Israel Testberichte

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Tests und Erfahrungsberichte
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Israel
4Pro:
s.Bericht
Kontra:
s.Bericht
Empfehlung:
Ja
Israel ist derzeit wieder bezüglich der Verhandlungen mit den Palästinensern in den Nachrichten. Für mich ist hier immer wieder nicht verständlich wieso sich diese zwei Völker nicht mal einigen können. Es handelt sich hier einfach um zwei sture Völker. Sie würden beide davon profitieren. Israel ist nicht mehr durch seine arabischen Nachbarn gefährdet und die Palästinenser könnten sich mit einem richtigen eigenen Staat immens verbessern. Israel sollte einfach mal die Siedlungen ad acta legen und den Palästinensern eine wirkliche Autonomie zugestehen. Aber ich möchte hier nicht politisieren zumal Israel mehr zu bieten hat als nur den Konflikt mit den Palästinensern.
Nämlich ein wunderschönes, höchst interessantes und vor allem kulturell einzigartig attraktives Land.
Ich kann euch einige Städte/Orte/Sehenswürdigkeiten besonders empfehlen:
1. Tel Aviv
Tel Aviv ist die zweitgrößte Stadt Israels und Ort der Unabhängigkeitserklärung Israels. Tel Aviv hat 390.300 Einwohner (das Ballungsgebiet sogar 3 Millionen Einwohner), den größten Flughafen Israels, einen sehr schönen ewig langen Sandstrand und die beste Partyszene im Nahen Osten (was nicht viel heißen mag, ich würde Tel Aviv sogar als Top-Partystadt weltweit bezeichnen)
Meine Israel Reise ist schon etwas länger her aber immer noch gut in Erinnerung. Ich bekam die Reise von einem Universitäts-Austauschfonds bezahlt und besuchte mit einer Professoren/Studenten Reisegruppe einige Wochen lang ganz Israel.
Tel Aviv war definitiv ein Höhepunkt. Ich habe jetzt eine gute Freundin in Tel Aviv und möchte die Stadt unbedingt wieder besuchen, allerdings wird es sich im Jubiläumsjahr nicht mehr ausgehen.
Ein Jahr indem es sich ansonsten aber sehr lohnen würde die Stadt zu besuchen.
Eindrücke
Tel Aviv überzeugte mich vor allem durch den ewig langen schönen Sandstrand an dem schon sehr viel los war.
Nach Jerusalem war Tel Aviv reinste Erholung. Die Atmosphäre in Jerusalem hat mir gar nicht gut gefallen, sie war durchgehend aggressiv und wenig einladend. Tel Aviv hat hingegen eine entspannte und fröhliche Atmosphäre. Tel Aviv ist eine rein jüdische Stadt und geprägt durch moderne, junge Israelis.
Ich ging damals zuerst an den Strand und genoß das Meer, Strand und Sonne. Von alledem hat Tel Aviv reichlich. Am Strand gibt es viel Körperkultur. Beeindruckend waren hier auch die selbstbewussten jungen Frauen. Wir - ich und ein anderer Student- wurden damals von 3 israelischen Soldatinnen angehalten die uns filzten. Im Grunde ging es dabei aber nur um Kontaktaufnahme und Spaß, was uns jedoch erst ganz am Schluß klar wurde. Am Strand wird klar dass auch die Frauen eine militärische Ausbildung haben, soviele körperertüchtigende Frauen habe ich davor und danach weltweit nirgends gesehen (nicht mal in Florida). Wir waren damals auch Zuschauer bei einer Flugshow des israelischen Militärs die sehr beeindruckend war. Das Militär ist in Israel ganz was anderes als wir es aus dem TV kennen. Lachende, lockere israelische Soldaten sieht man bei uns im TV nie. Klar - in der Hölle Gaza Streifen gibt es auch nichts zu lachen. In Tel Aviv sieht es ganz anders aus, das Militär gehört zum Leben dazu ist aber nie bedrohlich und einfach jeder ist im Militär.
Kurz zum Thema Sicherheit. Wir fühlten uns in Tel Aviv durchaus sicher.
Die Kriminalität ist gering und derzeit gibt es auch keine Anschläge zu befürchten.
Das Essen in Israel ist kein kulinarischer Höhenflug aber es gibt jede Menge gute Restaurants. Ich mag die arabische und auch die israelische Küche, Falafel usw und hatte daher immer meine Freude am Essen. Lästiger war das wir damals als österreichische Reisegruppe immer wieder Schnitzel bekamen a la damit ihr was von eurer Heimat essen könnt. Nach der fünften Schnitzeleinladung keine große Freude mehr.
In schlechter Erinnerung sind mir eigentlich lediglich die arroganten (weil über all unter dem Motto wir sind Diplomaten falsch parkende), halbgebildeten Diplomaten die wir trafen. Einer machte komplett unzutreffende Vergleiche zwischen der aktuellen Lage Israels und Österreich in den 30er Jahren. Depperter wie man bei uns sagt.
Zurück zum Thema Restaurants. In Tel Aviv ist es üblich eine gemeinsame Rechnung zu erhalten. Getrennte Rechnungen sind komplett unüblich und überfordern die Bedienung. Ansonsten wird man aber immer zuvorkommend und freundlich bedient.
Architektonisch ist Tel Aviv eine "weiße Stadt", die Bezeichnung kommt von tausenden im Bauhausstil und im Internationalen Stil errichteten Häuser aus den 30er Jahren. Es gibt auch noch einen eigenen Stadteil Weiße Stadt in dem besonders viele solche Häuser stehen, dieser Teil Tel Avivs ist mittlerweile UNESCO-Welterbe.
Vor allem ist Tel Aviv eine Partystadt. Hier geht richtig die Post ab. Damals beeindruckte mich die Anzahl von Clubs und Lokalen schwer, laut meiner Freundin in Tel Aviv sind es sogar noch um einiges mehr geworden. Dazu kommt eine große Anzahl von Museen, allem voran das erstklassige Kunstmuseum, Theater und Galerien.
Das Kunstmuseum sollte für jeden Besucher ein Muss sein.
Die Sammlung ist sehr groß. Der Schwerpunkt liegt auf israelischer Kunst, die durchaus sehenswert ist, und moderne Kunst.
Wir waren damals auch im Diasporamuseum ((Beth haTfuzoth) das auch einen Besuch wert ist. Hier wird wie der Name schon sagt die Geschichte des jüdischen Volkes im Exil nacherzählt. Wer sich für jüdische Geschichte und Leben interessiert sollte es unbedingt besuchen.
Insgesamt eine klare Empfehung für diese weltoffene, schöne, wunderbar gelegene und interessante Stadt.
2. Untrennbar mit einem Israel Besuch verbunden ist für mich Yad Vashem
Das Museum zur Geschichte des Holocaust vermittelt mittels Bilder, Kunstwerken, Dokumenten, Videos und Exponaten das Grauen des Holocaust. Es gibt zudem eine Halle der Erinnerung mit einer Gedenkflamme für die Opfer des Holocaust und in der die Namen der größten KZ´s eingraviert sind. Im Garten der Gerechten unter den Völkern stehen Bäume für die Nicht-Juden die gegen den Völkermord ankämpften bzw. Juden retteten. Auf das Denkmal für die Kinder möchte ich noch am Schluß besonders eingehen.
Adresse:
Yad Vashem
The Holocaust Martyrs' and Heroes' Remembrance Authority
Har Hazikaron
P.O.B. 3477
Jerusalem 91034 Israel
Öffnungszeiten:
Sonntag bis Mittwoch: 09:00-17:00
Donnerstag: 9:00-20:00
Freitag: 09:00-14:00
Das Museum ist an jüdischen Feiertagen und am Samstag geschlossen
Der Eintritt ist frei. Kinder unter 10 haben jedoch keinen Zutritt (was auch gut ist)
Da ich vor dem Besuch von Yad Vashem schon das KZ Dachau besichtigt hatte und mich intensiv mit dem Holocaust beschäftigte waren die Bilder nicht neu für mich. Schrecklich sind sie dennoch immer wieder. Yad Vashem ist weitaus eindrücklicher als ein ehemaliges KZ zu besichtigen.
Das Museum ist riesig und sehr umfassend. Nach einer gewissen Zeit waren mir die vielen grausamen Bilder und Videos fast schon zuviel.
Interessant war das neben uns eine Gruppe israelischer Soldaten recht gelangweilt durch das Museum ging. Wahrscheinlich waren sie schon x-mal hier und hatten wenig Interesse. Dann wieder kamen wir zu Bildern der Todesmärsche und ein alter jüdischer Mann (orthodox-jüdische Kleidung) weinte, schluchzte und schüttelte mit dem Kopf. Eine junge Frau (Enkelin oder Tochter) versuchte ihn zu trösten. Dies war meine erste unauslöschliche Erfahrung in Yad Vashem.
Die zweite war das Denkmal für die Kinder.
Yad Vashem ist für mich ein Pflichtbesuch für jeden Israel Reisenden. Gerade in einer Zeit in der ein Ahmadinedschad im Iran den Holocaust leugnet und österreichische FPÖ sowie BZÖPolitiker ihn verharmlosen ist es immens wichtig die Erinnerung an den Völkermord aufrechtzuerhalten.
Das Museum informiert umfassend über den Holocaust und die damalige Zeit, über den Ablauf des Völkermordes und sein Ende.
Sehr empfehlenswert ist auch die Seite http://yadvashem.org mit einer riesigen Datenbank mit den Namen und Angaben zur Verfolgung von jüdischen Opfern, Unterrichtsmaterialien, einer Fotogalerie von Yad Vashem etc.
Der bewegendste Teil von Yad Vashem war für mich die Gedenkstätte für die über 1 500 000 jüdische Kinder die im Holocaust von den Nazis ermordet wurden. Betritt man die Gedenkstätte kommt man nach grellem Tageslicht in ungewohnte Dunkelheit. Am Eingang sieht man die Bilder von einigen ermordeten jüdischen Kindern. Ich hatte da schon einen Kloß im Hals da die Kinder sehr liebenswert aussahen und ein Kind mich anlächelte. Dann kommt man in die Dunkelheit. Dazu kommen Tausende Kerzen die durch Spiegelungen 1,5 Millionen Lichter sein sollen. Eine Männerstimme verließt die Namen von jüdischen Kindern die ermordet wurden mit Name, Alter und ihrem Wohnort. Ich hatte das Gefühl dies geht ewig und dachte immer wieder an Kinder die ich kenne, mein Gedankengang war immer wieder was für Menschen waren das damals die Kinder ermorden? Nach der Gedenkstätte redete in meiner Gruppe keiner mehr ein Wort bis wir mit dem Bus wieder beim Hotel waren.
Yad Vashem bringt einem das Grauen, die Unmenschlichkeit des Holocaust sehr nahe.
Kein Muss aber empfehlenswert ist Haifa.
3. Haifa ist eine Stadt mit 267 000 Einwohnern in Nordisrael.
Im Rahmen unserer Israel Besuches besichtigten wir in Haifa den Schrein des Bab und danach die Altstadt von Akko.
Haifa ist eine schöne Hafenstadt die für das friedliche Zusammenleben der Religionen, Juden, Muslime, Bahai und Christen bekannt ist.
Haifa litt jedoch unter den Raketen der Hisbollah die den Tourismus nahezu zum Erliegen brachten. Zur Zeit als ich auf Besuch in Haifa war es friedlich und derzeit ist dies auch der Fall. Wir hatten allerdings wenig Zeit zur Verfügung und sahen eben nur das Zentrum der Bahai.
Zum Schrein des Bab:
Der Schrein des Bab gehört zum Weltkulturerbe und ist eine bedeutende Bahai-Pilgerstätte in Haifa. Bab wurde 1819 in Schiraz, Iran geboren. Er behauptete göttliche Offenbarungen zu haben und erhielt zehntausende Anhänger. Revolutionär waren vor allem seine Ansichten zu den Rechten der Frauen und seine Kritik an Religionsgelehrten. Eine Anhänger des Bab legte öffentlich den Schleier ab. Juli 1848 sprachen sich die Anhänger des Bab vom Islam los. Daraufhin kam es zu staatlicher Verfolgung und schließlich zur Füsilierung des Bab am 9. Juli 1850
Tausende seiner Anhänger wurden in weiterer Folge ermordet. Die Anhänger des Bab teilten sich in zwei Gruppen. Die unter Baha'u'llah gründete die Religion der Bahai. Deren Geschichte ist stark mit Haifa verbunden da sich hier ihr Weltzentrum befindet.
