Irland Testberichte
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Tests und Erfahrungsberichte
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The Whisky Store
17.10.2002, 19:34 Uhr von
Rioja
Also ... ich jetzt über mich ... ;-)) ... ist ja nicht so ganz einfach. Beruflich schreibe ich .....5Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
bin mal wieder in der falschen Rubrik gelandet ... sorry
Hallo Leute ... ich komme mir bald vor, als würde ich nur über alkoholische Genüsse schreiben, aber weil ich mich für Leckerlis aus dem Bereich sehr interessiere, ist das vielleicht weniger verwunderlich. Mein Mann steht übrigens uneingeschränkt auf Whisky. Also nehme ich mich auch diesem Thema an und weiß hoffentlich, interessantes zu berichten.
Im Mai suchte ich nach einem Geschenk für meinen Lebenspartner und suchte so ein wenig im Internet nach einer Idee herum. Irgendwann stieß ich auf die Seite eines Whiskyanbieters, der seine Köstlichkeiten per Post verschickt, nachdem man sie online geordert hat.
Das Unternehmen "The Whisky Store" wurde gegründet von Theresia Lüning und - wie sie selbst sagt - "um breitflächig erstklassige Whiskys zu fairen Preisen anzubieten. Jeder Kunde, ob nah oder fern, soll die gleichen Möglichkeiten haben, binnen weniger Tage äußerst seltene Whiskys in der Hand zu halten." Herere Grundsätze und eine Philosophie - da von mir getestet - auch stimmen.
Über 1000 Artikel sind immer auf Lager. Und das beginnt bei einem Preis von 19 € und geht bis in Sphären, die dem Otto-Normal-Verbraucher utopisch erscheinen. Hierfür möchte ich gern ein paar Beispiele nennen:
Schottischer Whisky "Single Malt Whisky":
Aberlour (3 Sterne) 10 Jahre alt (mild, weich, malzig, würzig), 43 %, 0,7 l incl. Metalldose = 29,90 €
Balvenie (3 Sterne) 10 Jahre alt (voll, üppig mit feinem Sherry und einer dezenten Honignote) 40 %, 0,7 l = 29,90 €
Dalwhinnie (3 Sterne) 15 Jahre alt (Classic Malts of Scotland, leicht fruchtigsüß) 43 %, 0,7 l = 32,90 €
Glenfiddich 30 Jahre alt (nur wenige Fässer läßt eine Brennerei so lange reifen. Unter den 30jährigen der preiswerteste) 40 %, 0,7 l = 138,50 €
Aufgrund der hohen Produktpalette verlasse ich jetzt Schottland und wende mich Irland zu:
Irischer Whisky "Single Malt Whisky"
Bushmills Malt 10 Jahre alt (leicht, mit Anklängen von Sherry, malzig) 40 %, 1,0 l = 34,90 €
Tyrconnell Single Malt (5 Sterne) (intensiv malzig) 40 %, 0,7 l = 19,90 €
Jameson (erstaunlich würzig, der weltweit am meisten verkaufte irische Whisky) 40 %, 1,0 l = 22,90 €
Neben dem reichlichen Whiskyangebot (übrigens auch aus Amerika) gibt es noch eine breite Palette an Geschenkartikeln, Miniaturen, Gläser u.s.w.
Angeboten wird eine Club-Mitgliedschaft. Tritt man ein (für einen Betrag von 50 € pro Jahr) erhält man zur Begrüßung einen schottischen Malt Whisky im Wert von 40 € und zusätzlich auf jede Bestellung 5 % Nachlass. Zudem gibt es ein Club-Journal und ein Whisky-Forum per e-mail.
Alle Daten, die man auf der Internetseite eingibt, werden selbstredend vertraulich behandelt und nicht weitergegeben. Die Internetadresse ist: www.TheWhiskyStore.de
Die von mir getätigte Bestellung lief problem- und reibungslos. Die Ware war nach 3 Tagen da und die Bezahlung per Rechnung kam mir auch sehr entgegen. Bei jeder Bestellung erhält man einen Katalog, durch den man sich über weitere Angebote informieren kann.
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-10-17 17:44:44 mit dem Titel Irland - kurioses, witziges und wissenswertes über die grüne Insel
Nachdem ihr vielleicht das Reisetagebuch (sorry, es sind echt 5 Teile!!!) gelesen habt, gibt es bestimmt noch einiges, was ihr daraus nicht erfahren habt.
Wir haben in unser zerfleddertes Heft auch Dinge eingetragen, die uns praktisch am Wegesrand aufgefallen sind.
Fakten:
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Irlands Frauen ziehen (für den Betrachter) gnadenlos jeden Modetrend durch, egal wie kurz die Beine und fett der Arsch (sorry) und schwabbelig die Hüfte und dick die Wampe. (Jörg)
Irlands Schafe haben in der Norm längere Beine als ihre Besitzer (Jörg).
Gutaussehende Männer gibt es in Irland nicht (Edith).
Ein Ire ist ohne sein Handy praktisch ein Nichts (Edith).
Die Iren verstehen es, einem furchtbare Angst allein durch ihre Straßenbeschilderung einzujagen: Caution - Slow - Slower - deadly slow - dangerous! (Edith)
Wünsche:
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Möge das Bier in der Heimat aus den geklauten (ooops ... wer war das denn?) Pint-Gläsern genau so lecker schmecken wie in Irland
We´ll come back again!
Hoffentlich gibt es dann mal 2 Tage am Stück ohne Niederschläge!
Lose Chippings (Rollsplit) möge dann von uns gehen!
Was es in Irland gibt und in Deutschland nicht!
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Rauchen ist erst ab 18 erlaubt
Autofahren links
Lenkrad rechts (irgendwie logisch, egal!)
Selfservice im Pub (geht man nicht selbst zum Tresen, kann man in einer Kneipe verdursten!)
Barfood
Kein Mittagessen
Rugby
Hostels (ein privates Haus mit Mehrbettzimmern)
Smithwick´s (heißt bei uns Kilkenny)
Irish Mist (ein milder irischer Whiskey)
Freiwachsende Palmen (überall ... und auch dort, wo es total kalt ist)
Irish Stew
Chowder (eine Cremesuppe aus Meeresfrüchten)
Extra Clubräume für Frauen in den Pub´s
Gälisch
Barbesuch erst ab 18 Jahren erlaubt
In jedem Pub mindestens ein Fernseher
Pommes mit Essig (durchaus essbar!)
frei laufende Schafe
Kühe am Strand
Last Order um 23 Uhr
Boote sind hin und wieder auf Landstraßen unterwegs
Mineralwasser mit Birnengeschmack (das vermisse ich ganz schön, ist nämlich total lecker!)
So, ich hoffe, das hat euch jetzt doch irgendwie ein wenig Spaß gemacht. Wer noch etwas zu erzählen hat über Irland, kann mich das gern wissen lassen!
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-10-17 16:25:56 mit dem Titel Irland - ein persönliches Reisetagebuch Teil 4
Bitte erst die ersten 3 Teile lesen, denn sonst ist das hier nicht so prickelnd! Danke.
Tag 8 Edith:
Heute machen wir ganz in ruhig und gehen Linda ein wenig auf die Nerven. Sie ist mit denselben etwas zufuß, weil sie nichts zu tun hat. Zu viele Gäste bleiben einfach länger als eine Nacht - so eine Frechheit!!!! Die Frau ist echt klasse, aber etwas nervös. Zudem warten Linda und Jörg noch darauf, dass 2 Schwedinnen einchecken, die dann mit in unser 4-Bett-Zimmer kommen.
abends (Freitag) beim Musikfestival:
Jörg:
Die Festivaleröffnung und die damit verbundene Wahl der "Lady Nuala" (sämtliche Bedienungen aus dem Pubs standen auf der Bühne) waren schon sehenswert. Unsere echte Aufmerksamkeit erregten diese "hübschen" Mädels erst im Verlauf des fortgeschrittenen Abends in der "Voyage Bar". Einige davon waren so hackevoll, dass sie nicht einmal mehr gehen konnten!
Edith:
Stimmt, war schon sehenswert. Aber zuvor waren wir in der "Scotsmans Bar", wurden freudig vom Besitzer Robert begrüßt und hörten uns im Zuge des Festivals eine irische Youngsterband an. Das Repertoire war eher dürftig, die Pausen zwischen den Stücken zu lang und die Stimmung nicht so zuträglich.
Wir wechselten also in die Voyage Bar, in der erträgliche Fülle herrschte und ein Superprogramm an Musik geboten wurde. Die Musiker verstanden ihr Handwerk wirklich und animierten uns zum Bleiben und andere zum Partyfeiern auf dem Dancefloor.
Da wir in der Nähe desselben saßen, mussten wir bei ausufernden Tanzschritten unsere Drinks schnell in Sicherheit bringen. Echt heftige Tanzrituale legen die hier hin - aber Alkohol (die können saufen, aber nichts vertragen!) tanz auch immer mit - oder ist Voraussetzung!
Tag 9 Jörg:
Donnerwetter, deibelschlag ... um 9 Uhr steht meine Edith gestriegelt und gebürstet vor mir, obwohl wir erst um 2 Uhr ins Bett gekommen sind. Die Freude und mein Erstaunen sind groß, dennoch gehts sofort ans Frühstück und dann zum Super Valu, um einige Kleinigkeiten einzukaufen.
Als Ziel steht heue der Ulster American Folk Park in Nordirland auf dem Programm.
Absolut sehenswert!
Abschließend steuern wir auf einen ruhigen Abend im Hostel zu, wir sind beide tired.
Tag 9 Edith:
Abends Fernseh geguckt. Es ist schon irre, in Irland zusammen mit einem Japaner (Hiko), einer Amerikanerin (Kira) und einer Israelitin (Aeyelet) "Forrest Gump" zu gucken. Wird so schnell wohl nicht wieder passieren.
Tag 10 Jörg:
Der Tag zum Abhängen: 1. a very rainy day und 2. WM Finale! Erst für den Abend steht Aktivität an, wir wollen noch einmal in die Pub´s und dann zum Feuerwerk.
Das Finale habe ich dann mit Mahan (Israel) und ein paar anderen, die ich namentlich nicht kenne, gesehen.
Tag 11 Edith:
Hatte ganz schöne Kopfschmerzen (Smithwicks Dank), als ich erwachte. Jörg ging es auch nicht so richtig gut. Unsere Abschiedsrunde musste eingeläutet werden, also tschüs Linda (schnief) und tschüs Aeyelet (nochmal schnief), noch schnell ein Foto gemacht, alles eingeladen und Mahan mit nach Donegal Town genommen. Weiter in Richtung Connemara (wir fahren wieder zurück).
Tag 11 Jörg:
In Ballina Zwischenstopp zum Essen gemacht und dann weiter auf die Achill-Islands, wo wir sofort im "Wayfarers Hostel) eingecheckt haben. Die Achill Islands empfangen uns mit Sonnenschein und wir sind sofort an den Strand. Wunderbar! Das Hostel ist allerdings nicht so klasse, und wir beschließen, dort nur eine Nacht zu bleiben.
Weiter mit Teil 5
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-10-17 15:06:25 mit dem Titel Irland - ein persönliches Reisetagebuch Teil 1
Während meines diesjährigen Aufenthaltes in Irland vom 21. Juni bis zum 4. Juli haben mein Mann (Jörg) und ich in ein zerfleddertes Schulheft unser Tagebuch geschrieben.
Es enthält neben vielen Informationen über Land und Leute auch persönliche Einträge und Beobachtungen, positives und negatives über das Land und die Menschen, die dort leben.
Ich hoffe, es wird euch Vergnügen bereiten, es zu lesen. Da Jörg und ich immer abwechselnd die Einträge vorgenommen haben, werde ich jeweils die Namen davor setzen!
Sollte euch dieses Thema nicht gefallen, bitte ich davon abzusehen, es zu bewerten!!!! Vielen Dank.
Tag 1 Jörg:
Gegen 10.30 Uhr zu Hause gestartet. Schier endlose Autofahrt zum Airport Frankfurt/Hahn im Hunsrück. Zwischenstopp für ein enttäuschendes Mahl hinter Köln auf der Autobahn und dann gegen 16 Uhr angekommen. Weitere 3 Stunden gewartet und schon hob der Flieger ab.
Entgegen allen Erwartungen fliegt auch Ryan-Air mit Boeing, so dass wir nicht treten mussten. Nach Ankunft in Shannon die spannende Suche nach dem "Avarest B&B". Nach knapp einer Stunde haben wir es gefunden. Freddy, der Manager, ist ein ausgesprochen netter Kerl und - oh Wunder - er spricht so, dass auch ich ihn verstehe. Das Avarest ist ein wirklich schickes B&B, dessen Komfort für den Rest der Reise wohl nicht mehr erreicht werden wird.
Anmerkungen hierzu: Wir sind mit Ryan-Air geflogen, haben einen Mietwagen bei Hertz reserviert (Übergabe absolut reibungslos) und in der Nähe vom Flughafen in Shannon im B&B übernachtet. Für den Rest der Reise wohnten wir in Hostels.
Tag 2 Jörg:
Der Wecker klingelt pünktlich um 7 Uhr, fix geduscht und fertig gemacht, dann gleich runter, denn wir haben für 8 Uhr Frühstück bestellt. Leider mussten wir feststellen, dass wir zwar die Armbanduhr, nicht aber den Wecker auf die Irland-Zeit umgestellt haben, so stehen wir kurz vor 7 Uhr Ortszeit fix und fertig geschniegelt vor dem beladenen Auto und rauchen eine nach der anderen, in der Hoffnung, dass Freddy auftaucht und wir unser Frühstück bekommen.
Das Frühstück war klasse, liebe Grüße an Deidre (Frau von Freddy, mit einer Zwillingsgeburt im Krankenhaus) und ab geht es, über die Cliffs of Moher nach Doolin ins Allie River Hostel (Housemaid Carl). Abends erst in McDermands Pub und dann in den genialen McGan´s Pub auf ein paar Smithwicks und Irish Mist´s! Das alles bei Live Mucke und unglaublicher Enge. Nette Leute am Tisch und kurzer Small-Talk mit Susan aus San Franzisco.
Tag 3 Jörg:
Bye Doolin und ab geht es in die Burren. Zielsicher finden wir die engsten, unbefestigsten und ins Nirgendwo führenden Wege durch den National Park. Geniale Eindrücke. Ein Panorama besser als das andere. "The Driver" fährt absolut sicher auf der "falschen" Seite und durch 50 cm tiefe Wasserlöcher. Das Auto sieht aus wie nach der "Akropolis Ralley", aber der Colt und Edith wachsen immer mehr zusammen. Auch die Sache mit dem Blinker und dem Scheibenwischer hat sie bis Galway im Griff. Von Galway über die N59 nach Cliffdon. Zielsicher zum Cliffdon-Town-Hostel und eingescheckt für 2 Tage. (16 Euro pro Person und Nacht). Ach ja, unterwegs noch ein romantisches Picknick auf Felsen am See, zu Ehren des Geburtstagskindes und bei sehr heftigen Böen.
In Clifdon erstmals Shopping. Karten und Kinkerlitzchen gekauft.
