Kinder und Jugendliche Testberichte
Auf yopi.de gelistet seit 09/2003
Pro & Kontra
Vorteile
- Immerhin sind Kinder unsere Zukunft und es ist gut, dass immernoch welche geboren werden
- Eine Erfahrung fürs Leben
- Jugendkriminalität gab es schon immer!
- schau mir in die Augen
Nachteile / Kritik
- öfters versaute Erziehung
- das Selbstwertgefühl leidet sehr
- Sie waren noch nie so skrupellos wie heute
- Schlafmangel
Tests und Erfahrungsberichte
-
(((°°°***MAGERSUCHT - KRANKHEIT, LIFESTYLE ODER RELIGION???***°°°)))
15.10.2010, 02:36 Uhr von
julinchen1979
<b>>>Sonnige Sommertage liebende Öko - Veggie - Tante!<<<i>UPDATE/ÜBERARBEITUNG zu meinem Bericht...0Pro:
? ? ?
Kontra:
? ? ?
Empfehlung:
Nein
o o o "ANOREXIA IS A DESEASE. IT’S NOT A LIFESTYLE OR RELIGION. I’M ANTI – ANA!” o o o
Diesmal möchte ich über etwas schreiben was irgendwie mit mir zu tun hat und auch wieder nicht. Es geht dabei um die sogenannte Pro ANA / Pro MIA – Bewegung von der ich mich ganz klar distanzieren möchte, von dem Thema Essstörungen kann ich dies (leider) nicht, denn die „Essprobleme" gehören zu mir und meinem Leben, meiner Psyche. Und werden es wohl immer tun.
°°°WAS IST PRO ANA???°°°
ANA steht für Anorexia Nervosa
Die Bezeichnung erinnert an „Frauennamen“ und verniedlicht dabei eine schlimme und gar lebensbedrohliche Krankheit. Die „Pro ANA – Bewegung“ entstand zu Beginn des 21. Jahrhunderts in den USA, schwappte dann nach Europa rüber. Die Anhänger dieser Bewegung sehen Magersucht als Lifestyle oder gar eine Art Religion an.
Ein Leitsatz ist etwa:
„Magersucht ist eine Krankheit – ANA ein Lifestyle. Folglich bedarf ANA auch keiner Therapie.“
Ich finde das einfach absolut erschreckend. Auch wenn ich (leider) sagen muss dass ich es verstehen und nachvollziehen kann, sich für diesen Weg zu entscheiden. Das Leben mit einer Essstörung ist anstrengend, leidvoll. Aber auch mir kommt der manchmal Gedanke es ist – gerade nach 17 Jahren – der leichtere Weg. Das Leben erscheint sicher nicht nur mir kompliziert und voller Herausforderungen, selbst banale Ding wie das regelmäßige Einkaufen im Supermarkt. Für eine Essgestörte ist die „Einkaufsliste“ übersichtlich: Kaffee, Milch oder Süßstoff, Cola light, (oft) Zigaretten. Evtl. Obst, Kaugummi, Magermilchjoghurt. Entscheidet man sich für ein „normales“ Leben, und dazu gehört auch (wieder) Essen lernen, stellt sich die Frage nach dem Was koche ich? Worauf habe ich Appetit? Schokolade oder Eis? Nehme ich davon (stark) zu? Wie viel? Welcher Käse? Butter oder Halbfettmargarine?... Da ist es verständlich wenn viele bei einem Leben bleiben dass sie kennen und wo es klare „Regeln“ gibt.
°°°WAS FINDET MAN AUF DEN PRO ANA – SEITEN???°°°
o DER BRIEF VON ANA!!! (DIE „GRUNDLAGE“ DER „ANA – ANHÄNGER“) o
„Erlaube mir mich vorzustellen. Mein Name, oder wie ich von sogenannten "Ärzten" genannt werde, ist Anorexie. Mein vollständiger Name ist Anorexia Nervosa, aber du kannst mich Ana nennen. Ich hoffe, wir werden gute Freunde.
In der nächsten Zeit werde ich viel Zeit in dich investieren und ich erwarte das Gleiche von dir. In der Vergangenheit hast du mit bekommen, wie deine Lehrer und Eltern über dich sprachen. Du bist "so reif", "intelligent", "gibst immer alles" und in dir steckt "so viel Potential". Wohin hat dich das alles gebracht, wenn ich fragen darf?? Nirgendwo hin! Du bist nicht perfekt, du strengst dich nicht genug an und darüber hinaus verschwendest du deine Zeit damit, mit diesen Freunden zu reden und über sie und das Zeichnen nachzudenken. Dieser Luxus wird dir in Zukunft nicht gestattet sein.
