Trangia Kocher Testberichte
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Pro & Kontra
Vorteile
- Solide Unkaputtbar
- gegenwärtig der mit Abstand leichteste Gaskocher auf dem Markt!
- kompakt, leicht, windfest, ausgeklügeltes System, hohe Standsicherheit, kein offenes Feuer
Nachteile / Kritik
- Kochdauer bei Kälte zu lang
- Kostspielig und daher wirklich nur für Gewichtsfetischisten...
- wenig..., selbst der Preis ist OKay
Tests und Erfahrungsberichte
-
Mein alter Trangia Kocher
5Pro:
Solide Unkaputtbar
Kontra:
Kochdauer bei Kälte zu lang
Empfehlung:
Ja
Da der Sommer nun langsam dem Ende zugeht und ich wieder mehr vor dem PC sitze,
komme ich nun hoffentlich dazu, meine wichtigsten Ausrüstungsdetails für Wander- und Kanutouren hier zu beschreiben. Als erstes möchte ich eines meiner ältesten Stücke vorstellen, meinen TRANGIA Kocher. Dieser mehr als solide Spirituskocher begleitet mich schon seit 12 Jahren auf meinen Touren. Als Junger Pfadfinder mit 12 Jahren musste ich ihn unbedingt haben, noch heute als Pfadfinderleiter und Europareisender leistet er mir große Dienste. So, nun werde ich den Kocher in verschiedenen Punkten näher beschreiben.
0 Ursprung und Historie
Der TRANGIA kommt aus Schweden und wird dort seit 1950 in gleichem Design gebaut.
Er gehört zu den erfolgreichsten Kochern weltweit und ist in den Vergleichslisten der großen Outdoor- Zeitschriften noch immer im Spitzenfeld anzufinden. Dieses ist auf seine hervorragende Funktion und Unverwüstlichkeit zurückzuführen.
Ca. 1988 wurde der untere Windschutz durch ein Loch an der Seite verändert, welches es ermöglicht, andere Brennstoffe zu verwenden ( siehe Zubehör) .
1 Material
Der TRANGIA besteht seit jeher aus Aluminium, welches ihn sehr leicht macht.
In der normalen Größe mit der 22cm Pfanne, einem 1,75 und einem 1,5 Liter Topf, Dem Brenner, der Griffzange und dem Packriemen wiegt er 1050g.
Mittlerweile existieren auch andere Versionen, z.B. teflonbeschichtete Pfannen und Töpfe, Eine Edelstahl-Aluminium-Kombination oder alles aus Titan...
Hier empfiehlt sich meiner Meinung nach zumindest ein Pfanne aus dem Edelstahl- Alu Zeug,
da sich angebranntes wesentlich leichter entfernen lässt.
2 Aufbau
Er besteht aus einem unteren und oberen Windschutz, welche ineinander gesteckt werden
und dann in der Mitte den Brenner (so einer wie beim Fondue) aufnehmen. Im oberen Windschutz ist ein Metallring eingearbeitet, welcher 3 Topfhalter bereitstellt. Die Töpfe hängen im Betrieb im oberen Windschutz wie in einem Übertopf, so dass die Wärme des Brenners an der Innenwand des Windschutzes reflektiert wird. Bei der Nutzung der Pfanne,
werden die Topfhalter nach oben geschwenkt, so dass die Pfanne sicher in ihnen gelagert ist und nicht verrutschen kann.
3 Brennstoff
Der Brennstoff der TRANGIA`s ist Spiritus. Dieser ist sehr einfach zu verwenden,
im großen und ganzen so wie bei einem Fondue-Stövchen. Spiritus ist in Europa fast überall erhältlich, allerdings manchmal zu horrenden Preisen ( z.B. Skandinavien) Da er in den 1Liter Verkaufsflaschen jedoch gut und auch sicher zu transportieren ist, sollte man vielleicht welchen aus dem Heimatland mitnehmen.
Zur Sicherheit: Der Brennstoff ist stark verflüchtigend und sehr gut entzündlich ;-) , daher sollte man es vermeiden, Flaschen in großer Hitze aufzubewahren !!!!