Mittlerweile gibt es in 219 Ländern fast 8 Millionen Bahai.
Im Iran werden sie nach wie vor verfolgt und diskriminiert.
Ein zentraler Grundsatz der Bahai ist, dass Religion nicht der Vernunft und der Wissenschaft widersprechen dürfe. Als wichtigstes Element der Religion bezeichnete Abdu'l Baha die Nächstenliebe. Religion, die zu Zwietracht führt, verfehle ihren Zweck und es sei besser ohne sie zu leben. (dieser Absatz zitiert nach Brockhaus und Abdu'l Baha: Ansprachen in Paris)
Vor meinem Besuch in Haifa wusste ich eigentlich nichts über die Bahai.
Leider durften wir nicht in den Schrein hinein aber wir durften die Gärten ansehen. Die Gärten sind sehr schön und man hat in der weitläufigen Anlage auch seine Ruhe. Die kunstvoll terrassenförmig angelegten Gärten sind für jeden Gartenfreund einen Besuch wert, interessant ist vor allem aber auch das die Gestaltungselement verschiedener Kulturen vereinbart wurden. Es gibt viele Springbrunnen, Wasserfontänen und Ornamente. Die Gärten sind sehr harmonisch und geschmackvoll angelegt. Für Bahai ist der Schrein von großer Bedeutung, ein Pilgerort, das Grab des Religionsstifters Baha'u'llah ist sogar der heiligste Ort für sie. Ein Video gibt es hier:
http://www.bahai-einblicke.de/kategorien/pilgerre ise
ein Foto gibt es hier:
http://www.hagalil.com/01/de/Israel.php?itemid=25 20
Der Tempel mit der goldenen Kuppel ist sehr eindrucksvoll, vor allem wirkt er schon von der Ferne sehr majestätisch mit den 19 Terrassen.
Ein Besuch lohnt sich aus zwei Gründen:
1. um die Bahai kennenzulernen
2. wegen den schönen Gärten
Letztere gaben unserem hektischen Tag einen geruhsamen Ausklang. Ganz klare Empfehlung.
4. Totes Meer
Im Rahmen meiner hier schon erwähnten Israel Reise (siehe Tel Aviv Bericht) war ich natürlich auch am Toten Meer.
Ich denke die Gegend um das Tote Meer sollte kein Israel-Reisender auslassen, allerdings denke ich auch nicht das man mehrere Wochen dort verbringen sollte. Wir waren einen Tag dort und das hat meiner Ansicht nach vollkommen gereicht. Nach Massada war der Besuch freilich eine willkommene Erholung.
Das Tote Meer ist eigentlich ein 600 km2 großer See der vom Jordan gespeist wird und hieß bis ins 4 Jahrhundert Asphaltsee.
Er ist mit minus 420 m Seespiegelhöhe der am tiefsten gelegene See der Welt.
Beeindruckend ist aber vor allem der 28 % Salzgehalt des Mittelmeeres im Wasser. Dieser ist darum so hoch weil der See nicht abfließt und das Wasser durch das Wüstenklima stark verdunstet. So bleiben Mineralien, Salze. Tot ist das Tote Meer nicht aber es leben auch nur Mikroorganismen und wenige Pflanzen in dem lebensfeindlichen See.
Die Gegend um das Tote Meer ist touristisch sehr gut erschloßen. Wir waren damals nur einen Tag am Toten Meer nach einem sehr anstrengenden Besuch in Massada. Ich fand dies ausreichend da man als Tourist eh nicht mehr macht als das obligatorische "Mann im Wasser mit Zeitung" Foto zu schießen. Schwimmen kann man im Toten Meer nicht, Wellen gab es auch keine und das Wasser trinken ist sogar lebensgefährlich. Ans Tote Meer geht man freilich um sich zu entspannen, Partygänger sind hier komplett fehl am Platz. Interessanter ist der See für Menschen die an Schuppenflechte leiden da die Mineralien des Toten Meeres (Magnesium, Brom und Kali) eine heilende Wirkung haben. Ein Arbeitskollege von mir wurde sie so los (auf Anfrage kann ich seine Kontaktadresse gerne weitergeben). Zudem ist die Luft sauerstoffreich und UV-arm. Noch kurz zum Thema Sicherheit - am Toten Meer gab es soviel ich in Erfahrung bringen konnte noch nie an Anschläge. Wichtiger ist es sich der Sonne nicht schutzlos auszuliefern. Auf jeden Fall braucht man am Toten Meer ein sehr gutes Sonnenschutzmittel.
Ich habe vor dem Baden ein Schlammbad genommen und mich dann (mit der obligatorischen Zeitung) ins Wasser begeben. Irgendwie war dies nichts für mich, ich fühlte mich nicht sonderlich wohl. Ich bin mehr der Typ der im Wasser schwimmen will. Die Schlammsession hat mir hingegen sehr gut gefallen und meiner Haut hat der Tag am Toten Meer auch gut getan. Man bekommt auch Massagen und einige Veranstalter bieten Wanderungen oder Spaziergänge an. Kulturell lohnt sich ein Besuch der ehemaligen Festung Massada (dazu folgt aber noch ein Bericht meinerseits) oder der Höhlen von Qumran.
Insgesamt eine Empfehlung für Ruhe suchende Touristen und Menschen mit Hauterkrankungen.
5. Jerusalem ist natürlich ein Muss.
Felsendom und Klagemauer muss man gesehen haben. Die Stadt an sich war aber nicht meins. Ich war noch nie in einer Stadt mit einer solch negativen Atmosphäre. Kein Vergleich zur Leichtigkeit von Tel Aviv. In Jerusalem laufen jüdische Siedler mit Gewehren umher und die Araber sind auch alles andere als freundlich.
Natürlich ist für Christen die Stadt auch was besonderes. Wobei gerade auch zwischen den Christen in der Grabeskirche nicht freundlich gegenüberstehen.
Die Grabeskirche wurde 326 nach Christus errichtet. Sie wurde an der Stelle errichtet wo nach mündlicher Überlieferung bzw. lokaler Tradition der Ort war an dem Jesus begraben wurde. Sicher kann man nach der langen Zeit freilich nicht sein. Damals stand an dem Ort ein römischer Tempel der abgetragen wurde.
Die ursprüngliche Kirche wurde zuerst durch ein Erdbeben und später durch den barbarischen Fatamidenkalifen al-Hakim zerstört.
Nach relativ toleranten Herrschern war er ein Fanatiker und Massenmörder. Er ging nicht nur gegen Christen und Juden brutalst vor sondern auch gegen die Frauen. Ein Beispiel für seine unsinnigen Verbote ist das Verbot Damenschuhe herzustellen (damit die Frauen in den Häusern bleiben mussten). Selbst Damenschuhe durften nicht mehr hergestellt werden, um die Frauen in die Häuser zu zwingen. Al-Hakim verschwand plötzlich von der Bildfläche (wahrscheinlich wurde er ermordet) ist aber ein Beispiel dafür das die Ansicht von toleranten muslimischen Herrschern zu dieser Zeit ein nettes Märchen ist (mit Ausnahme der Herrscher in Andalusien).
Er zerstörte auch das Felsengrab an sich.
Die Kreuzritter bauten die Grabeskirche 1144 wieder neu auf.
Die christlichen Kirchen stritten sowohl unter osmanischer Herrschaft, unter britischer Herrschaft als auch unter israelischer Herrschaft heftig um die Rechte in der Kirche. Schon die Namensgebung zeigt die Uneinigkeit. Grabeskirche heißt die Kirche für Katholiken und Protestanten, Auferstehungskirche für die Orthodoxen. Ganze 6 Kirchen kümmern sich um die Verwaltung der Grabeskirche. Die Griechisch-Orthodoxe, die Römisch-Katholische Kirche (durch die Franziskaner) und die Armenische Apostolische Kirche haben den meisten Platz erhalten. Weiters die Syrisch-Orthodoxe Kirche, die Kopten und die Äthiopisch-Orthodoxe Tewahedo-Kirche vertreten. Protestanten, Alt-Katholiken etc. haben keine Rechte. Alles ist genau festgelegt etwa wer wann wie lange beten kann. Zwischen den Priestern und Mönchen gibt es dennoch immer wieder Streitigkeiten über die Gebetsordnung die sogar schon zu Schlägereien ausarteten. (ein Video gibt's unter http://www.spiegel.de/panorama/zeitgeschichte/0,15 18,548555,00.html
Die Grabeskapelle ist der wichtigste Teil der Kirche. Hier befindet sich das Grab von Jesus. Das Grab liegt in einem sehr prachtvoll verzierten Kapellbau innerhalb der Rotunde, deren ornamentiertes Kuppeldach von Säulen getragen wird. Die Grabkapelle wird von einem Zirkel aus zwölf Säulen umgeben.
Am Eingang der Kirche ist der Salbungsstein auf dem Jesus für die Bestattung vorbereitet sein soll, rechts vom Eingang ist der Golgotafelsen wo Jesus gestorben sein soll. Für die griechisch-orthodoxen Christen ist die Adamskapelle noch von großer Bedeutung. Für sie lag hier der Schädel Adams. Für die Katholiken ist die Kreuzauffindungskapelle bedeutend, an der Stelle soll der Fundort des Kreuzes von Jesus sein. Das Katholikon der Orthodoxen ist das Mittelschiff mit Altar der Kirche.
Ich war an dem Ort nicht wirklich religiös inspiriert. Es herrschte ein großes Gedrängel und irgendwie eine aggressive Stimmung zwischen den Mönchen und Priestern an dem Ort.
Einzig die Gläubigen auf die tiefbewegt waren und inbrünstig ihre Gebete verrichteten gaben dem Ort die Stimmung die er haben sollte. Ich kam dort ins Gespräch mit Gläubigen aus Kanada und Armenien. Vor allem die Armenier beeindruckten mich da sie jahrelang gespart hatten um die Reise nach Jerusalem anzutreten. Sie waren alle begeistert von der Grabeskirche und meinten für sie sei die Grabeskirche der Höhepunkt der Israel-Reise.
Die damalige hektische Atmosphäre und die schlecht gelaunten Priester waren nicht gerade sehr einladend für mich. Ich bin von dem Ort nicht religiös bewegt worden, der prächtige Kapellbau gefiel mir aber sehr gut.
Allerdings brauchte ich aber auch noch nie einen Ort um Gott nahe zu sein. Für überzeugte Christen ist die heiligste Stätte der Christenheit freilich ein "Muss".
Zum Felsendom schreibe ich noch mehr wie auch der Bericht noch erweitert wird.
Fazit: empfehlenswert weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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MasterSirTobi, 18.10.2010, 20:24 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
SH, was sonst. LG von dem MasterSirTobi
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Konzerte, Emotionen und Entdeckungen
16.03.2002, 02:12 Uhr von
McAlex
Shalom! Was soll ich über mich berichten, ein weiser Mann hat mal gesagt, "es ist schwer für ein...Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
Ein Reisebericht aus dem heiligen Land
Shalom cheverim, "Friede sei mit dir, mein Freund" oder einfach nur Hallo lieber Leser!
Wie kommt eine Schul-Big Band dazu eine derart weite Reise nach Israel zu machen, werden Sie sich vielleicht fragen. Nun, angefangen hat es mit einer großartigen Idee von einem einzigartigen Mann: Dr. Busse, der Gründer und ehemaliger langjähriger Leiter der "Osgo"- bzw. "Lichtenberg - Big Band" aus Kassel wollte gerne noch einmal eine "große Sache" mit "seiner" Band machen. Da er einige Jahre zuvor schon einmal in Israel war und es ihm sehr gefiel, setzte er in Zusammenarbeit mit Herrn Dörr und Herrn Mense alles daran, u.a. über die Deutsch - Israelische Freundschaft in Kassel und den dortigen Ansprechpartner, Herrn Frank Mann, eine Konzertreise ins heilige Land zu ermöglichen und zu planen.
Es waren noch viele Hürden, wie z. B. der anfänglich zu hohe Kostenfaktor, oder politische bzw. organisatorisch/zeitliche Probleme und Verschiebungen zu bewältigen, doch nachdem wir einiges an Geld durch Auftritte, "Subventionen" und natürlich 810 DM (nur!), für die erste Woche, von jedem Teilnehmer selbst zusammenhatten ging es am 30.9.2000 endlich, endlich auf die, von jedem so lang herbeigesehnte große Reise.