Deine Freunde verstehen dich nicht. Sie sind nicht ehrlich. Früher, als die Unsicherheit an deinen Gedanken genagt hat, und du sie gefragt hast: "Sehe ich... fett aus?" und sie geantwortet haben "Nein, natürlich nicht", wusstest du, dass sie lügen. Nur ich sage dir die Wahrheit. Deine Eltern...lass uns nicht so weit gehen! Du weißt, dass sie dich lieben und dass sie für dich sorgen, aber die Sache ist einfach die, dass sie deine Eltern sind und verpflichtet sind, so zu handeln. Ich werde dir jetzt ein Geheimnis verraten: Tief in ihrem Inneren sind sie von dir enttäuscht. Aus ihrer Tochter, der mit all dem Potenzial, ist ein fettes, faules Mädchen geworden, das alles, was es hat, nicht verdient hat.
Aber ich bin gerade dabei, das alles zu ändern.
Ich erwarte eine ganze Menge von dir. Du darfst nicht viel essen. Es wird langsam anfangen: Reduzierung der Fettaufnahme, Lesen der Nährwertangaben, Junk Food, Frittiertes etc. wird weggelassen. Für eine Weile wird die Übung einfach sein: Etwas Laufen, vielleicht ein paar Crunches und Sit ups. Nichts zu Schweres. Verlierst vielleicht ein paar Pfunde. Nehme ein bisschen Fett aus diesem Fettbottich deines Bauches. Aber es wird nicht lange dauern, dann werde ich dir sagen, dass das nicht genug ist.
Ich werde von dir erwarten, deine Kalorienaufnahme zu verringern und gleichzeitig mehr Übungen zu machen. Ich werde dich an deine Grenzen treiben. Du musst es ertragen, weil du dich mir nicht widersetzen kannst. Ich fange an, mich bei dir einzunisten. Ziemlich bald bin ich immer bei dir. Ich bin da, wenn du morgens aufwachst und zur Waage rennst. Die Zahlen werden beides - Freund und Feind, und mit rasenden Gedanken betest du, sie mögen niedriger sein, als gestern Morgen. Du siehst mit Schrecken in den Spiegel. Du kneifst dir in das Fett, das da ist und lächelst, wenn du dir über Knochen streifst. Ich bin da, wenn du den Tagesplan gestaltest: 400 kcal, 2 Stunden Sport. Ich bin diejenige, die ihn ausknobelt, weil spätestens jetzt meine und deine Gedanken Eins werden.Ich folge dir den ganzen Tag hindurch. In der Schule, wenn du dich schlecht konzentrieren kannst, gebe ich dir etwas zum Nachdenken: Zähle die Kalorien für den Tag nach. Es ist Zuviel. Ich fülle deinen Kopf mit Gedanken über Essen, Gewicht, Kalorien und Dinge, über die Nachzudenken sicher ist. Denn jetzt bin ich bereits in dir drin. Ich bin in deinem Kopf, deinem Herzen und deiner Seele. Die Schmerzen des Hungers, die du vorgibst zu spüren, bin ich in dir.
Ziemlich bald werde ich dir nicht nur sagen, was du mit Essen machen sollst, sondern auch, was du die GANZE Zeit über machen sollst. Lächle und nicke. Zeige dich von deiner guten Seite. Schlage auf diesen fetten Bauch, verdammt, Gott, bist du eine fette Kuh! Wenn es Zeit fürs Essen ist, sage ich dir, was zu tun ist. Ich mache einen Teller mit Kopfsalat, der wie ein Festmahl passend für einen König aussieht. Reiche das Essen herum. Lass es so aussehen, als hättest du etwas gegessen. Kein Stück... wenn du isst, dann wirst du dir Kontrolle verlieren.... WILLST du das? Wieder eine fette Kuh werden, die du einmal warst? Ich zwinge dich, Models aus Modemagazinen anzustarren. Diese perfekt dünnen, verzichtenden Models mit den weißen Zähnen, Models der Perfektion, die dich von den Seiten der Hochglanzmagazine heraus anstarren. Ich lasse dich erkennen, dass du nie wie sie sein kannst. Du wirst immer fett und nie so schön wie sie sein. Wenn du in den Spiegel schaust, werde ich dir das Bild verzerren. Ich werde dir Fettleibigkeit und Scheußlichkeit zeigen. Ich werde dir einen Sumo-Ringer zeigen, wo in Wirklichkeit ein hungerndes Kind ist. Aber du musst das glauben, denn wenn du die Wahrheit kennen würdest, könntest du wieder anfangen zu essen und unsere Beziehung würde zerbrechen....
