Kill Bill Vol. 2 (DVD) Testberichte
Auf yopi.de gelistet seit 04/2004
- Action: viel
- Anspruch: anspruchsvoll
- Romantik: durchschnittlich
- Humor: durchschnittlich
- Spannung: spannend
Pro & Kontra
Vorteile
- Darsteller,Anspielungen
- Schauspieler, Locations, Story, Regie, Humor, die vielen zitierten Genres, einfach alles!
- mehr Dialoge, Action und wir erfahren endlich, wie es mit der Braut weitergeht
- rundum gelungener Film, noch besser als der erste Teil
- Die Auflösung des Rätsels; die wenigen Kampfszenen; die Informationen
Nachteile / Kritik
- ein paar langatmige Dialoge
- ... mir fällt kein Kontra ein ...
- nichts
- nichts
- zu viele und zu lange Dialoge; zu wenige Kampfszenen; schlechte Fortsetzung
Tests und Erfahrungsberichte
-
Wenn die Tränen einer Mutter sprechen könnten ...
21.06.2004, 23:26 Uhr von
Daverigger
Der Name ist Daverigger und die Interessen sind breit gestreut. Ich schreibe gerne über Bücher, M...5- Action: sehr viel
- Anspruch: anspruchsvoll
- Romantik: durchschnittlich
- Humor: humorvoll
- Spannung: spannend
- Altersgruppe: ab 16 Jahren
- Meinung bezieht sich auf: Kino-Version
Pro:
Schauspieler, Locations, Story, Regie, Humor, die vielen zitierten Genres, einfach alles!
Kontra:
... mir fällt kein Kontra ein ...
Empfehlung:
Ja
Der Zweite Teil einer Saga, deren erster Teil ein Meer aus Blut hinter sich ließ, um nun im zweiten Teil die unbändigen Kräfte einer Mutter zu entfesseln, die sich ihren Weg durch alle Hindernisse bahnt, um schließlich an ihrem ganz persönlichen Ziel zu stehen. Dieses Ziel ist simpel: Kein Geld. Keine Macht. Kein Ruhm. Nur ihre kleine Tochter in ihre Arme schließen zu können. Und endlich Frieden zu erleben ...
„Kill Bill Vol. 2” knüpft beinahe nahtlos an den vorangegangenen ersten Teil an. Die Braut ist weiterhin auf ihrem blutigen Rachefeldzug und reist einmal um die Welt, um an ihren beinahe-Mördern Vergeltung zu üben. Nach dem allseits bekannten und heißgeliebten „Zehn kleine Negerlein – Prinzip“ hakt sie ihre Liste weiter ab, um am Ende dem Mann gegenüber zu stehen, der den Stein ins Rollen und sie um ihr Leben und ihre Tochter brachte. Eigentlich klingt das wie eine Fortführung des ersten Teils. Aber es ist vollkommen anders – und viel mehr ...
... viel mehr an Inhalt braucht es nicht, um einen Film zu kreieren, der dem bisherigen Schaffen eines Mannes die Krone aufsetzt. Quentin Tarantino schuf mit dem Zweiteiler „Kill Bill“, der eigentlich als ein einziger, längerer Film geplant war, eine Art von filmischem Patchwork, das sich mit seinen Elementen quer durch alle Genres und Epochen zieht. Das Besondere ist jedoch, dass man während der gesamten Spielzeit auf keinerlei Nähte stößt. Alle Elemente, so verschieden und kurios sie auch sein mögen, greifen sauber ineinander, ohne Fehler und ohne Unebenheiten, alles wirkt richtig und passend.
Der zweite Teil, mitunter eine Hommage an Hongkong-Action, Kung-Fu-Eastern und den allseits beliebten Italo-Western, ist das direkte Gegenteil zum ersten Film. Wo vorher Blut in Strömen floss und Körper zerschnitten wurden, wo Gewalt alles diktierte und Dialoge eher rar gesät und daher Nebensache waren, da bildet „Volume 2“ den krassen Gegensatz. Vorherrschend ruhige, gefasste und tiefgehende Dialoge, die erklären, fortführen und Gewalt in den Hintergrund rücken. Der Regen aus ebensolcher Gewalt und Action macht einer Szenerie Platz, die sich vor allem auf eines Gründet: Auf Rückblenden, auf Erläuterungen, auf die Geschichten der Charaktere und auf eines: die Suche der Braut nach Frieden, inmitten all des Chaos.
Die geschickt gesetzte Pointen und detailverliebten Szenerien machen dem chaotischen Rundumschlag des ersten Teils jedoch alle Ehre. An keiner Stelle des Films kommt Langeweile auf, keine einzelne Szene verkommt durch Langatmigkeit oder die von Tarantino zitierte „awkward silence“ – wir erinnern uns an Uma Thurman in „Pulp Fiction“.
Auf Kämpfe und Konfrontationen, so wie sie im ersten Teil uns Zuschauer begeistert haben, muss man jedoch nicht ganz verzichten, schließlich geht es immer noch um den Rachefeldzug der blutdürstigen, um ihre Tochter betrogenen Braut. So erleben wir unter anderem einen atemberaubenden Schwertkampf in einem Wohnwagen inmitten einer menschenleeren, amerikanischen Wüstenlandschaft jenseits der Highways, werden Zeugen der recht unkonventionellen Kampfsportausbildung von Black Mamba bei Pai Mai, dem gnadenlosen und beinahe unbesiegbaren Kung-Fu-Meister, der in bester Eastern-Manier niemals aufhört, seinen langen, schlohweißen Bart zu streicheln und in übertriebener Gestik auf der Schwertspitze der schwarzen Mamba tanzt. Schließlich darf man sich natürlich noch auf das unvermeidliche Aufeinandertreffen der beiden Giganten dieses Films freuen, wenn die Braut im herrlich mexikanischen Ambiente auf ihren ehemaligen Geliebten trifft.
In dieser Hinsicht wird auch deutlich, warum im ersten Teil Tarantino’s Wahl auf Nancy Sinatra fiel, wenn in einem, emotional hart an die Grenzen des erträglichen kratzenden, Höhepunkt des Films die Löwin auf ihr Junges trifft und von diesem symbolisch niedergeschossen wird. Sinnbildlich, wie sich die Braut an die Brust fasst und fällt. Ein Treffer, mitten in ihr Herz.
Die an dieser Stelle unglaublich deutlich heraustretende Emotion ist stellvertretend für den Grundtenor vieler Kapitel dieses zweiten Teils und dessen vorhin schon erwähnte, im krassen Gegensatz zum ersten Teil stehende Ruhe. Die Gefühle der einzelnen Charaktere stechen sehr stark heraus, man erahnt und erkennt Beweggründe für das Handeln einzelner Personen, und – am wichtigsten für das Verständnis des ganzen Films, wie ich meine – erfährt, warum Bill, der in diesem Part nun endlich vom Hintergrund in den Vordergrund wechselt, so gehandelt hat, wie er gehandelt hat. Diese Erkenntnis gibt vielem im Film Sinn und trägt dazu bei, dass sich das Gemälde, das Tarantino in seinen zwei Filmen zeichnet, fast wie von selbst vervollständigt.