Anmerkungen hierzu: Unsere Tour führte uns von im Süd-Westen gelegenen Shannon an der Westküste hinauf. Hierzu später mehr!
Tag 1 bis 3 aus der Sicht des Drivers, Edith:
Erstmal am Flughafen in Shannon ein kleiner Herzhüpfer: statt Corsa (war reserviert) gibt es einen Colt in british-Green. Schmuckes Wägelchen, nur leider 150 Euro teurer als das Pendant in "klein". Too late - shitegal - wir fahren Colt. Das erste Mal rechts sitzen und links schalten und so fahren, dass Jörg keinen Herzinfarkt kriegt. Nachdem ich die Großbaustelle ca. vier Mal umrundet habe, weiß ich zwar, wie man links herum einen Kreisel fährt, aber nicht, wo das Avarest ist.
Kurzstopp an einer Tankstelle und erster Einheimischenkontakt. Englisch klappt gut und die Jungs wissen schnell um mein Problem und wälzen sämtliche Adressbücher der Gegend. Theoretisch weiss ich nun wohin, aber praktisch sind wir noch Meilen entfernt. Wie so oft, ist der Zufall mit mir und zack - scharf gebremst - links rum: da ist es.
Preise: Smithwicks 1 Pint = 3,15 Euro, Irish Mist = 3,50 Euro
Tag 2 Edith:
Ohne nennenswerte Vorkommnisse und immer schön links vom B&B nach Doolin. Außer einem kleinen Patzer beim Wenden in Doolin stelle ich im Auto für die Iren kein Sicherheitsrisiko dar. Abends schick by feet in die Pub´s.
Tag 3 Edith:
Nachdem wir Doolin verlassen haen und unseren Weg auf den sogenannten Bundesstraßen (unsere Feldwege sind breiter!) in Richtung Burren-Nationalpark gefunden haben, lockt mich eine Straße, die ich in Deutschland niemals fahren würde. Und welch Wunder, sie ist die Einfahrt in die wunderbaren Burren. Nun bin ich offen für jedes Abenteuer und wähle an einer Kreuzzung weder rechts noch links, geradeaus muss es sein.
Straße - naja, eher Schotterpiste - in etwa Colt-Breite und übersät mit Schikanen aller Art. Jörg muss aussteigen, um die Wasserlochtiefe (Pfütze wäre untertrieben) per Steinwurf zu überprüfen. Und dann Augen zu und durch. Wären wir dort stecken geblieben, hätten wir ein fettes Problem gehabt. Angst hatte ich nur um den Auspuff, denn zum Steinschlag gesellten sich noch deftige Bodenwellen. Und dann? War Ende im Gelände, wie man so schön sagt.
Wir standen vor einem Hof und der nicht zur Konversation aufgelegte alte Ire sagte nur: "You better go back!" Alles klar, also alles wieder retour. Der Colt sieht nach dieser Exkursion alles andere als "Tourihaft" aus und alle anderen Touris lassen uns nun schick überholen, weil sie glauben, wir wären Einheimische.
Auf wirklich befestigten Straßen erreichten wir dann Clifden. Beim Anblick meines geliebten Connemaras bekam ich prompt feuchte Hände. Gut, hier zu sein!
Abends im "Guinness Mannion´s Bar".
Teil 2 folgt!!!!!!
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-10-17 15:41:07 mit dem Titel Irland - ein persönliches Tagebuch Teil 2
Bevor ihr das hier lest, bitte erst Teil 1 beachten, weil es sonst keinen Sinn macht. Danke!
Tag 4 Edith:
Gerade haben wir festgestellt, dass sämtliche Iren entweder keine Steuern bezahlen müssen oder keine Miete. Denn wäre es nicht so, dann liege irgendetwas schief. Auf gut Deutsch gesagt ist alles "Schweineteuer"! Preisbeispiele: Scholle in Guinness-Sauce = 24,90 Euro! Pommes mit Curryketchup und Knoblauchsoße = 2,60 Euro! Abbruchreifes Cottage ohne nennenswertes Grundstück = 175.000,-- Euro, wir würden so ein Gartenhaus abreißen! Zigaretten 19 Stck. = 5,35 Euro. Bleibt die Frage: Wie überleben die hier? Smithwicks (in Deutschland Kilkenny) kostet 3,40 Euro, unser einziger Lichtblick. 1 Liter bleifreies Benzin 0,92 Euro - das ist soweit o.k.
Tag 4 Jörg:
Soviel dazu! Nach diversen Überlegungen und Entscheidungen und deren Rückentscheidungen treten wir nun doch die Fahrt entlang der Küste Richtung Galway an. Die Tour versprach mit einige "Highlights", die auch als solche, nur im anderen Sinn in Erinnerung bleiben werden. Der größte Hummerhafen des County Galway war für mich absolutes "Muss" und Edith hatte Hoffnung, direkt am Hafen vielleicht ihren ersten selbigen probieren zu können.
Dann, nach ausgiebigem Suchen in Carna fanden wir ´ne olle Molle und dahinter 3 halbverfallene Kutter in Schräglage. 3 bis 4 alte rostige Wellblechhallen ... mein Hummerzentrum!!!!! Nun ja - blieb der Tripp auf die beiden Inseln, die im Reiseführer Interessantes versprachen!
Kurz hinter Roundstone führte, lt. Karte, die Straße auf die beiden Inseln. Prima ausgebaut, fast Highway-Charakter, veränderte sich diese nach ca. 300 m in einen teilbegrünten Feldweg. Zudem wurden wir, zwar sicher im Colt sitzend, noch von einem Hofhund angegriffen. Ein echtes Highlight und dann stehen wir vor einem "No Parking" Schild mitten in der Wildnis!!!!!!!
Natürlich waren wir auf den falschen Inseln, die echten waren noch ca. 1,5 Std. entfernt. Wir schlugen eine andere Richtung ein und durchquerten die "Ben Mountains". Unterwegs haben wir den wohl einzigen echten Iren noch ein Stück weit mitgenommen. Denn es ist echt nicht zu glauben: Du siehst einfach keine Leute, egal ob Häuser, Villages oder Baustellen - nirgend Menschen und schon gar keine, die arbeiten! Bestenfalls sitzt der Bautrupp im LKW und pennt!
Tag 4 Edith:
Also, der Ire war klasse, saß im Trockenen, während mein Jörg mit der Nase an der Windschutzscheibe klebte. Der Ire ordnete mich treffsicher als ebenfalls aus Irland stammende Touristin ein und "freute" sich darüber, das mich Regen in Irland nicht sonderlich stört! Denn merke: Sage dem Iren nie, dass das Wetter schlecht ist. Iren reagieren da allergisch drauf.
Nachdem wir ihn wieder abgesetzt haben, Jörg seine Knochen wieder sortiert hatte, wir dem genialen Hummerhafen den Rücken kehrten, fuhren wir nun doch noch durch meine heiß geliebten Connemara Berge.
Zumindest durch die kleineren, Morgen sehen wir endlich die einzig "Echten".
Unterwegs lernten wir noch eine wichtige Regel bezüglich der Schafaufzucht. Die Viecher rennen mitten auf der Straße herum, kommt ein Auto, gehen sie sofort hinter die orange Seitenlinie. Ich finde das löblich!
immer noch Tag 4 Jörg:
Nicht nur das! - auch wenn sie das dringende Bedürfnis verspüren sich hinzulegen, tun sie dieses akkurat so, dass der hinterste Zipfel des Schwanzes korrekt auf der Linie endet. Bleibt zu klären, warum Schafe so gern auf der Straße liegen und nicht im Gras oder wie die Kühe, die wir sahen, auf einem idyllischen Sandstrand.
Egal, nach der Tour durch die Berge machten wir einen "Megatouri-Stopp" in Kylemore Abbey, einem schicken Schloß, auf antik getrimmt und doch mal gerade gute 100 Jahre alt. Gebaut von einem irren Engländer, der seiner geliebten Frau (vor lauter Sorge wohin mit dem vielen Geld) eine Jagdhütte nebst mehreren Hektar Land kaufte. Dort haben sie einst ihre Flitterwochen verbracht. Die Hütte riss er ab und baute eben dieses Schloß samt Mini-Kathedrale. Müßig zu sagen, dass dieses exakt dem Wunsch der Frau entsprach. Was aber macht die "Torte"? Sie reist nach Ägypten, erkrankte an Fieber und gab den Löffel ab, noch während der "Olle" am bauen ist.
Nun leben dort ein paar Nonnen und halten die Bude von Eintrittsgeldern in Schuß.
Weiter nach Letterfrack, kurzes Picknick in netter Gesellschaft der Dorfjugend - Anmerkung von Edith: ... und wenn die Irlands einziges Erbe sind, dann Prost Mahlzeit!.
immer noch Tag 4 Edith:
Nach dem Picknick sind wir weiter in den Connemara-Nationalpark und sind wacker mit unseren Sportschuhen - alle anderen trugen Trekking Boots - den Kurz entlang gelaufen. Dort gab es (leider) schon verblühten Stechginster, Connemara Ponies und einen grandiosen Ausblick zu sehen. Der Parcour von ca. 1,4 km kam uns recht kurz vor und alle, die sich als Pseudobergsteiger geoutet haben recht albern.
Genug getan bzgl. fresh-air sind wir zurück nach Clifden. Bis hier haben wir den Tank des Colt´s nahezu leer gefahren. Also haben wir bereits 500 km abgerissen.
Weiter im Teil 3!!!!!! so long .... Edith
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-10-17 16:05:02 mit dem Titel Irland - ein persönliches Reisetagebuch Teil 3
Bitte erst Teil 1 und Teil 2 lesen ... sonst macht das hier keinen Sinn! Danke.
Tag 5 Edith:
Ich fühle mich gerade fast wie im Himmel, obwohl es da bestimmt nicht so windig ist. Wir sitzen auf der Spitze eines Berges in Connemara und haben einen genialen Panoramablick. Um uns herum Berge und im Tal ein See. Schafe blöken, die Sonne scheint - Irland muss uns auch lieben!
am Nachmittag:
Wir sitzen jetzt in Westport im Pentagon-Cafe und haben unser erstes "richtiges" Essen in diesen Tagen zu uns genommen: Panine with spicy chicken und Panine with Pestochicken. Und dazu lecker Cafe latte (Panine je 5,95 Euro, Kaffee je 1,90 Euro).
Westport zeigt sich als kleines sympathisches Städtchen mit vielen Läden, einem Oktagonplatz, und einem kleinen Bach, über den ganz malerisch eine Steinbrücke führt. Das Wetter ist immer noch sunny an a bit windy! Zum ersten Mal sitzen wir vor einer Kneipe, und nicht drinnen.
Tag 5 Jörg:
Haben im Atlantik Club Holiday Hostel eingecheckt. Riesending mit Jugendherbergscharakter und einem deutschen Mädel am Empfang, die völlig verrückt nach Fußball ist.
Tag 5 Edith:
Abends: Nachdem ich beinah 2 Std. geschlafen habe (linksfahren macht müde!) sind wir doch noch einmal ins Auto gestiegen und Richtung Louisburgh unterwegs. Auf der Coast-Road passierten wir links liegend den Croagh Patrick (heiliger Berg) und diverse nette Aussichten rechter Hand.
Nun sitze ich am Strand in einer Ausbuchtung im Felsen unterhalb der Böschung und genieße eine "Tasse" Rotwein. Dazu einen erstklassigen Beinah-Sonnenuntergang. Herrlich!
Tag 6 Edith:
exakt 15 Uhr: So, endlich mal ganz richtig gekocht und die Gefahr, Skorbut zu kriegen, ist vorerst gebannt. Hühnchen mit frischem Gemüse, Currysauce und chin. Nudeln gab es.
Wir sind jetzt nach mehr als 3 Stunden Fahrt in Donegal Town. Das Donegal Town Ind. Hostel vom letzten Irlandbesuch ist nun unsere Heimat für die nächsten 2 Tage. Linda, die Besitzerin, kann sich zwar nicht an mich erinnern (könnte ich übrigens auch nicht ... grins), ist aber supernett und Aeyelet aus Israel, die offensichtlich hier arbeitet, ist total cool: "Show me your money!!!" brüllt sie.
Tag 7 Edith:
Wir sitzen an einem sagenhaften Sandstrand in der Nähe vom Slieve League (die höchsten Klippen Europas), essen unser mitgebrachtes Brot und genießen jeden Sonnenstrahl, der sich durch die Wolken stiehlt. Unsere Rücken lehnen an einem schwarzen Schieferberg, der unsere Köpfe um die 100 Meter überragt.
In dieser doch recht abgelegenen Gegend haben wir die deutsche Lehrerin getroffen, die wir gestern nach Donegal Town mitgenommen haben und ihre Erfahrungen als Anhalterin gehört (sie muss so um die 50 Jahre alt sein).
Wir haben uns entschlossen, nachdem wir gestern im Pub das Programm gesehen haben, insgesamt 5 Tage zu bleiben, weil am Wochenende ein Musikfestival stattfinden soll.
Tag 7 Jörg:
Im Hostel haben wir Moritz und Sabine getroffen, die auch schon zeitgleich in Clifden waren. Unsere Lehrerin hat uns - recht vage - einen Weg beschrieen, der mit dem Auto zum Slieve League führt. Mal sehen, ob wir diesen finden. Der Ausblick (am Strand) von unserem jetzigen Sitzpunkt aus, raus in die Bucht ist einfach klasse. Bei etwas mehr Sonne könnte ich hier den Tag passieren lassen.
Tag 7 Edith:
Haben wir aber nicht, wir sind dann weiter zu den Cliffs. Unterhalb der Klippen war ein Parkplatz und hätten nicht von Irma (der Lehrerin) erfahren, dass oben auch noch einer ist, dann wären wir wohl auch zufuß nach oben gelaufen (ca. 3 km!).
Ich muss sagen, dass die Fahrt auch nicht "ohne" war, denn die Straße hat etwa die Breite eines Autos. Bei Gegenverkehr ein nicht zu unterschätzendes Problem! Und zudem fiel sie recht steil ohne Begrenzung nach unten in die Bucht ab.
Meine fahrerische Abenteuerlust fand hier kurzfristig ihren Endpunkt! Mit flatternden Knien also aus dem Auto raus, die neu erworbene british-green gehaltene Regenjacke über und dann immer schön am Zaun lang und das um 600 m unter einem liegende Meer bewundert. WOW!
Tag 7 Jörg:
Ja, WOW! Slieve League ist echt beeindruckend, genau wie unser Picknick-Strand.
Wieder im Hostel noch fix mega-leckere Nudeln mit Gorgonzola Sauce a la Edith verputzt, ein paar Seiten am warmen Kamin gelesen und ein nettes Plauderstündchen mit anderen im Raum gehalten. Hiko, dem Japaner aus Texas und .... (keine Ahnung, wie der hieß) aus Frankreich ... eine nette Runde mit viel Händen und Füßen erklärt und super Spaß gehabt.
Weiter im Teil 4 ... könnt ihr noch?
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-10-17 17:34:05 mit dem Titel Irland - ein persönliches Reisetagebuch Teil 5
Bitte die anderen Teile zuvor lesen, sonst macht das hier kein Spaß! Danke.