Seit einigen Jahren gibt es mehrere Kocherfirmen, die ihre Kochermodelle so gestalten, dass sie in die Kocheröffnung des TRANGIA`s passen, bzw. mit Adaptern befestigt werden können. Mir bekannt ist einerseits ein Gaskocher von Primus, welcher sich von der außerhalb des Kochers lagernden Gaskartusche regeln lässt und eine gute bis sehr gute Kochleistung hat
Andererseits gibt es einen Benzin- Petroleum oder Diesel Kocher von Optimax, welcher sehr gut verarbeitet ist, eine hervorragende Leistung besitzt und sehr teuer ist ca 165 €.
4 Kocherleistung
Die Leistungen der Kocher werden mit der Zeit verglichen, in welcher der jeweilige Kocher ein Liter Wasser zum Kochen bringt. Bei meinem Kocher Liegt diese Zeit zwischen 5 Minuten und 15 Minuten. Diese Zeitunterschiede hängen mit dem Heizwert von Spiritus ab, welcher bei niedrigen Temperaturen sinkt. Außerdem spielen noch Faktoren wie Wind und die Höhe des Kochplatzes mit.
Mit dem Gaskocher habe ich nicht so große Erfahrungen gemacht, da ich hin nur für einen Urlaub von einem bekannten geliehen bekommen hab. Aber länger als 5 Minuten wird es wohl nicht dauern, unter normalen Vorraussetzungen ein Liter Wasser zu Kochen.
Benzinkocher sind sehr effektiv und erreichen oft Zeiten von etwas mehr als 3 Minuten, ich habe allerdings keine Erfahrungswerte.
5 Pflege
Putzen, das war es eigentlich!
Denn es gibt keine bewegliche Teile, welche geschmiert oder ständig gereinigt werden müssten.
6 Tipps zum Umgang
Durch die Verwendung des Kochers in Gegenden, welche nicht unbedingt als Wohnzimmer durchgehen, ist es notwendig, ihn z.B. bei Kälte ( ab 0 Grad C) vorzuwärmen.
Dieses Erfolgt am einfachsten, in dem Man mit einem Feuerzeug den Boden des Brenners erwärmt. Komfortabler und effektiver ist es eine Schale unter den Brenner zu platzieren, in der man etwas Esbit- Brennstoff oder billiger Kaminofenanzünder verbrennt. Je wärmer man den Brennstoff vorwärmt, desto besser wird die Brennerleistung !
Auch sollte man dem Spiritus immer ein wenig ( bis zu 10 % ) Wasser zugeben (es klingt verrückt nicht?), damit die Unterseite der Töpfe nicht so verrußt.
7 Zubehör
Als Zubehör kann ich folgende von mir benutzte empfehlen:
Das Schneidbrett, welches auch als Nudelabtropfsieb oder Kocherständer auf Schnee benutzt werden kann, ist super. Die beste Eigenschaft des Brettchens tritt jedoch hervor, wenn man es nicht braucht. Dann wird es nämlich zwischen die Pfanne und den Rest des Kochers gelegt, und verhindert so fast vollständig das lästige Scheppern des Kochers z. B. im Rucksack beim Wandern.
Einen Kochersack, in den der gesamte Kocher verpackt werden kann, damit nicht Ruß, oder eventuelle Essensreste den Rucksack versauen. Meiner besteht aus einem alten abgenähten Schlafsackbeutel, man kann sie aber auch kaufen ;-)
8 Preise
Da ich meinen Kocher vor 12 Jahren gekauft habe, kenne ich natürlich noch die alten Preise.
Meiner hat in der oben genannten Version 84,95 DM gekostet und kostet heute ab 55 €.
Diese ist immer noch ein fairer Preis, wenn man mit anderen Kochern vergleicht, welche meist kein Topfset beinhalten. Die edleren Modelle aus Edelstahl-Alu oder Teflon Zeugs sind wesentlich teurer. Meiner Meinung nach reicht meist auch das Alu Zeugs, man kann ja später JEDES Teil des TRANGIA`s nachkaufen, in dem Material seiner Wahl.
Bei mir war halt ne Edelstahl-Alu-Pfanne dran, nachdem ich in der Mecklenburgischen Seenplatte Reibekuchen in der Alupfanne gemacht hab ;-) weiterlesen schließen -
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Ein Outdoorkocher, auch für Surmriesen!?!