Mit dem Flugzeug sollte es nach Tel-Aviv zum Ben - Gurion Flughafen gehen, wobei wir in einem "Guesthouse" in Tel-Aviv nur 5 min. vom Strand wohnen sollten. Verbunden mit dem Titel "Konzertreise" waren u. a. Auftritte in der Partnerstadt von Hann-Münden Ramat Gan(bei Tel-Aviv), in einer Musikschule in Holon ( auch in der Nähe), zur Einführung des deutschen Botschafters in seiner Residenz und weitere geplant.
Los gings um 9 Uhr am Samstag mit dem Bus zum Frankfurter Flughafen. Schon die scharfen und sehr zahlreichen Kontrollen dort und die lästigen Fragen der Marke "Haben Sie auch wirklich keine Granate in dem Rucksack da ?", von Seiten des Israelisischen Personals vermittelten einen ersten Eindruck, dass man in ein besonderes, brisantes Land dass jedoch auch mit großen Konflikten zu kämpfen hat, fliegt!
Nach einem ca. 3 1/2 stündigen Flug mit der sehr guten Israelischen Fluggesellschaft "Arkia" konnte man die Küste dieses, von jeder der drei großen Weltreligionen in der Geschichte schon so oft beanspruchten und umkämpften Landes sehen.
Es war ca. 19.30 Israelischer Zeit(1 Stunde vor), als wir zum Landeanflug ansetzten und unter uns schimmerten und leuchteten die Lichter Tel - Avivs in den dunklen Himmel hinein. Erst einmal angekommen und aus dem Flughafengebäude hinaus, umwob uns eine großartige Wärme aber auch Schwüle des hiesigen Klimas. Es war noch um die 30° C warm! Anschließend fuhren wir mit einem (ziemlich futuristischem) Bus weg vom außerhalb gelegenem Ben-Gurion Flughafen in die Innenstadt
von Tel-Aviv und zu unserer Herberge. Schon an diesem Abend gingen wir an den Strand und auf Tuchfühlung mit den Israelischen Preisen. Man sollte sich nicht beschweren, wenn man z.B. in einem Strand"lokal" für die Speisen und besonders die Getränke derbe Expo-Preise bezahlen muß.
12 Sheqel (ca. 8,50 DM) für ein 0,4 l Bier ist wirklich billig in Israel, in der Gastronomie !!
Wir bekamen auch gleich an diesem Abend erste Eindrücke von dem sehr freudigen Nachtleben Tel-Avivs.Die Bars gut gefüllt (trotz der immensen Preise !!), noch viele Leute am Strand und an der Promenade, viel Verkehr,... tja die Israelis sagen selbst über ihre Lebensweise: "In Haifa arbeiten wir, in Jerusalem beten wir und in Tel-Aviv leben und feiern wir!". In diesem Zusammenhang errinnert Tel-Aviv auch eher an eine große Amerikanische Stadt am Meer und ist sowieso sehr USA-orientiert. Die riesigen Hotels am Strand und die anderen großen Hochhäuser vermitteln auch einen ähnlichen Eindruck, doch hat auch Tel-Aviv viele Gesichter...
Schließlich ging ich noch mit ein paar Freunden in die Bar, neben unserer Herberge "Gordon Inn
Guesthouse". Hier waren die Preise noch höher, als in dem erwähnten Beispiel, aber die Menschen
sehr nett!
Am nächsten Tag gings mit einem Guide nach der Besichtigung des Rabin-Denkmals in den Stadtteil Tel-Aviv-Jaffo, wobei wir neben der Besichtigung einer Ausgrabung der alten Stadtfundamente uns durch die malerischen alten arabischen Stadt- und Hafenmauern/Gebäude schlängelten.
Auch hatten wir von eiem Denkmalshügel aus einen wunderschönen Panorama-Blick ber Tel-Aviv.
Danach hatten wir uns auch bei den Temperaturen von 35°C ein Eis von dem berühmten "Doktor Leck", ein Deutscher, verdient! Es war eine der wenigen Eisdielen, die ich in ganz Israel gesehen habe, dementsprechend hoch waren die Preise... Nun war es zwar Sonntag, d.h. eigentlich ganz normaler Arbeitstag für Juden und Palästinenser, jedoch war es gleichzeitig der Neujahrstag des angebrochenen Sabbatjahres, welches nur alle sieben Jahre vorkommt und in dem nach Jüdische-konservativer Tradition alles brach liegen muß, so dass wir an diesem Tag wohl kein offenes jüdisches Geschäft in Jerusalem gefunden hätten, es jedoch in Tel-Aviv genug gab. Am Beispiel der "Schmita", wie das Sabbatjahr heißt, läßt sich auch kurz der große Konflikt nicht zwischen Palästinensern und Juden, sondern innerhalb des jüdischen Volkes selbst erläutern:
Auf der einen Seite steht die, auf die Bevölkerung bezogen, große Mehrheit der liberalen, weltoffenen und säkularen Juden, welche von der anderen Seite, den Ultra-Orthodoxen und nationalreligiösen (ca. 5 bzw. 20 % der Bevölkerung) als Ungläubige, Nichtjuden und ähnliches beschimpft werden. Leider haben diese Ultra's und die anderen Rechten eine sehr große Macht in der "Knesset",also der israelischen Regierung und dem Parlament. So mußte sich beispielsweise Premier Barak an einem Schabatt (von Freitagnachmittag bis Samstagnachmittag) dem Willen der Ultra's beugen und durfte nicht zu Gesprächen mit Clinton zu ihm mit dem Auto fahren, so dass sich Clinton entschließen mußte in Baraks Hotel zu kommen... Am schlimmsten jedoch sind die Intolleranz und die Hetzerei der Rechten gegen alle anderen Menschen, egal ob Jude oder Nichtjude.
Nach einem Besuch im Museum of Modern Art (wucher Eintritt!!), in dem ich neben großen Kunstwerken auch Bilder aus meiner Kindergartenzeit vorfand, genossen wir den restlichen Tag am oder im Mittelmeer, bei strahlendem Sonneschein und herrlichem blauen Wasser.
Der Montag war, wie eigentlich die gesamte Reise ein einmaliges und faszinierendes Erlebnis!
Sehr früh aufgestanden (gäähn!), ging es quer durch ganz Israel von Tel-Aviv bis nach Jerusalem, die große heilige Hauptstadt, zentraler Verkehrsknotenpunkt Israels, aber auch zentraler Streitpunkt des Nahost-Konflikts zwischen Juden und Palästinensern. Herr Mann und der israelische Guide sollten uns wieder durch den Tag führen. Jerusalem, erbaut auf sieben Hügeln, 800 Meter hoch gelegen, wobei die historisch-religiöse Altstadt zum großen Teil auf dem Hügel, äh Berg Zion liegt, macht nun ganz im Gegenteil zu stadtteilen von Tel-Aviv wirklich den Eindruck einer orientalisch-arabisch, aber auch z.T. Kreuzfahrermittelalterlichen Stadt.(Trotz der vielen Satt-Schüsseln auf den alten Gebäuden,hehe). Wir hätten wohl auch viel von dem Flair eines arabischen Bazzars mitbekommen, wenn die Palästinenser nicht ausgerechnet an diesem Tag in in ganz Jerusalem in den Generalstreik getreten wären. so waren die einzigen Menschen, die in (Ost-)Jerusalem auf der Straße herumliefen wir, unzählige andere Touristen und nur ganz wenig Einheimische, meist arabische bzw. jüdische Kartenverkäufer, also im jeweiligen Viertel.
Nach dem Aussteigen aus dem Bus, fast jeder gähnte noch, konnte ich gleich die Gefährlichkeit der
Stadt spüren, noch halb im Schlaf gehend machte es "plong" und eine Straßenlaterne hatte im Gegensatz zu meinem Kopf eine Beule...naja fast, haha....
Die ertse Station war die riesige Grabeskirche an der Via Dolorosa in Ost-Jerusalem. Ein wahrhaft gigantischer Bau und ein Labyrinth von unzähligen Christlichen Kapellen, Altären,... das Hauptheiligtum der Christen!!! Die Grabeskirche liegt genau auf dem Leidensweg Jesu, also der Via Dolorosa(Straße der Schmerzen)! Puh, ich glaube dies bedarf einer kleinen Erklärung für Nichtwissende: Als Jesu damals gekreuzigt wurde ist er ja mehrere Stationen auf eben dieser Via Dolorosa "abgelaufen", wobei seine letzten 5 Stationen am Fuße des bzw. auf dem damals sog. Golgata-Hügel waren, also Kleiderberaubung, Waschung/Salbung (Eine Marmorplatte), Kreuzschlagung (Ein Punkt bei einem Altar) -errichtung(Ein großes Jesusmosaik), Maria's Trauer (große Marienstatue), Jesu Grabhöhle(Ein Grabbau). Nun ist der röm. Kaiser Konstantin im Jahre 326 n. Chr. also gut 300 Jahre, nachdem sich diese Geschichte auf der Via Dolorosa abgespielt hat, hergegangen und hat über diese 5 Stationen diese Grabeskirche gebaut. Sie wurde immer mal wieder ein wenig zerstört aber auch stets daraufhin restauriert. Man kann hier und draußen vor der Kirche unzählige Pilger aus aller herren Länder, sowie viele Israelische Soldat(innen), diese nur draußen, antreffen.
Vorbei an weiteren beeindruckenden Bauten und Synagogen, es kann hier wahrlich nicht jedes Detail wiedergegeben werden, schauten wir uns zunächst die gesamte Altstadt von einem alten muslimischen
Turm aus an. Die Aussicht auf die größten Heiligtümer aller drei großen Weltreligionen und die anderen Bauten war phantastisch. Grabeskirche(Nr. 1/Christen), Klagemauer(Nr.1/Juden) und Tempelberg mit dem Felsendom und der Al' Aqsa Moshee (Nr. 2 & 3 des Islam) liegen so dicht beieinander, dass eine Trennung der Stadt in zwei Städte, muslimisch & Jüdisch unmöglich ist.
Wir Christen werden sowieso nicht gefragt ...!
Schließlich begaben wir uns mitten in dieses Krisengebiet, nämlich zur Klagemauer, dem einzigen Überrest des Zweiten Tempels der Juden. Dort herrschte eine gewaltige Militär- & Poilzeipräsens.
Habe ich schon erwähnt wie gut Israelitinnen in Uniform aussehen ?... Sollte man in Deutschland auch richtig einführen... Wir hielten uns einige Zeit dort auf, der Zugang zum Tempelberg war gesperrt, bis Herr Mann und Herr Dörr Druck machten, da sich mittlerweile wohl an die 200 Militärs und 50 Polizisten rund um den Tempelberg und besonders auf dem Aufgang postiert hatten.
So verließen wir die Altstadt mit mulmigen Gefühlen undgerade rechtzeitig, wie sich später herausstellte, fingn doch schon bald darauf blutige Auseinandersetzungen mit Palästinensern an den Orten an, wo wir herumspazierten, also um das Gebiet der Heiligtümer....
Bevor es nach Hause ging machten wir noch einen Abstecher nach Yad Vashem, der berühmten Holocaust - Gedenkstätte. Man konnte hier u.a. die Bibliothek der Opfer, also den "Raum der Namen " einsehen, durch die "Alle der Gerechten" spazieren( alles Menschen, die den Juden damals geholfen haben, unter ihnen auch ein nicht ganz unbekannter Oscar Schindler und seine Frau; für jeden Namen einen Baum entlang einer großartig angelegten Alle), durch einen Canyon gehen, indem
jede jüdische Gemeinde in Europa vor dem Holocaust, eingraviert ist, u.a. auch Kassel, Bebra, Hoof, Breitenbach, Wolfhagen,.!.. um nur ein Paar Beispiele aus Nordhessen zu nennen und auch in einen Glasraum mit Kinderstimmen um derer Angedenken gehen. Ein PflichtpKt., sehr beeindruckend, wie alles andere auch.
Die nächsten beiden Tage schließlich verbrachten wir u.a. mit unseren, leider nur 2, Konzerten.