Manchmal wirst du rebellieren. Du wirst das kleine rebellierende, fieberhafte Gefühl, das in deinem Körper zurückgeblieben ist bemerken und du wirst dich runter in die dunkle Küche wagen. Die Kühlschranktür wird sich, leise knarrend, langsam öffnen. Deine Augen werden das Essen streifen, dass ich in sichern Abstand von dir aufbewahrt habe. Du wirst deine Hände lethargisch, wie in einem Albtraum durch die Dunkelheit nach einer Packung Cracker greifen sehen. Du stopfst sie in dich hinein, mechanisch, nicht wirklich schmeckend, aber einfach genießend, dass du etwas gegen mich tust. Du greifst nach einer weiteren Packung, einer weiteren, einer weiter, einer weiteren. Dein Magen bläht sich auf und fängt an lächerlich auszusehen, aber du willst nicht jetzt schon aufhören. Und die ganze Zeit schreie ich dich an aufzuhören, du fette Kuh, du hast du hast wirklich keine Selbstkontrolle, du wirst fett werden.
Wenn es vorbei ist, wirst du dich wieder an mich ran klammern, mich nach Rat fragen, weil du wirklich nicht fett werden willst. Du hast eine der Hauptregel gebrochen und willst mich jetzt zurück. Ich zwinge dich ins Badezimmer, auf deine Knie, du starrst ohne Gefühl in die Kloschüssel. Deine Finger werden in deinen Rachen gesteckt und nicht ohne eine große Menge Schmerz wird dein Essen rauskommen. Wieder und wieder wird das wiederholt, bis du Blut und Wasser spuckst und du weißt, dass alles raus ist. Wenn du aufstehst, wird dir schwindelig sein. Werde nicht ohnmächtig! Stehe aufrecht! Du fette Kuh, du verdienst es Schmerzen zu haben. Vielleicht entscheide ich mich bald anders, um dich von dem Gefühl des Ertappens zu befreien. Vielleicht bringe ich dich dazu Abführmittel zu nehmen und du wirst bis in die frühen Morgenstunden auf dem Klo sitzen, mit einem drückenden Gefühl in dir. Oder vielleicht ich bringe dich dazu dich selbst zu verletzen, deinen Kopf vor eine Wand zu schlagen, bis du schreckliche Kopfschmerzen bekommst. Ritzen ist genauso effektiv. Ich will, dass du dein Blut siehst, wie es deinen Arm runterläuft und in diesem Bruchteil der Sekunde wirst du merken, du verdienst ihn, egal welchen einen Schmerz ich dir gebe. Du bist deprimiert, besessen vom Schmerz und dem Verletzen. Du greifst nach außen aber niemand wird dich sehen oder dir zuhören. Wen interessiert’s? Du verdienst es; du hast es selbst über dich gebracht.
Ist das Haschisch? Willst nicht, dass das mit dir passiert? Bin ich unfair? Ich tue Sachen die dir helfen. Ich mache es möglich für dich aufzuhören an deine Gefühle zu denken, die die Ursachen für deinen Stress sind. Gedanken der Wut, Traurigkeit, Niedergeschlagenheit und Einsamkeit können sich verziehen, denn ich fülle deinen Kopf mit dem Kalorien Zählen. Ich vernichte deinen Kampf um mit anderen Kindern deines Alters Zeit zu verbringen. Denn jetzt bin ich deine einzige Freundin. Ich habe eine Schwäche. Aber wir dürfen keinem davon erzählen. Wenn du dich entscheidest gegen mich zu kämpfen, jemanden zu erreichen und ihm zu erzählen, was ich aus deinem Leben mache, wird alles zusammen brechen! Niemand darf es erfahren, niemand kann die Schale brechen, mit der ich dich bedeckt habe. Ich habe dieses dünne, perfekte, beneidenswerte Kind geschaffen. Du bist mein, nur mein. Ohne mich bist du nichts. Also kämpfe nicht gegen mich! Wenn andere Bemerkungen machen, ignoriere sie. Beschleunige dein Tempo, vergiss sie, vergiss alle, die versuchen mich von dir weg zubekommen. Ich bin dein größter Gewinn und ich habe vor sie von dir fern zu halten.“
Dieser Brief ist eine Art „Heilige Schrift“ der Pro – ANAs. Außerdem gibt es noch 10 Gebote von ANA, ein Glaubensbekenntnis, Psalmen und Gesetze, etc. Dies legt für mich durchaus den Vergleich mit einer Art Religion oder Sekte nahe.