Zu den Schauspielern lässt sich nicht viel sagen, außer, dass sie ihre Rollen meisterhaft spielen. Am erwähnenswerten ist meiner Ansicht nach die herausragende Leistung von David Carradine als Bill, der im zweiten Teil nicht mehr nur die Stimme im Hintergrund ist, sondern erstaunlich aktiv wird. Der bisher den meisten als „Kwai Chang Caine“ aus der TV-Serie „Kung Fu“ bekannte Schauspieler verkörpert den Anführer des „Deadly Viper Assassination Squad“ mit einer stoischen Ruhe, Ausgeglichenheit und Perfektion, dass man als Zuschauer nur staunen kann. In einer Zeitschrift habe ich einmal über ihn gelesen, dass er „mit jeder Falte professioneller zu werden scheint“. Das scheint absolut zuzutreffen.
Die Klasse der einzelnen Schauspieler offenbart sich aber vor allem in den ruhigen und wundervoll in Szene gesetzten Dialogen. Das Treffen von Beatrix Kiddo (Wir erfahren in diesem zweiten Teil endlich ihren richtigen Namen) und Bill vor der Kirche in El Paso ist denkwürdig und genial in Szene gesetzt. Zwei Raubtiere, die sich vorsichtig nähern, Schritt für schritt, sich kleine Zugeständnisse machen und in einem befreienden Akt, in der Ruhe vor dem Sturm, einen kurzen Waffenstillstand schließen, um später in einem explosionsartigen Akt von Gewalt auseinander zu gehen. Ein Akt, der nicht gezeigt wird, wohlgemerkt!
In solchen Momenten erkennt man auch wieder, wie wichtig ein guter und passender Soundtrack für einen Film ist. Schon der erste OST war genial, eine Mischung aus Genres wie der Film selbst. In dieser Tradition ist auch der neue Soundtrack abgemischt worden. Ruhige, nachdenkliche und träumerische Töne wechseln ab mit nahezu hektischen, stakkatoartigen Rhythmen, die an keiner Stelle unpassend wirken.
Tarantino gehen in diesem Meisterwerk an Filmkunst an keiner Stelle die Ideen aus. Weder in dem Moment, als die Braut in einem Akt der Verzweiflung versucht, aus dem Sarg tief in der Erde zu entkommen, in dem sie von Bills Bruder Budd lebendig begraben wurde, noch bei Kämpfen, die anscheinend immer wieder gleich sind, sich dann aber doch grundlegend von bisher da gewesenen unterscheiden. Ein besonderes Augenmerk sollte man auch auf den Schwertkampf zwischen Beatrix Kiddo und Elle Driver richten, den die Braut natürlich mit Links gewinnt. Eine Handvoll Martial-Arts, die sich auf der Lehre des Altmeisters Pai Mai – wunderbar von Gordon Liu verkörpert – gründet. Ein Augenschmaus und gleichzeitig Höhepunkt des ästhetisch erträglichen wie ich finde. Und netterweise erfährt man auch, warum Elle Driver ihre schwarze Klappe trägt. Natürlich hatte Pai Mai seine Finger mit im Spiel!
Tarantinos Film ist, wie schon gesagt, ein Kunstwerk, ein Patchwork des Genialen. Müßig der Versuch, alle zugrunde liegenden Zitate, Anleihen und Stil-Elemente benennen zu wollen. Am herausstechendsten sind allerdings die Stilmittel der alten Eastern, der Italo-Western und der alten, amerikanischen schwarzweiß-Gangsterfilme. Schon am Anfang des Films, als die Braut – das Bild natürlich gänzlich schwarzweiß - in wenigen Worten den ersten Teil für den Zuschauer zusammenfasst und dabei in einem Cabrio über mexikanische Straßen fährt wird es klar: Die Art wie sich das Auto bewegt, wie Ihr Haar flattert und wie der Film im Hintergrund eine Autofahrt vortäuscht ... das erinnert uns an die alten Filme, in denen die Helden niemals auf die Straße schauten und lieber mit dem Sitznachbarn Konversation mit Blickkontakt betrieben als auf die abgefilmte Straße zu schauen und beim Geradeaus fahren am Lenkrad ruderten, als hinge ihr Leben davon ab. Tarantino klaut nicht, er leiht sich aus und gibt zurück. Und das nicht zu knapp!
Und mal ehrlich: Wer von uns ist nicht vor entzücken zusammengezuckt, als die Kamera an Pai Mais Gesicht ganz nah heranzoomte und er schallend lachte? Eastern lebt - Danke Quentin!
Dieser zweite Teil führt also das zu Ende, was Tarantino im ersten begonnen hat. Der Orgie aus Gewalt folgt die Orgie aus Emotion, dem verzweifelten Beginn folgt ein Ende voller ... ja, voller was? Das möchte ich dann doch nicht verraten, obwohl ich schon so viel gesagt habe. Klar ist, dass es den absoluten Höhepunkt des Films darstellt, die Erfüllung all dessen, was bis zu diesem Punkt langsam gesteigert wurde. Spannung, Verzweiflung, Qual, Wahrheit, Liebe und Hass, alles findet im Aufeinandertreffen von Beatrix, B.B. und Bill die absolute, explosionsartige Steigerung und man sitzt im Kinosessel, angespannt bis zur letzten Szene, bis zur letzten Sekunde. Und natürlich auch bis zu dem Moment, an dem der Abspann endet ...
Von mir gibt es eine absolute und uneingeschränkte Empfehlung für Kill Bill. Für den ersten sowie den zweiten Teil, ungeachtet der Tatsache, dass es sich prinzipiell sowieso um einen einzigen Film handelt.
Ich bin gespannt auf die Doppel-DVD, die sicher grandios sein wird! weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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anonym, 23.11.2004, 21:37 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
sehr guter bericht zu einem absolut geilen film lg janet
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Stormwatch2k3, 21.06.2004, 23:54 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Jau, August isses wohl soweit mit der DVD. ~~Gruß Norman~~
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Wenn das Töten zur Kunst erhoben wird...
5- Action: sehr viel
- Anspruch: anspruchsvoll
- Romantik: niedrig
- Humor: durchschnittlich
- Spannung: sehr spannend
- Altersgruppe: ab 16 Jahren
- Meinung bezieht sich auf: Kino-Version
Pro:
rundum gelungener Film, noch besser als der erste Teil
Kontra:
nichts
Empfehlung:
Ja
Mit Mehrteilern ist es ja immer so eine Sache. Hat man den ersten Teil gesehen und ist der Mehrteiler gut gemacht, muss man sich auch den zweiten Teil ansehen. Weil ich schon den ersten Teil von „Kill Bill“ aus der Hand von Quentin Tarantino ausgesprochen gelungen fand, war natürlich glasklar, dass ich mir auch den zweiten kurz nach seinem Erscheinen im Kino ansehen würde. Das habe ich nun getan und werde euch nun mitteilen, wie er mir gefallen hat. Bevor ich aber zur Story von „Kill Bill – Volume 2“ komme, werde ich ein wenig auf die Handlung von Teil 1 eingehen.
Die Braut (ihren Namen erfahren wird nicht) war einst Mitglied in einem Killerkommando, das von Bill angeführt wurde. Als sie aussteigt, schwanger ist und heiratet, taucht Bill mit seinem Team auf der Hochzeit auf und tötet die gesamte Gesellschaft, bevor er die Braut mit einem Kopfschuss ins Jenseits befördert.
Doch dort bleibt sie nicht lange. Nach vier Jahren erwacht sie aus dem Koma und hat ihr Kind verloren. Sie beschließt, es Bill und seinem Team heimzuzahlen und begibt sich auf einen Rachefeldzug. Nach und nach will sie sämtliche Teammitglieder töten. Im ersten Teil beginnt sie mit der nun glücklich verheirateten Vernita Green und O-Ren Ishii, die Chefin der Tokioter Mafia ist.
