Insel Rügen Testberichte
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Pro & Kontra
Vorteile
- Ruhig, kinderfreundlich
- wunderbare Natur, angenehmes Klima
- abwechslungsreiche und erholsame Insel
- super Klima, Nette Leute, viele Sehenswürdigkeiten, meist gutes Wetter
Nachteile / Kritik
- Schlechter Strand, unfreundliche Cheffin, weiter Weg zur Ostsee
- von München zu weit weg
- hier und da treibt sich der Nepp \'rum
- in der Hauptsaison einwenig teuer - früh Buchen hilft ;-)
Tests und Erfahrungsberichte
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Campingplatz Banzelvitzer Berge auf Rügen...(Groß Banzelvitz/Ruppin)
2Pro:
Ruhig, kinderfreundlich
Kontra:
Schlechter Strand, unfreundliche Cheffin, weiter Weg zur Ostsee
Empfehlung:
Nein
Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erleben. Leider nicht immer positives....
Beginnen möchte ich mit unserem Abstecher auf Deutschlands größte Insel, die Insel Rügen und die dort stattfindenden Störtebeker-Festspiele.
Unser Ziel und das "Warum…."
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Ja, ich wollte schon immer mal zu den Störtebeker-Festspielen auf Rügen. Viele Bekannten hatten davon erzählt und ich habe viele schöne Dinge gehört. Nun bot es sich an, dass unsere Campingplatznachbarn den gleichen Gedanken hatten. Was lag näher, als diese Reise gemeinsam zu machen. Und so begannen wir schon im Juni zu planen, wann und wie wir uns dieses Spektakel gemeinsam ansehen können.
Ihr werdet in den nächsten Tagen meinen Bericht zu diesen Festspielen lesen können.
Planung
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Es sind ja immerhin fast 500 km bis zur Insel. Somit kommt man wohl nicht umhin, einen Trip von mindestens 3 oder 4 Tagen zu planen, zumindest, wenn man selbst mit dem Auto fahren will und alles nicht in eine Strapaze ausarten soll..
Also haben wir uns erst einmal für die Preisen für Quartiere auf Rügen interessiert. Das war dann doch recht schockierend, zumal wir nach der "Wende" nicht mehr auf Rügen waren.
Es ist kaum ein Quartier zu finden, dass man pro Nacht und Person unter 50 EUR bekommt.
Es gibt zwar Ferienwohnungen ab 25.- EUR pro Person und Nacht, aber in der Saison werden die Zimmer in aller Regel erst ab 1 Woche vermietet. Im Juni sind die "Messen gesungen", da kommt man für 3 oder 4 Tage zu viert nicht mehr preiswert unter.
Also entschieden wir uns für die Reise mit einem Caravan auf einen Campingplatz. Unsere Wahl fiel auf den Campingplatz Groß Banzelvitz, da dieser Platz am nächsten zu Ralswiek liegt.
Was erfährt man vom Platz im Internet ?
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Natürlich suche ich zuerst im Internet. Keine ganz einfache Angelegenheit, denn selbst mit "Google" ist es nicht so einfach, z.B. eine Übersicht zu finden auf der man z.B. alle Campingplätze auf einem Blick sehen kann. Zu einigen Plätzen findet man im WEB per Suchmaschine fast nichts, obwohl sie über eine eigene Homepage verfügen.
Die Web-Site vom Campingplatz Banzelvitzer Berge fand ich eher zufällig.
Im Internet stellt sich der Platz auf der Site
http://www.banzelvitzer-berge.de/camping/Frames.htm
vor und dort wird folgendes erklärt:
"In den landschaftlich traumhaft gelegenen Banzelvitzer Bergen,
direkt am Großen Jasmunder Bodden. Erleben Sie die unberührte Natur auf dem Campingplatz oder in den Ferienhäusern. Bei uns sind Sie genau richtig! Der Campingplatz Groß Banzelvitz mit der integrierten Ferienhausanlage liegt in der Gemeinde Rappin, Nordwest-Rügen. Die traumhafte Lage an der Steilküste des Großen Jasmunder Boddens ist ideal für einen erholsamen Familienurlaub; umgeben von reizvoller Natur. Viele Wander- und Fahrradwege, sowie eine große Wasserfläche laden zu sportlichen Aktivitäten ein. Die flache Boddenküste bietet auch Kleinkindern große Badefreuden. Baum- und Strauchbewuchs, sowie Sonnenplätze bieten Ihnen individuelle Stellplätze zur Auswahl. Umgeben von einem duftenden Kiefernwald werden Sie sich wohlfühlen! Durch einen platzeigenen Steg und Bootsverleih, können Sie in See stechen.
Die Umwelt wird bei uns besonders groß geschrieben und wir achten mit unseren Gästen auf eine umweltfreundliche Mülltrennung. Bei uns fühlen Sie sich geborgen und können die familiäre Atmosphäre genießen!"
Womit noch geworben wird, lest bitte in der Rubrik "Für und Wider": Dort ist auch alles kommentiert.
Preise:
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Hauptsaison: (25.06. bis 10.09.2005 / 12.05. bis 16.05.2005)
Kinder bis 3 Jahre frei
Kinder von 4 bis 11 Jahre 2,50 EUR
3. Kind pro Familie frei
Erwachsene 4,50 EUR
Zelt bis 10 m² 8,00 EUR
Zelt bis 20 m² bzw. Klappfix 10,00 EUR
größere Zelte nach Absprache
Wohnwagen 10,00 EUR
Wohnmobile, VW Bus 10,00 EUR
PKW bzw. Motorrad 1,50 EUR
Hund (Leinenzwang) 2,50 EUR
Strom 2,00 EUR
Zu- und Abwasser (bei Bedarf) 2,00 EUR
Stellplätze inkl. Strom in der Vor- und Nachsaison
HS /NS
Stellplatz 1:
inkl. PKW, Caravan, 2 Erwachsene 21,50 16,50
Stellplatz 2:
inkl. Wohnmobil bzw. VW Bus, 2 Erwachsene 21,50 16,50
Stellplatz 3:
inkl. PKW, Zelt bis 20 qm, 2 Erwachsene 20,50 15,00
Stellplatz 4:
inkl. PKW, Zelt bis 10 qm, 2 Erwachsene 17,50 14,50
Die Preise sind auf den ersten Blick OK. Der nächst gelegene Campingplatz Lietzow (ebenfalls am Bodden) ist geringfügig teurer. Er gehört dem gleichem Betreiber.
Für eine Nacht nah der Ostsee (z.B. Thiessow oder Altenkirchen / Juliusruh) bezahlt man unter vergleichbaren Bedingungen wie z.B. Stellplatz 1 oder 2 auch nur 23….28.- EUR. Da es von dort bis nach Ralswiek weiter war, haben wir uns also für Groß Banzelvitz entschieden.
Anreise und Lage
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Den Ort Groß Banzelvitz findet man kaum auf einer Straßenkarte. Eher schon Rappin. Das ist die Hauptgemeinde. Ein recht kleiner Ort, abseits der Touristenstrecken, aber auch weitab von der Ostsee.
Wie findet man in die Banzelvitzer Berge? Zuerst muss man auf die Insel und da gibt es nicht so viele Wege….
Kommt man aus Richtung Süden, und das muss man ja praktisch fast immer, wenn man auf Rügen gelangen will, dann ist der wichtigste Zielpunkt die Stadt Stralsund an der B 96. Dort nämlich gibt es die einzige Brücke, den 2,5 km langen Rügendamm" der über den Strelasund auf die Insel führt. Das allerdings ist ein richtiges Nadelöhr, weil sich dort nicht selten der Verkehr staut. 5 mal täglich öffnet die Ziegelgrabenbrücke den Rügendamm für jeweils 20 Minuten, um Schiffe passieren zu lassen.
Für die Anreise aus dem Südosten gibt es jedoch die Möglichkeit von der B 96a und genau gegenüber der Einmündung der neuen B96 n über Reinberg fahrend von Stahlbrode nach Glewitz mit einer Fähre nach Rügen überzusetzen. Das kostet für einen PKW mit Fahrer 4,30 EUR und pro weitere Person 1,30 EUR. Die Fähre legt ab 6:00 Uhr jeweils zur vollen Stunde und dann alle 20 Minuten ab und hat nach etwa 10 Minuten inselseitig festgemacht. Bei der Anreise (Freitag gegen 9:00 Uhr) funktionierte das prächtig. Bei der Rückreise am Sonntag gegen 13:00 Uhr hatten wir rund 10 km "stop and go" vor dem Rügendamm. Eine Garantie gibt es jedoch weder für die eine, wie die andere Variante.
Aus Richtung Berlin gelangt man nach Stralsund am günstigsten über die der Zeit noch unvollständige A 20 und auf dem letzten Stück über die B96 / B 96a oder B 96 n. In absehbarer Zeit wird es die A 20 sein, auf der man dann nach Stralsund kommt. Die A 11 / A20 ist gegenwärtig noch nicht stark befahren, so dass man sehr gut vorwärts kommt. Es ist aber auch kein großer Umweg über die A 19 in Richtung Rostock zu fahren und von dort aus auf der A 20 aus westlicher Richtung gen Stralsund zu reisen.
Auf Rügen führt dann die B 96 bis Bergen und dort biegt man nach links auf die L301 in Richtung Gingst ab. Nach cirka 5 km biegt man nach rechts auf die K6 in Richtung Rappin ab. Ab Rappin geht es weiter in Richtung Groß Banzelvitz. Aber ab Bergen ist die Anfahrt ist bis kurz vor den Platz gut ausgeschildert. Die Straßen werden ab Bergen relativ schmal und es erfordert mit angehängtem Caravan doch einige Vorsicht.
Kurz vor dem Ziel wird es plötzlich verwirrend. Der Weg endet an einer roten Barackensiedlung ohne weiteren Hinweis auf den Campingplatz. Der weitere Feldweg ist eigentlich mit einem Schild gesperrt, dass ein Verkehrsverbot für "Fahrzeuge aller Art" ausweist. Aber dieses Schild muss man ignorieren und den holprigen Weg hinauffahren. Hinter einer Kurve zeigt sich dann die Sperrschranke, die Unbefugten erst einmal die Zufahrt versperrt.
Also raus aus dem Auto, die steifen Beine vertreten und ab in das geräumige Blockhaus der Rezeption.
Anmeldung / Reservierung
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Hierzu gab es bereits im Vorfeld einige Mühen. Beim Anruf auf dem Zeltplatz wurde von den dort tätigen Kollegen erst einmal keine Reservierung angenommen. Die Erklärung "eigentlich müsste etwas frei sein…" war uns zu ungewiss. Wir wollten einen stressfreien Start.
Also wurden zwei e-Mails an den Betreiber geschickt, die aber unbeantwortet blieben. Erst nach einem Anruf bei den laut Internet zuständigen Betreibern
den Familien Hans-Hemme und Christa Struckmann
Gut Gaarz
23758 Oldenburg in Holstein
Tel.: 04365-7244 Fax: 04365-8464
fand sich ein mitleidiger Herr, der nach zwei Mahnungen endlich die begehrte Reservierungsbestätigung zurückfaxte.
Die Reservierung war offenbar kein Fehler, denn das sehr schöne Wetter an diesem Wochenende bewegt doch noch einige Gäste zum kurzfristigen Campingsommer - Abschluss zu reisen. Der Platz war recht gut ausgelastet, zumindest hätte es für einen großen Caravan durchaus ein Problem geben können, einen guten Stellplatz zu bekommen.
Leider gab es dann doch noch einigen Ärger. Ursache war, dass uns der Vermieter des Caravans entgegen der getroffenen Absprache kein Vorzelt lieferte. Kein Problem dachte, ich, da kann ein kleines Igluzelt von 2x2 m Grundfläche sicher kein Problem darstellen (siehe Foto). Warum wir das brauchten? Naja, mein Göttergatte ist Nacht für Nacht schwer beschäftig ganze Wälder anzuholzen….. Und das muss man sich ja nicht unbedingt antun, wenn es Alternativen gibt. Im Normalfall hätte er also im Vorzelt geschlafen und das wäre für alle die beste Variante. So sahen wir aber im Igluzelt eine Alternative.
Unsere Frage, ob das Vorzelt im Preis von 21,50 EUR inklusive ist wurde vom Personal bejaht. Mein Mann erklärte die Situation und bat, anstelle des Vorzeltes das bedeutend kleinere Igluzelt aufstellen zu dürfen.
Das freundliche Personal stimmt dem zu, verwies aber darauf, dann doch lieber noch einmal mit der Chefin zu sprechen, die am Nachmittag käme.
Aber mit ihrer Gutmütigkeit haben sich die wirklich netten Angestellten dann wohl doch einigen Ärger eingehandelt. Die Chefin war nämlich völlig anderer Meinung!
Trotz der wirklich nett und höflich vorgetragener Bitte, gab es eine eiskalte und bissige Absage. "Ihr Pech, wenn Sie kein Vorzelt haben! Das Zelt jedenfalls kostet zusätzlich 17,00 EUR !" Da half kein Verhandeln und kein Appell an die Logik, letztendlich weniger als die Hälfte des Platzes zu benötigen, als ein kostenloses Vorzelt, und zudem auch niemanden zu behindern, da sich da sowieso niemand mehr hinstellen könne… alles vergebens.
Als mein Mann dann erklärte, dass er den Mehrpreis notgedrungen akzeptiere, wurde es erst richtig ruppig. "Sie können ja Ihre Klamotten packen und wo anders hinfahren, wenn Ihnen das nicht passt!"
Ups - mit allem war ja zu rechnen, aber mit so einem dreisten Rauswurf, dann ja wohl wirklich nicht. Mein Mann nahm kein Blatt vor den Mund und machte sehr sachlich seinem Unmut Luft, indem er erklärte, dass er sich als Unternehmer so etwas kundenunfreundliches nie leisten würde - und da er ja selbst Unternehmer ist, weis er sehr genau, wovon er spricht. Kopfschüttelnd verlies er die Rezeption, wo ihm eine Mitarbeiterin begegnete, die Ihn dann auch noch unglücklicher Weise fragte, ob alles OK sei…..
"Nein", gab mein Mann zur Antwort, " aber das macht nichts, bei so viel Entgegenkommen, werden wir wohl hierher nie wieder kommen!".
Ähnlich einer Walküre schoss darauf die Chefin aus ihrer Burg und zeterte, ob sie das richtig gehört hätte, wir würden nie wieder kommen. Natürlich bekam sie das bestätigt, worauf die Dreistigkeit in die Finalrunde ging.
Jetzt nämlich folgte die Weisung "Packen Sie Ihre Sachen und verschwinden vom Platz, aber schnell! Wenn Sie nicht gleich verschwinden rufe ich unseren Sicherheitsdienst!" Ich saß ja auf der Bank und hatte alles verfolgen können. Nun glaubte ich im falschen Film zu sein. Ich bin heut richtig stolz auf meinen Mann, dass er die Fassung behielt.
Unmissverständlich erklärte er der keifenden Dame, dass er einen Teufel tun wird, aber ganz sicher nicht Packen, bevor es Sonntag ist. Er habe sich ordentlich angemeldet und somit besteht ein Vertrag den er nicht zu lösen gedenkt. Zudem habe er das Angebot der Chefin akzeptiert und sich keines Verstoßes gegen bestehende Ordnungen schuldig gemacht. Und da es auch keine Beleidigungen gab, gibt es auch kein Problem, was einen Rauswurf rechtfertige.
Ja und mit der Entscheidung unzufrieden zu sein, ja das ist wohl sein gutes Recht, ebenso, wie dieses klar und offen zu äußern.
" Dann nehmen Sie zur Kenntnis, dass ich mit Ihnen auch unzufrieden bin!", war dann die letzte verbale Rache, die aus dem Munde der Chefin kam. Nachdem mein Mann dann erklärte, damit leben zu können, drehte er sich um und ließ die wütende Dame stehen.
Der Geck dabei ist, dass bei der ganzen Angelegenheit auch noch 1 EUR zuviel kassiert wurde, denn ein Zelt für 2 Tage kosten nicht 17, sondern 16 EUR. OK, spenden wir den einen EUR in die Ärgerkasse, oder für eine Packung Baldriantee. Der soll ja beruhigen….
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Der Campingplatz mit allem "Für und Wider" gemäß der Werbung auf der WEB-Site
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* ruhige reizvolle Lage
+++++++++++++++++
Keine Frage, der Platz liegt fernab von jedem Straßenverkehr, es gibt keine Fabriken oder sonstige Lärmquellen. Der Platz selbst ist weitgehend "naturbelassen", d.h. das kein Weg befestigt ist, die Stellplätze sind einigermaßen geebnet und befinden sich mitten mang hoher Kiefern. Vereinzelte Büsche, Sträucher und Laubbäume runden das Bild ab. Ärgerlich sind die Unmengen an Kiefernzapfen, die auf dem Boden liegen und ein Gehen ohne Schuhe unmöglich macht. Auch muss vor dem Aufstellen eines Zeltes der Boden von diesen Plagegeistern beräumt werden.
Der Weg zum "Strand" ist eher beschwerlich, denn es geht ohne Geländer recht steil bergab.
Wer es mag, unmittelbar am Herzen der Natur zu sein, ist hier richtig. Reizvoll kann aber sicherlich mehrdeutig sein…..
* Kein Massentourismus
++++++++++++++++++
Mit 250 Stellplätzen wäre der Platz voll ausgelastet. Massentourismus ist das nun tatsächlich nicht. Den verhindert schon die recht beschwerliche schmale Zufahrt. Vielmehr kann man davon ausgehen, dass der Platz gern von Personen und Familien angefahren wird, die sehr genau auf den Preis schauen.
* Geborgenheit
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Nun ja, sich mitten im Wald geborgen fühlen ist wohl doch ein wenig optimistisch gedacht. Allerdings muss man wohl auch keine Angst haben, da ja eine Campergemeinde ohnehin meist recht friedfertig ist. Die Sperrschranken verhindern unbefugte Zufahrten und ab 22.00 Uhr ist eine Zufahrt wegen der Nachtruhe ohnehin ausgeschlossen. Eine Regelung die absolut OK ist!
* familiäre Atmosphäre
++++++++++++++++++
Betrachtet man die Chefin als Mutter des Platzes, dann würde ich doch ganz gern auf so eine Familie verzichten wollen.