Man findet Tipps übers Abnehmen, Kotzen, Lebensmittellisten, Essblogs, Gewichtstagebücher etc., vor allem auch (leider) „Thinspirations“, Fotos dünner oder auch offensichtlich magersüchtiger Personen, die triggern und zum „Durchhalten/Weitermachen“ animieren sollen.
°°°MEHR MAGERSÜCHTIGE DURCH PRO - ANA???°°°
Ich glaube nicht dass die „Pro – ANA – Bewegung“ für mehr Magersüchtige sorgt. Um für diese Art der Askese und Selbstgeißelung empfänglich zu sein, bestehen meiner Meinung und persönlichen Erfahrung nach bereits vorher psychische Erkrankungen / Probleme. Seien es Probleme mit Selbständigkeit und Erwachsenwerden, Konflikte mit Familie und Mitschülern, Ängste, etc. die man nicht anders zu lösen vermag. Jemand der ein gesundes Selbstvertrauen hat wird von solchen Texten nicht in die Essstörung reingezogen.
Es mag sehr wohl Menschen geben (Essstörungen sind NICHT NUR ein Problem junger Frauen, auch ältere Frauen und auch viele Männer erkranken daran) die auf der Suche nach „Anleitung“ in den Weiten des WEB auf Pro – ANA – Seiten stoßen und dann in den Sog gezogen werden, aber:
Ich selbst bin lange vor der Entstehung dieser Bewegung essgestört geworden! „Anleitung“ findet sich ausreichend & easy, auch ohne Internetzugang!
Als da wären:- Informationsbroschüren der Krankenkassen, AOK, DAK & Co. Auch diese beinhalten oft „Krankengeschichten“ von Essgestörten und haben mir bereits vor über 15 Jahren „gute Dienste“ geleistet.
- Wohlmeinende Bücher, auch sehr viele Romane die sich speziell an Jugendliche richten, können ihren Zweck verfehlen und statt „Aufklärung und mehr Bewusstsein über eine lebensbedrohliche Krankheit“ als „Wegweiser in die Magersucht“ missbraucht werden.
- Denselben Zweck erfüllt die Fachliteratur von Ärzten, Psychologen und Psychiatern. Frau Dr. Monika Gerlinghoff, die das TCE (Therapie Centrum für Essstörungen) in München leitet, lässt Patientinnen als therapeutische Maßnahme Berichte / Aufsätze zu verschiedenen Aspekten ihrer Essstörung verfassen, welche sie zum Teil in ihren Büchern veröffentlicht. Auch diese Texte haben einen qualitativ hochwertigen Nutzen und ließen sich in einem Ratgeber „Magersucht leicht gemacht!“ zusammenfassen und verkaufen. Und obwohl Frau Gerlinghoff sich nach eigener Aussage in einem ihrer Bücher der Tatsache bewusst ist, dass ein Großteil ihrer Bücher von „essgestörten Patientinnen“ gekauft wird, um (noch) perfekt(er) in dieser „Disziplin“ zu werden, kommen immer wieder neue Bücher von Ihr auf den Markt.
- Es häufen sich „Lebensgeschichten“, Tagebuchaufzeichnungen, etc. zum Thema Essstörungen, Magersucht und Bulimie. Auch hier werden „Interessierte“ auf der Suche nach Anleitung „fündig“ bzw. mit einer entsprechenden Veranlagung wieder könnte beim „Lesen aus Information“ der Gedanke und die „Motivation“ entstehen, es diesen Mädchen und Frauen gleichzutun.