Das ertse fand am Dienstag anlässlich der Einführung des deutschen Botschafters in seiner Residenz statt und war eigentlich als Freudensfest zum Tag der deutschen Einheit vor 800 geladenen, internationalen Gästen (!!!) geplant. Angesichts der 50 Toten vom Vortag in Jerusalem, nachdem wir da waren (hey hey, wir haben nichts getan), sollten wir nur die beiden Hymmnen spielen. So taten wir und nachdem wir geendet hatten war es totenstill unterhalb des Residenzbalkons, keiner der Generäle, Gläubigen, Diplomaten und anderen Gäste rührten sich, so
würdevoll, wie uns nachher sogar Dr. Busse lobte (!!!), haben wir gespielt. Danach hielten der deutsche Botschafter und der nicht ganz unbekannte Israelische Minister für regionale Zusammenarbeit und Friedennsnobelpreisträger Shimon Peres jeweils eine Rede. Den restlichen Abend danach konnter man sich mit interessanten Menschen unterhalten und Erfahrungen austauschen, ein faszinierender Abend.
Das zweite Konzert am Tag darauf fand in einer Musikakademie in Holon statt. Nach dem kostenlosen Essen begannen wir diesmal unser vorbereitetes ganzes Reportuoire zu spielen, wobei wir auch Zwei
Israelis als Gaststars aufnahmen. Danach spielten die Israelis, zuletzt auch mit zwei Gaststars aus unseren Reihen. Das Publikum fand beide Vorstellungen grandios. ... und wieder ein gelungener Abend, an dem wir guten Eindruck gemacht haben! Am Abend gings dann nochmal in eine der teuersten Discos von Tel-Aviv ... Besonders in der Shenqin-Straße lässt es sich ganz gut abfeiern !
Am Donnerstag machten wir eine Tour in den Südosten Israels, ans Tote Meer!
Nach einer langen Fahrt durch die bizarre, beeindruckende und kahle Judäische Wüste, den Negev, fuhren wir zunächst zu der historischen Bergfestungsruine "Massada" Dort angekommen kraxelten die meisten von uns sicherlich eine gute Dreiviertelstunde den Berg hinauf, doch die Mühe lohnte sich! Auf Massada eine Festung mit sicherlich 3 Km Durchmesser (!) zogen sich die letzten Überlebenden freien Juden (Zeloten) aus Jerusalem, nachdem dies unter dem ansturm der Römer gefallen war, zurück. 4 Jahre lang belagerten die Römer die gewaltige Bergfestung, vermochten sich aber nicht anders zu behelfen dort hineinzukommen, als in dieser Zeit eine Rampe aus dem Sand und Staub der judäischen Wüste bis dort hinauf zu bauen. Als dies geschafft war fand der Römische Imperator jedoch oben nur noch Leichen vor. Die Juden hatten sich gegenseitig umgebracht, anstatt in Gefangenschaft zu kommen. Auf dieser Ruine wurde noch bis vor mehreren Jahren jeder Rabbiner mit dem Spruch "Nie wieder Massada", also dass nie wieder Juden durch Juden sterben sollen, eingeschworen. Neben der Wanderung durch die Ruinen hatte man einen überwältigenden Blick auf die Wüste und das Tote Meer. Eigentlich liegt Massada nämlich nicht viel über dem Meerespiegel, aber das Tote Meer und die Strandgebiete liegen 400 Meter unter NN und somit ist das Tote Meer der tiefste Punkt der Erde, also der wortwörtlichen Erde!
Nach Massada fuhren wir zur entspannung an die berühmte Badestelle En Gedi u nd aalten uns im Toten Meer, ich las nebenbei Zeitung, naja ich possierte auf diese Art eigentlich nur für ein paar Foto's, denn hebräisch kann ich noch nicht. Es iost schon ein unbeschreibliches Gefühl, wenn man nicht untergehen kann und in dem über 30° C warmen 20 % haltigen Wasser sitzt. theoretisch könnte man im sitzen bis nach Joprdanien rüberpaddeln, ertrinken kann man ja nicht, hehe.
Also wenn man diesen Tag nicht selbst erlebt hat, kann man den Erzählungen nur schwer glauben,
auch ein Muß für jeden Israelreisenden!
Am letzten Tag vor dem Abflug machte schließlich ich eine freiwillige Tour in den Norden Israels in die Umgebung des See Genezareth "Sea of Galilea" mit!
Dort oben sieht das Land, besonders um den See Genezareth, ganz anders aus. Vielmehr Grün, sogar einige Wälder habe ich gesehen.Die Tour sollte um den See Genezareth herum gehen. Ein Höhepunkt war sicherlich der Besuch der Stadt Kaphernaum, in der Jesus mit seinen Jüngern tatsächlich gelebt hat und das Wandern auf den Pilgerpfaden.
Dort in Kaphernaum konnte man nicht nur die überdachten Ruinen des Hauses von Petrus, dem Fischer sehen, sondern auch die noch gut erhaltenen Ruinen einer alten Synagoge, in der Jesus einige Jahre lang predigte. Weiter ging es zu vielen schönen Kirchen und Kapellen u. a. auch zu einer deutschen Benediktiner Kirche. Herr Mense erklärte, dass für diese Orte viel mehr empfindet, als für die großen heiligen Stätten des Christentums z.B. in Jerusalem, da die Gegenden und Begebenheiten hier oben viel authentischer seien. Eigentlich hatten wir auch noch vor im Sede Genezareth zu baden, .. oder drüberzulaufen, wie Jesus ? Jedoch war der "Strandwart" einer der wenigen Badestellen und zugleich der Restaurantbesitzer des Seerestaurants dort der Meinung er müsse keinen Eintritt, aber stattdessen eine Mahlzeit, z.B. Petrusfisch für 40 Sheqel jedem Besucher abverlangen. Wir als arme Schüler hatten eigentlich schon in den ertsen beiden Tagen unser Israel-Budget kräftigst gebeutelt und fuhren weiter zur See- und Hafenstadt Tiberias, auch ein authentischer Ort, der herrlich am see lag.
Zwischendurch waren wir noch in dem "Speisehaus" eines Kibbuz, wo wir Kaffee und herrlichen selbstgemachten Tee, für vergleichsweise wenig Geld übrigens bekamen.
Also wer eine ganz andere aber auch sehr schöne Seite von Israel sehen will muß auch in den Norden fahren !!!
Tja, am nächsten Tag hieß es dann Abschied nehmen. Zum letzten Mal sah ich von oben auf Tel-Aviv und Wehmut ergriff mich. Am liebsten wäre ich noch lange geblieben.
Wer sagt, er kenne dieses Land mit seinen Kulturen,Völkern, Orten, Geschichten, Religionen,
Landschaften .... der lügt genauso wie derjenige, der sagt, er habe alles in diesem Land gesehen.
Diese Reise und die Erfahrungen, die ich mit den Menschen auf der Straße am Strand oder in der In-Disco gemacht habe, werde ich niemals in meinem Leben vergessen.
Israel - Ich komme wieder .... wenn ich vieeeel geld habe, hehe .....
--------------
Noch ein Wort zur politischen Situation:
Seit dem Ausbruch der neusten Intifada (Ich war fast vor Ort!!2.Október)ist es zugegebenermaßen in manchen Gebieten nicht mehr so sicher.
In palästinensische Gebiete würde ich im Moment nicht fahren. Am besten ist es, man setzt sich mit der deutschen Botschaft in Verbindung und fragt an, wie die Lage im gewünschten Reiseort ist. Es bleibt abzuwarten inwiefern sich der Konflikt zwischen Arafat und Sharon entwickelt und welche Rolle die UN dabei spielen wird...
Nun, ich hoffe von ganzen Herzen, dass dieses Land bald auf lang ersehnten Frieden wirklich hinarbeiten kann, dass sich nicht weiter Palestinenser und Israelis, Soldaten und Zivilisten, Junge und Alte, Säkuläre und Gläubige,....Menschen und Menschen töten!
gez.: Alexander Pluquett
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-03-16 01:09:40 mit dem Titel Konzerte, Emotionen und Entdeckungen
Ein Reisebericht aus dem heiligen Land
Shalom cheverim, "Friede sei mit dir, mein Freund" oder einfach nur Hallo lieber Leser!
Wie kommt eine Schul-Big Band dazu eine derart weite Reise nach Israel zu machen, werden Sie sich vielleicht fragen. Nun, angefangen hat es mit einer großartigen Idee von einem einzigartigen Mann: Dr. Busse, der Gründer und ehemaliger langjähriger Leiter der "Osgo"- bzw. "Lichtenberg - Big Band" aus Kassel wollte gerne noch einmal eine "große Sache" mit "seiner" Band machen. Da er einige Jahre zuvor schon einmal in Israel war und es ihm sehr gefiel, setzte er in Zusammenarbeit mit Herrn Dörr und Herrn Mense alles daran, u.a. über die Deutsch - Israelische Freundschaft in Kassel und den dortigen Ansprechpartner, Herrn Frank Mann, eine Konzertreise ins heilige Land zu ermöglichen und zu planen.
Es waren noch viele Hürden, wie z. B. der anfänglich zu hohe Kostenfaktor, oder politische bzw. organisatorisch/zeitliche Probleme und Verschiebungen zu bewältigen, doch nachdem wir einiges an Geld durch Auftritte, "Subventionen" und natürlich 810 DM (nur!), für die erste Woche, von jedem Teilnehmer selbst zusammenhatten ging es am 30.9.2000 endlich, endlich auf die, von jedem so lang herbeigesehnte große Reise.
Mit dem Flugzeug sollte es nach Tel-Aviv zum Ben - Gurion Flughafen gehen, wobei wir in einem "Guesthouse" in Tel-Aviv nur 5 min. vom Strand wohnen sollten. Verbunden mit dem Titel "Konzertreise" waren u. a. Auftritte in der Partnerstadt von Hann-Münden Ramat Gan(bei Tel-Aviv), in einer Musikschule in Holon ( auch in der Nähe), zur Einführung des deutschen Botschafters in seiner Residenz und weitere geplant.
Los gings um 9 Uhr am Samstag mit dem Bus zum Frankfurter Flughafen. Schon die scharfen und sehr zahlreichen Kontrollen dort und die lästigen Fragen der Marke "Haben Sie auch wirklich keine Granate in dem Rucksack da ?", von Seiten des Israelisischen Personals vermittelten einen ersten Eindruck, dass man in ein besonderes, brisantes Land dass jedoch auch mit großen Konflikten zu kämpfen hat, fliegt!
Nach einem ca. 3 1/2 stündigen Flug mit der sehr guten Israelischen Fluggesellschaft "Arkia" konnte man die Küste dieses, von jeder der drei großen Weltreligionen in der Geschichte schon so oft beanspruchten und umkämpften Landes sehen.
Es war ca. 19.30 Israelischer Zeit(1 Stunde vor), als wir zum Landeanflug ansetzten und unter uns schimmerten und leuchteten die Lichter Tel - Avivs in den dunklen Himmel hinein. Erst einmal angekommen und aus dem Flughafengebäude hinaus, umwob uns eine großartige Wärme aber auch Schwüle des hiesigen Klimas. Es war noch um die 30° C warm! Anschließend fuhren wir mit einem (ziemlich futuristischem) Bus weg vom außerhalb gelegenem Ben-Gurion Flughafen in die Innenstadt
von Tel-Aviv und zu unserer Herberge. Schon an diesem Abend gingen wir an den Strand und auf Tuchfühlung mit den Israelischen Preisen. Man sollte sich nicht beschweren, wenn man z.B. in einem Strand"lokal" für die Speisen und besonders die Getränke derbe Expo-Preise bezahlen muß.
12 Sheqel (ca. 8,50 DM) für ein 0,4 l Bier ist wirklich billig in Israel, in der Gastronomie !!
Wir bekamen auch gleich an diesem Abend erste Eindrücke von dem sehr freudigen Nachtleben Tel-Avivs.Die Bars gut gefüllt (trotz der immensen Preise !!), noch viele Leute am Strand und an der Promenade, viel Verkehr,... tja die Israelis sagen selbst über ihre Lebensweise: "In Haifa arbeiten wir, in Jerusalem beten wir und in Tel-Aviv leben und feiern wir!". In diesem Zusammenhang errinnert Tel-Aviv auch eher an eine große Amerikanische Stadt am Meer und ist sowieso sehr USA-orientiert. Die riesigen Hotels am Strand und die anderen großen Hochhäuser vermitteln auch einen ähnlichen Eindruck, doch hat auch Tel-Aviv viele Gesichter...
Schließlich ging ich noch mit ein paar Freunden in die Bar, neben unserer Herberge "Gordon Inn
Guesthouse". Hier waren die Preise noch höher, als in dem erwähnten Beispiel, aber die Menschen
sehr nett!