Tag 11 Edith:
Oh Gott, ich vermisse die Stimmung im Hostel von Linda - heul - man sollte nicht zu lange dort bleiben, weil einem die Menschen dort ans Herz wachsen und es nichts gibt, was dem gleich kommt.
Wen Aeyelet (die übrigens in Tel Aviv studiert - ich muss ständig daran denken, in welcher Gefahr sie dort ist!) jetzt wohl anbrüllt und mit ihrer eigenen Art die Leute schockt. Ich habe das Gefühl, dass manchmal die Leute bei Linda länger bleiben, als sie zunächst wollten.
immer noch Tag 11 Jörg:
Wie z.B. Hiko, der Bengel liegt dort wahrscheinlich immer noch im Bett und steht gegen Abend für seine tägliche Obstration auf, macht seine Spaghetti (Sorry, I can´t cook, so I make always Spaghetti, since two month!) und kuschelt sich anschließlich vor seinen Kamin und liest. Oder, den im freien Pfeiffe rauchenden Australier, der gnadenlos jeden vollquatscht, der mehr als "hello" zu ihm sagt.
Oder Mahan der smarte (Edith´s Kommentar: der sieht sowas von gut aus ... schmelzdahin) Israeli aus dem Kibbuz, der nahezu perfekt Deutsch spricht, abruppt in den Sprachen hin und her springt. Oder die Schweizerin, die den Californier mit Rudolph Steiner quält. Oder ... oder ... oder ... der Franzose, der seit 4 Tagen auf seinen Auspuff wartet.
immer noch Tag 11 Edith:
... oder die 2 Deutschen, die sich gnadenlos wohlgefühlt haben in dem hin und wieder entstandenen Chaos und sicherlich nicht zum letzten Mal dort waren! So, jetzt aber Schluß!!!! Jörg macht gerade die "dishes" (es gibt Gewohnheiten, die sollte man so lassen, wie sie sind!!!) und ich gucke aus dem Fenster, um das Wetter zu kontrollieren. Wir wollen noch einen Spaziergang am Strand von Keel machen.
Tag 12 Edith:
Unser vorletzter Tag in Irland und kurz vor dem Abschied haben wir gedacht, wir besuchen die zweitgrößte Stadt Irlands Galway doch noch und lassen uns von der studentischen Atmosphäre anstecken.
Nun sitzen wir in der Fußgängerzone vor dem "Quays" - ich trinke einen teuren Rotwein und Jörg ein kleines Smithwicks - und ich habe irgendwie komische Laune. Obwohl ich es nicht gern zugebe, aber ich habe Heimweh nach meinen Töchtern.
Tag 12 Jörg:
Galway ist wirklich eine schöne Stadt, hübsche Fußgängerzone mit unzähligen Läden, die fast ausnahmslos schön hergerichtet sind.
Work is the curse of the drinking classes! (keine Ahnung, warum ich das aufgeschrieben habe???!!!??)
immer noch Tag 12 Edith:
Luxus pur: wir waren beim Inder essen!
Wir sitzen wieder im Quays - diesmal drinnen. Unglaublich, welch großer Laden sich hinter der eher schmalen Front verbirgt. Zwei Etagen mit einer Zwischenetage - also 3 insgesamt - mit Holz aller Herkünfte ausgestattet.
Tag 13 Abreise Edith:
Die vorletzte Nacht haben wir im Hostel in Galway verbracht, die Matratzen glichen eher Hängematten. Wir machten uns auf den Weg nach Limmerick, weil wir beschlossen haben, noch eine Nacht im Averest bei Freddy zu bleiben. Unterwegs ist uns dann noch ein kleiner Unfall passiert. Da fährt man die abenteuerlichsten Straßen und nix passiert - dann
steht man mitten in der Stadt ahnungslos im Stau und Pat vor einem pennt, man hupt, und rums, die Anhängerkupplung seines Autos tritt in direkten Kontakt mit unserem Nummernschild! "Oh, I´m sorry for that!" - der 70jährige Pat nimmt´s irisch gelassen und Minuten später sind wir im Besitz seiner Adresse.
Tag 13 Jörg:
Wir setzen die Fahrt vorsichtig fort, denn Pat bleibt noch einige Kilometer vor uns!!!! Wir machen noch einmal in Kultur und besichtigen Bunratty Castle mit Folkpark. Von 9.45 bis 14.15 Uhr halten wir uns dort auf und sind beide begeistert von diesem Projekt. Hätte es nicht geregnet, wäre unser letzter Tag in Irland a perfekt day gewesen.
Resümee: Wir sind insgesamt 1280 km gefahren, und das allein nur an der westlichen Küste. Den Norden und den Süden haben wir dabei komplett ausgespart.
Im wirklich nun letzten Teil gibt es noch ein paar Dinge über Irland zu erzählen, die uns aufgefallen sind. weiterlesen schließen -
Die schönste Zeit des Jahres.....oder doch des Lebens ?
Pro:
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Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
IRLAND. Nicht zum ersten Mal bereiste ich dieses wunderschöne Land von Mai bis Juni diesen Jahres. Bereits vor 4 Jahren zog es meinen Mann und mich auf diese grüne und zum Glück vom Massentourismus verschonte Insel. Damals waren wir mit dem Mietwagen rund um Irland gefahren – mit Ausnahme von Nordirland-. Wir hatten uns damals dafür 3 Wochen Zeit genommen, die eigentlich ganz gut passten.
Für dieses Jahr hatten wir uns ebenfalls 3 Wochen reserviert, allerdings wollten wir nicht ganz Irland besuchen, sondern lediglich den nördlichen Teil der Westküste, Irlands Norden sowie Nordirland.
Wie man bereits jetzt erkennt, hat es uns der Norden angetan. Vor 4 Jahren haben wir festgestellt, dass uns der weniger touristische Norden landschaftlich besser gefällt, als der mit Reisebussen befahrene Süden. Darum haben wir unseren Schwerpunkt entsprechend gelegt.
Zu den einzelnen Landschaften werde ich bei den entsprechenden Abschnitten meines Berichtes natürlich mehr schreiben.
Jetzt will ich euch erst mal zeigen, was euch erwartet und dann geht´s auch schon los. Bitte Rückenlehnen zurückklappen, die Chipstüte öffnen und die Cola griffbereit halten !
INHALT
1. Art des Urlaubs
2. Reisezeit
3. Unterkünfte
4. Verpflegung
5. Der Osten
6. Nordirland
7. Der Norden: Donegal
8. Der Westen Connemara, Sligo, Maya, The Burren
1. Art des Urlaubs
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Eines vorweg: Mein Mann und ich sind in Sachen Unterkunft nicht extrem anspruchsvoll und doch ziehen wir ein warmes sauberes Zimmer einem kalten feuchten Zelt auf jeden Fall vor. Auch wenn Irlands Natur vielleicht gerade zum Zelten herausfordert, so bevorzugen wir dennoch ein festes Dach über dem Kopf.
Dabei ist festzustellen, dass das Thema „Zelt“ schon mal ausscheidet.
Jetzt gibt es ja noch andere Möglichkeiten ein Land zu erkunden.
Z.B. mit dem Reisebus innerhalb eines Pauschalangebots. Nein Danke, erstens kommen Reisebusse nicht dorthin, wo die Landschaft am schönsten sind, zweitens ist das Flair einer zusammengewürfelten Reisegruppe nicht gerade das beste, drittens fährt man nur ausgesuchte Hotels o.ä. an, die keinen Kontakt zur Bevölkerung zulassen, viertens ist es ohnehin ziemlich teuer, fünftens, sechstens..............
Mit dem Fahrrad: Klar, das geht auch, doch wir beide sind eher Wanderer, die ein wenig im Land rumkommen wollen und dann möglichst einfach bestimmte Wandertouren ansteuern wollen.
Zu Fuß: Richtig gelesen, wir wandern zwar gerne, aber wir wollen auch etwas flexibel sein. Zu Fuß kommt man zwar überall hin, aber der Rucksack für 3 Wochen auf dem Rücken, ein eingeschränkter Bereich, denn man zu Fuß erreichen kann....nein nein, wir haben dann doch lieber diese Methode gewählt:
Anreise per Flugzeug und Mietwagen vor Ort.
Die Anreise ist sicherlich etwas teuer, aber dafür geht es schnell und bequem. Mit dem Mietwagen ist man ungebunden, kann weiterfahren, wenn irgendetwas einem nicht passt und das Gepäck wird bequem transportiert.
Klar, so ganz preisgünstig ist das nicht, sicher, aber dafür ist es unserer Meinung nach die beste Möglichkeit Irland zu besuchen.
Flug und Mietwagen hatten wir vorgebucht, Unterkünfte jedoch nicht. Aus Erfahrung wussten wir, dass es keinerlei Problem darstellt, in Irland eine Unterkunft für eine oder mehrere Nächte zu finden. Vgl.hierzu den Abschnitt „Unterkünfte“.
2. Reisezeit
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Vor 4 Jahren wir im Juli / August in Irland. Hochsommer, man sollte meinen, dass dann die beste Chance gegeben ist, Irland mit möglichst wenig Regen zu erleben.
Na ja, sagen wir mal, wir hatten damals 50:50 Sonnenschein und Regen. Für dieses Jahr hatten wir uns mal die existierenden Klimatabellen etwas näher angeguckt. Und was mussten wir feststellen ? Am wenigsten Regen fällt im Mai und Juni. Es sind zwar nicht die wärmsten Monate aber die trockensten. Also hatten wir uns diesen Zeitraum ausgesucht.
Und was war ? Die ersten Tage war fast nur schlechtes Wetter und kaum Sonnenschein oder gute Sicht. Aber mit Regenjacken und entsprechendem Schuhwerk ist das alles machbar. Später wurde das Wetter besser, blauer Himmel und Sonnenschein verpassten uns sogar so manche Hautrötungen *g*. Wie für Irland bekannt, war das Wetter aber sehr wechselhaft, die Regenkleidung sollte man nie weit weglegen. Verlässliche Vorhersagen / Klimatabellen existieren tatsächlich nicht, alles ist Glück oder Pech. Lt. den Einheimischen hatten wir allerdings Pech, so viel Regen hätte es seit Jahren nicht mehr gegeben. Mai u.Juni seien meist ziemlich trocken. Tja, kann man nicht ändern, aber ich muss sagen: Auch ein wolkiger Irland-Himmel hat durchaus seinen Reiz. Blaues Meer und grüne Wiesen.....das kann schon ein schönes Bild abgeben.
3. Unterkünfte
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Je nach Lust und Laune stehen dem Touristen Hotels, Guesthouses, Inns, B&Bs und Hostels zur Verfügung. Zelten und Campen ist natürlich ebenfalls möglich. Wir bevorzugen preisgünstige Unterkünfte ohne Verzicht auf eine gewisse Privatsphäre. Auch soll ein gewisser Kontakt mit den Einheimischen entstehen. Wir Wollen Land UND Leute kennenlernen. Hotels sind für sowas eher ungeeignet und zu teuer, Inns und Guesthouses, naja, schon besser, aber immer noch teuer. Campen und Zelten sind nicht so ganz unser Ding und Hostels...naja, billig ja, aber man will auch sein eigenes Zimmer haben und keinen Mannschaftssaal.
Also bleiben die B&Bs übrig. Bed and Breakfast bedeuten die beiden Bs übrigens. Zu vergleichen mit den hier bekannten „Zimmer Frei“ Häusern. Aber eigentlich auch wieder nicht. In Irland, und Großbritannien ist es üblich und ganz normal, dass die Gäste meist nur eine Nacht bleiben. In Deutschland wird man etwas schief angeguckt und der Preis steigt in die Höhe. Klar, täglich die Bettwäsche zu wechseln macht natürlich mehr Arbeit.
Aber wie gesagt, in Irland ist sowas üblich und längere Aufenthalte eher außergewöhnlich.
Die betreffenden Häuser haben meist im Vorgarten oder am Straßenrand ein Schild mit „B&B“ stehen. Oft geht auch noch die Ausstattung der Zimmer daraus hervor: TV, En suite (eigenes Bad), Tea facilities (Alles was man für einen gepflegten Tee benötigt), Car Park . Das sind so die gängigsten Angaben.
Dann heißt es hingehen, anklopfen bzw. schellen und den eingeübten Satz loswerden: Hi, we´re looking for a doubleroom. Wenn was frei ist, wird man reingebeten, der Preis wird genannt und das Zimmer gezeigt. In 98% aller Fälle hat uns das gezeigte gefallen. Dann wird zugesagt oder man kann natürlich -wenn man meint es wäre ein wenig zu teuer- auch versuchen zu handeln. Aber Vorsicht: Das ist offenbar unüblich und stößt oft auch Verwunderung. Trotzdem: In einsamen Gegenden, wo man versuchte ein paar € mehr zu verdienen fragten wir einfach, ob man nicht noch ein billigeres Zimmer hätte. Das setzt ein Signal, alles weitere ist dann abzuwarten. Und wenn es einem immer noch zu teuer ist oder nicht gefällt...keine Scheu ! Man muss es nicht begründen, einfach sagen, dass man dann noch weitersucht und schon geht´s in Ordnung.
Kurzer Tipp: Auch im Mai / Juni kanns kalt werden. Man sollte fragen, ob abends die Heizung angemacht wird, das ist viel wert !
Die Preise reichten bei unserem letzten urlaub von 21 – 36 € pro Person pro Nacht. Nicht ganz billig, richtig, aber wer hat behauptet, dass Irland ein billiges Reiseland ist ? ICH NICHT! *g*
Die o.g. Zahlen sind die beiden Extremwerte. Das Mittelmaß lag bei 23-26 €. Eingeschlossen ist stets ein gutes und reichhaltiges Frühstück: Hier ein paar Sachen, die man angeboten bekommt (wenn man will, kann man natürlich auch das ganze Programm futtern :-) ): Corn flakes, Porridge (Grießbrei , mit viel Zucker ganz lecker), Beans on toast (weiße Bohnen meist in Tomatensoße auf einem Toast), Eier in jeglicher Variante, Bacon (knuspriger Schinkenspeck, teilweise aber auch ganz magerer Schinken), gebratene Champignons und Tomaten, Toast mit Marmeladen oder Honig, Graubrot und dunkles Brot. Kaffee oder Tee und ein Glas O-Saft gehören auch dazu.
Das reicht erst mal für eine ganze Weile.
Alles in allem kann ich wegen der netten Menschen, der wirklich nett eingerichteten Zimmer und des üppigen Frühstücks die B&Bs nur empfehlen. Man findet sie immer und überall. Man sollte aus Deutschland nichts vorbuchen, das setzt einen nur unter Druck, dass man abends dann auch dort sein muss. Keine Bange, vor Ort wird man meist ohne Probleme fündig.
4. Verpflegung
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Gut, das Frühstück wäre also eingenommen, an der reihe wäre also das Mittagessen. Doch halt: wer kriegt zur Mittagszeit schon Hunger, wenn man ein ordentliches Frühstück hatte ? Uns hatte jedenfalls eine Packung Kekse oder ein Yoghurt o.ä. gereicht. Kleine Geschäfte findet man auch in den meisten Orten, Supermärkte nur in größeren. Dann heißt es Vorrat anlegen, denn Sachen wie Cola oder Chips oder Schoki sind in kleinen Läden ebenso wie in Deutschland meist teurer.