- Auch Reportagen zum Thema Essstörung über Therapiekliniken und „Krankheits- Schicksale“ im TV und auf gepostet auf YouTube können statt zu informieren und aufzuklären oder auch betroffen zu machen den selben „triggernden“ Effekt haben und den Wunsch entstehen lassen es diesen Mädchen gleich zu tun. Statt Abschreckung werden die knochigen Hungerhaken zu Vorbildern. Auch TV – Filme von denen es etliche gibt fallen in diese Kategorie.
- Ich teile nicht die Meinung dass der „kollektive Schlankheitswahn“ von (z. T. magersüchtigen) Models oder Promis (aktuellstes Beispiel Nicole Richie) ausgelöst wird, als nicht zuletzt von extrem dünnen (nicht essgestörten) und „Magersüchtigen“ selbst, denen wir tagtäglich in Schule, bei der Arbeit, in der Stadt beim Einkaufen, im Schwimmbad begegnet. Wer empfänglich dafür ist wird den eigenen Körper mit dem der/des „Anderen“ vergleichen und dabei wird man selbst immer schlechter abschneiden, ob dick oder dünn, übergewichtig oder nicht.
Jeder weiß schließlich dass wenn man Gewicht reduzieren will mehr Kalorien verbrannt werden müssen – eben Kalorien reduzieren & Verbrauch durch Bewegung erhöhen. Es braucht meiner Meinung nach keine Pro ANAs damit so was aus dem Ruder läuft, Kalorien und „Wunschgewicht“ immer niedriger werden und Sport zum Wahn wird um sein Ziel zu erreichen.
°°°WELCHE GEFAHREN BIRGT DIESE ENTWICKLUNG???°°°
o „ANA TO THE END? – GEMEINSAM IN DEN TOD???“ o
Ich weiß dass das Verhalten von Essgestörten von „Nicht – Betroffenen“ oft nur sehr schwer nachvollziehbar ist, und sich Eltern, Familie, Freunde, Mitschüler… der Nahrungsverweigerung, Fressen und Kotzen „machtlos“ gegenübersehen. Auch ich musste mir von meiner Mutter wohlmeinende Sprüche anhören wie: „Kind iss doch einfach! Das ist doch nicht so schwer!“ bis zu dem Vorwurf: „Du machst das nur um mir wehzutun und mich zu ärgern!“ Ist es doch keine bösartige Absicht die uns so handeln lässt, sondern eine Sucht, gegen die sich nur schwer wehren und angehen lässt. „ANA“ und „MIA“ sind in uns, unsere innere Stimme und Gewissen. Der Austausch mit „Gleichgesinnten“ die diese „seltsamen“ Gedanken und Gefühle kennen, verstehen und nachvollziehen können ist eine große Hilfe für die Betroffenen.
Aber dies sollte in einem Forum wie „Hungrig-Online“ (allerdings mit sehr vielen Regeln, Einschränkungen und verbotenen Gesprächsthemen) oder besser in „offeneren“ Gemeinschaften wie der „NEBENWELT“ geschehen. Dort gibt es keine Verbote, ein Austausch über sämtliche Themen des „Alltags“ in verschiedensten Forenbereichen ist möglich. Es geht (nicht nur) um die Essprobleme.
o Der Unterschied der „PRO – ANA“ – Pages/Blogs/Foren: o- Das „World Wide Web“ ermögliche es Gemeinschaften zu bilden, die diese gefährlichen Störungen zu einem gewählten Lebensstil erklären. Die Gefahren dieser Krankheiten werden verharmlost, es gibt sogar Tipps für Ausreden gegenüber besorgter Familienmitglieder und Freunde.
- Es entsteht ein Gefährliches Gemeinschaftsgefühl, eine Gruppen die Magersucht und Bulimie zur Religion erklärt hat. Und jeder weiß dass man im Freundeskreis Dinge tut die man vielleicht alleine nicht gemacht hätte, oder nicht in dem Ausmaß: Drogen ausprobieren (nur Kiffen oder mehr?), Alkohol (ich bin kein Gegner von Alk, aber wer will schon der erste der Clique sein und sagen er hat genug? Wie viele würden nicht weitertrinken, im schlimmsten bis zum Krankenhaus?).
- In einer solchen „Gruppierung“ werden die Warnsignale die der Körper aufgrund der Mangelernährung sendet viel leichter übergangen und ignoriert. Auch hier will keiner aufgeben! Eine „Krankheitseinsicht“, das Gefühl dass dieses Verhalten nicht stark sondern (zu) schwach macht (für Schule, Uni, Lesen und Konzentration) und man sich zu einer Therapie entschließt, dazu den Kampf gegen die Krankheit aufzunehmen zurück in ein „normales“ Leben, ist in diesen Gruppen (fast) aussichtslos.
