klein die Welt ist....der Pfarrer mitten im „Nichts“ kannte unser 980-Seelen-Dorf in Rheinhessen, weil die rheinhessische Kirche und die Kirchen in Minahasa eine Partnerschaft haben und er 7 Jahre in Rheinhessen war......
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-09-11 11:50:16 mit dem Titel Abseits der Touristenrouten
Heute möchte ich Euch mal über ein Urlaubsziel berichten, das (noch) abseits der großen Touristenpfade liegt, nämlich Nord-Sulawesi in Indonesien.
Die Insel Sulawesi (das frühere Celebes) liegt im östlichen Teil des Inselarchipels, südlich der Philippinen. Die beiden größten Städte sind Ujung Pandang (früher Makassar) und Manado- die Hauptstadt Nord-Sulawesis.
Die Flugverbindungen sind gut. Von Indonesiens Haupstadt Jakarta fliegt die nationale Fluggesellschaft Garuda täglich mit großem modernen Fluggerät über Ujung Pandang in 4 ½ Stunden nach Manado. Das Ganze dauert allerdings so seine Zeit......obwohl Garuda sich ständig verbessert, muß man immer mit der indonesischen Mentalität und der sogenannten „Jam karet“ , das heit Gummizeit rechnen. Man nimmt es eben nicht immer sooo genau... Wer es kürzer mag, dem bietet die Silk-Air Non-Stop Flüge Singapur-Manado drei mal wöchentlich an.
Die Anreise ist also kein Problem, einen guten Reiseführer sollte man in Indonesien trotzdem immer dabei haben. Da kann ich Euch wärmstens die Traveller-Handbücher aus dem Stefan-Loose-Verlag empfehlen. Meiner Meinung nach das absolut Beste für Individualreisende, die nicht nur auf super-Luxus Hotels aus sind.
Touristisch ist das Gebiet immer noch nicht erschlossen. Es gibt zwar einige Hotels, aber der gemeine Tourist existiert eigentlich noch nicht. Als wir 1989 das erste Mal in Manado waren, wurde an unserem Hotel außen ein Schild angebracht, dass hier 2 Touristen aus German wohnen........in Ruhe einkaufen oder spazierengehen konnte man eigentlich nicht, und wenn man mit dem Auto aufs land gefahren ist, dann sind die Leute bei unserem Anblick in den Straßengraben gesprungen.....
So etwas passiert einem heutzutage natürlich nicht mehr, auch Nord-Sulawesi ist weltoffener geworden, Touristen sind zwar nicht allgegenwärtig aber immerhin normal geworden....
Die Auswahl an Unterkünften ist groß, vom kleinen familiären Losmen bis zum luxuriösen Hotel ist alles vorhanden und natürlich eine Frage des Preises. Generell lebt man jedoch billig, genaue Preise anzugeben ist müßig, da die indonesische Rupiah nicht gerade eine stabile Währung ist. Wir haben in all unseren Reisen selten mehr als umgerechnet 5 Euro für ein Doppelzimmer und 1 Euro für eine gute Mahlzeit bezahlt
In vielen Dingen merkt man, dass die früheren Kolonialherren Holländer waren, so z.B. an den vielen wirklich guten Bäckereien mit leckeren Plätzchen, die wir von unseren guten indonesischen Bekannten immer Kiloweise an Wegzehrung mitbekommen haben. Das ist auch so ein Punkt wenn man in Indonesien ist: die unglaubliche Freundlichkeit und Gastfreundschaft der Leute, für die man auch viel Fingerspitzengefühl benötigt. Schnell sind Indonesier überfordert, wenn ein Ausländer eine Bitte hat, die sie nicht erfüllen können , aber es doch unbedingt wollen. Also z.B. nicht unbedingt im Hotel erwarten, dass das Frühstück europäischen Standards entspricht.....man wird sich alle erdenkliche Mühe geben, Eure Wünsche zu erfüllen, und wenn es das Monatseinkommen kosten sollte.....
Nord-Sulawesi ist im Moslem-Staat Indonesien eine der großen Ausnahmen: die Mehrheit der Einwohner sind christlichen (meist protestantischen) Glaubens, auch ein Relikt der Holländer übrigens. Es gibt aber auch eine große chinesische Minderheit. Generell gibt es hier wenige Probleme zwischen den verschiedenen Religionen, man geht freundlich miteinander um. Da die Leute jedoch auch oft etwas kindlich naiv sind, sind sie natürlich leicht zu manipulieren....
Auch das Thema Essen ist kein Thema. Wie überall gibt es viele kleine Garküchen, die man als Tourist auch wirklich nutzen sollte. Man kann in Asiens abgelegenen Gebieten eigentlich keinen größeren Fehler begehen, als europäisches Essen zu suchen. Meist ist die Kühlkette unzureichend und große Stücke Fleisch braten nun einmal nicht so schnell durch.....also immer das essen, was auch die Einheimischen essen! Und glaubt mir , die in Nord-Sulawesi lebenden Minahasa haben tolle Spezialitäten. Auf jeden Fall probieren sollte man die großen schwarzen Goldfische, die im Chili gewälzt im Wok gebraten werden- eine absolute Delikatesse. Fisch ist ohnehin ein Muß und immer frisch!! Andere Sachen sind nicht jedermanns Geschmack: z.B. gebratene Flughunde (große Fledermäuse) aber eigentlich nur aufgrund unserer Vorurteile......
Immer gut sind die vielen chinesischen Restaurants, in Manado fand ich immer den Kios 18 am besten, aber bei Namen von Hotels und Restaurants in Indonesien bin ich immer vorsichtig, weil sie häufig wechslen oder es sie überhaupt nicht lange gibt- das tropische Klima tut da ein übriges....
Zum Klima generell: tropisch heiß, knapp am Äquator, von regenzeiten zu reden ist eigentlich müßig, es regnet eigentlich immer nur mehr oder weniger stark am Nachmittag....aber so ein tropischer Regenschauer wenn man bei einem 5-Uhr Bierchen in irgendeiner Bambushütte sitzt, hat durchaus etwas für sich...
Was sollte man sich anschauen???
Vieles! Sehenswert auf jeden Fall das Bunaken-Riff, für Taucher und Schnorchler das absolute Muß, man kann aber auch Glasbodenboote mieten....
Der Tangkoko Nationalpark bietet einige seltene Tierarten, z.B. den Tarsius oder Koboldmaki (das sind ganz kleine Äffchen mit großen kugelrunden Augen, die man nur in der Dämmerung beobachten kann), aber auch die imposanten Hornvögel oder die schwarzen Affen sind sehenswert. Die Ranger sind schlecht bezahlt und ausgerüstet, aber mit Liebe bei der Sache! Im Ranger Homestay kann man günstig übernachten, so hat man Zeit, die Tiere zu sehen.
Auch sonst gibt es viel zu sehen: aktive Vulkane und Schwefelseen, herrliche Landschaften, Kaffeeplantagen im nebligen Hochland auf dem Weg nach Gorontalo und und und. Hier könnte man Seiten füllen, aber das würde Euch wohl langweilen..
Wer dann richtig schön müde von den vielen Touren ist, dem empfehle ich die 5-Tage-Entspannungsrückreise, die wir immer machen: PELNI ist die nationale indonesische Schifffahrtsgesellschaft, die mit riesig großen Schiffen alle Inseln anfährt. Von Bitung bei Manado fährt man also in 5 Tagen bis Jakarta, wobei man jeden Tag an jeder Station ca. 3 Stunden Zeit hat, sich umzusehen. Ansonsten ist der Aufenthalt äußerst entspannend und preisgünstig. Die 2-Bett First Class Kabine mit Dusche und WC kostet weniger als ein Flug, aber auch 2.Klasse (4-Bett), 3.Klasse (6-Bett) oder Economy (numerierter Schlafplatz) ist kein Problem.....Essen ist inbegriffen und in der First Classs wird sich richtig Mühe gegeben...
Die Schiffe sind auf dem neuesten Stand, , wenige Jahre alt und in Papenburg/Deutschland gebaut, wo auch die indonesischen Crews ausgebildet werden. Zur richtigen Kreuzfahrt fehlt nur noch der Swimming-Pool. Pelni ist eine Ausnahme in Indonesien. Die Reise jedes Schiffes dauert jeweils 14 Tage und trotzdem kommen sie auf die Sekunde genau an. Auf unserem Schiff war der zweite Offizier eine Frau, was im muslimischen Indonesien auch nicht normal ist. Hier hat man sich wirklich an den deutschen „Lehrherren“ angepasst. Die Schiffe werden übrigens von unserer Entwicklungshilfe gekauft, so kommt die dann unserer eigenen Werftindustrie zugute....
Eine Reise mit Pelni kann ich jedem nur empfehlen- man lernt auch schnell Leute kennen und bekommt nette Kontake zu einheimischen Familien, die diesen Transport nutzen.
So, ich glaube jetzt habe ich Eure Geduld schon überstrapaziert, aber dieses Reisziel ist wirklich etwas tolles, und die Altkuh hat dann auch noch schöne Erinnerungen....als wir unsere Hochzeit planten, wollte unsere indonesische „Familie“ auch dabei sein. Statt unsere „Großfamilie“ einzufliegen sind wir dann lieber mit unserer
Richtigen Familie nach Sulawesi zur kirchlichen Trauung geflogen...und auch hier sieht man, wie klein die Welt ist....der Pfarrer mitten im „Nichts“ kannte unser 980-Seelen-Dorf in Rheinhessen, weil die rheinhessische Kirche und die Kirchen in Minahasa eine Partnerschaft haben und er 7 Jahre in Rheinhessen war......
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-09-11 11:53:19 mit dem Titel ein lohnendes ziel
So, jetzt habe ich so viele Reiseberichte gelesen und Fernweh bekommen, dass ich selbst auch wieder einen schreiben möchte.
Ein gutes Reiseziel für Leute, die nicht auf Massentourismus stehen, aber auch nicht den Mut zu einem richtigen „Abenteuerurlaub“ haben, ist sicherlich die indonesische Insel Lombok, gleich östlich von Bali liegend und zu den kleinen Sunda-Inseln gehörend.
Bei meinem ersten Besuch im Jahre 1989 gab es noch keine größeren Hotels, sondern nur kleine, meist von Einheimischen betriebenen Losmens und die Leute waren den Touristen gegenüber aufgeschlossen und freundlich. Zu dieser Zeit war Lombok noch ein Geheimtip für Rucksackreisende. Anfang der Neunziger konnte man das Heulen kriegen, wenn man über die Insel fuhr. Überall tauchten Bauzäune mit Namen der großen Hotelketten auf, die Palmen wurden abgesägt- die einheimischen Fischer von aus ihren Dörfern ins Hinterland vertrieben. Weiterhin mit Zugang zum Strand versteht sich....wer’s glaubt... Heute ist es vorbei mit der einstigen Idylle der Insel. Wie immer sind es die internationalen Hotelketten und vielleicht auch die Nachbarinsel Bali, die den Profit kassieren, und nicht die einheimische Bevölkerung.....