Teil 2 beginnt mit einem kurzen Rückblick auf die Geschehnisse von Teil 1, bevor es dann weiter geht. Denn schließlich stehen auf der Todesliste der Braut noch drei andere Namen: Bills Bruder Budd, Elle Driver und natürlich Bill selbst. Alle gehörten zu Bills Team, das sie in dieser Reihenfolge vollständig auslöschen will.
Doch nicht nur darum geht es in „Kill Bill – Volume 2“. Man sieht auch viele verschiedene Rückblenden in die Vergangenheit. So erfährt man, wie die Braut, deren Namen „Beatrix Kiddo“ wir nun auch vernehmen dürfen, bei dem großen Kung-Fu-Meister Pai Mei in die Kampfkünste eingeweiht wird, wie sie lernt, absolut unnachgiebig Schmerzen ertragen zu können. Endlich wird auch Bill durchsichtiger, man sieht ihn endlich im Bild, was eindeutig zeigt, dass er nicht länger der ist, welcher im Hintergrund die Fäden zieht. Und schließlich läuft alles auf einen finalen Kampf mit Bill hinaus, doch zwischendurch dürfen wir noch einige Überraschungen erleben!
Wie ich es nicht anders erwartet hatte, war der zweite Teil von „Kill Bill“ absolut genial, wenn auch in einer anderen Art als der erste Teil. Autor und Regisseur Quentin Tarantino setzte hier auf mehr Handlung, viele Hintergründe werden erklärt und es wird weniger (vor allem weniger blutig) gekämpft als in Teil 1. So fühlte sich die Trennung zwischen den beiden Teilen „richtig“ an, obwohl es mir nach dem Ansehen des ersten unerträglich erschien, das halbe Jahr zu warten. Doch die Wartezeit ließ den Unterschied in der Stimmung der beiden Filme deutlicher werden und machte das Vergnügen nur noch größer. Das Warten hat sich also doppelt gelohnt!
„Kill Bill – Volume 2“ zog mich absolut in seinen Bann. Ich konnte gar nicht glauben, dass ich schon zweieinhalb Stunden im Kinosessel gesessen hatte, als der Film zu Ende war. Ich schaute zwischendurch nicht einmal auf die Uhr, was bei mir ein Zeichen dafür ist, dass ich völlig gefesselt bin. Ich saugte Die Bilder, die Stimmungen, die Musik und die Handlung förmlich in mich auf und hätte mich sicher gleich noch hingesetzt und die Meinung geschrieben, wenn ich nicht heute morgen früh aufstehen hätte müssen. So unglaublich intensiv waren die Eindrücke, dass ich mich erst noch ablenken musste, um einschlafen zu können. Aber jetzt ist das Ende des Films gerade mal 12 Stunden her und ich kann endlich alles loswerden, was ich zu sagen habe. Es ist eine Wohltat!
Die Story ist so einfach, wie genial und eigentlich recht schnell dargelegt, Killerin steigt aus, man tötet aber alle ihre Freunde, ihren zukünftigen Ehemann und ihr ungeborenes Kind. Sie wacht nach vier Jahren aus dem Koma auf und begibt sich auf einen unvergleichlichen Rachefeldzug. So weit, so gut. Eigentlich denkt man ja, dass das ganze nur auf ein ganz großes Gemetzel hinausläuft, was auf den ersten Teil auch recht passend ist. Doch wie schon erwähnt, hebt sich der zweite Teil von „Kill Bill“ vom ersten ab und der Stil Quentin Tarantinos ließen zumindest für mich die Kämpfe in den Hintergrund treten.
Ich gestehe, dass es teilweise schon recht brutal ist, vor allem, wenn Adlerklauen und Augen zusammentreffen, aber viele andere Szenen habe ich noch deutlicher im Gedächtnis. So ist die Lehre bei dem steinharten Pai Mei absolut beeindruckend verfilmt wurden. Alles strahlt eine gewisse Ruhe aus und wie Pai Mei immer an seinem langen weißen Bart herumfummelt, ist einfach nur komisch. Dabei wird natürlich auch die Härte der Schule, durch welche die Braut alias Beatrix Kiddo gehen muss, eingefangen. Außerdem lernt sie auch die hochgeheime Fünf-Punkte-Akupressur-Herz-Explosions-Technik!
Andere Szenen sind dagegen sehr emotional oder einfach nur witzig. So verhindert Quentin Tarantino, dass der Film in die Eintönigkeit abgleitet und man als Zuschauer immer bei der Sache bleibt.. Die vielen Rückblenden und unterschiedlichen Schauplätze schaffen neue Szenerien und Atmosphären, die „Kill Bill – Volume 2“ abwechslungsreich gestalten.
Ebenso abwechslungsreich gestalten sich Musik und Kameraführung in diesem Film. Die Musik hat große Ähnlichkeit mit der des ersten Teils. Bei Mehrteilern finde ich das immer ziemlich wichtig, weil ich über die Musik sehr leicht in den Film hineinfinden kann. Der Wiedererkennungswert ist dann sehr hoch und ich werde sofort an die Stimmung des Vorgängerfilms erinnert. Das erleichtert mir den Zugang zum Film enorm. Außerdem gefiel mir schon der Soundtrack vom ersten Teil sehr gut, sodass ich von zweiten ähnliches erwartete. Und meine Erwartungen wurden auch voll bestätigt. Abwechslungsreich und äußerst passend ist die Musik zu „Kill Bill 2“.
Faszinierend war hier auch, wie mich verschiedene Kameraeinstellungen und Farbgebungen beeinflussten. Quentin Tarantino spielte hier alles aus. Er kombinierte einmal einen schwarz-weißen Hintergrund mit einem farbigen Vordergrund, gab manchen Szenen eine ganz bestimmte Farbe und schuf so ganz bestimmte Stimmungen. Bilder, Musik und Handlung bildeten eine perfekte Einheit, so dass man mit allen Sinnen, die das Kino bedienen kann, gefesselt wurde.
Die Schauspieler bei „Kill Bill“ darf ich natürlich auch nicht unter den Tisch fallen lassen, denn sie sind wirklich perfekt für ihre Rollen. Uma Thurman wurde diese Rolle auf den leib geschrieben. Als Beatrix Kiddo besteht sie in Kampfszenen durch Brutalität und Gnadenlosigkeit, zeigt aber in anderen Szenen ihre weiche, verletzliche Seite, während sie aber auch in Panik geraten kann. Aber nicht nur ihre komplexe schauspielerische Leistung ist grandios, sie sieht auch noch unheimlich gut aus und hat mich in der Gesamtheit ihrer Leistung stark beeindruckt.
Ihr großer Gegenspieler ist natürlich Bill, der von David Carradine dargestellt wird. Er ist keineswegs nur der gnadelose Killer, für den man ihn immer hielt, sondern auch liebender Vater. Vom einen Moment auf den anderen wechselt er quasi sein Gesicht und gerade, als ich dachte, ich hätte Bill verstanden, verändert sich sein Verhalten radikal. Es war sicher nicht so einfach, Bill zu spielen, aber David Carradine hat diese schwierige Aufgabe sehr gut gelöst.
Zu erwähnen ist auch noch Daryl Hannah als Elle Driver, die wunderbar böse und durchtrieben ist. Und wenn ihr genau hinseht (ihr könnt natürlich auch bis zum Abspann warten), erkennt ihr Samuel L. Jackson im Pianospieler in der Hochzeitskapelle.