Aber offenbar gibt es auf diesem Platz auch einen relativ großen Bereich, der für Dauercamper eingerichtet ist. Dort sieht es sehr nett aus und man kann davon ausgehen, dass dort auch ein guter Zusammenhalt besteht. Für die anderen Gäste des Platzes wird sich wohl eher keine andere familiäre Atmosphäre ergeben, die sich von anderen Campingplätzen unterscheidet. Geht man davon aus, dass der Altersdurchschnitt der Gäste ein wenig höher sein sollte, als auf anderen Plätzen, wo die Jugend dominiert, geht es dann aber doch deutlich ruhiger und netter zu. Auch wenn der Platz nicht ausgesprochen ruhig ist, so bleibt alles in akzeptablen Grenzen, denn man kann wohl wirklich nicht erwarten, dass jeder schon um 22:00 Uhr in den Schlafsack kriecht. Es hält sich alles in geruhsamen Grenzen.
* eigener Zufahrtsweg
+++++++++++++++++
Naja, dass ist wohl eher ein Geck, denn es verfügt wohl jeder Platz über eine eigene Zufahrt!
* besonders kinderfreundlich
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Hier kann kein Haar in der Suppe gesucht werden. Am Eingang befand sich eine Hüpfburg, eine Rutsche sorgt für Tobemöglichkeiten in einem Bereich, wo es niemanden stört. An dem Wochenende war eine Keramikstraße aufgebaut, wo die Kleinen basteln konnten. Ein Indianerzelt lädt zum Spielen ein und es gibt noch einige andere Dinge, wo sich Kinder beschäftigen können. Das ist ein Punkt der wirklich lobend zu erwähnen ist!
* Gastronomie auf dem Platz
++++++++++++++++++++++
Eine nicht sehr große Gaststätte mit einem recht ansprechenden Angebot läd bereits zum Frühstücksbuffet für 6.- EUR pro Person ein. Ein Preis der meines Erachtens OK ist. Auch die Speisekarte ist recht ansprechend und ein Zandergericht für 9,50 EUR finde ich nicht zu teuer. Wenn man andere Inselpreise testet, wird man diese Meinung voll unterstützen. Über die Qualität der Küche kann ich nichts sagen, aber da ich einige Leute habe dort essen sehen, denke ich mal, dass es gemundet haben muss. Die Einrichtung wirkt rustikal und gemütlich.
Es muss aber auch erwähnt werden, dass eine kleine Verkaufsstelle, so fast alle wichtigen Dinge des täglichen Bedarfs bereithält. Auch am Sonntag gibt es Brötchen, die allerdings nicht sehr frisch sind. Wohl dem, der einen Herd dabei hat, wo man die Brötchen aufbacken kann. Die Preise sind natürlich nicht sehr niedrig, aber das ist ja für solch kleine Verkaufseinrichtungen normal.
Wer einen Discounter sucht, findet einen "LIDL"- Markt direkt am Ortseingang von Bergen, also in knapp 15 km Entfernung. Für Camper, die länger bleiben wollen eine günstige Basis zu preiswertem Nachschub an Proviant zu gelangen. Ob es weitere Einkaufsmöglichkeiten in der Nähe gibt, kann ich nicht sagen, aber auch von der Platzbesatzung wird Bergen empfohlen.
* gehobene Sanitärausstattung
+++++++++++++++++++++++
OK, die Sanitäreinrichtungen heben sich vom Standard der früheren DDR deutlich ab. Damen und Herren sind ordentlich getrennt, die gesamte Anlage ist ordentlich bis oben gefließt. . es gibt
• Einzelwaschkabinen
• Einzelduschen
• Behindertensanitärraum
Nahezu alle Waschbecken haben Warm- und Kaltwasser. Die Duschen werden mit 50 Cent-Münzen gefüttert. Wir hatten 2 x Pech - das Geld war, aber warmes Wasser gab es nicht. Nach dem Zirkus bei der Anmeldung haben wir verzichtet, das zu monieren. Als Camper sind wir einiges gewohnt und da es sehr warm war, ging das Duschen auch mal kalt.
Alles ist in solidem Zustand und wird täglich zwischen 13:00 und 15:00 Uhr gründlich gereinigt. In dieser Zeit steht eine Ausweichmöglichkeit zur Verfügung, die sich im oberen Bereich des Platzes befindet.
Diese Ausstattung als "gehoben" zu bezeichnen ist dann aber doch ein wenig hoch gegriffen. Ich würde es als Mindestausstattung bezeichnen, die man erwarten kann.
Als direkten Vergleich kann ich hier die Ausstattung auf dem Campingplatz in Juliusruh/Altenkirch heranziehen, die ich bei unserem Trip an die Ostsee aufsuchen musste. Die dortigen Sanitäranlagen schlossen im Vergleich bedeutend besser ab, werden aber nicht als "gehoben" beworben….
Im vorderen Bereich der Sanitäranlagen befinden sich 4 Abwaschbecken mit Warm- und Kaltwasser und Edelstahlbecken. Ausreichend und praktisch. Ebenfalls findet man gegenüber dem Abwaschraum die allgemein nutzbaren Waschmaschinen. Ob die Nutzung separat zu bezahlen ist, kann angenommen werden. Probiert haben wir es nicht.
Wer länger bleibt, muss also seine Wäsche nicht per Hand waschen!
* Baby-Wasch und -Wickelraum
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Nicht benötigt, aber sicherlich vorhanden. Praktische Einrichtung für Familien.
* Chemie-Entsorgung
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Naja, dass sollte heut zutage Standard sein und keiner besonderen Erklärung bedürfen!
* Camperküche
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Keine Ahnung. Die haben wir nicht gesichtet und auch keinen Hinweis dazu gesehen. Die Ausschilderung lässt auf dem Platz insgesamt zu Wünschen übrig.
* Fahrradverleih
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Auch hierzu ist keine Aussage möglich. In der Umgebung gibt aber einige Möglichkeiten mit wirklich guten Rädern. Wer also sein Fahrrad nicht mitnehmen will oder kann, wird auf der Insel ausreichende Möglichkeiten finden, auch wenn es nicht auf dem Platz sein sollte.
* Kinderspielplatz
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Siehe oben. Hier gibt es für Kinder wirklich schöne Spielmöglichkeiten.
* Kinderbetreuung
+++++++++++++++
Ich denke, dass auch das stimmt. Da sollte man nachfragen.
* flacher Natursandstrand
+++++++++++++++++++
Hier kommt wieder die Fantasie von Werbeleuten zum Ausdruck. Der Strand ist eher ein recht kleiner Bereich unterhalb der Steilküste. Es ist nicht einfach zu erreichen. Auch hier ist der Zuweg unbefestigt und recht steil. Der "Natursandstrand" besteht direkt am Ufer aus groben Kieselsteinen. Im Wasser wird es besser. Durch angeschwemmten Tang und Schaum ist das Ufer wenig appetitlich. Wie man auf dem Fotos sieht, handelt es sich um eine recht kleine Bucht, die genutzt werden kann. Sollten nur 1/3 der Besucher auf den Gedanken zeitgleich Baden zu wollen, dann wird es wohl sehr knapp….
Die nutzbaren Liegeflächen sind recht spartanisch. Gras gibt es wenig. Einen feinen Sandstrand wie man ihn an der Ostsee erwartet gibt es nicht. Der Badespaß hält sich auch deshalb in sehr engen Grenzen, weil es bis in tieferes Wasser ziemlich weit ist. Wenn Luft und Wasser einigermaßen warm sind, ist das natürlich für kleinere Kinder günstig, denn für die wird es erst sehr weit draußen gefährlich tief.
Also auch hier eine Frage des Standpunktes der Betrachter. Für kleine Kinder wunderbar, für größer oder Erwachsene kein Spaß, denn es dauert recht lang, ehe man zur begehrten Erfrischung kommt. Das Sonnen ist auch keine rechte Freude, da der Untergrund nicht so schön ist.
Wir sind es von unserem Dauercampingplatz gewohnt, jeden Morgen ins Wasser zu springen. Um das auch in Groß Banzelvitz zu tun, war alles zu umständlich und zu wenig einladend.
Inzwischen ist es ander Ostsee üblich, dass jeder so badet, wie er will, also mit oder ohne Badenazug. Direkt ausgewiesene FKK-Bereich gibt es kaum noch. An der Liegwiese in Groß Banzelwitz ist FKK offenar nicht erwünscht. Die Fläche ist auch zu klein, um dort einen Bereich abzuteilen und wir fanden auch keine Möglichkeit hüllenlos zu baden im näheren Umfeld.
* Kinderzelt
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Habe ich oben schon beschrieben. Das ist eine tolle Lösung.
* Wassersport
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Hier fällt es mir schwer, eine Bestätigung zu geben. Schwimmen ist erst nach einer längeren Wasserwanderung möglich. Segeln, ja dazu gibt es im Umfeld Liegplätze. Die Tretboote, die auf den Fotos im Internet zu sehen sind, liegen wohl in erbarmungswürdigem Zustand auf dem Zeltplatz. Im Wasser habe ich nur zwei dieser Teile gesichtet.
Auch zum Bootsverleih habe ich niemanden gesichtet, der sich das zu Eigen gemacht hätte. Nun muss ich aber auch sagen, dass ich mich dafür nicht sehr interessiert hatte.
* Ponyführen
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Sicherlich möglich, wobei ich aber keine Ponys gesehen habe.
* 250 Stellplätze mit E-Anschluss sowie 220 Volt Schuko, ECC, Zähler und Platzbeleuchtung
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In der Nähe der Stellplätze gibt es e-Anschlüsse, für die eine Pauschale zu zahlen ist. Für Kurzzeitcamper ist das ist das OK, wie das bei Campern gehändelt wird, kann ich nicht sagen. Da scheint mir eine Pauschale von 2 EUR pro Tag zu teuer!
Fazit
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Der Campingplatz ist nichts besonderes, aber für die Verhältnisse auf der Insel Rügen relativ preiswert. In Anbetracht der Tatsache, dass bis an die "richtige" Ostsee rund 30 km zu fahren sind, ist dieser Platz eher etwas für Camper, die einen naturnahen Campingplatz suchen, oder wie wir, eine geeignete Basis haben wollen, um die Festspiele in Ralswiek zu besuchen.
Das Niveau hat mich weniger angenehm berührt. Der Badespaß bleibt auf der Strecke.
Die angestellte Besatzung ist um Freundlichkeit bemüht, die von der Chefin höchstpersönlich zunichte gemacht wird.
Ich denke also, dass ich diesen Platz mit fast absoluter Sicherheit nicht mehr aufsuchen werde. Wenn Zeit zur Planung genug vorhanden ist, dann werde ich einen Platz suchen, der mehr in Seenähe liegt. Die einmalige Anfahrt nach Ralswiek sollte dabei das kleinere Problem sein.
Wer besondere Wünsche für seinen Aufenthalt auf dem Platz hat, ist gut beraten, diese Probleme zuvor schriftlich zu klären, denn alles andere könnte an der Laune der Chefin scheitern. Von dieser Seite scheint keine Kulanz oder Kundenfreundlichkeit erwartet werden zu können. Eigentlich schade, denn der Platz hat ohnehin schon eine Reihe von Nachteilen, die eine Magnetwirkung auf Gäste mindern. Wenn dazu noch Unfreundlichkeit und Unflexibilität kommen, dann wird es bedenklich.
Die abgegebene Empfehlung ist also eher halbherzig und unbedingt von den individuellen Ansprüchen abhängig.
Wir werden diesen Platz sicherlich nie wieder sehen....
Alles in allem kann ich für diesen Platz nur 2 Sterne vergeben, was aus der sehr einfachen Ausstattung, dem nur sehr eingeschränktem Badespaß am Strand und nicht zuletzt der mangelnden Kundenfreundlichkeit geschuldet ist.
Viel Spaß beim Lesen und jetzt schon danke für die Bewertungen und Kritiken
Immer Neugierig
(c) auch für Ciao als feldmaus2 weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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Deutschlands SCHÖNSTE Insel
Pro:
super Klima, Nette Leute, viele Sehenswürdigkeiten, meist gutes Wetter
Kontra:
in der Hauptsaison einwenig teuer - früh Buchen hilft ;-)
Empfehlung:
Ja
Hallo,
ich habe jetzt schon einige Berichte von der Insel Rügen gelesen. Und festgestellt das hier so einige verschiedene Meinungen über die „Größte und Schönste Insel Deutschlands“ gibt.
Deshalb habe ich mir gedacht euch einen neuen Bericht dazu zu setzen.
Aber dieses mal nicht von einem der Urlaub gemacht hat und gerade eine Woche erwischt hatte, in der es regnete, sondern von mir einen Waschechten Rüganerin, die fast 21 Jahre lang die Insel erlebt hat. Also gut, fangen wir an.
~~~Allgemeine Rügen Infos~~~
Die mit 926 km² größte und zweifellos auch schönste Insel Deutschlands bietet mit Wäldern, Wiesen und Feldern, Hügeln, Heide und Mooren abwechslungsreiche Flora und Fauna. Von Norden nach Süden sind es 51,4 km und von Westen nach Osten sind es 42,8 km. Der Naturpark Rügen umfasst 770 km², ausgenommen sind die Gebieter der Nationalparks Vorpommersche Boddenlandschaft und Jasmund, sowie des Biosphärenresevats Südost-Rügen und Ackerflächen im Inselkern. In der letzten Eiszeit wurde Rügens Oberfläche durch Gletscher gestaltet. An der arg zerklüfteten und dadurch nahezu 600 km langen Küste, wechseln sich Bodden und Nehrungen sowie mehr als 100 m hohe leuchtend weiße Kreidefelsen mit flachen sandigen Ufern ab.
Rügen hat ca. 78000 Einwohner, wovon ca. 17000 in unserer Kreisstadt Bergen wohnen. Neben Bergen gibt es noch 3 weitere Städte auf der Insel.
Rügen ist in 41 Gemeinden aufgeteilt, über die Hälfte der Gemeinden sind Fremdenverkehrsorte. 7 Orte können sich Seebad und 3 Erholungsort nennen.
Sie können die Insel Rügen mit der Bahn (80 km Bahnschienen), mit dem Pkw über den Rügendamm (2,7 km) oder über die Fährverbindung Glewitz – Stahlbrode erreichen. Ein kleiner Flugplatz ( Güttin) im Zentrum der Insel könnte ebenfalls genutzt werden.
40 Buslinien sorgen dafür, das sich der Inselgast mit den verschiedenen Rügentickets ohne Pkw fortbewegen kann.
Um und auf Rügen gibt es 24 Häfen, davon 21 Sport- u. Yachthäfen.
Auf Rügen wird sehr viel wert auf Naturschutz gelegt. Der Nationalpark Jasmund mit der Kreideküste, das Biosphärenreservat Südost-Rügen, der Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft (Feuchtgebiet von internationaler Bedeutung) zeugen davon.
Sportlich kann man sich auf Rügen mit Wandern, Radfahren, Reiten, Golfen, Schwimmen, Surfen, Angeln u.v.m. beschäftigen.
Für Campingfreunde stehen 21 Plätze zur Verfügung.
~~~ Zur meiner Heimat – Nordwest Rügen ~~~
Mit seinen Hauptorten Gingst, Neuenkirchen, Trent, Schaprode und Rappin, liegt in einer malerischen Landschaft, umgeben von Boddengewässern und kleinen Wieken.
Nordwest-Rügen kann nicht mit großen Kurorten, langen Sandstränden und Uferpromenaden aufwarten, dafür aber mit traumhafter Landschaft. Stille einsame Boddenbuchten laden zum Verweilen ein, leise wispert das Schilfrohr und der scheue Graureiher streicht ab, um auf Nahrungssuche zu gehen.
Wenn sich am Abend die untergehende Sonne im Wasser spiegelt, kann man den Haubentaucher mit seinem Nachwuchs beobachten. Die Höckerschwäne fallen allabendlich mit singenden Flügelschlag in die Nachtquartiere ein. Jedes Jahr im Frühjahr und im Herbst kommen tausende nordische Gänse und Kraniche, um sich für die lange Reise in die Brutgebiete bzw. Winterquartiere zu stärken.
Die weitere nähere Umgebung lässt sich gut erkunden, so erreicht man in knapp 40 Minuten die Insel
Hiddensee, mit der Fähre von Schaprode. Über die Wittower-Fähre gelangt man auf die Halbinsel Wittow mit dem bekannten Kap-Arkona, aber auch die langen weißen Sandstrände von Juliusruh und Glowe ( Schaabe) sind schnell zu erreichen.