Trotz aller Veränderungen hat sich Lombok einen gewissen Charme bewahrt und ich betrachte es als lohnendes Urlaubsziel auch für Leute, die sich noch nicht weit in die Welt gewagt haben.
Anreise: Entweder mit der Fähre von Bali oder mit dem Flugzeug, auch über Bali. Ich würde niemandem empfehlen, eine Pauschalreise zu buchen,es sei denn ihr habt ein Super-Angebot....Mit einem billigen Flug und dann einfach auf gut Glück eine Unterkunft gesucht, ist es hier wirklich kein Problem und extrem billiger....
Für ein Doppelzimmer in einem sauberen Losmen mit eigenem WC und Mandi (gekacheltes Becken mit wasser gefülllt, mit einer großen Schöpfkelle duscht man sich ab; viel erfrischender als eine Dusche...) zahlt man vielleicht 10 Euro, das ist dann aber schon teuer.....
Zur Insel selbst: die Hauptstadt Mataram besteht eigentlich aus drei Teilen, aus Mataram selbst, der chinesisch geprägten Hafenstadt Ampenam und dem hinduistisch geprägten Cakranegara, die übergangslos ineinandergewachsen sind, besteht.
Der Tourismus hat sich in Senggigi angesiedelt, etwa 15 Minuten mit dem Auto. Das ist ein ehemaliges Fischerdorf an einem langgestreckten weißen Sandstrand, manchmal auch mit Ausblick auf Bali...
Entlang der Haupstrasse haben sich zahlreiche Hotels, Losmen, Supermärkte, Lädchen, Internetcafes usw. angesiedelt, Tourismus pur eben und für jeden Geldbeutel etwas dabei.
Handeln kann man immer, generell würde ich Zimmerpreise immer in Landeswährung und nie in USD aushandeln. Die Spanne ist groß, ich habe im Melati Dua Cottages vor ein paar jahren z.B. umgerechnet 30 Mark für ein Cottage mit Frühstück bezahlt.....im Sheraton sind 180 USD für die Nacht der offizielle Preis....
Ich selbst gehe gerne mal nach Senggigi zum Schwimmen und Essen, lebe aber lieber in Cakranegara in einem kleinen Losmen, Nette Leute, gutes Essen und Zimmer ab 5 Euro......nachdem er ein wenig Geld gemacht hat, hat der Besitzer sogar ausgebaut, und bietet für ca 20 Eur kleine Bungalows mit A/C und heiß Wasser an- super und sauber. Hier kann man sich wohl fühlen und ist weg vom Tourismus, aber dann ist man natürlich auf ein eigenes Fahrzeug angewiesen.
Zum Thema Fahren: wie überall in Indonesien ist hier Linksverkehr angesagt, wenn man vorsichtig ist und langsam fährt, kein Problem. Indonesier fahren erst und schauen dann, daran sollte man immer denken!
In der Dämmerung setzt man sich in den Dörfern im Inselinneren gerne auf die dunkle warme Asphalt-Fahrbahn, um nicht zu frieren!!!!
Sehenswürdigkeiten gibt es auch: hierzu zählen viele Tempel, die vorgelagerten Koralleninseln (Gilis), aber auch der Vulkan Rinjani, der über der Insel thront. Es lohnt, einfach loszufahren, so sieht man am meisten und lernt ein Land kennen. Reiseunternehmen zeigen einem nur kleine Teile und einheimische Guides kennen die Insel schlechter als mancher Tourist. Anfang der neunziger nahmen wir unseren Hotelboy in sein Heimatdorf mit, das er seit 5 Jahren nicht mehr gesehen hat, weil es ca. 20 km von Mataram entfernt lag!!!!
Im Landesinneren leben die sogenannten Sasak, die ihre eigene Kultur, aber auch ihre eigene Sprache haben. Ist man man irendwo „verloren“ gegangen: zumindest der Lehrer und der Bürgermeister (kepala desa) jeden Dorfes sprechen die offizielle Landessprache Bahasa Indonesia, die ja eine Kunstsprache ist, und meist auch drei Worte englisch, die man an Touristen gerne testet...
Die Landschaft ist abwechslungsreich und je nach Jahreszeit sehr unterschiedlich. Wo sich in der Trockenzeit fast Wüste ausbreitet, da kann in der Regenzeit fast Dschungel sein....
Es gibt Wasserfälle und Seen, stille Meeresbuchten und Reisfelder....Abwechslung pur. Hier ist sicher für jeden etwas dabei. Wer will, kann natürlich auch auf die Nachbarinseln Bali oder Komodo (hier gibt es die berühmten Komodo-Warane) fahren. Die Fährverbindungen sind gut und billig.
Auch Lombok ist ins Netz der nationalen indonesischen Schiffahrtslinie Pelni eingebunden, über die ich schon in meinem Sulawesi-Bericht geschrieben habe. Die Fahrpläne und Routen ändern sich von Jahr zu Jahr- also nachfragen. Pelni ist auch im Internet unter www.pelni.com
So, in der Hoffnung, die Insel auch wieder so vorzufinden (Indonesien verändert sich zu schnell...)verbleibe ich bis zum nächsten Mal: Eure Altkuh!
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-09-12 08:40:41 mit dem Titel Die Gewürzinseln "unter dem Wind"
Die Molukken- die ehemaligen „Gewürzinseln“ im Osten Indonesiens, sind beileibe alles, aber kein Massenurlaubsziel und deshalb auch nicht gerade einfach zu bereisen.
Wir waren kurz vor den großen Unruhen in Indonesien dort, und ich war überrascht, wie offen die Leute in dieses Gegend damals schon waren. Das ist in einer wenig bereisten Gegend nicht selbstverständlich- waren wir doch schon zu Zeiten z.B. auf lombok, wo die Menschen vor weißen Menschen noch geflüchtet sind aus Angst....
In Ambon jedoch, konnte man offen auf der Straße spazieren gehen, ohne angegafft oder wegen weißer haut und blonder Haare betatscht zu werden......Dass gerade hier die Unruhen so groß waren, stimmt mich noch immer sehr traurig....
Nun aber zu den Molukken selbst: wir haben Ternate, Ambon und Ceram besucht, e gibtv aber noch zahlreiche große und kleine Inseln.....Angekommen sind wir mal wieder nicht mit einer der ohnehin recht raren und unzuverlässigen Flugverbindungen, sondern mit der staatlichen indonesischen Schifffahrtslinie PELNI (wird wohl mal ein Extra-Bericht fällig sein...) In Ternate hatten wir nur einen kurzen Zwischenstopp eingelegt, mußten aber mit unseren Freunden die lokale Spezialität essen: die Kokosnuss-Krabbe, auch Kokosnuss-Dieb genannt, weil- kaum zu glauben- diese Krabbe auf Palmen krabbelt und Kokosnüssen erntet.....die Tiere haben jedoch auch eine entsprechende Größe und man wird bequem satt.......Ternate war die eigentliche „Gewürzinsel“ unter der holländischen Kolonialmacht. Ich möchte hier nicht weiter auf die damaligen Praktiken der europäischen „Herren“ eingehen, aber die Geschichte ist hier sehr blutig....trotzdem haben die Holländer auch positive Dinge hinterlassen, die guten Bäckereien z.B.Die gewürzinseln wurden vor allem wegen den Gewürznelken ausgebeutet, die Blüten der Nelkenbäume, die auch heute noch in großen Plantagen in weiten gebieten Indonesiens angebaut werden. Heutzutage jedoch vor allem wegen der indonesischen Zigarettenindustrie- die mischen nämlich dieses Pulver in den Tabak und jeder der schon mal in Indonesien war, kennt den allgegenwärtigen Geruch von Kretek-Zigaretten.....
Ternate ist nicht sehr groß und nahezu kreisrund, ich kann hierzu leider nicht viel berichten, weil wir nur wenig Zeit hatten, die Insel zu erkunden, bevor unser Schiff wieder abgelegt hat.
Ambon ist groß und erscheint im Gegensatz zu vielen indonesischen Provinzstädten sehr weltoffen und multikulturell. Die Mehrheit der Einwohner gehört dem christlichen Glauben an; es gibt einige größere einheimische Hotels und genügend Möglichkeiten, sich gut zu verpflegen. Leider sind mit den blutigen Unruhen der letzten Jahre auch größere Zerstörungen im Stadtbild einhergegangen und das Gesicht dieser Stadt wird wohl nie mehr das gleiche sein wie früher....
Wir bekamen damals eine Stadtrundfahrt besonderer Art: da wir mit indonesischen Freunden aus Manado zusammen unterwegs waren, holte uns die Tochter eines Freundes, die im örtlichen Krankenhaus als Ärztin arbeitet, mit dem Krankenwagen (!) ab. Eine recht lustige Erinnerung......
Ambon hat eine sehenswerte und nahezu unverfälschte Natur , schöne Strände und wirklich glasklares Wasser.
Manchmal kann man noch die Reste von japanischen Landungsbooten aus dem zweiten Weltkrieg am Strand verrotten sehen- ein seltsamer Kontrast.
Wir sind dann noch mit der Fähre nach Seram gefahren, einer riesigen, aber nahezu unbewohnten Insel, die noch unberührten Regenwald und wunderschöne Wasserfälle aufzuweisen hat. Hier ohne Hilfe zurechtzukommen, ist jedoch schon relativ schwierig, weil eigentlich keine Infrastruktur vorhanden ist. Man muß also schon improvisieren. Die Fahrt mit der Fähre dauert ca. 1-2 Stunden, hier kann man auch ein Auto, oder Motorrad mitnehmen, um auf Seram mobil zu bleiben.
Die Molukken sind kein einfaches Reiseziel und sollten nur von Reisenden angesteuert werden, die in punkto Infrastruktur und auch Unterkunft auch mal Abstriche machen können. Dafür wird man aber mit einer wunderschönen Landschaft und netten Leuten reichlich entlohnt.
Für weitere Informationen kann ich Euch wie immer die Traveller-Handbücher aus dem Stefan-Loose-Verlag empfehlen. Hier werden sowohl die Erfahrungen der Autoren, als auch die Erfahrungen der Leser, die vor Ort waren und neues berichten können., eingebracht.
Jetzt bekomme ich wieder „Heimweh“ nach Indonesien, denn seit unser Sohnemann zur Welt kam, haben wir erst mal eine „Asien-Pause“ eingelegt......
Also dann Terima kasih für’s Lesen!
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-09-12 08:41:28 mit dem Titel Am Ende der Welt
Heute möchte ich Euch einen Bericht über eine wohl relativ unbekannte Insel schreiben, nämlich die Insel Buton im Südwesten von Sulawesi in Indonesien.....