Doch so langsam möchte ich zum Ende kommen und euch „kill Bill – Volume 2“ wärmstens ans Herz legen. Natürlich ist das nur sinnvoll, wenn ihr schon Teil 1 gesehen habt und er euch gefallen hat. Quentin Tarantino schuf mal wieder ein Meisterwerk, in dem alles stimmt. Bilder, Musik und Handlung bilden eine perfekte Symbiose, wodurch jedes durch das andere gewinnt. Die Schauspieler sind sehr gut ausgewählt und auch die Action kommt nicht zu kurz, wenn auch Teil 2 nicht so bluttriefend ist wie Teil 1, wirkt es hier doch meist realistischer und nicht so entrückt. Die Altersfreigabe ab 16 ist durchaus angemessen und auch dringend notwendig. Aber alle, welche die Art Tarantinos, durch die Handlung zu springen, mögen, werden auch an diesem Film gefallen finden!
Es wird sicher nicht das letzte Mal gewesen sein, dass ich diesen Film sah. Und so schließe ich meinen Bericht, wie auch der Film schließt, wenn man ganz bis zum Ende des Abspanns durchhält: „Let’s do it again!“ weiterlesen schließen -
Und wiedermal bin ich überrascht...
5- Action: viel
- Anspruch: anspruchsvoll
- Romantik: hoch
- Humor: humorvoll
- Spannung: spannend
- Altersgruppe: ab 16 Jahren
- Meinung bezieht sich auf: Kino-Version
Pro:
Darsteller,Anspielungen
Kontra:
ein paar langatmige Dialoge
Empfehlung:
Ja
Gliederung:- 1.Vorwort
- 2.Story
- 3.Darsteller
- 4.Regie
- 5.Kameraführung
- 6.Musik
- 7.Bemerkenswertes
- 8.Fazit
1.Vorwort
Wiedereinmal war ein Film von Quentin Tarantino im Anlaufen und wiedereinmal war es Zeit für mich und meine Kumpels,ihres Zeichen Tarantinobegeisterter Fans,sich ein wenig mehr als zwei Stunden lang in ein Kino ihrer Wahl zu begeben und sich verwöhnen zu lassen von Action,Dialogen und Schauspielern,die dieses Wort noch verdienen.
Hat es sich gelohnt ist eine Frage,die ein jeder von euch Lesern eurem alten Lügenprinzen stellen wird und ob es euch selbst ebenfalls gefallen würde sind die Fragen,die ich euch nun beantworten möchte!
2.Story[/ib}
Rückblick auf Teil 1:
Die Braut wurde wärend ihrer Hochzeit von Bill und seinen Killern aufgesucht und ihre komplette Hochzeitsgesellschaft wurde von diesen in ein Massaker verwandelt.
Die Braut wacht nach einigen Jahren aus dem Koma auf und beginnt einen blutigen Rachefeldzug.
Teil 2 setzt inmitten dieses Rachefeldzuges ein,wobei dieses Mal Bills Bruder,Bills Lieblingskillerin Elle Driver und schließlich Bill selbst auf dem Programm stehen.
Zunächst einmal gilt als Ziel der Braut Bills Bruder,der zwar sehr heruntergekommen ist und mehr einem alkoholabhängigen heruntergekommenen Penner als einem eiskalten Killer gleicht,aber überraschenderweise die Braut als einziger wirklich ausmanövrieren kann.
Wärend die Braut von ihm also besiegt und begraben wird macht er sich ans Werk das unbezahlbare Henzo-Schwert der Braut zu veräußern an eine von Bills Killerinnen.
Besagte Killerin,Elle Driver,jedoch denkt nicht ans bezahlen und tötet ihn,wird aber kurz darauf von der Braut,welche sich dank ihres Trainings bei einem Kung-Fu-Meister,zu dem sie einst von Bill geschickt wurde,befreien konnte aus ihrem Grab,ebenfalls getötet.
Nun bleibt nur noch einer übrig:
Der Auftragsgeber,ihr alter Boss und Liebhaber,der sie nicht gehen lassen wollte und ihre Hochzeitsgesellschaft umbrachte,sie selbst ins Koma brachte und damit augenscheinlich ihre ungeborene Tochter auf dem Gewissen hat.
Bill!
3.Darsteller
Uma Thurman,alias Die Braut alias Black Mamba
Ich bin sicherlich kein großer Fan von Uma,aber man merkt ihr an,daß Kill Bill zur Hälfte ihr Werk ist.
Selten erlebt man eine leidenschaftlichere Schauspielleistung als hier mit einer geradezu begeisternden Mimik.
Ihr gelang überraschend gut,die in Teil 1 noch sehr wage charackterisierte Figur der Braut weiterzuentwickeln ohne Widersprüche auftreten zu lassen.
Sicherlich mit ein Grund dafür ist ihr Anteil an der Gesamtidee,da sie ja mit Tarantino zusammen die Figuren erfund.
Michael Madsen,alias Budd,Bills Bruder
Madsen ist ein Schauspieler,den man zwar nicht oft in Filmen sieht,der aber immer begeistert.
Hier spielt er Bills Bruder,der im Streit mit diesem auseinanderging und nun als Alkoholiker rumhängt mit einem miesen Job als Rausschmeißer einer Oben-Ohne-Bar.
Madsen spielt die Figur sehr cool und abgebrüht unter einer einer Schicht kaum unterdrückter Resignation und Heruntergekommenheit.
Budd war ganz offensichtlich einst einer der besten Killer im Geschäft,weshalb es ihm als einzigen gelingt die Braut auszuschalten,ist aber mittlerweile nicht mehr gut genug um es mit einer anderen seiner früheren Kolleginnen aufzunehmen.
Die Figur bedauert sein früheres Leben,weshalb er der Braut einen Hoffnungsschimmer gibt zum Entkommen und dafür,letztlich wird er von dieser Figur gerächt.
Eine ungewöhnlich komplexe Figur,aber nichtsdestotrotz eine Figur,die Madsen nicht nur spielt sondern wirklich lebt.
Man erlebt ihn als eine mitleidserregende Gestalt,die man sowohl bedauern,hassen als auch bewundern kann zu ihren jeweiligen Szenen.
Daryl Hannah,alias Elle Driver
Eine der drei Figuren,die in beiden Teilen vorkommen.
Mittlerweile Bills präferierte Killerin.
Sie ist eiskalt und verdankt ein verlorenes Auge ihrem Ungehorsam gegenüber einem gemeinsamen Lehrer mit der Braut,den sie später tötete.
Sie ist in einer gewissen Form die Nachfolgerin der Braut,sowohl beim gemeinsamen Kung-Fu-Lehrer als auch in Bills Organisation.
Deshalb ist es nur allzu logisch,daß sie ebenfalls verzweifelt versucht an eines der legendären Henzo-Samuraischwerter heranzukommen.
Als Budd die Braut beerdigt und Ihr ihres abnimmt ist sie daher eine nur allzu willige Käuferin.Dummerweise kennt sie als Killerin nur eine Art der Bezahlung und nimmt dafür in Kauf Bills Wut zu ertragen über den Verlust seines Bruders.
Hannah spielt die Figur auf einem Mittelweg zwischen Budds verschwindener Abgebrühtheit und dem Zorn der Braut.
Gerade so eben,wie man sich eine Figur vorstellen muss,die gerade dabei ist die Bedeutung dieser Figuren zu übernehmen.
