Pro:
Zuverlässigkeit
Robust
Hohe Anhängerlast
Vergleichsweise geringe Wartungskosten
Kontra:
Teilweise schlechte Materialien
Lackierung nicht wirklích gut
Schwankungen in der Produktionsqualität
Empfehlung:
Ja
3 Jahren Erfahrung mit einem KIA Sorento 2.5 CRDI Executive: Zeit der Abrechnung. Nach nunmehr 90.000 km kreuz und quer durch Deutschland über Stock und Stein.
Erster Eindruck:
Optisch ist der schon seit einigen Jahren und auch in der neuesten 2007er Version kaum äußerlich veränderte Sorento immer schon ein Hingucker. Meist verwechselt mit einem M-Klasse Mercedes, der hier Designvorbild des Sorentos war, hat er sich für KIA zum Bestseller entwickelt. Es gab Zeiten, wo man auf einen Sorento so lange wie auf einen Mercedes warten musste. Prozente beim Kauf gab es nicht. Man konnte froh sein, einen zu bekommen, vor allem einen "Executive" der von der BRABUS-Tochter CRD in Bottrop "neue Kleider" bekam. Zuerst in einer Sonderserie von rund 1.000 Stück produziert. Nun, das Executive-Paket mit verändertem Heck und anderer Frontschürze, Alcantara im Innenraum und schwarzer Vogelahorn-Optik, Einstiegsleisten und Alu-Pedale, breiten 19"-Zoll-Alus hat auch seinen Preis.
Inneneindruck:
Der Innenraum des Sorentos ist klar und sachlich. Elektronische Spielerein sucht man vergebens und muss sich auch mit einigen nicht beleuchteten Tasten zur Bedienung auseinandersetzten.
Alle Bedienungselemente sind gut zu erreichen, wobei man den Taster für die Aktivierung des Tempomanten doch lieber in der Nähe seinesgleichen hätte. Dinge wie Bordcomputer wird man bis 2006 nicht finden.
Ansonsten eigentlich alles funktionell gestaltet und viele (ich glaube die meisten!) Flaschenhalter seiner Klasse.
Leider ist in Deutschland kein vernünftiges Navigtionsgerät von Werk aus zu bekommen. Jedoch bietet der Sorento durch seinen Doppel-DIN-Schacht Platz für ein Gerät aus dem Zubehörhandel (z.B. von KENWOOD oder Zetec)
Manko des Innenraums ist jedoch das extrem empfindliche Plastik der Innenverkleidung, die Kratzer unvermeidbar macht. Man sollte also nicht allzu lange Fingernägel sein Eigen nennen. Das es "billig" aussieht, mag ich angegsichts der "Executive"-Version nicht sagen zu können. Diese trügt ein wenig über den Gesamteindruck hinweg und wertet das Fahrzeug auf. Nach 3 Jahre sind aber beim Alcantara an Lenkrad, Türverkleidung und Mittelkonsole schon deulich Abnutzungsspuren.
Cockpit:
Das Cockpit ist übersichtlich und verwirrt nicht durch unnütze Anzeigen. Alle Instrumente sind gut ablesbar und die Schalter sind gut zu erreichen. Bequem für den Automatikfahrer ist auch der Fußraum mit einem breiten Abstellplatz für den linken Fuß.
Unschön ist allerdings, dass man in Korea nicht in der Lage ist, eine Uhr im 24-Stunden-System zu integrieren, selbst bei den neuesten Modellen nicht.
In anderen Ländern gibt es zahlreiche Veränderungen des Cockpits, die man sich teilweise hierzulande wünschen würde, aber nicht bekommt. So gibt es in einigen Ländern eine schöne Ablagemöglichkeit oberhalb des Radio-Schachtes.
Sicherheit:
Der Sorento bietet alle gängigen Sicherheitsausstattungen, die man mittlerweile auch in Kleinwagen bekommt. Bei Crashtests des ADAC erreichte der Wagen nur 9 von 16 Sternen. Allerdings sind in der SUV - und in der Klasse "mittlerer" Geländewagen kaum Berauschendes dabei. Manko ist die grundsätliche Konstruktionsart solcher Fahrzeue mit Leiterrahmen. Vor allem wenn sich solche Fahrzeuge mit ihren über 2 Tonnen auf den Kopf legen, sieht man "alt" aus. Es fehlt hier an Steifigkeit in der Dachkonstruktion. Hier ist jede gute Limosine überlegen.
Image:
Was ist das für ein Auto, sind Sie zufrieden mit dem Wagen? Diese Frage wird man Ihnen öfters stellen.. Der Sorento wirkt europäischer als die meisten anderen Fernöstler seiner Klasse. Er hat kanntige oder besser markante Züge und gute Proportionen, insbesondere mit den Seitenbeplankungen stimmen diese einfach.
Auf Grund des Erscheinungsbildes und der Grösse des Fahrzeuges hat man schon mal öfters den "geh zur Seite"-Effekt.