Das Abendessen. Tja, Restaurant sind selten und teuer. Klar, die Fischspezialitäten sind frisch und schmecken prima, aber alles hat seinen Preis. Oft gibt es Take away Läden, da kriegt man ähnliches wie bei McDonalds. Wer es gemütlicher mag, kann sind in Pubs das sog. Bar food einverleiben. Darunter versteht man sowas wie Suppen, Fish & Chips, Lasagne, Sandwiches oder ganz selten auch Irish stew.
Die Preise sind human und die Atmosphäre geht in Ordnung: Besser als auf der Straße, lauter als im Restaurant aber gemütlich neben Guinness und dem Torffeuer im Kamin.
5. Der Osten
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Da wir mit Aer Lingus geflogen sind, bot sich Dublin als Ankunftsort an. Dublin hat Einwohner, jawohl, fragt sich nur wie viele ! Hat man mehrere Reiseführer dabei hat man auch mehrere Angaben: Die Zahlen reichen von 700.000 – 1.500.000 Einwohnern. Das Problem ist scheinbar, ob man die Vororte mitzählt oder nicht. Oder wie auch immer. :-)
Dublin ist bekannterweise Irlands Hauptstadt. Wir haben die Stadt nun 2mal besucht und können sagen: Schön, aber nicht so schön, um dort Tage zu verbringen. Nein, wir fuhren nach Irland um die großartige Landschaft zu erleben, nicht um im Touristenstrom und Autolärm zu versumpfen.
Dublin ist nämlich nicht gerade ruhig, eher im gegensteil: Viele Autos, Staus, jede Menge Touris....naja, das muss einfach nicht unbedingt sein. Aber angucken lohnt sich trotzdem mal, so für ein paar Stunden die Sehenswürdigkeiten abklappern, das geht in Ordnung. Insbesondere ist das Trinity College zu empfehlen. Schöne Architektur gepaart mit einer wunderschönen Bibliothek mit vielen vielen vielen alten Büchern. Und dem angeblich berühmten schönsten Buch der Welt: The book of celts ! Schon davon gehört ? Nö ? Macht nichts, vor Ort erfährt man genug darüber *g*. Es ist halt ein altes Buch, bunt bemalt und geschrieben..ja, sicher, schon schön, aber das schönste Buch der Welt ? Übrigens: das Buch liegt in einem Glaskasten. Jeden Monat wird eine neue Seite aufgeschlagen. Wer also Interesse hat, sollte seine Reise entsprechend planen.
Dublin hat aber noch anderes zu bieten: Eine schöne Altstadt (Temple Bar) und viele schöne Kirchen und Parks. Und viele Andenkengeschäfte. Und die Guinness Brauerei. Ganz wichtig ! Der dunkle Lebenssaft wird in Dublin gebraut.
Ok, verlassen wir Dublin und begeben uns Richtung Norden.
Keine Bange, ich werde jetzt nicht über jedes kleine Örtchen schreiben, auch nicht über jeden kleinen Steinhaufen...vielmehr werde ich die Landschaft schildern und den Grad der Sehenswürdigkeit versuchen zu erläutern, sofern das überhaupt gelingen kann.
Die Straße von Dublin an der Küste entlang Richtung Norden..naja.....ehrlich gesagt: was Besonderes ist sie nicht: Vielbefahren, kaum bunte Häuser, rasende LKW.......naja, Landschaftlich auch nicht sonderlich beeindruckend: Wiesen und Kühe, klar, aber das hat man hier in Deutschland auch. Totale Einsamkeit ? Fehlanzeige, schnell weiter, das lohnt sich hier nicht.
In Drogheda allerdings sollte man Ausschau halten nach der Straße Richtung NEWGRANGE. Newgrange ist eine alte Kultstätte, ein auf einem Hügel errichteter Steinring mit Dach sozusagen. Nachdem man bezahlt hat, wird ein Führer den Touri ins Innere dieses Hügel geleiten. Dort wird ein Lichtspiel besonderer Art gezeigt. Nein, nichts kitschiges, viel mehr wird verdeutlich, das sich die Iren von 2500-3000 Jahren bereits mit der Sommersonnenwende auskannten. Beeindruckend. Empfehlenswert !!!!
Und weiter geht´s.......
Gänzlich ohne Schilder fährt man erste mal an den Hochkreuzen von Monasterboice vorbei. Braune Sehenswürdigkeitsschilder ohne nähere Angaben verwirren zeitweise, aber mit etwas Geduld wird man bzw. frau fündig.
Ein alter Friedhof mit hohem Rundturm, das findet man in Monasterboice. Für den erstmaligen Irland-Besucher sind die Rundtürme was besonderes, allerdings tauchen die öfter in der Landschaft auf, als man zunächst meint. Was mir auf diesem Friedhof besonders gefallen hat: Die sogenannten Hochkreuze. 2-3 Meter hohe Steinkreuze, an denen biblische Geschichten eingemeißelt sind. Toll, die Kreuze sind sehr beeindruckend, insbesondere eben die Größe und das Wissen, dass die Kreuze schon seit hunderten von Jahren dort stehen.... .
Noch ein Stückchen weiter –landschaftlich ist es immer noch nicht spektakulär- und man ist in........richtig Nordirland.
6. Nordirland
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Nordirlands Küste ist schön. Allerdings für meinen Geschmack nicht so schön wie die Westküste. Es fehlt irgendwie das Rauhe und das Einsame. Trotzdem möchte ich hier auf ein paar Sehenswürdigkeiten eingehen:
Mourne Monutains:
Ein paar nette Berge direkt an der Küste. Sattes Grün, kleine Häuschen, allerdings auch eine schnelle Straße, denn die Gegend wird am Wochenende von nationalen Kurzurlaubern ziemlich bevölkert. Aber trotzdem: Schön anzuschauen und gut zu bewandern: Gute Wanderwege !
Allerdings wie gesagt am Wochenende sehr besucht. Einsamkeit und freie Auswahl an B&Bs sucht man dann vergebens.......
Belfast:
Tja, als Industriestadt verschrien, als Kriegsmetropole noch dazu. Sollte man da tatsächlich hin ? Eigentlich hatten wir es nicht vor, denn es fanden in der Vergangenheit auch Anschläge in der Innenstadt statt und gerade die wollten wir besuchen. Naja, nicht nur die, sondern eigentlich gerade auch die Viertel, in denen es heiß her geht. Diese Viertel sind von Wandmalereien geprägt, die wirklich schön anzuschauen sein sollen. Also haben wir mal im Reiseführer nachgelesen....hm hm hm, in die Straßenschlachtviertel sollte man nicht rein, schon gar nicht mit dem eigenen Auto. Und per Taxi.......naja, man muss sich schon das konfessionsgerechte Taxi rausssuchen. Ehrlich gesagt: Das ging uns zu weit. Durch diesen Aufwand den ärger auch noch irgendwie zu unterstützen in dem man sich anpasst.......nein, das wollten wir nicht, das widerstrebte uns. Also ging es nur in die Innenstadt. Und was soll ich sagen ? Schön, sehr schön. Gepflasterte Einkaufszone mit gepflegten Geschäften. Man sieht natürlich auch anderes, aber das ist überall so. Das Gefühl vor Ort ist etwas merkwürdig, aber beim bummeln vergisst man das schnell. Also, mein Tipp: Reinschauen sollte man ja schon mal, ob man den Besuch vertiefen will......naja, das bleibt jedem selbst überlassen. Übrigens: Lt. Nachrichten gab es am nächsten Tag wieder mal „Troubles“....
Empfehlen möchte ich noch „Glenariff Forest Park“ und „Tullymore Forest Park“.
Im erstgenannten gibt es verschiedene Wanderwege, meist recht kurze, aber auch 3stündige sind dabei. Für den Einstieg ist das ganz gut, obwohl die Wege angelegt sind, sind zumindest unter der Woche nicht zu viele Besucher vorhanden.
Man bekommt schöne Ausblicke über die Glens of Antrim, man sieht schöne Täler, bunte Pflanzen und allerhand Getier.
Nett.
Der Tullymore Forest Park ist schon besuchter. Die Wanderwege sind zum Teil gekiest , anfangs sogar geteert. Zu empfehlen ist der weiteste Weg, ca. 4-5 Stunden. Man bekommt erste Eindrücke, aber ehrlich gesagt: Die Rauhheit und Einsamkeit und damit wahre Schönheit kriegt man hier nicht zu sehen oder zu spüren.
Trotzdem ist´s mal einen Abstecher wert.
Ja, kommen wir zu meinem persönlichen Höhepunkt Nordirlands:
Dem Giant´s Causeway.
Von Klippen umgeben scheint dem Meer eine Fläche mit glatt geschliffenen Säulen zu entwachsen. Verschieden hohe 6eckige Basaltsäulen, ragen aus dem Ufer ! Glatt geschliffen machen sie den Eindruck, als ob da irgendwann mal jemand was in den Boden gerammt haben muss. Lt. irischer Sage war´s es auch so: Irgendein Riese hat die Säulen sozusagen als Trittbrett ins Meer gelegt. Naja, Geologen sagen da was anderes zu. Vermutlich (!) handelt es sich um erkaltete Lavamasse. Aber genau weiß das offenbar niemand. Falls ihr euch nichts darunter vorstellen könnt: Schaut mal ins Internet unter dem Begriff nach, Bilder finden sich zu Hauf.
Mein Tipp: Unbedingt hin. Früh morgens, wenn die Sonne gerade aufgegangen ist und noch keine Busse angekommen sind. Anschließend kann man über einen recht steilen Weg die Klippen erklimmen und oben einen Weg langmarschieren. Schön. Sehr schön. Sollte man sich nicht entgehen lassen....
7. Der Norden: Donegal
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Für mich der schönste Teil von Irland. Rauhe Küste mit steilen Klippen, aber auch wunderschönen einsamen Sandstränden. Feinster Sand wie in der Karibik, selbst das Meer leuchtet bei gutem Wetter hellblau. Torflandschaften zieren die sanft geschwungenen Hügel und Bergchen. Schafe und immer wieder Schafe.......kleine Straßen, kaum Touristen, richtig urige Einheimische. Touristen sind aber trotzdem überall gerne gesehen. B&Bs gibt es seltener, aber dafür gibt es auch wesentlich weniger Tourismus. Unterkünfte sind daher auch kein Problem. Trotz geringster Bevölkerungsdichte findet man aber irgendwie immer einen Pub, in dem man mit Einheimischen ein gutes Guinness trinken kann. Bei der Gelegenheit: Iren sind sehr musikalisch. Es gibt genügend Pop Stars aus Irland. Man denke nur an Enya, Chris de Burgh und U2. Ein Tipp: Unbedingt solche Musik für´s Auto mitnehmen, es passt super in die Umgebung.
Musikalisch...ja, wo war ich stehen geblieben. Genau, ja, in Pubs fangen oft von einer Sekunde auf die andere Leute an zu singen. Irish Folk live von einheimischen Laien. Irgendwie ist das schon ein nettes Völkchen.
Zurück nach Donegal:
Dieser nördlichste Landzipfel liegt wirklich etwas abseits, aber ein Abstecher lohnt sich garantiert, wenn man Ruhe, nette Menschen und rauhe Landschaft mag. Und Einsamkeit !
Kurzes Fazit: Donegal ist super !
8. Mayo / Sligo
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Nord-westlich gelegen gehen diese beiden Grafschaften ineinander über. Es ist nicht mehr so einsam wie in Donegal, obwohl...streckenweise fährt man wirklich zig Kilometer, ohne irgendeiner menschlichen Seele zu begegnen. Das liegt dran, dass teilweise nur Torflandschaft vorhanden ist. So einfach lässt sich darauf wohl kein Häuschen o.ä. bauen. Verständlich. Die Natur ist hier nicht ganz so rauh, dafür grüner. Der Tourismus nimmt langsam zu, ja, es gibt so ein Städtchen mit „Bad“ Charakter. Offenbar gibt es dort bestimmtes Schwefel-vorkommen. Entsprechend hoch sind dann dort auch die Unterkunftspreis. Aber nicht mit mir / uns: 5 Miles weiter haben wir ein schönes Farmhouse gefunden mit niedrigem Preis und super netter Versorgung. Vergleichen und evt. weiterfahren lohnt sich also. Mayo und Sligo sind schön. Das Land wird flacher und die Strände nehmen zu.
In Küstennähe sind auch einige Bauern ansässig, scheinbar ist der Boden dort besser. Steiniger wohl, aber ohne Torf.
Man fand in Mayo und Sligo jede Menge Überbleibsel aus vergangenen Zeiten: Steinringe, Steinforts, Hünengräber, Dolmen, Rundtürme, Hochkreuze etc. Es gibt also auch viel historisches zu sehen. Auch haben in dieser Gegend früher viele Schriftsteller gewohnt. Oft sind Häuser und Geburts-/Todesstätten an der Straße ausgeschildert.
Die Westküste ist bekannt für super schöne Sonnenuntergänge. Und es stimmt: Als wir eines abends an einem von Kühen (!!) belagerten Strand ein wenig spazieren gingen, erlebten wir zufällig einen wunderschönen roten Sonnenuntergang. Toll.
Also: Ebenfalls empfehlenswert.
10. Connemara
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Und es geht weiter Richtung Süden. Connemara ist als eine sehr dünn besiedelte Gegend bekannt. Viele Steine im Erdreich erschweren den Hausbau und die landwirtschaftliche Bebauung. Das Landesinnere wird durch Berge von der Küste getrennt. Diese Berge können sehr schön bewandert werden, es gibt zahlreiche Wege. Wer es etwas flacher liebt, sollte sich den Abschnitt zwischen Bergen und Meer genauer angucken: Hier stehen Steinmauern, erbaut aus Steinen, die Bauern vor Urzeiten dem Erdboden entrissen und anschließend zu Mauern verarbeitet haben. Zu Mauern ? Warum ? Einfach: Wegen des Windschutzes ! Als der Boden um die Steine erleichtert war, konnte man Ackerwirtschaft betreiben. Nun ja, und da kommt ein Windschutz ja gerade recht.... .
B&Bs sind wieder etwas knapper, aber auch der Tourismus ist gering.
Die Küste besitzt viele kleine Inseln, die man durch Brücken erreichen kann. Grauer Stein bzw. Fels, grüne Wiesen, weiße Schafe, vielleicht auch mal blauer Himmel.....ein toller Anblick !
Kleine Fischerboote liegen bei Ebbe auf dem flachen Grund, kleine Cafés gibt es selten, doch wenn man eines sieht, lohnt sich ein Besuch. Eine Erfrischung (ob kalt oder heiß) sollte man sich ruhig mal gönnen. Vielleicht auch ein Stück Kuchen......? *g*.
Der Blick über Connemara ist von grauem Fels geprägt. Die Straßen sind klein und eng, die Häuser stehen weit auseinander. Auch hier kann man übrigens tolle Sonnenuntergänge sehen. Und im Rücken hat man bei gutem Wetter Berge, die zur Erklimmung geradezu auffordern. Nur Mut, so schwer ist das gar nicht. Naja, manche Wege doch.
