Pro:
Bedienung und Funktionen einer Spiegelreflex
Kontra:
Integrierter Kartenleser zu langsam
Empfehlung:
Ja
Nach meinen ersten digitalen Fotoversuchen mit der Kyocera sollte es nun eine nun eine richtige Digitalkamera sein. Recherchen im Internet und das Lesen von Berichten und Vergleichen hat mich zu der Minolta Dimage 7i geführt. Die endgültige Entscheidung fiel nicht einfach, da die Kamera nicht ganz preisgünstig ist. Aber irgendwann war es soweit, für mich stand fest: wenn schon eine neue Kamera, dann eine richtige, ohne Kompromisse. Also los in den nächsten Laden und meine mühsam ersparten Euros auf den Tisch gelegt und schon durfte ich die Kamera plus ein wenig Zubehör mitnehmen.
Lieferumfang
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Zu Hause angekommen wurde das Paket erst mal ausgepackt:
1 Minolta Dimage 7i
1 Umhängegurt
4 NiMH Akkus je 1850 mAh von Sanyo
1 NiMH Ladegerät von Sanyo
1 Gegenlichtblende
1 16MB CompactFlash-Karte von Sandisk
1 Videokabel
1 USB-Kabel
1 CD Handbuch
1 CD Software
1 Schnellanleitung (Buchform)
Der Umhängegurt ist eher etwas schmal geraten, was mir unverständlich ist, da zu den analogen Minolta-SLR-Kameras werden wesentlich bessere Gurte geliefert.
Die 16 MB CompactFlash-Karte ist natürlich ein Witz, sie ist für eine 5-Mega-Pixel-Kamera vollkommen unterdimensioniert.
Laut Handbuch kann man die Gegenlichtblende umgekehrt am Objektiv anbringen, wenn sie nicht benötigt wird. Das funktioniert auch recht einfach, aber mit einem kleinen Nachteil, der im Handbuch nicht erwähnt wird: das Zoom lässt sich nicht mehr bedienen. Also ab in die Tasche damit.
Handbuch
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In der Schnellanleitung werden auf 34 Seiten die wesentlichen Funktionen der Kamera beschrieben. Für die ersten Fotos ist die Schnellanleitung vollkommen ausreichend. Will man mehr und alle Funktionen bedienen können, muss das Handbuch auf der CD gelesen werden.
Im PDF-Format sind auf 164 Seiten alle Funktionen ausführlich und mit Beispielen erklärt. Dass das komplette Handbuch nur im PDF-Format geliefert wird, ist für mich kein Manko. Ersten hat jeder der eine digitale Kamera benutzt einen PC und zweitens finde ich das Suchen und Lesen in PDF-Dateien gerade bei fachlichen Themen wesentliche praktischer, als in einem Buch zu blättern. Wer trotzdem lieber Papier in der Hand hält druckt es halt aus.
Die Kamera
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Für alle, die bereits mit Minolta-SLR-Kameras fotografiert haben, bedeutet die Dimage 7i kaum eine Umstellung. Die Dimage 7i wird ähnlich bedient wie eine Minolta Spiegelreflex-Kamera. Bis auf wenige Ausnahmen kommt man mit der Bedienung recht schell zurecht, da vieles intuitiv bedient werden kann.
Trotz der recht großen Abmessungen liegt die Kamera gut in der Hand und alle Bedienelemente sind bequem zu erreichen.
Ca. 3 sec nach dem Einschalten ist Kamera betriebsbereit. Die dabei erzeugten Töne kann man abschalten. Das ist auch gut so.
An der Seite der Kamera befindet sich eine kleine Klappe, hinter der die USB-Anschlussbuchse und die Speicher-Karte versteckt sind. Warum nicht alle Anschlüsse hinter der Klappe sind verstehe ich nicht. Die Anschlüsse für Video, Fernbedienung und Ladegerät befinden sich an der Rückseite und sind mit einfachen Plastik-Stöpsel abgedeckt.