15.05.2003, 14:31 Uhr von
Greifenklaue
Nachdem mein Foto endlich online ist (siehe auch 4.)), komme ich endlich dazu, mich und meine Int...Pro:
kompakt, leicht, windfest, ausgeklügeltes System, hohe Standsicherheit, kein offenes Feuer
Kontra:
wenig..., selbst der Preis ist OKay
Empfehlung:
Ja
A-Konga-hey, lieber Mitleser!
Die Klaue ist oft auf Reisen, egal ob LARP, Pfadifahrt oder Metalfestival, oder auch auf Wanderung durch die heimischen Wälder. Wie er es dabei schafft, Gewicht zu halten, verrät er euch hier.
_/ _/ _/ _/ _/ Das Trangia-System _ _ _ _ _
„Der Geist ist müd, die Hoffnung leer, die Welt ist mir zuwider!
Halb Strolch, halb Revolutionär, so tönen rings die Lieder!“
Der Trangia hat sich in den Jahren seiner Existenz zu einem richtigem Sytem entwickelt mit ausgeklügelten Ideen, die jedem Outdoor-Minimalisten, und wer mal eben 30 km durch die Wälder bricht wird zum ODM, die Tränen in die Augen treiben oder auch das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen, schließlich handelt es sich um einen Kocher.
Die Basis bildet ein Windschutz, der dem ganzen optimalen Windschutz und hohe Standfestigkeit bietet. Während Gaskocher, insbesondere günstige Ausführungen, unten einen schmalen Durchmesser (z. B. die Gaskartusche) haben, dazu einen hohen Aufbau, bietet der Trangia einen wesentlichen tieferen Aufbau mit tieferen Schwerpunkt und größerem Durchmesser des Fußes (etwa 22cm). Während die frisch gekochten Nudeln beim Gaskocher mal schnell daneben liegen, stößt oben wer gegen, ist das beim Trangia so gut wie unmöglich. (Für Dummheit übernehm ich allerdings keine Garantie)
Der untere Windschutz hat auf einer Seite Löcher, die auf die windabgewandte Seite gestellt werden. Über drei Ausbuchtungen wird er fest mit dem oberen Windschutz verschoben. Beide haben mittig ein Loch, in welches der eigentliche Trangia eingesetzt wird.
Am oberen Windfang sind in 120°-Abstand drei drehbare L-Arme aufgesetzt. Sind diese innen, passen beide Töpfe genau rein und sind relativ dicht über der Spiritusflamme – zudem zur Hälfte windgeschützt. Sind sie oben, kann man dort sein Pfännchen aufsetzten und beispielsweise ein Ei braten!
Der eigentliche Kocher ist eigentlich nur winzig und quasi ein verschlußsicherer Zylinder, indem auch Spititus transportiert werden kann – ist allerdings nicht zu empfehlen (der Geruch im ganzen Topf...).
Außerdem sind zwei Töpfe sowie ein Deckel (welcher ebenfalls als Pfanne zu gebrauchen ist) und ein Griffwerkzeug (übrigens sehr griffsicher!) anbei. Je nach Aussführungsform kommt weiteres, wie ein Teekessel hinzu. Das alles ist selbstverfreilich INEINANDER stapelbar, so dass es äußerst kompakt ist.
So ist es eigentlich der ideale Outdoorkocher für Individualreisende und Kleingruppen bis zu 5/6 Personen – ja, selbst Wackens hat er schon überlebt ;-).
_/ _/ _/ _/ _/ Ausführungen _ _ _ _ _
„Schreit jeder mir die Ohren voll vom Paradies auf Erden;
weiß nicht, wen ich bedauern soll, weiß nur, es wird nicht werden!“
Früher gab es den Trangia in den Ausführungen Stahl und Aluminium, wobei letzterer zwar den Vorteil einer deutlichen Gewichtsersparnis hat, aber auch schon bald viele Beulen und Dellen hat, welche sich alsbald mit russ anfüllen.
Mittlerweile gibt es das kleine Wunder Duossal, eine Stahlaussenhaut mit Aluinnerem. Daher hat man eine deutliche Gewichtsersparnis kombiniert mit relativer Unanfälligkeit gegen Umwelteinflüße (marodierende Kleinpfadfinder, Metallerhorden, Orkwuschel oder Wolpertinger).