David Carradine,alias Bill
Viele von euch werden David aus der langlebigen Eastern-Serie Kung Fu kennen und tatsächlich spielt er Bill auf eine sehr ähnliche,insbesonders optisch sehr ähnliche Weise!
Carradine spielt einen abgebrühten,eiskalten Killer,der nur drei Menschen gegenüber so etwas wie Gefühle entgegenbringt:
Seinem Bruder Budd,seiner früheren Geliebten der Braut und deren gemeinsamen Tochter!
Allzu sinnig also,läßt er ein Blutbad verichten,als die Braut ihm,seiner Organisation und ihrer Arbeit als Killerin mitsamt dem noch ungeborenen Baby in eine biedere Ehe mitten im Nirgendwo entflieht.
In Teil 2 jedoch lernen wir diese gefühlsbetonte Figur erst wirklich kennen und erleben als Zuschauer einen wirklichen Konflikt beim finalen Kampf,denn letztlich geht es um eine gescheiterte Beziehung in diesen beiden Filmen.
Wie in Kung Fu spielt in Carradine auch hier eine sehr ruhige Figur,die viel redet und eine sehr betonte Mimik verwendet.Zugleich angsteinflößend wie auch Bewunderung rührend anhand dieser alles überschattenden Ruhe.
Besonders bemerkenswert hierbei ist natürlich die Tatsache,daß Madsen seinen Bruder auf eine sehr ähnliche Weise darstellt.
Last but not least,gibt es natürlich wieder einige Gaststars in kaum bemerkten Rollen.
Dummerweise habe ich selbst nur einen gefunden und zwar Samuel L. Jackson als Pianospieler wärend der Hochzeitsgesellschaft.
Man erkennt ihn nur anhand der üblichen Synchronstimme.
Merkwürdigerweise habe ich Tarantino selbst nicht gesehen in einen der beiden Teile,was etwas ungewöhnlich ist,falls er euch also aufgefallen ist,schreibts mir in den Kommentar.
4.Regie
Tarantino setzt im zweiten Teil vermehrt auf Dialoge.
Dabei verwendet er deutlich weniger Agressivität in diesen Dialogen um den coolen Part mehr zu betonen und liefert wieder mal einige endlose Zwiegespräche die vermeintlich belangloses Gelaber darstellen,aber unweigerlich zum blutigen Ende finden.
Eine Technik,die mich vor allem an Pulp Fiction erinnert,insbesondere an die Cafeszenen und an die Dialoge zwischen Vincent Vega und seinem Partner.
Allerdings muss man zugestehen,daß der erzielte Oha-Effekt nicht derart gut rüberkommt,weil man das blutige Ende viel zu sehr erwartet.
5.Kameraführung
Die Kameraführung ist sicherlich nicht ganz so innovativ wie in Teil 1,aber es gibt durchaus auch hier einige bemerkenswerte Neuheiten.
Allen voran wird man sich wohl an die Ausbildungsszenen beim Kung Fu-Meister erinnern und an die Beerdigungsszenen.
Bei letzterem wird mit bemerkenswerten Tontechniken zudem gearbeitet,die einem geradezu mitfühlen lassen,was der Braut zustößt.
6.Musik
Ich hab mich oftmals reden hören,daß Tarantino einen kranken,aber genialen Musikgeschmack hat.
Es ist zwar nicht ganz so extrem wie in Teil 1,aber er bleibt auch hier seinem Stil treu,absolut unpassende für die Szenen und damit verstörende Musik auszuwählen.
7.Bemerkenswertes
Zunächst einmal muss man natürlich auf die bemerkenswerten Schauspieler eingehen,etwas was leider in viel zu vielen Filmen nur mies ist.
Tarantino hat nicht nur ein Talent dafür die richtigen Schauspieler auszuwählen beziehungsweise zu bekommen,sondern sie auch noch zu persönlichen Topleistungen anzuspornen.
Als zweites muss man einfach die abgrundtief viele Andeutungen auf andere Filme erwähnen.
Allen voran natürlich die Figur Bill,die zumindest optisch direkt auch Quai-Chang Caine genannt werden kann mit den langen grauen Haaren,den unbesohlten Füßen,der betonten Mimik und der überdimensionalen Flöte.
Aber es gibt deutlich mehr,wie der Oben-Ohne-Bar in El Paso,in der Budd arbeitet.Es hätte nur noch gefehlt sie hieße Titty Twister und auch der letzte hätte sich an From Dusk till Dawn erinnert.
Oder wie wärs mit einem Kung Fu-Meister,der wie eine direkte Fotokopie aus einem beliebigen Bruce Lee Film aussieht?
8.Fazit
Kehren wir zurück zum Anfang meines Beitrages und beantworten die Fragen,ob mir der Film gefiel,ob ich ihn euch weiterempfehle und warum der Titel dieses Beitrages von einer Überraschung kündigt.
Zunächst einmal ist Tarantino vieles,aber kein Regisseur,der sich wiederholt!
Das neue,ungwöhnliche und mitunter verstörende ist etwas,was diesen Mann in seinen Werken auszeichnet und vermutlich nicht nur ich waren sehr überrascht nach Teil 1 einen nahezu ruhigen Film mit Teil 2 zu erleben.
Aber gerade aus diesem Grund heraus gefällt mir der Film und empfehle ich ihn euch!
Wie oft erlebt man es,daß ein Film wie eine Kopie mit winzigen Variationen in Set,Namen und Darstellern wirkt?
Und vor allem wie oft langweilt einen dieser Umstand?
Tja mit Tarantino ist dem vorgebeugt!
Ich ordne den Film zwar hinter Teil 1 an,da es manche Stellen gibt,die etwas langatmig wirken und nicht gar so sehr überraschen,wie es wohl beabsichtigt war,aber nichtsdestotrotz ein Film,den ich euch weiterempfehle!
Euer aller Lügenprinz! weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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Phantastisches Universum
5- Action: viel
- Anspruch: sehr anspruchsvoll
- Romantik: niedrig
- Humor: humorvoll
- Spannung: spannend
- Altersgruppe: ab 16 Jahren
- Meinung bezieht sich auf: Kino-Version
Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
„I'm the deadliest woman
in the world – but right now,
I'm just scared shitless about
my baby!“
The Bride
„Papa tanzt Mambo, Mama tanzt Mambo.“ Der Pop tanzt sich selbst. Und Tarantino lässt das Kino und Black Mamba tanzen.
Man stelle sich vor, nämlich einen Mord aus Leidenschaft. Das Ergebnis sehen wir alle – eine Leiche. Wie es dazu gekommen ist? Wer will das schon genau wissen? Die Frau, die ihren Mann erschossen hat, erzählt es vielleicht: „so”, der findige Journalist, der die „Story” rekonstruieren will: „so”. Der Staatsanwalt, der gegen die Mörderin ermittelt und seine Akten mit Beweisstücken und Berichten füllt: „so”. Keines dieser „So” wird mit einem der anderen (völlig) identisch sein. Wenn dann ein interessierter Regisseur einen Film über den Fall inszeniert, haben wir ein weiteres: „So”. Und wenn ein weiterer Regisseur aus der Sicht solcher und vieler anderer Filme sich überlegt: Was bleibt übrig von all den Geschichten und Episoden, die das Kino schrieb, die wiederum das Kino irgendwann und irgendwo aus den Leben von Menschen extrahiert hat, und wenn dieser Regisseur zuallerletzt dann noch ein Faible für Martial Arts und Western hat – was glaubt ihr, was dabei herauskommt? Tarantino, und niemand anderes.