Am nächsten Tag gings mit einem Guide nach der Besichtigung des Rabin-Denkmals in den Stadtteil Tel-Aviv-Jaffo, wobei wir neben der Besichtigung einer Ausgrabung der alten Stadtfundamente uns durch die malerischen alten arabischen Stadt- und Hafenmauern/Gebäude schlängelten.
Auch hatten wir von eiem Denkmalshügel aus einen wunderschönen Panorama-Blick ber Tel-Aviv.
Danach hatten wir uns auch bei den Temperaturen von 35°C ein Eis von dem berühmten "Doktor Leck", ein Deutscher, verdient! Es war eine der wenigen Eisdielen, die ich in ganz Israel gesehen habe, dementsprechend hoch waren die Preise... Nun war es zwar Sonntag, d.h. eigentlich ganz normaler Arbeitstag für Juden und Palästinenser, jedoch war es gleichzeitig der Neujahrstag des angebrochenen Sabbatjahres, welches nur alle sieben Jahre vorkommt und in dem nach Jüdische-konservativer Tradition alles brach liegen muß, so dass wir an diesem Tag wohl kein offenes jüdisches Geschäft in Jerusalem gefunden hätten, es jedoch in Tel-Aviv genug gab. Am Beispiel der "Schmita", wie das Sabbatjahr heißt, läßt sich auch kurz der große Konflikt nicht zwischen Palästinensern und Juden, sondern innerhalb des jüdischen Volkes selbst erläutern:
Auf der einen Seite steht die, auf die Bevölkerung bezogen, große Mehrheit der liberalen, weltoffenen und säkularen Juden, welche von der anderen Seite, den Ultra-Orthodoxen und nationalreligiösen (ca. 5 bzw. 20 % der Bevölkerung) als Ungläubige, Nichtjuden und ähnliches beschimpft werden. Leider haben diese Ultra's und die anderen Rechten eine sehr große Macht in der "Knesset",also der israelischen Regierung und dem Parlament. So mußte sich beispielsweise Premier Barak an einem Schabatt (von Freitagnachmittag bis Samstagnachmittag) dem Willen der Ultra's beugen und durfte nicht zu Gesprächen mit Clinton zu ihm mit dem Auto fahren, so dass sich Clinton entschließen mußte in Baraks Hotel zu kommen... Am schlimmsten jedoch sind die Intolleranz und die Hetzerei der Rechten gegen alle anderen Menschen, egal ob Jude oder Nichtjude.
Nach einem Besuch im Museum of Modern Art (wucher Eintritt!!), in dem ich neben großen Kunstwerken auch Bilder aus meiner Kindergartenzeit vorfand, genossen wir den restlichen Tag am oder im Mittelmeer, bei strahlendem Sonneschein und herrlichem blauen Wasser.
Der Montag war, wie eigentlich die gesamte Reise ein einmaliges und faszinierendes Erlebnis!
Sehr früh aufgestanden (gäähn!), ging es quer durch ganz Israel von Tel-Aviv bis nach Jerusalem, die große heilige Hauptstadt, zentraler Verkehrsknotenpunkt Israels, aber auch zentraler Streitpunkt des Nahost-Konflikts zwischen Juden und Palästinensern. Herr Mann und der israelische Guide sollten uns wieder durch den Tag führen. Jerusalem, erbaut auf sieben Hügeln, 800 Meter hoch gelegen, wobei die historisch-religiöse Altstadt zum großen Teil auf dem Hügel, äh Berg Zion liegt, macht nun ganz im Gegenteil zu stadtteilen von Tel-Aviv wirklich den Eindruck einer orientalisch-arabisch, aber auch z.T. Kreuzfahrermittelalterlichen Stadt.(Trotz der vielen Satt-Schüsseln auf den alten Gebäuden,hehe). Wir hätten wohl auch viel von dem Flair eines arabischen Bazzars mitbekommen, wenn die Palästinenser nicht ausgerechnet an diesem Tag in in ganz Jerusalem in den Generalstreik getreten wären. so waren die einzigen Menschen, die in (Ost-)Jerusalem auf der Straße herumliefen wir, unzählige andere Touristen und nur ganz wenig Einheimische, meist arabische bzw. jüdische Kartenverkäufer, also im jeweiligen Viertel.
Nach dem Aussteigen aus dem Bus, fast jeder gähnte noch, konnte ich gleich die Gefährlichkeit der
Stadt spüren, noch halb im Schlaf gehend machte es "plong" und eine Straßenlaterne hatte im Gegensatz zu meinem Kopf eine Beule...naja fast, haha....
Die ertse Station war die riesige Grabeskirche an der Via Dolorosa in Ost-Jerusalem. Ein wahrhaft gigantischer Bau und ein Labyrinth von unzähligen Christlichen Kapellen, Altären,... das Hauptheiligtum der Christen!!! Die Grabeskirche liegt genau auf dem Leidensweg Jesu, also der Via Dolorosa(Straße der Schmerzen)! Puh, ich glaube dies bedarf einer kleinen Erklärung für Nichtwissende: Als Jesu damals gekreuzigt wurde ist er ja mehrere Stationen auf eben dieser Via Dolorosa "abgelaufen", wobei seine letzten 5 Stationen am Fuße des bzw. auf dem damals sog. Golgata-Hügel waren, also Kleiderberaubung, Waschung/Salbung (Eine Marmorplatte), Kreuzschlagung (Ein Punkt bei einem Altar) -errichtung(Ein großes Jesusmosaik), Maria's Trauer (große Marienstatue), Jesu Grabhöhle(Ein Grabbau). Nun ist der röm. Kaiser Konstantin im Jahre 326 n. Chr. also gut 300 Jahre, nachdem sich diese Geschichte auf der Via Dolorosa abgespielt hat, hergegangen und hat über diese 5 Stationen diese Grabeskirche gebaut. Sie wurde immer mal wieder ein wenig zerstört aber auch stets daraufhin restauriert. Man kann hier und draußen vor der Kirche unzählige Pilger aus aller herren Länder, sowie viele Israelische Soldat(innen), diese nur draußen, antreffen.
Vorbei an weiteren beeindruckenden Bauten und Synagogen, es kann hier wahrlich nicht jedes Detail wiedergegeben werden, schauten wir uns zunächst die gesamte Altstadt von einem alten muslimischen
Turm aus an. Die Aussicht auf die größten Heiligtümer aller drei großen Weltreligionen und die anderen Bauten war phantastisch. Grabeskirche(Nr. 1/Christen), Klagemauer(Nr.1/Juden) und Tempelberg mit dem Felsendom und der Al' Aqsa Moshee (Nr. 2 & 3 des Islam) liegen so dicht beieinander, dass eine Trennung der Stadt in zwei Städte, muslimisch & Jüdisch unmöglich ist.
Wir Christen werden sowieso nicht gefragt ...!
Schließlich begaben wir uns mitten in dieses Krisengebiet, nämlich zur Klagemauer, dem einzigen Überrest des Zweiten Tempels der Juden. Dort herrschte eine gewaltige Militär- & Poilzeipräsens.
Habe ich schon erwähnt wie gut Israelitinnen in Uniform aussehen ?... Sollte man in Deutschland auch richtig einführen... Wir hielten uns einige Zeit dort auf, der Zugang zum Tempelberg war gesperrt, bis Herr Mann und Herr Dörr Druck machten, da sich mittlerweile wohl an die 200 Militärs und 50 Polizisten rund um den Tempelberg und besonders auf dem Aufgang postiert hatten.
So verließen wir die Altstadt mit mulmigen Gefühlen undgerade rechtzeitig, wie sich später herausstellte, fingn doch schon bald darauf blutige Auseinandersetzungen mit Palästinensern an den Orten an, wo wir herumspazierten, also um das Gebiet der Heiligtümer....
Bevor es nach Hause ging machten wir noch einen Abstecher nach Yad Vashem, der berühmten Holocaust - Gedenkstätte. Man konnte hier u.a. die Bibliothek der Opfer, also den "Raum der Namen " einsehen, durch die "Alle der Gerechten" spazieren( alles Menschen, die den Juden damals geholfen haben, unter ihnen auch ein nicht ganz unbekannter Oscar Schindler und seine Frau; für jeden Namen einen Baum entlang einer großartig angelegten Alle), durch einen Canyon gehen, indem
jede jüdische Gemeinde in Europa vor dem Holocaust, eingraviert ist, u.a. auch Kassel, Bebra, Hoof, Breitenbach, Wolfhagen,.!.. um nur ein Paar Beispiele aus Nordhessen zu nennen und auch in einen Glasraum mit Kinderstimmen um derer Angedenken gehen. Ein PflichtpKt., sehr beeindruckend, wie alles andere auch.
Die nächsten beiden Tage schließlich verbrachten wir u.a. mit unseren, leider nur 2, Konzerten.
Das ertse fand am Dienstag anlässlich der Einführung des deutschen Botschafters in seiner Residenz statt und war eigentlich als Freudensfest zum Tag der deutschen Einheit vor 800 geladenen, internationalen Gästen (!!!) geplant. Angesichts der 50 Toten vom Vortag in Jerusalem, nachdem wir da waren (hey hey, wir haben nichts getan), sollten wir nur die beiden Hymmnen spielen. So taten wir und nachdem wir geendet hatten war es totenstill unterhalb des Residenzbalkons, keiner der Generäle, Gläubigen, Diplomaten und anderen Gäste rührten sich, so
würdevoll, wie uns nachher sogar Dr. Busse lobte (!!!), haben wir gespielt. Danach hielten der deutsche Botschafter und der nicht ganz unbekannte Israelische Minister für regionale Zusammenarbeit und Friedennsnobelpreisträger Shimon Peres jeweils eine Rede. Den restlichen Abend danach konnter man sich mit interessanten Menschen unterhalten und Erfahrungen austauschen, ein faszinierender Abend.
Das zweite Konzert am Tag darauf fand in einer Musikakademie in Holon statt. Nach dem kostenlosen Essen begannen wir diesmal unser vorbereitetes ganzes Reportuoire zu spielen, wobei wir auch Zwei
Israelis als Gaststars aufnahmen. Danach spielten die Israelis, zuletzt auch mit zwei Gaststars aus unseren Reihen. Das Publikum fand beide Vorstellungen grandios. ... und wieder ein gelungener Abend, an dem wir guten Eindruck gemacht haben! Am Abend gings dann nochmal in eine der teuersten Discos von Tel-Aviv ... Besonders in der Shenqin-Straße lässt es sich ganz gut abfeiern !
Am Donnerstag machten wir eine Tour in den Südosten Israels, ans Tote Meer!
Nach einer langen Fahrt durch die bizarre, beeindruckende und kahle Judäische Wüste, den Negev, fuhren wir zunächst zu der historischen Bergfestungsruine "Massada" Dort angekommen kraxelten die meisten von uns sicherlich eine gute Dreiviertelstunde den Berg hinauf, doch die Mühe lohnte sich! Auf Massada eine Festung mit sicherlich 3 Km Durchmesser (!) zogen sich die letzten Überlebenden freien Juden (Zeloten) aus Jerusalem, nachdem dies unter dem ansturm der Römer gefallen war, zurück. 4 Jahre lang belagerten die Römer die gewaltige Bergfestung, vermochten sich aber nicht anders zu behelfen dort hineinzukommen, als in dieser Zeit eine Rampe aus dem Sand und Staub der judäischen Wüste bis dort hinauf zu bauen. Als dies geschafft war fand der Römische Imperator jedoch oben nur noch Leichen vor. Die Juden hatten sich gegenseitig umgebracht, anstatt in Gefangenschaft zu kommen. Auf dieser Ruine wurde noch bis vor mehreren Jahren jeder Rabbiner mit dem Spruch "Nie wieder Massada", also dass nie wieder Juden durch Juden sterben sollen, eingeschworen. Neben der Wanderung durch die Ruinen hatte man einen überwältigenden Blick auf die Wüste und das Tote Meer. Eigentlich liegt Massada nämlich nicht viel über dem Meerespiegel, aber das Tote Meer und die Strandgebiete liegen 400 Meter unter NN und somit ist das Tote Meer der tiefste Punkt der Erde, also der wortwörtlichen Erde!