Fahreigenschaften:
Leute: Es ist ein Geländewagen mit guter Strassentauglichkeit, oder ein Strassenwagen mit guter Geländetauglichkeit? Sicher kann man das Fahrverhalten mit einer modernen Limosine wie 5er oder E-Klasse, A6 und Co. nicht vergleichen, aber mit denen kämen Sie auch bestimmt nicht durch 50 cm tiefes Wasser, ohne dabei nasse Füsse zu bekommen. Angesichts der Klimaentwicklung sollte man sich doch künftig einen SUV zulegen ;-)
Das Fahrzeug versucht ein Kompromiß aus beiden Welten Gelände/Strasse zu machen und das ist recht gut gelungen im Vergleich zu einigen Mitbewerbern, insbesondere aus Amiland.
Die Sitzposition ist gut und man hat alles im Blickfeld. Empfehlenswert ist aber die Nachrüstung eines PDC (Park-Distance-Kontrol oder Einparkhilfe genannt), die sich sicherlich schnell armortisiert angesichts der imensen Lackiererkosten. Schon ein Stossfänger verkratzt und die Kosten sind raus.
Im Anzug ist der Sori mit seinen 140 PS (jetzt neu mit 170 PS!) ist gemächlich aber voll und ganz ausreichend. Es gibt jedoch zahlreiche Anbieter, die etwas mehr aus dem Motor rauszuholen. Aber Vorsicht! Garantieverlust!
Wenn der gute, aus italienischen Ursprung stammende Vierzylinder Common-Rail-Diesel mal richtig warm ist, dann verrichtet er gut seine Dienste. Eine wahre Alternative stellt natürlich der 3,6 V6 dar, sofern man ihm eine Gasanlage spendiert. Ansonsten zieht er einem die Hosen aus, denn unter 16 Liter tut sich nicht viel.
Der Diesel kommt mit 10-14 Liter/100 km aus. Leider gibt es hier von Fahrzeug zu Fahrzeug grosse Differenzen, was den Verbrauch angeht. Allerdings halte ich Werte von unter 10 Liter/100 km für recht unrealistisch. Es sei denn, man schiebt sein Fahrzeug. Über 2 Tonnen fordern eben ihr Attribut.
Ansonsten ist Fahrverhalten, ob Lenkung (recht direkt) oder Neigung bei Kurvenfahren absolut in Ordnung und es macht einfach Spass mit dem Wagen zu fahren. Holperpisten sollte ruhig mit höherem Tempo fahren, da dies deutlich bequemer ist, als jede Berg- und Talfahrt uneingeschränkt im Rücken vernehmen zu müssen. Achtung: Dieses Auto ist also nichts für Bandscheiben-Erkrankte Fahrer, im Besonderen nicht auf der Rücksitzbank.
Wirtschaftlichkeit:
Der Sorento ist kein Verbrauchskünstler, aber das kann man in dieser Klasse auch nicht unbedingt verlangen. Inspektionskosten halten sich im Rahmen. Man sollte sich aber nicht irgendwelche vollsynthetischen Motoröle aufschwätzen lassen, denn der Bursche brauch 8,5 Liter davon und somit 5 Liter mehr als der Golf um die Ecke. Ein gutes 14W40 tut es immer! (siehe Bedienungsanleitung). Auch in Sachen Versicherung sollte man schon bei halbwegs abzeptabler Einstufung und Vollkasko so zwischen 1.000 und 1.200 EUR/Jahr kalkulieren. Hinzu kommen natürlich die 15.000er Intervalle für die Inspektion. Und bloß keine Inspektion vergessen oder zu spät hinfahren, denn dann ist nichts mehr von der 3-Jahres-Garantie da! Ausnahmslos! Auch keine Anschlus-Teile-Garantie. Da ist man bei KIA hart.
Nach 90.000 km stehen dann meist höhere Investitionen an, denn dann sind meist Bremsbelege, Scheiben, Reifen und ein paar andere Dinge hinne, die dann schon mal einen Nachtragshaushalt erforderlch machen. Aber im Vergleich zu deutschen Kollegen in dieser Preisklasse eher noch recht moderat.
Zuverlässigkeit:
In 3 Jahren ist das Fahrzeug nicht wirklich einmal stehen geblieben, und er wurde wirklich über Stock und Stein geprügelt. Selbst nach einem Getriebeschaden habe ich den Wagen 1.200 km im Notprogramm aus Polen zurückfahren können. Ansonsten gab es nur weniges auszuetzen:
1 mal Taster am Tempomat defekt (Garantie)
1 Verriegelung am Tankdenkel (Rost) ausgetauscht (Garantie)
1 Zwischengetriebe ausgetauscht (Garantie)
1 Hauptgetriebe ausgetauscht (wohl Serienfehler gewesen, Magnetschalter defekt) (Garantie)
3 Glühbirnen (2 * Rücklicht, 1 * Scheinwerfer)
1 Zuluftschlauch zwischen Ladeluftkühler und Ansaugbereich getauscht (Garantie)
1 AGR-Ventil (Abgasrückführung) defekt (Kabel gezogen und weiter fahren)
1 Satz Sommerreifen
1 Satz Bremsbeläge
1 Luftfilter
52 Liter Motoröl
mehr wars nach 90.000 km nicht
Fazit:
Der Sori, wie man ihn unter Liebhabern nennt, macht Spass! weiterlesen schließen
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