~~~ Was gibt es denn zu sehen ? ~~~
**Nordwest-Rügen**
Gingst: Handwerkerstuben, original 18. Jahrhundert
Kirche, ab Juli 2000 Miniaturpark Rügen mit allen Sehenswürdigkeiten
Waase: Holzgeschnitzter Altar in der Dorfkirche
Töpferhof Wusse/ Ummanz, Möglichkeit zum Töpfern
Neuenkirchen: Holzaussichtsturm auf dem „Hoch Hilgor“
Vogelinsel Beuchel
Älteste Orgel Rügens in der Kirche
Werkstatt Kratzsch in Sylvin, Holzbildhauer, Keramik-
offene Werkstatt
Schaprode: Alter Fischerort
Überfahrt Insel Hiddensee
Hiddensee: Autofreie Insel mit 3 Hauptorten (Fahrrad, Kutsche)
Leuchtturm mit Aussichtsplattform in Kloster
Gerhart Hauptmann Gedenkstätte, ehemaliger Wohnsitz
Heimatmuseum Hiddensee ( Hiddensee Schmuck)
**Süd-Rügen**
Garz: Ernst-Moritz-Arndt Museum und Geburtshaus in Groß Schoritz
Putbus: Puppen und Spielzeugmuseum
Orangerie Putbus, Stadtbibliothek, Cafe`
1. Galerie „Romantiker auf Rügen“
2. Galerie „monatlich wechselnde Ausstellungen“
Galerie im Haus des Gastes
Circus, runder Platz
Theater
**Mönchgut**
Göhren: Heimatmuseum, Museumshof, Rookhus, Museumsschiff „Luise“
Middelhagen: Schulmuseum
Groß Zicker: Pfarrwitwenhaus, Hallenhaus 1723
**Granitz**
Binz: 1. Deutsches Fälschermuseum
Jagdschloss Granitz (38m hoher Mittelturm), Historische Innenausstattung
Keramikgalerie und Glasbläserei Binz
Seebrücke, Kurplatz und Kleinbahn zum Jagdschloss Granitz
Prora: Museumsmeile: Eisenbahn und Technikmuseum, Kulturkunststatt-Museum
Zirkow: Rügenhaus – Museumshof
**Jasmund**
Bobbin/ Glowe Schloss Spyker ( Hotel, Restaurant)
Saßnitz: Königsstuhl 117 m hoher Kreidefelsen im Nationalpark Jasmund
Wissower Klinken (1818 von Caspar David Friedrich als Kreidefelsen von Rügen gemalt)
Mukran: Feuersteinfelder (Naturschutzgebiet einmalig in Europa)
**Wittow**
Kap Akona: Leuchttürme, Steilküste
Atelier Am Kap Putgarten, Malerei, Keramik, Steinschleiferei
Vitt: Altes einsames Fischerdorf, direkt in einer kleinen seichten
Bucht an der Ostsee, Uferbetkapelle, frischer Räucherfisch
**Bergen**
Bergen: Ernst-Moritz-Arndt Turm, Aussichtsturm auf dem Rugard
Stadtmuseum im Klosterhof
**Insel Hiddensee(die kleine Schwester Rügens ( 18,6 km²))**
Vitte: „Blaue Scheune“ Museum
Kloster: Gerhard-Hauptmann-Gedenkstätte, bester Inselblick vom Leuchtturm
Hiddensee Goldschmuck, 16 teiliger Halsschmuck (1873/74)
**Stralsund ( das Tor zur Insel )**
Stralsund: Deutsches Museum für Meereskunde und Fischerei
Kulturhistorisches Museum und Speicher
Marinemuseum Stralsund/ Dänholm
~~~ Meine Meinung ~~~
Ich finde das die Insel auf der ich wohne ein super Platz ist um sich von seinem Alltagsstress zu erholen. Die Bäderordnung sorgt bei uns dafür das wir von März bis Oktober auch am Sonntag einkaufen gehen können. Ich denke jedoch das wer Rügen zum ersten mal Besuchen kommt sich mindestens eine Woche dafür Zeit nehmen sollte, um alles sehen zu können.
Viele von unseren Urlaubern auf der Insel sind aber nicht zum ersten mal auf der Insel. Woher ich das weiß? Ich arbeite selbst in einer Touristeninformation in dem Dorf Gingst. Und habe daher sehr viel Kontakt mit den Gästen der Insel. Sehr viele von denen erkundigen sich schon in Ihrem Urlaub bei uns wo sie das nächste mal eine Unterkunft mieten könnten.
Die Insel ist in meinen Augen wunderschön, nicht nur im Sommer, um an der Ostsee baden zu können, sondern auch im Winter, wenn man die Straßen entlangfährt und dann den Einblick auf die kleinen Verschneiten Dörfchen hat. Ich kann jeden nur empfehlen unser Insel mindestens einmal in seinem Leben besucht zu haben.
~~~ Und jetzt ein kleiner Tipp von mir~~~
Habt ihr euch dafür entschieden die Insel zu erkunden, dann meldet euch bei mir und ich gebe euch einen Link zu einer Seite auf der Ihr super beholfen seit, hier könnt Ihr eine Unverbindliche Anfrage stellen oder aber auch sofort den Urlaub fest buchen.
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Ich würde mich freuen, auch Dich bald auf „meiner“ Insel begrüßen zu können.
Bis bald
Copyright by Maike weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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Immer_Neugierig, 09.09.2005, 23:27 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
... immer eine Reise Wert. Wohl keine Insel an der Deutschen Küste bietet soviel Vielfalt wie die Insel Rügen!
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Einfach nur Traumhaft
Pro:
siehe text
Kontra:
siehe text
Empfehlung:
Ja
Vorwort:
War diesen Sommer das erstemal auf Rügen war zwar aber ein ganzes Stück zu fahren aber es lohnte sich:
Insel Allgemein:
Die Insel ist sehr schön , bietet viele schöne Ecken und auch sehr viele Strände zum Baden in der Ostsee. Auch Rundfahrten z.b. zu der Stubenkammer, Kap Arkona, um die Insel Vilm und und und sind möglich. Landschaftlich ist sie wunderschön durch die Allenstraßen, wälder, seen und auch manchmal verschlafenden Döfer wie Vilmnitz.
Freizeitangebote:
Wir waren nun 2 Wochen da und das sind welche die wir ausprobieren konnte in der Zeit.
-Ostseebad Göhren: Ein sehr sauberes und Preiswertes Ostseebad, einzige was man zahlen muss ist der Parkplatz.Man kann sich dort Strandkörbe für ein kleinen Preis Mieten oder einfach so auf den Strand legen, die anfahrt ist ausgeschildert und Parkpklätze gibt es auch reichlich.
-Ostseebad Binz: Es liegt direckt an einer Strandpromenade und ist viel Besucht. Parkplätze wie Strandkorbverleihe gibt es reihlich. Von dort werden auch Fahrten zur Stubenkammer und Kap arkona angeboten.Die Preise sind etwas teurer aber auszuhalten. Auch ausgeschildert.
-Strand Prora Nord, dies ist ein gemischter Strand, Textil udn FKK. Er ist Kostenfrei und ein Naturstrand. Es lohnt sich schon dahin zugehen. Wir haben dort sogar Kostenfrei geprakt.
-Rasender Roland. Der Zug lohnt sich einfach mal mit zu fahren. Zwar teurer als ein Normaler Zug, aber mit ihm sieht man viel der Landschaft. Die Schmalspurbahn fährt von Putbus bis Göhren, brauch ungefair 66 min.
-Jagdschloss Granitz: Man erreicht es vom parkplatz mit einer Tschu Tschu bahn oder zu fuss. Die TT Bahn muss man bezahlen aber die Preise für Hin und zu rück sind nicht zu teuer. Während der fahrt kriegt man was zum Schloss erzählt und später zum TT Bahn. Mann kann auch von Binz mit der Tusch Tusch bahn dahoch fahren. Das Jagdschloss ist schön, man muss wohl eintrittzahlen um auf den Turm zu gelangen und einmal eine ganze Sicht über Rügen zu haben.
Es Gibt noch mehr dinge wie Zauberhafte andere Strände, Städte, Häfen wie in Sassnitz und und und.
Leider sind die Freizeitangebote oft nur oberhalb Putbus wie die Badestrände oder so.
Preise:
Die Preise sind eigentlich für Rügen normal, eine Schifffahrt kostete meist 9€ und dauertn 1,5 Stunden. Getränke wie Speisen eigentlich Normal. Einzige wo man auspassen muss sind die Parkplätze da gibt es welche die pro halbe stunde 7 stunde 1.5€ haben wollen andere die jede studne 1€ haben wollen oder die günstigen jede halbe stunde 0,3€. Es gibt kaum Kostenfrei Parkplätze. Da muss man sich schon etwas auskennen.
Straßen:
Die Straßen können ganz schön gewöhnungsbedürftig sein, da sie oft noch geflastert sind mit alten Steinen, oder nur halb getert halb geflastert. Aber es gehört zu rügen. Genauso Straßenschilder gibt es selten, also besser nicht dannach fahren ;-). Ansonsten sind sie sehr gut gemacht. Auf Rügen fährt man nur mit Licht und meist 80km/h.
Fazit: Ich fand den urlaub auch mit nicht ganz so guten Wetter einfach traumhaft und kann rügen nur weiter empfehlen weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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April, 29.07.2005, 14:42 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Super, daß Dein Urlaub so schön war. Ich liebe Rügen auch sehr. Dein Bericht läßt sich etwas schwer lesen...Vielleicht könntest Du ihn nochmal überarbeiten!? LG April
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Greifswald @ Rügen
Pro:
abwechslungsreiche und erholsame Insel
Kontra:
hier und da treibt sich der Nepp \'rum
Empfehlung:
Ja
Im Juli 1999 verbrachten wir unseren Sommerurlaub an der Ostseeküste. Dieses Vorhaben wurde leider erst nach einigem Wunschdenken erfüllt.
Da wir nicht an einem Ort bleiben wollten, sondern einen breiten Bereich der Küste sehen wollten, entschieden wir uns für die Fahrt mit dem Auto. Von unserem Heimatort Ludwigshafen fährt man am Besten über Berlin, um dann per Landstraße (B194) bis nach Stralsund zu gelangen. Leider ist dieses letzte Stück durch die reine Landstraßenverbindung sehr zeitraubend, die Alternative über die nordwestliche Autobahn her hat uns wegen des erheblich weiteren Weges allerdings abgeschreckt.
Von Stralsund ausgehend suchten wir unser Hotel und sind schließlich auf eine mittelgroße Unterkunft in Greifswald-Wieck gestoßen. Greifswald war uns bis dahin nur durch das Kraftwerk bekannt. Heute wissen wir, daß auch Greifswald eine Hansestadt war/ist und über reichlich schöne Ecken verfügt.
Der Ortsteil Greifwald-Wieck ist ein kleines Fischerdorf und liegt direkt an der Ostseeküste, genauer gesagt am Greifswalder Bodden. Ich finde dies ist eine der schönsten Ecken in Greifswald. Reetgedeckte Häuser an einem wunderschön gelegenen Hafen und als Mittelpunkt eine hölzernde Klappbrücke im holländischen Baustil. Diese ermöglicht auch die Zufahrt zu dem Fischerdorf und führt über den kleinen Fluß Ryck, welcher die Vororte Wieck und Eldena trennt. Unser Hotel, ich meine es hieß Fährhaus, lag direkt zu Füßen dieser Brücke. In diesem Hafen findet man einige schöne Restaurants, welche mit Fischspezialitäten nicht geizen.
Die Innenstadt von Greifswald besteht wie viele Städte dieser Gegend aus einem großen Marktplatz umsäumt von geschichtsträchtigen Giebelhäusern. Es gibt dort auch reichlich Cafe’s und Kneipe, welche zum Verweilen und Ausspannen einladen. Drei Kirchen bestimmen das Stadtbild Greifswald’s. Alle drei Kirchen sind im gotischen Stil erbaut. Zum einen ist die der Dom St. Nikolaus, im Volkmund auch der ‚lange Nikolaus’ genannt. Weiter die ‚dicke Marie’ (St. Marien) und der ‚kleine Jakob’ (St. Jakobi).
Neben dem Fischerdorf Wieck findet sich auch der Ortsteil Eldena wie ich bereits erwähnte. Dieser Ortsteil wird als der Grundstein Greifswaldes genannt. Grundlage war das Kloster Eldena, welche übringens von Greifswald berühmten Sohn Casper David Friedrich in vielen Varianten gemalt wurde. Dieser Casper David Friedrich ist aber vor Allem für seine Bilder der Kreidefelsen bekannt. Und diese wollen wir natürlich auch sehen, so wurde nach einem Besuch auf Rügen sehr viele.
Rügen hat aber nicht nur die Kreidefelsen zu bieten, Rügen ist sehr abwechslungreich und hat mit seinen 574 km Strand bzw. Küste nicht nur Badegelegenheiten im Angebot. Wer auf Rügen per Auto will muß u.U. ein wenig Stau in Kauf nehmen, so ging es zumindest uns. Morgens hin und abends wieder zurück mußten wir oftmals viel Geduld auf der B96, von/in Richtung Stralsund, lassen. Aber man ist ja schließlich im Urlaub und da hat man auch mal Gelegenheit die Gegend in Ruhe anzusehen.
Im Zentrum der Insel liegt Bergen, diese Stadt hat Ihren Namen daher, daß alle Straßen welche zum Zentrum, ein inzwischen schön hergerichteter Markt, führen ansteigen. So hat man es mir erzählt. Bergen ist m.E. die einzige Stadt auf Rügen, auf welche man shoppen kann, so weit man davon reden darf. Besonderes Mitbringsel ist der Bernsteinschmuck, es handelt sich dabei um fossiles, versteinertes Harz. Diesen Schmuck trug mit Vorliebe meine Grundschullehrerin ... naja, gefällt halt’ nicht jedem.
Besonders schön habe ich die Fahrt mit dem ‚Rasenden Roland’ in Erinnerung. Es handelt sich dabei nicht um einen Amokläufer mit selbigen Namen, sondern um eine Schmalspurbahn. Die Dampflok startete in Putbus und fährt in etwas über ein Stunde bis nach Göhren. Für die Entfernung von 24-25 km wahrlich kein Geschwindigkeitsrekord. Aber will heute schon schnell in der Dampflok sitzen, von mir aus hätte die Fahrt noch langsamer sein dürfen. So betrug die Höchstgeschwindigkeit etwa 20-30 km/h und für den Betrag von etwas über DM 50,- (Hin-/Rückfahrt) darf man ja auch ein wenig sitzen bleiben und die Gegend genießen.
Putbus hat herrlich schöne Bauten im klassizistischen Stil, welche durch schön angelegte Parks noch hervorgehoben werden. Im Ortkern gibt es einen groß angelegten Kreisverkehr um einen solchen Parks. Hätte stundenlang im Kreis fahren können, zumindest mit dem Fahrrad.
Mit der Schmalspurbahn fährt man auch am Jagdschloß Granitz vorbei, man kann natürlich aussteigen, denn hier gibt es auch einen Bahnhof. Leider konnten wir die Aussicht vom Turm nicht genießen, da diese zu diesem Zeitpunkt restauriert wurde. So blieb es bei einem kurzen Aufenthalt vor dem im gotischen Baustil gebauten Prachtstück.
Der Zielort des ‚Rasenden Roland’ Göhren ist neben Sellin ganz auf Badegäste eingerichtet. Hier kann man sich vorstellen, wie noch vor hundert Jahren die Berliner betuchten Badegäste ihre Sommerfrische genossen haben. Sehr lange Seebrücken lassen einem tief in die Ostsee trockenen Fußes gehen. Göhren hat einen schönen Kurpark mit einer Konzertmuschel und nicht zuletzt einen gewaltigen Findling mit dem Namen Buskam. Wer nicht baden mag kann die ausgelassenen Badegäste bei einem Spaziergang auf der Promenade beobachten.
An einem anderen Tag verbanden wir den Besuch der Kreidefelsen mit einem Abstecher an den östlichen Punkt der Insel - ‚Kap Arkona’. Von Putgarten aus fährt man mit der ‚Bimmelbahn’ zum Ziel, da man das Auto stehen lassen muß. Ein Spaziergang dorthin ist auch möglich, da es sich um eine Strecke von etwa 2-3 km handelt. Am Ziel angekommen genießt man die Rundumsicht der 3 Türme, ich glaube 2 davon waren Leuchttürme. Beeindruckend waren auch die Schwalben, welche rund um die Türme flogen. Gegen den Wind ankämpfend blieben sie zeitweise in der Luft stehen.
Danach waren wir auf die Kreidefelsen gespannt, schade war auch hier, daß man nicht direkt mit dem Auto annähernd an diese fahren konnte. Statt dessen wird man auf einen Parkplatz ein paar Kilometer entfernt geschleust um dann mit einen Bus an die Kreidefelsen zu fahren. Natürlich alles nicht umsonst. Dies hat uns aber nicht die gute Laune verdorben und die Kreidefelsen sind zu Recht das Highlight der Insel. Schade nur, daß uns erst hinterher einfiel die Kreidefelsen von unten, dem Meer, zu betrachten. Die Kombination zwischen den fast weißen, steil nach unten fallenden Felsen und der manchmal rauhen Ostsee ist nicht zu beschreiben. In diesem Moment sind mir immer wieder die Bilder von Casper David Friedrich eingefallen.
Leider blieb uns keine Zeit für Hiddensee und die vielen anderen Details der wohl schönsten Insel Deutschlands. Ich kann nur jedem empfehlen, welcher mit dem Gedanken spielt Rügen zu besuchen, nimm’ Dir Zeit, solange Du sie hast.
Vielen Dank fürs Lesen und Bewerten,
Gruß Michael
Habe die Kategorie 'Rügen' gewählt da wir ursprünglich die Insel sehen wollten und von Greifswald, wo wir unsere Unterkunft fanden, so positiv überrascht waren. weiterlesen schließen -
Urlaub im Ossiland - Teil 5
02.08.2003, 22:35 Uhr von
LosGatos
Seit Ende 2000 schreibe ich Beiträge in Meinungsforen, derzeit hauptsächlich bei Ciao und Yopi (ü...Pro:
wunderbare Natur, angenehmes Klima
Kontra:
von München zu weit weg
Empfehlung:
Ja
Zum Abschluss meiner Serie „Urlaub im Ossiland“ gibt es nun noch einen Überblick über das, was wir außerhalb unseres Urlaubsortes Göhren sonst noch auf der Insel unternommen und erlebt haben.
NATIONALPARK JASMUND
Wer noch nie auf Rügen war und nur wenig von dieser Insel gehört hat, bringt den Namen Rügen wohl zuerst mit den berühmten Kreidefelsen in Verbindung. Diese liegen an der Küste im Nationalpark Jasmund auf einer Halbinsel im Nordosten der Insel nördlich von Sassnitz.
Wir machen uns zweimal dorthin auf den Weg. Zunächst steuern wir den Parkplatz P5 außerhalb von Sassnitz an. Von dort machen wir eine Rundwanderung von vielleicht 5 km, die uns durch einsame Wälder, wo wir die Ruhe und Abgeschiedenheit genießen, und später an der Steilküste vorbeiführt. Dieser Küstenabschnitt nennt sich Wissower Klinken. Über Holztreppen gehe ich zum Kiesstrand hinunter und spaziere riesige Kreidewände entlang. Und wie fast überall in dieser Gegend treffe ich in Ufernähe auf Schwäne, die das wenig salzhaltige Wasser nicht scheuen und hier gemächlich ihre Runden drehen.
