Katharinenkloster Testberichte
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Pro & Kontra
Vorteile
- Einmaligkei des Erlebnissest
- das Kloster hat über Jahrtausende die verschiedensten Zeitalter, etc überlebt und wird heute noch als eigenes Bistum geführt / Ikonen- und Schriftensammlung / historischer und biblischer Hintergrund
Nachteile / Kritik
- Ganz schön mühsam
- viel zu stark mit Touristen überlaufen, die nicht immer auf die Regeln und Gebote achten.
Tests und Erfahrungsberichte
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Sonnenaufgang auf dem Mosesberg
16.02.2008, 11:25 Uhr von
retilein
bin reiselustig, börseninteressiert, aufgeschlossen für interessante Dinge5Pro:
Einmaligkei des Erlebnissest
Kontra:
Ganz schön mühsam
Empfehlung:
Ja
Unser 1. Reiseziel nach unserer Ankunft in Sharm-el-Sheikh war das berühmte Katharinenkloster mit dem dazugehörigen Mosesberg. Ein Muß für jeden Sinai-Besucher im Reiseplan.
Auf dem Flughafen nahm uns unser Guide von Phoenix Reisen in Empfang und logierte uns in einem Minibus bis zur Hotelanlage unweit des Katharinenklosters zur Übernachtung. Es ist wie gesagt unsere erste Nacht in Ägypten und damit auf Sinai, als wir gegen 21 Uhr in einem wahrlich ungastlichen Quartier ankommen.
Hierbei handelt es sich um den kleinen Ort Milga und es gibt Restaurants, Gemüseläden, Touristenbazare und mehrere Shops. In diesem Ort, auf dessen Ortsschild offiziell St. Catherine Village steht, gibt es neben der Moschee die Haltestelle, von der 1 x täglich ein Bus nach Kairo fährt und mittags ein Bus nach Dahab. Ebenso gibt es Sammeltaxis und Minibusse die zu festen Preisen an die Ostküste oder nach Suez bzw. Kairo fahren.
(Quelle: Ägypten individuell, Wil und Sigrid Tondok, 15. aktualisierte und erweiterte Auflage März 2004, Seite 621 bis 624).
Es bleibt kaum Zeit denn 2 Uhr in der Früh war bereits wecken angekündigt und rasch verdrücken wir noch eine Flasche Wasser, um 2.15 Uhr die Abfahrt vom Hotel zum Katharinenkloster nicht zu verpassen.
Aber bevor wir das Katharienkloster betrachten konnten hatte man uns die Dunkelheit und den Schweiß fürn Mosesberg aufgebürdet.
Mosesberg
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Der Aufstieg führt über einen angeblich leichten Weg, der allein schon wegen wegen des Höhenunterschiedes von knapp 1000 m mühsam wird. Meine gebrauchten Worte bei der damaligen Wegbeschreibung waren: laufen, bergig, steinig, steil, mühsam und bis 5.30 uhr kraxeln und schwitzen. Kann nur hier schon schreiben, Wechselsachen nicht vergessen (es wird alles durchgeschwitzt) und noch viel wichtiger - ordentliches Schuhwerk !
Mit uns sind noch Menschen aus ca. 20 weiteren Reisebussen unterwegs und die Fackeln bilden eine eindrucksvolle Kulisse. Der Aufstieg begann vom Parkplatz des Klosters bei völliger Dunkelheit. Eine steiniger, schmaler Weg führt den Berg hoch. Nach der Überlieferung betteten Engel hier den Leichnam der Märtyrerin Katharina zur Ruhe. Ein Mönch namens Abbas Pascha ließ sie im 19. Jahrhundert den Pfad in Erfüllung eines Gelübdes an anlegen. Dieser Serpentinenweg ist nur teilweise ausgebaut und nicht fertiggestellt. Ausgeteilte Taschenlampen helfen kaum die Unebenheiten des nicht stolperfreien Weges zu erkennen. Es besteht aber die Möglichkeit den größten Teil des Weges auf einem Kamel reitend zurückzulegen. Beduinen bieten diesen Dienst an und verdienen sich damit ihren Lebensunterhalt. Es ist erstaunlich wie diese “Wüstenschiffe“ bei völliger Dunkelheit mit sicherem Tritt den felsigen, unebenen Weg gehen. Ich kann Euch nur raten seid nicht so feige wie ich oder ängstlich wie meine Frau, es erspart viel Kraft.