Zwei Größen (Durchmesser ca. 22 bzw. 18 cm) gibt es (Töpfe 1,75 und 1,5 gegenüber 2 mal ein Liter), wobei die große Alu-Ausführung in etwa so viel wiegt wie die kleinere Duossal-Ausführung, etwa 1,1 kg.
Gimmicks wie Teekessel (immer aus Aluminium), die Trangia-Multiplatte (Sieb, Schneidbrett etc.) und der Aufbewahrungsbeutel sind natürlich auch erhältlich.
Für richtige Outdoorfreaks gibt es auch noch die Töpfe einzeln als Titan(!!!)-Ausführung, yepp (ultraleicht, ultraunanfällig) oder antihaftbeschichtet, aber das sind Sachen die Otto-Normal-Camper (incl. Reinhold Messner) eher selten brauchen!
Um mal eine Preisvorstellung zu bekommen, das Komplettset Alu dürfte nicht unter 50 Euro (groß), dass aus Duossal für 59/65 zu bekommen sein, ein Einzeltopf Titan für mindestens 25 Euro, wobei man bei eBay bei achtsamen Bieten auch mal drunterbleibt.
Erwähnt sei, dass es auch Brennstoffflaschen – endlich ein Wort, dass sich dank Rechtschreibreform geändert hat – in allen Größen gibt, von 0,25l bis 1,5l, von Sigg oder auch Original-Trangia, aber die Originalbehälter sind meist recht sicher! Dafür gibt es die wiederum recht günstig bei eBay... Also, muss jeder selber wissen!
_/ _/ _/ _/ _/ Vorteile gegenüber anderen Kochern _ _ _ _ _
„Ein Rädchen bin ich in der Welt, muss mich mitunter drehen –
und doch ihr Herrn, wem`s nicht gefällt, mag mich von hinten sehen!“
Die hohe Standsicherheit gegenüber anderen Gaskochern habe ich eingangs erwähnt.
Ein nicht zu unterschätzender Vorteil ist, dass ein Trangia im Gegensatz zum Gaskocher kein offenes Feuer macht. Das klingt nicht gerade spektakulär, aber in vielen Ländern ist offenes Feuer im Wald verboten. Und wenn es längere Zeit erstmal trocken war und eine Waldbrandschutzstufe ausgerufen wurde...
Mal ganz davon abgesehen, dass er im Feuer nicht explodiert. Nanu, Du wunderst dich? Auf dem Dynamo ist es immer Ritual gewesen und ein reingeworfener Gaskocher ist nicht gerade ungefährlich. Bin ich froh, dass auf dem Wacken solcherley sich noch nicht durchsetzen konnte!
Die Kochleistung stimmt, zwar etwas niedriger als beim Gaskocher, aber nur ein wenig. insbesondere der Windschutz macht allerdings im Wind einiges aus. Während beim (billigerem) Gaskocher (will sagen, es gibt selbstverfreilich auch teurere Sys, die die Nachteile nicht haben) die Flamme ausgepustet wird und der Wind durch Wärmekonvektion Energie vom ganzen Topf abzieht, passiert das mit dem Trangia nur in der oberen Hälfte. Insbesondere die Flamme ist windgeschützt.
_/ _/ _/ _/ _/ Tipps und Tricks _ _ _ _ _
„So fahr ich, weil ich leben will, das freie, Wunderbare!
Wer Tod mir wünscht, der legt mich still, ich lebe, weil ich fahre!“
a) Das ganze wird bekanntlich mit Spiritus betrieben, welchen es am günstigsten im deutschen Baumarkt in der Gartenabteilung gibt. Im Ausland lässt sich übrigens zur Not auch Reinalkohol aus der Apotheke nehmen (weil Apotheken deutlich häufiger gestreut sind als andere Geschäfte...).
b) Es ist zu empfehlen, dem ganzen etwas Wasser beizufügen, dass mindert die Rußbildung.
c) Auch sollte man lieber etwas weniger Spiritus einfüllen, es dafür aber komplett ausbrennen lassen.