Der berühmteste Kreidefelsen Rügens ist jedoch der Königsstuhl. Um dort hinzugelangen, fährt man z.B. auf den Parkplatz in Hagen (nördlich von Sassnitz). Von dort kann man entweder per Bus oder zu Fuß zum Königsstuhl gelangen. Für PKW-Verkehr ist die Straße jedoch gesperrt. Wir entscheiden uns für den 3 km langen Fußweg (einfache Entfernung). Nach einer etwa 45minütigen keineswegs anstrengenden Wanderung durch malerische Wälder und Sumpfgebiete erreichen wir den Königsstuhl. Die Busse sind natürlich vor uns da und mit ihnen Unmengen von meist älteren Touristen, die alle schnell zum Königsstuhl geschleust werden. Die restlichen 100-200m Fußweg nimmt ihnen keiner ab. Wer zum offiziellen Königsstuhl-Aussichtspunkt gehen möchte, muss allerdings 1 EUR berappen. Die Massen bringen hier einiges ein. Wer eine Kurkarte hat, bekommt sogar 20 Cent Rabatt. Die haben wir ja! „Gänsefleisch net läsen? Die Gurgarte müssen Se vorher vorzeigen“. Bevor wir uns auf lange Diskussionen einlassen, zahlen wir gerne 2 mal 20 Cent Sonder-Soli. Der Ausblick ist übrigens keinen Euro wert. Wesentlich schöner sieht man den Kreidefelsen vom etwas entfernter gelegenen und kostenfreien Punkt „Viktoria-Sicht“. Außerdem nutzen wir auch hier die Möglichkeit, über 412 Stufen den steilen Weg zum Ufer hinunterzugehen. Das bekannte Bild: weiße Felsen und weiße Schwäne, und natürlich viele Menschen. Wer da hinuntergeht, muss auch wieder zurück. Aber es gibt genügend Haltepunkte zum Ausruhen. Und die Stufen sind nummeriert, so dass man stets weiß, was man hinter und noch vor sich hat. In 10-15 Minuten sind wir ohne Probleme wieder oben. Nach einer kleinen Stärkung mit einem Brötchen mit einem schönen Stück Räucherfisch machen wir uns auf den Rückweg. Auf dem Parkplatz werden Großstadtpreise verlangt: Hier kostet es pro Stunde 1,30 EUR, sonst öffnet sich bei der Ausfahrt die Schranke nicht.
HALBINSEL MÖNCHGUT
Diese Halbinsel umfasst die Ostseebäder Sellin, Baabe, Göhren und Thiessow. Es ist insgesamt ein sehr malerischer Teil der Insel. Immer wieder fährt man durch Alleen, deren Bäume die Straße wie ein Tunnel umschließen. Und es gibt zahlreiche Radwege, die auch durch Wälder führen und daher zu kleineren gemütlichen Touren einladen. Die nach Binz bekanntesten Badeorte liegen auf Mönchgut. Neben den Informationen über Baabe und Sellin (s.u.) verweise ich an dieser Stelle auf meinen Beitrag über das Ostseebad Göhren („Urlaub im Ossiland – Teil 2“).
BERGEN
Rügen ist nicht nur eine Insel, sondern auch ein Landkreis. Hier zugelassene Autos fahren alle mit dem Kennzeichen RÜG. Bergen ist die Kreisstadt und liegt entsprechend zentral. Wie es sich für eine Kreisstadt gehört, ist sie Sitz sämtlicher Rügener Ämter und versprüht somit wenig Charme. Immerhin liegt hier mit 91m der höchste Punkt der Insel im Rugard, einer ehemaligen slawischen Festung. Aussicht bietet der dort gelegene Ernst-Moritz-Arndt-Turm, benannt nach dem hier geborenen Patrioten und Dichter, oder der Turm der St. Marien-Kirche.
KAP ARKONA
Kap Arkona, das Nordkap Deutschlands, nördlicher als Flensburg! Hier ist es im Sommer in ganz Deutschland am längsten hell. Und wen wundert es, dass es hier im Jahr mit 2024 an der Zahl die meisten Sonnenstunden hat. So gemessen zumindest im Jahre 1995. Über eine schmale Landzunge erreicht man diesen nördlichsten Teil der Insel. Wir nehmen Kurs auf Putgarden und Kap Arkona. Am Parkplatz heuern wir zwei Fahrräder. Der überaus freundliche Vermieter, der LosGatos’ Freundin sofort mit „ja, den grüß ich auch“ auskontert, als die im höchsten Norden Deutschlands immer noch auf ihrem alpenländischen Gruß besteht, gibt uns ein paar Instruktionen, nicht nur zum Gebrauch der Nabenschaltung, sondern auch für die empfohlene Fahrtroute. Bald sind wir an der schroffen Küste, dann bin ich vom Anblick der vom Mohn durchsetzten Felder entzückt. Wir machen eine wunderschöne Rundfahrt. Natürlich gilt es, an den Leuchttürmen anzuhalten. Sogar heiraten kann man hier. Heute aber nicht, denkt sich LosGatos. Hier hausten auch einst die Slawen, wie auf ganz Rügen. Ihrem Gott, dem Svantevit, dem mit den 4 Köpfen, ist hier eine Holzstatue gewidmet. Die Leuchttürme kann man auch besichtigen, aber insgesamt sind wir heute etwas spät dran. Vielleicht kommen wir ja noch einmal hierher. Wenn nicht in diesem Urlaub, dann vielleicht ein andermal. Nach einem kurzen Rundgang setzen wir unsere Fahrt per Rad fort. Die kleine Kapelle im Dörfchen Vitt wird noch mitgenommen. Dort erwerben wir für LosGatos’ Freundin etwas Bernsteinschmuck. Dann schließt sich der Kreis. Der Vermieter ist froh, dass wir die Fahrräder unversehrt und pünktlich vor 18 Uhr zurückbringen.
OSTSEEBÄDER BAABE, SELLIN, BINZ
Baabe ist der nördlich gelegene Nachbarort Göhrens. Hierhin sind wir eines Nachmittags per Fahrrad unterwegs. Ein kleines Seebad, zu dessen Strand eine mit Geschäften, Restaurants und Imbissen dicht gesäte Straße führt. Man kann Baabe auch bequem zu Fuß entlang der Bernsteinpromenade von Göhren aus erreichen. Es ist einer jener Tage, die wir auf Rügen verbringen und an denen das Wetter etwas durchwachsen ist. Nicht gerade ein Strandtag. Dennoch locken heute leicht frustriert dreinschauende Strandkorbvermieter Hartgesottene mit Schnäppchen-Angeboten von 2 EUR pro Strandkorb.
Dann radeln wir gleich weiter nach Sellin. Hier wirkt alles etwas ungemütlich. Riesige Betonbauten und teure Hotelanlagen vermitteln wenig Urlaubsstimmung. Wir kommen am Nemo-Bad vorbei, das wir mal aufzusuchen gedenken, falls das Wetter auch in den nächsten Tagen zweideutig bleibt. Schließlich gelangen wir auf eine ziemlich belebte Geschäftsstraße, die alles bietet, was Urlauber wünschen: Einkaufsmöglichkeiten und Gastronomiebetriebe en masse. Am Ende der Straße, die als Sackgasse endet und dort der Bäderbahn eine Wendemöglichkeit bietet, führt eine sehr steile Treppe tief zum sehr gepflegt wirkenden Strand hinunter. Wer schlecht zu Fuß ist, kann auch einen Lift benutzen. Die Strandkörbe sind heute einsam und verlassen. Von oben sieht es aus, als schauten sie sehnsüchtig nach Süden, in der Hoffnung, irgendwann würden sich ein paar Sonnenstrahlen oder gar Strandgäste in ihnen verirren. Blickfang ist hier jedoch die lange Seebrücke und das direkt daran gelegene Restaurant. Ich bin bei dem Anblick sofort felsenfest davon überzeugt, dass es sich um das Restaurant handelt, in dem der bekannte Loriot-Film „Papa ante Portas“ endet. Ich schaue deshalb sofort auf die ausgehängte Speisekarte, ob es hier nicht „Apfel Helene“ gibt. Später kommen mir allerdings Zweifel. Denn die Seebrücke in Sellin ist erst 1998 nach 7jähriger Bauzeit wiedereröffnet worden. Der Film mit LosGatos’ Lieblingshumoristen ist jedoch schon älter. Später würde ich feststellen müssen, dass ich mich in der Tat getäuscht hatte. Damit war klar, dass es hier „Apfel Helene“ auch nicht geben konnte. Natürlich lädt eine solche Seebrücke dazu ein, sie bis ans Ende abzulaufen, dort, wo auf jedem Pfeiler mindestens eine Möwe sitzt. Als wäre es ihr Job, die Brücke zu bewachen. Auf dem Heimweg erwischt uns zum Schluss doch noch ein kräftiger Schauer. Triefend und durchweicht geben wir unsere Räder beim Verleiher ab.
Der nächste Tag führt uns dann in der Tat in das Nemo-Bad. Immerhin ist hier der Parkplatz, der allerdings noch mehr einem Acker gleicht, kostenlos. Etwas teurer wird natürlich der Badbesuch selbst. Da wir hauptsächlich in den Sauna-Bereich wollen, lösen wir entsprechende Karten mit zusätzlicher Schwimmbadbenutzung. Außerdem leihen wir uns Bademäntel aus. Alle in Anspruch genommenen Leistungen werden auf einem Chip registriert, der gleichzeitig als „Sesam-öffne-dich“ wirkt. Gezahlt wird zum Schluss. Jedenfalls haben wir deutlich über 30 EUR dagelassen. Wie in fast allen Spaßbädern, ist das Schwimmen nur bedingt möglich. Es gibt keine Bahnen, die man rauf und runter schwimmen kann. Es ist mehr planschen angesagt. Draußen und drinnen inklusive Wasserstrahlmassagen. Natürlich gibt es auch eine spiralförmige Rutschbahn. Auch LosGatos möchte noch mal Kind sein. Also rauf und rein in die Röhre. Es kommt mir schlimmer vor als Achterbahn, und die war noch nie mein Fall. Mir ist so schwindlig, dass ich auf eine Wiederholung gerne verzichte. Alter Mann, bleib bei deinem Meer! Die meiste Zeit verbringen wir ohnehin im Sauna-Bereich. Es gibt zwar 6 verschiedene Saunen und Dampfbäder, aber wer z.B. die Erdinger Therme kennt, wird hier weniger begeistert sein. Aber letztlich ist für mich der Erholungswert eines Saunabesuchs immer stark davon abhängig, wie viele Leute dort sind. Heute herrscht trotz des wieder durchwachsenen Wetters nur eher mäßiger Besuch vor. Jedenfalls hatte ich es mir schlimmer vorgestellt. Am allerliebsten habe ich natürlich einen Raum für mich allein. Allergisch bin ich gegen Sauna-Schwätzer und Aufguss-Fanatiker. Deshalb achte ich (LosGatos) bei der Auswahl der Räumlichkeiten stets darauf, nicht in Aufguss-Zeiten hineinzugeraten. Weitaus schlimmer sind allerdings Leute, die ihre Kinder mit in die Sauna nehmen. Zwar sind die Sprösslinge in den seltensten Fällen in den Schwitzkammern anzutreffen. Jedoch werden die dann bevorzugt in den Whirlpool gesteckt. Dieses Mal wird jedoch der Vogel abgeschossen. Eine junge Familie stellt ihr Baby im Tragekorb direkt neben meinem Liegestuhl ab. Der Säugling zeigt auch sofort lauthals seinen Unmut, wobei ich natürlich nicht weiß, ob der speziell gegen mich oder generell gegen Schwimmbäder gerichtet ist. Soll ich mich jetzt aufregen? Wir fliehen in den Ruheraum. Da es die Kindeseltern offenbar nicht im geringsten stört, dass ihr Sprössling 1-2 Stunden ununterbrochen durchbrüllt, haben sie den Hauptliegeraum bald fast für sich allein. Dafür füllt sich der Ruheraum um so mehr. Frechheit siegt.
Den bekanntesten Kurort Rügens, das Ostseebad Binz, besuchen wir erst gegen Ende unseres Inselaufenthaltes. Nicht nur das mittlerweile wieder viel bessere Wetter erinnert uns an mediterrane Urlaubsorte. Hier gibt es in der Tat eine ewig lange Strandpromenade mit Geschäft an Boutique und Gastronomiebetrieb an Hotel sowie zahlreiche Stände, die hier natürlich hauptsächlich Bernstein anbieten, das Gold der Ostsee. Ich verspüre zunächst etwas Ballermann-Atmosphäre, wenn auch das Publikum ein anderes ist. Die Preise dürften hier wesentlich touristischer sein als z.B. in Göhren. Kurz, es ist nicht unbedingt eine Atmosphäre, die mich zu einem Restaurantbesuch animieren würde. Und wohnen möchte ich hier schon gar nicht. Bald erreichen wir das Kurhaus, wo so manche Besucher sich vom Kurkonzert berieseln lassen. Betagte Damen werden hier besungen wie Mary-Lou oder Marina, die einstmals Schönste der Welt. Keine andere Musik würde besser hierher passen, in diesem Moment auch für LosGatos wirklich Feel-Good-Musik. Es müssen nicht immer die Stones sein. Und es wird Zeit, LosGatos’ Freundin in den Arm zu nehmen. Auch hier gibt es eine Seebrücke und rechts und links davon Strand und Strandkörbe en masse. Und genügend Besucher, die heute davon Gebrauch machen.
JAGDSCHLOSS GRANITZ
Das Jagdschloss Granitz liegt in der Nähe von Binz. Kommt man von der Halbinsel Mönchgut, biegt eine Straße rechts ab. Dann ist man nach wenigen Kilometern bereits da. Auch dieser Parkplatz ist gebührenpflichtig. Bis zum Jagdschloss sind es vom Parkplatz 3-4 km. Es geht auch etwas bergauf. Deshalb gibt es einen kleinen Zug, der diejenigen, die entweder lauffaul oder einfach nicht gut zu Fuß sind, bis zum Jagdschloss und natürlich auch wieder zurück transportiert. Sogar junge Leute sehen wir aus der Bahn aussteigen. Kann es für einen gesunden und rüstigen Mensch Sinn des Urlaubs sein, sich durch die Gegend kutschieren zu lassen?! Wir scheuen den Weg über Stock und Stein dagegen nicht, genießen den herrlichen Spaziergang durch den Wald und sind nach weniger als einer Stunde am hochgelegenen Jagdschlösschen. Natürlich bietet sich hier eine Besichtigung gegen Gebühr an. Ein schöner Ausblick vom Schlossturm wäre wohl garantiert. Aber schließlich waren wir vor knapp einem Jahr in Schottland. Da hatten wir wahrlich genug Schlösser besichtigt. Somit verzichten wir. Stattdessen nehmen wir eine kleine Stärkung in Form einer Bratwurst zu uns. Der Rückweg ist einfacher, schließlich geht es bergab.
PRORA
Während unseres zweiwöchigen Aufenthalts auf Rügen hatten wir lediglich einen Tag, der total verregnet war. An solchen Urlaubstagen geht man entweder ins Schwimmbad oder ins Museum. Da wir das Schwimmbad ja schon hinter uns hatten und uns nicht unbedingt nach Wiederholung zu Mute war, war die Entscheidung leicht. Es ging nach Prora, einem Küstenort zwischen Binz und Sassnitz mit dunkler Vergangenheit.
Es gibt eine große Anzahl von Ausstellungen in Prora, die alle im „Koloss von Rügen“ beieinander liegen. Wir wählten das Dreierpack Prora-Museum/ Museum zum Anfassen / Wasserwelt.
Das Prora-Museum liefert die ganze Prora-Story. Nach etwas urgeschichtlicher Einstimmung (Eiszeit, Besiedlung Rügens, Völkerwanderung, Slawen) lernen wir, wie die Bauten, in den wir uns hier gerade befinden, entstanden sind. Hitler plante, als Teil seines Motivationsprogrammes „Kraft durch Freude“ (KdF), in Prora Bettenburgen von heutigen Mallorca-Ausmaßen zu errichten. 2 Wochen pro Jahr sollten „gute Deutsche“ hier verbringen dürfen, angestrebte Kapazität: 20.000 Betten. Daher auch die Bezeichnung „Koloss von Rügen“. Fertiggestellt wurde zu Nazi-Zeiten jedoch fast nichts. Mit Beginn des Krieges wurden 1939 alle Arbeiten eingestellt. Nach dem Krieg setzte sich die Nationale Volksarmee der DDR ins halbfertige Nest. Es wurde Ferienlager für Soldaten und deren Angehörige.
Das Museum zum Anfassen und die Wasserwelt vermitteln Naturwissenschaft und Technik mit anschaulichen Experimenten und Demos, die der Besucher selbst steuern darf, wobei sich in der Wasserwelt alles um das Thema Wasser dreht, vom Archimedischem Prinzip bis zu Seifenblasen.
SONSTIGES
Natürlich kommt man nie überall hin. Im Westen der Insel waren wir gar nicht. Scharprode wäre sicher noch einen Besuch wert gewesen. Und von dort ein Übersetzen nach Hiddensee, einer autofreien Insel vor der Westküste Rügens. Auch das verschieben wir auf das nächste Mal.
Auf der Rückfahrt vom Königsstuhl kamen wir kurz nach Sassnitz an den Feuersteinfeldern vorbei. Wir haben sie aber nicht besucht, denn eine Rundwanderung hätte nochmals 4 km betragen. An diesem Tag hatten wir unser Soll jedoch schon erfüllt. Übrigens soll es hier sogar Kreuzottern geben.
Ganz gewiss ist Rügen nicht wettersicher. Nur zum Sonnen sollte man daher nicht hierher fahren. Zum Glück war, als wir da waren, das Wetter so durchwachsen, dass wir nur 3 Strandtage hatten. Andernfalls, bei größerer Hitze, hätten wir von dieser schönen Insel viel weniger gesehen. Auch so war es schon nicht alles, was möglich gewesen wäre, aber genug. Doch genug kann nie genügen (Konstantin Wecker). Andererseits hatten wir aber auch nur einen Tag, der total verregnet war (siehe Prora). Das Klima gilt im übrigen wegen der Pollenarmut als für Allergiker besonders geeignet.
Was den Verkehr und das Autofahren angeht, ist empfohlen, auf Rügen ständig mit Licht zu fahren. Das mag gerade im Sommer für manch einen nicht unmittelbar einsichtig klingen. Doch aufgrund der bereits geschilderten häufig vorkommenden Alleen-Tunnel, kommt man oft vom leuchtenden Hell abrupt ins Dunkel.
Das einzige, was mir auf Rügen unangenehm aufgefallen ist, ist, dass man auf der ganzen Insel sein Auto fast nirgends abstellen kann, ohne dafür Gebühren zahlen zu müssen. Mit dem Auto zu fahren, ist hier fast billiger, als es stehen zu lassen. Meist gibt es Parkscheinautomaten auch im kleinsten Dorf. Allerdings habe ich nie kontrollierende Polizisten gesehen. Dagegen muss man überall mit Geschwindigkeitskontrollen rechnen. Aber ich denke, im Urlaub sollte es keiner eilig haben. Überholt wurde ich meist nur von Rüganern, so nennen sich hier die Einwohner.