Nach Massada fuhren wir zur entspannung an die berühmte Badestelle En Gedi u nd aalten uns im Toten Meer, ich las nebenbei Zeitung, naja ich possierte auf diese Art eigentlich nur für ein paar Foto's, denn hebräisch kann ich noch nicht. Es iost schon ein unbeschreibliches Gefühl, wenn man nicht untergehen kann und in dem über 30° C warmen 20 % haltigen Wasser sitzt. theoretisch könnte man im sitzen bis nach Joprdanien rüberpaddeln, ertrinken kann man ja nicht, hehe.
Also wenn man diesen Tag nicht selbst erlebt hat, kann man den Erzählungen nur schwer glauben,
auch ein Muß für jeden Israelreisenden!
Am letzten Tag vor dem Abflug machte schließlich ich eine freiwillige Tour in den Norden Israels in die Umgebung des See Genezareth "Sea of Galilea" mit!
Dort oben sieht das Land, besonders um den See Genezareth, ganz anders aus. Vielmehr Grün, sogar einige Wälder habe ich gesehen.Die Tour sollte um den See Genezareth herum gehen. Ein Höhepunkt war sicherlich der Besuch der Stadt Kaphernaum, in der Jesus mit seinen Jüngern tatsächlich gelebt hat und das Wandern auf den Pilgerpfaden.
Dort in Kaphernaum konnte man nicht nur die überdachten Ruinen des Hauses von Petrus, dem Fischer sehen, sondern auch die noch gut erhaltenen Ruinen einer alten Synagoge, in der Jesus einige Jahre lang predigte. Weiter ging es zu vielen schönen Kirchen und Kapellen u. a. auch zu einer deutschen Benediktiner Kirche. Herr Mense erklärte, dass für diese Orte viel mehr empfindet, als für die großen heiligen Stätten des Christentums z.B. in Jerusalem, da die Gegenden und Begebenheiten hier oben viel authentischer seien. Eigentlich hatten wir auch noch vor im Sede Genezareth zu baden, .. oder drüberzulaufen, wie Jesus ? Jedoch war der "Strandwart" einer der wenigen Badestellen und zugleich der Restaurantbesitzer des Seerestaurants dort der Meinung er müsse keinen Eintritt, aber stattdessen eine Mahlzeit, z.B. Petrusfisch für 40 Sheqel jedem Besucher abverlangen. Wir als arme Schüler hatten eigentlich schon in den ertsen beiden Tagen unser Israel-Budget kräftigst gebeutelt und fuhren weiter zur See- und Hafenstadt Tiberias, auch ein authentischer Ort, der herrlich am see lag.
Zwischendurch waren wir noch in dem "Speisehaus" eines Kibbuz, wo wir Kaffee und herrlichen selbstgemachten Tee, für vergleichsweise wenig Geld übrigens bekamen.
Also wer eine ganz andere aber auch sehr schöne Seite von Israel sehen will muß auch in den Norden fahren !!!
Tja, am nächsten Tag hieß es dann Abschied nehmen. Zum letzten Mal sah ich von oben auf Tel-Aviv und Wehmut ergriff mich. Am liebsten wäre ich noch lange geblieben.
Wer sagt, er kenne dieses Land mit seinen Kulturen,Völkern, Orten, Geschichten, Religionen,
Landschaften .... der lügt genauso wie derjenige, der sagt, er habe alles in diesem Land gesehen.
Diese Reise und die Erfahrungen, die ich mit den Menschen auf der Straße am Strand oder in der In-Disco gemacht habe, werde ich niemals in meinem Leben vergessen.
Israel - Ich komme wieder .... wenn ich vieeeel geld habe, hehe .....
--------------
Noch ein Wort zur politischen Situation:
Seit dem Ausbruch der neusten Intifada (Ich war fast vor Ort!!2.Október)ist es zugegebenermaßen in manchen Gebieten nicht mehr so sicher.
In palästinensische Gebiete würde ich im Moment nicht fahren. Am besten ist es, man setzt sich mit der deutschen Botschaft in Verbindung und fragt an, wie die Lage im gewünschten Reiseort ist. Es bleibt abzuwarten inwiefern sich der Konflikt zwischen Arafat und Sharon entwickelt und welche Rolle die UN dabei spielen wird...
Nun, ich hoffe von ganzen Herzen, dass dieses Land bald auf lang ersehnten Frieden wirklich hinarbeiten kann, dass sich nicht weiter Palestinenser und Israelis, Soldaten und Zivilisten, Junge und Alte, Säkuläre und Gläubige,....Menschen und Menschen töten!
gez.: Alexander Pluquett
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-03-16 01:11:10 mit dem Titel Konzerte, Emotionen und Entdeckungen
Ein Reisebericht aus dem heiligen Land
Shalom cheverim, "Friede sei mit dir, mein Freund" oder einfach nur Hallo lieber Leser!
Wie kommt eine Schul-Big Band dazu eine derart weite Reise nach Israel zu machen, werden Sie sich vielleicht fragen. Nun, angefangen hat es mit einer großartigen Idee von einem einzigartigen Mann: Dr. Busse, der Gründer und ehemaliger langjähriger Leiter der "Osgo"- bzw. "Lichtenberg - Big Band" aus Kassel wollte gerne noch einmal eine "große Sache" mit "seiner" Band machen. Da er einige Jahre zuvor schon einmal in Israel war und es ihm sehr gefiel, setzte er in Zusammenarbeit mit Herrn Dörr und Herrn Mense alles daran, u.a. über die Deutsch - Israelische Freundschaft in Kassel und den dortigen Ansprechpartner, Herrn Frank Mann, eine Konzertreise ins heilige Land zu ermöglichen und zu planen.
Es waren noch viele Hürden, wie z. B. der anfänglich zu hohe Kostenfaktor, oder politische bzw. organisatorisch/zeitliche Probleme und Verschiebungen zu bewältigen, doch nachdem wir einiges an Geld durch Auftritte, "Subventionen" und natürlich 810 DM (nur!), für die erste Woche, von jedem Teilnehmer selbst zusammenhatten ging es am 30.9.2000 endlich, endlich auf die, von jedem so lang herbeigesehnte große Reise.
Mit dem Flugzeug sollte es nach Tel-Aviv zum Ben - Gurion Flughafen gehen, wobei wir in einem "Guesthouse" in Tel-Aviv nur 5 min. vom Strand wohnen sollten. Verbunden mit dem Titel "Konzertreise" waren u. a. Auftritte in der Partnerstadt von Hann-Münden Ramat Gan(bei Tel-Aviv), in einer Musikschule in Holon ( auch in der Nähe), zur Einführung des deutschen Botschafters in seiner Residenz und weitere geplant.
Los gings um 9 Uhr am Samstag mit dem Bus zum Frankfurter Flughafen. Schon die scharfen und sehr zahlreichen Kontrollen dort und die lästigen Fragen der Marke "Haben Sie auch wirklich keine Granate in dem Rucksack da ?", von Seiten des Israelisischen Personals vermittelten einen ersten Eindruck, dass man in ein besonderes, brisantes Land dass jedoch auch mit großen Konflikten zu kämpfen hat, fliegt!
Nach einem ca. 3 1/2 stündigen Flug mit der sehr guten Israelischen Fluggesellschaft "Arkia" konnte man die Küste dieses, von jeder der drei großen Weltreligionen in der Geschichte schon so oft beanspruchten und umkämpften Landes sehen.
Es war ca. 19.30 Israelischer Zeit(1 Stunde vor), als wir zum Landeanflug ansetzten und unter uns schimmerten und leuchteten die Lichter Tel - Avivs in den dunklen Himmel hinein. Erst einmal angekommen und aus dem Flughafengebäude hinaus, umwob uns eine großartige Wärme aber auch Schwüle des hiesigen Klimas. Es war noch um die 30° C warm! Anschließend fuhren wir mit einem (ziemlich futuristischem) Bus weg vom außerhalb gelegenem Ben-Gurion Flughafen in die Innenstadt
von Tel-Aviv und zu unserer Herberge. Schon an diesem Abend gingen wir an den Strand und auf Tuchfühlung mit den Israelischen Preisen. Man sollte sich nicht beschweren, wenn man z.B. in einem Strand"lokal" für die Speisen und besonders die Getränke derbe Expo-Preise bezahlen muß.
12 Sheqel (ca. 8,50 DM) für ein 0,4 l Bier ist wirklich billig in Israel, in der Gastronomie !!
Wir bekamen auch gleich an diesem Abend erste Eindrücke von dem sehr freudigen Nachtleben Tel-Avivs.Die Bars gut gefüllt (trotz der immensen Preise !!), noch viele Leute am Strand und an der Promenade, viel Verkehr,... tja die Israelis sagen selbst über ihre Lebensweise: "In Haifa arbeiten wir, in Jerusalem beten wir und in Tel-Aviv leben und feiern wir!". In diesem Zusammenhang errinnert Tel-Aviv auch eher an eine große Amerikanische Stadt am Meer und ist sowieso sehr USA-orientiert. Die riesigen Hotels am Strand und die anderen großen Hochhäuser vermitteln auch einen ähnlichen Eindruck, doch hat auch Tel-Aviv viele Gesichter...
Schließlich ging ich noch mit ein paar Freunden in die Bar, neben unserer Herberge "Gordon Inn
Guesthouse". Hier waren die Preise noch höher, als in dem erwähnten Beispiel, aber die Menschen
sehr nett!
Am nächsten Tag gings mit einem Guide nach der Besichtigung des Rabin-Denkmals in den Stadtteil Tel-Aviv-Jaffo, wobei wir neben der Besichtigung einer Ausgrabung der alten Stadtfundamente uns durch die malerischen alten arabischen Stadt- und Hafenmauern/Gebäude schlängelten.
Auch hatten wir von eiem Denkmalshügel aus einen wunderschönen Panorama-Blick ber Tel-Aviv.
Danach hatten wir uns auch bei den Temperaturen von 35°C ein Eis von dem berühmten "Doktor Leck", ein Deutscher, verdient! Es war eine der wenigen Eisdielen, die ich in ganz Israel gesehen habe, dementsprechend hoch waren die Preise... Nun war es zwar Sonntag, d.h. eigentlich ganz normaler Arbeitstag für Juden und Palästinenser, jedoch war es gleichzeitig der Neujahrstag des angebrochenen Sabbatjahres, welches nur alle sieben Jahre vorkommt und in dem nach Jüdische-konservativer Tradition alles brach liegen muß, so dass wir an diesem Tag wohl kein offenes jüdisches Geschäft in Jerusalem gefunden hätten, es jedoch in Tel-Aviv genug gab. Am Beispiel der "Schmita", wie das Sabbatjahr heißt, läßt sich auch kurz der große Konflikt nicht zwischen Palästinensern und Juden, sondern innerhalb des jüdischen Volkes selbst erläutern:
Auf der einen Seite steht die, auf die Bevölkerung bezogen, große Mehrheit der liberalen, weltoffenen und säkularen Juden, welche von der anderen Seite, den Ultra-Orthodoxen und nationalreligiösen (ca. 5 bzw. 20 % der Bevölkerung) als Ungläubige, Nichtjuden und ähnliches beschimpft werden. Leider haben diese Ultra's und die anderen Rechten eine sehr große Macht in der "Knesset",also der israelischen Regierung und dem Parlament. So mußte sich beispielsweise Premier Barak an einem Schabatt (von Freitagnachmittag bis Samstagnachmittag) dem Willen der Ultra's beugen und durfte nicht zu Gesprächen mit Clinton zu ihm mit dem Auto fahren, so dass sich Clinton entschließen mußte in Baraks Hotel zu kommen... Am schlimmsten jedoch sind die Intolleranz und die Hetzerei der Rechten gegen alle anderen Menschen, egal ob Jude oder Nichtjude.
Nach einem Besuch im Museum of Modern Art (wucher Eintritt!!), in dem ich neben großen Kunstwerken auch Bilder aus meiner Kindergartenzeit vorfand, genossen wir den restlichen Tag am oder im Mittelmeer, bei strahlendem Sonneschein und herrlichem blauen Wasser.
Der Montag war, wie eigentlich die gesamte Reise ein einmaliges und faszinierendes Erlebnis!