Die Insel wurde jahrhundertelang von Sultanen regiert. Im 17.Jahrhundert versuchten die Holländer , Verträge zu schließen (Gewürzhandel...), die Verträge wurden aber ignoriert. Bis 1906, als die Holländer erneut Fuß faßten, galt Buton als unnahbarer, kriegerischer Piratenstaat. Bis 1960 gab es nicht weniger als 37 Sultane in Buton. Dann wurde die Insel in den indonesischen Staat eingegliedert und der Sultan verlor seine politische Macht. Bis heute jedoch erkennt man an den Familiennamen, wer zum Adel oder zum Volk gehörte und die Butonesen sind im Gegensatz zu anderen Indonesiern recht unnahbar.
Die Insel Buton ist übrigens der einzige Ort in Indonesien und einer der wenigen in der Welt, in der natürliche Asphaltvorkommen ausgebeutet werden können, und wird deshalb im Land oft als Asfal-Buton bezeichnet. Tragischerweise gab es dennoch nur wenige Kilometer asphaltierter Straßen auf Buton, aber das mag sich mittlerweile vielleicht geändert haben, es ist doch schon 3-4 Jahr her....
Die Insel ist ca. 150km lang und 10-30 km breit. Im Landesinneren sind große Waldgebiete geschützt, hier gibt es seltene Papageien- und Tierarten.
Sehenswert ist der Benteng Wolio, eine Festungsanlage der Sultane, die im 17.Jahrhundert gebaut wurde. Die Mauern sind ca. 3 km lang. Durchbrochen von 12 Toren und Wehrtürmen. Der zement, mit dem sie gebaut wurde, besteht aus einer Mischung aus Muschelkalk, Sand, wasser und rohen Eiern! Hier gibt es auch zahlreiche alte Kanonen, die die Holländer dem Sultan geschenkt haben, und mit denen sie später selbst beschossen wurden!
In der Festung befinden sich ein Dorf, 2 Sulatnspaläste, eine 260 Jahre alte Moschee, ein 180 Jahre alter Flaggenmast und das grab des Sultan Murhum. Die Aussicht über die Meerenge zwischen Buton und Muna ist geradezu atemberaubend.
Wir sind wie so oft mal wieder mit dem Schiff nach Buton gekommen. Damals gab es auch keine regelmäßigen Flüge. Mitten in der Nacht kamen wir mit der K.M. Ciremai aus Manado
in die Meerenge. Die Einfahrt in den Hafen Murhum muß bei Tage wunderschön sein- dicht gleiten schroffe Felsen und Urwälder am Schiff vorbei. Nachts wirkte alles sehr unheimlich- das große Schiff in dem dunklen Kanal, die Offiziere auf der Brücke leuchteten die Ufer mit dem Suchscheinwerfer ab....mir wurde es schon mulmig, nicht wegen des Schiffes- die Besatzungen verstehen ihr Handwerk, aber von einer Stadt oder größeren Siedlung war nichts zu sehen und nur wenige Passagiere bereiteten sich auf’s Aussteigen vor. Wo würden wir landen, das Schiff wurde immer langsamer und nur vereinzelt waren Lichter am Ufer sichtbar. Und schließlich hatten wir ja auch noch keine Unterkunft...
Schließlich landeten wir im Hafen Murhum der Inselhauptstadt Bau-Bau. Da ich wie immer meine „Reise-Bibel“, das Traveller-Handbuch, dabeihatte, hatte ich schon den Namen einer Unterkunft im Sinn, als wir uns jeder mit seinem Rucksack in eine Fahrrad-Rikscha fellenließen und noch einmal wehmütig dem Schiff nachblickten, daß schon mit der Sirene zum Einsteigen mahnte und wie der einzige sichere hellerleuchtete und einladende Platz auf Erden wirkte...es wird erst in 14 Tagen wieder hier sein...
Wir blieben im Losmen Deborah, für indonesiche Verhältnisse damals recht teuer (ca.40 DM/Nacht) aber einigermaßen sauber und sogar mit Klimaanlage und Kühlschrank. Im Hotel schafften wir es dann auch, ein Auto zu mieten, das zwar in einem erbärmlichen Zustand war- aber besser als nichts! Einziger Nachteil: der Wagen war sonst als Bemo (öffentlicher Bus) unterwegs, hatte das entsprechende gelbe Nummernschild und wurde ergo von jedem Fußgänger herangewunken zwecks Mitfahrgelegenheit. Die erschreckten Gesichter waren sehenswert, wenn sie die „orang putih“ (Weiße) im Bus gesehen haben.....
Wir hatten also Gelegenheit, die Insel zu erkunden. Sehenswert ist der Wasserfall Tirta Rimba und der wunderschöne weiße Sandstrand Pantai Nirwana.
Leider wird auch Buton von der Regierung für Transmigrasi-Projekte benutzt, das heißt Leute von den bevölkerungsreichen Inseln wie Java und Sumatra werden mehr oder weniger freiwillig umgesiedelt und bekommen hier ein Stück Land zum Leben und Bearbeiten.
Unsere Reise ging weiter mit der Fähre nach Kendari in Zentral-Sulawesi; hier war es schon etwas abenteuerlicher. Es handelte sich zwar um eine recht moderne Boots-Variante eines Katamarans, aber die Bauweise erinnerte stark an Marke Eigenbau, und wenn etwas passiert wäre, hätte keiner das Boot verlassen können. Weil: als alle Plätze voll waren, stellte man eben Plastikstühle in den ohnehin schon engen Gang und vor die Türen.......
Unsere Reise führte uns dann von Kendari mit dem Flieger weiter nach Surabaya, doch davon später...
Ich hoffe, Euch hat der Bericht ein wenig gefallen,
Bis dann, Eure Altkuh!
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-09-17 18:16:11 mit dem Titel Nur für Hartgesottene und starke Nerven
Heute möchte ich Euch über eine Reise nach Kalimantan berichten. Die drittgrößte Insel der Welt ist bei uns noch immer unter dem Namen Borneo bekannt. Eigentlich ist das der name für das Sultanat Berunai (Brunei), den die Engländer jedoch in ihre Sprache übertrugen und auf die ganze Insel bezogen.
Im 539460 Quadratkilometer großen idonesischen Teil der Insel leben nur ca. 10,3 Millionen Menschen. Holz und Erdöl sind die Basis des wirtschaftlichen Reichtums der Insel. Man schätzt, dass noch ca. 50 % mit Regenwäldern bedeckt sind, aber leider wird viel Wald abgeholzt und –gebrannt....
Alle Provinzen Kalimantans sind vom Tourismus noch nicht erschlossen. Wer die Insel kennenlernen will, braucht vor allem: viel viel Zeit.....
Wir sind mit dem Schiff in Balikpapan angekommen und weiter nach Banjarmasin geflogen. Die Inlandsflüge der indonesischen Fluggesellschaften sind nicht überteuert, rech häufig, aber leider nicht immer pünktlich....
Banjarmasin ist die Hauptstadt der Provinz Kalimantan Selatan. Das Stadtbild wird von vielen Kanälen und Flußarmen geprägt, die den Ort wie ein Labyrinth durchziehen. Von morgens bis abends ist hier auf dem Wasser reger Verkehr...
Die Menschen hier sind relativ wohlhabend und recht freundlich.
Eine halbwegs annehmbare Unterkunft zu finden war jedoch trotz des großen Angebotes nicht gerade einfach, wir haben am Schluß kapituliert und sind in ein relativ teures Hotel gezogen.
Hier war es wenigstens sauber...das ist ohnehin ein großes Problem hier- Banjarmasin ist etwas für hartgesottene Traveller- das wunderschöne Labyrinth der Wasserwege, das so romantisch aussieht, ist ein einziges Gemisch aus Schlamm und Exkrementen. Hier sieht man das überall in der dritten Welt vorherrschende Problem: unten am Fluß wäscht jemand Wäsche, etwas darüber holt jemand Wasser zum Kochen, noch höher putzt man sich im Schlamm die Zähne, und ganz oben sch...gerade jemand hinein......Über Kindersterblichkeit und Krankheiten braucht man sich ergo keine Gedanken zu machen...
Der Schiffsverkehr ist halsbrecherisch- es ist in Mode immer genau auf ein entgegenkommendes Boot zuzuhalten und erst im allerletzten Moment (wenn überhaupt) auszuweichen. Auch wir sind in einen Unfall auf unserem Wassertaxi verwickelt gewesen, und ich war froh, dass wir mit dem Schrecken davongekommen sind. Die Kanäle sind eng und kurvig, aber die Fahrer rasen wie die Wilden- nichts für schwache Nerven.
Genauso geht es auf den riesig breiten großen Flüssen zu, auf denen große Lastkäne und Holzflöße fahren. Die Flüsse sind teilweise vielleicht 3 mal so breit wie der Rhein- trotzdem muß man immer ganz knapp aneinander vorbeifahren; scheinbar um seine Fahrkünste zu beweisen....
Essen ist in genügender Auswahl vorhanden, aber ein einigermaßen gutes Lokal zu finden , ist nicht einfach. Wer mal dort sein sollte, mmuß bei den „lezat Baru brothers“ einkehren, ein chinesisches Restaurant mit absolutem Top-Essen!!
Die Stadt ist sehenswert, aber wie gesagt, etwas schwierig. Auch wir hatten hier gesundheitliche Probleme...wenn man dann gerade auf irgend einem Kanal unterwegs ist und eine Toilette sucht, wird man zum nächsten schwimmenden Laden gebracht, und steht in einem Bambus-Kabuff, der auf dem Wasser schaukelt, durch den das Wasser reinschwappt, und in dem man einfach durch die Bambusstangen im Boden .....na ja ihr wißt schon was.
Alles in allem habe ich an diese Stadt keine allzu guten Erinnerungen.
Sehenswert ist die InselKaget, die heimat der berühmten Nasenaffen. Auch hier hatten wir ein besonders gutes Erlebnis: Unser junger Speedboat-Fahrer setzt uns am schwer zugänglichen Ufer ab- wir schleichen und leise durch den Morast- die Affen endlich im Blickfeld, als unser Fahrer ein Radio dudueln lässt, dass er abenteuerlich an eine Autobatterie angeschlossen hat....das Ergebnis war klar: alle Affen sind sofort geflüchtet und wir haben uns umsonst auf den Weg hierher gemacht.....der „Guide“ konnte das natürlich nicht verstehen!
In der Gegend von Batu Licin gibt es zwar einige schöne Strände, aber mit anderen Orten in Indonesien lassen auch die sich nicht vergleichen.
Wir haben es nicht lange hier ausgehalten und sind weitergeflogen nach Tarakan in Nordost-Kalimantan.