FAZIT
Wer meine Serie „Urlaub im Ossiland“ von vorne bis hinten verfolgt hat, hat sicher meine Begeisterung nachvollziehen können und hat bemerkt, dass es hier fast nichts anzumeckern gibt. Wir haben hier einen Urlaub verlebt, den wir sehr genossen und in keinster Weise bereut haben. Auch wenn hier das Wasser keine Karibiktemperaturen bietet, war das Klima doch sehr angenehm. Und wenn ich höre, dass andere in Italien oder Griechenland mit Temperaturen von an die 40 °C zu kämpfen haben, dann frage ich mich, ob man da von Erholung sprechen kann.
Deshalb spreche ich eine Empfehlung aus für alle, die sich in schöner Gegend und netter Atmosphäre erholen wollen und speziell für dich, lieber Gerhard. Wenn dir mal wieder jemand in die Suppe gespuckt hat und ein italienischer Politiker deine Urlaubspläne durchkreuzt hat, solltest du mal einen Urlaub auf Rügen in Betracht ziehen. Wäre doch auch von dir mal ein schöner Solidaritätsbeitrag! Und Habanas kannst du hier auch rauchen. Tue ich doch auch gerade...
Copyright LosGatos
Erstveröffentlichung 2.8.2003
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Insel Rügen
20.03.2003, 00:23 Uhr von
minnahund
Meine Interessen:kurz und knapp:im Garten buddeln,mit dem Hund spielen,ein bißchen basteln,lesen ...Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
Seit es möglich ist,habe ich die Insel Rügen schon mehrfach "heimgesucht" und ich bin begeistert.War zwischendurch auch in Kühlungsborn,Warnemünde,Fischland-Darss etc.Alles auch sehr schön und für "Neulinge"durchaus zu empfehlen.Aber Rügen ist und bleibt meine Lieblinginsel.Die abwechslungsreiche Landschaft,sanft und friedlich,wild und stürmisch,platt und hügelig..wirklich von allem etwas und für jeden etwas.Ich bin heilfroh,daß die Rüganer nicht den Fehler gemacht haben,ihre alten Bausubstanzen "platt zu machen",sondern sie zum größten Teil unter sicherlich viel Mühen liebevoll erhalten und renoviert haben.Das ist u.a.auch der unverwechselbare "Charme"der Insel.Oft fühle ich mich in meine Kindheit versetzt.Und das Wetter??Ich war zu jeder Jahreszeit da..im Frühling so schön wie im Spätsommer,im Herbst so schön wie im Winter.Sogar im sonst traurigen November--einfach nur schööööön!! weiterlesen schließen -
Mein Urlaubsziel Nr.1 im Norden
Pro:
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Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
Letztes Jahr waren wir im Urlaub auf Rügen in Mariendorf, einfach
schön.
Aber nun alles der Reihe nach.
Jeder, der mit dem Pkw etc. unterwegs ist und nicht die Fähre von
Stralsund zur Insel nutzen möchte, wird zwangsläufig im Stau in
der Stadt stehen, wenn man von der B 105 kommt. Zumindest trifft
dies im Sommer zu. Grund dafür sind die Wartezeiten an der
Schiffsbrücke und die Ampeln. Da es nur eine Fahrspur in Richtung
Rügendamm gibt, ist der Stau vorprogrammiert. Wer nicht so ewig
warten möchte, kann jede Menge an Zeit sparen, wenn er einfach
in Richtung Greifswald weiter fährt, die Ampelkreuzung passiert,
ca. 200 m fährt und dann wendet. Nun steht man direkt an der
letzten Kreuzung und nicht im Stau. Durch diese Variante
spart man ca. eine Stunde.
Kaum auf der Insel angekommen, das gleiche in der Gegenrichtung.
Mein Tip: Wer nach dem Urlaub den Stau in Richtung Stralsund
vermeiden möchte und aus Richtung Bergen kommt, der sollte
über Garz fahren und man spart mind. 1 - 2 Stunden.
Nun genug, zur Stauproblematik.
Mariendorf selbst liegt im Südosten von Rügen, in der Nähe von
Göhren.Der Ort selbst präsentiert sich mit nur einer Straße und
ist demnach auch sehr klein.
Wer dort zum Baden hinfährt, dem kann ich die Strände von
Sellin und Baabe empfehlen.
Wenn man etwas Pech mit dem Wetter hat, aber es nicht regnet,
dem bietet Rügen eine herrliche Landschaft zum Wandern und
Radfahren an. Die Radwege sind sehr gut ausgebaut. Faßt überall
kann man Fahrräder ausleihen für ca. ab 9,- DM pro Tag.
Von Mariendorf bis zum nächsten Fahrradverleih ist es nicht weit,
daher kann man auch zu Fuß dort hingehen. Der Verleih befindet
sich in Middelhagen.
Übrigens war die Kurtaxe mit 2,- DM pro Tag in der Kurverwaltung
in Middelhagen zu entrichten.
Wer zu Fuß gut unterwegs ist, dem kann ich 2 Rundwanderungen
empfehlen, welche wir dieses Jahr unternahmen.
1. Route
Man startet in Hagen und geht Richtung Königstuhl (ca. 4 km).
Von dortaus kann man entlang der Wanderroute, welche in jedem
Planer steht, gehen. Die Runderwanderung beträgt ca. 20 km.
VORSICHT: Es gibt dort einen Pfad ausgeschildert mit den Farben
weiß/grün/weiß. Diese Route ist empfehlenswert, aber die
Kilometrierung stimmt nicht.
Wenn man diesen Pfad von Höhe der Waldgaststätte folgt, kommt
irgendwann der Hinweis: 5,5 km Hagen/Parkplatz. Schön dachten
wir uns. Beim nächsten stand 4,9 km, dann 4,3 km. Aber nun kommts.
Wir sind dann ca. 2 km gelaufen entlang der Beschilderung nach und
plötzlich waren es wieder 4,4 km. Nach ca. weiteren 2 km, waren es
dann seltsamerweise 4,3 km.
Soll dies Touristenverarschung sein??!!
Trotz alldem ist dies ein sehr guter Wanderweg, mit ca. 1000
Treppenstufen inkl. (aber nicht hintereinanderweg:-) )
Für diese Tour brauchten wir inkl. Pausen genau 6 Stunden.
2. Route
Start der Wanderung war bei uns in Altenkirchen. Dort gibt es
auch einen kostenlosen Parkplatz. Man geht immer entlang der
Ostküste entlang in Richtung Kap Arkona. Da dieser Weg auch
als Radweg empfohlen wird, läuft sich die Strecke sehr gut. Kurz
vor dem Kap Arkona kommt man durch Vitt, einem sehr alten
Fischerdorf mit 17 Häusern. Dort kann man sich auch gut stärken.
Am Kap sollte man ruhig mal die Aussicht vom Leuchtturm genießen.
Weiter geht der Weg entlang der Küste und biegt dann nach
ca. 4 km in Richtung Schwarbe / Mattchow ab und kommt auf
direktem Wege wieder in Altenkirchen an.
Für diese ca. 20 - 25 km benötigten wir 7 Stunden.
Wer auf gutes Essen nicht verzichten möchte, dem empfehle ich
in Göhren die Gaststätte "Zum Nudelholz". Einfach lecker. Dort gibt
es Nudelgerichte aller Art. Die Nudeln werden dort selbst hergestellt.
Ein weiteres Highlight sind die alljährlichen Störtebekerfestspiele. Die
Vorstellung war mit 26-42 DM, je nach Platzgruppe, zwar etwas teuer,
dafür aber recht unterhaltsam, mit eingebauten Sprüchen teilweise
aus der heutigen Zeit. Spannung und Humur ist garantiert.
FAZIT:
Rügen ist für Unternehmungslustige genau der richtige Urlaubsort. weiterlesen schließen -
Rund Rügen - Von Langeweile zu Riesenspaß
Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
In der ersten Augustwoche diesen Jahres waren wir Segeln, an der Ostsee, genauer rund um Rügen. Das heißt, es sollte rund Rügen gehen, doch warum das nicht geklappt hat, erfahrt ihr unten.
Ausgangsort war Greifswald. Neben Flensburg und Heiligenhafen ist Greifswald einer der zentralen Anlaufpunkte an der deutschen Ostseeküste, um ein Boot zu chartern.
// Die Anreise //
Da in Deutschland immer noch Ferien waren und die Ostseeküste ein beliebtes Reiseziel ist, haben wir uns frühzeitig auf die Socken gemacht. Mit 2 bis zum Rand gefüllten Autos (6 Personen, der Rest Klamotten und Verpflegung für die ersten Tage). Laut Vertrag konnten wir das Boot am Samstagmorgen ab 9 Uhr in der Frühe übernehmen. Wir waren gegen 21 Uhr in Erfurt losgefahren und sind gegen 4 Uhr morgens in Greifswald angekommen. So konnten wir noch ein paar Stunden im Auto verbringen. Ich schreibe bewußt „verbringen“, denn schlafen konnten wir nicht.
Die von uns gewählte Route war nicht die beste, leider. Jeder hatte einen anderen Reisevorschlag aus dem Internet gezogen. Unsere Wahl fiel letztlich auf den südlichen und östlichen Berliner Ring bis zum Dreieck Schwanebeck, dann die A 11 bis Prenzlau, die A bis Pasewalk und das letzte Stück Lanstraße auf der B 109. Das größte Stück der A 11 war EINSPURIG und noch dazu war die Geschwindigkeit begrenzt auf 60 bis 80 km/h. Zeitlich hat es uns nichts ausgemacht, davon hatten wir genug, aber die Autobahn stammte noch aus tiefsten Friedenszeiten. Wer jemals auf einer DDR-Autobahn gefahren ist, kann sich ungefähr vorstellen, was ich meine.
Auf der Rückfahrt wählten wir die Strecke über Neubrandenburg (B 96) und den westlichen Berliner Ring. Da von Greifswald bis zum Berliner Ring Landstraße das Straßenbild dominierte, kamen wir auch nicht viel schneller voran.
Bis die Ostseeautobahn endlich fertig gestellt ist, wird man entweder riesige Umwege (über die A 24 und A 19) oder längere Fahrzeiten auf Landstraßen in Kauf nehmen müssen.
Die Anfahrt zum Hafen in Greifswald ist in der ganzen Stadt ausgeschildert. Einmal am Hafengelände angelangt, muss man nur grünen Schildern folgen, die die Hanse-Werft ausschlidert. Sobald man von der Hauptverkehrsstraße abbiegt, befindet man sich auf dem Hafengelände. Das bedeutet, dass ab hier fürs Parken Gebühren erhoben werden. Diese kann man entrichten, wenn man das Boot in Empfang nimmt. Es stehen eine Halle für maximal 15 PkW und ein normaler Parkplatz zur Verfügung. Die Kosten für eine Woche Parken auf dem Freigelände liegen bei 15 EUR.
// Unser Boot //
Unser Skipper hatte eine Hanse 341 gechartet. Die Genesis, der gleiche Schriftzug wie die gleichnamige Musikgruppe. Die war so gut wie niegelnagelneu. Der Stapellauf war unseres Wissens erst im März. Entsprechend gut sah alles aus. 10,35 Länge, 19 PS Motor, 3 Kabinen, 1,75 m Tiefgang, 34,2 m2 Großsegel und 27,3 m2 Selbstwendefock.
Rumpf und Deck sind in weiß gehalten, mit blauen Zierstreifen. Auf unserem Rundgang durch den Hafen haben wir Hanseyachten mit blauem Rumpf und Teakdeck gesehen. Die sahen noch um einiges edler aus, dürften aber auch den Geldbeutel stärker belasten. Unser Bötchen hatte nur auf den Sitzflächen Teakholz, alles andere war aus Plastik und in weiß.
Uns wurde mehrfach versichert, dass das Schiff nicht kentern kann, weil es in der Sandvichbauweise, mit einem Gusseisenkiel und ansonsten aus Fieberglas gebaut wurde. Nachdem wir mehrere Schieflagen überstanden haben, hab ich meine Scheu überwunden und daran geglaubt. Glaube kann ja manchmal auch Berge versetzen.
Auch die Innenausstattung ist recht ansprechend. Der knappe Platz wurde sehr effektiv verbaut. Wichtig ist auch, dass auch die Größten der Crew mit 1,92 m Länge im Salon stehen konnten. Salon klingt so nobel, ist aber einfach nur der Allzweck-Raum.
Die Kajüte vorn, sprich im Bug, war am größten, im Achterdeck (Heck = Hinten) waren zwei gleichgroße. Mehr als schlafen konnte man darin allerdings nicht. Nach ein paar Tagen hab ich mich auf ein richtiges Bett gefreut... Auf 3 Koffer sollte man verzichten. Gerade wir Frauen haben die Angewohnheit, mehr als nötig in en Urlaub mitzunehmen. Beim Segeln sollte man sich wirklich auf das Wesentliche beschränken.
Wer sich ein genaueres Bild von diesem Schiffchen machen möchte, kann bei www.hanseyacht.de vorbeischauen (Achtung, die Seite ist optimiert für den Microsoft Internet Explorer) oder bei www.lueder-meyer.de
Eine Woche kostete übrigens um die 1600 EUR. Geteilt durch 6 ist das erschwinglich.
// Segeln an sich //
ist einfach, wenn man einmal den Dreh raushat. Ich muss aber dazu sagen, dass ich das erste Mal gesegelt bin und der Kelch mit schwierigen Anlege- oder Auslaufmanövern an mir vorbeigegangen ist. Die dürften wohl doch nicht so einfach sein.
Unsere alten Hasen an Bord waren jedoch begeistert von der Einfachheit, mit der sich das Boot segeln läßt. Vor allem durch die Selbstwendefock. Man muss hier nur noch das Ruder umlegen braucht also nicht an Schoten (sprich „Seile mit bestimmter Funktion“) ziehen und schon ist die Wende vollzogen.
Zu Anfang mussten wir neuen natürlich erstmal alle wichtigen Begriffe lernen. So zum Beispiel, dass
Steuerbord „rechts“ ist,
backbord = links,
fieren = Seil geben,
Seil dicht bzw. ran holen = am Schot ziehen, was das Zeug hält,
Tampen sind Seile, denen keine bestimmte Funktion vorgeben ist, die man aber zum Beispiel zum Festmachen braucht,
und die ganzen Begriffe, die mit dem Wind zusammenhängen: anluven, abfallen, hart am Wind, raumer Wind und einige mehr.
Eine weitere Lektion waren die Knoten. Ich kann nach meinem ersten Törn wahrlich nicht alle. Aber damit ich sie nicht wieder vergesse, hab ich mir in Sassnitz zwei Postkarten gekauft, auf denen die wichtigsten aufgeführt sind. Immerhin kann ich schon die mit den tollen Namen (die man sich auch alle erst merken und dann noch richtig zuordnen muss). Mit einem Palstek macht man zum Beispiel eine Schlaufe (ein „Auge“), um mit einem Seil, Entschuldigung, TAMPEN, eine Klampe belegen zu können, bzw. um eine Schlaufe zu bekommen, die sich nicht von selbst zuzieht. Klampen sind die Holz- oder Metallteile, die sich auf dem Boot und an Land befinden und an denen das Boot befestigt werden kann.
Mit einem Webelein werden die Fender an der Reeling befestigt. Wenn man den auch noch auf Slip legt, kann man ihn viel leichter wieder lösen.
Das alles sind für euch böhmische Dörfer? Waren es für mich in den ersten Tagen auch. Um nicht noch mehr Verwirrung zu stiften, hör ich an dieser Stelle mal auf.
Die ersten Tage empfand ich eher als langweilig. Doch ich kann euch versichern, dass man eine Menge Spaß hat, sobald man begriffen hat, wie was funktioniert und was in welcher Situation zu tun ist. Ich bin zum Beispiel sehr stolz auf mich, dass ich das Großsegel auf Anhieb ganz allein richtig gehisst habe. Ich gebe zu, ich hab an den Tagen vorher bei den anderen zugesehen. Doch wenn man selbst mitmachen kann und sich nicht nur auf dem Deck ausruht, ist es ein wunderbares Erlebnis.
// Unsere Route //
Rügen ist sowohl für Anfänger als auch für Fortgeschrittene Segler ein Tummelplatz. Erlernen läßt sich der Sport in zahlreichen Segelschulen, die in fast jedem Hafen zu finden sind. Die Windverhältnisse sind recht gut. Wir waren, wie gesagt, in der ersten Augustwoche dort und hatten durchschnittliche Winde von 3 bis 4. Mal mehr, mal weniger. Während der 7 Tage haben wir es gerade mal auf 5 Motorstunden gebracht. Die Liegegebühren bewegen sich um die 15 EUR, hinzu kommen die Kosten fürs Duschen.
Vorgeschlagen wurde vom Vercharterer eine Route Rund Usedom und eine Rund Rügen. Wir entschlossen uns einstimmig für Rügen. Laut Tip sollte es von Greifswald nach Lauterbach (ca. 15 sm), Sassnitz (ca. 25 sm), Vitte auf Hiddensee (ca. 31 sm), Stralsund (ca. 20 sm) und zurück nach Greifswald (ca. 15 sm) gehen, bzw. andersherum. Doch uns machte das Wetter einen Strich durch die Rechnung.
Wir schafften es bis Sassnitz. Als dann Windstärken 7 bis 8 und Wellen in 1,50 Meter Höhe gemeldet wurden, beschloss unser Skipper, mit dem Wind im Rücken zurück zu segeln. Ich hätte mir gern die Kreidefelsen angesehen. Dafür ist Rügen eben berühmt. Dann mach ich das halt beim nächsten Mal.
°Rügen allgemein°
Rügen ist die größte Insel Deutschlands und durch den ca. 1 km langen Rügendamm bei Strahlsund mit dem Festland verbunden. Den Rügendamm muß man sich ähnlich wie den Hindenburgdamm bei Sylt vorstellen.
Sumpfige Moore, Steilküste und flache Badestrände wechseln sich ab. Die Insel besteht wiederum aus mehreren Halbinseln, die über den Großen und kleinen Jasmunder Bodden miteinander verbunden sind. Dadurch kann die Insel mehrere 100 km Küste bieten.
