Kanarienvogel Testberichte
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- Futterkosten: gering
- Pflegeaufwand: durchschnittlich
- Spielbereitschaft: durchschnittlich
Pro & Kontra
Vorteile
- Freude & Leben in der Wohnung!
Nachteile / Kritik
- Vögel im Käfig! Pfelgeintensiver als man denkt
Tests und Erfahrungsberichte
-
\"Mein kleiner Freund!\" oder \"Ich hab `nen Vogel!\"
5- Futterkosten: gering
- Pflegeaufwand: durchschnittlich
- Spielbereitschaft: durchschnittlich
Pro:
Freude & Leben in der Wohnung!
Kontra:
Vögel im Käfig! Pfelgeintensiver als man denkt
Empfehlung:
Ja
„Mein Kleiner Freund!“
oder
„Ich hab `nen Vogel!“
Also eins steht fest, ich mag Tiere und hab sie gern um mich rum.
So gehört in meinen nächsten Dunstkreis ein Hund, eine Katze, 3 Wasserschildkröten, etliche Kois und 5 Landschildkröten.
Das ist alles kein Problem für mich.
Was ich nicht mag sind Tier die durch die Luft fliegen und schon gar nicht Vögel.
Zumindest dachte ich das bis vor einigen Wochen.....
INHALT:
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1. Einleitung – Wie ich auf den Vogel kam
2. Wer sollte Kanarien halten?
3. Wo kommen Kanarien her?
4. Welche Arten gibt es?
5. Wie sollte der Vogel untergebracht sein?
6. Käfig-Einrichtung!
7. Hunger hat er auch!
8. Gesundheit und Pflege!
9. „Bernd der Adler“ & Ich
EINLEITUNG:
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Vor einigen Wochen kam es abends knüppeldick. Gegen 23 Uhr bekam ich einen Anruf aus dem Altenheim, indem eine gute Freundin meiner Oma lebte. Da Sie keine Verwandten mehr hat, bin ich der Ansprechpartner, wenn es um ihre Belange geht.
Mir wurde am Telefon mitgeteilt, dass sich ihre Alterdemenz so verstärkt hätte, dass der diensthabende Arzt sie umgehend (man merke sich es war 23 Uhr!) in eine geschlossen Psychiatrie einliefern wolle, da sie eine Gefahr für sich und andere wäre.
Kurz musste ich stutzen:
Ein Obdachloser der im Winter unter Brücken liegt oder betrunken über eine Straße taumelt, kann ja gut und gerne eine Gefahr sein ....aber eine 91jährige alte Dame?! Naja, der Arzt hatte gesprochen und es ging darum die Einweisung zu verhindern.
Dies konnte ich einleiten und sie noch an diesem Abend in ein neues Heim bringen, welches sich mit Demenzkranken auskannte und wo sie nun betreut wird.
Dazu möchte ich noch kurz anmerken, dass ein kritischer Bericht zu den Machenschaften in diesem erstem Heim folgen wird.
Sie lebte allerdings nicht alleine, sondern hatte noch einen 5jährigen Kanarievogel.
In dem neuem Heim durfte dieser nicht mit einziehen! Äußerst ärgerlich!
Also stand ich an dieser Nacht vor dem Käfig und mich schaute ein kleiner, verängstigter Vogel an!
Hey...klarer Fall dachte ich!
„Du bist ein Vogel! Ich kann keine Vögel leiden!
Also ab ins Tierheim mit dir!“
Leider geschah etwas was der kleine nicht hätte machen sollen!
Er antwortet darauf mit „Piep“ und schaute mich mit seinen kleinen, stecknadelkopfgroßen schwarzen Augen an.
Ok, ich gebe es zu!
Sein Argument war gekonnt gewählt; ich interpretierte es als „Piep, piep , piep ich hab dich lieb!“ und schon war ich Wachs in seinen Krallen!
Ja ihr denkt richtig ....er sitzt gerade hinter mir im Käfig und wurde auf den Namen „Bernd der Adler“ getauft
Tierheim ade – ihr bekommt ihn nicht! Nie!
WER SOLLTE KANARIEN HALTEN?
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Ganz offen gesagt finde ich, dass Vögel nicht unbedingt geeignete Haustiere sind, da man sie kaum artgerecht halten kann. Man muss ja nur mal im Garten Vögel beobachten – klar leicht zu sehen, wer wild durch die Lüfte fliegen kann gehört nicht in einen Käfig!
Aber es gibt unendlich viele Vögle und vor allem Zuchtvögel, welche nicht in der Fauna vorkommen, die in Tierheimen sitzen und für die ein angemessene Haltung in guten Händen nur besser sein kann.
Man sagt allgemein, dass Kanarienvögel gute Gesellen für Kinder ab 14 Jahren sind und wie ich ja selber beobachten konnte, gut geeignet sind für ältere Herrschaften, die sich aus Altersgründen um einen Hund & Co. nicht mehr kümmern können.
Sie bringen einfach wieder Leben in die Hütte!
Wie ich allerdings seit einer Woche weiß, bringen sie auch gerne mal morgens um 7 Uhr Leben in die Hütte!
Also „Piep“ kann er in sämtlichen Dialekten, Betonungen und Lautsärken!
WO KOMMEN KANARIEN HER?
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Wie der Name ja schon sagt, kommen sie genau daher, wo wir uns gerne im Urlaub tummeln - also von den Kanaren (Spanien).
Sind aber auch auf Madeira und den Azoren verbreitet.
Allerdings lebt dort nur die ursprüngliche Wildform, die eher einem Spatz ähnelt.
Sie leben dort in großen Schwärmen und in der Brutzeit paarweise.
WELCHE ARTEN GIBT ES?