Auch diese Landschaft gehört zu meinen Favoriten: Sollte ich ein drittes Mal nach Irland kommen, werde ich hierher garantiert wieder kommen.
11. The Burren
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The Burren ! Was ist denn darunter zu verstehen ? Nun, auch hierbei handelt es sich um eine Landschaft, die wegen ihrer natürlichen Schönheit und ihrer Besonderheiten zu den absoluten Highlights Irlands zählt.
Bei meinem ersten Irland-Urlaub war hier nicht so dolles Wetter, so dass ich eher enttäuscht war. Dieses Jahr hatte ich Glück: Strahlend blauer Himmel und weiße Wölkchen !
Und nun sah ich auch, was The Burren ausmacht: Wieder einmal grauer Granit. Riesige Steinplatten im Erdreich glitzern schon von weitem in der Sonne. Granitplatten, die durch wanderndes Eis in der Eiszeit geschliffen und geformt wurden. Hier mal glatt, dort entstanden Spalten. Und in solchen Spalten haben sich Pflanzensamen erhalten. Pflanzensamen von Pflanzen, die normalerweise nur im Polarkreis zu finden sind. Herangetragen durch das wandernde Eis und überlebt bis in die heutige zeit. Der Wanderer und Besucher sollte darüber nachdenken, bevor er wild das Grünzeug einfach platt tritt.
Bei blauem Himmel sieht man die glänzenden Kirchen bereits von weitem: Aus grauem Granit wurden sie seinerzeit gebaut, haben die Jahrhunderte mehr oder weniger gut überstanden und dienen heute als exzellentes Fotomotiv.
Und überhaupt bietet dieser Granitboden bei gutem Wetter strahlende Aussichten.
In diesem Landstrich findet man auch einen der bekanntesten Dolmen, man sollte allerdings früh morgens hin, bevor die Touri-Busse kommen. Ich habe so den Eindruck, dass dies der nördliche Wendepunkt für Touri-Bustouren ist.
Ganz in der Nähe sind auch Höhlen zu bewundern. Ein Abstecher lohnt sich, zumal die Preise recht human sind. Aber auch hier sind Touristenbusse zu erwarten.
Wenn man schon mal hier und den ersten Kontakt zu Pauschaltouris gefunden hat, dann kann man sich auch gänzlich in den Touristenstrom stürzen:
Und zwar bei den Cliffs of Moher ! Hohe Klippen erwarten den Schaulustigen. Ein schöner Wanderweg geht die ganzen Klippen entlang. Sehr schön und ohne Nebel siehts einfach toll aus. ABER: Touris ohne Ende. Einen wahren Kulturschock erlebt derjenige, der vorher im einsamen Norden war. Langsam steigen dann auch die Preise, übrigens merkt man das bereits in THE BURREN. Die B&Bs werden leicht teurer und die Restaurants erst recht.
Das haben wir allerdings bereits bei unserem ersten Irland-Urlaub feststellen können. Und daher gab es dieses Jahr folgende Entscheidung: Bis hier und nicht weiter (gen Süden).
Auch wenn die Landschaft im Süden nicht schlecht ist, nein, wahrhaftig nicht, so gefällt sie uns trotzdem nicht so gut wie der Norden. Die Pauschalrundreisen führen mit den großen Bussen offenbar nur in Irlands Süden, der Norden scheint dafür –zum Glück- weniger reizvoll zu sein.
Mir bzw. uns soll das recht sein. Wir haben dieses Jahr den Norden recht intensiv erlebt und machen uns von hier auf den Rückweg nach Dublin, wo uns der Rückflug erwartet.
FAZIT:
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Irland ist ein tolles Urlaubsland. Wer nicht unbedingt die 35 C° am Strand sucht, gleichzeitig historisches sehen möchte, Naturliebhaber ist, auch nicht ganz fußfaul ist....für den ist Irland das richtige. Mit dem Wetter kann man Glück haben, immerhin, es besteht eine Chance.
Die Einsamkeit, die rauhe Natur, das Kennenlernen von Menschen bei dem fast täglichen Standortwechsel...all das sind neue Eindrücke, die dem stressgeplagten Menschen den Alltag vergessen lassen können.
Smalltalks, der Pub Besuch inkl.Guinness am Abend lassen den Abschied schwer fallen. Und vor allem: Die Schafe ! Man vermisst sie einfach...... :-) weiterlesen schließen -
Irland ist auf jedenfall Sehnswert!
17.07.2002, 19:54 Uhr von
suesses
Ich habe mein Realschulabschluß seit Sommer 2003 in der Tasche. Ich habe eine Lehre im Hotel The ...Pro:
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Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
Irland:
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Landesnatur:
Das flachwellige, seen-, moor- und heidereiche Tiefland wird von stark abgetragenen Mittelgebirgen schüsselförmig umgeben; nur an der Ostküste reicht das Tiefland bis an die Irische See. Die Küste ist vor allem im Westen stark gegliedert. Längster Fluss ist der an der Westküste mündende Shannon.
Das ozeanische Klima ist sehr niederschlagsreich und begünstigt den weit verbreiteten Graswuchs ("Grüne Insel"); nur etwas mehr als 8% der Landesfläche ist waldbedeckt; der westlich von Irland verlaufende Golfstrom begünstigt eine mediterrane Vegetation (Palmen u. a.) im Südwesten.
Bevölkerung:
Die zu rund 88% römisch-katholische Bevölkerung zeigte bis in die 60er Jahre eine ständige Abnahme durch starke Auswanderung, besonders nach den Vereinigten Staaten, Großbritannien und Australien. 58% leben in Städten, rund ein Drittel lebt im Großraum Dublin; außer der Hauptstadt hat nur noch die Stadt Cork mehr als 100 000 Einwohner. Englisch wird im Gegensatz zu Irisch von allen Iren gesprochen; die Gebiete mit Irisch sprechender Bevölkerung sind unter dem Namen Gaeltacht bekannt.
Das Land:
Irland, die westliche der beiden großen Britischen Inseln, wird zu Recht die "Grüne Insel" genannt. Zu fünf Sechsteln gehört sie zur unabhängigen Republik Irland, das übrige - nordöstliche - Sechstel, Nordirland, ist Teil des Vereinigten Königreichs von Großbritannien und Nordirland.
Grasbewachsene Hänge im Osten der Republik bilden einen lebhaften Gegensatz zu den heidebedeckten Hügeln und Bergseen des Westens. Im Landesinneren prägen ebenes Weideland und ausgedehnte Torfmoore das Landschaftsbild. Die randlichen zerklüfteten Gebirge formen schroffe Felsküsten, die steil zum oft stürmischen Meer abbrechen. Das milde, feuchte Wetter scheint von Tag zu Tag zu wechseln. Im äußersten Südwesten der Insel allerdings, in der Grafschaft Kerry, gedeihen - durch den warmen Golfstrom begünstigt - sogar im Freien subtropische Pflanzen.
Eine Reihe Autoren hat irische Rhetorik in Roman und Drama zu einem beneidenswerten Höhepunkt geführt. Die berühmten Namen reichen von Oscar Wilde bis zu Sean O'Casey und James Joyce.
Die Iren begeistern sich für Musik. Brillante Flöten- und Harfenspieler trugen dazu bei, dass sich die irische Volksmusik über die ganze Welt verbreiten konnte. Meisterwerke wie das berühmte "Book of Kells", das aus dem 8. oder 9. Jahrhundert nach Christus stammt, sind glänzende Zeugnisse einer weiteren hoch entwickelten Kunst, der Buchmalerei.
Die meisten Iren haben keltische Vorfahren. Heute bekennen sich etwa 88 % der Bevölkerung zum katholischen Glauben. Der Zusammenstoß mit der fast ausschließlich protestantisch orientierten Kultur Nordirlands hat immer wieder dazu geführt, die bewegte Vergangenheit und Gegenwart aufzuwühlen.
Angeblich leben mehr Iren im Ausland als in Irland selbst. Die meisten von ihnen haben große Sehnsucht, ihr Heimatland wieder zu sehen. Jahr für Jahr strömen Besucher zu Millionen auf die "Grüne Insel", um den Zauber ihrer Landschaft, die Vielfalt an sportlichen Aktivitäten - vom Angeln bis zum Pferderennen - und die unvergleichliche Herzlichkeit irischer Gastfreundschaft zu erleben.
Meine Meinung:
Irland ist eine wunderschöne und kulturreiche Insel.
Ich interessiere mich sehr für diesen wunderschönen Koninent. Die vielen grünen Farben und die Gastfreundlichkeit der netten Leute. Das einzige was etwas traurig ist, ist dass sich Nordirland und die Republik Irland sich sehr streiten. Wegen den verschiedenen Glaubensrichtungen. Aber Irland ist eine wunderschöne Urlaubsinsel mit viel Spaß und Freizeit Aktivitäten. Das einzige was man dort nicht machen kann das ist baden, da es dort sehr regnerisch und kalt ist!
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-07-17 17:54:26 mit dem Titel Die Bahn und ihre ständigen Verspätungen!!!
Hallo an alle die mal wieder auf einen Bericht von mir warten.
Da mein Bruder Radsportler ist reise ich sehr viel mit der Deutschen Bahn. Eigentlich bin ich mit der Bahn sehr zufrieden, denn man braucht sich dem Verkehrschaos auf den Autobahnen nicht aussetzen.
Nur leider kotzt es mich echt an wenn ich innerhalb von drei Wochenenden, zweimal mit dem gleichen Zug von Leipzig nach Cottbus um 20:47Uhr fahre und er hat beide Male ca. 30 Minuten Verspätung.
Das soll nicht heißen das er nicht schon da Stand, nein er stand schon da, aber wir haben am gestrigen Tage auf einen Zug gewartet der 30 Minuten später kam, es ist ja auch verständlich auf Verspätung zuwarten, aber nicht wenn wir nur auf eine einzige Person gewartet haben, soetwas finde ich eine Sauerei.
Die deutsche Bahn sollte sich langsam mal Gedanken machen, denn wenn sie weiter so machen, werden sie immer mehr Kunden verlieren, weil nämlich auf einer Strecke von 160 Kilometern, eine Verspätung von 30 Minuten einfach nicht tragbar ist.
Es ist ja ok, wenn der Zugführer die Verspätung auf 25 Minuten minimiert hat, aber das dadurch andere Anschlußzüge verpaßt werden und man dann noch ganz höfflich fragt wie wir dann nun nach Hause kommen sollen, dann bekommt man noch ne dumme Antwort.
Aber um davon jetzt mal abzusehen, ich bin im großen und ganzen eigentlich zufrieden mit der Bahn, weil ich zum Glück nämlich im Durchschnitt nur jeden Monat einmal ca. 30 minuten Verspätung habe, Wenn ich nämlich mit dem PKW zu den Rennveranstaltungen fahre, stehe ich ca. einmal pro Woche im Stau und habe meistens 1 Stunde Verspätung und dazu sind dann meine Nerven auch noch total strapaziert.
Also Leute, wenn ihr ab und zu mal mit ner Verspätung klar kommt, dann steigt doch einfach auf die Bahn um, denn auch die Umsteigezeiten sind sehr kurz, so das man schnell vorran kommt in Deutschland. weiterlesen schließen -
Irland-Eine Reise wert
Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
Irland, diese Insel ist wirklich eine Reise wert. Aus eigener Erfahrung kann ich den Südwesten der Insel um den Ring of Kerry herum empfehlen. Ich verbrachte letztes Jahr zwei Wochen im September in einer Ortschaft nahe Kenmare.
Entgegen den Gerüchten hatte ich zwei Wochen Sonnenschein und selbst ein Bad im Atlantik war möglich! Die Gegend ist einfach traumhaft. Palmen, Hortensien und Fuchsienbüsche prägen die Landschaft und stellen einen Kontrast zu den kargen Felsen der Berge dar. Generell stellt die Landschaft einen einzigen Kontrast dar. Weite Täler und kantige Felsen, Wasserfälle und Seen- das ist Irland.
Wie das Land, so auch das Volk. Die Iren sind sehr freundliche und karge Leute. Ein Gespräch beginnt zumeist mit dem Wetter, der schönen Gegend, dem eigenen Herkunftsland und endet mit der Feststellung, das Irland einfach göttlich sei.
Was meiner Ansicht nach besonders empfehlenswert ist, ist das Mieten eines Ferienhauses. Besonders wenn man mit mehreren Personen unterwegs ist, bietet sich dies an. Je nach Qualität, Größe und Ausstattung kostet ein Haus etwa 500 Euro pro Woche. Die Häuser sind meist sehr zweckmäßig eingerichtet und meist wird auf einen Kamin Wert gelegt.
Was gewöhnungsbedürftig erscheint ist die irische Küche. Diese ist wie die englische recht fade und ungewürzt. Mietet man aber ein Haus, so kann man sich selbst verpflegen und wenigstens die Getränke im Pub genießen.
Ähnlich gewöhnungsbdürftig wie die Küche ist auch das irische Verkehrswesen. Ohne Auto ist man eigentlich aufgeschmissen. Radfahren ist bei dem teilweise selbstmörderischen Verhalten der Autofahrer echt gefährlich (zumindest auf öffentlichen Verkehrswegen). Die Iren fahren wie die Henker und die Straßen sind in einem meist schlechten Zustand und auch bei weitem nicht so breit wie die unsrigen. Aus diesem Grunde empfehle ich einen Mietwagen, wobei man auf einen Allrad verzichten kann.
Man kann viele Dinge in Irland beobachten. Die unterschiedlichen Dialekte, wüste Verkehrsschilder und menschliche Ampeln. Es gibt viel zu lachen. Worüber man aber nicht lacht, das sind die Preise. Irland ist recht teuer. Das merkt man, wenn man jeden Tag Essen gehen muss.
Gleichwohl bietet der Südwesten viele Sehenswürdigkeiten. Die Stättchen Kenmare und Killarney beispielsweise bieten einen lohnenden Tagesausflug. Ross-Castle, der Torc-Waterfall oder auch die Seehundbänke in Bantry sollte man ebenso sehen wie den sagenhaften Ausblick vom Ladies-View.
Irland ist wirklich eine Reise wert. Empfehlenswert ist hierbei das Reiseunternehmen Shamrock. (www.irland-shamrock-reisen.com) weiterlesen schließen -
Meine TRAUMINSEL
Pro:
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Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
Heute will ich einen Bericht über Irland schreiben. Viele kennen Irland als Land der Grünen Insel und haben bestimmt auch gehört, dass es dort unheimlich schön sein soll. Doch wer war im Endeffekt wirklich dort? Ich glaube nicht viele. Denn wer fährt schon in den Sommerferien in ein Land in dem es nicht wärmer ist als hier?! Ich gehöre zu dieser Gruppe. Ich bin selbst Halb-Irin und habe daher auch unheimlich viele Bekannten dort, aber nun zu meinem Bericht.
Leute
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Früher wurde ich immer gefragt, warum ich denn keine roten Haare hab. Mir war immer schleierhaft warum. Mit der Zeit habe ich viele Leute hier kennengelernt, die alle der Ansicht waren "Die Iren haben rote Haare". Das kann ich nicht bestätigen, aber ich wollte ja nun was zu den Leuten selbst sagen.
