Pro:
Man bekommt Geschenke und wird in den Kreis der Erwachsenen aufgenommen
Kontra:
nichts, aber es ist in den alten Bundesländern kaum bekannt
Empfehlung:
Ja
Als ehemaliger DDR Bürger erinnere ich mich noch etwas an meine eigene Jugendweihe.
Irgendwo mussten wir auf eine große Bühne. Dort wurden unsere Namen aufgerufen. Jeder erhielt ein Blümchen - Ein Buch „Der Sozialismus, deine Welt“. Das war es wohl. Mittags gab es das typische Familienessen. Abends hatte die ganze Schule eine Festveranstaltung organisiert.
Wir trafen uns im VEB Bergmann Borsig. Dort gab es einen großen Kultursaal. Soweit ich weiß, trat die Gruppe „City“ auf.
Alles tanzte. Und ich stritt mich mit meinen Eltern, weil ich als Alkoholgegner keinen Alkohol trank. Ich denke, heute streitet sich kein 14 jähriger darüber das er keinen Alkohol trinken möchte.
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Die nächste Jugendweihe, woran ich mich erinnere, war ca. 1990 herum.
Mein Neffe hatte sie in Mittweida. Bei der Festveranstaltung waren wir nicht dabei. Aber beim Familienessen. Das wurde furchtbar für mich, weil der einzige Sinn dieses Essens darin lag, zu zeigen, wie viel man vertrug. Am Ende wurde der Notarzt geholt, für den ca. 60 jährigen Anverwandten, der auf der Straße gestürzt war.
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Die nächste Jugendweihe hatte meine Nichte. Diese wurde sehr schön. Die Feierstunde war in einem Kino in Hellersdorf. Hier wurden auch die obligatorischen Bücher und Blümchen überreicht. Dann gab es ein kleines Programm mit einer sehr guten Band und mit Beppo Küster. Den kannte ich noch aus Ostzeiten. Ich finde ihn bis heute sehr gut. Er macht ein wirklich witziges Programm. Das ganze war wirklich ganz toll, fand ich. Mittags wurde im Garten meiner Mutter weitergefeiert.
Mit Essen, Gesprächen usw. Alles sehr ruhig und gesittet, fand ich.
Eine wirklich gelungene Feier. Natürlich gab es auch hier das typische Geschenk für meine Nichte „GELD“.
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In diesem Jahr erhielt ich eine Einladung zu einer Jugendweihe von einer Bekannten aus dem Tierpark. Caroline hatte Jugendweihe und wollte, dass ich dabei war. Oder sie wollte gefahren werden, weil ihre Mutter kein Auto besaß. Also spielte ich Chauffeur. Da ich das gerne tue, war es kein Problem für mich.
Diesmal gab es eine Feierstunde in einem UCI Kino in der Landsberger Allee.
Wieder wurden alle Jugendlichen in Gruppen auf die Bühne gerufen. Bekamen ein Blümchen und ein Buch überreicht, sowie ihre Jugendweihe Urkunde. Dann gab es ein schönes Programm mit Musik und Sketchen. Zwischendurch wurde ein wunderschöner Film von Greenpeace gezeigt der daran erinnern sollte, die Welt zu bewahren und zu schützen. Mit fiel ein, dass ich ihn bei der Jugendweihe meiner Nichte auch schon gesehen hatte.
Danach gab es Mittagessen beim Inder und den Besuch des Filmmuseums am Potsdamer Platz. Abends traf sich die Familie zu Hause und feierte dort weiter. Hier war ich nicht dabei, weil ich abends einen Termin hatte.
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Alle Jugendweihen hatten also fast das gleiche Schema.
Mir gefallen Jugendweihen eigentlich besser muss ich gestehen. Da fast alle die ich kenne nicht kirchlich sind.
Wir würden also eigentlich alle bei einer Konfirmation lügen, denke ich.
Vielleicht denke ich da auch falsch. Wer weiß das schon.
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Aber die Jugendweihe als Zeichen etwas besonderes, als Zeichen dafür, dass die Jugendlichen mit 14 in den Kreis der Erwachsenen aufgenommen werden, hat für mich wirklich etwas Besonderes.
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Es sieht irgendwie putzig aus, wenn die Jungen und Mädchen in ihren mehr oder weniger festlichen Kleidern auf der Bühne stehen. Auch fällt mir auf, das es bei der Jugendweihe zur heutigen Zeit, Jugendliche gibt, die in fast normaler Straßenkleidung auf der Bühne stehen. Das gefällt mir besser als aufgezwungene Anzüge oder Kleider. Ich weiß noch, wie schlimm ich es fand, auf der Jugendweihe das erste Mal seit Jahren wieder ein Kleid anziehen zu müssen.
Auch wenn ich noch nie bei einer Konfirmation war, denke ich, dass dort die Kleiderordnung etwas strenger geregelt ist.
Die Jugendweihe scheint dabei etwas lockerer zu sein, meine ich.