Aber geniessen konnt ich so die Kulisse nicht, der Aufstieg verlangt einen alles ab. Stets bergauf und beschwerlich. Es ist kühl und der Weg steinig. Kurz unterhalb des Gipfels hätt ich’s gern meiner Frau gleich getan und das Handtuch geworfen, da man sich schon ziemlich gequält hat. Die letzte "Baude" verhieß außerdem Ruhe und Entspannung, wie gesagt Frau kaputt, der Akku der Kamera auch noch leer, auch die Rast von ner guten halben Stunde verlief schweigsam. Also hoch die letzten ca. 750 Stufen zum Gipfel und ist der Sonnenaufgang nun irgendwie anders wie die anderen ? Ich weiß es nicht , vielleicht war ich auch nur zu fertig die Morgenröte gebührend zu geniessen.
Der Abstieg geht über die kürzere, steilere Strecke. Die über 3000 Felsstufen führen durch ein wunderschönes Tal, mit vom Sonnenlicht rot glühenden Felsenwänden, hinab zum Katharinenkloster.
Das Kloster mit seinen meterdicken, 12m hohen Mauern umgeben ist schon ein imposantes Gebäude. Aber mir lag mehr an Schonung der qualmenden Füsse und Befriedigung des knurrenden Magens. Von 8 bis 8.30 uhr gab es Frühstück, das half. Kurzes Nickerchen in der o.g. Unterkunft und von 9.15 uhr bis 13 Uhr stand nun Besichtigung des Klosters an.
Katharinenkloster
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Im Jahr 2002 wurden das Katharinenkloster von der UNESCO in das Weltkulturerbe aufgenommen und vieles historisches und drum herum ist auf wikipedia nachzulesen, http://de.wikipedia.org/wiki/Katharinenkloster_(Sinai).
Kaiser Justinian gründete 527 n.Chr. das Kloster an der Stelle des brennenden Dornbusches und direkt an der einzigen Quelle dieser Gegend. Im 8. Jahrhundert fanden Mönche die angeblichen Gebeine der Heiligen Katharina; von da an hieß das Kloster "Katharinenkloster". Der Dornbusch im Kloster, an der Kapelle des brennenden Dornenbusches, soll ein Abkömmling des legendären Dornenbusches sein, der brannte und doch nicht verbrannte, als Gott Moses berief und ihn mit der Führung der Israeliten aus Ägypten beauftragte, s.a. http://www.claus-seyfried.de/egy/kath.htm.
Wegen der Menschenmassen ist das Kloster nur an fünf Tagen in der Woche jeweils drei Stunden geöffnet. Touristen ist lediglich ein kleiner Teil des Klosters zugänglich – ein Hof mit dem Mosesbrunnen (von dem die Überlieferung sagt, Moses habe hier seine zukünftige Frau getroffen), die Verklärungskirche (sie soll die älteste ununterbrochen genutzte Kirche der Welt sein) und ein Verkaufsraum für Bücher. Außerhalb der Klostermauern ist ein Besuch des Beinhauses Pflicht. Dort türmen sich die Gebeine von Generationen von Mönchen und Einsiedlern, getrennt in Beinknochen, Armknochen, Schädel und so weiter. Die Schädel reichen beinahe bis zur Decke. Ob der islamische Prophet Mohammed, Kalifen, türkische Sultane, ägyptische Könige oder auch Napoleon haben das Kloster unter Ihren Schutz gestellt und es so immerhin über die Jahrhunderte vor Plünderung und Zerstörung bewahrt.
Der größte und wertvollste Schatz des Klosters ist dessen Ikonensammlung. Ein Teil davon ist im Narthex (Vorhalle) der Basilika zu sehen. Die ältesten Ikonen stammen aus dem 5.-7. Jahrhundert. Sie sind von beeindruckender Schönheit und können in ähnlich reicher Auswahl nirgendwo in der Welt gesehen werden.