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Schon vor über 500 Jahren hat sich der Mensch diese kleine Gesellen als Haustiere angeeignet und hat mit der Zucht begonnen. Alle Arten aufzuzählen würde schwer fallen, da es durch die Zucht mittlerweile weit über 300 Varianten des Kanarienvogels gibt.
Hauptsächlich kann man sie in zwei Gruppen einteilen.
Einerseits gibt es Vögel die auf Gesang und erst in zweiter Hinsicht auf Aussehen gezüchtet werden. Die Zweite Gruppe sind die Rassen, die ausschließlich auf Aussehen gezüchtet werden. Sobald der Mensch mit so was anfängt wird es ja leider immer pervers – man denke an Hunde die so groß sind wie Ratten und Katzen die keine Luft mehr durch die Nase bekommen, da diese wie vor die Wand gelaufen aussieht. Ähnlich verhält es sich bei den Kanarien – es gibt schreckliche Züchtungen wovon einige sogar flugunfähig sind.
Zum Glück gehört „Bernd der Adler“ zur ersten Gruppe, er ist zwar leicht orange/gelb und nicht der klassische gelbe Kanarienvogel, aber er ist eindeutig ein Gesangskünstler.
Es singen allerdings nur die Männchen – ihr wisst ja Balz usw. ...Angeber halt. ;-)
WIE SOLLTE DER VOGEL UNTERGEBRACHT SEIN?
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Wie ich ja schon sagte: Man kann sie kaum artgerecht halten, aber sicher angemessen!
Der Käfig sollte also möglichst groß sein – man spricht häufig von folgender Mindestmaßen für 2 Vögel: 80cm breit, 50cm tief und 50cm hoch.
Wie gesagt Mindestmaße – also bitte nicht sparen und lieber einen größeren Käfig kaufen und im bestem Fall eine schön Voliere!
Zur Käfigeinrichtung mehr unter dem nächstem Punkt.
Ich habe die Maße extra für 2 Vögel angegeben, denn man sollte mindesten 2 Vögel halten. Zwar interessiert er sich auch für den Menschen und schaut ihm gerne aufmerksam bei allem zu, was er macht – aber richtig glücklich sind sie nur untereinander. Wichtig ist dabei, dass man nie 2 Männchen zusammen halten solle aber gerne ein Männchen und mehrere Weibchen.
Aufräumen sollte man hier unbedingt mit zwei Vorurteilen:
Erstens: Sie werden sehr wohl auch dann handzahm und zutraulich, wenn sie in Gruppen gehalten werden!
Zweitens: Sie singen auch, wenn sie in Gruppen gehalten werden! Sogar eher mehr, da das Männchen mit dem Gesang um die Gunst der Weibchen buhlt!
Wenn man einen Neuankömmling ca. 1 bis 2 Wochen im Käfig hatte und er sich an die Umgebung gewöhnt hat, dann sollte man ihn tägliche Flüge in der Wohnung anbieten!
Dafür einfach die Tür des Käfigs öffnen, bis er alleine und freiwillig raus kommt und seine Rundflüge startet. Niemals sollte man ihn dazu zwingen, auch sollte man ihn nicht einfangen und zurück in den Käfig setzte – er sollte alleine zurückkommen! Das kann sehr lange dauern, aber wenn er Hunger bekommt, dann sucht er sein Heim wieder auf. Da das schon mal sehr lange dauern kann, sollten genügend Sitzstangen und andere gute Landeplätze im Zimmer eingerichtet sein. Wichtig ist gefährliche Gegenstände zu entferne. Beispielweise wassergefüllte Gefäße, Gegenstände die bei einer Landung umfallen würden, giftige Pflanzen und auch immer schön drauf achten, dass die Herdplatten kalt sind – sollte sich die Küche in der Nähe befinden. Tägliche Freiflüge sind wichtig für die Muskulatur und halten den Vogel gesund.
Der Käfig sollte nicht in der Nähe von Fenstern, Musikanlagen und Fernsehgeräten stehen, da diese Vögel Temperaturschwankungen nicht gut vertragen und sehr Lärmempfindlich sind
KÄFIG-EINRICHTUNG.
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Im Käfig sollten möglichst Naturholzstangen in verschiedenen Stärken angebracht sein.
Dies verhindert Sitzschwielen an den Füßen und sorg für eine gute Muskulatur. Außerdem nutzen sich die Krallen an der Rinde gut ab und man muss diese nicht schneiden.
Die Stangen sollen nur an einer Käfigseite befestigt sein und nur halb in den Käfig ragen, dadurch ergibt sich mehr Flugraum und die Äste geben wie in der Natur leicht nach, wenn der Vogel drauf landet. Dieses Nachgeben stärkt ebenso wie eine Vogelschaukel für einen guten Gleichgewichtssinn.
Auf Spielzeug, wie Glöckchen usw., sollte verzichtet werden und vor allem auf Spiegel – diese sorgen eher für Verhaltensstörungen! Er beobachte zum Zeitvertreib lieber seinen Pfleger (manchmal weiß ich gar nicht wer hier wen beobachtet) oder beschäftigt sich mit eventuellen andern Vögeln.
Fress- und Wassernäpfe sollten so angebacht sein, dass Sie nicht durch Kot verunreinigt werden könne – gute Varianten sind Näpfe die Außen angebracht werden könne.
Des weiteren ist ein Badehäuschen wichtig, da er gerne Badet und aus dem Häuschen trinkt – daher sollte das Wasser täglich gewechselt werden – hierfür eignet sich besonders abgestandenen Leitungswasser.
Auch darf eine Decke nicht fehlen, mit der man den Käfig abends abdunkeln kann, damit der Vogel eine ruhige und dunkle Nachtruhe von mindesten 9 Stunden einhalten kann.
HUNGER HAT ER AUCH:
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Wie die meisten Vögel mag der Kanarienvogel sehr gern Körner. Gute Körnermischungen für diese Art sind im Fachhandel zu bekommen – dort ist weitgehend alles drin, was er an Körnern mag, aber es sollte auch weiter Sachen angeboten bekommen.