°Sehenswerte Ziel auf Rügen°
Ich beschreib euch die Punkte so, wie wir sie gesehen haben, werde auch etwas zu den Stationen schreiben, die wir zwar nicht besegelt haben, die ich aber aus meiner Kindheit kenne.
PUTBUS
mit einem riesigen Schloßpark und zahlreichen klassizistischen Gebäuden ist von dem kleinen Yachthafen in Lauterbach notfalls auch zu Fuß zu erreichen. Direkt neben dem Hafen befindet sich ürbigens die End- bzw. Ausgangsstation des Rasenden Rolands. Das ist nicht ein kleiner Junge namens Roland, der dem Kleinen Muck die Schuhe geklaut hat, sondern eine alte Dampflokomotive, deren Pfeifen und Schnaufen man auf der südöstlichen Insel hören kann. Die Eisenbahn verkehrt zwischen Lauterbach, Göhren, Binz, Sellin und Baabe.
Der Hafen Lauterbach ist recht klein. Aber ein freies Plätzchen haben wir auf Hin- und Rückfahrt immer gefunden. Der Weg zu den sanitären Anlagen ist je nach Liegeplatz (wie in allen Häfen) länger oder kürzer, aber nicht aus der Welt. Generell gilt, dass Segeln noch immer ein von Männern dominierter Sport ist. Das heißt, die Männer müssen zur Abwechselung mal mit Schlangen bei den Duschen rechnen und die Frauen finden immer eine freie Zelle.
MÖNCHGUT
ist ein beliebtes Badegebiet im Südosten der Insel. Bekannt sind vor allem die Orte SELLIN UND BAABE. Vom Wasser aus gesehen, kann man zahlreiche langgezogene Badestrände erkennen. In Sellin reicht eine riesige Treppe an der Steilküste herunter und geht über in eine ewiglange Seebrücke. In der Nähe gibt es außerdem eine Seehundbank zu sehen. Aus unserer Entfernung konnte man mit dem Fernglas leider nur ein paar dunkle Flecke erkennen. Ob das nun Steine bzw. Felsen waren oder Seehunde, werden wir wohl nie erfahren.
BINZ
ist der größte und attraktivste Badeort an der Küste Rügens. Viele Häuschen in der typischen Ostseebadarchitektur säumen die Straßen. Ganz in der Nähe liegt auf einem Berg das Jagdschloß Granitz, dass schon von weitem zu erkennen ist.
SASSNITZ
ist weltweit bekannt durch seine Fährverbindungen nach Skandinavien und ins Baltikum. Wenn man sich mit seinem kleinen Boot dem Hafen von Sassnitz nähert, kann man schon ein wenig eingeschüchtert werden von diesen Riesen.
Die Stadt an sich ist nicht sehr sehenswert. Sie eignet sich wohl eher als Ausgangspunkt für Wanderungen zu den Kreidefelsen.
Der Hafen ist bäh. Es gibt keinen abgeschlossenen Yachthafen, sondern man teilt sich das Fahrwasser mit Fischerbooten und Ausflugsdampfern. Da wir relativ spät ankamen, waren die Boxen schon alle belegt und wir mussten an die Mole ausweichen. Dort kann man das Boot nicht so gut verzurren und es schaukelt recht heftig, sobald ein Fischerboot vorbeirauscht (kaum einer hält sich an die Geschwindigkeitsbegrenzung). Ein ganz großer Minuspunkt sind die Sanitäranlagen. Die befanden sich genau an der gegenüberliegenden Seite unseres Liegeplatzes. Okay, das hatten wir selbst verbockt. Wir mussten also pro Toilettengang bzw. zum Duschen hin und zurück 3 km laufen. Die Duschen waren völlig überteuert. Eine Duschmarke kostet 2 EUR. Die Sauberkeit ließ zu wünschen übrig und das Wasser war entweder sehr heiß oder kalt.
KREIDEFELSEN
haben wir leider nicht gesehen. Wir konnten sie lediglich erahnen, als wir in Sassnitz einliefen. Denn um die nächste Landspitze herum hätten sie begonnen. Wer kennt nicht die Werke eines Caspar David Friedrichs. Die so genannte Stubbenkammer ist DAS Wahrzeichen Rügens und von keiner Ansichtskarte wegzudenken.
Vorbei am KAP ARKONA, dem nördlichste Punkt der Insel peilt man als nächsten Hafen VITTE auf Hiddensee an. Diese kleine Insel liegt westlich Rügens und ist wie Helgoland für Autofahrer tabu. Hiddensee ist ein Traum und steht so gut wie ausschließlich unter Naturschutz. Entsprechend schöne Flora und Fauna ist hier zu finden.
°Stralsund°
Wer in Geografie aufgepasst hat, weiß, dass Stralsund auf dem Festland und nicht auf Rügen liegt.
Der Yachthafen an der Nordmole ist riesengroß und bietet Platz für 1000 Boote. Hierhin gelangt man aber aus Richtung Lauterbach oder Greifswald kommend nur, wenn man eine Brücke passiert. Diese öffnet täglich um 9:30 Uhr und 17:00 Uhr ihre Pforten. Wir waren relativ zeitig dort und mussten noch ein paar Stunden vor verschlossenen Türen warten. Unser Mast passte nunmal nicht untendurch. Mein Freund und ich sind auf die Brücke gegangen. Von dort hat man einen herrlichen Blick auf das Panorama der Stadt und die gesamte Hafenanlage.
Die Stadt selbst ist immer einen Besuch wert. Vor allem die Backsteinhäuser rund um den Alten Markt bieten so manche schöne Fotoperspektive.
°Greifswald°
Zum Schluß noch ein paar Worte zu Greifswald. Auch Greifswald liegt auf dem Festland. Aber als Ausgangspunkt unserer Reise ist es einige Worte wert. Sehenswert ist vor allem die Gegend um den Marktplatz.
Um an die Ostsee bzw. in den Greifswalder Bodden zu gelangen muss man ein kleines Stück auf dem Flüßchen Ryck bis nach Wieck tuckern. Die ganze Strecke ist als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Daher darf hier nicht schneller als 5 km/h und nur unter Motor gefahren werden. Wenn sich dann zu jeder vollen Stunde (außer um 13 Uhr) die Klappbrücke öffnet, können die Segel gehisst werden und das Vergnügen beginnen.
// Immer wieder gern //
Der Segelsport hat einen neuen Anhänger gefunden. Eigentlich war ein weiterer Törn für das Wochenende über den 3. Oktober geplant. Der wurde mangels Masse abgesagt. Zu zweit wird es leider zu teuer. Vielleicht ist ja unter euch Lesern jemand, der noch 2 Plätze frei hat. Wir sind pflegeleicht und wären gern dabei.
Segelnde Grüße
Diescher
PS: Gegen Übelkeit kann ich Ingwertabletten empfehlen. Eine halbe Stunde vor Abfahrt eingenommen, können sie Wunder bewirken. Außerdem sollte man sich lieber an Deck befinden und sich einen festen Punkt am Horizont suchen, auf den man sich konzentrieren kann. Sollte das nicht helfen, dann bitte über die Reeling hängen, die auf der dem Wind abgewandten Seite liegt. weiterlesen schließen -
Winterurlaub an der See ?!
18.06.2002, 21:53 Uhr von
sternen-stief
Hallo Ihr´s, Nach meinem Urlaub hat es mich wieder in mein Elternhaus an die "ELBE" verschlag...Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
WIE jetzt?
Kurzurlaube kann man ja heutzutage kurzfristig und günstig auf der ganzen Welt machen, aber wieso in die Ferne schweifen, wenn man noch nicht einmal das eigene Land kennt???
Nach den Feiertagen zum Jahreswechsel begab es sich, das es mich in die Ferne zog, aber wohin soll man nun reisen, für die 5 freien Tage die ich noch hatte?
~ Hmmmm ~
Dahin wo es auch im Januar warm ist, die Sonne scheint, wo es viel Wasser, Strände und herrliche Landschaft für ausgedehnte Spaziergänge gibt, aber man nicht erst einen halben Tag im Flugzeug sitzt und den anderen halben für den Weg dorthin braucht?
Also ging es für mich auf die Insel Rügen.
Jetzt fragt Ihr, wo alle genannten Sachen auf Rügen im Januar zu finden sein sollen? –mit Recht-, aber das will ich euch sogleich erzählen.
Also:
* Sonne scheint auch im Winter und auch auf Rügen.
* Viel Wasser und Strand gibt es dort auch, ist ja schließlich eine Insel.
* Herrliche Landschaften, wie weit ausgedehnte Wälder mit sehr gut ausgeschilderten Rad-
und Wanderwegen findet man dort zu Hauff.
Aber da fehlt doch noch was?
:-)
Ach ja, wo und vor allem wie kann es denn dort warm sein Winter???
Die Antwort ist vielleicht etwas weit hergeholt, aber nahezu alle Hotels haben eigene Saunen- und Wellnessbereiche und die meisten Pensionen, bzw. Appartementanbieter haben Verträge mit Kurbädern und Freizeiteinrichtungen.
Und wo wir grad bei den Hotels sind (eine gelungene Überleitung wie ich finde...) war ich im süd-östlichen Teil der Insel in Binz im Arkona-Strandhotel.
Eine Übernachtung mit uuuuumfangreichem Frühstücks-buffet, kostete im Doppelzimmer 80€ (Insel-Seite), da die erste Januarwoche noch Nebensaison ist. :-(
Die Sanitäranlagen dort waren sehr sauber und schön eingerichtet, mit großer Dusche (genug Platz für zwei) und überdimensionalem Spiegel an der Wand. Die Zimmer waren mit allem eingerichtet was man so braucht Kabel-TV, genügend Schrankkapazitäten, Schreibtisch und einem Doppelbett (endlich mal nicht mit 2 normalen, sondern EINER großen Matratze, somit ist dem Streit um die „Besucher-Ritze“ schon mal vorgebeugt), ansonsten war das Zimmer sehr übersichtlich, aber noch nicht zu klein.
Zum Strand waren es 15 Sekunden Weg, durch die Hotelbar und 45 Sekunden durch den Haupteingang, da musste man eben einmal um das Gebäude herum.
Das Hotelpersonal ist sehr freundlich und überaus hilfsbereit, angefangen bei Infos über Insel, Events, Restaurants, Ausflugsmöglichkeiten und Rundfahrten bis hin zur Lösung kleinerer Probleme, wie zum Beispiel Starthilfe fürs Auto, nachdem man informiert wurde das es wohl seit einiger Zeit mit brennendem Licht in der Tiefgarage steht.
Vor allem hat mich dort die Beautyfarm fasziniert (hab dort meine erste Massage genossen und kann seit dem nicht mehr davon lassen). Zum einen gibt es dort eine gute Saunenlandschaft (3 Saunen), einen Pool, Sonnenbänke und was mir ganz besonders gefallen hat ein gut geschultes Team von Masseuren und Masseurinnen, sowie Beauty- und Gesundheitsberatern, allerdings ist der Spaß nicht ganz kostenlos, aber es loht sich wirklich.
So genoss ich eine Ganzkörper- und eine Teilmassage für den Rücken, sowie ein medizinisches Bad mit allerlei Ölen und Extrakten, die aus dem Meer gewonnen werden.
Vor allem nach langen Spaziergängen in den Sonnenuntergang am Strand, ist es herrlich von seinem Zimmer, nur im Bademantel bekleidet, bis zum Fahrstuhl über den Korridor zu huschen, um dann direkt im Wellnessbereich wieder auszusteigen und total zu entspannen!
Ein unbedingtes Muss für Besucher der Insel sind die Kreidefelsen mit dem Königsstuhl, die zum einen vom Wasser aus, auf einer der vielen angebotenen Bootsrundfahrten und zum anderen direkt per Auto oder Bus und einem kleinen Fußmarsch besichtigt werden können.
Zum Fuße der Kreidefelsen gelangt man über ca. 900 Stufen, die man allerdings dann auch wieder heraufklettern muss und um direkt auf den größten der Kreidefelsen zu kommen, ist ein kleiner Obolus von 1€ zu entrichten, aber der Ausblick und das Panorama für Erinnerungsfotos ist es allemal wert.
Alles in allem ein schönes Fleckchen Erde, mit freundlichen Menschen und vielen Möglichkeiten sich zu erholen und mal richtig auszuspannen.
Genauere Infos zum Hotel mit aktuellen Preisen etc. gibt es unter:
http://www.arkona-ruegen.de/
Also schönen Urlaub!!!
Ciao
Euer sternen-stief weiterlesen schließen -
Wundervolle Urlaubsinsel auch für Naturfreunde
07.06.2002, 13:29 Uhr von
dreamweb
*Momentan im Home-Office* - Derzeit schreibe ich für Yopi, Ciao, Mymeinung und X-Zine. Liebe Grüß...Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
Rügen ist nicht nur die größte Insel Deutschlands und nicht nur eine schöne Insel für Badeurlaub, nein ich habe erleben können, dass es auch ein wundervolles Ausflugsziel für Naturfreunde ist.
Noch nie war ich in meinem Leben an der Ostsee und daher natürlich auch noch nicht auf Rügen. Daher war ich doch ziemlich neugierig auf die Insel, von der ich allerdings vorher kaum Vorstellungen hatte. Außer dass es auch schon zu DDR-Zeiten ein beliebtes Ausflugsziel derjenigen war, die nach Rügen durften.
Am Sonntag sind wir (meine Eltern und ich) dann vom Westerwald nach 750 km Fahrt auf der Insel Rügen angekommen. Unser Zielort war Sellin. Sellin ist der zweitgrößte und -bekannteste Badeort auf Rügen und zieht wegen seines feinen Sandstrandes und der geschützten Lage sowie der gut ausgebauten Seebrücke ziemlich viel Touristen an.
Zu meiner Freude war das Wetter auf Rügen bei unserer Ankunft schön. Nach 750 km Autofahrt fast nur durch Regen war ich begeistert und der Sonnenschein tat gut. Wir sind so zur Kaffeezeit (ca. 16.00 Uhr) in Sellin bei unseren Vermietern angekommen. In Sellin haben wir bei der Familie Zoschke eine Ferienwohnung mit sehr guter Ausstattung für drei Personen gebucht.
Als wir dann am Nachmittag zu einem Cafe gingen, ist mir schon aufgefallen, wie viele der Privatleute hier Ferienwohnungen und Ferienhäuser anbieten. Und fast alles war zu dieser Zeit noch frei. Die Einheimischen, denen wir begegneten, waren meistens sehr offen und freundlich. Nicht so wie im Westerwald, wo man doch sehr viele Sturköpfe antreffen kann (alles Erfahrungen, Ausnahmen bestätigen die Regel.) Nicht umsonst sagte schon der alte Brehm, die Westerwälder seinen ein kleines hinterlistiges und argwöhnisches Bergvolk. Zur Beruhigung an alle Westerwälder oder Freunde des Gebietes. Ich liebe den Westerwald, bin da aufgewachsen und betrachte das Gebiet als meine Heimat. Zurück aber zu Rügen. Auffällig dort waren die manchmal doch sehr seltsam anmutenden Straßen. Die Straße, die zu unseren Vermietern führte, bezeichneten wir im Stillen als Touristenstolperfalle. Es war so eine typische Straße, die ich aus anderen Gebieten der ehemaligen DDR her kannte. Jeden Meter bzw. 1,5 Meter war in der Straße ein 30 mal 10 cm großes Loch. Auch beim Autofahren musste man da aufpassen. Manchmal schienen noch Metallröhrchen durch die Löcher.. Mein Vater erklärte mir, dass man eben so diese Fahrbahnplatten anbrachte. Nur werden hier eben diese Löcher dann durch niemanden wieder abgedeckt. Also heißt es auch beim Autofahren vorsichtig sein. Ansonsten bestachen sowohl Sellin als auch Rügen durch ein Abwechselndes Straßenbild zwischen schönen altem (aber sehr ruckeligem) Kopfsteinpflaster und normalen Teerstraßen, wie ich sie gewohnt bin.
Auf Rügen ist mir aufgefallen, wie viel dort sowohl Gebäudemäßig als auch Fahrbahnmäßig getan wird. Überall sah man Baustellen oder private Baufirmen, die die schönen alten, zum Teil auch sehr heruntergekommenen Häuser renovierten. Gerade in Sellin in der Wilhelmstraße befindet sich Pracht und nur noch sehr wenige alte, marode Häuser. Während wir die zwei Wochen in Sellin waren, bestaunten wir beispielsweise ein Haus, das gerade neu hergerichtet wurde, und zwar im alten Stil mit vielen Verzierungen. Und wir dachten uns, das wird mal toll werden, wenn wir weg sind. Aber noch während wir da waren, pünktlich zu Pfingsten, wurde ein Teil des Hauses schon fertig gestellt und so kamen wir in den Genuss mit als erste ein neues schönes Restaurant betreten zu können. Die waren da wirklich sehr schnell und fleissig.
Am ersten Abend haben wir dann noch eine besondere Spezialität genossen. Wir sind in das kleinste Restauran auf Rügen gegangen und haben dort etwas neugierig den dort angepriesenen Hornfisch probiert. Der Hornfisch heißt korrekt Hornhecht und gehört zu den Flugfischen. Der Fisch wird bis zu einem Meter lang und bewohnt den nordöstlichen Atlantik. Aber man fängt ihn auf Rügen nur im Mai, denn da kommt der Hornfisch zum Laichen in diese Regionen. Das Besondere an diesem wirklich ungewöhnlichen Fisch als Speisefisch sind allerdings die Gräten. Was haben wir gestaunt, als man uns erklärte, der Fisch sähe irgendwie aalartig aus (stimmt ungefair) und habe grüne Gräten. Ganz ehrlich, kam ich mir etwas verulkt vor. Auf jeden Fall waren die Gräten dieses Fisches nicht nur grün, sondern auch auffällig fluroszierend grün. Und so konnte man selbst die feinen Gräten leicht finden und herausnehmen. Nur mein Vater war nicht so zufrieden, denn er hasst Gräten im Fisch. Und obwohl er die gut sehen konnte, gab es immer noch bei ihm Grätenfischerei und ein unzufriedenes Gesicht. Der Hornfisch hat uns allerdings sehr gut geschmeckt. Auf ganz Rügen haben wir in fast jedem Restaurant auch später noch Hornfisch gesehen. Es ist die Spezialität und Besonderheit im Mai in der Gegend. Oft servieren ihn die Rüganer auch mit Rhabarber. Allerdings war das bei uns nicht der Fall.