- „ANAs“ und „MIAs“ tragen Armbänder als Symbol ihrer Gemeinschaft und Einzigartigkeit. Rot steht für ANA, Lila für MIA und Weiß für Hunger und Stärke. Einen Blog den ich gefunden habt trägt die Überschrift: „ANA IS LOVE – HUNGER IS BEAUTIFUL!“
- Man bestärkt sich darin, an einem gefährlichen und in vielen Fällen tödlichen Lebensstil festzuhalten. Unterstützt sich noch „Kränker“ zu werden. Ein Verhalten welches mir in der NEBENWELT so nicht untergekommen ist.
°°°SCHLUSSWORT:°°°
Ich habe mich entschieden den Kampf gegen die Krankheit aufzunehmen, auch wenn es hart ist und ich regelmäßig an meine Grenzen stoße. Ich möchte mit diesem Bericht aufklären, aber auch durch die Recherchen und das „Nachdenken“ mehr Klarheit für mich selbst gewinnen. Verstehen wo meine Probleme sind damit ich besser dagegen angehen kann.
Ich arbeite zur Zeit an einer Homepage zum Thema Essstörungen, der Link wird zu gegebener Zeit veröffentlicht. Dort gibt es auch mehr Texte zur „ANA – Religion“ für Interessierte. Für Updates mit Texten dürft Ihr mich auch gerne in der Kommentarspalte oder im GB ansprechen.
Ich bedanke mich für Alle Lesungen, Bewertungen und Kommentare!
10. September 2010
© Judith (julinchen1979)
°°°UPDATE 7. OKTOBER 2010:°°°
Meine HP: http://diekleinekaffeetante.beepworld.de/ - für Interessierte ;o)
Autorinnen für Kinder und Jugendbücher gehen einen Schritt weiter:
Beim Stöbern auf buecher.de bin ich auf ein Buch über PRO ANA gestoßen - !!!empfohlen für Jugendlichen ab 12 Jahren!!! - das ideale Alter also, da zu dieser Zeit Essstörungen meistens "ausbrechen".
Es handelt um ein Mädchen dass wegen ihrer Magersucht im Krankenhaus landet und sich während des Aufenthalts in einem solchen Forum die Zeit vertreibt. Irgendwann bricht ein Mitglied zusammen...
>>Eine absolutes No - Go! Nicht nur dass solche Bücher seit Jahrzehnten Neuerkrankungen auslösen - leider - nein, wenn das Buch jemandem nicht ausreichen sollte an Tipps zum Einstieg in die Essstörung, gibt es gleich noch den Hinweis wonach man im "Web googeln kann" um noch mehr Tipps zu bekommen, sowie Austausch mit Leuten die einem mit "Ratschlägen" hilfreich zur Seite stehen! Alle Abschreckungsversuche seitens der Autoren, mit Ohnmachten, Intensivstation und Magensonde nützen relativ wenig, wenn jemand das Buch in die Hände bekommt der die "Veranlagung" dazu in sich trägt!<< weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
-
MasterSirTobi, 18.10.2010, 20:29 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
SH, was sonst. LG von dem MasterSirTobi
-
goat, 17.10.2010, 21:13 Uhr
Bewertung: besonders wertvoll
Ein sehr wertvoller Bericht, der mich berührt hat.
-
anonym, 16.10.2010, 22:44 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Leider kein BH mehr heute übrig, aber toller Bericht. Schöne Grüsse, Talulah
-
anonym, 16.10.2010, 21:30 Uhr
Bewertung: besonders wertvoll
Liebe Grüße Edith und Claus
-
Informationen
Die Erfahrungsberichte in den einzelnen Kategorien stellen keine Meinungsäußerung der Yopi GmbH dar, sondern geben ausschließlich die Ansicht des jeweiligen Verfassers wieder. Beachten Sie weiter, dass bei Medikamenten außerdem gilt: Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
¹ Alle Preisangaben inkl. MwSt. und ggf. zzgl. Versand. Zwischenzeitl. Änderung der Preise, Lieferzeiten & Lieferkosten sind in Einzelfällen möglich. Alle Angaben erfolgen ohne Gewähr.
Bewerten / Kommentar schreiben