Neben dem Körnerfutter in den Näpfen sollte man Kolbenhirse und Körnerstangen anbringen.
Wichtig ist aber auch die tägliche Gabe von Frischfutter. Dazu gehört ungespritzter Salat, Löwenzahn, Vogelmiere und Keimlinge (im Fachhandel erhältlich).
Auch Obst und Gemüse wird gerne genommen – hier vor allem Apfelstücke, Möhren und Birnen. Gerade Möhren sorgen bei den orangefarbenen Arten für eine schöne Färbung und man kann auf teure und unsinniges Farbfutter verzichten.
Wichtig für diese Vogelart ist Margengit, dies sind kleine Steinchen die bei der Verdauung helfen. Bei guten Vogelsand für den Bodengrund ist dies bereits enthalten – allerdings sollte man es auch in Futternäpfen anbieten, da dies nicht eingekotet werden.
Magengrit gibt es auch mit wichtigen Mineralien und Vitaminen, wodurch eine zusätzliche Gabe von Mineralien entfallen kann. Im Käfig sollen auch Kalksteine oder Sepiaschalen angebracht sein.
Auf Wasser bin ich ja bereits eingegangen, es sollte täglich gewechselt werden und gelegentlich mit Vitaminpräparaten angereichert sein.
In der Mauser, dem Federwechsel, sollte man spezielles Mauserfutter anbieten. Es hilft dem Vogel in dieser stressigen Zeit, die ca. dreimal im Jahr vorkommt.
GESUNDHEIT UND PFLEGE:
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In den einzelnen Passagen floss bereits ein, wie der Vogel gesund gehalten wird.
Einen gesunden Kanarienvogel erkennt man an klaren Augen, die nicht tränen dürfen und auch die Nasenlöcher sollten trocken sein.
Das Federkleid sollte dicht anliegen und den Körper ganz bedecken, darüber hinaus muss es sauber sein – ein gesunder Vogel sorgt selber dafür und auch dass Federkleid am Vogelpopo darf nicht mit Kot verschmutzt sein.
Spezielles Augenmerk sollte man den kleinen Krallen widmen. Diese dürfen nicht zu lang sein, dies hindert ihn sehr in seiner Bewegung und kann Schwielen an den Füßen verursachen.
Da „Bernd der Adler“ leider bisher auf Plastikstangen saß waren seine Krallen sehr lang und nicht abgenutzt. Ich habe mir vor Jahren von einem Tierarzt zeigen lassen, wie man die Krallen mit einer speziellen Zange schneidet und konnte es daher selber machen. ACHTUNG: Man sollte sich dies unbedingt vom Fachmann zeigen lassen und wenn man unsicher ist es lieber vom Tierarzt machen lassen, da der Vogel leicht verbluten kann, wenn man eine Ader trifft!
Wenn man aber auf gute Sitzstangen achtet, dann wird man kaum in die Verlegenheit kommen, dem Vogel diese Prozedur antun zu müssen.
Ein gesunder Vogel wird auch über den ganzen Tag guten Hunger zeigen und weder nur ruhig auf einer Stange sitzen noch allzu hektisch im Käfig umher irren.
Sollte ein Kanarienvogel nicht gesund wirken, dann sollte man schleunigst mit ihm zum Tierarzt! Wem dies zu teuer ist oder wer denkt „es ist ja nur ein Vogel“ für den gibt es nur eine Möglichkeit: Einfach keinen Vogel halten!
„BERND DER ADLER“ & ICH:
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Wie gesagt, der Kleine hatte mich schnell rum und teilt sich nun meine Studentenwohnung mit mir. Seit dem find ich Vögel gar nicht mehr langweilig. Sobald der Kleine sich hier etwas mehr eingewöhnt hat bekommt er eine kleine Voliere und ich werde ihm noch eine Kanariendame aus dem Tierheim holen, damit er auch Gesellschaft hat, wenn ich mal nicht da bin – außerdem gebe ich eine schlechte Kanariendame ab und kann diese sicher nicht ersetzen.
Klar es bedurfte etwas Zeit und Mühe, aber mittlerweile hat er mich im Griff. ;-)
Ich hoffe ich konnte jedem etwas helfen, der sich überlegt einen Kanarienvogel anzuschaffen (oder schon einen hat) und konnte in paar wichtige Tipps geben. weiterlesen schließen -
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Besser als jedes Konzert ;))
23.11.2002, 22:37 Uhr von
Micki2002
Hi Leute! Ich bin 17 Jahre alt und mache zur Zeit eine Ausbildung als Fertigungsmechaniker ! Me...Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
Hi ihr lieben!
Ich habe mir vor 2 Wochen ein Paar Kanarienvögel an geschaft! Sie sind sehr farbenfroh und der Hahn ( das Mänchen) trillert echt super! Natürlich hat man auch verflichtungen bei einen Tier, aber es lohnt sich wirklich! Für alle die diesen Spaß mit mir teilen wollen, eine kurze Beschreibung:
Die Beliebtheit des Kanarienvogels hängt nicht zuletzt damit zusammen, dass die Kanarienzucht nicht stillstand. Man unterscheidet heute zwei hauptsächliche Zuchtlinien. Die eine befasst sich mit den Gesagskanarien, die andere mit den Gestalts- und Farbenkanarien. Wie schon der Name sagt, legen die Züchter entweder besonderen Wert auf den Gesang oder auf das Aussehen. Während die Gesangskanarien auf wenige Typen beschränkt sind, kennt man bei Farbenkanarien heute mehr als 500 Varianten. Da gibt es Opalkanarien, Braun- und Schwarzvögel, Nord- und Südholländer, den Münchner oder den Berner, den Trompeter und, und, und. Meistens weisen die Namenbereits auf den Entstehungsort hin.