Sehr früh aufgestanden (gäähn!), ging es quer durch ganz Israel von Tel-Aviv bis nach Jerusalem, die große heilige Hauptstadt, zentraler Verkehrsknotenpunkt Israels, aber auch zentraler Streitpunkt des Nahost-Konflikts zwischen Juden und Palästinensern. Herr Mann und der israelische Guide sollten uns wieder durch den Tag führen. Jerusalem, erbaut auf sieben Hügeln, 800 Meter hoch gelegen, wobei die historisch-religiöse Altstadt zum großen Teil auf dem Hügel, äh Berg Zion liegt, macht nun ganz im Gegenteil zu stadtteilen von Tel-Aviv wirklich den Eindruck einer orientalisch-arabisch, aber auch z.T. Kreuzfahrermittelalterlichen Stadt.(Trotz der vielen Satt-Schüsseln auf den alten Gebäuden,hehe). Wir hätten wohl auch viel von dem Flair eines arabischen Bazzars mitbekommen, wenn die Palästinenser nicht ausgerechnet an diesem Tag in in ganz Jerusalem in den Generalstreik getreten wären. so waren die einzigen Menschen, die in (Ost-)Jerusalem auf der Straße herumliefen wir, unzählige andere Touristen und nur ganz wenig Einheimische, meist arabische bzw. jüdische Kartenverkäufer, also im jeweiligen Viertel.
Nach dem Aussteigen aus dem Bus, fast jeder gähnte noch, konnte ich gleich die Gefährlichkeit der
Stadt spüren, noch halb im Schlaf gehend machte es "plong" und eine Straßenlaterne hatte im Gegensatz zu meinem Kopf eine Beule...naja fast, haha....
Die ertse Station war die riesige Grabeskirche an der Via Dolorosa in Ost-Jerusalem. Ein wahrhaft gigantischer Bau und ein Labyrinth von unzähligen Christlichen Kapellen, Altären,... das Hauptheiligtum der Christen!!! Die Grabeskirche liegt genau auf dem Leidensweg Jesu, also der Via Dolorosa(Straße der Schmerzen)! Puh, ich glaube dies bedarf einer kleinen Erklärung für Nichtwissende: Als Jesu damals gekreuzigt wurde ist er ja mehrere Stationen auf eben dieser Via Dolorosa "abgelaufen", wobei seine letzten 5 Stationen am Fuße des bzw. auf dem damals sog. Golgata-Hügel waren, also Kleiderberaubung, Waschung/Salbung (Eine Marmorplatte), Kreuzschlagung (Ein Punkt bei einem Altar) -errichtung(Ein großes Jesusmosaik), Maria's Trauer (große Marienstatue), Jesu Grabhöhle(Ein Grabbau). Nun ist der röm. Kaiser Konstantin im Jahre 326 n. Chr. also gut 300 Jahre, nachdem sich diese Geschichte auf der Via Dolorosa abgespielt hat, hergegangen und hat über diese 5 Stationen diese Grabeskirche gebaut. Sie wurde immer mal wieder ein wenig zerstört aber auch stets daraufhin restauriert. Man kann hier und draußen vor der Kirche unzählige Pilger aus aller herren Länder, sowie viele Israelische Soldat(innen), diese nur draußen, antreffen.
Vorbei an weiteren beeindruckenden Bauten und Synagogen, es kann hier wahrlich nicht jedes Detail wiedergegeben werden, schauten wir uns zunächst die gesamte Altstadt von einem alten muslimischen
Turm aus an. Die Aussicht auf die größten Heiligtümer aller drei großen Weltreligionen und die anderen Bauten war phantastisch. Grabeskirche(Nr. 1/Christen), Klagemauer(Nr.1/Juden) und Tempelberg mit dem Felsendom und der Al' Aqsa Moshee (Nr. 2 & 3 des Islam) liegen so dicht beieinander, dass eine Trennung der Stadt in zwei Städte, muslimisch & Jüdisch unmöglich ist.
Wir Christen werden sowieso nicht gefragt ...!
Schließlich begaben wir uns mitten in dieses Krisengebiet, nämlich zur Klagemauer, dem einzigen Überrest des Zweiten Tempels der Juden. Dort herrschte eine gewaltige Militär- & Poilzeipräsens.
Habe ich schon erwähnt wie gut Israelitinnen in Uniform aussehen ?... Sollte man in Deutschland auch richtig einführen... Wir hielten uns einige Zeit dort auf, der Zugang zum Tempelberg war gesperrt, bis Herr Mann und Herr Dörr Druck machten, da sich mittlerweile wohl an die 200 Militärs und 50 Polizisten rund um den Tempelberg und besonders auf dem Aufgang postiert hatten.
So verließen wir die Altstadt mit mulmigen Gefühlen undgerade rechtzeitig, wie sich später herausstellte, fingn doch schon bald darauf blutige Auseinandersetzungen mit Palästinensern an den Orten an, wo wir herumspazierten, also um das Gebiet der Heiligtümer....
Bevor es nach Hause ging machten wir noch einen Abstecher nach Yad Vashem, der berühmten Holocaust - Gedenkstätte. Man konnte hier u.a. die Bibliothek der Opfer, also den "Raum der Namen " einsehen, durch die "Alle der Gerechten" spazieren( alles Menschen, die den Juden damals geholfen haben, unter ihnen auch ein nicht ganz unbekannter Oscar Schindler und seine Frau; für jeden Namen einen Baum entlang einer großartig angelegten Alle), durch einen Canyon gehen, indem
jede jüdische Gemeinde in Europa vor dem Holocaust, eingraviert ist, u.a. auch Kassel, Bebra, Hoof, Breitenbach, Wolfhagen,.!.. um nur ein Paar Beispiele aus Nordhessen zu nennen und auch in einen Glasraum mit Kinderstimmen um derer Angedenken gehen. Ein PflichtpKt., sehr beeindruckend, wie alles andere auch.
Die nächsten beiden Tage schließlich verbrachten wir u.a. mit unseren, leider nur 2, Konzerten.
Das ertse fand am Dienstag anlässlich der Einführung des deutschen Botschafters in seiner Residenz statt und war eigentlich als Freudensfest zum Tag der deutschen Einheit vor 800 geladenen, internationalen Gästen (!!!) geplant. Angesichts der 50 Toten vom Vortag in Jerusalem, nachdem wir da waren (hey hey, wir haben nichts getan), sollten wir nur die beiden Hymmnen spielen. So taten wir und nachdem wir geendet hatten war es totenstill unterhalb des Residenzbalkons, keiner der Generäle, Gläubigen, Diplomaten und anderen Gäste rührten sich, so
würdevoll, wie uns nachher sogar Dr. Busse lobte (!!!), haben wir gespielt. Danach hielten der deutsche Botschafter und der nicht ganz unbekannte Israelische Minister für regionale Zusammenarbeit und Friedennsnobelpreisträger Shimon Peres jeweils eine Rede. Den restlichen Abend danach konnter man sich mit interessanten Menschen unterhalten und Erfahrungen austauschen, ein faszinierender Abend.
Das zweite Konzert am Tag darauf fand in einer Musikakademie in Holon statt. Nach dem kostenlosen Essen begannen wir diesmal unser vorbereitetes ganzes Reportuoire zu spielen, wobei wir auch Zwei
Israelis als Gaststars aufnahmen. Danach spielten die Israelis, zuletzt auch mit zwei Gaststars aus unseren Reihen. Das Publikum fand beide Vorstellungen grandios. ... und wieder ein gelungener Abend, an dem wir guten Eindruck gemacht haben! Am Abend gings dann nochmal in eine der teuersten Discos von Tel-Aviv ... Besonders in der Shenqin-Straße lässt es sich ganz gut abfeiern !
Am Donnerstag machten wir eine Tour in den Südosten Israels, ans Tote Meer!
Nach einer langen Fahrt durch die bizarre, beeindruckende und kahle Judäische Wüste, den Negev, fuhren wir zunächst zu der historischen Bergfestungsruine "Massada" Dort angekommen kraxelten die meisten von uns sicherlich eine gute Dreiviertelstunde den Berg hinauf, doch die Mühe lohnte sich! Auf Massada eine Festung mit sicherlich 3 Km Durchmesser (!) zogen sich die letzten Überlebenden freien Juden (Zeloten) aus Jerusalem, nachdem dies unter dem ansturm der Römer gefallen war, zurück. 4 Jahre lang belagerten die Römer die gewaltige Bergfestung, vermochten sich aber nicht anders zu behelfen dort hineinzukommen, als in dieser Zeit eine Rampe aus dem Sand und Staub der judäischen Wüste bis dort hinauf zu bauen. Als dies geschafft war fand der Römische Imperator jedoch oben nur noch Leichen vor. Die Juden hatten sich gegenseitig umgebracht, anstatt in Gefangenschaft zu kommen. Auf dieser Ruine wurde noch bis vor mehreren Jahren jeder Rabbiner mit dem Spruch "Nie wieder Massada", also dass nie wieder Juden durch Juden sterben sollen, eingeschworen. Neben der Wanderung durch die Ruinen hatte man einen überwältigenden Blick auf die Wüste und das Tote Meer. Eigentlich liegt Massada nämlich nicht viel über dem Meerespiegel, aber das Tote Meer und die Strandgebiete liegen 400 Meter unter NN und somit ist das Tote Meer der tiefste Punkt der Erde, also der wortwörtlichen Erde!
Nach Massada fuhren wir zur entspannung an die berühmte Badestelle En Gedi u nd aalten uns im Toten Meer, ich las nebenbei Zeitung, naja ich possierte auf diese Art eigentlich nur für ein paar Foto's, denn hebräisch kann ich noch nicht. Es iost schon ein unbeschreibliches Gefühl, wenn man nicht untergehen kann und in dem über 30° C warmen 20 % haltigen Wasser sitzt. theoretisch könnte man im sitzen bis nach Joprdanien rüberpaddeln, ertrinken kann man ja nicht, hehe.
Also wenn man diesen Tag nicht selbst erlebt hat, kann man den Erzählungen nur schwer glauben,
auch ein Muß für jeden Israelreisenden!
Am letzten Tag vor dem Abflug machte schließlich ich eine freiwillige Tour in den Norden Israels in die Umgebung des See Genezareth "Sea of Galilea" mit!
Dort oben sieht das Land, besonders um den See Genezareth, ganz anders aus. Vielmehr Grün, sogar einige Wälder habe ich gesehen.Die Tour sollte um den See Genezareth herum gehen. Ein Höhepunkt war sicherlich der Besuch der Stadt Kaphernaum, in der Jesus mit seinen Jüngern tatsächlich gelebt hat und das Wandern auf den Pilgerpfaden.
Dort in Kaphernaum konnte man nicht nur die überdachten Ruinen des Hauses von Petrus, dem Fischer sehen, sondern auch die noch gut erhaltenen Ruinen einer alten Synagoge, in der Jesus einige Jahre lang predigte. Weiter ging es zu vielen schönen Kirchen und Kapellen u. a. auch zu einer deutschen Benediktiner Kirche. Herr Mense erklärte, dass für diese Orte viel mehr empfindet, als für die großen heiligen Stätten des Christentums z.B. in Jerusalem, da die Gegenden und Begebenheiten hier oben viel authentischer seien. Eigentlich hatten wir auch noch vor im Sede Genezareth zu baden, .. oder drüberzulaufen, wie Jesus ? Jedoch war der "Strandwart" einer der wenigen Badestellen und zugleich der Restaurantbesitzer des Seerestaurants dort der Meinung er müsse keinen Eintritt, aber stattdessen eine Mahlzeit, z.B. Petrusfisch für 40 Sheqel jedem Besucher abverlangen. Wir als arme Schüler hatten eigentlich schon in den ertsen beiden Tagen unser Israel-Budget kräftigst gebeutelt und fuhren weiter zur See- und Hafenstadt Tiberias, auch ein authentischer Ort, der herrlich am see lag.
Zwischendurch waren wir noch in dem "Speisehaus" eines Kibbuz, wo wir Kaffee und herrlichen selbstgemachten Tee, für vergleichsweise wenig Geld übrigens bekamen.
Also wer eine ganz andere aber auch sehr schöne Seite von Israel sehen will muß auch in den Norden fahren !!!
Tja, am nächsten Tag hieß es dann Abschied nehmen. Zum letzten Mal sah ich von oben auf Tel-Aviv und Wehmut ergriff mich. Am liebsten wäre ich noch lange geblieben.
Wer sagt, er kenne dieses Land mit seinen Kulturen,Völkern, Orten, Geschichten, Religionen,
Landschaften .... der lügt genauso wie derjenige, der sagt, er habe alles in diesem Land gesehen.
Diese Reise und die Erfahrungen, die ich mit den Menschen auf der Straße am Strand oder in der In-Disco gemacht habe, werde ich niemals in meinem Leben vergessen.
Israel - Ich komme wieder .... wenn ich vieeeel geld habe, hehe .....