Irland ist ein sehr junges Land im Vergleich zur BDR. Was ich mit jungem Land meine? Ich meine nicht das Land selbst, sondern die Leute die dort wohnen. Ich pflege zwar immer zu übertreiben, aber wenn man mal so überlegt wieviel Leute in der BDR über 60 Jahre sind, dann würde ich aufca. 65% schätzen. In Irland hingegegen kann man das gegensätzliche Phänomenen beobachten. Man kommt auf eine Zahl von 60% unter 18 Jahre. Das überträgt sich auch irgendwie auf die Leute allgemein. Sie sind viel offener und es ist nicht selten, dass man im Restaurant oder auch einfach nur auf der Straße in ein Gespräch verwickelt wird. Z.B. fragt man dort zu Lande nach dem Weg, ist es durchaus nicht selten, dass man zu ihnen nach Hause eingeladen wird, um die Landkarte rauszukramen und eine Tasse Tee zu genießen. Gastfreundlichkeit steht ganz oben bei den Iren. Das kann man auch in der Regel des "Campens" merken. Man hat nämlich als Reisender das Recht dazu in jedem Vorgarten für einen Tag zu campen. Die Besitzer müssen dies dulden.
Was auch zu beobachten ist, dass sie ein unheimliches Gefühl der Zusammengehörigkeit haben. Zur Jahrtausendwende bekam jeder Ire eine Kerze von der Regierung geschenkt. Das hört sich vielleicht jetzt ein bißchen primitiv an, aber es ist doch ein Zeichen. Und mit diesem Punkt will ich zur Regierung Irlands übergehen.
Regierung
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Auch hier ist ein krasses Gegenteil zur BDR zu bemerken. Die BDR hat immer noch mit dem hohen Staatsverschulden zu kämpfen und überall wird gespart bzw. mehr Steuern einkassiert. Die irische Regierung hingegen hat im Moment einen Überschuss an Geldern. Dieser Überschuss kommt jungen Leuten vorallem zu Gute. Künstler aller Art (Musiker, Maler...) müssen absolut keine Steuern zahlen. Ist es denn dann noch ein Wunder, dass dort soviele gute Musiker herkommen?! Dann wäre da noch die Förderung des Studiums. Soweit ich weiß, hat jeder in seinem Abschlusszeugnis 5 Noten stehen. Wenn er fünf mal die beste Note hat, bekommt man das Studium komplett finanziert. Auch hier sieht man wieder dass es eigentlich kein Wunder ist, das so Firmen wie Intel nun auch in Irland vertreten sind. Hier noch ein paar Fakten:
Republik seit 1937 - Verfassung von 1937, letzte Änderung 1999 - Parlament (Oireachtas): Repräsentantenhaus (Dáil Éireann) mit 166 und Senat (Seanad Éireann) mit 60 Mitgl. (49 indirekt gewählt und 11 vom Premierminister ernannt); Wahl alle 5 J. - Direktwahl des Staatsoberh. alle 7 J. - Wahlrecht ab 18 J.
St. Patrick's Day
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Wie jede Nation hat auch Irland einen Nationalfeiertag. Doch auch ist es irgendwie anders. Es ist einfach ein Tag des Feierns und vorallem des gemeinsamen Feierns. Überall auf der Welt gibt es riesige Paraden zum St. Patrick's Day. In New York ziehen jedes Jahr tausende von Iren und Nichtiren durch die Stadt. Bunt geschminkt in den Farben von Irland (vorallem grün). Überall kann man Kleeblätter sehen. Es ist einfach der Wahnsinn und ich finde es ziemlich schwer dieses Gefühl der Zusammengehörigkeit zu beschreiben. Es ist einfach unbeschreiblich und man sollte es einfach selbst miterleben.
Dieses Jahr konnte der St. Patrick's Day nicht wie jedes Jahr mit den riesigen Festivals gefeiert werden. Das Bild wurde von MKS (Maul und Klauen Seuche) getrübt.
Der St. Patrick's Day wird zu Ehren des Heiligen Patrick gefeiert, der die Iren (laut Sage) zum Christentum bekehrte. Gefeiert wird er am 17.3. jeden Jahres und kann auch hier in Deutschland miterlebt werden.
Pubs
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Die berühmt berüchtigten Pubs. Wer kennt sie nicht? Wenn man Stimmung haben will und das beim trinken eines einfach Bier und nicht nur weil der andere ein bißchen über den Durst getrunken hat, der ist genau richtig in Irland's Pubs. Livebands sind fast immer anzutreffen und wenn es nur die kleine Band von nebenan ist. Es darf ungehemmt getanzt und gelacht werden und alle finden es noch normal. Keiner ist verklemmt oder macht sich Sorgen was der andere wohl darüber denken könnte. Nein, ganz im Gegenteil man wird auch noch von den Tänzern aufgefordert mitzumachen. Es einfach dieses bestimmte Feeling, wenn man in ein Pub geht. Es ist gemütlich und man fühlt sich irgendwie zu Hause. Auch dieses Gefühl ist schwer zu beschreiben. Hier in Deutschland macht man zwar mit vielen Irish Pubs den Versuch das Feeling nach Deutschland zu bringen, aber es ist doch etwas anderes.
Eigentlich kann man das gleiche Phänomenen in Discos beobachten. Hier hingegen tanzt jeder mehr oder weniger für sich. Vielleicht mal mit Freund oder Freundin. Aber auf keinen Fall jeder mit jedem. In den Discos wird hemmungslos gebaggert, aber es wird einfach als normal empfunden. Jeder ist gut drauf und da hat auch der Freund mal nix dagegen, wenn man mal kurzfristig mit einem Iren tanzt...
Wetter
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Auch zum Wetter will ich noch ein paar Worte verlieren, denn auch hier gibt es wieder dieses Gerücht "In Irland regnet es immer". Das stimmt nicht!!! Klar, da es weiter nördlich liegt, ist es im Schnitt etwas kühler als bei uns. Aber es gibt keinen Schnee im Winter. Und im Sommer wenn die Sonne dann mal scheint, kann man einen total blauen Himmel genießen. Die Wassertemperatur beträgt ca. 20°C und die Außentemperatur so um die 25-30°. Man kann sehr leicht einen Sonnenbrand bekommen durch den unheimlich blauen Himmel. Es gibt ein paar sehr schöne Strände dort und für Surfer gibt es auch genug Möglichkeiten. Vorallem Windsurfen ;o) Denn es kann schonmal ganz schön windig werden. Es gibt leider auch die Wochen bzw. Tage an denen es mal nur regnet. Aber man muss sagen, dass es von Vorteil ist, dass das Wetter sich nicht von einer Stunde auf die andere ändert wie das bei uns der Fall ist. Ich hab auch ehrlich gesagt noch nie ein Gewitter erlebt. Zumindest kann ich mich nicht dran erinnern.
Sonstiges
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Übernachtungsmöglichkeiten gibt es sehr viele in Irland von einem Campingplatz über Bed & Breakfast (eine private und relativ günstige Möglichkeit zu übernachten mit Frühstück) bis zu einem Hotel. Für jeden Geldbeutel ist was dabei. Was allerdings zu erwähnen ist, dass das Essen im Vergleich zu hier relativ teuer ist und das man da schonmal für einen Liter Milch 2 DM hinblättern muss.
Mit dem Auto oder mit dem Flugzeug? Ich denke, dass ist jedem selbst überlassen. Klar ist die Alternative mit dem Auto schöner, weil man dann ersten mal dort flexibler ist, aber auch gleichzeitig viel von der schönen Natur sehen kann. Es gibt die Möglichkeit eine 24-stündige Fähre von Calais nach Cork zu nehmen oder über England zu fahren (z.B. Calais-Dover, Holyhead-Dublin). Man muss sich allerdings im Klaren darüber sein, dass es die teurere Alternative ist. Da die Benzinkosten jetzt ja ziemlich gestiegen sind.
Da bliebe ja dann noch die Möglichkeit zu fliegen. Dazu kann ich den Fluganbieter Rynair total empfehlen. Es ist eine billige Möglichkeit nach Irland zu fliegen. Diese Fluggesellschaft gibt es noch nicht so lange bzw. sie befördert noch nicht so lange Passagiere. Ein Flug von Frankfurt nach Shannon z.B. kostet gerade mal 300DM. Natürlich ist das abhängig von der Flugzeit, aber im Vergleich zu anderen Fluggesellschaften ist das doch Recht günstig. Die Adresse dazu im Internet ist www.rynair.de (man kann soweit ich weiß auch nur übers Internet buchen).
Hier noch ein paar Kontaktadressen (in Deutschland):
Irische Fremdenverkehrszentrale, Untermainanlage 7, 60329 Frankfurt/Main, 069/92318550
Botschaft der Republik Irland, Godesberger Allee 119, 53175 Bonn, 0228/959290
Konsulate der Republik Irland Hamburg, Feldbrunnenstraße 43, 20148 Hamburg, 040/441861
Konsulate der Republik Irland München, Mauerkircher Straße 1a, 81679 München, 089/985723-4
Irische Botschaft, Friedrichstraße 200, 10117 Berlin, 030/200 720
Und noch ein paar in Irland:
Dublin Tourism Cente, St. Andrews Church, Suffolk St., Dublin 2
Deutsche Botschaft, 31, Trimmlestown Avenue, Booterstown, Co. Dublin, Tel: 01/2693011 Fax: 012693946
Hier noch ein paar websites:
www.irland-die-gruene-insel.de
www.irland.de
www.celtic-cottage.de
www.irland-urlaub.de
Um weitere Fakten zu erhalten, kann man unter www.weltalmanach.de/staaten/irland.html
Schreibt man irgendeine der genannten Botschaften an, bekommt man auf Anfrage auch Reiseprospekte und Information über Festivals und ähnliches. Es ist auf jeden Fall empfehlenswert vor einer Irlandreise sich informiert zu haben. Wenn man nämlich schon mal dort ist, sollte man soviel wie möglich Seiten von Irland versuchen kennenzulernen.
MFG femail (proud to be Half-Irish) weiterlesen schließen -
Irland für wenig Geld
Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
Hallo liebe Irlandfahrer
Ihr erwartet jetzt vielleicht einen Reisebericht von jemand mit viel Erfahrung, doch meine Erfahrungen liegen eher in einem ganz anderen Bereich.
Ich war bisher noch nie in Irland werde aber im August dorthin fahren.
Da ich nur sehr knapp bei Kasse bin möchte ich hier nach tagelanger Recherchen, wie ich meinen Traum am ehesten verwirklichen kann meine Ergebnisse vorstellen.
Die Nachfrage in sämtlichen örtlichen Reisebüros sowie Onlinereisebüros brachte mir immer wieder dieselben Ergebnisse.
Ab Köln nach Dublin (Hin u. Zurück) mit den üblichen Airlines kostet ca. 450-, in sehr günstigen Fällen 400-DM (Hochsaison). Gelegentlich gibt es ab Düsseldorf auch schon mal günstigere Flüge 350 zzgl. Flughafensteuer.
Als nächstes kam für mich die Bahn in betracht. Gesamtpreis Hin und zurück liegt hier bei etwa 450-DM wobei aber eine wesentlich längere Reisezeit zu berücksichtigen ist.
Der Preis setzt sich zusammen aus: Eurostar-London-Ticket 200 Dm, Bahnfahrt von London nach Holyhead ca. 150-DM sowie Schiffahrt nach Dublin 100-150-DM.
Auch diverse Kombinationen kosten in etwa denselben Preis, sowie die Alternative, Fahrt mit dem Auto bzw Fähre.
Dann endlich bekam ich den Tip doch mal unter Ryanair.com nachzuschauen.
Wow, einfach supergünstige Flüge.
Ab Flughafen Frankfurt-Hahn nach Shannon (sogar Westküste) Hin und Rückflug für knapp 200 DM, auch ab Flughafen Hamburg.
Auch die anderen Angebote können sich sehen lassen.
Trotzdem darf man nicht die Anreisekosten zum Flughafen (hahnairport.de) hin und zurück nicht vergessen.
Der Flughafen liegt wohl etwas abseits jeglicher Zivilisation *g*.
Der Transfer von Frankfurth Hbf kostet etwa 40 DM (Fahrt 2* wegen Hin und Zurück) pro Person, und dauert drei Stunden.
Günstiger ist es da noch, mit dem Wochenendticket der DB bis Bahnhof Wittich zu fahren ( das liegt da ganz in der Nähe, und von da aus mit dem Linienbus zu Flughafen.
Wer sich keinen Stress machen will, kann auch in der Jugendherberge Bernkastel-Kues übernachten (ca 20DM mit Frühstück), die liegt zwischen Bahnhof und Flughafen und ist somit eigentlich die ideale Ergänzung (Infos unter djh.de).
Als nächstes stellt sich nun die Frage für die Übernachtungen sowie weitere Reisen in Irland.
Auch hier sind die Jugendherbergen die eindeutig günstigste Methode ca 20DM pro Übernachtung. Die Reisen sind am günstigsten mit Buseirean der irischen Busgesellschaft (Infos unter Buseireann.de) mit dem BusRambler Ticket.
Am günstigsten sind aber wohl Kombinationen aus Übernachtungen und Bustickets. Der so genannte YHA Bus/Rail Rambler Pass (z.B. 3 Tage Bus + 7 Übernachtungen für 200 Dm. Inkl Frühstück und Infomaterial). Ich hab die Infos bei dem Reisebüro Usitconnection in Köln (nähe Zülpicher Platz) Hotline 0211/179386 0 bekommen.
Um dieses Angebot nutzen zu können muss man allerdings Mitglied im DjH sein (oder für 20 Dm pro Jahr werden), die haben glaub ich auch die Infos zu den Auslandsangeboten.
Ansonsten gibt es noch die Alternative des sogenannten Bed&Breakfast ca 40Dm pro Übernachtung mit Frühstück pro Person in einem ausgesuchten Landhaus bei einer Gastfamilie.
Alles in allem hätte man also die Möglichkeit im günstigsten Fall für ca. 500DM in Irland 1 Woche Urlaub mit Übernachtung Essen und Anfahrt aus Ganz Deutschland zu machen.
So und ich pack jetzt meine Sachen. Nachdem ich wieder zurück bin schreib ich vielleicht mal was praktisches.
Ciao euer Eddy
Sämtliche in diesem Text vorgestellten Angaben sind absolut ohne Gewähr. weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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Manuela_1978, 24.04.2002, 15:35 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
meine Freundin kommt von irland genau gesagt aus Cork die fliegen auch jedes Jahr dort hin aber von Amsterdam aus. ELA
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Irland - Wie ich es erlebt habe
Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
Eigentlich sollte man Irland zum Naturschutzgebiet erklären.
Die Grüne Insel Europas mit dem rauen und doch angenehmen Klima.
Die offensten Menschen, denen ich je begegnet bin.
Alle arm, alle fröhlich und immer freundlich.
Ein Irisches Sprichwort lautet:
"Ein Fremder ist nur ein Freund, den du noch nicht getroffen hast."
Dieser Satz sagt viel über die Irische Mentalität aus:
Offen, hilfsbereit, kontaktfreudig und geduldig.