So entsteht eigentlich eher der Eindruck, man ist in einem Museum und nicht in einer Kirche. Besondere Kleinode sind auch die riesigen Zedernholztüren im fatimidischen Stil. Der Innenraum der dreischiffigen Basilika ist 40 Meter lang und 20 Meter breit und durch Säulenreihen unterteilt. Er ist mit viel Gold verziert und mit zahlreichen sakralen Gemälden, Fresken und Mosaiken ausgestattet. Das Fotografieren ist nicht erlaubt.
Herrliche Lüster, ein Brunnen der ewiges Leben spendet - ich hab natürlich reichlich vom dünnen Rinnsal genossen und dann wurde zum Sammeln gerufen. Mit dem Kleinbus noch einmal zu unserer Unterkunft und es sollte geshopt werden. Das fiel aus ich nahm mein Handgepäck mit in den Bus und nversuhte die bequemste Lage einzunehmen bevor irgendwann die unvermeidliche an stand. Diese führte durchs sogenannte Gazellental dann weiter bis zum Golf von Aquaba, aber das ist schon wieder die nächste Geschichte.
Fazit
*****
Herrlicher Ausblick, beeindruckende Fotomotive und Auge wie Füsse kamen voll auf Ihre Kosten. Ein durchaus lohnenswertes Fleckchen Erde und heute werden hoff ich auch die Unterkunftsprobleme behoben sein. weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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anonym, 12.09.2008, 23:36 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
schönes wochenende und lieben gruss
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St.Katharinenkloster - Überlebenskunst mitten im Sinai
Pro:
das Kloster hat über Jahrtausende die verschiedensten Zeitalter, etc überlebt und wird heute noch als eigenes Bistum geführt / Ikonen- und Schriftensammlung / historischer und biblischer Hintergrund
Kontra:
viel zu stark mit Touristen überlaufen, die nicht immer auf die Regeln und Gebote achten.
Empfehlung:
Ja
Neues aus Ägypten! Nach und nach will ich euch jetzt doch auch mal die Umgebung mit ihren Besonderheiten und schönen Ecken näherbringen und dazu gehört natürlich auch das berühmte
KATHARINENKLOSTER am Mosesberg
1) Geschichtliches
2) die Umgebung und Besuchsmöglichkeiten
3) Wichtig zu wissen
4) meine beiden Ausflüge zum Katharinenkloster
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1) GESCHICHTLICHES ZUM KATHARINENKLOSTER
(Die folgende Zeittabelle habe ich der Seite www.schaetze-der-welt.de entnommen)
Kulturdenkmal:St. Katharinenkloster im Sinai
Unesco-Ernennung:2002
Anfang 4. Jh. - Erste Einsiedler am Sinai
324 - Errichtung einer Kapelle durch die Kaiserin Helena (Mutter von Konstantin dem Grossen)
334 - erste klosterähnliche Siedlung
533 - Kaiser Justinius I. lässt das Kloster bauen
565 - Fertigstellung des Baus, Schenkung des Grundes an das Kloster
7. Jh. - Zerstörung des Klosters durch arabische Truppen und Wiederaufbau
10. Jh. - Bau einer kleinen Kapelle auf dem Moses Berg und einer Kapelle auf dem Katharinen Berg
1096 - Das Kloster kommt unter den Schutz des "Königreichs Jerusalem", das von Frankreich gelenkt wird
1096 - Gründung des Ritterordens zum brennenden Busch
12./13. Jh. - Blütezeit des Klosters
1189 – 1192 - Errichtung einer Kreuzritterfestung auf der Insel Jazira Faraun durch Kaiser Friedrich I. Barbarossa
1312 - durch ein schweres Erdbeben werden die meisten Gebäude zerstört
1461 - Fertigstellung des Wiederaufbaus; das Kloster wird der Heiligen Katharina von Siena geweiht
1483 - Tod des Heiligen Fabritius, dessen Reliquien noch heute im Kloster aufbewahrt werden
17. Jh. - Das Kloster wird der Hoheit von Mount Athos unterstellt und ist bis heute eine Außenstelle der Mönche von Athos
19. Jh. - Zar Alexander II übernimmt den militärischen Schutz und finanzielle Verpflichtungen
1892 – 1918 - Das Kloster kommt unter den Schutz Englands
1995 - Fund einer wertvollen Papyrusrolle in einer Felsspalte am Mosesberg
seit Mitte 1996 - Ägyptisch-Britische Archäologen suchen nach versteckten Papyri
++Quelle Ende++
Nach der tabellarischen Übersicht noch einige weiter interessante und wichtige Dinge:
Ursprünglich sollte das Katharinenkloster nicht an der Stelle des „brennenden Dornbuschs“ gebaut werden, sondern auf einem strategisch günstigen Punkt für die römische Armee. Allerdings baute es der Baumeister Stephanus an diese Stelle und musste dafür sein Leben lassen. Seither ist das Kloster eine zentrale Stelle der christlichen Kultur, sowie auch eine Pilgerstätte (wobei der „Pilgerstrom“ heute nicht mehr wirkliche Pilger sind – aber dazu später mehr). Es wurde zum Schutz der Pilger gebaut vor den immer mehr werdenen Überfällen durch Nomaden.