Haltung und Pflege
Ob man sich für einen Sänger oder Gestalts- oder Farbkanarien entscheidet, ist eine ganz persönliche Angelegenheit. Die Voraussetzung für die Haltung und Pflege belibt gleich. Je nach persönlicher Vorliebe achte man auf die entsprechenden Merkmale und nehme sich genug Zeit für die Beobachtung des gewünschten Vogels. Kanarienvögel sind, wie ihre wilden Verwandten, sehr bewegungsfreudige Tiere.
Die Mindestkäfiggröße für einen ausgewachsenen Vogel beträgt 50 x 30 x 40cm. Der ideale Kanarienkäfig ist immer länger als hoch und tief.
Vielseitiges Körnerfutter
Als Hauptfutter erhält der Kanarienvogel eine Körnermischung, die es überall zu kaufen gibt und die in der Regel alle lebensnotwenigen Nährstoffe enthält. Angekeimte Sämereien und Grünfutter dürfen auch hier nicht fehlen. Letzteres besteht im Winter aus Salat, Spinat und während des Sommers aus eingefrorenen Gräsern und Kräutern. Im Frühjahr, Sommer und Herbst ist das frische Angebot an Gräsern, Kräutern und frischen Zweigen so groß, dass man dem Vogel täglich neue Leckereien vorsetzen kann. weiterlesen schließen -
Kanarienhaltung
Pro:
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Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
Ich halte schon seit einigen Jahren u.a. Kanarienvögel und möchte mal mein Wissen weitergeben. Man kann sich natürlich auch Bücher kaufen, aber ich finde es schade, wenn das Wissen um artgerechte Haltung zum Gegenstand der persönlichen Bereicherung wird.
Alles, wirklich alles, aufzuschreiben würde den Rahmen sprengen, und Krankheiten habe ich ganz außen vorgelassen, das überlässt man am Besten denen die es können (sollten), den Tierärzten.
Abstammung:
Nur kurz angerissen, es wurde ja schon ausführlicher behandelt. Der Kanarienvogel stammt von den Kanarischen Inseln (ich habe den unbestimmten Verdacht, daß daher auch der Name kommt ;-)).Sie wurden Ende des 15. Jhds zum ersten Mal nach Europa gebracht, die Originalfarbe ist graugrün. Heute wird auf Gesang (z.B. Harzer Roller), Farbe (z.B. Schwarzvögel) oder Gestalt (z.b. Haubenkanarien) gezüchtet.
Käfigausstattung:
Die Mindestgröße für ein Pärchen sollte 100B x 70H x 50T betragen. Ich lese immer wieder, daß auch kleinere Maße ausreichend sind, nur denke ich, wenn man ein Tier schon in einen Käfig sperrt, sollte dieser auch groß genug sein und ein Käfig, in dem der Vogel von Stange zu Stange hopst, ohne die Flügel strecken zu können ist Tierquälerei. Einen Käfig, der zu groß ist für Kanarien, gibt es nicht. Der Käfig sollte rechteckig sein, nicht rund, und an drei Seiten abgedeckt/verkleidet, damit sich der Kanarie sicher fühlt. Das Käfiggitter sollte aus Metall sein, ohne Kunststoffverkleidung. Im allgmeinen knabbern Kanarien nicht, aber es gibt hin und wieder Exemplare, die es tun (habe eines). Von glänzendem Gitter rate ich ab, denn es kann Lichteinstrahlungen reflektieren und den Vogel damit blenden. Sehr gut geeignet sind graues, dunkelblaues oder dunkelgrünes Gitter. Diese Farben haben auch den Vorteil, daß man selbst den Vogel besser sieht. Der Standort sollte frei von Zug und keiner direkten Sonnenbestrahlung ausgesetzt sein.
Futternäpfe:
Ob man sie am Boden (nicht unterhalb einer Sitzgelegenheit, sonst werden sie verunreinigt!!!), oder an den Käfigwänden befestigt, ist meist vom Käfigmodell vorgeschrieben. Ich habe beides ausprobiert, konnte aber keine Vorliebe bei meinen Kanaries feststellen. Es war ihnen schlichtweg egal, der Inhalt ist wichtiger. Die Näpfe täglich mit heißem Wasser (ohne Spülmittel) reinigen und dann am Besten 24 Stunden trocknen lassen. Da läßt sich eine Rotation aufbauen indem man einfach zwei Garnituren von Näpfen kauft.
Wasser: Am einfachsten und saubersten sind die gängigen Plastikwasserspender, die ebenfalls täglich mit heißem Wasser gereinigt werden. In manchen Gegenden enthält das Leitungswasser Chlor (erfährt man beim Wasserwerk) worauf der kleine Vogelkörper sehr empfindlich reagiert. Es gibt Mittel zur Wasseraufbereitung, die das Chlor neutralisieren oder man gibt stilles Mineralwasser. Es gibt auch einen Vogeltrank von Vitakraft, der zusätzlich noch Mineralstoffe und Jod enthält. Meine Kleinen bevorzugen ihn, es ist aber durchaus eine Kostenfrage.
Sitzgelegenheiten:
Wenn man einen Käfig kauft, kommt er meist mit schönen, sauberen Plastiksitzstangen. Meine Empfehlung zu diesen: Sofort wegwerfen. Gesund sind Naturäste und Weichholz. Ein paar Äste in unterschiedlicher Dicke sind elastisch und trainieren den Vogelfuß. Wenn man die Äste in der freien Natur sammelt, bitte darauf achten, daß nicht direkt neben einer Straße oder einem (eventuell mit Pflanzenschutzmittel gespritzten) Feld mitgenommen werden.