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Das wichtigste für die Jugendlichen aber ist, das es zur Jugendweihe immer mehr oder weniger Geld gibt.
Bei mir gab es noch eine Filmkamera und einen Projektor. Damit konnte man damals 3 Minuten lange tonlose Filme aufnehmen. Das waren noch Zeiten.
Meine Nichte bekam Geld und alle anderen Jugendlichen die ich kenne auch.
Davon können sie sich dann ihren ersten großen Wunsch erfüllen. Oder das Geld sparen.
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Bei und gab es früher auch zu dieser Zeit den 1. Personalausweis. Das ist aber nicht mehr so die Sitte.
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ich würde Euch noch etwas über die Geschichte der Jugendweihe erzählen. Aber ich denke das Beste ist ihr schaut auf die Seite: www.jugendweihe.de
Dort findet ihr alles wichtige, ohne das ich es dort abschreiben muss.
Ich denke dort steht das die Geschichte der Jugendweihe gegen 1900 begann.
Als Ausgleich für die Nichtkirchlichen Jugendlichen.
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FAZIT:
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Jede Kultur hat ihre Feier oder Rituale um die Jugendlichen auf das Leben als Erwachsener vorzubereiten.
Ich finde dass die Jugendweihe ein wertvolles Stück unseres Kulturerbes ist und Recht hat bestehen zu bleiben.
Vielen Dank für Euer Lesen und Bewerten
Kontakt:
Jugendweihe Deutschland e.V.
Karl-Liebknecht-Straße 31
10178 Berlin
Fon & Fax: 030-550 93 14
Präsident: Werner Riedel
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Geschichliches zur Jugendweihe (Aussschnitte entnommen aus www.jugendweihe.de)
zur Information über die Jugendweihe
Seit dem sogenannten März-Edikt von 1847
konnte man in Preußen aus der Kirche austreten; von
der Orthodoxie heftig bekämpft, bildeten sich in vielen
Teilen Deutschlands aus dem Geist der Aufklärung frei-
religiöse Bewegungen, von der Amtskirche unab-
hängige Gemeinden, die dem Einzelnen und der Natur
höchste Autorität zubilligten und ihre eigenen Feste
feierten.
Nach der Revolution von 1848/49 gab es in
Deutschland bereits 400 freireligiöse Gemeinden mit
180 000 Mitgliedern. In ihrem Umfeld entstand auch die
erste Jugendweihe. Als ihr Gründervater gilt Eduard
Baltzer, der 1847 die Freie Protestantische Gemeinde
Nordhausen ins Leben gerufen hatte. Eduard Baltzer -
Demokrat und Pfarrer, Abgeordneter der ersten
Deutschen Nationalversammlung, die am 18. Mai 1848
in der Frankfurter Paulskirche zusammentrat - suchte
wo immer er konnte die Lebensbedingungen der
Menschen zu verbessern, so zum Beispiel durch
die Gründung eines Kindergartens in Schweina
bei Bad Salzungen.
Baltzers Bruch mit der Amtskirche, nicht aber mit dem
christlichen Glauben, führte dazu, dass er 1852 anstelle
der Konfirmation eine außerkirchliche Feier für junge
Menschen veranstaltete, die er "Jugendweihe" nannte.
Der Begriff setzt sich indes erst gegen Ende des 19.
Jahrhunderts durch, unter dem Einfluss von Arbeiter-
vereinen, Verbänden der Freidenker und der Sozial-
demokratischen Partei Deutschlands. Auch wenn zur
Zeit des Kaiserreichs zunächst zu wenige Jugendliche
an der freireligiösen und später (1889 und 1890 in
Hamburg) der proletarischen Jugendweiheteilnahmen,
so war die Bewegung nicht mehr aufzuhalten
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"Interessenvereinigung Jugendweihe e.V."
: wurde im Juni 1990 gegründet.
Aufgrund der überaus großen Resonanz, die die
Angebote an humanistischer Jugendarbeit und die
Feiern zur Jugendweihe fanden, wurde 1992 auf
der Bundesversammlung ein neuer Name
"Interessenvereinigung für humanistische
Jugendarbeit und Jugendweihe e.V." beschlossen.
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Literatur-Tipps
J. Chowanski / R. Dreier:
Die Jugendweihe, Berlin
J. Chowanski / R. Dreier:
Die Jugendweihe - Eine Kulturgeschichte
seit 1852
Ch. Fischer / H. Griese:
Jugendweihe in Deutschland
W. Hütte:
Fragen zur Jugendweihe
K. Isemeyer / K. Sühl:
Feste der Arbeiterbewegung -
100 Jahre Jugendweihe, Berlin 1989
M. Isemeyer / K. Sühl:
Feste der Arbeiterbewegung -
100 Jahre Jugendweihe
H. Kutz-Bauer / K.G. Neumann:
100 Jahre Jugendweihe Hamburg, Hamburg 1990
(Hg): Handbuch der Jugendweihe, Berlin 1974
(Hg): Was ist der Mensch, was soll der Mensch?
2. Auflage 1995 weiterlesen schließen
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