Durch Moses und die Übergabe der Zehn Gebote auf dem Gipfel des „Djebel Mosa“ (der Mosesberg, wie er auf arabisch genannt wird) wurde der Ort mitten im Sinai heilig und berühmt. Der „brennende Dornbusch“ ist - so sagt man - der einzige dieser Art, der im Sinai überhaupt brennt.... ähm, wächst. :-)
Während Moses auf dem 2285m hohen Gipfel des Berges die 10 Gebote empfing tanzte unten das Volk Israel um das Goldene Kalb wird in der Bibel erzählt – ein Beduine erzählte mir vor kurzem, dass man in den Felsen des Mosesberges immer noch die Umrisse des Kalbes entdecken könne, weil es praktisch in den Fels verschwunden sei. Und daneben soll sich ein Abdruck Moses befinden, der das Kalb dort zerstörte – interessante Geschichten gibt es bei den Beduinen zu hören!
Das Katharinenkloster wurde nach der Schutzpatronin benannt, deren Legende als Märtyrerin unter anderem wie folgt beschrieben wird (Quelle www.wikipedia.org)
In der christlichen Legende ist die Heilige Katharina eine junge, intelligente Schönheit, die der Jungfräulichkeit geweiht ist. Sie soll eine Königstochter gewesen sein, die um 300 n. Chr. im ägyptischen Alexandrien lebte. Ein Einsiedler soll sie vom Glauben an Jesus Christus überzeugt haben.
Ihre Verehrung verdankt sie folgender Legende:
Als der römische Kaiser Maxentius Christen zum Märtyrertod verurteilt hatte trat Katharina ihm entgegen und fragte ihn, weshalb nicht er zum Christentum übertrete, statt von den Christen das Götzenopfer zu verlangen. Sie bestand auf ihrem Recht, in einer Diskussion zu beweisen, dass sie die besseren Argumente habe. In einer öffentlichen Diskussion, zu der der Kaiser seine besten 50 Philosophen und Gelehrten aufgeboten hatte, brachte sie so einleuchtende und gelehrte Argumente für das Christentum vor, dass sich alle 50 auf einen Schlag vom Heidentum zum Christentum bekehrten. Weil sie nicht vermocht hatten, Katharina vom christlichen Glauben abzubringen, schickte der Kaiser alle Fünfzig auf den Scheiterhaufen.
Von ihrer Weisheit und Schlagfertigkeit fasziniert, bot der Kaiser Katharina die denkbar höchste Machtposition an seiner Seite an. Sie lehnte ab, worauf der Kaiser sie dadurch zu gewinnen suchte, dass er ihr die Kleider vom Leib riss und sie einkerkern und foltern ließ. Als sie im Kerker war, brachte ihr eine weiße Taube zu Essen und ein Engel tröstete sie, was die Wachmannschaft so beeindruckte, dass sich die Männer ebenfalls bekehren und taufen ließen.
Man brach Katharinas Arme und Beine und band sie auf ein brennendes Rad, das jedoch - mit den Folterknechten - von einem Blitzschlag getroffen wurde. Daufhin trat die Kaiserin ebenfalls zum Christentum über, worauf der Kaiser Katharina erst die Brüste abreissen und sie dann enthaupten ließ.
