Pro:
Schöne \"Architektur\", Netter Empfang, Nette Beamte, Ungewöhnlich
Kontra:
Kontrollen meines Erachtens etwas lasch
Empfehlung:
Ja
Der Internationale Flughafen von Punta Cana
Einleitung:
Zwischenzeitlich bin ich schon mehrmals in der Dominikanischen Republik gewesen, weil ich dort meine Familie habe. Dabei bin ich auch zwei mal in Punta Cana gelandet. Die allererste Reise führte mich ebenfalls nach Punta Cana. Dabei war ich zuerst mal vom Landeanflug fasziniert. Ich sass zu dieser Zeit an einem Fensterplatz, was ich heutzutage nicht mehr machen würde, ausser ich fliege Business- oder Relaxklasse. Ich sitze sonst lieber am Gang, dann muss ich niemanden stören, wenn ich mal auf die Toilette muss. Das war jetzt aber nur mal so am Rande erwähnt, gehört schliesslich nicht zum Flughafen von Punta Cana.
Der Landeanflug:
Dieser ist für mich immer wieder faszinierend, wenn ich zusehen kann, wie die Maschine auf die Landepiste einfädelt. Bei meinem ersten Besuch dachte ich mir, als die Maschine die Kurven flog, dass nun bald die Bäume abrasiert werden. Die Maschine ist so geflogen, wie ich es mir nie im Flugsimulator getraut hätte. Aber das beweist, dass ich eben nicht als Pilot geeignet bin. Nun ja, schliesslich sind wir dann sicher gelandet, sonst würde ich kaum hier sitzen und diesen Bericht schreiben.
Am Flughafen:
Beim Aussteigen aus dem Flugzeug haut es einen als erstes fast um, wenn man vom klimatisierten Flugzeug in die tropische Hitze rauskommt. Es gibt an diesem Flughafen keine Docks, man steigt direkt auf den Flugplatz aus und sieht als erstes Mal eine riesige Bambushütte. Beim ersten mal war ich richtig überrascht, ich habe noch nie so einen Flughafen gesehen. Man wird auch nicht von einem Bus abgeholt, sondern man geht ganz einfach in Richtung zur Ankunftshalle. Dabei hat man noch Zeit, einige Fotos vom Flugzeug und vom Flughafen zu schiessen, niemand drängt einen.
Die Ankunftshalle:
Beim Betreten von dieser erlebt man erst mal karibische Klänge und man wird links und rechts von zwei Dominikanerinnen flankiert, um sich auf einer Foto verewigen zu lassen. Diese Foto kann man dann bei der Rückreise an einer riesigen Wand aussuchen und kaufen. Es ist zwar eine Geschäftemacherei, aber ich habe beide Mal diese Foto gekauft. Ich weiss zwar den Preis nicht mehr, aber er lag so etwa im Bereich von 6 oder 8 US-Dollar.
Danach kommt man dann zur Passkontrolle am Migrationsschalter. Zuerst muss man jedoch, je nach Herkunft, die Touristenkarte ausfüllen, welche man an Ort für 10 Dollar an einem eigens dafür eingerichteten Schalter kaufen kann. Diese wird dann vom Migrationsbeamten abgestempelt, und man erhält den Abschnitt, den man bei der Ausreise wieder vorweisen muss.
Das Gepäckband:
Als nächstes geht's zur Abholung des Gepäcks. Die Gepäckbänder sehen ja auf allen Flughäfen etwa gleich aus, daher verzichte ich hier auf eine genaue Beschreibung. Interessant fand ich aber folgendes: Bei den Gepäckbändern befindet sich ein Aschenbecher. Als damals noch Raucher empfand ich dies als angenehm. Bei meiner zweiten Ankunft hatte ich dort noch ein spezielles Erlebnis: Mein Koffer weigerte sich, aufs Rollband zu gehen. So wartete ich und wartete, wartete weiter und weil warten so schön ist (erinnert mich irgendwie an den Militärdienst), wartete ich nochmals, solange bis keine Koffer mehr kamen. Dies bemerkte ein einheimischer Angestellter, welcher gerade am Wischen war und er wollte mir helfen. Ich erklärte ihm dann die Situation, aber er verstand mich nicht und redete auf französisch auf mich ein. Ein Dominikaner, der kein spanisch kann und nur französisch spricht? Ich konnte es kaum glauben. Erst später erinnerte ich mich daran, dass es in der Dominikanischen Republik auch Gastarbeiter gibt, sprich billige Arbeitskräfte aus Haiti. Schliesslich fanden wir aber den Koffer in irgendeiner Ecke doch noch. Also, nachdem ich den Koffer dann in Empfang genommen hatte, geht's weiter zur Gepäckkontrolle.
