Pro:
Sehenswürdigkeiten
Kontra:
Größenwahn der Bevölkerung
Empfehlung:
Ja
Ich schreibe heute das erste mal über meine damalige Reise in die USA.Ich habe Kalifornien gewählt, obwohl wir auch noch in Nevada (was mich meistens an die Atombombentests erinnert)und Arizona waren, doch in Kalifornien hielten wir uns damals am längsten auf. Aber Nevada und Arizona werde ich trotzdem in diesem Bericht erwähnen, weil es zu diesem Urlaub einfach dazu gehörte.
Es liegt schon einige Jahre zurück, als meine Tante jemanden als Begleitung für die USA suchte. Sie war schon des öfteren dort gewesen und hatte unsere Verwandten immer besucht. Erst sollte mein Cousin mitfahren, doch der bekam keinen Urlaub, also ließ ich mich dann breit schlagen, ließ Mann und Kind für 3 Wochen in "Good Old Germany" zurück und machte mich auf zu einem Flug, der mehr als 12 Stunden dauerte, und der meine Tante und mich schließlich in Los Angeles heil ankommen ließ. Der Flug allein war schon die reinste Hölle für mich, da ich mich zu Tode gelangweilt habe, auch die diversen Filmchen konnten mir zum Schluß nicht mehr helfen. Schlafen kann ich einfach in einem Flieger nicht, also kam ich dann mit rot verquollenen, übermüdeten Augen auf dem Flughafen in Kalifornien an.
Wir flogen damals im Mai. Hui, dachte ich, die haben bestimmt Super-Wetter da, warm und sonnig, packste mal kurze, leichte Sachen ein.Kalifornien hat schönes Wetter, immer heiß. Ja, Pustekuchen, als wir in Los Angeles ankamen, waren es gerade mal 17 Grad, und ich stand mit meiner kurzen Hose und Latschen da und war am frieren. Das erste was ich gemacht habe, mir dicke Pullover gekauft. Sehr schön! Am Flughafen wurden wir erst mal gefilzt. Hunde, die Obst in Taschen suchten, waren überall, kleine Beagle, wie niedlich! Damals, ich weiß nicht wie es heute ist, war es verboten jegliche Sorten von Obst in die USA einzuführen. Aber, wie gesagt, es ist schon ein paar Jährchen her, seit wir da waren.
Wir übernachteten in einem Hotel direkt am Flughafen, kurz vorher holten wir noch unseren Leihwagen ab. Meine Tante kannte sich ja schon gut aus, auch mit der Fahrerei in den Staaten. Wir übernachteten in einem Travel-Lodge-Hotel. es war sehr groß und komfortabel. Die Hotels, bzw. Motels in Kalifornien sind schon ganz okay. Meisten sind sie mit riesigen Betten ausgestattet. Für jede Person ein fast so großes Bett, wie ich es zu Hause Ehebett nenne. Am nächsten Morgen haben wir uns die erste Sehenswürdigkeit angeguckt, nämlich Disney-Land. Wetter war da übrigens immer noch ziemlich kalt. Disney-Land war wie erwartet sehr anstrengend, aber wirklich lustig und eine Reise wert. Einen Tag später sind wir dann weiter nach San Francisco gefahren, wo wir Verwandte wohnen haben. Auch hier war das Wetter bescheiden. Unsere Verwandten kannte ich nicht sehr gut, aber ich dachte mir damals, der Größenwahn der Amis hat auch auf sie abgefärbt. Und richtig. Sie wollten uns, wie alle Amerikaner, immer nur beeindrucken. Wir blieben einige Tage in San Francisco. Die Stadt ist wirklich toll. Mit unserer Verwandten im Schlepptau, die wie eine Klette an uns hing, durchstöberten wir Geschäfte aller Art. Uns zog es am meisten nach China-Town, einein Stadtteil in San Franciso, dort konnte man günstig Anziehklamotten kaufen. Wir fuhren immer mit einer Fähre von Kentfield rüber. Besuchten das Hyatt-Hotel mit seinen gläsernen Fahrstühlen, fuhren mit der Cable-Car, der kleinen Bahn, sahen den Mega-Knast San Quentin, und von der Golden-Gate-Bridge aus konnten wir auch im Nebel Alcatraz erkennen. Fisherman´s ist auch noch erwähnenswert, dort waren wir in einem U-Boot zum Essen gewesen.
Von San Francisco aus fuhren wir schließlich weiter nach Sacramento, verfuhren uns noch, landeten in irgendwelchen Slums,wo Mülltonnen umgekippt auf der Strasse lagen, und die Häuser alle ziemlich schief aussahen, meine Tante, mutig wie sie war, mit Landkarte bewaffnet, irgendwelche schrägen Typen anquatschte. Ich unterdessen machte erst mal alle Knöpfe des Wagens runter. Ich befürchtete das Schlimmste. Doch Tantchen kam heil zurück, mit so einem Knilch an der Hand, der uns dann brav den Weg erklärte. IN Sacramento wohnte eine damalige Freundin von mir, bei der wir auf unserer Reise übernachteten. Die schleppte mich sogleich abends mit in eine Discothek, wo man versuchte mir den Perso abzuknöpfen. Der Abend war für mich da schon gelaufen.