d) Den dreckigen Topf am besten mit etwas Wasser befüllen und ab auf den Herd, schon läßt sich selbst angebranntes relativ leicht beseitigen (an die deutsche Hausfrau: gilt auch für normale Töpfe auf normalen Herden). Am besten im Kocherbeutel noch ein Schwämmchen und ein Holzschaber (40 cent auf dem Flohmarkt, DAS universelle Trangiawerkzeug), und ewige Reinheit wird euren Trangia erleuchten.
e) Abwärme nutzen: Während unten die Nudeln köcheln (immer mit Deckel!!!) kann man oben mit der umgebrehten Pfanner oder dem zweiten Topf schon Soße vorbereiten, den zweiten Topf sauber machen etc. Die Abwärme ist so groß, dass es oben bei kleinen Wassermengen fast genausogut kocht wie unten.
_/ _/ _/ _/ _/ Fazit _ _ _ _ _
„Trüb hängen Wolken in den Tag, fahren, ja, fahren!
Wann bricht ein Licht in unsere Plag, faaahhren!“
Aus meiner Sicht der Outdoorkocher für alle Fälle. Man braucht sich keine Gedanken über die Brandschutzstufe machen, wo die nächste Gaskartusche mit DIN-Normung herkommt oder wodrin ich koche... Dazu ein Gewicht von etwa einem Kilo (MIT Töpfen), Kompaktheit und Schutz gegen garstiges Wetter, halbwegs vernünftiger Preis. Gut, es gibt mittlerweile Gaskocher für 10 Euro bei Lidl, bedenkt man, dass das Geschirr dazu wieder 20 Euro ausmacht, bin ich wieder bei 30 und am überlegen, ob mir die paar Euros mehr es nicht wert gewesen wären...
Insofern: SPITZENPRODUKT!
[Die Intros entstammen übrigens dem Lied „Fahren“] weiterlesen schließen -
Klein, leicht und heiß - Der Snow Peak Gaskocher
04.04.2003, 14:56 Uhr von
Albatros
Maltwhisky, Zigarren, Bergwandern, Wandertouren in Schottland und seit 16.02.2001 vor allem ander...Pro:
gegenwärtig der mit Abstand leichteste Gaskocher auf dem Markt!
Kontra:
Kostspielig und daher wirklich nur für Gewichtsfetischisten...
Empfehlung:
Ja
In meinem Einstiegsbericht zu Schottland (Langstreckenwandern in Schottland - Teil 1) habe ich ja einen Schwerpunkt auf die Ausrüstung gelegt, die man für mehrtägige Wanderungen nutzen sollte. Dem Packmaß und dem Gewicht kommt dabei eine große Rolle zu. Irgendwie will man ja nicht als Packesel (witzigerweise bedeutet das englische Wort "Pack" aber Rucksack....) einen Wolf schleppen, sondern bei aller Anstrengung auch das Ganze genießen. Von ihr hängt zudem auch sonst eine ganze Menge ab.
In meinem Bericht zur Petzl Zipka habe ich zwei wesentliche Fragen formuliert, die man sich ruhig mal beim Einkauf oder spätestens beim Verpacken der Ausrüstung im Rucksack stellen sollte (Erklärung im Anhang am Ende dieses Artikels):
1) Brauche ich das wirklich?
2) Ist das auch Leicht genug?
Und was hat das nun mit dem Snow Peak Gaskocher zu tun? Ich meine eine ganze Menge. Vielleicht wird das deutlicher, wenn man sich einfach mal die beiden Fragen anschaut:
Zu 1) Ein klares ja, denn bei mehrtägigen Touren gehört ein Kocher mit in die Ausrüstung. Eine warme Malzeit oder ein heißes Getränk hat zwar schon etwas von Luxus, aber gerade dieser steigert zum einen das Wohlbefinden und hat zum anderen auch einen Sicherheitsaspekt. Bei Wettereinbrüchen oder Temperaturstürzen kann eine warme Suppe helfen, das Unterkühlungsrisiko zu senken und zwar sowohl über die Energiezufuhr in Form von Kalorien als auch durch die Temperatur.