Sonstiges:
Zur Grundausstattung des Kanarienkäfigs gehört ein Badehäuschen. Ich habe mit den abgedeckten Plastikbadehäuschen gute Erfahrungen gemacht, wenn ein Vogel diese allerdings nicht gewohnt ist, dauert es eine Weile, bis er sich hineintraut. Man kann auch eine flache Schüssel auf den Boden stellen (bitte darauf achten, daß sie nicht durch herabfallenden Kot verunreinigt werden kann), die man ein paar Zentimeter tief mit Wasser füllt. Die Badegelegenheit gehört auch täglich mit heißem Wasser gereinigt, und neu befüllt mit lauwarmem Wasser. Ebenfalls erforderlich ist ein Mineralstein oder eine Sepiaschale (am Besten beides) zur Versorgung mit Mineralstoffen. (Anmerkung: Vögel wetzen ihren Schnabel nicht, sie putzen ihn nur an ihren Sitzgelegenheiten)
In den meisten Büchern steht, daß man ein paar Sitzstangen befestigen soll und mehr wird nicht erwähnt. Kanarien sind körperlich nicht in der Lage zu klettern oder zu beknabbern (wie z.B. Wellensittiche), aber sie haben durchaus einen Spieltrieb und ein Bedürfnis nach Abwechslung. Eine einfache Schaukel, die vom Käfigdach herabhängt, kann die Vögel wochenlang beschäftigen, ebenso ein Gitterball mit Glocke, den ich an die Käfigwand gehängt habe, wurde stundenlang angepickt und zum Klingeln gebracht. Große Baumwollringe und Leitern bringen auch Abwechslung und fördern die Flug- und Landefähigkeiten des Vogels. Der Phantasie sind kaum Grenzen gesetzt und zur Gesundheit eines Tieres gehört nicht nur die körperliche, sondern auch die geistige. Die Materialien sind billig und die Erfordernis an Bastelkönnen minimal um statt stumpf vor sich dahinvegetierenden Käfigtieren hellwache, mutige und originelle Mitbewohner zu haben.
Futter:
Das Hauptfutter von Kanarien ist eine Körnermischung aus: Glanz, Negersaat, Rübsen, Hanf, Mohn, Weizen, Leinsamen, Salatsamen, Senegalhirse und geschältem Hafer. Die meisten Zoofachhändler oder Züchter mischen es selbst, ich empfehle es dort zu kaufen. Mit dem verpackten Futter aus dem Supermarkt hatte ich schon öfter Probleme durch Pilz-oder Schädlingsbefall, der leicht durch zu lange oder falsche Lagerung entsteht, den man aber erst in spätem Stadium erkennen kann.
Grünfutter:
sollte auch täglich gegeben werden. Ein Renner bei allen Vögeln, die ich bisher hatte, war Kopfsalat. Ein Blatt gewaschen und getrocknet in den Käfig gehängt und sie lassen Ähnlichkeit mit ihren Verwandten, den Geiern, erkennen. Verfüttert werden kann fast jedes Gemüse, am besten geeignet sind: Salat, Apfel, Birne, Karotte/Möhre, Petersilie. Hin und wieder kommt es durch das Grünfutter zu leichtem Durchfall, dann sollte man einen oder zwei Tage keines geben, bis sich der Durchfall wieder gelegt hat. Das Grünfutter muß immer gut gewaschen werden und auf Zimmertemperatur gewärmt, dann trocken gereicht werden, bei härteren Pflanzen (z.B. Karotten.) nehmen Kanarien es leichter in geriebener Form.
Zusatzfutter:
Durchaus nützlich sind Knabberstangen, sie beschäftigen den Vogel, allerdings muß man sie zur normalen Futtermenge dazurechnen, da sie vollwertiges Futter sind. Sehr gerne nehmen Kanarien Kolbenhirse oder rote Hirse, allerdings sollte man sie nur hin und wieder geben, da sie sehr fettreich ist und beim Kanarie leicht anschlägt. Während der Mauser oder zum Aufpäppeln nach einer Krankheit kann man auch ruhig einmal Ei- oder Aufzuchtfutter geben, das ist ein richtiger Energiestoß für den Vogel, allerdings nur kurzfristig.
Sonstiges & Tips:
Freiflug: Ich habe schon von einigen Kanarienbesitzern gehört, daß sie mit Erstaunen darauf reagieren, wenn man von Freiflug spricht. Wenn man Kanarien in einer Voliere von 20 x 20 Metern hält, denke ich haben sie ausreichend Bewegung, wenn sie in einem kleineren Käfig gehalten werden, brauchen sie den Freiflug um Muskeln und Sehnen intakt und Kreislauf und Stoffwechseln in Schwung zu halten. Ihn sein Leben in einem Käfig fristen zu lassen, ist so als würde ein Mensch nur in einer Wohnung leben und dürfte nie hinaus. Voraussetzung ist natürlich ein vogelsicheres Zimmer, das heißt: Gardinen zuziehen/Jalousien herunterlassen, Vorsicht bei Lampen, die heiß werden können, Spiegel verhängen oder entfernen, der Vogel erkennt ihn nicht als solchen, Spalten zwischen Möbeln, Büchern, offene Schubladen schließen/entfernen, der Vogel kann hineinrutschen, giftige Zimmerpflanzen entfernen.
Den ersten Freiflug würde ich so 2-3 Wochen nachdem der Vogel sich in dem Zimmer befindet geben. Die meisten Vögel gehen spätestens alle 2 Stunden in den Käfig um zu fressen oder trinken. Falls der Vogel abends nicht mehr in den Käfig will, würde ich ihn nicht herumscheuchen, sondern über Nacht draußen lassen, die meisten sind danach recht froh wieder in den Käfig zu "dürfen" ;-). Falls er unbedingt in den Käfig muß aber keine Intention dazu zeigt, kann man das Zimmer fast völlig verdunkeln und ihn dann behutsam fangen. Das ist aber eine Notfallsmethode, denn der Vogel wird durch jedes Fangen scheuer und es besteht auch Verletzungsgefahr für das fragile Tier.