Ich werde noch einen eigenen Beitrag über Sellin schreiben, also bitte nicht böse werden. Auffällig in Sellin ist besonders die nach der Wende neu erbaute Selliner Seebrücke. Es ist schon ein Prachtstück, was man da hingebaut hat. Erst läuft man die historische Wilhelmsstraße mit den tollen Häusern entlang, bis es nicht mehr weitergeht. Und von da aus hat man nicht nur einen guten Blick über die Ostsee sondern sieht auch auf diese Seebrücke hinab. Im Gegensatz zu Binz oder Göhren hat man hier nicht nur eine einfache Brücke stehen sondern blickt auf ein Prachtgebäude mit anschließender Brücke. (Bild in Hitwin). Der Inhaber des Gebäudes (großes Restaurant) hat mit investiert als die Brücke gebaut wurde, dafür konnte er dann ein Restaurant dort eröffnen. Und obwohl die Preise nicht ganz günstig sind, waren auch wir mal dort. Denn der Ausblick da ist schon herrlich und einen Sonnenuntergang dort zu erleben ist phantastisch.
Am zweiten Tag wollten wir mal die nähere Umgebung erkunden und einen Rundgang um den Selliner See machen. Allerdings war der Rundgang dann doch ein wenig größer als wir dachten. Zumal wir dann noch einen Abstecher zu dem alten Fischerdörfchen Seedorf machten und auch die Moritzburg besuchten. Das ist eigentlich ein Restaurant, das auf einem Berg steht und ein Türmchen hat. Mit einer Burg hat die Moritzburg wenig zu tun, aber das darf man an den Badeorten nicht so eng nehmen. Dort gibt es viele Gebäude, die sich Burg sowieso nennen, aber nur normale Häuser sind. Von Seedorf waren wir übrigens enttäuscht. Denn so schön auch der Weg dorthin war. Ich habe sogar eine Orchidee auf dem Weg entdeckt, so modern und protzig gebaut waren dort die Häuser. Fast nichts von den schönen Rohrhäusern oder anderen typischen Fischerhäusern zu sehen. Da konnte man in Moritzdorf schon mehr sehen. Alles wirkte in Seedorf sehr protzig. So als haben sich da sehr gut betuchte Menschen ihre Protzbauten hingestellt. Auch an die See konnte man dort fast gar nicht, denn wie an einer Seite des Ammersees befanden sich hier überall Schilder "Privat - betreten verboten". Im Hafen selbst waren dann auch nur Moterjachten und Privatschiffe aber kein einziger Fischerkutter mehr zu sehen. Nach einem Eiskaffee sind wir dann ziemlich schnell weiter. In Moritzdorf kann man sich dann mit einer kleinen Fähre (ein Schiffchen, das von einem Mann immer rübergerudert wird) zur anderen Seite übersetzen lassen. Das haben wir dann auch gemacht und sind so nach Göhren gekommen.
In Göhren dann kann man mit dem Stadtbähnchen ein Stück fahren. Die Stadtbähnchen waren alle blau und vorne hatte man einen Logkähnlichen Wagen, in dem dann auch nur der Fahrer des Bähnchens sass. In zwei bis drei Wagen sitzen dann die Menschen. Da Sellin Kurort ist, muss man einiges an Kurtaxe zahlen. Mein Vater wurde für uns drei trotz des günstigsten Preises der Vorsaison noch über 48 Euro los. Dafür kann man dann diese Bahnen kostenlos nutzen. Somit sind wir mit dieser Bahn dann bis Baabe gefahren. Baabe liegt zwischen Sellin und Göhren und ist ein schöner kleiner Badeort. Vom äußersten Winkel Sellins sind es vielleicht dreißig Meter nach Baabe. Man hat natürlich auch hier den gleichen schönen und sehr feinen Sandstrand. In Baabe haben wir uns dann am Strand absetzen lassen, das ist ein Haltepunkt der sogenannten Bäderbahn. Dann sind wir die gut 2 km nach Sellin zurück am Strand entlanggelaufen. Auch mit festen Schuhen hat mir das Spaß gemacht. Wenn man direkt am nassen Sandstrand entlanggeht, läßt sich das sogar gut laufen. Schon an diesem Tag habe ich vier Filme verfotografiert. Aber es gab auch sehr viel zu sehen. Die Möwen, die ruhige See, den Kontrast zwischen dem Meer und dem Himmel oder noch den fast weißen Strand dazu. Und am Horizont dann irgend ein Zipfelchen Land. Denn Rügen ist nicht nur groß sondern auch zerklüftet. Die Insel besteht fast nur aus vielen Halbinseln und viel Wasser, auch weit ins Innere hinein. Diese Gewässer werden im Gegensatz zu den Seen, von denen es auch noch einige gibt, Bodden genannt. Es ist also im weitesten Sinne die Ostsee, die man so weit im Inneren dann antrifft. Manche Bodden wirken schon wie Seen, aber es ist immer Salzwasser und diese Bodden haben auch eine mehr oder weniger breite Verbindung zur Ostsee.
Wo ich gerade bei generellen Dinge zu Rügen bin. Die Insel hat einige Besonderheiten. So ist Rügen durch die Eiszeit erst entstanden und somit noch geologisch jung. Und da in der Entstehungszeit auch diese Zeit war, in der das Bernstein entstand, wurde auf Rügen sehr viel Bernstein abgelagert. Man kann mit viel Glück nach einem Sturm hier immer noch Bernstein finden. Aber wir selbst haben keinerlei Bernstein gefunden. Nur Feuersteine und Hühnergötter haben wir gesammelt und mitgenommen. Auf Rügen bestehen einige Strände nicht aus Sand sondern aus Steinen, unter denen sich viele sehr interessant aussehende (schwarz-weiße) Feuersteine befinden. Früher wurden diese Steine exportiert und als Flintensteine genutzt. Man findet sehr oft Ablagerungen wie Fossilien auf den Steinen. Solche haben wir sogar gefunden. Mein Vater - ich finde sowas nur selten... Dann ein Wort zu den Hühnergöttern. Einige der Feuersteine sind so verwittert von der Zeit, dass sich in der Mitte ein Loch oder in enigen Steinen auch mehrere Löcher befinden. Diese gelten als Glücksbringer und werden eben als Hühnergötter bezeichnet. In manchen Gegenden legt man sie Hühnern unter, sie sollen dann besser legen. Andere der Feuersteine werden als Sassnitzer Blumentöpfe bezeichnet. In Sassnitz, einer sehr bekannten Stadt im Jasmunder Nationalpark, findet man oft große stark ausgehöhlte Feuersteine. Diese werden von den Einheimischen (und Touristen, sofern sie noch welche finden) als Blumentöpfe genutzt und auch richtig mit Blumen bepflanzt. Man bekommt sie auch notfalls in Souvenirläden zu kaufen.
Sellin selbst liegt im Biosphärenreservat Süd Ost Rügen. Die Bezeichnung Biosphärenreservat kennzeichnet ein besonders schönes oder/und schützenswertes Gebiet und wird von der Unesco vergeben. Von Sellin aus kann man sehr viele schöne Touren zu Fuss, mit dem Rad, dem Auto, dem Rasenden Roland und auch Schiffstouren unternehmen. Diese Schiffstouren beginnen allerdings nicht in Sellin sondern in einem der Nachbarorte. Wir selbst buchten hier beispielsweise eine Wasser-Dampf Tour. Das ist eine kombinierte Tour, bei der man zuerst mit dem historischen Dampfzug (dem Rasenden Roland) und dann mit dem Schiff fährt. Zurück gelangt man wieder mit dem Rasenden Roland. Der Name ist übrigens sehr irreführend. Denn während der Fahrt könnte man hier noch Blümchen pflücken, wenn das nicht widerum verboten wäre. Eine Fahrt mit dem Rasenden Roland ist sehr empfehlenswert. Man sitzt in etwas älteren Wagen und kann von dort die Dampfspuckende Lok betrachten oder eben die schöne abwechslungsreiche Gegend.
Auf unserer Wasser-Dampf Tour haben wir übrigens eine ganz besondere Fahrt mitgemacht. Es ging mit dem Schiff auf die geschützte Insel Vilm. Zu Honneckers Zeiten war diese Insel für die Öffentlichkeit gesperrt, weil man dort für die "Bonzen" Ferienhäuser aufgestellt hatte und eben von keinen anderen "normalen" Menschen gestört werden wollte. Auch die Familien der Mächtigen hielten sich dort auf. Nach der Wende wurde die Insel widerum für die Öffentlichkeit gesperrt, aber nicht wegen einiger, die sich für Besseres hielten, sondern wegen des Tierschutzes. Denn auf der Insel Vilm halten sich sehr viele schützenswerte und bedrohte Vögel auf, es ist auch Rastgebiet für Kraniche und andere Zugvögel. Und seit ein paar Jahren ist auch der sehr selten gewordene Seeadler auf die Insel Vilm zurückgekehrt. Die Rüganer sprechen den Namen der Insel übrigens wie das Wort Film aus und es heißt auch, der Vilm. Ich selbst konnte den Seeadler nicht sehen, dafür aber eine riesige Kolonie von Kormoranen, die zusammen mit Möwen, Schwänen und Brandenten dort an einer Stelle waren. Auch den ältesten Baum Rügens (über 600 Jahre alt) konnten wir dort bestaunen, zusammen mit vielen anderen Pflanzen. Auf die Insel Vilm kommt man heute nur in geführten Gruppen. Und mehr als 30 Personen dürfen diese Insel am Tag auch nicht betreten, damit die Tiere dort nicht zu sehr gestört werden.
Wer auf Rügen ist, sollte auch die Kreidefelsen oder das Kap Arkona besuchen. Wir selbst haben zuerst eine Tour mit dem Auto dahin gemacht und später auch eine Schiffstour bis zum Kap. Mit dem Auto kann man dann noch andere sehr interessante Stellen besuchen. So sind wir beispielsweise zu den Feuersteinfeldern bei Neu Mukron gefahren. Die Feuersteinfelder sehen aus wie Touristennepperei, aber es ist tatsächlich natürlich entstanden. Vor tausenden von Jahren war das Meer noch so weit ins Innere, dass diese Steinflüsse entstehen konnten. Man findet hier die Feuersteine, wie auch an einigen Küsten. Nur ist alles weit weg vom Land..Es sieht aus, als wären hier Flüsse aus Stein entstanden. In einem meiner Bücher über Rügen steht, dass diese Feuersteinschicht ca. 6 m tief noch in den Boden geht. Hier haben wir auch unsere Hühnergötter und Feuersteine her, die wir mit gebracht haben.
Etwas ärgerlich fanden wir die teilweise überhöhten Preise auf Rügen. Gerade da, wo man sich kaum wehren kann, da schlugen die Rüganer zu. Teilweise wurden auf Männertoiletten 1 Euro verlangt. Also umgerechnet 2 Mark für einmal Wasser lassen. Meistens kostete es aber 30 bis 50 Eurocent und für Gäste dann nichts. Bei Hotels und Gaststätten. Aber wieso ich darauf gekommen bin, das waren die Feuersteinfelder. Denn um dahin zu kommen, musste man auf einem normalen Waldparkplatz parken und dann ca. 3 km zu diesen Feldern laufen. Und obwohl der Waldparkplatz wirklich wie viele heimische Waldparkplätze ohne Besonderheiten oder Bewachung war, stand dort eine Parkuhr. Für die erste Stunde kostete das Parken zwei Stunden, danach je ein Euro je Stunde. Wir haben dumm geschaut, aber doch lieber gezahlt. Eine Frechheit, wie ich finde. Generell waren leider auf Rügen die Parkgebühren überhöht. So zahlten wir auf einem öffentlichen Parkplatz, auf den wir wegen der Schiffstour in Binz aus mussten, 8 Euro für die knapp 5 Stunden parken. Also zu der nicht ganz billigen Schiffsfahrt kamen hier noch umgerechnet 16 Mark fürs Parken. Nett, nicht wahr?
Rügen insgesamt hat mir aber sehr gut gefallen. Es gab unwahrscheinlich viel unterschiedliches zu sehen. Bei unserer Autotour zu den Kreidefelsen haben wir als nächstes in Sassnitz gehalten. Natürlich musste auch dort Parkgebühr gezahlt werden, wenn man die Kreisefelsen entlang laufen wollte. Von dort aus sind wir bist zu einem herrlichen Restaurant an den Wissower Klingen gelaufen. Immer wieder hat man dort einen herrlichen Ausblick entlang der Kreidefelsen. Der Ausblick an den Wissower Klinken ist so ähnlich wie das berühmte Kreidefelsenbild von Caspar David Friedrich. Heute ist man aber der Ansicht, dass der Maler eine andere Ecke in der Nähe des Köngisstuhls gemalt hat, die heute gar nicht mehr existiert. Denn diese Kreideküste verändert sich immer wieder. Die Kreisefelsen halten dem Meer nicht stand und so findet man auch oft herabgestürzte oder gerade noch sehr schräg an der Steilküste hängende Bäume. Die Kreidefelsen selbst sind am schönsten im Frühling. Denn es sammeln sich dort im Jahr selbst Algen an und durch den Frost werden diese dann abgesprengt. Das habe ich aus einem Buch über den Nationalpark Jasmund. Das gesamte Gebiet der Kreidefelsen befindet sich in diesem Nationalpark. Bei uns waren die Felsen aber noch prächtig weiß, es sieht einfach wundervoll aus, gerade wenn man dann so einen Felsen vor dem Meer hat. Der weiß-blau Kontrast ist fast unbeschreibbar schön. Aber auch Orchideen und andere seltene Pflanzen habe ich auf diesem Weg sehen können.
Weiter ging es dann mit dem Auto bis zum Königsstuhl. Das Gebiet um den Königsstuhl ist geschütz, somit kann man mit dem Auto nicht selbst dahin fahren. Man muss auf einen öffentlichen und kostenpflichten Parkplatz und von dort aus mit einem ebenfalls nicht kostenlosen Bus zum Königsstuhl fahren. Und damit man auf dem Königsstuhl für das Betreten desselbigen nicht noch einmal Eintritt bezahlen muss, kann man diesen gleich mit dem Buspreis mitbezahlen. Gott, was würden wir viel Geld am Rhein machen, wenn wir uns unsere Aussichtspunkte alle bezahlen liessen....
Den Königsstuhl selbst fand ich etwas enttäuschend. Man hat eigentlich nur die Aussicht auf das Meer, die wir ja vorher auch schon genießen konnten. Nur an einer Stelle sieht man auch von hier noch andere weiße Kreidefelsen. Zudem ist hier alles gedrängt vor Touristen, selbst in der Vorsaison. Wir sind dann etwas weiter hinunter zur Victoria-Aussicht gegangen. Die hat uns dann wieder entschädigt. Denn vor dieser Aussicht gibt es noch einen kleineren Aussichtspunkt, von dem man einen sehr guten Ausblick auf den weißen Königsstuhl hat. Der Victoria-Aussichtspunkt war weniger gut, da durch die Bäume nichts mehr vom Königsstuhl zu sehen war.
Weiter ging es danach Richtung Kap Arkona. Mit der Zwischenstation Altenkirchen. Ich muss dazu sagen, dass meine Eltern aus dem Kreis Altenkirchen im Westerwald stammen, dort komme ich ja auch her. Und da das Altenkirchen auf Rügen Partnerstadt von Altenkirchen im Westerwald ist, wollte mein Vater sich dort unbedingt vor dem Ortsschild fotografieren lassen. Das sind Aufnahmen, die ich am wenigsten mag aber natürlich haben wir hier auch ein Foto geschossen. Ich selbst habe dann gedrängt, dass wir uns wenigstens die Altenkirchener Kirche angesehen habe. Es ist die zweitälteste Backsteinkirche Rügens und ein schönes und für mich interessant aussehendes Gebäude. Der Pfarrer von Altenkirchen hat übrigens auch oft draußen gepredigt, damit die Fischer wegen der Fangfische aufpassen konnte. Wenn dann einer gebrüllt hatte, haben dann die Fischer den Pfarrer alleine gelassen, um den Fang auch vornehmen zu können.
Als wir dann bei Kap Arkona ankamen gab es erst einmal eine Enttäuschung und einen Familienkrach. Denn man darf auch bis zum Kap nicht hochfahren. Auch hier gibt es einen riesigen kostenpflichtigen Parkplatz. Und man fährt dann mit Bussen weiter. Allerdings hatten wir schon 18 Uhr weit überschritten und alles war leer. Ich selbst traute mich nicht, mit dem Auto in die verbotenen Gegenden zu Fahren (Das Fischerdöfchen Vitt und das Kap Arkona). Meine Mutter wollte das auch nicht, mein Vater schimpfte über die Abzocke, unterhielt sich kurz mit einem anderen westlichen Autofahrer, der auch unser Schicksal teilte. Dieser sagte, er fahre doch und mein Vater fuhr dann auch direkt zum Kap. In das schöne Fischerdörfchen, das unter Schutz steht, sind wir daher nicht gekommen. Am Kap haben wir übrigens auch diese Filmtruppe wieder getroffen, die auch schon auf den Wissower Klippen gedreht hatte. Hier fragte ich dann auch mal einen der Kameraleute, für wen sie drehen und zu meinem Erstaunen, war es für eine Serie. Eine Folge für Praxis Bülowbogen wurde hier gedreht. Wir spazierten noch in der Gegend um das Kap entlang und sahen uns auch die Statue der Gottheit der früheren Rüganer an. Hier blühten auch massenhaft Schlüsselblumen, was zusammen mit den vielen Aussichten und der interessanten Gegend für viele Fotos bei mir sorgte. Am Abend sind wir dann in ein Dorf in der Nähe des Kaps gefahren, haben dort wieder leckeren Fisch gegessen, diesmal gab es bei mir Matjeshering mit Apfel-Sahne-Sauce. Danach ging es zum Kap zurück. Dort standen wir relativ unauffällig neben den Autos des Filmteams. Mein Hamburger Kennzeichen war fast getarnt, denn einige der Filmwagen kamen auch aus Hamburg. Die Bedienung im Restaurant hatte uns gesagt, dass man normal ziemlich genau kontrollieren würde und wir hatten wahrscheinlich wegen des Filmteams Glück. Am Kap habe ich dann noch einen sehr schönen Sonnenuntergang gesehen und natürlich noch fotografiert. Sehenswert ist das Kap Arkona nicht nur wegen der guten Aussicht, sondern auch wegen der zwei Leuchttürme, die direkt nebeneinander stehen. Der ältere stammt noch von Schinkel, wird aber nicht mehr genutzt. Daneben steht dann ein modernerer Leuchtturm, den man wie den alten auch besichtigen kann. Allerdings ist Kap Arkona wie ausgestorben, wenn man nach 18 Uhr dort hinfährt. Alles Touristische hat dann geschlossen, und auch die Lokale sind nicht mehr geöffnet.