Der Flug der Bali Air mit einer 9sitzigen Britten Norman Islander war toll und beeindruckend, allerdings hat er mich auch sehr traurig gestimmt, denn man konnte aus der relativ niedrigen Flughöhe viel Rauch und Feuer über dem Land sehen. Die naiven Einwohner denken nicht drüber nach, dass sie ihr Land der Erosion freigeben, und die ausländischen Öl- und Holzgesellschaften nutzen das schamlos aus....
Tarakan lebt vom Öl und demenstprechend sieht die Stadt auch aus. Ein Teil ist auch hier in den Fluss, bzw. aufs Meer gebaut, und auf den Anlegern spielt sich das Leben ab. Wir haben keine Experimente gemacht, und die Nacht im Tarakan Plaza Hotel verbracht. Auch das ist nicht so, wie es sich anhört, aber sauber. Wir wollten ohnehin nur einen freund treffen, der von Surabaya hierhergezogen ist.
Tarakan ist Ausreiseort nach Malaysia, dessen Provinz Sabah sich im Osten Kalimantans befindet.
So sind wir von hier nach Kota Kinabalu in Malaysia weitergeflogen- aber das kommt dann im nächsten Bericht!
Bis dann!
Eure Altkuh!
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-11-20 12:23:57 mit dem Titel Tipps für Indonesien-Reisende
Heute dann noch ein Bericht über unsere diesjährige Indonesien-Reise, die uns im Oktober über Hong Kong und Singapore nach Nord-Sulawesi geführt hat.
Es war die erste Reise seit langem und die allererste Reise in dieses Land zusammen mit unserem nun fünfjährigen Sohn.
Da ich von den meisten früheren Reisen her schon über die einzelnen indonesischen Regionen berichtet habe, möchte ich hier vor allem auf allgemeine Veränderungen und Infos eingehen, die für Reisende von Interesse sein könnten.
Reisen mit Kindern
Dazu auch gleich an alle Eltern vorweg: habt keine Angst davor, mit Euren Kindern dieses Land zu besuchen. Es gibt kaum ein Land, das kinderfreundlicher ist als Indonesien und überall wird versucht, alles nur erdenkliche an eventueller Hilfe für Kinder aufzutreiben. Abfinden muß man sich damit, dass kleine Europäer natürlich überall sofort im Mittelpunkt des Interesses stehen. Auch in größeren Städten kann man nicht durch die Gegend laufen, ohne dass das Kind angesprochen und natürlich auch angefasst wird.
Auf die allgemeine Hygiene und natürlich vor allem den Mückenschutz muß man natürlich gerade mit Kindern achten! Ich habe mir vorher viele Gedanken darüber gemacht, aber wenn man das Kind entsprechend sensibilisiert, jeden auch noch so kleinen Kratzer desinfiziert, das abendliche Duschen vor Sonnenuntergang
zum absoluten Ritual macht (moskitos...) und beim Essen bestimmte Regeln einhält, hat man eigentlich nicht mehr Risiken als in den meisten Touristengebieten der übrigen Welt.
Ach ja: auf jeden Fall für das Kind einen Reisepass ausstellen lassen, der Kinderausweis genügt NICHT!
Politische Lage
Die politische Lage im Land ist nach außen hin relativ ruhig, man sollte sich dennoch beim auswärtigen Amt vor der Abreise informieren . Wir haben uns nun seit unserer letzten Reise vor mehreren Jahren erstmalig wieder entschlossen, Sulawesi zu besuchen, weil es sich hier eigentlich um eine für indonesische Verhältnisse aussergewöhnliche Region handelt: der Bildungsstand ist relativ hoch, die Hauptreligion ist das Christentum. Nord-Sulawesi ist eine der wenigen Gegenden, die nicht von politischen Unruhen heimgesucht wurde, allerdings gab es auch hier Probleme, da viele der vertriebenen Christen sich hierher geflüchtet haben, so sind die Städte in den letzten Jahren doch sehr gewachsen....
In der momentanen Lage ist man eigentlich fast nirgends in der Welt sicher....wir waren selbst in Manado als die erste Bombe im Oktober dort explodierte, die Gott sei Dank jedoch keinerlei Schaden anrichtete.....nur Stunden später fand der Anschlag auf Bali statt. In Manado selbst blieb alles ruhig, es wurde viel diskutiert darüber, dass nun auch die eigene Stadt irgendwo betroffen war. Bedenklich stimmt mich, dass es nun auch eine christliche Legion junger Männer in Indonesien gibt, als Gegenpol zu ähnlichen muslimischen Vereinigungen.....man weiß nie, wohin so etwas noch führen mag.
Währung
Die indonesische Währung, die Rupiah, ist in den letzten Jahren stark verfallen. Waren etwa 1995 ca 1200 Rupiah 1 DM, so bekommt man heute für einen Euro etwa 8000 Rupiah und de Verfall beschleunigt sich.
Gleichzeitig steigen die Preise im Land horrend an. Für den Europäer ist immer noch alles sehr billig, für die Indonesier werden manche Dinge jedoch geradezu unerschwinglich.
Tauscht man in Deutschland Rupiah, so bekommt man die Info, dass man nur 50000 IDR mitführen darf, das stimmt jedoch nicht mehr, es sind mittlerweile 5 Mio IDR....
Im Gegensatz zu früher findet man überall Automaten, wo man mit der EC (Maestro) Karte günstig Geld abheben kann (Gebühr ca. 6 EUR). Bei Bezahlung mit Credit Card unbedingt die Karte im Auge behalten, die Kriminalität in dieser Beziehung steigt ständig an!
Verkehrsanbindungen
Die Verkehrsverbindungen sind besser geworden. Sind wir früher immer erst nach Jakarta geflogen, so bietet heute Silkair, der Regionalcarrier von Singapore Airlines zahlreiche Direktflüge von SIN nach z.B. Manado oder auch Lombok, Ujung Pandang und einigen anderen indonesischen Destinationen an, was vieles erleichtert, da Silkair im Gegensatz zu den indonesischen Airlines doch um einiges zuverlässiger und pünktlicher ist.
Ich hoffe, ich kann dem einen oder anderen damit weiterhelfen- falls jemand spezielle Fragen hat, kann er mich gerne kontaktieren.
Ich selbst finde Indonesien ist eines der faszinierendsten Länder der Welt mit einer unglaublich netten Bevölkerung und ich hoffe, dass man es bald wieder wirklich unbesorgt bereisen kann.
Liebe Grüße von Eurer Altkuh weiterlesen schließen -
Meine Erlebnisse auf Java, Indonesien
Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
Ich bin mit einer Indonesierin verheiratet. Geheiratet haben wir auch bei ihr zu Hause in Indonesien und zwar in Bogor. Bogor ist etwa 60 km südlich von der Hauptstadt Jakarta und für Indonesier so etwas wie Meerbusch für Düsseldorfer. Das heisst - Arbeiten in Jakarta, aber wohnen in Bogor. Wenn man Jakarta kennt, oder zumindest mal gesehen hat, weiss man warum das so ist.
Nach ausgiebiger Kennenlernphase und Treffen in Deutschland und langen Überlegungen und Problemen war es soweit - Im Dezember 2000 wollte ich meine Verlobte zu meiner Frau machen. Sie und ihre Familie hatten schon lange vorher alles organisiert. Das nur, um zu erzählen warum ich nach Indonesien flog.
Da fuhr ich nun also bei Minus 4 Grad und starkem Wind zum Düsseldorfer Flughafen. Mit 1 T-Shirt, 1 Pullover, 1 Jogging-Jacke und einer dicken Jacke lief ich zum Terminal der Lufthansa. Die dicke Jacke übergab ich meinen Eltern beim Abflug.
18 Stunden und ca. 16000 Kilometer weiter stieg ich aus dem Flugzeug in die noch recht gut temperierte Gepäckhalle. Durchs Fenster sah ich, dass es draussen (gegen 18:30 Uhr) schon dunkel war. Nun stand ich in der Warteschlange der Passkontrolle und die Temperatur stieg schon enorm an. Die Luftfeuchtigkeit ebenso. Normalerweise liebe ich das, aber vor wenigen Stunden hatte ich noch mit Minus 4 Grad zu tun! Also eine Temperaturschwankung von + 30 bis + 34 Grad!
Passkontrolle hinter mich gelassen, schritt ich Richtung Ausgang und Empfang. Ich lief auf einige kleine Häusschen im Flughafen von Jakarta zu. Die Leute in den Häusschen riefen "Mister! Need Taxi?". Ich verneinte und fragte wo genau ich hin müsste. Der Mann zeigte nach links. Ich dankte und schaute nach links. MEINE GÜTE!!! Wie sollte ich bei der Menge an Menschen meine Frau samt Familie entdecken??? Die Empfangshalle war total voll und viele warteten auf Freunde und Bekannte. Mit viele meine ich Hunderte! Nunja, ich entdeckte meine Familie dann und wir fuhren mit einem Taxi und dem Wagen der Familie direkt zu meinem Hotel nach Bogor.
Es war leider schon dunkel und so konnte ich bei der Autofahrt nicht viel von der Landschaft sehen. War ja auch egal, denn ich sah gerade meine (jetzige) Frau nach langer Zeit wieder. Wir kamen also im Hotel an. Ein sehr schönes 4 Sterne-Hotel muss ich sagen. Ich war sowieso total geschafft und nach einem kurzen Plausch mit meiner Frau und ihren Eltern, die ich zum ersten Mal sah, ging ich ins Bett.
Als ich morgens von den Knallen der Kracher (wegen Ende des Ramadan) wach wurde und im Morgenlicht aus dem Fenster sah, war ich begeistert. Alles sehr grün, eine wunderschöne Sonne und ein fantastisch aussehender Berg am Horizont. Ich konnte kaum erwarten nach draussen zu gehen, also rief ich meine Familie an, ob sie mich abholen könnten.
Als sie mich abholten frühstückte ich erstmal im wirklich sehr schönen Restaurant des Pangrangoo 2-Hotels in Bogor, gab meine Schlüssel an der Rezeption ab und wir gingen raus. UFF Ein Hitzeschock. Die geballte Kraft tropischer äquatorialnaher Sonne samt Luftfeuchtigkeit gab mir unmissverständlich zu verstehen, dass ich nun am anderen Ende der Welt auf der anderen Seite und in der Nähe des Äquators war.