Wie „Kill Bill: Vol. 1“ ist der zweite Teil der Geschichte streng durchkomponiert, eingeteilt in die Kapitel 6 bis 10: „Das Massaker von Two Pines“, „Das einsame Grab der Paula Schultz“, „Der grausame Weg von Pai Mei“, „Elle und ich“ sowie „Von Angesicht zu Angesicht.“ Wiederum arbeitet Tarantino mit Rückblenden, bezieht sich auf etliche „Versatzstücke“ der Kinogeschichte und zitiert, wiederum erzählt er eine in sich logische und glaubwürdige Geschichte – und doch erzählt er im Grund eine neue Geschichte, oder: er erzählt die gleiche Geschichte, aber eben nicht dieselbe. Schon die Eingangsszene ist nicht als Martial-Art-Eastern, sondern eben als Western, der sich deutlich auf John Ford und Sergio Leone bezieht, inszeniert.
Inhalt
Während der Probehochzeit zwischen der Braut Beatrix Kiddo (Uma Thurman) – diesen Namen von Black Mamba erfahren wir nun – und Tommy (Christopher Allen Nelson), einem Plattenladenbesitzer, taucht Bill (David Carradine) auf, der vor der Kirche auf einer Bank Flöte spielt. Wie zwei Revolverhelden treten sich Beatrix und Bill gegenüber. Bill, das ist hier nicht mehr der Schlächter aus dem ersten Teil der Saga, sondern ein aus Verletzung gewalttätig Handelnder, der nicht akzeptiert, dass Black Mamba ihr Killerdasein ablegen will. Beide lauern, Bill ist ruhig und cool, spricht leise und bedachtsam. Beatrix bleibt äußerlich gelassen, aber sie ahnt trotz allem nichts Gutes und hat Bill emotional nicht „im Griff“. Als alle – einschließlich des Pfarrers und einiger Gäste sowie des Organisten Rufus (Samuel L. Jackson in einer kurzen, aber prägnanten Szene, auch hier eine Reminiszenz Tarantinos in bezug auf seine eigenen Filme) – beisammen sind, öffnet die Kamera aus dem Inneren der Kirche den Blick nach außen wie aus einem Saloon kurz vor einer Explosion der Gewalt: Leone lässt grüßen. Und trotzdem wird hier nicht kopiert, geklaut, zitiert im üblichen Sinn. Diese Szene, beispielhaft für viele andere, hat einen ganz eigenen, originären Charakter. Sie endet, wie wir schon aus Vol. 1 wissen, mit einem Massaker, das Beatrix (im jahrelangen Koma) überlebt.
Schnitt. Black Mamba setzt ihren Rachefeldzug fort, den sie in „Kill Bill: Vol. 1“ begonnen hatte. Bills Bruder Budd, „The Sidewinder“, hat sich aus dem Killerleben zurückgezogen, sein wertvolles Schwert für 250 Dollar verkauft und arbeitet als ewig zu spät kommender Rausschmeißer in irgendeiner Bar. Beatrix aber unterschätzt seinen Spürsinn, und schon liegt sie mit einer Ladung Steinsalz in der Brust bewegungsunfähig vor dem schäbigen Wohnwagen Budds. Der wittert ein Geschäft. Er will Beatrix Schwert an ihre Rivalin Elle Driver (Daryl Hannah) für eine Million Dollar verkaufen. Die will, dass Black Mamba einen qualvollen Tod erleidet. Budd hat eine in diesem Sinne glänzende Idee. Warum Beatrix nicht lebendig begraben?
Schnitt, zurück in die Vergangenheit. Bill schickt Black Mamba in die Ausbildung nach China zu Pai Mei (Chia Hui Liu), einem Mönch des Lotus-Ordens, der Amerikaner hasst, und Frauen erst recht, und blonde amerikanische Frauen noch mehr. In einer der Tortur nahe kommenden Ausbildung lernt Black Mamba, was kämpfen wirklich heißt.
Schnitt, vorwärts. Beatrix kämpft im Wohnwagen von Budd mit Elle Driver. Mehr sei nicht verraten.
Schnitt. The last fight. Beatrix hat Bill in Mexiko aufgespürt. Und dort erlebt sie eine böse und eine gute Überraschung.
Inszenierung
Was passiert hier eigentlich? Lässt man einmal das Groteske, Absurde, Komische, Heroische, mit denen Tarantino die Handlungselemente gleichsam als Eigenschaften eines bewegten Gemäldes koloriert, sowie auch die Bezüge zu den Genres für einen Moment beiseite, was haben wir dann für eine Geschichte? Haben wir überhaupt eine Geschichte? Bill liebte Black Mamba, aber Black Mamba wollte Beatrix Kiddo sein und träumte von einem „gutbürgerlichen“ Leben. Bill will diesen Traum zerstören. Black Mamba erwacht nach diesem Versuch Bills aus dem Koma und will sich rächen. Der letzte Satz aus Vol. 1 „Is she aware her daughter is still alive?“ scheint Programm. Bill tötet aus Liebe zu Black Mamba, Beatrix Kiddo tötet aus Liebe zu ihrem Traum. Ist das eine Geschichte, wie sie das Leben schrieb? Oder schreibt das Leben Tarantinos eine Geschichte, die nicht nur wie ein Traum aussieht?
In einigen Kritiken zum Film war zu lesen, Tarantino vergöttere seine Hauptdarstellerin Uma Thurman über die Maßen. Mag sein, dass er sie vergöttert. Doch was wir sehen, ist nicht Uma Thurman als Uma Thurman, sondern eine „Diva“ im Film, einen weiblichen Racheengel. Wenn Tarantino Beatrix zeigt, wie sie im Auto fährt, die Kamera direkt in ihr Gesicht, gedreht in Schwarz-Weiß, dann erhebt er diese Frauengestalt zu einer Heldin im Film – ganz ähnlich übrigens, wie er dies mit Pam Grier in „Jackie Brown“ (1997) getan hat (man erinnere sich an die lange Eingangssequenz, in der er Pam Grier auf den schier endlosen Wegen durch ein Flughafengebäude zeigt). Da ist etwas von ungestillter Sehnsucht und unerfülltem Wunsch in diesen Szenen, die auch etwa an Filme von Fassbinder erinnern, in denen Barbara Sukowa, Rosel Zech und Hanna Schygulla auf eine Fassbinder eigene Art „bewundert“ und vor allem als bewunderungswürdig gezeigt werden. „Kill Bill“ ist eben auch so etwas wie Wunschproduktion.
Vergessen wird dabei auch, dass David Carradines Bill der ebenbürtige, zweite Star des Tarantino-Universums in Teil 2 von „Kill Bill“ ist. Ich habe Carradine glaube ich nie in einer überzeugenderen Rolle gesehen. Aus dem Kung-Fu-Star der 70er Jahre wird – und auch hier wirkt die Erinnerung an diese Rollen nachhaltig nach! – eine Mixtur aus einem wortgewandten, ruhigen, intelligenten und schlauen Killer und aus einem verletzten Mann, der nur in der Rache aus „verratener“ Liebe handeln kann.