Die Gepäckkontrolle:
Was heisst denn hier Kontrolle? Ich habe festgestellt, dass man mehrheitlich durchgewunken wird. Das spielt sich folgendermassen ab: Drei Beamte plaudern miteinander, und dabei winkt einer von den dreien zusätzlich. Das habe ich zwar bis jetzt nur in Punta Cana erlebt, in Santo Domingo musste ich immer die Koffer öffnen und in Puerto Plata landete ich erst einmal, kam zwar durch, aber es wird doch kontrolliert. Nachdem man dann die "Kontrolle" passiert hat, kann man nun seinen Urlaub beginnen zu geniessen.
Die Rückreise:
Für die Rückreise sollte man sich etwa eineinhalb oder zwei Stunden am Flughafen einfinden. Zuerst wird dann, wie auf jedem Flughafen eingecheckt und muss eventuell noch die Flughafentaxe bezahlen, je nach Arrangement. Dabei muss unbedingt beachtet werden, dass keine Pesos, sondern nur Dollar akzeptiert werden. Ich glaube, es waren zehn Dollar, ich rechne aber für mich immer mit zwanzig, dann bin ich mir sicher. Nun hat man noch Zeit, sich für das heulende Elend vorzubereiten. Wenn man dann glaubt, man schaffe es, geht's nun zur Passkontrolle, wo ein freundlicher Beamter ironischerweise fragt, wie es geht. Ich sage dann immer "Schlecht, aber ich komme nächstes Jahr wieder!". Man bekommt dann seinen Ausreisestempel und gibt die Touristenkarte wieder ab (bekommt aber kein Geld mehr dafür).
Wenn man will, kann man nun in der Abflughalle seine Foto kaufen, die bei der Ankunft gemacht wurde (sind glücklicherweise nach Datum geordnet). Ein besonderes Erlebnis für mich beim Abflug ist immer wieder festzustellen, wie plötzlich das Bier aufgeschlagen hat. Kostete es vor einigen Stunden noch einen Dollar, sind es nun plötzlich drei. Diese Preise stimmen vielleicht nicht so genau, aber das Verhältnis ist etwa so.
Fazit:
Den Flughafen von Punta Cana finde ich in seiner Art einzigartig. Kurz nach meiner ersten Reise soll anscheinend ein Hurrikan den Flughafen zerstört haben. Falls das tatsächlich so war, dann finde ich es toll, dass er genau gleich wieder aufgebaut wurde wie vorher. Man findet dort den Beton nur auf dem Boden, sonst ist alles Holz und Stroh. Beim Warten auf dem Abflug will man auch sehen, wie das Flugzeug ankommt. Man ist dann quasi im Freien und nicht vor einer Glasscheibe. Das gefällt mir ebenfalls an diesem Flughafen.
Was die Sicherheitskontrollen anbelangt: Na ja, ich weiss nicht so recht. Schlecht sind sie sicher nicht, habe aber auch schon besseres gesehen. Mein erster Besuch auf diesem Flughafen war vor dem 11. September und der letzte danach. Hat sich aber nichts geändert.
Und noch etwas: Die Flugsicherung in Punta Cana soll dem Vernehmen nach nicht die beste sein, aber ich denke, es ist dort meines Wissens noch nie etwas passiert.
Also sage ich nur eins: Wenn Ihr mal dort seid, geniesst Euren Urlaub und grüsst mir bitte Ramona, Juanita, Sabrina, Ramona, Penelope, Marta und Mercedes.
© 2005 Pedro weiterlesen schließen
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