Mit dem Auto fuhren wir etwas in der Gegend rum, denn ich sagte, ich will erstmal etwas von der Stadt sehen, bevor wir zu den Eltern fahren. Wer glaubt, er würde (scheinbares) Chaos aus Deutschland kennen, wird hier eines Besseren belehrt. Unzählige kleiner grüner Busse fahren herum. Das ist die Unterstufe von Taxis. Für einen kleinen Betrag halten die Fahrzeuge und nehmen einen mit. Ein kleiner Betrag sind etwa 15-20 Cent gewesen. In Deutschland sind diese kleinen (Suzuki)-Busse glaube ich für 4 Personen noch recht bequem. Hier allerdings sitzen auch schonmal 8-10 Leute darin. Danebem fahren viele Mopeds auf den Strassen. An den Strassenrändern stehen kleine Garküchen, sowie andere kleine und kleinste Läden, die Getränke und Essbares verkaufen. Viele der Läden würden wir als Bollerwagen bezeichnen. Die sind aber echt praktisch, weil man sie einfach überall findet. Fährt man mit dem Auto durch die Strassen muss man nichtmal aussteigen, um etwas zu kaufen. Im Gegenteil - Sobald man stoppt kommen Leute, manchmal auch etwas aufdringlich, um einem direkt am Auto etwas zu verkaufen. Manchmal auch leider Bettler, die nur die Hand aufhalten. Die Bettler wie auch Händler kommen richtig in Fahrt, wenn sie im Auto einen Bule (einen Weissen) sehen.
Die Strassen sind sehr belebt und wuselig. Ich war total fasziniert. Trotz der teilweisen Verschmutzung auf den Strassen ist hier sehr viel Grün zu sehen. Ich bekam den Mund fast nicht mehr zu. Ich kannte tropische Verhältnisse schon aus Miami, aber hier in Bogor war es alles noch viel mehr tropisch. Not mach bekanntlich erfinderisch. So musste man sich in Jakarta und Bogor auch beim Einparken und Verlassen eines Parkplatzes keine Sorgen machen, denn überall stehen "Parkhelfer", die einem bei diesen Sachen für einen 1000 Rupiah-Schein (damals etwa 10-15 Cent) helfen. Sie weisen einen beim Parken ein und halten Autos beim Verlassen eines Parkplatzes an.
Nach den Familienangelegenheiten (hehe) ging ich mit meiner Frau und einer ihrer vielen Cousinen zum botanischen Garten in Bogor. Der Park ist sehr bekannt und bietet eine riesige Zahl an Pflanzen aus aller Welt. Im Park ist auch der Bogor-Palace, den man nur aus der ferne betrachten kann. Sowieso ist der Park nur am Wochenende zu betreten. In der Woche finden hier oft politische Treffen statt.
Neben den breiten Wegen sitzen hunderte Menschen auf den Wiesen. Und als Weisser ist man eine echte Attraktion, besonders wenn man zusammen mit anderen Indonesiern gesehen wird.
Eine kurze Fahrt mit dem Auto brachte uns nach "Taman Safari". Ein Safari-Park, den man mit dem Auto durchquert. Aus Deutschland kannte ich es, dass in solchen Parks alle 20-30 Meter ein Auto mit Besuchern fährt. Hier aber fahren die Autos teilweise 3spurig! Die Tiere dort sind aber gut gepflegt und auch nicht zu fett gefüttert.
Einen anderen Tag fuhr ich mit der ganzen Familie nach Jakarta. Wir besuchten den "Pasar seni", ein schöner Markt mit vielen typisch indonesischen Gegenständen. Für Europäer ein Traum - für mich jedenfalls. Auf der Fahrt zu und in Jakarta fühlt man sich total Fehl am Platz. Jedenfalss, wenn man zum ersten Mal dort ist. Sehr breite Strassen mit sehr vielen Autos. Jakarta ist sehr voll, laut und zum Teil stinkend. Stinkend vor Abgasen. Die Strassen in Jakarta sind oft sehr verschmutzt.
Auch am "Pantai Ancol", einem Strand in Jakarta sieht man wieder, dass Jakarta (noch) nicht viel Wert auf Umweltschutz legt. Hunderte von Leuten "geniessen" hier den Steinstrand. Das Wasser ist sehr dreckig und in der Ferne sieht man Industrien.
Ebenfalls in Jakarta gibt es ein Sea World. Ein Aqua-Zoo, der wirklich schön ist. Schön, aber ebenfalls total voll. In diesem Sea World gibt es auch so ein riesiges Aquarium, wo man ein einem Glastunnel unter / zwischen den Fischen durchspaziert. Um den Menschenmassen Herr zu werden, wird alle paar Minuten der Menschenstrom am Eingang des Tunnels gestoppt, damit die die drin sind, in Ruhe alles sehen können. Danach kommt wieder eine Masse Menschen neu hinein. Der Standard des Sea Worlds muss sich nicht verstecken, auch wenn es etwas klein geraten ist. Aber es ist einen Besuch wert.
Ein schöneres Erlebnis war es, wieder mit der ganzen Familie, nach Puncak zu fahren. Weiter oben auf einem Berg war ein Restaurant, dass wir besuchten. Die Fahrt dahin war super. Vorbei an Teefeldern und einigen kleinen Reisfeldern ging es eine schmale Strasse bergauf. An einer schönen Moschee vorbei immer wieder Teepflanzen. Den Blick nach oben, sah man die von Wolken bedeckte Spitze des Berges. Oben war es auch endlich mal etwas kühler. Meine Familie zog sich dünne Jacken an und sie wollten mir auch eine geben. Ich sagte, dass ich keine wollte - Ich war froh, mal in etwas kühleren Gefilden zu sein. Kühler heisst, etwa 16-19 Grad - Angenehm!
Oben im Restaurant angekommen waren auf dem Parkplatz wieder viele Händler. Diesmal allerdings mit Spielzeug und etwas Plastiktrödel.
Das Restaurant "Rindu Alam" war sehr schön gelegen. Von unserem Sitzplatz aus, konnte man den Berg hinunter ins Tal sehen. Keine Fenster, alles frei. Fenster sind nicht nötig, denn kälter wird es dort nicht. Wenn man als Tourist von Jakarta nach Bandung fährt, kommt man zwangsläufig an diesem Restaurant vorbei.
Abschliessend möchte ich noch sagen, dass die Preise für uns Europäer sehr billig sind. Für 1 Euro kann man bereits satt werden! In Jakarta gibt es sehr viele Shopping-Möglichkeiten und auch viele grosse Malls (Einkaufszentren). Wenn man einen schwachen Magen hat, sollte man nicht unbedingt die kleinen Garküchen am Strassenrand nutzen. Mir hat es nichts ausgemacht, aber die Hygiene ist dort eine andere als in Deutschland. Nicht dreckig, aber auch nicht besonders steril. Ich bezahlte z.B. im Hotelrestaurant für einen (riesigen) Teller Spaghetti Bolognese mit Getränk und anschliessenden Früchten etwa 2,10 Euro! In Deutschland kann man das schon allein für das Getränk bezahlen.
Puh. Das war meine Erfahrung mit Java bis jetzt. Wenn ich (hoffentlich bald) wieder dorthin fahre, werde ich weiter berichten. weiterlesen schließen -
Göttliche "Insel der Hötter"
14.04.2002, 19:16 Uhr von
Giftspritze
Ihr wollt was über mich wissen? Ok, dann verrat ich euch ein paar kleine Lebensweisheiten... L...Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
Nach einem ausgiebigen zweiwöchigen Abschalten auf der „Insel der Götter“ melde ich mich gut erholt bei Ciao zurück und wie sollte es anders sein? Mein erster Bericht wird natürlich eine kleine Reisezusammenfassung.
In den letzten beiden Jahren waren meine Mum und ich immer in der Dominikanischen Republik. Das sollte eigentlich auch in diesem Jahr unser Reiseziel sein, doch die Dame im Reisebüro sagte uns schon im Oktober, dass alle Flüge über Ostern in die Dom.Rep. ausgebucht seien. So mussten wir uns für ein anderes Ziel entscheiden.
Letztendlich fiel unsere Wahl – nach langem Hin und Her zwischen Kenia und Bali – auf die „Insel der Götter“, also Bali.
Der Flug war für Freitag, den 22.03.02 gebucht. Meine Klasse sollte von 18.3. – 22.3. auf Klassenfahrt nach Nizza fahren. Da die erst spät in der Nacht zurückkommen sollten und der Flug schon am frühen Abend war, musste ich leider auf die Fahrt verzichten (aber danke an tomasso für den genialen Bericht *g*).
Als die Koffer fertig gepackt waren (und ich mich endlich dazu durchgerungen hatte, doch nur 8 Paar Schuhe mitzunehmen) und wir endlich nach knapp 2 Stunden Fahrt am Frankfurter Flughafen abgekommen sind, freuten meine Mum und ich uns schon auf die elendig lange Wartezeit am Check-In. Doch siehe da: An keinem der 5 Singapur Airlines – Schalter war Betrieb, sodass wir schon nach ca. 10 Minuten fertig waren. Am meisten erstaunte uns, dass unsere Plätze schon reserviert waren. Normalerweise kostet eine Platzreservierung im Voraus nämlich gut Knete, aber bei SIA sei es normal, dass die automatisch Plätze vergeben, wenn die Maschine voll ist. Sehr nett!
Eine Stunde vor Abflug durften wir dann borden und ich durfte feststellen, dass ich einen Fensterplatz erwischt hatte. Naja, ok, ist zwar dumm, wenn man aufs Klo muss und die Leute auf den 2 Sitzen nebenan pennen, aber dafür kann man den Kopf an die Wand anlehnen, wenn man pennen will.
Unser Maschinchen war ein großer Jumbo. Das erste was mir auffiel, war der kleine Bildschirm im Vordersitz. Das ist ne klasse Erfindung, die´s bei Lufthansa, LTU, Condor usw. nur in der First Class gibt. Mittels einer Fernbedienung konnte man nämlich so selbst den Film wählen, den man sehen will und muss ich ned mit 3000 anderen Leuten auf einem großen Bildschirm irgendnen Scheiß reinziehn, den man eh ned sehen will. Außerdem – und das war das Beste am Flugzeug – gibt´s bei SIA ein eingebautes „Super Nintendo“, wo man alles von „Super Mario“ über „Tetris“ bis hin zu diversen Actiongames fast alles zocken konnte. Schön, das scheint ein angenehmer Flug zu werden.
Nach gut 11 h kamen wir in Singapur an, wo wir umsteigen mussten. Das Umsteigen verlief reibungslos, der Anschlussflug war ebenso pünktlich wie der erste.
Eeeeendlich, nach weiteren 1 ½ h erreichten wir am 23.03. unseren Zielflughafen in Denpasar. Nun noch ne Stunde mit´m Bus zum Hotel und nuuur noch schlafen.
Das Zimmer im „Grand Mirage Ressort“ in Nusa Dua war schön und das Hotel abgesehn von der Schlange aufm Balkon (*kreisch*) sehr nett.
Das Frühstücksbuffet am nächsten Morgen war seeeeeeeehr geil. Pfannkuchen, Omlette, Spiegeleier, ganz viel frisches Obst, Bami Goreng, Kartoffelgratin, Bacon, Würstchen, frische Croissants, Tomaten, Karotten, Gurken, Müsli, Joghurt, natürlich auch Brot, Wurst und Käse.
Ok, nun möchte ich aus Einfach- u. Faulheitsgründen im Tagebuchstil weiterschreiben.