Das Objektiv
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Leider hat die Kamera kein Wechselobjektiv. Das fest eingebaute 7-fach APO-Zoom-Objektiv hat eine Brennweite von 28 bis 200 mm (bezogen auf Kleinbild) bei einer Blende von 1:2,8 – 3,5. Natürlich wird das Zoom manuell bedient. So verbraucht das zoomen keinen Strom und die Einstellungen können genauer vorgenommen werden.
In der Tele- Und Weitwinkeleistellung kann die Makrofunktion aktiviert werden. Mit der Makrofunktion können Bilder im Nahbereich von 30 bis 60 cm aufgenommen werden.
Das Display
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Die Kamera bietet ein LCD-Monitor an der Kamerarückwand und einen elektronischen Sucher, der in einem Winkel von bis zu 90 Grad gekippt werden kann. Man kann selbst wählen, ob man das Display oder den Sucher nutzen möchte. Es gibt zusätzlich eine Automatik, die über einen Augensensor vom Display auf den Sucher umschaltet, wenn man sich dem Sucher nähert.
Sehr nützlich für Brillenträger ist auch der Dioptrienausgleich des Suchers. Mit einem kleinen Einstellrad kann die Schärfe des Sucherbildes justiert werden.
Alle Einstellungen werden im Display, im Sucher und zusätzlich in einem Datenmonitor auf der Oberseite des Gehäuses angezeigt.
Die Auflösung
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Die Kamera hat eine maximale Auflösung von 2560 x 1920 (entspricht 5 Mio. Pixel). Die Auflösung kann in vier Stufen eingestellt werden. Die Qualität (Komprimierung) kann in fünf Stufen eingestellt werden.
Der Bildzähler soll abhängig von der Auflösung, der Qualität und dem freien Speicherplatz die Anzahl der Bilder anzeigen, die noch gespeichert werden kann. Nach meiner Erfahrung funktioniert der Zähler sehr ungenau. Nach Zählerstand sollten 56 Bilder auf der Karte Platz finden; bei der 92. Aufnahmen war aber immer noch nicht Schluss.
Die Funktionen
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Die Kamera bietet eine Vielzahl an Funktionen. Die Belichtung kann über 5 Programme (Portrait, Sport, Sonnenuntergang, Nachtportrait und Text), Blendenautomatik, Zeitautomatik und manuell gesteuert werden. Aber selbst bei Aufnahmen mit Programmautomatik kann durch ein einfaches Drehen am Einstellrad die Belichtung manuell beeinflusst werden.
Zusätzlich zu den üblichen Einzelaufnahmen, Serienbildern und Aufnahmen mit Selbstauslöser bietet die Kamera eine Intervall- und eine UHS-Serienbildfunktion.
Mit der Intervallfunktion können über einen längeren Zeitraum eine Serie von Bildern aufgenommen werden (z. B. jede Stunde ein Foto).
Mit der UHS-Serienbildfunktion können bis zu 7 Fotos/ Sekunde aufgenommen werden. Allerdings mit der eingeschränkten Auflösung von 1280 x 960.
Für experimentierfreudige Fotografen sollte die Reihenaufnahme noch erwähnt werden. Hierbei werden eine Reihe von Aufnahmen mit unterschiedlichen Einstellungen (z. B. Belichtungs- oder Farbkorrekturen) erstellt. Natürlich kann die Kamera auch kleine Filme (60 sec) mit Ton aufnehmen.
Der Autofokus
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Der Autofokus funktioniert schnell und einwandfrei. Im Display wird ein Autofokusfeld eingeblendet aus dessen Bereich sich die Kamera einen Fokussierpunkt aussucht und anzeigt. Soll der Fokussierpunkt jedoch außerhalb des Fokusfeldes sein, kann manuell jeder Punkt des Bildes gewählt werden. Aber auch eine manuelle Schärfeeinstellung ist möglich.
Der Blitz
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Die Kamera besitzt einen eingebauten Blitz, der durch das Aufklappen des Blitzes aktiviert wird. Der Blitz kann als Aufhellblitz, Vorblitz (rote Augen) oder auf 2. Vorhang (Sportaufnahmen) ausgelöst werden. Die Kamera besitz einen Blitzschuh, um externe Blitzgeräte anzuschließen. Der eingebaute Blitz reicht für eine Entfernung von bis zu 3,5 Metern aus.