Von Kalifornien aus ging unsere Reise weiter, über Arizona und Nevada. Wir besuchten dort natürlich den Grand Canyon, der wirklich einmalig ist. Ein riesiges Loch mitten im Boden, das muß man einfach gesehen haben. Vorher hielten uns noch die aufmerksamen Polizeibeamten des Staates Arizona an, wir hätten angeblich ein Stopschild übersehen, in irgend einem popeligen Ort. Auf jeden Fall waren sie auf einmal hinter uns, als wir eine einsame Landstrasse entlang fuhren. Der fleißige Beamten rief natürlich bei zwei solchen Schwerverbrechern, wie wir es nun mal sind, auch gleich noch einen zweiten Wagen zur Verstärkung. Meine Tante, mal wieder mutig!!, wollte aus dem Auto aussteigen, um die Situation zu klären, da meinte einer der Polizisten nur, sie solle lieber sitzen bleiben, sonst wäre sie nämlich gleich noch tot. Ich bekam nur die Hälfte von allem mit, ausser den geilen Blicken des anderen Polizisten, der auf meine nackten Beine starrte, während ich mich völlig der Musik von Faith No More hingab.Armes, reiches Amerika!
Gut, wir sind mit einem blauen Auge davon gekommen. Brauchten noch nicht mal Strafe zahlen. Las Vegas möchte ich noch gerne erwähnen, obwohl es ja nicht in Kalifornien liegt. Das ist eine mega, geile Stadt. Wir sind am hellichten Tag dran vorbei gefahren, "gg". Kleine Wirbelstürme waren überall in dieser Wüste. Las Vegas ist nur toll bei Nacht. Unser Hotel hieß Hacienda. Mittlerweile wurde es aber schon wieder abgerissen. Das Essen dort ist bombastisch und billig. MAn kann soviel in sich rein stopfen wie man will und bezahlt nur einmal. Ob Frühstück, Mittag oder Abendessen. Wir besuchten auch einige Shows, Siegfried und Roy waren auch mit dabei. Die Show von den Beiden ist einfach umwerfend, leider werden wir sie wohl nicht mehr wieder sehen. Nun, endlich war ja auch das Wetter besser. Denn dort ist es wirklich heiß. Wir hatte einen Sandsturm in Las Vegas, die Sitze des Busses, mit dem wir immer ins Zentrum gefahren sind, waren voller Sand.
Doch zurück zu Kalifornien. Wir besuchten noch eine Tante in San Diego. Dort fühlte ich mich wirklich wohl. von San Diego aus machten wir einen Abstecher nach Mexico und kauften wieder günstig ein. Wir mußten uns noch einen Koffer zu legen, weil wir mit den ganzen Klamotten nicht mehr weiter wußten. Das wir hinterher auf dem Rückflug Übergepäck zahlen mußten war ja klar. In San Diego besuchten wir Seaworld. Es war brechend voll. Ich bin ja nicht so für Shows, in denen Wale und Delphine mitwirken. Die gehören für mich ins Meer. Man konnte die Tiere teilweise auch anfassen. Interessant ist auch noch der Wild-Animal-Park, den wir einen anderen Tag besuchten. Unsere Verwandte erzählte uns, in ihrem Garten liefen nachts immer Vielfrasse rum, und sie müßte deswegen die Katzen einsperren, sonst würden sie gefressen werden. Auch blühte bei ihr im Garten die "Königin der Nacht" eine Blume, die nur einmal im Jahr, für eine Nacht blüht, oder so ähnlich, aber egal, wir haben es sowieso verpennt! Von San Diego aus ging es dann langsam wieder zurück in Richtung Los Angeles. Wir haben auf dieser Reise soviele Eindrücke gewonnen, über die ich alle gar nicht schreiben kann. Meistens fällt mir sowieso erst hinterher noch was ein, wenn der Bericht schon veröffentlicht ist, aber ich werde es dann noch hinzufügen!
Kalifornien ist ein sehenswertes Bundesland der USA, das kann ich auf jeden Fall sagen. Vor allem San Francisco hat mir gut gefallen. Los Angeles ist sehr dreckig. Beverly-Hills besticht durch seine teuren Geschäfte und Hotels, das Chinese Theater sollte man sich auch ansehen, dort wo die Stars ihre Hände und Füße in die Steinchen gedrückt haben. Ansonsten würde ich L.A. wohl auslassen. Gefallen hat mir am besten wohl Las Vegas. Unsere Rundreise hat sich auf jeden Fall gelohnt, auch wenn die Amerikaner wohl immer noch glauben, wir Deutschen würden in Höhlen leben. Sie sind mir eben nicht gerade symphatisch. Meine Freundin, die dort lebte, sagte auch, die Amerikaner seien sehr oberlächlich und gleichgültig. Richtige Freundschaften gäbe es dort wohl nicht. Gut, dazu kann ich nichts eigenes sagen. Die Amerikaner sind ein reines Mischvolk, den echten Amerikaner haben sie fast ausgerottet. Hinfahren werde ich wohl in diesem Leben nicht mehr. Einmal gesehen reicht!
Ich empfehle trotzdem diese Rundreise, wie wir sie gemacht haben. Man sieht viel, lernt viel und lustig wird es ganz bestimmt. weiterlesen schließen
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