Aus ihren Adern floss Milch statt Blut. Engel brachten ihre sterblichen Überreste zum Berg Sinai.
500 Jahre später wurden ihre Gebeine dort gefunden und der Heiligen zu Ehren wurde das Katharinenkloster an der Fundstelle gebaut. Aus ihren Gebeinen fließt - so die Legende - unaufhörlich ein heilkräftiges Öl.
Theologen gehen heute davon aus, dass die Legende um die Heilige Katharina keinen direkten historischen Kern hat
++Quelle Ende++
2) UMGEBUNG UND BESUCHSMÖGLICHKEITEN
DIE UMGEBUNG UND DAS KLOSTERAREAL
Der Weg zum Kloster und die grosse Umgebung besteht aus Bergen, Bergen und Sand. Die Berge hier im Sinai finde ich äusserst interessant, denn sie brechen sozusagen steil aus dem Boden heraus, was man so nicht erwartet. Es gibt keinen ansteigenden Hang, sondern bald im 90° Winkel steig die Wand aus dem Boden. Der Boden überall ist bedeckt mit Wüstensand – so sieht es aus als ob jemand einen riesigen Eimer Sand über den Bergen ausgeschüttet hat und damit den eigentlichen Grund mit den schrägen Hängen bedeckt hat. Die Gesteinsformationen sind ebenso bizarr wie bunt getüncht. Eckig und kantig zeigen sich die Hänge, keinerlei Pflanzen oder Vegetation wächst dort – ausser ganz selten mal ein winziges fast verdörrtes Pflänzchen oder auf flacher Ebene zwischen den Bergen mal ein einsamer Baum. Die Farben ziehen sich quer durch das Gestein je nach Zusammensetzung. Erzhaltiges Gestein erscheint silber-grau, kupferhaltiges in rotbraun. Es sind alle Nuancen von dunklem Braun bis hellem Beige zu sehen. Man sollte die Fahrt zum Kloster auf keinen Fall verschlafen (ausser ihr macht die Nachtfahrt...), denn die Aussicht auf die Umgebung ist sehr interessant und beeindruckend.
In der Nähe des Klosters gibt es eine kleine Hotelanlage, die irgendwie an Familie Feuerstein erinnert mit ihren kleinen Steinhäuschen, in denen die Zimmer untergebracht sind. Dort gibt es in der Regel das Mittagessen für den Ausflug – ich fand es nicht schlecht für ein Wüstenrestaurant. Die WCs waren den Umständen entsprechend annehmbar... ;-)
Das Kloster liegt in einer Talmulde vor dem Mosesberg und dem Katharinenberg auf etwa 1570m Höhe, umgeben von etwa 15m hohen Mauern gleicht es in gewisser Weise einer Festung – als die es früher ja auch für die Pilger gedacht war – ein Ort des Schutzes.
Das Kloster besteht nicht nur aus dem relativ kleinen Bereich, der für die Touristen geöffnet ist, sondern erstreckt sich dahinter noch ein ganzes Stück. Ausserhalb der eigentlichen Klostermauern befinden sich einige Unterkünfte, Toilettenräume (allerdings weit entfernt von europäisch gewöhntem Standard), sowie auch das Gebeinhaus – das Ossarium. Hier werden die Gebeine der Mönche aufbewahrt, die je im Kloster gestorben sind. Es sieht recht seltsam aus dort. Für jeden, der noch nie ein Gebeinhaus gesehen hat – die Knochen sind je nach Art sortiert und in Ausbuchtungen in den Wänden eingelagert. Da liegen Schädel auf Schädel, Oberschenkelknochen neben Fingerknochen... – alles fein säuberlich aufgestapelt. Es ist recht kalt im Gebeinhaus, selbst im Sommer bleibt es dort kühl.