Sie unterhalten sich mit jedem und fragen einem Löcher in den Bauch - egal,
ob der oder diejenige Englisch kann. Man verständigt sich schon irgendwie.
Es ist unmöglich in Irland im Pub irgendwo allein in einer Ecke zu sitzen.
Es ist herrlich:
Enya im Hintergrund - wunderschöne ruhige Musik.
Du stehst allein mit deinem Auto und denjenigen, die du mitgenommen hast auf
einem Hügel.
Eine schmale Strasse irgendwo im Herzen Irlands.
Weit und breit grün, Hügel und Schafe.
Ein tiefer Frieden durchströmt dich.
Eine totale Ruhe - nichts stört die sanften Klänge von Enya's Musik, die
perfekt zur Landschaft passen.
Du siehst dich um.
Weites, ruhiges, friedliches land, so weit du sehen kannst.
Nichts.
Die Welt steht dir offen.
Du fühlst dich stark und zugleich klein.
Ein paar Kilometer weiter...
Du stehst an einer Klippe.
50 Meter unter dir brechen sich die Wellen brausend am schroffen Fels.
Hinter dir: Weites Land. Friede, Schafe.
Vor dir: Die scheinbar unendliche Weite des Ozeans.
Blau.
Es ist kühl - du fühlst dich wohl.
Am Horizont: ein kleiner schwarzer Punkt - ein Schiff - zieht vor dir
vorbei.
Ein Schaf blökt, dann: Stille. Nur die Wellen unter dir.
Du kletterst die Felsen hinab.
Dann sitzt du auf einem Vorsprung im Fels.
Die Naturgewalt vor Augen beobachtest du gebannt die Wellen, die sich zwei
Meter vor dir brechen.
Musik in den Ohren - Enya.
Eine etwas größere Welle kommt - Gischt befeuchtet dein Gesicht und
hinterlässt einen Salzigen Geschmack.
Es ist auflaufendes Wasser - die Wellen kommen näher.
Einige Stunden später - außerhalb eines kleinen Fischerdorfes.
Du sitzt in einer Kleinen Bucht auf dem alten Anlegekai der Fischerboote.
Ein Schaf blökt im Hintergrund.
Über dir das weite, unendliche Universum - jetzt dunkel.
Unzählige Sterne leuchten über dir.
Unendliche Weite auch nach vorn.
Das dunkle Blau, fast schwarz des Ozeans geht in das schwarz des Himmels
über.
Da! Ein Licht blitzt auf. Irgendwo vor der Küste steht ein Leuchtturm.
Da ist es wieder.
Sonst: Stille. Nur eine leises Plätschern der kleinen ruhigen Wellen a der
Kaimauer.
Du wanderst zurück.
Eine dunkle Strasse - trotzdem fühlst du dich sicher.
Rechts Schafe, links eine große Wiese.
Vor dir: Ein Hügel.
Als du oben bist, siehst du weites, dunkles Land.
Es ist friedlich - die Dunkelheit hat nichts Bedrohliches.
Unter dir siehst du schemenhaft den kurvigen Verlauf der Strasse.
Ein schwarzes Band, das sich durch das Land schlängelt.
Allein.
Alles so friedlich.
Du macht Musik an.
Im Takt wanderst du unbeschwert und glücklich über die Dunkle Strasse.
Dann hörst du etwas.
kurze Zeit später kommt ein Wildbach an der Strasse vorbei.
Er rausche neben der Strasse über viele Steine, sprüht etwas Gischt auf und
verschwindet wieder im Dunkel.
Rechts ein Feld.
Ein paar Schafe laufen darauf herum - die meisten anderen Schlafen.
Am nächsten Tag: du bist mit dem Wagen an der Küste entlang unterwegs.
Hast kein Ziel und fährst frei nach schnauze da entlang, wo es schöner
aussieht.
Du biegst ab - ins Landesinnere.
Die Strasse wird Schmaler, holpriger.
Bald ist sie nur noch ein Feldweg.
Links und rechts Felsen, neben der Strasse wieder ein Wildbach.
Am Straßenrand stehen Schafe.
Sie haben den Hintern auf der Strasse und weichen keinen Millimeter.
Die Berge werden enger, du überquerst mitten in dieser Schlucht auf einer
engen Brücke den Wildbach.
nach der nächsten Kurve siehst du einen Schäfer, der mit seinen Hunden eine
Schafherde über die Strasse treibt.
Du fährst in Schrittgeschwindigkeit hinterher.
alles so friedlich.
Keine Eile, keine Hektik.
Der Schäfer lässt sich zurückfallen, bis er neben deinem Wagenfenster geht.
Du unterhältst dich mit ihm.
Die Hunde erledigen seine Arbeit.
Später, die Schafe biegen ab - der Schäfer hinterher.
Du hast wieder freie Fahrt.
Aus dem Tal bist du mittlerweile raus - fährst aber trotzdem nicht viel
schneller als hinter den Schafen - wegen der Landschaft.
Überall anders, und überall schön.
Grüße! Digi weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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Smissonion, 29.02.2004, 15:23 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
...werde ich zwar nicht hier rein schreiben ;-) aber Deine Ode an Irland ist zum Schmelzen schön! Nein ernsthaft, wenn der Text von Dir stammt, was ich annehmen muss, dann hast Du eine herrlich lyrische Ader und einen Blick für das wesentlich Sch
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Alexia, 24.03.2002, 15:08 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
tja du,vielleicht sind wir dort ja mal gemeinsam. würde mich freuen. ich liebe dich.
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Eire mó chroí (Irland, mein Herz)
Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
Ich weiss nicht wirklich, wann es passiert ist, wann mich diese kleine Insel am Rande von Europa in ihren Bann gezogen hat. War es am Beginn oder am Ende jener Abiturfahrt,die mich vor zehn Jahren zum ersten Mal auf die "Emerald Isle" brachte, oder vielleicht doch erst beim nächsten Urlaub knapp 18 Monate später, als ich mir das Land nochmal in Ruhe und ohne Hektik ansehen wollte.
Wahrscheinlich war es doch schon der Moment, als Gaeltacht als junger Abiturient den Bus zum ersten Besichtigungstermin in Irland verließ und sich sofort von der Umgebung gefangennehmen ließ. In einem engen, bewaldten Tal der Wicklow Mountains besichtigten wir Glendalough, eine der ältesten "Klosteruniversitäten" Europas und irgendwie verstand ich den heiligen Kevin, warum er ausgerechnet hier sein Kloster erbaut hatte. Direkt an einem wunderschönen See gelegen, weit ab von jeder menschlichen Behausung und bewaldete Berge ringsumher - ein Ort, an dem man die Ruhe spüren kann und zu sich selbst finden kann..
Zu sich selber finden - Zeit für sich selber nehmen ist etwas, das mir in Irland wesentlich leichter fällt als hier in good ole Germany. "Als Gott die Zeit gemacht hat, hat er genug davon gemacht" ist ein beliebtes Sprichwort der Iren. Termine sind wohlgemeinte Richtwerte, die aber ohnehin kaum einer einhält. Und so kann man sich viel leichter einmal dazu überwinden, sich mal für ein Stündchen auf eine Bank zu setzen und einfach seinen Gedanken nachzuhängen oder sich mit dem Banknachbarn am Wetter und an einem netten Plausch erfreuen. In der Regel fühlt man sich nach so einer kurzen "Entüllungspause" wieder viel ausgeglichener und ruhiger - vielleicht ein Grund, warum man dort viel weniger mürrische Menschen trifft, als in unseren Breiten. Wann habe ich mir in Deutschland zuletzt die Zeit genommen, einen Sonnenuntergang zu beobachten?
Die Menschen im Lande sind etwas besonderes. Nicht dass Irland ein Hort des Friedens und der ewigen Glückseligkeit wäre – dagegen spricht das, was jahrelang im Norden der Insel passierte. Aber eines schätze ich an diesem Volk sehr: Man könnte fast sagen, die Menschen tragen ihr Herz auf der Zunge. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass insgesamt zwar deutlich impulsiver und temperamentvoller dafür aber auch wesentlich ehrlicher und offener miteinander umgegangen wird, was das ganze Zusammenleben deutlich entspannt.
Als Fremder hat man in Irland ohnehin gewonnen; Grund dafür mögen die uralten Gebote der Gastfreundschaft sein, die es sogar verboten einen Feind bei Gefahr für Leib und Leben im Freien übernachten zu lassen. Auch war es selbst in schlimmster Not selbstverständlich, einem Besucher etwas anzubieten, der aber andererseits wieder, im Wissen um die Not ablehnte. Daraus entwickelte sich im Laufe der Zeit eine recht liebenswerte Marotte, ja fast schon eine feste Konvention der Iren, die man vor allem bei älteren Leuten auch heute noch sehr leicht beobachten kann: Wer etwas anbieten will, wird zunächst einmal ein „No thanks, I’m fine!“ zu hören bekommen. Natürlich fragt man nach „Are you sure?“ und der Gegenüber wird antworten „No, no, I’m really fine!“ Der Trick liegt in der dritten Frage! „Are you really sure?“ „Oh well, why not have a cup of tea?“
Die Ruhe und Gelassenheit der Iren macht sich auch auf einem Gebiet bemekbar, in dem Deutschland wohl immer ein Entwicklungsland bleiben wird – Der Strassenverkehr! Ein überholmanöver führt hier nicht zu halsbrecherischen Beschleunigungsrennen, an Kreuzungen wird nicht prinzipiell auf seinem Recht beharrt und wer hier als Rüpel am Steuer auffällt, hat nicht selten einen eindeutig identifizierbaren Mietwagen unter dem Hintern.
Doch wie soll es auch anders sein – es sind nicht nur die Menschen, die den Zauber dieses Landes ausmachen. Die Geschichte, die sich in den zahlreichen Ruinen und Sehenswürdigkeiten widerspiegelt, ist uns zugleich fremd und vertraut. Was Irland nie erfahren hat, ist der Einfluß der römischen Eroberung; das Christentum verbreitete sich friedlich über die alten keltischen Königreiche und bis ins 12. Jahrhundert bestand das alte keltische Clansystem. Von dieser Zeit an bis 1921 war Irland jedoch nichts anderes als ein von England besetztes Land, unterdrückt und ausgebeutet. Die Folgen spürt man heute noch, wenn man die verbitterten Berichte über die „Famine Walls“ in Connemara hört, die zerstörten Klosteranlagen sieht, oder die Schauplätze des „Easter Rising“ besucht.
Was den meisten Menschen von Irland im Gedächtnis bleibt sind die vielfältigen Landschaften. Wildromantische Halbinseln im Südwesten, sanfte grüne Hügel im Landesinneren, Die Mondlandschaft des Burren, über die Oliver Cromwell einmal bemerkt haben soll: „Nicht genug Wasser um einen Iren zu ersäufen, nicht genug Bäume, um ihn aufzuknüpfen, und nicht genug Erde um ihn darin zu begraben!“. Einen besonderen Reiz strahlt Connemara aus, jene wilde Landschaft westlich von Galway mit den braunen Torfwiesen, den vielen tiefblauen Seen und den zerklüfteten Bergen. Kein Wunder, dass sich der heilige Patrick hierher zum Fasten zurückgezogen haben soll. Noch einsamer aber landschaftlich ähnlich ist es im Norden, im County Donegal. Hier gibt es keine Touristen, lediglich alle paar Kilometer mal ein Haus. Rund herum um die Insel wechseln sich einsame Strände und spektakuläre Klippen ab und laden dazu ein, verträumt aufs Meer hinaus zu starren, den Wellen zu lauschen oder einfach die umliegende Landschaft einzuatmen und zu geniessen.
Neun Monate habe ich in Galway an der Westküste gelebt, bin mit Iren in die Kneipe gegangen, habe mit Iren studiert und ich bin mir in all der Zeit neimals als Fremdkörper vorgekommen. Ja selbst, als ich ein Wochenende in der Gaeltacht, jenen rein irischsprachigen Regionen des Landes, verbrachte und mich nur radebrechend verständigen konnte, schlug mir nur Freundlichkeit entgegen, schließlich zeigte ich Interesse an der alten Sprache der Einheimischen. Man stelle sich hier nur einmal vor, welch misstrauische Gesichtsausdrücke ein Italiener ernten würde, der an der Nordeeküste versuchen wollte, sich auf Plattdütsch zu verständigen!
Ich war selten so niedergeschlagen, wie am Tag meiner Abreise aus Galway. Auch die Tatsache, dass mich sehr liebe Freunde mit dem Auto abholten, wollte mich so überhaupt nicht aufheitern. Noch einmal durchquerten wir das Land von Ost nach West, vorbei an den historischen Stätten von Clonmacnoise, vorbei an Dublin und Glendalough in den Süden zum Fährhafen Rosslare.
Als wir dann auf der Fähre und wir langsam den Hafen verließen war es um meine Fassung endgültig geschehen: Ich ließ die grüne Insel langsam im Abendnebel hinter mir und – ich schäme mich nicht es zu sagen – während ich der verschwindenden Küste nachblickte wurde die Irische See um den einen oder anderen Tropfen Salzwasser reicher.
Slan leat, Eire mo chroi! weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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diewicca, 04.09.2002, 16:22 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
wirklich ausführlich und super schön beschrieben.
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Anuminas, 27.02.2002, 02:35 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Is maith an scéalaí an aimsir. - Die Zeit erzählt die besten Geschichten.
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Flansi, 23.02.2002, 20:37 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Ooooh, schön beschrieben!!!! Ich bin schon kräftig am Sparen, damit ich dort wenigstens mal für einige Zeit dort Urlaub machen kann!!!! Sei ganz lieb gegrüßt von Franzi :)
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Weltoffenes GALWAY Irlands altes Portal zur Neuen Welt
Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
Nach Jahren wieder einmal im Süden der Republik Irland. Gelandet in Shannon Airport, von Freund Pat O’Hara abgeholt im alten Landrover, gemütlich die Landstraße runter nach Galway, oder Gaillimh, dem steinigen Fluss, wie die alten Kelten zu sagen pflegten.
Was ist Galway? Eine Stadt für Auswandererschiffe auf dem Weg zur Neuen Welt, ein Fischerort, ein verschlafenes altes romantisch Städtchen im Westen Irlands? Alles und doch etwas anderes, könnte man sagen.
Mit den letzten Jahren ist Galway, so wie der Gesamte Süden der Insel, die Republik Irland, auch genannt der kleine „Keltische Tiger“, in Anlehnung an die sich enorm rasant entwickelnden Mittelstaaten Asiens, auf dem gezielten, maßgerecht geplanten großen Sprung nach vorn. In den Sechzigern und Siebzigern noch das altbekannte verschlafene Fischerstädtchen mit um die 25,000 Einwohnern hat sich mit der mit viel Liebe und Geschick genau geplanten und gezielt gesteuerten neuen Wirtschaftspolitik und ihren Chancen Galway zu einer aufstrebenden Boomtown mit inzwischen 60,000 bis 65,000 ackernden und rackernden Einwohnern entwickelt.
Niemand hat so gut wie die armen Iren verstanden die EG und ihre Möglichkeiten gezielt zu nutzen, und bei den Iren vielleicht am nachhaltigsten und erfolgreichsten der Westen der Republik, Orte wie Kork, Shannon und Galway. So kommt es, dass aus dem verschlafenen romantisch-verträumten Galway meiner Kindheit eine ganz andere Welt geworden ist.