Zu 2) Jaaaaa.... ohne jetzt zu viel vorweg zu nehmen. Die japanische Firma Snow Peak hat sich auf Leichtgewichtsprodukte spezialisiert. Man findet in ihrem Sortiment Kochtöpfe, Becher, Kocher, Bestecke und eine Reihe anderer Ausrüstungsgegenstände, die fast Ausnahmslos State of the Art sind, wenn es um Leichtigkeit und Eignung für Extremansprüche in der Nutzung geht.
So, nach dieser etwas längeren Einleitung nun also zur eigentlichen Meinung zu diesem Produkt:
Verpackung:
Der Kocher wird in einem kleinen, weißen und leichten Kunststoff-Etui geliefert. Die Maße würde ich auf ca. 4 x 4 x 9 cm schätzen. Das Material ist ca. 2 mm dick und verleiht dem Ganzen einen Grad an Steifigkeit und damit Stabilität, dass man das Etui mit seinem wertvollen Inhalt unbesorgt lose in den Rucksack werfen kann, ohne befürchten zu müssen, dass da etwas zerdrückt oder verbogen wird. Wenn es auch generell sinnvoll erscheint, das Etui zu verwenden, da es den Kocher auch vor Verunreinigung schützt, so gebe ich an dieser Stelle den Tip, es nicht zu verwenden, da der Kocher auch ohne Verpackung im Kochgeschirr transportiert werden kann und damit auch wieder ein paar Gramm Gewicht eingespart werden können.
Aussehen
Das Erscheinungsbild des Gaskochers ist im ersten Moment relativ unspektakulär. Fast wirkt das Gerät wie eine kleine Rolle Draht, so wenig Material wurde hier verbraucht. Zentrale Einheit an diesem Kocher ist der Brenner mit seiner Düse, welcher direkt auf die Gaskartusche geschraubt wird. Zum Regulieren des Gasverbrauchs verfügt der Snow Peak über einen Drehknopf, der diesen Namen irgendwie nicht verdient, da der "Knopf" aus einem 1mm starken Drahtbügel besteht, der trapezförmig ist und beim Verpacken an den Brenner herangeklappt werden kann. Damit man dann auch seinen Kochpott auf diesem Utensil abstellen kann, verfügt es über drei Drahtbügel, die zur Verwendung nach außen geklappt werden und die ca. 2 ½ bis 3 mm dick sind. Das alles wird dann noch abgerundet durch den Piezozünder (ein extra Feuerzeug kann man sich also sparen...). Der ganze Kocher besteht aus unlackiertem Metall und zwar je nach Version aus rostfreiem Stahl oder aus Titan.
Eigenschaften:
Maße: Bei so einer "Rolle Draht" kann man das nicht so exakt sagen, aber in die - oben beschriebene - Verpackung (4 x 4 x 9 cm) paßt der Snow Peak im zusammengefalteten Zustand problemlos hinein. Für praktisch veranlagte Menschen an dieser Stelle ein etwas einleuchtenderer Vergleich. Wenn Ihr den Kocher zusammenfaltet, dann könnt Ihr die Hand komplett um dieses kleine Wunderwerk zur Faust schließen.
Gewicht: Ohne Verpackung aber inklusive Piezozünder bringt der Snow Peak Gaskocher Titan es auf gerade einmal 87 Gramm. Sein Kollege aus Stahl wiegt ca 106 Gramm.
Gasverbrauch und Wärmeleistung sind meiner Meinung nach mit der eines "normalen" Gaskochers vergleichbar. Die üblichen Werte, die in Katalogen und Anleitungen u.a. auch für den Zeitaufwand zum Erhitzen von einem Liter Wasser angegeben werden, will ich hier nicht wiedergeben, da ich sie nicht für 100 %ig aussagekräftig halte. Die Wärmeleitfähigkeit des Materials, aus welchem der Topf hergestellt wurde und auch die Materialstärke haben einen zu großen Einfluß auf die Messwerte, d.h. es sind zum Teil sehr große Abweichungen möglich.
Handhabung:
Trotz seines filigranen Aussehens hat sich der Kocher als überaus stabil herausgestellt. Ich habe ihn dieses Jahr auf meiner Schottlandwanderung verwendet und war auch in diesem Punkt rundum zufrieden. Der Gasaustritt beim Kochen lässt sich mit dem "Knopf" (Drahltbügel) sehr genau regeln und der Piezozünder funktioniert ebenfalls bestens. Bislang hat der Kocher immer beim ersten Druck auf den Piezo auch gebrannt. Der Kocher wird direkt auf die Gaskartusche geschraubt (Kartusche mit Gewinde erforderlich! Gibt es auch von Snow Peak. Es können aber auch Kartuschen von Coleman verwendet werden) und hat insgesamt einen relativ niedrigen Schwerpunkt, sodass er einen entsprechend sicheren Stand hat.