Die Kapellen und die Basilika befinden sich innerhalb der Klostermauern. Unter dem Wort Basilika stelle ich mir etwas ziemlich grosses vor, aber diese ist doch recht klein. Es ist ja auch keine Basilika für eine Stadt, sondern für ein Wüstenkloster als Pilgerstätte. Die Ausmasse sind etwa 40m Länge x 20m Breite. Die Basilika ist innen reich geschmückt, es hängt viel von der Decke (unter anderem goldene Weihrauchbehältnissen (ich weiss leider nicht wie man die genau nennt)), Kerzenleuchter sind angebracht, es stehen Statuen an den Seiten und neben den Säulen stehen zum Mittelraum die Stehsitze für die Mönche und Priester. Insgesamt ist der Raum reich dekoriert – um die "Schätze" zu schützen, darf man dort nicht fotografieren. Vor dem Eingang zum Innenraum gibt es Vitrinen mit kunstvollen Ikonen, die nur einen kleinen Teil der Sammlung darstellen. Sie werden nicht beleuchtet, da sie sehr lichtempfindlich sind – fotografieren auch ohne Blitz! Das mit interessanteste an der Klosteranlage ist für mich die Vereinigung von christlicher und islamischer Religion in Form von Bauwerken an diesem Ort. Neben den Kapellen und der Basilika gibt es dort auch eine kleine Moschee mit einem Minarett, die noch aus der Fatimidenzeit stammen, aber nie abgerissen wurden.
Sehr interessant zu besuchen wäre die Bibliothek und uralte Ikonensammlung des Klosters. Diese sind allerdings – und das zu Recht wie ich finde – dem allgemeinen Publikumsverkehr nicht zugänglich. Die Bibliothek ist neben dem Vatikan die zweitgrösste Ansammlung von handschriftlichen Aufzeichnungen bereits aus frühchristlicher Zeit. Die Ikonensammlung reicht über 2000 Stück hinaus.
Die alten Mönche laufen alle in schwarzen langen Gewändern herum, mit langen grauen Bärten und Haaren und schwarzen „Kappen“. Man sieht sie kaum während der Besuchszeit, weil sie sich da eher im Hintergrund in ihren privaten Räumlichkeiten oder der Bibliothek befinden. Die kleine Mönchsgemeinde ist sozusagen vom Aussterben bedroht, weil keine jungen Mönche mehr nachkommen, um das Kloster weiterzuführen.
3) WICHTIG ZU WISSEN
- Reisepass mitnehmen, da es unterwegs „Checkpoints“ gibt (militärische Passkontrolle – wichtig ist dabei auch das Visum für ganz Ägypten)
- Kleidung mitnehmen, die Schultern und Knie bedecken, für Frauen UND Männer (wer nackte Schultern oder Knie zeigt wird nicht ins Kloster hinein gelassen)
- nehmt euch ein Lunchpaket mit, denn die Fahrt ist schon lang und bis man endlich Mittagessen bekommt hängt evtl der Magen schon in den Kniekehlen
- Fotografierverbot beachten
- die alten Eingangstüren der Basilika stammen noch aus der Fatimidenzeit und dürfen nicht berührt werden. Da der Raum so eng ist, können sie nicht abgesperrt werde – bitte gut darauf achten, dass ihr sie nicht berührt!
- das Kloster ist nur morgens von 09.00h – 12.00h geöffnet, täglich ausser Freitags, Sonntags und an orthodoxen Feiertagen
- wer den Mosesberg hinaufgehen möchte, sollte beachten geeignete Schuhe mitzunehmen (Flip Flops oder gar Stöckelschuhe sind absolut unpassend – hab ich dort schon gesehen!). Wer Probleme mit den Knien oder Hüften hat, sollte den Aufstieg lieber bleiben lassen.
- nachts kann es auf dem Mosesberg empfindlich kalt werden (bis Anfang des Sommers) – Zwiebellook ist am sinnvollsten. Dafür ist es tagsüber beim Kloster sehr sehr heiss – typisches Wüsten- und Bergklima.
4) MEINE BEIDEN AUSFLÜGE ZUM KATHARINENKLOSTER
Ich habe im April 2003 den ersten Ausflug dorthin unternommen – zusammen mit einer Freundin bin ich zuerst auf den Mosesberg und dann kam der Besuch im Kloster. Im November 2003 war ich nochmal mit meinen Eltern dort, allerdings nicht auf dem Berg, sondern diesmal eine Tagesfahrt in Kombination mit Dahab am Nachmittag.