Zähmung:
Kanarien können genauso zahm werden wie Wellensittiche, wenn sie einzeln gehalten werden (was aber bei beiden NICHT artgerecht ist!), sie haben allerdings ein anderes Sozialverhalten als Wellensittiche. Kanarien verpaaren sich nicht dauerhaft, außerhalb der Paarungszeit leben Kanarien in kleinen Schwärmen, daher ist auch ihr Verhalten Artgenossen gegenüber etwas "kühler" oder weniger menschelnd. Aber sogar Kanarien im Schwarm können futterzahm werden, ich habe es mit Salatblättern geschafft, es braucht allerdings viel Zeit und viel Geduld.
Ich erhebe keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit, es bliebe noch viel hinzuzufügen, aber meine Geier verlangen schon nach ihrem Salat. :-) weiterlesen schließen -
Bei mir piept`s
Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
Mit dieser Meinung möchte ich mich bei yopi zurückmelden. Wer mich von früher oder von ciao kennt, weiss, dass ich einen Haustiertick habe. Hund, Hase, Meerschweinchen, Schildkröte, 2 Wellensittiche und eben ein Kanarienvogel leben in meiner Wohnung und sind fester Bestandteil meines Lebens. Ich werde jetzt nach und nach alle vorstellen und jetzt mal mit meinem Kanarienvogel "Max" anfangen.
Kanarien sind Schwarmvögel und gehören zur Familie der echten Finken und zur Gattung der Girlitze. Beheimatet sind sie, wie der Name verrät, auf den kanarischen Inseln, wo sie den Raum von der Meeresküste bis in Höhen von ca. 2000 Metern bevölkern. Mit ihrem grüngelbem Gefieder sind sie in den Baumwipfeln bestens getarnt und gut geschützt vor Fressfeinden. So leben sie in grossen, zwitschernden Schwärmen mit 50 und mehr Tieren zusammen und ziehen in ihrem schnellen, welligen Flug quer durchs Land auf der Suche nach Fressbarem. Sie scheuen sich dabei auch nicht, zur Obsterntezeit in Gärten und Plantagen einzufallen, denn Obst aller Art gehört für Kanarien zu den Leckerbissen schlechthin.
Vor über 500 Jahren kamen so die Spanier nun mit etwas ganz besonderem von ihrem erfolgreichen Eroberungsfeldzug auf den Kanarischen Inseln und Madeira zurück. Die kleinen grün-gelben Girlitze, die so wunderschön sangen, wurden in Europa schnell zum Symbol für Luxus, so dass sich nur die Reichen dieser alten Welt einen solchen Sänger halten konnten. So kam es auch, dass zunächst spanische Mönche mit der Zucht der Vögel begannen und einen einträglichen Handel mit ihnen betrieben.
Später nahmen sich auch Tiroler Bergarbeiter der kleinen Sänger an. Die Kanarienzucht wurde so für viele ein lohnender Nebenerwerb und nicht selten sogar zur Haupteinnahmequelle. Wer kennt ihn nicht, den berühmten „Vogelhändler“ in der Tiroler Tracht?
Die Bergleute legten bei der Zucht ganz besonderen Wert auf intensive Farben und wunderschönen Gesang. So wurden aus den grün-gelben wilden Girlitzen gelbe, rote, gescheckte und sogar weisse Kanarien. Um den Gesang zu verbessern, setzte man ihnen sogar Nachtigallen als Vorsänger vor, von denen die gewitzten kleinen Kerlchen viele „Strophen“ ihrer Lieder einfach kopierten.
Später als dann auch im Harz der Bergbau ansässig wurde, kamen viele der Tiroler Bergleute in den Harz und natürlich war für sie auch hier die Kanarienzucht ein guter Nebenerwerb. Man legte nun immer mehr Wert auf den Gesang der Vögel, der möglichst viele Roll-Passagen mit o und u im Lied enthalten sollte. Das war besonders gefragt und brachte natürlich auch die besseren Preise für die Tiere ein. So entstand zum Beispiel der berühmte „Harzer Roller“.
Wie schon gesagt, spielte auch die Farbe bei der Zucht eine grosse Rolle. Obwohl mir persönlich die Originalfarbe am besten gefällt, erzielte man auch hier mit möglichst auffälligen Farben die höchsten Preise. Heute gibt es deshalb Kanarien in mehr als 500 verschiedenen Farbvarianten und Rassen. Sie messen etwa 11-23 cm, sind hervorragende Flieger und werden bei guter Pflege zwischen 10 und 15 Jahren alt. Dazu sollte man aber einiges wissen, um richtig auf das Wesen und die Bedürfnisse der Piepser eingehen zu können.
Zunächst einmal sind Kanarien eben Schwarmvögel und fühlen sich alleingelassen nicht wohl. Deshalb sollte man sie immer mindestens zu zweit halten. Natürlich gewöhnen sich die Tiere am schnellsten an Artgenossen, am besten Tiere des anderen Geschlechts, aber auch eine Gruppe anderer Exoten, wie Zebrafinken oder ähnliche Piepser sind gute Kameraden für den Kanarienvogel.
Wellensittiche sind nicht unbedingt die günstigsten Freunde für Kanarien, da diese sich gegen die wesentlich grösseren und kräftigeren Sittiche mit den kräftigen Schnäbeln nur schwerlich verteidigen können. Sie sind eben reine Fluchttiere, die auch Auseinandersetzungen untereinander nur mit heftigen Drohgebärden lösen.
Ich muss aber aus eigener Erfahrung sagen, dass mein Mäxchen sich so gut auf das Drohen versteht, dass er sich einen gehörigen Respekt bei meinen zwei Wellis erkämpft hat. So vertragen sie sich hervorragend und wenn Max mal Appetit auf Wellensittichfutter hat, dann flattert er eben einfach in deren Käfig (ja, Max hat sicherheitshalber einen Käfig für sich, der aber genau wie der Wellensittichkäfig von früh bis abends offen steht), faucht und flattert wild herum und nimmt sich dort, was er will, während die anderen zuschauen müssen.