Fazit:
Der Preis für die Titanversion ist Schmerz pur. Ca. 115 Euro kostet er. Wer diese Investition nicht tätigen will und auch mit ein paar Gramm mehr zufrieden ist kann sich auch die Stahlvariante kaufen, die ca. 80 Euro kostet (aber immer daran denken:"Viele Peanuts ergeben eine Tüte!"). Bei letzterer empfehle ich aber aufgrund des Gewichts mal zu schauen, ob es nicht von Coleman oder MSR entsprechend leichte Kocher zu einem geringeren Preis gibt. Die Titanversion steht mit ihrem geringen Gewicht aber deutlich und einsam an der Spitze. Ich habe den Snow Peak Gaskocher Titan, bin sehr mit dem teuren Stück zufrieden und kann ihn ohne Einschränkung empfehlen. Ich muß an dieser Stelle aber auch erwähnen, dass ich meine gesamte Wanderausrüstung über einen Zeitraum von mittlerweile 10 Jahren zusammengekauft und immer wieder verbessert habe. Vielleicht wäre das ja auch ein passendes Geburtstags- oder Weihnachtsgeschenk.... obwohl das schon ein eigenartiges Gefühl ist, einen solchen Winzling in der Hand zu halten und sich vorzustellen, wie toll das doch ist.... *g* (ich hab ihn zu Weihnachten bekommen) und das war´s dann... mehr Geschenke gibt´s nicht...
Ich hoffe das ich Euch mit meiner Meinung das Wanderleben etwas "leichter" machen konnte, freue mich über jeglichen Kommentar von Eurer Seite und bin selbstverständlich für Kritik und Verbesserungsvorschläge stets offen.
Viele Grüße
Euer Alba
Anhang/Erläuterung:
Zu Frage 1:
Die Logik, die dahinter verborgen liegt, ist eine denkbar einfache. Jeder Gegenstand, bei dem die Antwort auf diese Frage nicht mit einem klaren und eindeutigen "ja" beantwortet werden kann, hat im Rucksack nichts verloren. Wenn vielleicht am Schluß noch Platz im Rucksack ist und das ganze Gepäck nicht zu schwer wird, dann kann man sich noch überlegen, ob man nicht den einen oder anderen Luxusartikel doch noch einpackt. Aber: Das Gewicht Eures Rucksacks drückt beim Wandern auf Eure Füsse! Banal? Logisch? Klar! Je höher aber das Gewicht ist, dass auf den Füssen lastet, um so größer ist auch die Wahrscheinlichkeit, dass man Blasen bekommt; und wer will die schon gerne haben?
Zu Frage 2:
In Zeiten wie diesen gibt es am Markt viele Produkte, die den "Gewichtsfetischisten" unter den Wanderern bedienen. Längst haben Hightech-Materialien wie Titan oder auch Karbon und Keramik Eingang in viele Outdoor-Produkte gefunden. Kochgeschirre aus Aluminium sind zwar sehr leicht aber wenn man bereit ist, etwas tiefer in die Tasche zu greifen und einen Pott aus Titan zu erstehen, dann kann man doch noch ein paar Gramm einsparen. Ein paar Gramm.... Peanuts? Ja, aber viele Peanuts ergeben eine ganze Tüte oder im Klartext: Wenn ich es schaffe an vielen einzelnen Ausrüstungsgegenständen je ein paar Gramm einzusparen, dann habe ich am Ende u.U. ein ganzes Kilo weniger zu schleppen; und das schont die Füsse. weiterlesen schließen
Informationen
Die Erfahrungsberichte in den einzelnen Kategorien stellen keine Meinungsäußerung der Yopi GmbH dar, sondern geben ausschließlich die Ansicht des jeweiligen Verfassers wieder. Beachten Sie weiter, dass bei Medikamenten außerdem gilt: Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
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