24/03
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Der erste Tag am Strand war herrlich. Das Wetter war klasse (ca. 34 °C), das Meer hat auch gut seine 30 °C. Leider waren darin sehr viel Tang und sehr viele „Tütenfische“ und sonstige Opfergaben. Außerhalb der abgegrenzten Badezone fuhren sehr viele Jetskis und Motorboote rum (Nusa Dua ist das Wassersportzentrum von Bali), was natürlich einen nicht sehr niedrigen Geräuschpegel verursachte.
Was am Strand noch auffiel, waren die vielen fliegenden Händler, die alle sog. „Sarongs“ (so Strandtücher) verkauften, und die vielen Hunde.
Das Abendessen im Hotel war eher mau, aber dazu später mehr.
25/03
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Heute waren wir zum ersten Mal das „Dorf“ erkunden.
Merke: Nusa Dua liegt noch weiter AADW als Merchweiler, Friedrichsthal, Oestrich-Winkel und Emsdetten zusammen. Dafür gibt es hier mehr Schuhgeschäfte und Lokale als man in Berlin auf´m Kudamm findet. Außerdem sind bei 30 °C um 17:00 Top und Minirock immer noch zu warm *ätz*.
Der erste Sonnenbrand ist auch schon aufgetaucht. Tja, so viel Sonne auf die käsige Haut ist eben nicht gesund.
26/03
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Feststellung des Tages: manche Kerle sind echte Prolls. War Volleyball spielen und das hat auch super geklappt, bis so Typen was was-weiß-ich-woher ankamen und immer dazwischengehopst sind (wie de klään Zimmer… sorry, ist ein Insider) *amliebstendraufgehaunhätte*
27/03
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Heute war der erste Ausflug des Urlaubs. Erst ging es zum „Agung“ (über3000m), dem heiligsten Berg Balis (oder besser „Vulkan“) und zum sog. „Muttertempel Besakih“, danach zum „Batur“, ebenfalls einem Vulkan (knapp 2000m). Das Besondere daran ist ein riesiger Kratersee. Dank des tollen Wetters – REGEN – konnten wir den aber leider nicht sehn.
Spruch des Tages von Mudder: „Guck ma, Alex, da sind wieder so kuhgesichtige Rinder“ (sie meinte die balinesischen „rehgesichtigen“ Kühe…)
28/03
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Feststellung Nr. 1: Zimmermädchen sind immer genau DANN das Zimmer am beackern, wenn man vom Frühstück kommt und ganz dringend auf´s Töpfchen muss *g*.
Feststellung Nr. 2: Man holt sich auch trotz Schutzfaktor 20 Sonnenbrand und der brennt vor allem um die Ohren rum wie ne Wutz.
29/03
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Heute war der zweite Ausflug. Diesmal ging´s in den Osten Balis, u.a. nach „Klungkung“, einem Ort wo man eine alte Gerichtshalle besichtigen kann, in der in ganz netten Bildern einige Verurteilungs- u. Bestrafungsformen dargestellt werden. Sehr makaber, wenn Ehebrechern ihr bestes Stück von Schlangen abgebissen wird…
Außerdem waren wir in einem Dorf der Ureinwohner, die angeblich noch so leben wie ihre Vorfahren… Ich fand das ganze sehr gestellt und geschauspielert, aber naja, es gibt sicher Leute, die auf so was reinfallen. Dann waren wir noch in diversen anderen Städten, aber fragt mich bitte nicht mehr, wo. Wenn ich um 6:00 aufstehn muss, bin ich den ganzen Tag so verpeilt, dass ich nur die Hälfte mitkrieg. Normal, oder?
Ach ja, mir fällt noch was ein… wir waren an einem schwarzen Lavastrand am sog. „Fledermaustempel“. Man man man, so viele Fledermäuse hab ich auf einem Haufen noch nie gesehn, geschweige denn gerochen. Die Viehcher stinken wie 100 Rattenkäfige, die seit 3 Jahren nicht mehr gesäubert wurden.
30/03
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Der heutige Tag war nicht sehr besonders… immer das gleiche: beim Frühstück voll stopfen, an den Strand, brutzeln, heute ausnahmsweise bisschen in den „Quälraum“ (ob man´s glaubt oder nicht, aber ich hab im Urlaub mehr Sport getrieben als sonst in 3 Jahren zu Hause!), Leute betrachten und abrätschen über altes Krampfaderngeschwader in String-Bikinis, ne Runde durch´s Dorf tappen usw. The same procedure as every day.
Oh, ich vergaß, dass heute nebenan im Dorftempel Tempelfest war. Alle Hindus brachten ihre Opfergaben da hin, den Vorplatz konnte man vom Aufbau her etwa mit einem Stadtfest vergleichen, überall Stände mit Klamotten, Spielzeug, Zockbuden, nur keine Bierstände *g* Das Beste an der ganzen „Zeremonie“ (DAS Lieblingswort schlechthin der Balinesen) war jedoch ein Mann, der die ganze Zeit mehr oder weniger gesungen hat. Hmm, schade, ich würde das jetzt gern vormachen… schwierig… Das klang wie Indianergeheule, Hundegejaule und unser toller Auftritt in Musik (gell, Thömmes…) zusammen *lach* Und wie´s sich gehört hat der Typ rund um die Uhr gejammert – natürlich laut mit Mikro und in Richtung unseres Hotelzimmers. Aaaarh, nix gegen die Religion der Balinesen, aber wenn mein Schönheitsschlaf darunter leiden muss, wird ich schon etwas grummelig.
31/03
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Feststellung 1: Schon wieder ist das Zimmermädchen im Zimmer, wenn man auf den Pott muss.
Feststellung 2: Auch in Bali gibt es Ostereier am Ostersonntag.
01/04
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Heute waren wir im Norden der Insel. Da Bali nur etwa doppelt so groß wie unser schönes Saarland ist, erreicht man alle Sehenswürdigkeiten bequem (?!) und schnell per Bus.
Die Landschaft auf dieser Tour war am schönsten: viele, viele Reisterrassen (wie überall auf Bali, ist ja auch Hauptnahrungsmittel), viele Palmen, Erdnusssträucher, Ananaspflanzen, Bananenstauden, usw.
Besichtigt haben wir u.a. den Bratansee und den dazugehörigen Tempel. Der Tempel liegt mitten im See und ist meiner Meinung nach nur noch Touristenattraktion. Die haben da noch nicht mal nach bedeckten Knien geschrieen, was sie sonst an jedem Tempel tun.
In der Tempelanlage war außerdem eine Art Streichelzoo und da durfte ich feststellen, dass es fürchterliche Weiber gibt… Die hatten da alles mögliche und unmögliche Viehzeug, angefangen von Boas, über Affen und Fledermäuse, bis hin zu Riesenechsen, das man alles anfassen, begutachten, auf den Arm nehmen konnte. Ok, die Boa um den Hals muss nicht wirklich sein, das kann ich verstehn. Aber diese eine besagte Tusse ist schon vor einer Libelle kreischend abgehaun. Ohne Witze, man kann sich auch verhalten…
02/04
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Der nächste Sonnenbrand hat sich gemeldet, diesmal um den Nabel rum. Jetzt hab ich ein ganz witziges Muster: Der Bauch ist rot und nur über´m Nabel ist ein kleiner weißer Punkt an der Stelle, wo normalerweise die Kugel des Piercings ist. Sehr ulkig *g*
Oh, welche Ehre… der weltbekannte Spitzensportler *hüstel* Odd-Björn Hjelmeset ist heute zu uns im Hotel eingezogen. Ich hab mich nach´m Urlaub erst mal im Internet schlau machen müssen, wer das ist. Ok, ein norwegischer Langläufer, der bei Olympia und diversen anderen Veranstaltungen einige Medaillen abkassiert hat. Seltsam, dass ich den Namen noch nie gehört hab, obwohl ich Salt Lake City eigentlich sehr aufmerksam verfolgt hab…
03/04
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Nach ausgiebigem Braten in der Sonne, konnte ich heute zum ersten Mal wieder ausgiebig meinem größten Hobby frönen: SHOPPÄÄÄN. Hab mir ein paar Schuhe bestellt… in knallrot, mit High-Heel, in Schlangenleder (glaub ich zwar selbst ned, aber hat der Typ felsenfest behauptet) und als Maßanfertigung. Sowas ist in Deutschland unbezahlbar… Hat mich ganze 25 DM gekostet ( das war mal irgendwann unsere Währung). Am Freitag sollen sie fertig sein. Bin mal gespannt…
Bäh, kleine Kinder im Nachbarzimmer, die die Nacht durchplärren sind BÄH! Hehe, aber man weiß sich ja zu helfen *devilsmile* Glotze an und MTV laut aufdrehn :-)
04/04
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Feststellung des Tages: Volleyball macht Spass (daran hab ich nach dem tollen Schulsport immer gezweifelt).
Außerdem waren wir in Kuta, der nächst größeren Stadt einkaufen. Hat sich wieder gelohnt! Räucherstäbchen, ne Handtasche und ein Oberteil :-)
Danach hab ich mir den ersten Alkohol des Urlaubs gegönnt. Verdammt, war das ein Teil. Nannte sich „Go… go… hmmmm“, Hauptbestandteil Rum und Tequila und was-weiß-ich-alles. Jedenfalls tat das gaaaar nicht gut. Alk bei über 30 ° ist nicht wirklich gesund, erst recht nicht, wenn man so lang schon keinenAlkohol mehr konsumiert hat, wie ich *fastschonschäm*. Immerhin hab ich danach aber gut gepennt und das dumme, kleine Kind im Nachbarzimmer konnte so laut schreien, wie es wollte. Mir war´s egal.
05/04
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Der heutige Tag war so ziemlich der abwechslungsreichste. Neben Brutzeln war ich nämlich heute mal RICHTIG im Quälraum – mit einem Trainer! Der hat mich zuerst mal 10 min zum Warm-up auf´s Laufband gestellt, danach 5 min auf so´n komisches Drehding, dann wollte er mich 24 (!!!) min auf den Stepper stellen – hab nach 10 kapituliert *g*, noch mal auf das Drehding und noch 15 mins Rad fahren. Danach ging´s erst richtig los: die netten, kleinen Maschinchen für die Arme… shit, wenn man nix gewöhnt ist, sollte man nicht gleich mit 40x 15 kg stemmen anfangen… Keine Panik, hab oft genug pausiert ;-) Die 30x 10 kg danach – auch mit Pausen – gaben mir den Rest. Ich hab noch 2 Tage später im Flugzeug kaum die Arme bewegen können.
Nach dieser ganzen Quälerei war ich im Nachbarhotel um mich von einem Mädel zu verabschieden, das mit auf einem Ausflug war. Da kommt man nichtsahnend an und wird gleich von 2 Kerlchen in den Pool geschmissen… sehr nett *lach* Nee nee, nicht mit mir, Jungs. Fragt mal die Kerle, ob Eiswürfel in der Badehose angenehm sind! *g*
06/04
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So langsam wird der Bericht sehr lang, gut, dass ich schon am letzten Tag angekommen bin.