An einen Hund in der Familie kann sich der Kanarienvogel auch gut gewöhnen, dauert aber einige Zeit und man sollte diese Beziehung immer im Auge behalten. Kaninchen und Meerschweinchen sind dem Vogel genauso schnuppe, wie umgekehrt, aber von allen anderen Tieren, besonders Katzen, Ratten oder Grossvögeln als Kameraden für den Kanarienvogel sollte man besser absehen.
Natürlich braucht der Vogel auch einiges an Zubehör, damit er sich in seinem Zuhause wohlfühlen kann. Das sollte man alles natürlich bereits fertig zu Hause haben, wenn der Vogel gekauft wird, damit er nicht länger als nötig in der kleinen Transportbox hocken muss.
Zur Grundausstattung gehört natürlich ein geräumiger Käfig, der dem Tier genügend Bewegungsfreiheit auch im geschlossenen Käfig einräumt. Bei einem Käfig für zwei Vögel geht man dabei von etwa 100 cm Breite, 60 cm Tiefe und 80 cm Höhe aus. Der Käfig sollte unbedingt rechteckig und keinesfalls rund sein, da der Vogel sonst leicht die Orientierung verliert. Gleiches gilt für weisse Gitterstäbe. Sie sind ungünstig, da der Vogel sie oft schwer wahrnimmt und sich so schwerer orientieren kann. Der Käfig sollte nun noch an einen ruhigen, hellen Ort ohne Zugluft oder pralle Sonne gestellt werden.
Als Einstreu im Käfig verwendet man am besten Vogelsand. (Aber Achtung: Der Sand kann unter Umständen genau wie auch die Federn des Vogels zu Allergien führen! Bitte prüft das vor dem Kauf des Vogels ab, damit der neue Hausgenosse dann nicht gleich wieder ausziehen muss!) Den Sand wechselt man dann 1 bis 2-mal pro Woche und schon ist auch der Hygiene im Käfig grösstenteils Rechnung getragen.
Als Sitzstangen verwendet man am besten Naturholzäste (natürlich ungiftig, am besten von Obstbäumen oder Birke) mit verschiedenen Durchmessern. Diese bringt man dann möglichst etwas federnd und auch schräg im Käfig an. Das dient dem Vogel als Training und auch zur gesunden Fussmassage. Ausserdem sind die Zweige (und eventuell auch frische Blätter daran) ein interessantes Beschäftigungsobjekt für den Kanarienvogel, an dem er wunderbar herumbasteln, schnitzen und knabbern kann.
Kanarien baden unheimlich gerne, so dass natürlich auch eine Badegelegenheit ein absolutes Muss ist. Am besten ist, man besorgt sich ein handelsübliches geschlossenes Badehäuschen, da zumindest mein Mäxchen beim Baden alle guten Manieren vergisst und einfach ungehemmt planscht. Danach ist im Umkreis von einem Meter trotz des geschlossenen Badehäuschens alles nassgespritzt.
Auch brauchen die Tiere eine Gelegenheit, um ihren Schnabel zu wetzen. Dafür bieten die Zoogeschäfte vielfältige Wetzsteine mit wichtigen Mineralien an.
Trinkwasser und Futter wären dann der letzte Punkt und wir wären schon am Ende der Ausstattungsliste. Trinkwasser sollte man dem Tier immer ganz frisch anbieten, am besten aus einem Trinkwasserautomaten (mindestens einmal täglich wechseln unbedingt erforderlich!).
Kraftfuttermischungen für Kanarienvögel gibt es auch in verschiedenen Mengen und in allen möglichen Preisklassen im Zoofachhandel. Im Normalfall sind das Mischungen verschiedener Körner, die manchmal auch mit getrocknetem Obst, einigen Mineralien und Vitaminen versetzt sind. Das Futter aus dem Futternapf ist zwar etwas schönes, aber noch schöner ist es, wenn der Vogel an mehreren Stellen Futter findet. Auch das dient der Beschäftigung. So habe ich zwei Näpfchen mit handelsüblichem Kraftfutter am Käfig. An einer Wäscheklammer am Gitter findet Max immer etwas Obst und ein Zweig Petersilie, in einer Sitzstange befestigt, fordert dann sein ganzes Geschick.
Soweit ist der Kanarienvogel eigentlich voll ausgestattet. Der Preis für die komplette Erstausstattung liegt bei ca. 100 bis 150 EURO. Die Vögel selbst kann man ab etwa 10 EURO das Stück im Zoohandel oder beim Züchter kaufen. Wie schon früher wird der Preis durch Farbe und Gesang bestimmt. So sind z.B. die selteneren roten Kanarienvögel schon mal teurer als grüne oder gelbe und die Hähne sind wegen ihres grösseren Gesangstalents ebenfalls teurer als Hennen. Ich habe aber gehört, dass es auch unter den Hennen recht gute Sänger geben soll.
Mein Mäxchen ist ein ziemlich grosser Geselle, der gern und laut singt und wegen seiner Grösse auch recht eindrucksvoll aussieht. So musste ich stolze 54 DM für ihn berappen. Übrigens sollte man beim Kauf nicht nur auf Preis, Farbe, Geschlecht und Stimme achten. Der Auserwählte sollte einen munteren, nicht allzu schüchternen Eindruck machen und klare Augen und gesundes Gefieder haben. Aufgeplustert in der Ecke am Käfigboden hockende, schüchterne Vögel könnten krank sein! Jedenfalls sind das oft erste Symptome für Krankheiten.