Nachdem wir dann am Donnerstag die Tour zur Insel Vilm hatten, haben wir uns den Freitag mal zum grillen gegönnt, wie ich das immer sage. Mein Vater war schon leicht motzig, denn er hätte sich wohl am liebsten 10 von 14 Tagen nur gebräunt, aber gleichzeitig wollte er auch nicht alleine da liegen, somit kam er dann doch auf alle Touren mit. In Sellin gibt es zwei Badestrände, wir selbst waren am Südstrand, da dort die gewschütztere Lage ist und auch Strandkörbe zu mieten waren. Ist leider auch nicht ganz billig, aber diese großen Strandkörbe sind super. Ich selbst war noch nie in einem Strandkorb. Am Tag kostete ein Strandkorb 6,0 Euro, ansonsten die Stunde 1 Euro, es ist also eine Rechensache. Am Abend hatte ich trotz Sonnencreme einen Sonnenbrand an den empfindlichen Stellen der Frau, sprich genau da wo das Bikini-Oberteil aufhörte. Auf Rügen gibt es übrigens auch sehr viele FKK-Strände, aber da es doch noch nicht so heiß war, waren die so gut wie tot.
Da Sellin direkt an Mönchsgut angrenzt, haben wir uns auch diese Halbinsel angesehen. Das Mönchsgut ist von Mönchen gegründet worden, die auch eine ganz andere Sprache dort entwickelt haben als im übrigen Rügen. Heute ist das Mönchsgut die einzige Rügener Region, in der sich noch das alte Brauchtum und die Trachten entwickelt haben. Natürlich gab es dort nicht nur Mönche, ich habe keinen einzigen gesehen. Aber man findet hier noch sehr schöne Naturlandschaften und viele der Rohrhäuser, fast alle waren sehr schön, man sah kaum Verfallenes. Auf Mönchsgut kann man mehrere Heimatmuseen einschließlich eines Schiffes besichtigen. Daneben gibt es noch viele Möglichkeiten zum Wandern. So waren wir anfangs am kleinen Zicker. Und später noch am großen Zicker und in Alt-Reddewitz. Alles sind einzige kleine Zeklüftelungen der Insel und sehen von anderen Punkten fast wie Inseln aus, aber alles ist mit dem Land verbunden. Sehr oft sieht man die seltene und geschütze Grasnelke und vom Lerchengesang wird man auch fast überwältigt. Hier gibt es Natur in Hülle und Fülle. Auch seltenere Vogelarten bekommt man hier noch zu Gesicht und Pflanzenfotografen wie ich haben hier auch genügend Motive. Dazwischen kann man über Aussichtspunkte immer wieder die zerklüftete Insel Rügen betrachten und gerade bei schönem Wetter muss man an sich halten, um nicht zu viel zu fotografieren. Der große und kleine Zicker wird durch die Zickerschen Berge, auch Rügener Alpen genannt, getrennt. Aber man darf sich unter Berg nicht zu viel vorstellen, oft haben diese "Berge" auf Rügen gerade mal 37 oder 67 Meter Höhe.
Rügen ist insgesamt sehr hügelig, das stellt man sich am Meer gar nicht so vor. Dadurch geht man bei Spaziergängen doch immer wieder hoch und runter und ist dann froh, wenn man nur einen 37 Meter hohen Hügel erwischt hat. Im Gegensatz zum Großen und Alten Zicker wirkt Reddewitz nicht wie eine gebogene Halbinsel sondern ist eine Landzunge ins Meer. Von Alt Reddwitz aus sind wir hier einen Wanderweg ca. 2,5 km lang bis zur Spitze und dem Aussichtspunkt Reddewitzer Höft gelaufen. Dort haben wir dann in einem näheren Gasthof gegessen und sind dann wieder zurück spaziert. Am großen Zicker haben wir an dem schönen Dörfchen Gage gehalten und sind von da aus einen Rundwanderweg auch mit schönen Aussichtspunkten gelaufen, der ging ca. 8 km die Zickerschen Berge entlang. Besonders schön waren übrigens die starken Kontraste durch den leuchtend gelben Raps, der hier in Mengen und ungewohnten Höhen wuchs. So habe ich vorher noch nie Raps gesehen, der mir über den Kopf wächst. Auf der Halbinsel Mönchsgut gab es da allerdings sehr viele solcher Riesenpflanzen. Zum Teil war der Raps so hoch, dass ich von normalen Weg aus das Meer gar nicht mehr sehen konnte.
Auf einer anderen Tour durch das Mönchsgut waren wir übrigens im ältesten Gasthaus Rügens. Das ist sehr empfehlenswert, aber man sollte sich Zeit mitnehmen, denn wie in vielen anderen Rügener Restaurants gibt es auch hier frisch zubereitetes. Getrunken habe ich übrigens das dort selbst gebrautes Bier. Mir hats ebenso geschmeckt wie der frische Fisch.
Empfehlenswert aber nicht ganz günstig sind die Schiffstouren die Kreideküste entlang. Man sollte morgens spätestens frühmittags so eine Tour mitmachen, damit man die Kreidefelsen auch noch im richtigen Licht weiß strahlend sieht. Unsere Schiffstour ging 13 Uhr los und endete so um 17.30 Uhr. Ach ja, etwas Seefest sollte man doch sein, denn am Kap sind die Windstärken und somit auch die Wellen doch etwas stärker und größer. Unser Schiff, die Cap Arkona, war das größte Schiff der Gesellschaft, aber es schockelte ganz schön. Mir hat es als Einziger von uns Dreien nichts ausgemacht. Aber mein Vater hat fast die ganze Tour nur gelegen und sah sehr schlecht aus und als am Nachmittag die Windstärke anhob, da ging es auch meiner Mutter nicht mehr so gut. Und das, obwohl sie auf der Fahrt nach Norwegen wohl heftigeres mitgemacht hatte. Aber sie sagte, bei den größeren Schiffen merkt man das nicht so. Ich habe bei der Schiffstour herrliche Aufnahmen von den Kreidefelsen und auch vom Kap machen können. Auf der Rücktour sah man übrigens alles im Gegenlicht. Das ergibt ein herrlich silbrig schimmerndes Meer aber leider keine weißen Kreidefelsen mehr.
Nach dieser Tagestour gönnten wir uns dann den zweiten Sonnenbadestrand- auch wieder am schönen Sandstrand von Sellin. Das Meer war mit ca. 14 Grad den meisten zu kalt zum Baden, nur ganz wenige Wagemutige habe ich gesehen. Und mir selbst war es nach kurzer Zeit auch mit dem Wasser bis zu den Knien zu kalt. Schöne Muscheln und auch Steine findet man übrigens auch am Südstrand.
Abends waren wir sehr oft an der Selliner Seebrücke, da man von dort eine herrliche Aussicht genießt. Ich habe hier viele Sonnenuntergänge gesehen und fotografier. Wenn man unten am Stand von der Seebrücke aus links geht, beginnt da auch der Rügener Steinstrand mit den vielen Feuersteinen. Bei der Seebrücke selbst und nach Rechts allerdings hat man den feinen Sandstrand, der wohl einer der Punkte dafür ist, dass Sellin so gut besucht wird.
Die Schwesterinsel von Rügen, die bekannte Insel Hidensee haben wir nicht besucht, obwohl meine Mutter und ich sehr gerne dahin wollten. Irgendwie war plötzlich die Zeit zu Ende und am letzten Tag war es Vormittags am Regnen. Schade, denn Hiddensee ist auch geschützt, man fährt mit der sogenannten weißen Flotte von Rügen aus dahin (mindestens 45 Minuten) und dann kann man die autofreie Insel zu Fuss, mit dem Rad oder mit der Pferdekutsche genießen.
Da das Wetter an dem Tag nicht so mitspielte, sind wir die 60 km nach Stralsund gefahren. Von Stralsund aus gelangt man über den Damm nach Rügen, es ist sozusagen der Eingang zur Insel. In Stralsund waren wir über die vielen verfallenen und ungepflegten Häuser geschockt, das hätten wir bei der zweitgrößten Hansestadt (der ehemaligen DDR) nicht erwartet. Unser Ziel war das Meeresmuseum- und Fischereimuseum. Dieser Besuch war sehr lohnenswert. Neben einem sehr großen Aquarium, in denen man auch große Haie herumschwimmen sieht, gab es noch vieles zum Thema Fischerei und auch viele lebensgroß nachgebildete Tiere der Ostsee.
Ohne dass ich jetzt zu genau auf alle Sehenswürdigkeiten von Sellin, Binz und Göhren eingegangen bin, habe ich hoffentlich einen guten Überblick über die Insel und unsere Touren gegeben. Anschließend möchte ich noch ein paar generelle Anmerkungen machen.
Auf den Wetterbericht kann man sich auf Rügen nicht verlassen, darüber beschweren sich auch die Rügener. Auf der Insel ist oft ein ganz anderes Wetter als auf dem Festland. Durch den Ostseewind fegen auch oft die Regenwolken nur so über einen hinweg. Es gibt mehr Sonnentage als auf dem Festland, das haben wir auch feststellen können. Aber die Temperatur ist nicht so hoch. Wir hatten höchstens 20 bis 22 Grad. Trotzdem kann man bei den Temperaturen auch schön mal sonnenbaden. Denn gerade diese Strandkörbe schützen noch vor dem Wind, der alles kühler erscheinen läßt.
Rügen hat eine Fläche von 926 Quadratkilometern und eine Küstenlänge von 574 km. Auf Rügen stand oft zu Lesen, dass Rügen Deutschlands größte und schönste Insel ist. Ich kenne nicht viele Inseln, aber ich fand Rügen einfach herrlich. Besonders Naturfreunde kommen hier noch gut zum Zuge. Rügen gehört zu Mecklenburg-Vorpommern und bildet mit Hiddensee zusammen einen eigenen Landkreis.
Viermal an unterschiedlichen Stellen habe ich übrigens Störche gesehen. Beim ersten Mal hatte ich Angst aus dem Auto zu steigen, um die bei uns ja so seltenen Vögel nicht zu verscheuchen. Aber die Tiere störten sich nicht an mir. Später sagte mir eine Einheimische, dass die Vögel auf Rügen häufig wären und auch Menschen gewohnt seien.
Zahlen kann man auf Rügen wie überall in Deutschland. Kreditkarten werden sogar häufiger noch angenommen als im Westerwald. Ansonsten nimmt man gerne EC-Karten oder eben wie überall Bargeld. Banken, Apotheken und Geschäfte gibt es genug. Lokale findet man in allen Preisklassen. Für Frischfisch zu Mittag haben wir zwischen 6,50 und 10,50 ausgegeben. Aber nach oben gibt es sowieso kaum Limite. Oft kann man sich auch an Buden andere billige Speisen oder auch Fisch kaufen. Für Seelachsfilet mit einem Brötchen habe ich beispielsweise am Oststrand von Sellin 2,50 gezahlt.
Das Wetter ist sehr unzuverlässig und beschert einem sehr rauhes und auch sehr mildes Klima, je nachdem welche Wetterphase man gerade erwischt. Wir hatten mit zwei halben Regentagen sehr viel Glück mit dem Wetter. Was uns erstaunte war die Aussage, dass es im August am wärmsten aber auch am Regenreichsten auf Rügen sei. Insgesamt scheint aber nirgends so viel die Sonne wie auf Rügen, denn durchschnittlich hat man hier im Jahr 1.800 Stunden Sonne. Baden kann man am besten von Juni bis September, denn da sind die Wasertemperaturen an der Ostsee bei 16 bis 22 Grad, in den Bodden sogar bei 26 Grad. Im Hochsommer können an Lufttemperaturen 36 Grad erreicht werden, im Normalfall sind es aber höchstens 30 Grad.
Mir selbst haben unsere Auto-Fuss-Touren sehr gut gefallen. Es gibt aber sehr viele Radfahrer auf Rügen, Fahrräder kann man in vielen Orten auch leihen. Es gibt neben dem Rasenden Roland auf Rügen noch eine andere Privatbahn, ansonsten sind auch die Badebähnchen sehr empfehlenswert, wenn man nur kurze Wegstrecken zurücklegen möchte. Schön fand ich, dass Sellin, Göhren, Binz und Baabe gegenseitig die Kurkarten der anderen Orte anerkennen. Wie es in anderen Gebieten auf Rügen ist, kann ich nicht sagen.
Ferienwohnungen und -häuser sind außer in den Ferienmonaten Juli und August laut den Einheimischen immer noch sehr gut zu bekommen. Nur zu den Hauptzeiten könne man wohl noch seine Privatcouch extra vermieten, so hoch ist da der Andrang. Der schönste Monat zum Fotografieren und Erkunden ist laut Aussagen der Monat Mai. Denn da sieht man die weißen Kreidefelsen noch optimal und die Lanschaft hat ihr eigenes Bild geprägt durch die vielen riesigen Rapsfelder. Und glaubt mir, ein gelbes Rapsfeld mit vielleicht einem grünen Baum vor blauem Meer und Himmel sieht wundervoll aus.
Auffällig sind auf Rügen neben vielen sehr schön und bestimmt teuer renovierten und restaurierten Gebäuden noch einige verfallene Gebäude, die wirken, als ob sie gleich zusammenfallen. Aber oft ist es sehr gute Bausubstanz und an der Änderung des Zustandes sind heute noch Besitzverhältnisse und Streitigkeiten schuld. Sobald das geklärt ist, geht es allerdings sehr schnell mit der Restauration. Denn mittlerweile gibt es kaum noch Fischfang. Dieser lohnt sich nur noch nebenbei und Haupteinnahmequelle ist der Tourismus.
Wer sich übrigens für Steingräber interessiert, dem wird Rügen auch gefallen. Denn wir haben sehr viele der Riesen bzw. Hünengräber gesehen. In einigen wurden nur zwei Induviduen gefunden, in anderen die Knochenreste von mindestens 40 Personen. Die Stellen sind sehr markant und auch meist gut ausgeschildert.
Noch etwas zu den Preisen. Hier heißt es vergleichen und das nicht nur in den zahlreichen Souvenirläden. So fand ich Bücher und Souvenire am teuersten in Binz, in Sellin und Baabe waren teilweise Bücher 5 oder 10 Euro billiger. Und auch in den Orten schwankte beim gleichen Buch der Preis noch um bestimmt 5 Euro. So fand ich beispielsweise ein Buch Insel der Adler (über Natur Rügens) sehr schön. Normalpreis in fast allen Läden war 35 Euro, nicht gerade billig. In Sellin konnte ich dann einen Händler herunterhandeln, da das einzige Exemplar schon geöffnet und der Schutzumschlag nicht mehr top war. Am vorletzten Tag in Stralsund habe ich dann das Buch im Souvenirladen des Meeresmuseums in Stralsund dann für 25 Euro gesehen. Auch Rügenkalender oder Bernstein schwanken sehr stark im Preis. Den günstigsten Bernstein gab es in Göhren, der Laden war wirklich toll. Geöffnet haben viele Geschäfte hier sogar Samstag bis spät nachmittags und auch Sonntags. Das gilt nicht nur für Souvenir-Läden sondern beispielsweise auch den großern Edekamarkt in Sellin am Seepark.
Ach, bevor ich meinen Bericht beende noch die allerletzte Tour während unserer Rückfahrt von Rügen. Da waren wir auf dem Jagdschloss Graniz, das mit einer Höhe von 107 Meter über dem Meer eine der höchsten Stellen ist. Man kann dort einen Aussichtsturm aufsuchen und über eine 147 Treppen lange Wendeltreppe ganz nach oben gelangen. Ich hasse ja solche offenen Wendeltreppen, aber da ich diese Aussicht sehen wollte, habe ich auch das über mich genommen. Man hat dort wirklich einen Blick über die Insel, der lohnenswert ist. Nicht umsonst gilt das Jagdschloss Graniz als eine der touristischen Attraktionen auf Rügen. Entweder gelangt man dort über einen gut 1 km weiten Fußweg hin oder man kann sich mit einer Bahn zum Schloss fahren lassen. Wir haben hier den schönen Fussweg durch den Wald gewählt.
Mir hat der Abschied von Rügen schwer gefallen. Ich habe jetzt schon so viel über die Insel geschrieben, aber der Wissende Leser verzeiht mir, wenn ich nicht alles genannt habe. Meine Eindrücke von den kilometerlangen Baumalleen und den blühenden Rapsfeldern, den vielen Wildpflanzen und Vögel, die schönen Rohrhäuser, das alles werde ich nie vergessen. 32 Filme a 36 Bilder habe ich dort fotografiert und ich möchte kaum eines der Bilder missen. Und eines weiß ich, Rügen werde ich auf alle Fälle wieder besuchen, so gut hat mir die Insel gefallen.
Die Fotos werde ich bei Hitwin nach und nach einstellen, wie immer dauert das Einscannen auch seine Zeit. Die ersten Bilder sind ja schon da. Wer neugierig geworden ist, kann sie sich gerne ansehen. Das soll keine Reklame sein, aber ich selbst liebe eben Fotos und wenn sie passend zu einem Beitrag sind, wirkt dieser noch lebendiger.
Ich möchte mich hier bei allen Lesern bedanken und besonders bei denen, die meinen Bericht bis zum Ende durchgelesen haben. Ich hoffe, ich konnte hier einen guten Einblick zur Insel Rügen geben. - Miara/Petra weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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April, 22.04.2004, 21:14 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Wow...superausführlicher Bericht! Rügen ist auch eine meiner absoluten Lieblingsinseln, sowas von abwechslungsreich und schön! LG April
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anonym, 19.06.2002, 11:47 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
ein sehr schöner und vor allem ausführlicher bericht!
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