Zum Frühstück gab´s heute nur eine LÜNSCH-Box vom Hotel, da um 5:30 das Frühstücksbuffet noch nicht geöffnet hat *sniff* Inhalt: eine Schlangenhautfrucht, eine Passionsfrucht, ein hartes Ei, 2 Töpfchen Marmelade, ein Päckchen Pfeffer, ein Päckchen Salz, eine warme Dose Apfelsaft und drei Kaffeestückchen. Aha, dem aufmerksamen Leser wird auffallen, dass ich nichts von Besteck gesagt hab. RICHTIG, da war auch keins. Also: die zwei Obststücke gleich aussortiert, weil die ohne Messer nicht zu öffnen sind. Das Ei aufgekloppt, reingebissen… und… ausgespuckt. Vergammelt. Blieben also noch ganze 3 kleine Kaffeestückchen. Geniales Frühstück *grummel*
Der Rückflug ging – natürlich – umgekehrt wie der Hinflug, erst von Denpasar nach Singapur, dann von Singapur weiter nach Frankfurt. Hmm, was soll ich sagen… es war, wie 14 h Flug eben so sind – sehr, sehr ätzend. Zum Glück war der eine von den Kerls, die mich in den Pool befördert haben, ebenfalls in der Maschine, so dass ich wenigstens etwas Gesellschaft hatte.
Es ist übrigens richtig schööööön, über den Wolken zu sein, aber DIE Wolke X hab ich nicht entdeckt *insider, psssst, nicht verraten!*
So, abschließend möchte ich noch mal ganz kurz alles Wesentliche zusammenfassen.
Der Urlaub war herrlich. So´n klasse Wetter hätte ich zu Hause auch mal gerne. Ebenso hätte ich gern die ausgesprochen freundlichen Leute hier. Im Gegensatz zu der Dom. Rep. wurde man nur freundlich behandelt, betteln ist tabu. Das Volk ist zwar arm, aber glücklich.
Die Landschaft ist beeindruckend, v. a. die sehr üppige Vegetation.
Typisches balinesisches Essen ist auch lecker (aber ich futter eh fast alles *g*), besonders „Sate“ hat´s mir angetan. Das sind kleine Fleischspieße, die mit einer Erdnusssoße gegessen werden.
Das einzige, das mich etwas gestört hat, war der religiöse Fimmel. Es ist sicher toll, dass es noch so viele gläubige Leute gibt, das mein ich auch nicht mit „Fimmel“, aber ich finde, dass einiges nur für Touristen aufgezogen ist.
Besonders betonen möchte ich, dass es absoluter Schwachsinn ist, Bali als teures Urlaubsland und die Dom. Rep. als „Billigland“ abgestempelt werden. Die Lebenshaltungskosten in Bali sind minimal. Auch war der jetzige Urlaub um einiges billiger als die Dominikanische, wobei es sich etwa um vergleichbare Hotels handelte.
Fazit:
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Ich kann jedem, der ein bisschen Wert auf Kultur im Urlaub legt, Bali nur empfehlen. Ich fand die indonesische Insel einfach nur faszinierend in allen Punkten, egal, ob das die Bevölkerung, die Vegetation, die Kultur oder die Landschaft ist.
Viel Spass beim Reisen.
Ich werde sicherlich wieder mal nach Bali fahren (vielleicht als Zwischenstop auf dem Weg nach Australien nach´m Abi in 2 Jahren *träum*)
Eure
Alex weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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w.gruentjens, 03.06.2003, 17:24 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Tippfehler im Titel: Hötter - sonst prima.
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Mangaia, 27.05.2003, 11:26 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Sehr eindrucksvoller Bericht. Super. Viele Grüße Mangaia
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Travelwriter, 26.05.2003, 01:44 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Sehr interessanter und lesenswerter Bericht aber ein Ciao zuviel *blinzel* lg Andreas
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in vielen Gegenden noch ursprünglich und exotisch
Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
...aber beileibe nicht in allen. Bali ist schon einen Urlaub wert, die üppige tropische Natur, die geheimnisvolle Kultur, die Tempel und Riten der Balinesen machen die Reise unvergesslich. Dabei muß man die Geldbörse nicht einmal zu stark belasten, sowohl Pauschalarrangements als auch die Preise vor Ort sind äußerst günstig.
Nicht zu empfehlen sind Orte wie Nusa Dua oder Kuta, hier ist kaum etwas vom ursprünglichen Flair geblieben. In Nusa Dua gar dürfen Einheimische, außer Bedienstete natürlich, nicht einmal die Hotelanlagen betreten, ein Unding wie ich finde.
Man sollte auf keinen Fall Scheu oder Angst vor den Einheimischen haben. Sie können zwar manchmal ziemlich nervig sein, wenn sie ein Geschäft wittern, aber ein freundliches aber bestimmtes NEIN wird immer akzeptiert. Sich in das Gewimmel auf den Märkten zu stürzen, mit den Leuten sprechen, handeln usw. macht sehr viel Spaß. Oft kommt es vor, daß man zu Balinesen nach Hause eingeladen wird. Wir haben gute Freunde auf diese Weise gefunden, die wir bei unserem zweiten Aufenthalt auf der Insel wieder getroffen haben.
Aber die Balinesen sind auch geschäftstüchtig, und wenn man nicht aufpasst, wir man mehr Geld los, als einem lieb ist. Also: Beim Geldtauschen immer nachzählen, man kommt leicht mit den vielen Nullen durcheinander, und das wird oft ausgenutzt.
Nie organisierte Reisen mitmachen, hier kann es passieren, daß man von einem Silber/Holz/-Shop zum anderen gefahren wird. Der Fahrer kriegt natürlich Provision... Lieber einen eigenen Fahrer nehmen, und dem bißchen mehr Geld geben. Das ist viel interessanter, und man kann anhalten, wo man will.
Wir werden auf alle Fälle Bali wieder besuchen. weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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DirkWG, 08.04.2002, 19:19 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Nett geschrieben, nur hätte mich zB. noch interessiert wie lange man denn so hinfliegt und mit welchen Kosten man rechnen kann, wie die Preise dort sind im Vergleich zu hier, ob man mit englisch gut durchkommt etc ...
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Liebenswertes Indonesien
15.02.2002, 12:26 Uhr von
lotharh44
Ich hoffe auf ein weltweit befriedigendes und befriedendes Ergebnis der sich aktuell in Afghanist...Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
Liebenswertes Indonesien
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Der größte Inselstaat der Erde erstreckt sich beiderseits des Äquators mehr als 5000 km, weit von der Nord spitze Sumatras bis nach Neuguinea hinein. Auf der Landbrücke zwischen Asien und Australien lebt fast die Hälfte aller Einwohner Südostasiens.
Vorweg gesagt, warnt ja aktuell das Außenministerium und rät bei touristischen Besuchen zu Vorsicht. Dem reinen, das Land nicht bereits kennenden Touristen, der nicht bereits gute einheimische Freunde in Indonesien hat, würde ich momentant sogar von einer Reise abraten. Derzeit ist bei einigen Glaubenseiferern die Stimmung gegen Christen besonders aufgebracht, wir hatten unangenehme Gelegenheit, dies am rande des Urlaubsgeschehens mitzubekommen. Ganz besonders sollte man die Region Ost Timor meiden!
Wir, d. h. meine kleine Reisegruppe, bestehend aus Familienangehörigen und Freunden, die schon jahrelang gemeinsam reisen, sind da immer etwas mutiger, da wir bei einheimischen Freunden im Land in deren Familie aufgenommen werden und diese bei unseren Streifzügen durch die Inselwelt immer um uns sind.
Geografisches
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Das heutige Indonesien erscheint uns Besucher aus dem Ausland als eine in sich geschlossene, mächtige Nation; in Wirklichkeit liegt die Eigenart der Inselrepublik aber gerade in ihren inneren Gegensätzen, im Zusammenspiel vieler verschiedener Volksgruppen und der Einflüsse unterschiedlichster Kulturen. Die Einheit ist, wie die Indonesier selbst sagen, erst das Ergebnis dieser Vielfalt. Um sich zu einer führenden Nation der dritten Welt zu entwickeln, musste die junge Republik eine ganze Reihe von sehr schweren Kinderkrankheiten überstehen. Mit der von der Kolonialmacht übernommenen parlamentarischen Demokratie machte der Vielvölkerstaat Indonesien keine guten Erfahrungen; Wahlen führten angesichts der verwirrenden Parteienvielfalt leider auch zu keinen klaren Regierungsverhältnissen. Außerdem kam es immer wieder zu Aufständen, die durch Separatisten und strenggläubige Moslem geschürt wurden.
Das Experiment einer „gelenkten Demokratie“, das Präsident Sukarno zwischen 1957 und 1965 mit einer in sich höchst gegensätzlichen Regierungsmannschaft aus Nationalisten, Moslems und Kommunisten wagte, scheiterte vor allem an der katastrophalen Wirtschaftslage.
Nach 1965 wurde Sukarno schrittweise durch den in der fünften Amtsperiode regierenden Präsidenten Suharto entmachtet, der eine Politik der Öffnung zum Westen verfolgt.
Das starke Wirtschaftswachstum führte 1997 zu einer ökonomischen Überhitzung, die das Land in eine schwere soziale und politische Krise trieb. Nach blutigen Unruhen trat Suharto im Mai 1998 zurück. Neuer Staatschef wurde damals Bacharuddin Jusuf Habibie. Unter seiner Führung unterzeichnete Indonesien im Mai 1999 mit Portugal einen Autonomieplan für Ost-Timor. Die Parlamentswahlen am 7. 6. 1999 gewann die Demokratische Partei Indonesiens Kampf (PDI-Perujuangan) unter Führung von Megawati Sukarnoputri, einer Tochter des Republikgründers Sukarno.
Nachdem sich die Bevölkerung Ost-Timors am 30. 8. 1999 in einem Referendum für die Unabhängigkeit von Indonesien ausgesprochen hatte, eskalierte die Gewalt in der Krisenregion fürchterlich.