Die Datenübertragung
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Die mitgelieferten Treiber werden schnell und problemlos installiert. Die Kamera ist schnell über USB an den Rechner angeschlossen. Nachdem die Kamera in den Übertragungsmodus eingestellt wurde erscheint ein weiterer Laufwerk im Verzeichnis. Die CompactFlash-Karte kann nun wie ein normales Laufwerk benutzt werden. Man sollte nun einwenig Geduld mitbringen. Die Übertragung meiner 92 Aufnahmen (knappe 60 MB) hat ganze 15 Minuten gedauert.
Resümee
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Die Dimage 7i kann wie eine SLR-Kamera bedient werden und hat den Funktionsumfang einer modernen SLR. Gerade die manuellen Einstellmöglichkeiten lassen das Herz des Hobbyfotografen höher schlagen.
Der Stromverbrauch hält sich in Grenzen mit einem Satz Akkus können mehr als 60 Bilder aufgenommen werden.
Die Qualität der Fotos ist sehr gut, das sollte man auch erwarten. Die Farben sind sehr realitätsnah. Die Schärfe ist bei der Anzahl der Pixel sowieso kein Problem.
Die Übertragungszeiten der Daten auf den PC sind einfach zu lang. Ich werde mir wohl einen Kartenleser zulegen.
Trotz des hohen Preises ist einiges doch recht sparsam ausgefallen (Gurt, 16MB-Karte...). Die Kamera selbst ist aus meiner Sicht sehr gut für gehobene Ansprüche geeignet.
Auf der Homepage von Minolta (www.minolta.de) wurde inzwischen ein Rückruf für einige Seriennummer der Kamera veröffentlich. Ein Einstellrad soll sich von der Kamera lösen können. Leider gehört meine Kamera auch zu der Serie. Falls jemand weitere Infos dazu hat oder Erfahrungen mit der Rückrufaktion gesammelt hat sollte vielleicht einen kurzen Kommentar hinterlassen.
Für alle, die sich für die technischen Details interessieren, hier nun eine Auflistung. Allen anderen können nun das Lesen des Berichtes beenden und sich neuen Aufgaben widmen.
Die Details
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Effektive Pixelzahl 4,95 Millionen Pixel
Empfindlichkeit Auto, ISO 100, 200, 400 und 800
Brennweitenbereich 7,2 – 50,8 mm (entspricht 28 – 200 mm im KB-Format)
Lichtstärke Blende 2,8 - 3,5
Optische Konstruktion 16 Linsen in 13 Gruppen; einschließlich zwei Linsen aus AD Glas und zwei asphärischen Linsen
CCD-Sensor 2/3-Zoll CCD mit einer Gesamtzahl von 5,24 Millionen Pixel
Sucher Elektronischer TTL-Sucher (EVF), schwenkbar von 0 -90°,
Sucher LCD 4,8 mm LC-Microdisplay, mit einer visuellen Auflösung von ca. 220.000 Pixel
LCD-Monitor 46 mm Farb-TFT
Dioptrienausgleich – 5 ~ +0.5 Dioptrien
Verschlusszeiten 4–1/4000 Sekunde, Langzeitbelichtung (bulb) max. 30 Sekunden
Belichtungskorrektur ± 2 EV in 1/3 Stufen
Blitzbereich Weitwinkel: 0,5 m – 3,8 m Tele: 0,5 m – 3 m (Empfindlichkeit: automatisch)
Scharfzeichnung Drei Stufen (weich, normal, hart)
Digitalzoom 2fach
Auflösung 2560 x 1920, 1600 x 1200, 1280 x 960, 640 x 480 Pixel
Dateiformat JPEG, TIFF, Motion JPEG (MOV) und RAW DCF 1.0 / WAVE
Speichermedium CompactFlash Karte Type I und II
Schnittstelle USB Ver. 1.1
Videoausgang NTSC/PAL (an der Kamera wählbar)
Abmessungen 117 (B) x 90,5 (H) x 112,5 (T) mm
Gewicht 525 g (ohne Akkus und Speichermedium)
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