Nun sollte man dem neuen Hausgenossen einfach ein paar Tage Zeit lassen, von seinem Käfig aus den Raum kennen zu lernen, bevor er zum ersten Freiflug aus dem Käfig darf. Dabei sollte man das Tier weitgehend in Ruhe lassen, damit es seinen Käfig als absolut sicheren Ort empfindet und auch später nach dem Freiflug gern dahin zurückkehren wird. Beim Füttern sollte man jede schnelle Bewegung vermeiden und dem Vogel immer die Möglichkeit lassen, der Hand auszuweichen. So wird er bald lernen, dass die Hand ihm nichts tut. Spricht man dabei immer ruhig mit ihm und bietet man ihm regelmässig vorsichtig besondere Leckerbissen aus der Hand an, wird die Gier danach und die Neugierde ihn auch recht schnell zutraulich werden lassen.
Später braucht der Vogel dann täglich möglichst viel Ausflug im Zimmer. Mein Mäxchen kann es früh kaum erwarten. Schon wenn wir aufstehen, hüpft er wie wild im Käfig umher, flattert immer wieder mit den Flügeln und schimpft wie ein Rohrspatz, wenn nicht sofort der Käfig geöffnet wird und er zu den Wellensittichen darf. Er darf dann den ganzen Tag mit ihnen herumfliegen (Vorsicht: Fenster zu!) bis er abends wieder in seinen Käfig zurückkehrt. Sobald es duster wird fühlt er sich da am sichersten.
Übrigens scheint Mäxchen ein Country-Fan zu sein. Wenn ich meine CD`s höre, dann beginnt er, heftig mitzuzwitschern. Ich hoffe mal, dass ich das nicht falsch verstehe und er versucht, die Musik zu übertönen, weil er sie nicht mag *g*. Aber eigentlich singen Kanarien ja, wenn sie sich wohl fühlen. Wenn ihm was nicht passt, dann piept oder meckert er eigentlich!
Wenn man all das beachtet, steht einer Freundschaft zwischen Mensch und Vogel nichts im Wege und man kann sich schnell an dem schönen Gesang des Vogels freuen. Allerdings muss ich zugeben, dass es den Rahmen hier sprengen würde, alles aufzuschreiben, was es zu beachten gibt. Deshalb empfehle ich an dieser Stelle wie immer, dass man sich vor dem Kauf eines Kanarienvogels (oder auch jedes anderen Tieres) in einem Buch näher informiert. Auch zu Kanarienvögeln gibt es diverse Bücher aus dem G/U – Verlag oder aus dem Falken-Verlag, die allesamt recht empfehlenswert sind.
Ciao – Euer Teddy weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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Maeuschen21, 27.03.2002, 21:19 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
ich habe keinen Vogel nagut im Kopf ab und zu schon mal *lol* ***F*R*O*H*E***O*S*T*E*R*N*** ***W*Ü*N*S*C*H*T***D*I*R***M*A*N*D*Y**
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Pflegeleichte Singvögel
Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
Kanarienvögel sind sehr putzige Gesellen ,die Männchen haben einen wunderschönen Gesang (manchmal auch Weibchen)und ein wunderschönes buntes Federkleid.Halten kann man Kanarienvögel einzeln was natürlich nicht gerade schön für die Tiere ist oder man hält zwei Weibchen oder ein Pärchen. Kanarien werden in 3 Arten unterteilt:
1.Die Gesangskanarien wobei der bekannteste wohl der Harzer Roller ist sie bestechen durch ihre Gesangskünste
2.Farbkanarien sie fallen durch ihr buntes Gefieder auf es gibt sehr viele Farschläge sie alle Aufzuzählen würde ewig dauern .Farbkanarien Können auch singen allerdings nicht so schön wie die Gesangskanarien .Viele Züchter füttern ihren Kanarien Futter mit roten oder gelben Farbstoffen damit die Tiere eine bestimmte Gefiederfärbung erhalten.
3.Gestaltkanarien zeichnen sich durch ihre Körperhaltung oder Form aus so wurden den Kanarien zum Beispiel federn am Kopf angezüchtet.
Die bekanntesten Gesangskanarien sind die Harzer Roller die von den Bergarbeitern früher mit in die Minen genommen wurden. Wenn sie aufhörten zu singen mussten die Bergarbeiter schnell die Miene verlassen da sie sonst erstickt wären.
Beim Kauf eines Vogels sollte man darauf achten, dass der Vogel ein glattes Gefieder hat und nicht apathisch auf dem Boden sitzt. Am besten ist es aber wenn man sich die Vögel direkt beim Züchter kauft diese Tiere haben keinen anstrengenden langen Transport hinter sich. Mein Tipp ist es die Tiere im Herbst zu kaufen da diese meistens noch jung sind
Beim Käfig kann man eigentlich nur sagen, dass er nie groß genug seien kann.Kanarien mögen gerne alle Arten von Obst und Grünfutter (besonders gerne Vogelmiere und Löwenzahn).
Die Zucht ist sehr einfach hat man ein Pärchen muss man nur noch ein Nest in den Käfig hängen und etwas Nistmaterial anbieten. Man sollte jedoch viele verschiedene Arten Nistmaterial anbieten da das Nest dann fester und stabiler wird.(am Besten sind Kokosfasern geeignet) Die Eier der Kanarien sind grün und schwarz gesprenkelt meistens legen sie 3-6 Eier die nach 14 Tagen schlüpfen in dieser Zeit sollte man sich in der Nähe des Käfigs ruhig verhalten um die Tiere nicht zu stören.
Doch die Anschaffung eines Kanarienvogels sollte gut überlegt sein, denn bei guter Pflege und einiegermaßen Artgerechter Haltung können diese Tiere bis zu 15 Jahre alt werden. Ich wünsche allen Tierbesitzern viel Spaß und Freude mit ihren Lieblingen.
Ciao
Sven weiterlesen schließen
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