Man kann den Film allerdings in dieser Hinsicht auch ganz anders lesen, um auf das Thema Wunschproduktion zurückzukommen. Man kann ihn lesen als einen schier endlosen Koma-Traum einer Frau, die nicht zu einer Killerin geworden ist, sondern die sich von einer Killerin in das durchschnittliche „normale“ bürgerliche Leben träumt. Der Schluss des Films lässt fast kaum einen anderen Schluss zu. Dies wiederum verweist auf den Verursacher all dessen – auf Tarantino selbst. Wer rauscht in „Kill Bill: Vol. 2“ vorbei? Der kampferprobte Mönch, der sich unzählige Male den schmalen, langen, weißen Bart streift, eine Kunstfigur, in der sich allerdings so etwas wie höchste Konzentration, Disziplin, Härte gegenüber sich selbst und Weisheit personalisiert; der versoffene, manchmal fast larmoyant, dann wieder skrupellos und zynisch sich gebärdende Budd; die eifersüchtige, hintertriebene Elle Driver, die Schlange mit Schlange; schließlich die kriminelle Vaterfigur des Esteban (Michael Parks), dem – in dieser Hinsicht vergleichbar mit Pai Mei – in seiner Altersweisheit völlig bewusst ist, dass es keinen Ausweg gibt als den Kampf auf Leben und Tod zwischen Beatrix und Bill. Was heißt dies? Es hieße, dass die träumende Beatrix in ihrem Rachefeldzug den Weg Tod durch Liebe respektive Liebe durch Tod durchschreitet und durchkämpft – eben gegen die mehr oder weniger gefährlichen Figuren, die sie dabei trifft und treffen muss und die für das stehen, was für diesen Traum, der sich Familie nennt, so symptomatisch ist. Der hübsch-hässliche Begriff „Familienbande“ zeugt in seiner Doppeldeutigkeit genau davon: von liebendem Zusammenhalt wie von schmerzendem Zwang.
Dafür sprechen im übrigen auch die weit weniger als im ersten Teil inszenierten Actionszenen (in Teil 2 herrschen Wortgefechte vor), etwa der Kampf zwischen Beatrix und Elle Driver im Wohnwagen Budds. Die für einen solchen Kampf mit langen Schwertern in der Realität fast unmögliche räumliche Situation wird nur in der visuellen Inszenierung zu einem glaubwürdigen Etwas. Ähnliches gilt für die Sargszene. Wir sind im Kino, in der Phantasie, und da ist alles erlaubt. Das wichtige dabei ist nicht ein falscher Maßstab von Realistik. Das Wichtige ist die Bedeutung, die der Kampf im Rahmen der Phantasie hat. Das wichtige ist, dass B.B. (Perla Haney-Jardine), die Tochter von Bill und Beatrix nach den Anfangsbuchstaben der Namen ihrer Eltern benannt wurde, von Bill. Das wichtige ist, dass Beatrix und B.B. am Schluss übrig bleiben und fast alle anderen tot sind. Das ist der Traum. Das ist der Film, wie man ihn auch lesen kann, und das ist der Ansatzpunkt, diese Interpretation wieder umzuschmeißen und in Argumentation gegen sie eine andere zu wagen.
„Kill Bill: Vol. 2“ verhält sich zu „Kill Bill: Vol. 1“ einerseits wie eine selbständige, für sich sprechende Geschichte, andererseits wie eine Art Gegenstück, ja Entzauberung des ersten Teils, aber nur, um wiederum einen Zauber zu entfalten, in der nicht wirklich etwas erzählt wird, sondern Wünsche, Phantasien, Hoffnungen und Begierden in einem Amalgam von Gefährlichem und Schönen, Tödlichem und nach Leben Gierigem entfaltet wird, das zu allerlei Spekulativem Anlass gibt und Interpretationen freien Lauf lässt.
Wir sind im Kino. Und last but not least ist Tarantinos Zweiteiler eben auch eine (überzeugende) visuelle Demonstration der messerscharfen Trennung von Realität und Fiktion in dem Sinne, als beides je ureigene Raumzeiten mit je eigenen Regeln und Konventionen entfalten, die man nicht wirklich vermischen kann und sollte. Arbeit ist Arbeit und Schnaps ist Schnaps. Realität und Fiktion haben etwas miteinander zu tun, aber sie sind nie eins, ja, sie überlappen sich nicht einmal im Sinne von „Der Film kommt der Realität aber nahe (oder nicht)“. Gewalt in der Realität ist eine soziale Praxis, Gewalt im Film ist ein visuelles Konstrukt. Im Film kann man alles machen, alles konstruieren, das Publikum in die Irre führen oder dorthin, wohin man es haben will. In der Realität kaum. In ihr schlägt sich die Liebe oder der Hass, die Gewalt oder die Friedfertigkeit eine Bahn – unweigerlich. Im Film schlägt sich die Phantasie eine Bahn, und wenn man will, kann man die Szene, die schon gedreht ist, ändern und eine andere produzieren.
Tarantino hat sein Universum für sein Publikum erweitert. Das ist nicht nur gut, es macht Spaß, und es ist, wenn man darüber nachdenkt, vielleicht manchmal ernsthafter zu nehmen als es im ersten oder zweiten Moment erscheint.
Wertung: 10 von 10 Punkten
Prädikat: Besonders wertvoll
Kill Bill: Vol. 2
(Kill Bill - Vol. 2)
USA 2004, 136 Minuten
Regie: Quentin Tarantino
Drehbuch: Quentin Tarantino, Uma Thurman
Musik: The RZA, Robert Rodriguez
Director of Photography: Robert Richardson
Schnitt: Sally Menke
Produktionsdesign: Yohei Taneda, David Wasco
Darsteller: Uma Thurman (Beatrix Kiddo / The Bride / Black Mamba), David Carradine (Bill), Michael Madsen (Budd / Sidewinder), Daryl Hannah (Elle Driver / California Mountain Snake), Chia Hui Liu (Johnny Mo / Pai Mei), Michael Parks (Esteban Vihaio), Perla Haney-Jardine (B.B.), Christopher Allen Nelson (Tommy Plimpton), Bo Svenson (Reverend Harmony), Jeannie Epper (Mrs. Harmony), Samuel L. Jackson (Rufus, der Orgelspieler), Claire Smithies (Clarita), Clark Middleton (Ernie), Larry Bishop (Larry Gomez), Sid Haig (Jay, der Barkeeper), Reda Beebe (Lucky), Caitlin Keats (Janeen)
Internet Movie Database:
http://german.imdb.com/title/tt0378194
Weitere Filmkritik(en):
„Chicago Sun-Times“ (Roger Ebert) (4 von 4 Punkten):
http://www.suntimes.com/ebert/ebert_reviews/2004/04/041604.html
„Movie Reviews“ (James Berardinelli) (3 von 4 Punkten):
http://movie-reviews.colossus.net/movies/k/kill_bill2.html
© Ulrich Behrens 2004 weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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XXLALF, 17.11.2010, 16:24 Uhr
Bewertung: besonders wertvoll
so, und nun hab ich diesen bericht ganz brav und aufmerksam gelesen, sodass ich auf den 2. teil vorbereitet und gerüstet bin. bw und ganz liebe grüße
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Stirbt Bill jetzt endlich?
5- Action: viel
- Anspruch: anspruchsvoll
- Romantik: niedrig
- Humor: durchschnittlich
- Spannung: spannend
- Altersgruppe: ab 16 Jahren
- Meinung bezieht sich auf: Kino-Version
Pro:
mehr Dialoge, Action und wir erfahren endlich, wie es mit der Braut weitergeht
Kontra:
nichts
Empfehlung:
Ja
eHeute um 15 Uhr war endlich soweit. Ich hatte die Eintrittskarte für Kill Bill Vol. 2 in meiner zitternden Hand! Frisch zurück aus dem Kino erhaltet ihr nun meine ersten Eindrücke…
<<< Inhalt >>>
Der in Teil 1 begonnene Rachefeldzug der Braut (Uma Thurman) geht weiter. Nachdem O-Ren Ishii (Lucy Liu) und Vernita Green (Vivica A. Fox) das zeitliche gesegnet haben, stehen noch Bud, Elle Driver und Bill auf ihrer Todesliste.