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Noch ein Wort zur politischen Situation:
Seit dem Ausbruch der neusten Intifada (Ich war fast vor Ort!!2.Október)ist es zugegebenermaßen in manchen Gebieten nicht mehr so sicher.
In palästinensische Gebiete würde ich im Moment nicht fahren. Am besten ist es, man setzt sich mit der deutschen Botschaft in Verbindung und fragt an, wie die Lage im gewünschten Reiseort ist. Es bleibt abzuwarten inwiefern sich der Konflikt zwischen Arafat und Sharon entwickelt und welche Rolle die UN dabei spielen wird...
Nun, ich hoffe von ganzen Herzen, dass dieses Land bald auf lang ersehnten Frieden wirklich hinarbeiten kann, dass sich nicht weiter Palestinenser und Israelis, Soldaten und Zivilisten, Junge und Alte, Säkuläre und Gläubige,....Menschen und Menschen töten!
gez.: Alexander Pluquett
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-03-16 01:12:11 mit dem Titel Konzerte, Emotionen und Entdeckungen
Ein Reisebericht aus dem heiligen Land
Shalom cheverim, "Friede sei mit dir, mein Freund" oder einfach nur Hallo lieber Leser!
Wie kommt eine Schul-Big Band dazu eine derart weite Reise nach Israel zu machen, werden Sie sich vielleicht fragen. Nun, angefangen hat es mit einer großartigen Idee von einem einzigartigen Mann: Dr. Busse, der Gründer und ehemaliger langjähriger Leiter der "Osgo"- bzw. "Lichtenberg - Big Band" aus Kassel wollte gerne noch einmal eine "große Sache" mit "seiner" Band machen. Da er einige Jahre zuvor schon einmal in Israel war und es ihm sehr gefiel, setzte er in Zusammenarbeit mit Herrn Dörr und Herrn Mense alles daran, u.a. über die Deutsch - Israelische Freundschaft in Kassel und den dortigen Ansprechpartner, Herrn Frank Mann, eine Konzertreise ins heilige Land zu ermöglichen und zu planen.
Es waren noch viele Hürden, wie z. B. der anfänglich zu hohe Kostenfaktor, oder politische bzw. organisatorisch/zeitliche Probleme und Verschiebungen zu bewältigen, doch nachdem wir einiges an Geld durch Auftritte, "Subventionen" und natürlich 810 DM (nur!), für die erste Woche, von jedem Teilnehmer selbst zusammenhatten ging es am 30.9.2000 endlich, endlich auf die, von jedem so lang herbeigesehnte große Reise.
Mit dem Flugzeug sollte es nach Tel-Aviv zum Ben - Gurion Flughafen gehen, wobei wir in einem "Guesthouse" in Tel-Aviv nur 5 min. vom Strand wohnen sollten. Verbunden mit dem Titel "Konzertreise" waren u. a. Auftritte in der Partnerstadt von Hann-Münden Ramat Gan(bei Tel-Aviv), in einer Musikschule in Holon ( auch in der Nähe), zur Einführung des deutschen Botschafters in seiner Residenz und weitere geplant.
Los gings um 9 Uhr am Samstag mit dem Bus zum Frankfurter Flughafen. Schon die scharfen und sehr zahlreichen Kontrollen dort und die lästigen Fragen der Marke "Haben Sie auch wirklich keine Granate in dem Rucksack da ?", von Seiten des Israelisischen Personals vermittelten einen ersten Eindruck, dass man in ein besonderes, brisantes Land dass jedoch auch mit großen Konflikten zu kämpfen hat, fliegt!
Nach einem ca. 3 1/2 stündigen Flug mit der sehr guten Israelischen Fluggesellschaft "Arkia" konnte man die Küste dieses, von jeder der drei großen Weltreligionen in der Geschichte schon so oft beanspruchten und umkämpften Landes sehen.
Es war ca. 19.30 Israelischer Zeit(1 Stunde vor), als wir zum Landeanflug ansetzten und unter uns schimmerten und leuchteten die Lichter Tel - Avivs in den dunklen Himmel hinein. Erst einmal angekommen und aus dem Flughafengebäude hinaus, umwob uns eine großartige Wärme aber auch Schwüle des hiesigen Klimas. Es war noch um die 30° C warm! Anschließend fuhren wir mit einem (ziemlich futuristischem) Bus weg vom außerhalb gelegenem Ben-Gurion Flughafen in die Innenstadt
von Tel-Aviv und zu unserer Herberge. Schon an diesem Abend gingen wir an den Strand und auf Tuchfühlung mit den Israelischen Preisen. Man sollte sich nicht beschweren, wenn man z.B. in einem Strand"lokal" für die Speisen und besonders die Getränke derbe Expo-Preise bezahlen muß.
12 Sheqel (ca. 8,50 DM) für ein 0,4 l Bier ist wirklich billig in Israel, in der Gastronomie !!
Wir bekamen auch gleich an diesem Abend erste Eindrücke von dem sehr freudigen Nachtleben Tel-Avivs.Die Bars gut gefüllt (trotz der immensen Preise !!), noch viele Leute am Strand und an der Promenade, viel Verkehr,... tja die Israelis sagen selbst über ihre Lebensweise: "In Haifa arbeiten wir, in Jerusalem beten wir und in Tel-Aviv leben und feiern wir!". In diesem Zusammenhang errinnert Tel-Aviv auch eher an eine große Amerikanische Stadt am Meer und ist sowieso sehr USA-orientiert. Die riesigen Hotels am Strand und die anderen großen Hochhäuser vermitteln auch einen ähnlichen Eindruck, doch hat auch Tel-Aviv viele Gesichter...
Schließlich ging ich noch mit ein paar Freunden in die Bar, neben unserer Herberge "Gordon Inn
Guesthouse". Hier waren die Preise noch höher, als in dem erwähnten Beispiel, aber die Menschen
sehr nett!
Am nächsten Tag gings mit einem Guide nach der Besichtigung des Rabin-Denkmals in den Stadtteil Tel-Aviv-Jaffo, wobei wir neben der Besichtigung einer Ausgrabung der alten Stadtfundamente uns durch die malerischen alten arabischen Stadt- und Hafenmauern/Gebäude schlängelten.
Auch hatten wir von eiem Denkmalshügel aus einen wunderschönen Panorama-Blick ber Tel-Aviv.
Danach hatten wir uns auch bei den Temperaturen von 35°C ein Eis von dem berühmten "Doktor Leck", ein Deutscher, verdient! Es war eine der wenigen Eisdielen, die ich in ganz Israel gesehen habe, dementsprechend hoch waren die Preise... Nun war es zwar Sonntag, d.h. eigentlich ganz normaler Arbeitstag für Juden und Palästinenser, jedoch war es gleichzeitig der Neujahrstag des angebrochenen Sabbatjahres, welches nur alle sieben Jahre vorkommt und in dem nach Jüdische-konservativer Tradition alles brach liegen muß, so dass wir an diesem Tag wohl kein offenes jüdisches Geschäft in Jerusalem gefunden hätten, es jedoch in Tel-Aviv genug gab. Am Beispiel der "Schmita", wie das Sabbatjahr heißt, läßt sich auch kurz der große Konflikt nicht zwischen Palästinensern und Juden, sondern innerhalb des jüdischen Volkes selbst erläutern:
Auf der einen Seite steht die, auf die Bevölkerung bezogen, große Mehrheit der liberalen, weltoffenen und säkularen Juden, welche von der anderen Seite, den Ultra-Orthodoxen und nationalreligiösen (ca. 5 bzw. 20 % der Bevölkerung) als Ungläubige, Nichtjuden und ähnliches beschimpft werden. Leider haben diese Ultra's und die anderen Rechten eine sehr große Macht in der "Knesset",also der israelischen Regierung und dem Parlament. So mußte sich beispielsweise Premier Barak an einem Schabatt (von Freitagnachmittag bis Samstagnachmittag) dem Willen der Ultra's beugen und durfte nicht zu Gesprächen mit Clinton zu ihm mit dem Auto fahren, so dass sich Clinton entschließen mußte in Baraks Hotel zu kommen... Am schlimmsten jedoch sind die Intolleranz und die Hetzerei der Rechten gegen alle anderen Menschen, egal ob Jude oder Nichtjude.
Nach einem Besuch im Museum of Modern Art (wucher Eintritt!!), in dem ich neben großen Kunstwerken auch Bilder aus meiner Kindergartenzeit vorfand, genossen wir den restlichen Tag am oder im Mittelmeer, bei strahlendem Sonneschein und herrlichem blauen Wasser.
Der Montag war, wie eigentlich die gesamte Reise ein einmaliges und faszinierendes Erlebnis!
Sehr früh aufgestanden (gäähn!), ging es quer durch ganz Israel von Tel-Aviv bis nach Jerusalem, die große heilige Hauptstadt, zentraler Verkehrsknotenpunkt Israels, aber auch zentraler Streitpunkt des Nahost-Konflikts zwischen Juden und Palästinensern. Herr Mann und der israelische Guide sollten uns wieder durch den Tag führen. Jerusalem, erbaut auf sieben Hügeln, 800 Meter hoch gelegen, wobei die historisch-religiöse Altstadt zum großen Teil auf dem Hügel, äh Berg Zion liegt, macht nun ganz im Gegenteil zu stadtteilen von Tel-Aviv wirklich den Eindruck einer orientalisch-arabisch, aber auch z.T. Kreuzfahrermittelalterlichen Stadt.(Trotz der vielen Satt-Schüsseln auf den alten Gebäuden,hehe). Wir hätten wohl auch viel von dem Flair eines arabischen Bazzars mitbekommen, wenn die Palästinenser nicht ausgerechnet an diesem Tag in in ganz Jerusalem in den Generalstreik getreten wären. so waren die einzigen Menschen, die in (Ost-)Jerusalem auf der Straße herumliefen wir, unzählige andere Touristen und nur ganz wenig Einheimische, meist arabische bzw. jüdische Kartenverkäufer, also im jeweiligen Viertel.
Nach dem Aussteigen aus dem Bus, fast jeder gähnte noch, konnte ich gleich die Gefährlichkeit der
Stadt spüren, noch halb im Schlaf gehend machte es "plong" und eine Straßenlaterne hatte im Gegensatz zu meinem Kopf eine Beule...naja fast, haha....
Die ertse Station war die riesige Grabeskirche an der Via Dolorosa in Ost-Jerusalem. Ein wahrhaft gigantischer Bau und ein Labyrinth von unzähligen Christlichen Kapellen, Altären,... das Hauptheiligtum der Christen!!! Die Grabeskirche liegt genau auf dem Leidensweg Jesu, also der Via Dolorosa(Straße der Schmerzen)! Puh, ich glaube dies bedarf einer kleinen Erklärung für Nichtwissende: Als Jesu damals gekreuzigt wurde ist er ja mehrere Stationen auf eben dieser Via Dolorosa "abgelaufen", wobei seine letzten 5 Stationen am Fuße des bzw. auf dem damals sog. Golgata-Hügel waren, also Kleiderberaubung, Waschung/Salbung (Eine Marmorplatte), Kreuzschlagung (Ein Punkt bei einem Altar) -errichtung(Ein großes Jesusmosaik), Maria's Trauer (große Marienstatue), Jesu Grabhöhle(Ein Grabbau). Nun ist der röm. Kaiser Konstantin im Jahre 326 n. Chr. also gut 300 Jahre, nachdem sich diese Geschichte auf der Via Dolorosa abgespielt hat, hergegangen und hat über diese 5 Stationen diese Grabeskirche gebaut. Sie wurde immer mal wieder ein wenig zerstört aber auch stets daraufhin restauriert. Man kann hier und draußen vor der Kirche unzählige Pilger aus aller herren Länder, sowie viele Israelische Soldat(innen), diese nur draußen, antreffen.
Vorbei an weiteren beeindruckenden Bauten und Synagogen, es kann hier wahrlich nicht jedes Detail wiedergegeben werden, schauten wir uns zunächst die gesamte Altstadt von einem alten muslimischen
Turm aus an. Die Aussicht auf die größten Heiligtümer aller drei großen Weltreligionen und die anderen Bauten war phantastisch. Grabeskirche(Nr. 1/Christen), Klagemauer(Nr.1/Juden) und Tempelberg mit dem Felsendom und der Al' Aqsa Moshee (Nr. 2 & 3 des Islam) liegen so dicht beieinander, dass eine Trennung der Stadt in zwei Stä weiterlesen schließen
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