Der Aufstieg auf den Mosesberg war an sich interessant und hätte ein sehr schönes Erlebnis werden können, allerdings wurde die Atmosphäre durch die Massen von Touristen stark beeinträchtigt – womit ich nochmal zurück kommen möchte auf den „Strom von Pilgern“ die jährlich zum Kloster kommen. Es ist zu sagen wir mal 95% ein Strom von Touristen, der das Kloster besucht. Pilger gibt es nur noch wenige. Der Weg auf den Berg ist ein sandig-steiniger Serpentinenweg, auf dem sich die Masse der Menschen nach oben schiebt. Unterwegs hat man plötzlich immer wieder eine Kamelschnauze neben dem Gesicht, wenn wieder einmal ein Beduine versucht, einem einen Ritt auf dem Kamel nach oben anzudrehen. Es wäre wohl bequemer, aber damit wäre die Besteigung des Berges unsinnig finde ich. Ausserdem verlangen sie horende Preise für den relativ kurzen Weg. Versucht den Weg allein zu schaffen, ausser ihr könnt wirklich überhaupt nicht mehr. Ich konnte zwar wirklich überhaupt nicht mehr und musste alle fünf Meter eine Sitzpause einlegen, aber ein Kamel hab ich trotzdem nicht genommen, auch wenn die Beduinen sehr penetrant neben mir her gelaufen sind. Alle paar Kurven gibt es kleine Läden, wo man Getränke und kleine Snacks kaufen kann – also von Natur und besinnlichem Aufstieg ist nicht mehr viel übrig. Ganz auf den Gipfel hab ich es nicht mehr geschafft, denn die etwa 700 Stufen am Ende des Weges wollten meine Beine einfach nicht mehr erklettern. So blieb ich mit meiner Freundin beim letzten Lädchen sitzen und wir genossen nur mit drei weiteren müden Geistern in dann wirklich aller Ruhe den Sonnenaufgang bei einem heissen Glas Pfefferminztee. Auf dem Gipfel hat sich die Masse gedrängt und wir hatten unsere Ruhe und schauten und hörten den Bergen und der Wüste beim Aufwachen zu.
Das Kloster war bei beiden Ausflügen sehr sehr voll. Es ist wirklich schade, dass in der kurzen Öffnungszeit alle Gruppen auf einmal hineingeschleust werden, denn so verliert man erstens den Überblick (überall brüllen Reiseleiter die Namen der Gruppen, damit der Touri weiss wo er hingehört) und zweitens ist die beschauliche und besinnliche Atmosphäre, die man in einem Kloster erwartet komplett dahin. Nichts destotrotz war der Besuch sehr interessant. Vor allem, wenn man an der Basilika hochschaut und direkt daneben das Minarett in den Himmel ragt. Es gibt sehr sehr viel Geschichte zu hören während des Besuchs, die ich nach der Nachtwanderung auf den Mosesberg komplett „verpennt“ habe, denn ich war einfach viel zu müde, als dass ich irgendetwas hätte aufnehmen können. Wer sich für die Geschichte interessiert, dem würde ich doch eher zu der Tagestour mit Dahab oder auch noch zu einem anderen Kloster empfehlen, dann seid ihr richtig dabei anstatt im Halbschlaf.
Puh, schnauf – viel erzählt und es gäbe noch viel viel mehr, aber mehr als die sechs Seiten, die ich jetzt gerade getippt habe möchte ich euch nicht zumuten ;-))
Bei der Produktbewertung vergebe ich fünf Sterne, auch wenn es heute so stark mit Touris überlaufen ist, aber das Kloster hat mehr als die fünf Sterne verdient und meine volle Empfehlung natürlich auch!
In diesem Sinne – wir sehen uns am Sinai!
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retilein, 30.01.2008, 01:23 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
ich finde es klasse von dir berichtet und mal sehen ob ichs schaffe auch etwas zu papier zu bringen
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redwomen, 02.05.2005, 21:19 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
ich glaube *mariamalgrübelnmuss* da waren meine Eltern auch schon einmal. Aber sie haben sie an die "Gepflogenheiten" gehalten. -kommen halt auch viel mehr rum wie ich, sind ja schließlich Rentner und "verprassen" mein Erbe.
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