Der Film fängt mit einer Rückblende an. In Schwarz-Weißen Bildern erfahren wir die näheren Umstände des Massakers in der Hochzeitskapelle. Weiter geht’s in die bunte farbige Gegenwart, in der wir Budd (Michael Madsen) näher kennen lernen und seine überraschende Begegnung mit der Braut beobachten. In weiteren Rückblenden wird erzählt, was Bill (David Carradine) mit der Braut eigentlich verbindet und warum sie so gut kämpfen kann.
Bevor es zum eigentlich Showdown kommt, wärmt sich die Braut bei dem Kampf gegen ihre ehemalige Kollegin Elle Driver (Daryl Hannah) schon mal auf.
Im letzten Teil kommt die lang ersehnte Abrechnung mit Bill. Über 20 Minuten zieht sich das Duell der beiden, in dem viele offene Fragen beantwortet werden und die ganze Geschichte erst vollständig wird.
<<< Kritik >>>
Der zweite Teil ist ganz anders als Vol 1, aber ergänzt diesen trotzdem hervorragend. Dieser Film ist zwar zum Teil auch brutal und voller Action, aber es gibt viele sarkastische Dialoge, die ich im ersten Teil doch etwas vermisst habe. Diesmal bleibt mir das Popcorn nicht im Hals stecken und es gibt einige Szenen zum Schmunzeln und Lachen.
Die wenigen Actionsequenzen sind hervorragend choreographiert und stellenweise erschreckend brutal, aber wenigstens brauchen die Protagonisten nicht knietief im Blut herumzulaufen.
Hat Quentin Tarantino in Vol 1 hauptsächlich asiatische Filme und Techniken verarbeitet, so taucht in Vol. 2 die eine oder andere Anlehnung an typische Westernfilme auf. Quasi die Vereinigung von Ost mit West. Das ist mir hauptsächlich bei der Musik aufgefallen, da ich 2 Lieder von Ennio Morricone erkannt habe.
Zum Glück werden fast alle offenen Fragen aus Teil 1 beantwortet, die Fäden laufen zusammen und am Ende ergibt alles einen Sinn. So erfährt der Zuschauer, dass es sich bei der Hochzeit (die in einem blutigen Massaker endet) eigentlich um eine Kostümprobe handelte. Wir sehen, wie Elle Driver ihr Auge verliert. Endlich wird auch klar, wie die Braut mit richtigem Namen heißt. Und ganz wichtig, was ist mit ihrem Kind passiert?
Die Kameraführung, Ausstattung, die Auswahl der Schauplätze… all das passt zu Teil 1 und der uns bereits bekannte Stil wird weitergeführt. Als filmisches Mittel benutzt Quentin nur schwarz-weiß Bilder und setzt keine Anime-Sequenz ein (in Vol 1 wurde so das Kindheitstrauma der O-Ren Ishii gezeigt).
Die Musik ist mir diesmal nicht so aufgefallen. Einige Lieder sind zwar ganz nett, jedoch war die Auswahl in Vol. 1 besser.
<<< Schauspieler >>>
Uma Thurman als Braut: sie spielt ihre Rolle überzeugend weiter. Sie wird geschlagen, getreten, erschossen, bespuckt, beschimpft. Trotzdem steht sie immer wieder auf und kämpft weiter. Ich nehme ihr die Rolle als starke Frau, die nur ihre Rache haben will, ab. Besonders beeindruckend ist der Ausdruck ihrer schönen blauen Augen, die regelmäßig in Großaufnahme gezeigt werden. Es ist gut nachzuvollziehen, warum sie Quentin Tarantinos Muse ist.
David Carradine als Bill: in Vol. 1 trat er ja kaum in Erscheinung. In der Fortsetzung liefert er eine sehr beeindruckende schauspielerische Leistung ab. Ursprünglich war übrigens Warren Beatty für die Rolle des Bills auserkoren, zum Glück hat sich Quentin anders entschieden. David gilt als der amerikanische Kung-Fu-Experte. Ich kenne ihn aus der TV-Serie „Kung Fu“, die zurzeit auf Kabel 1 zum x-ten Mal wiederholt wird.
Hier darf er nicht nur seine Kampfkünste beweisen, sondern überrascht auch mit seinem facettenreichen Spiel. Selten habe ich einen solchen Bösewicht trotz allem sympathisch gefunden und hatte sogar Verständnis für sein Handeln. Eine tolle Leistung für den 67-Jährigen.
Er spielt in einigen Szenen sogar mit der Flöte, die er für den Kampfkunstfilm „The Silent flute“ von 1978 eigenhändig geschnitzt hatte.
Michael Madsen als Bud: er spielt einen schmierigen ekligen Looser, der mitten in der Pampa in einem heruntergekommenen Wohnwagen haust. Auch er überzeugt in seiner Rolle und man hat noch nicht mal Mitleid mit ihm, als er mit Elle und der Braut aneinander gerät.
Daryl Hannah als Elle Driver: es ist erstaunlich wie Quentin es schafft, ehemals bekannte und gute Schauspieler auszugraben (man denke an John Travolta in Pulp Fiction). Mir ist Daryl noch als schöne blonde Frau im Gedächtnis, die in ihren bisherigen Filmen mehr schmückendes Beiwerk war. Hier jedoch schockiert sie mich etwas mit ihrer Darstellung der durchgeknallten, hasserfüllten Darstellung als Killerin. Sie spielt die falsche Schlange sehr gut und die Augenklappe steht ihr sogar.
Gordon Liu als Pan Mei – Lehrmeister der Braut: er brachte mich heute meistens zum Schmunzeln. Seine Verkörperung des Kung-Fu-Meisters hatte diverse ironische Untertöne, aber auch seine Kampfkünste sind nicht zu verachten. Zumal er die „5-Punkte-Pressur-Herzexplosions-Technik“ beherrscht. Wer das jetzt nicht verstehen sollte, wird nach dem Film schlauer sein.
<<< Empfehlenswert? >>>
Auf alle Fälle. Wer Vol. 1 gesehen hat, muss auch Vol. 2 sehen. Für das Verständnis ist es auch besser, wenn man den ersten Teil gesehen hat, da beide Teile ja eigentlich ein Film sind.
Das Warten hat sich auf jeden Fall gelohnt. Vol. 2 fand ich persönlich unterhaltender und ironischer, während Vol. 1 zwar künstlerisch beeindruckend war, aber auch mir war es stellenweise zu blutig.
Die Story ist logisch, es gibt auf der einen Seite einige Überraschungen, aber am Ende führen allen Fäden zusammen und es ergibt einen Sinn. Das finde ich sehr wichtig.
Ich werde mir auf alle Fälle mal den ganzen Film ansehen (1+ 2 direkt hintereinander).
Daher 5 Sterne und eine Empfehlung: ab ins Kino.
<<< Fakten >>>
Originaltitel: Kill Bill Vol. 2
Regie: Quentin Tarantino
Länge: 137 Min.
FSK: ab 16 Jahren (finde ich ok, es gibt einig brutale Szenen, aber hey – „Passion Christi“ war auch ab 16 und erschreckender + realistisch brutal)
Caitriona am 24.04.2004 in Bremen weiterlesen schließen
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