Pro:
Viele Einsatzmöglichkeiten bei Beschwerden und Unwohlsein
Kontra:
Nichts
Empfehlung:
Ja
Die wohl wichtigste Heilmittelpflanze, die ich in meinem Kräuterbeet habe ist die echte Kamille.
Nachdem die Kamille vorletztes Jahr in meinem Garten sehr von Läusen angegriffen war, sähe ich sie jetzt immer in Töpfen.
Heute stelle ich euch die Kiepenkerl Echte Kamille vor.
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Man kennt die echte Kamille auch unter dem Namen:
"Apfelblümlein"
"Ganille"
"Mägdeblume"
"Mutterkraut"
Der Botanischer Name ist Chamomilla recutita
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Sie wächst aber nicht nur in Gärten, sondern häufig auch verwildert auf Äckern und Böschungen. Da sollte man sich aber gut überlegen, ob man sie pflückt, denn es stecken meist mehr Schadstoffe von Abgasen oder Spritzmittel drin.
Die Aussaat erfolgt zwischen März und Juni.
Man gibt den Samen auf die gelockerte Erde, drückt ihn fest und hält das ganze schön feucht. Die Kamille liebt einen nährstoffreichen Boden in sonniger Stelle.
Die Keimtemperatur sollte 16 – 20 Grad betragen.
Es dauert 5 – 10 Tage bis die Kamille keimt.
Günstige Nachbarschaftsaaten im Garten sind: Rot- und Weißkohl, Zwiebeln
Geerntet werden die Blätter zwischen Mai und August.
In Zeit der Vollblüte werden bei trockenem Wetter alle Blütenköpfchen in einem luftigen Raum getrocknet und später im Beutel aufbewahrt.
Die Kiepenkerl Echte Kamille ist in einer Keimschutztüte, sie reicht für 200 Pflanzen und kostet im Gartencenter oder im Supermarkt 79 Cent.
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Beschreibung der Pflanze:
Die Pflanze hat sehr kahle und verästelte Stengel, die 15cm - 30cm hoch werden. Die Blätter sind kahl und haben schmale fast fadenförmige Zipfel. An den Stengelenden sitzen die gelben Blüten. Die Blütenblätter sind weiß und nach unten geschlagen, sie umrahmen den Blütenkopf.
Die Pflanze riecht sehr aromatisch nach Kamille. Wegen dem eindeutigen Geruch kann man sie auch nicht mit der Acker Hundskamille verwechseln. Die sieht ihr zwar sehr ähnlich, ist jedoch geruchlos.
Die Pflückzeit ist zwischen Mai und August.
Die Blüten werden gepflückt und getrocknet, danach werden sie in dunklen Gläsern, Porzellangefäßen oder Beuteln aufbewahrt. Man kann aber natürlich auch die frischen Blüten verwenden.
Man nimmt Kamille hauptsächlich bei Magen- und Darmstörungen, und natürlich bei Entzündungen.
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Hauptgebrauch: Magen-Darmstörungen, Entzündungen.
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Anwendung und Wirkung:
Die Wirkung der Kamille ist in erster Linie entzündungswidrig und desinfizierend, ferner krampflösend auf die verschiedensten Organe und leicht schweißtreibend sowie appetitanregend.
Innerlich wirkt der Tee vor allem bei Magen- und Darmstörungen, insbesonders bei Blähungen, ferner bei zu träger Magentätigkeit, Durchfall und gegen Brechreiz. Bei Entzündungen der Harnwege wird er seltener verwendet.
Äußerlich hilft er bei schlecht heilenden Wunden und Infektionen der Haut, wie z. B. Ausschläge, Hämorrhoiden, Entzündungen der Mund- und Rachenhöhle und der Augen.
In der Volksmedizin ist die Kamille fast ein Allheilmittel. Sie wirkt auch schmerzstillend, beruhigend und blutreinigend. Den Tee gibt man Säuglingen, wenn ihnen die Nahrung nicht bekömmlich ist. Kinder und Erwachsene trinken ihn bei innerer Unruhe, geistiger Abgespanntheit, Übermüdung, Reizbarkeit, Überempfindlichkeit, Neuralgien und Schlaf-losigkeit. Er hilft bei Magenkrämpfen, Entzündungen und Geschwüren in Magen und Gedärmen und bei Magensäureüberschuß.
Man trinkt Tee und macht warme Kamillenumschläge bei Nieren-, Leber- und Gallenleiden, Blasenschmerzen und Krämpfen und bei schmerzhaftem Urinieren.
Man spült oder gurgelt mit dem Tee bei Mandelentzündungen, Rachenkatarrh und Beinhautentzündung.
Inhalieren hilft bei Schnupfen, Bronchialkatarrh und kindlichem Asthma.
Ein Vollbad lindert Schmerzen, löst Krämpfe, belebt und stärkt.
Sitzbäder nimmt man bei Blasenleiden, Scheidenentzündung, Hämorrhoiden, Unterleibskrämpfen und Menstruationsbeschwerden. Gegen Nagelbettentzündungen, Schweißfüße und -hände nimmt man oft ein Teilbad.
Umschläge helfen bei Hautentzündungen, Geschwülsten, Geschwüren, Furunkeln, Ekzemen, Flechten und Ohrenentzündungen.
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Zubereitung für den Tee:
Ich nehme 1 -2 Teelöffel Blüten für 1 Tasse und übergieße sie mit kochendem Wasser, danach absieben und nach Möglichkeit ungesüßt trinken.
Für Umschläge fülle ich die Blüten in ein Leinen- oder Mullsäckchen, dieses wird kurz ins heiße Wasser getaucht und sofort aufgelegt. Man kann das Säcken mehrmals verwenden.
Für Bäder nimmt man ca. 200g Blüten oder 500g Blüten mit Kraut und überbrüht dieses mit einem Liter Wasser und läßt es 5 Minuten ziehen. Danach wird es durch ein Sieb direkt ins Badewasser gegossen.
Für ein Sitzbad genügt die halbe Menge.
Zum Inhalieren gebe ich einfach 2 Eßlöffel voll Blüten in ein Gefäß und überbrühe es.
Ich verwende die Kamille meist zum Inhallieren bei Schnupfen aber auch bei Husten. Die Dämpfe wirken beruhigend und auch abschwellend auf die Schleimhäute.
Auch mache ich oft Umschläge bei Furunkeln und Hautenzündungen.
Ich möchte die Kamille in meinem Garten nicht mehr vermissen. weiterlesen schließen
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