Nich vergessen sei, dass dort im September 1999 UNO-Friedenstruppen stationiert wurden. Die Volksversammlung Indonesiens wählte am 20. 10. 1999 den Moslemführer Abdurrahman Wahid zum neuen Staatspräsidenten. Unruhen auf den Molukken sowie in den Provinzen Aceh und Irian Jaya gefährdeten die innere Ordnung des Landes aktuell mehr denn je und es kam, wie es kommen musste, am 23.Juli 2001 wurde Wahid aus Amt enthoben, Megawati wurde neue Präsidentin des Landes
Präsident Wahid hatte Indonesien viel versprochen- Weniger Korruption und mehr Demokratie. Beides hat er nicht erreicht, im Gegenteil. Wahid wurde nun aus seinem Amt enthoben. Ihm wird Korruption, Unfähigkeit und Verletzung der Verfassung vorgeworfen. Dagegen hatte er sich in den letzten Wochen ja mehrfach gewehrt und wollte mit aller Gewalt an der Macht bleiben.Neue Präsidentin ist Megawati Sukarnoputri, was aber nicht unbedingt Besserung bringen wird, ich befürchte diesbezüglich Stagnation der von ihr übernommenen Verhältnisse. Meiner Meinung nach sollte dies nur eine Übergangslösung sein, bis sich endlich ein fähiger Staatspräsident findet.(Ohne etwas gegen Frauen einzuwenden wollen, aber in diesem Land kann eine Frau politisch nicht durchsetzenden Erfolg haben, leider!)
Mit der Ausfuhr von Kautschuk, Holz, Kaffee, Palmöl, Gewürzen und anderen Agrarprodukten, vor allem aber mit dem Erdölexport aus den Feldern in Sumatra, Kalimantan und Java, verfügt die indonesische Wirtschaft im Grunde über ein stabiles wirtschaftliches Fundament. Dennoch befindet sich Indonesien, potentiell eines der reichsten Länder der Erde in einer seit Jahren andauernden wirtschaftlichen Krise. Gefahren drohen dem jungen Staat heute aber vordringlich durch das enorme Bevölkerungswachstum, das wirksam einzudämmen der Regierung bislang noch nicht gelungen ist. Nach neueren Schätzungen wird die Bevölkerungszahl Indonesiens auf derzeit über 210 Mio. geschätzten. Ein weiteres Problem ist die ungleiche Bevölkerungsverteilung zwischen Java, das zur Jahrtausendwende wahrscheinlich bereits mehr als 100 Mio. Menschen beherbergen musste, und den bisher nur relativ dünn besiedelten „Außeninseln“.
Im dichtbesiedelten Indonesien muss auch das kleinste Fleckchen Land landwirtschaftlich genutzt werden. Für den Anbau von Reis hat man kunstvolle Terrassen angelegt.
Soweit mein erster, allgemeiner Bericht zu Indonesien, in Folge werde ich mich noch über unseren Aufenthalt auf Bali und Java zu Wort melden und da mehr über die landschaftlichen und menschlichen Reize (;-)) zum Besten geben.
© Lotharh44 Februar 2002 weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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anonym, 18.02.2007, 12:06 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Hast du meine Reise nach Sumatra und Nias zu den Kopfjägern schon gelesen? (1 Gesamtbericht und 31 Folgen, jeweils 6 Fotos). Vielleicht findest du etwas was dich interessiert
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ch_zocker, 15.02.2002, 12:30 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
gute Meinung, kannst ja auch mal bei mir reinschauen, würde mich freuen
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Geliebte der Götter
Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
Man nennt sie „Die Geliebte der Götter“ und für uns war sie einfach nur das Paradies: Bali. Nach unserem Stopover in Singapore ging es direkt zu dem Eiland im Indonesischen Inselreich. Nach kurzem 2-stündigem Flug landeten wir sicher auf dem Flughafen von Denpasar.
Nach der Regelung eines kleinen Problems (unser Fahrer war nicht da) kamen wir wohlbehalten in unserem Hotel „Risata Bali Resort“ im äußersten Bereich von Kuta an. Das Hotel war perfekt für Leute die etwas ab vom Trubel sein wollten; unser einziges Problem war der doch recht weite Fußweg zum Strand... (Anbieter: East Asia Tours, Singapore Airlines)
Bali ist ein Eldorado für Kultursuchende! In unserem 15-tägigem Aufenthalt unternahmen wir insgesamt 5 geführte und 3 selbstständige Touren! Aufregender waren natürlich die Touren in Eigenregie, da wir auf diese Weise die Insel besser für uns „neu entdecken“ konnten. Wir mieteten uns dafür einen Roller, der von Tour zu Tour besser ausgerüstet war. Im nachhinein war es natürlich sehr gewagt mit diesen Schesen zu fahren. In einem war Bali allerdings ungeschlagen: Sicherheit. Wir hatten zu keiner Zeit das Gefühl ein Risiko einzugehen (wenn man vom Straßenverkehr mal absieht) oder krimineller Art.
Auf unserer eigenen Tour fuhren wir u.a. zur Halbinsel Nusa Dua und dem darauf liegendem Tempel von Uluwatu. Diese Fahrt ist sehr zu empfehlen. Die Eindrücke sind aber schwer mit Worten zu beschreiben und würde wohl den Platz hier sprengen. Das wohl markanteste von Bali ist das intensive Grün der Vegetation und der Reisterassen Wir haben in all unseren Urlauben noch nie eine so umfassende, landwirtschaftliche Umgebung gesehen! In Berlin hatten wir bereits Touren gebucht, u.a. eine Fahrt zum „Muttertempel“, die Manufakturen der Insel, der wohl wichtigste Tempel von Tanah Lot und die ältesten Tempel der Insel ausgesucht.
Über jede Tour zu berichten würde zu weit führen, daher möchte ich nur das wichtigste loswerden. Abzuraten ist eigentlich nur von der Tour zu den Manufakturen, da diese fast ausschließlich als Verkaufsfahrt ausgerichtet ist. Da wir uns zusätzlich nicht wie „typische Deutsche“ benommen haben (die aus falscher Scham immer was kaufen müssen), war die Gastfreundschaft nicht sehr weit...
Das wohl beeindruckendste Erlebnis war die Bootsfahrt zu den Ureinwohnern Balis. Diesen Tipp hatte ich vorab von einem Arbeitskollegen bekommen. Das Makabere an diesen Ureinwohnern ist, dass diese ihre Verstorbenen mit freiliegenden Köpfen begraben! Es gab auf diesem Friedhof aber keinen typischen Verwesungsgeruch. Von unserem Führer (den wir für etwas „Kleingeld“ zu diesem „Umweg“ überredet hatten) erfuhren wir, dass im Jahr ca. 20 Leute dieses Dorf aufsuchen und davon fast ausschließlich Indonesier. Wir kamen uns danach natürlich sehr elitär vor. Verrückt war auch die Anfahrt zum Dorf, dass man ausschließlich mit dem Boot erreichen konnte, da es sich an einer Steilwand eines Vulkansees befand. Die Überfahrt dauerte ca. 1 ½ Stunden. Dieses Dorf (es heißt übrigens Trunyan, für die Unerschrockenen) ist einmalig mitsamt seinen Ritualen! Auch wenn von den Reiseanbietern Touren zu den „Bali Aga“ (Ureinwohner) angeboten werden, handelt es sich dabei immer um kommerzielle Dörfer im Hinterland.
Abschließend möchte ich noch das wichtigste Highlight nennen, welches kein Balitourist verpassen darf: den Besuch einer „Cremation“ (Verbrennungszeremonie) Wem die eben geschilderte „Ur-Kultur“ zu grausig empfindet, kann sich zumindest die Beerdigungszeremonie der ländlichen hinduistischen Bevölkerung ansehen. In Bali ist das Sterben wie in allen hinduistischen Glaubensgebieten kein trauriges Ereignis, es ist vielmehr Freude über das Erreichen der nächsten Hindu-Stufe. Es wird Gamelan-Musik gespielt und jeder Tourist wird so empfangen als würde er zur Familie gehören. Es werden Getränke gereicht und Jasmin-Zigaretten geraucht. Als Abschluss wird der Leichnam in einer prachtvoll geschmückten Sargpyramide durch den Ort getragen und schließlich am Abschlussplatz verbrannt. Es mag für einen Europäer fremd klingen, wer aber diese „Beerdigung“ nicht besucht hat, hat Bali nicht wirklich erlebt. Wenn es für uns nicht noch so vieles in der Welt zu entdecken gäbe, würden wir auf jeden Fall wieder kommen. Wir empfehlen allen Balientdeckern, die meinen Bericht bis hierhin verfolgt haben, euch selbstständig zu machen und diese „Geliebte der Götter“ auf eigene Faust zu erkunden! weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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Angel, 02.03.2002, 14:11 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
hihi,der Fahrer war warscheinlich 2 Stunden später da(mit pünktlichkeit haben sie es ja nicht so)Bin von Bali so begeistert das ich darüber eine HP gemacht habe.Sehr schöner Bericht,würdest du ihn für meine HP zur Verfügu
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Borobudur - Vollendung genialer Baumeister
14.02.2002, 08:56 Uhr von
privily
Hobbies:meine Familie, Reisen nach Thailand & Südostasien und Singapur sowie Shoppen im Internet....Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
Borobudur liegt ca. 40 km nordwestlich von Yogyakarta auf der Insel Java. Welch ein architektonischr Wunderbau waren meine ersten Eindrücke, als ich diese gewaltige Anlage sah. Ich habe es nicht genau nachgezählt, aber hier befinden sich rund 500 Nischen, die jeweils eine sitzende Buddhastatue enthaltem. Doch noch imposanter sind die Galerien, wo man exakt 72 Stupas wiederfindet, die größerer Buddhastatuen beherbergen. Es soll der größte buddhistische Tempel der Welt sein, und wenn man hier mittendrin steht, glaubt man das auch. Nach Angkor Wat in Kambodscha ist Borobudur in Indonesien für mich die Vollendung südostasiatischer Baumeister. Der Grundstein zu diesem gewaltigen Bau soll etwa um das Jahr 800 von der buddhistischen Sailendra-Dynastie im Auftrag gegeben worden sein. Man muss sich das vorstellen: Stein um Stein, Quader um Quader wurde hier mit einer großen Genauigkeit gebaut. Wieviele Jahre man wohl für den Bau gebraucht hat ? Man spricht von einigen Jahrzehnten. Wieviele tausende Menschen hier gearbeitet haben mögen ? Es sollen indische Architekten gewesen sein, die diesen schönen Tempel konstruierten und den Bau überwachten. Danach war es dann jahrhundertelang verschollen, von der Vegetation überwuchewrt und vergessen. Kein anderer als Sir Stamford Raffles, der Begründer Singapurs, entdeckte es um das Jahr 1814. Erst 1907 begann man mit den ersten Versuchen Restaurierung, doch waren die Schäden zu groß. Erst im Jahre 1983 beschloß die UNESCO, die Kulturorganisation der Vereinten nationen, das 15jährige Restaurationsprojekt ab und ließ den Tempel in neuer Pracht erstrahlen. Wenn man diese gewaltige Anlage besucht, sollte man einen halben Tag einplanen, Essen und Trinken mitnehmen, leichte Bauwollkleidung anziehen, festes Schuhwerk, vorsichthalber eine Jacke mitnehmen, einen Hut gegen die Sonne anziehen und eine Kamera mit Weitwinkelobjektiv nicht vergessen. Sie werden die Eindrücke nie mehr missen wollen. weiterlesen schließen
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