Das ist was die Zahlen und die Statistiken sagen. Heute wandert wohl niemand mehr aus, heute sucht man neue Leute.
Und dennoch, Irland wäre nicht Irland, Galway nicht Galway, wenn da nicht der Charme des ruhigen, freundlichen und romantischen trotz allen Forschritts auch dies überstehen würde.
Da kommen wir nach einigem Herumgefahre in der hügeligen grünen Landschaft über die Salmon Weir Brigde über die Vincent Street in die Altstadt. Wer aussteigt um ein paar Schritte zu gehen kann am Ufer Galway Bay spazieren gehen, den rauschenden Wassern lauschen, die gegen die vielen alten Felsbrocken und Steine schlagen, wer etwas christlicher orientiert ist vielleicht die Neue Kathedrale, ein paar Schritte weiter, besuchen. Diese vermittelt altmodische heimelige Ruhe und Besinnlichkeit auch in heutiger hektischerer Zeit.
Einige Haken und Schlenker im unnötig komplizierten Kreisverkehr und wir sind in der Altstadt angekommen. Unser erstes Ziel ist Eyre Square, erstens weil wir dort unser Hotel finden, das gute alte „Great Southern“, mittelteuer wie alles in Galway, aber angenehm sauber, ordentlich, vertraut altmodisch. Hier ist das Stadtmitte, das Herz sozusagen, Rtahaus und Bahnhof, aber auch der Kennedy Park mit dem Denkmal des großen Irischen Schreibers Patric O’Conner, einem Sohn dieser Stadt.
Doch auch wer viele interessante Läden zum ausgefallenen Shopping oder eher noch einen reizvollen Pub sucht, der ist hier richtig. Die reihen sich hier einer an den anderen. Hören sich Namen wie „Wooden Heart“ oder „Twice as Nice“ nicht schon im Vorbeigehen recht ordentlich an? Schließlich entscheiden wir uns für den Kopf des Königs, einem Pub aus dem Jahre 1649, jedenfalls behaupten das die Inhaber. Hier finden wir die typische, altmodisch-gediegene Atmosphäre eines großen, ordentlichen Pubs, wie wir ihn schon aus London kennen und lieben, nur sind wir hier eben im Landes des Guiness einerseits, und bei den ehemals recht rebellischen Iren andererseits. Da ist der Name (onem) eben doch auch ein malerisches Omen, - „The Kings Head“ heißt der nette Laden, der (abgeschlagene) Kopf des Königs, die Iren waren eben doch keine Royalisten, und so erinnert dieser Name an die Enthauptung des Königs Charles II von England durch den rebellischen, republikanischen (Lordprotektor wie er sich nannte) Oliver Cromwell, den die Irenen andererseits auch nicht sonderlich mochten.
Gestärkt durch ein kühles Guiness, oder waren es doch drei oder vier, da erinnere ich mich nicht mehr so genau, sollte also die Aussage verweigern.
Kommen wir zu einem anderen, recht bekannten Irlandexport aus Galway, - ein paar Straßen weiter steht steinern, quadratisch praktisch und ewig gut das massive vierstöckige Lynch Castle, die Residenz der mächtigen Familie der Fitzstephans, lange Jahre die Bürgermeister und Friedensrichter des mittelalterlichen Galway. Auch hier war es eine Vater – Sohn Story, die in die Geschichte einging, - James Lynch Fitzstephan Bürgermeister und Friedensrichter, führte ein Verfahren wegen Mordes gegen seinen eigenen Sohn, und als die Geschworenen ihn freisprachen obwohl er schuldig war einen spanischen Gast ermordet zu haben, griff der Lynch-Richter selbst zur Tat, da der Henker sich weigerte richtete der Vater den Sohn selbst hin, - er wollte nicht, dass die Tat des Sohnes die für die Stadt lebenswichtigen Handelsbeziehungen zu Spanien gefährden sollte.
Wer sich also jemals gefragt haben sollte wo das Wort Lynch-Justiz herkommt, der weiß es jetzt, - nicht aus dem Wilden Westen und unter Bäumen, sondern aus dem Stadtpalast der Fitzstephans in Galway, nur eben wie Hunderttausende Iren eben auch importiert nach und etabliert in die Amerikanischen Kolonien.
Eigentlich erinnere ich mich nur, dass wir nach einem längeren weitern Zug durch die Gemeinde und verschiedenen weitere gemütliche Pubs irgendwann im laufe des Abends wieder in unserem Hotel ankamen, und nach gutem Schlaf des Gerechten am nächsten Morgen unsere Fahrt nach Connemara fortsetzten.
Wer meint ich hätte mir mehr Namen merken sollten, der soll doch erst einmal selbst versuchen, sich erfolgreich durch einen Pub zum anderen durch zu trinken, - wer das schon erfolgreich schafft, oder auch wer dies noch lernen will, hier könnte er am richtigen Platze sein, welcome to the Irish Pubs! weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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Gaeltacht, 19.02.2002, 11:29 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Zu allererst muss ich sagen, dass ich vieles wiederentdeckt habe in deinem Beitrag - Plätze, die ich bald wiedersehen will. Aber leider auch einige Fehler, von denen zumindest die Rechtschreibfehler recht einfach zu beseitigen gewesen wären. Wen
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Wiederkehr garantiert!!!
Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
„Während der Woche hatte ich gar manche Gelegenheit, das gastfreie, freundliche, trauliche, herzliche Wesen der Irländer kennen und schätzen zu lernen. Sie sind ein gutes Volk. Es gibt allerlei Arten von Gastfreundschaft; die eine ruiniert Euern Magen, die andere Eure Börse, die dritte Euern Verstand. Die des Irländers kommt von Herzen und geht zum Herzen. Er teilt mit Euch, was er hat, oft mehr; und vor allem ist ein offenes, freundliches, herzliches Wort und Wesen die beständige, nie fehlende Zugabe. (...). Aber nie fühlte ich mich in einem Lande gleich in den ersten drei, vier Tagen so zu Hause, wie in Irland. (...) In London war ich ein halbes Jahr, und ich ahne nicht, dass es je möglich sein wird, mich dort einheimisch zu fühlen; in Irland reichten ein paar Tage hin, mir das Gefühl des Fremdseins zu nehmen. Ich denke, das kalte England tut dem warmherzigen Irland wohl und ist die beste Folie der irländischen Art. Als Irländer würde ich gegen jede direkte Verbindung mit dem Kontinent sein; England und London sind wie dazu gemacht, den Ausländer in die rechte Stimmung zu setzen, um jede Tugend Irlands in ihrem vollsten Umfange zu würdigen.“
Jacob Venedey, engl. Schriftsteller, 1844
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Genau 153 Jahre nach Mr. Venedey, im Sommer 97, habe ich zwei Wochen in Irland verbracht. Dort gewesen bin ich mit einer Jugendgruppe unserer Kirche, was das Abenteuer bezahlbar gemacht hat, das erste Mal ohne Familie in die weite Welt aufzubrechen. Kleiner Schönheitsfehler dabei waren die mehr als 30 Stunden Busfahrt, aber die habe ich letztendlich gerne auf mich genommen... ;-)
Wo soll ich anfangen, wo aufhören? Beginnen wir doch mit unserer Ankunft auf dem irischen Festland, die zweite Fähre war überstanden und wir landeten vormittags auf der „Grünen Insel“, im Hafen von Dublin (der ca. 15 km von Dublin entfernt ist – ähnlich wie Rom und Ostia). Von dort aus ging es noch weiter in den obersten Norden der Insel, nach Ballycastle am „Lough Swilly“, einem Ausläufer des Atlantik, so wie die norwegischen Fjorde, abgesehen davon, dass die irischen Küste nicht ganz so zerklüftet und felsig ist. Auf dem Weg dorthin fuhren wir durch Nordirland, und ich als norddeutsches Landei musste ganz schön schlucken, als ich die uniformierten Wachposten mit Maschinengewehr im Anschlag an der Straße stehen sah – bereits einige Kilometer vor der eigentlichen Grenze... Doch wir kamen ohne Probleme weiter an unseren Zielort.
Dort wurden wir bereits von unseren Vermietern empfangen, die im gleichen Haus wohnten wie wir. Sie begrüßten uns sehr herzlich und zeigten uns (einer Meute von immerhin 40 Personen) unsere Zimmer – ich erinnere mich auch heute noch gern an unseres, konzipiert für 17 Personen, der reinste Schlafsaal... ;-) Das Haus war übrigens im typischen irischen Stil nur aus Steinen gebaut, das Wasser wurde frisch aus dem Atlantik gepumpt (natürlich noch über eine Anlage, die es filterte...) und war daher entweder knapp oder kalt oder beides...
Bereits auf dem Weg durch Irland hatten wir einige landschaftliche Besonderheiten ausmachen können. Den Namen „grüne Insel“ trägt es zu Recht – Gras bzw. Wiesen (um Missverständnissen vorzubeugen ;-) ) soweit das Auge reicht, beweidet von Schafen oder Kühen, je nach Gefälle und Beschaffenheit des Geländes. Außerdem gibt es kaum Holz- oder gar Elektrozäune, falls es überhaupt Begrenzungen gibt, dann sind diese aus den gleichen Steinen aufgeschichtet, aus denen auch die Häuser gebaut sind. Oder aber die Schafe liefen einfach frei rum, auch ganz ohne Schäfer, grasten friedlich am Straßenrand oder sammelten sich auf der Straße, um den gesamten Verkehr zu blockieren... aber die Iren sind ebenso geduldig wie gastfreundlich. Außerdem ist Irland selbst in den Küstenregionen (wir mussten von unserem Haus aus nur einen Schleichweg runtergehen bzw. –rutschen, um am Lough Swilly zu stehen) recht hügelig. Eignet sich perfekt für Wanderungen oder Autofahrten, die an Achterbahnen erinnern. Ich denke da gerade an eine Fahrt mit unserem Diakon, der mit 100 km/h den Berg hoch raste, man sah noch nicht einmal, ob die Straße danach ein Links- oder Rechtskurve machte und er hielt sich auch nicht an den Linksverkehr („hab ich vergessen...“) – da bleib mir schon der Atem stehen. Der irische Autofahrer grüßt übrigens alle Entgegenkommenden – also immer schön zurückgrüßen!, nur gibt es dabei einen Trick: zeigt er den Handrücken, bedeutet dies „full house“ – sein Auto ist vollbesetzt; zeigt er jedoch die Innenfläche, hebt er stets die Anzahl an Fingern, wie Personen im Auto sitzen (Zeigefinger = 1 Person, Zeige- und Mittelfinger bei 2 Personen, für die dritte Person kommt dann der Daumen hinzu), bei mehr als dreien dann „full house“. Außerdem sind für Irland viele Einzelhöfe typisch, die Landwirtschaft ist nach wie vor der Hauptwirtschaftsfaktor – diese Höfe sind dann meist von einem Boarder-Collie bewacht – die bellen, aber nicht beißen...
Die Christianisierung der keltischen Insel ab 800 hat auch viel zu der irischen Kultur beigetragen: die Iren sind tiefgläubig, haben andererseits aber auch ihre Wurzeln bewahrt. Ein Beispiel dafür ist das irische Kreuz – ein keltisches Symbol, wie das „normale Kreuz“ aussehend, allerdings mit einem zusätzlichen Kreis um den Schnittpunkt der Balken. Geblieben sind außerdem der keltische Name „Eire“ für Irland und das Nationalsymbol, die Harfe, vorher auf den irischen „pence“, jetzt auf dem Euro.
Neben Donegal, dem County (vergleichbar mit dt. Landkreisen), in dem Ballycastle liegt, waren wir außerdem noch in Nordirland und haben dort den „Giant’s Causeway“ besichtigt, laut einer Legende hat dort ein Riese mit Steinpflöcken gespielt, um eine Verbindung nach Schottland zu errichten, hat aber nicht ganz geklappt und so ist dieses bizarre Naturdenkmal geblieben. Aber es ist schwer zu beschreiben, man muss es selbst einmal gesehen haben. Außerdem sind wir bei einer Wanderung in einen echten irischen Pub eingekehrt und haben uns dort erfrischt. Nun ja, Guinness ist absolut nicht mein Fall... Auch der berühmte irische Whiskey nicht. Das „e“ in dem Wort ist besonders wichtig, denn das hebt den irischen von dem schottischen Whisky ab. Alles gelernt bei einer Besichtigung der größten Destillerie Irlands – Kostprobe inklusive...
Am Ende unserer Fahrt haben wir auch noch einen Tag in Dublin verbracht – und das hat meinen positiven Eindruck von diesem wunderbaren Land eher noch verstärkt. Unser Dialekt hat uns verraten und so kam ein älterer Verkäufer mit uns ins Gespräch, woher wir denn kämen („from Germany“) und er uns dann erzählte, er sei im Krieg dort gewesen. Hört man bei den Briten allerdings eine gewisse Verbitterung bis Hass über uns Deutsche heraus, so war dies bei diesem älteren Mann ganz und gar nicht so.
Und auch mit der Großwetterlage hatten wir richtig Glück: einen komplett verregneten Tag hatten wir, während die sonstigen Verhältnisse für T-Shirt und kurze Hose oder sogar zum erfrischenden Baden im Atlantik einluden.
Abschließend (ich könnte jetzt noch seitenweise Anekdoten herauskramen) möchte ich mich nur noch einmal ausdrücklich den keineswegs veralteten Worten Venedeys anschließen. Die Iren sind wirklich ein sehr offenes und freundliches Volk. Unsere „Herbergsmutter“ half uns über alle Sprachbarrieren hinweg bei der Vorbereitung des „Irischen Abends“ – mit den Männern der Umgebung lieferten wir uns einige spannende „football matches“, aber alles in allem bin ich bei meinem nun schon fast fünf Jahre alten Schwur geblieben: „Ireland, I will come back.“
Vielleicht dann ja in den Südwesten – Connemara oder noch einmal Dublin.. völlig egal. Hauptsache Irland!
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„Irland, eine der Britischen Inseln, die westlichste und zweitgrößte im Norden des Atlantischen Ozeans. Sie wird im Südosten durch den Sankt-Georgs-Kanal, im Osten durch die Irische See und im Nordosten durch den Nordkanal von Großbritannien getrennt. Die Nord-Süd-Erstreckung beträgt 486 Kilometer, die maximale Breite 280 Kilometer. Politisch ist die Insel in Nordirland, das zu Großbritannien gehört, und die Republik Irland (Eire) unterteilt. Die Insel ist in vier historische Provinzen gegliedert: Connaught (Connacht), Leinster, Munster und Ulster. Diese sind wiederum in Counties aufgeteilt. Die Republik Irland besteht aus den Provinzen Connaught, Leinster und Munster, mit insgesamt 23 Counties. Die Provinz Ulster besteht aus drei Counties. Irland hat eine Fläche von rund 84 500 Quadratkilometern, wovon die Republik Irland etwa 70 000 Quadratkilometer einnimmt. Die Einwohnerzahl beträgt etwa 5,1 Millionen, von denen rund 3,5 Millionen in der Republik Irland leben.“
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