Kräuterspirale Testberichte

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Pro & Kontra
Vorteile
- Kräuter auf engstem Raum, optimale Wachstumsbedingungen
- immer frische Kräuter im Haus, keine zuuuu schwere Arbeit
Nachteile / Kritik
- Ein eigener Garten ist notwendig
- Anschaffungskosten und Anlegung (nur zu Beginn)
Tests und Erfahrungsberichte
-
Die Kräuterspirale - meine Erfahrungen
5Pro:
immer frische Kräuter im Haus, keine zuuuu schwere Arbeit
Kontra:
Anschaffungskosten und Anlegung (nur zu Beginn)
Empfehlung:
Ja
Ich liebe Kräuter über alles. Als wir noch in unserer Wohnung wohnten, konnte man die Fenster kaum öffnen, weil sie mit Kräutertöpfen zugebaut waren.
Ich freue mich, wenn die Kräutlein sprießen und wenn meine Arbeit durch eine reichliche Ernte belohnt wird.
Nun haben wir am Haus einen kleinen Garten mit Hang. Da das Mähen am Hang nicht unbedingt leicht von der Hand geht, habe ich diesen einfach in die Anlage meiner Kräuterspirale einbezogen.
Ich möchte euch im folgenden von meiner Kräuterspirale berichten.
Zunächst habe ich mich ausführlich über die Anlage einer Kräuterspirale informiert. Geholfen haben mir das Internet und unter anderem das Buch
Gabriele Bickel: „Mein Kräuterhexengarten“, Kosmos-Verlag, ISBN 3-440-08033-1
Im Nachhinein kann ich sagen, dass ich dem Buch nicht unbedingt das entscheidende Wissen entringen konnte. Hier war das Thema „Kräuterspirale“ jeweils nur kurz angerissen, aber die Informationen zu Anpflanzung und Pflege waren umso hilfreicher für mich.
Was ist eine Kräuterspirale?
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Es handelt sich um eine sonnige Gartenfläche von mindestens 3 – 4 m Durchmesser – am besten kreisrund. In der Mitte wird ein 50 – 70 cm hoher Steinhügel errichtet, der zur Wärmespeicherung und Dränung dient. Mit Feld- oder anderen Natursteinen wird anschließend eine Spirale gebaut, die mit Gartenerde oder mit durch Sand abgemagertem Bodengemisch aufgefüllt wird. Der südliche Teil der Kräuterspirale (die Sumpfzone) sollte möglichst in einem kleinen Teich enden. An die Feuchtzone schließt sich nach oben die gemäßigte Zone, und ganz oben befindet sich die trockene Zone.
Warum ausgerechnet eine Kräuterspirale – tut es nicht auch einfach ein Beet?
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Klar, man könnte einfach ein Kräuterbeet anlegen. In einer Kräuterspirale werden aber verschiedene Vegetationsstufen für die Pflänzchen berücksichtigt. Den Standortansprüchen der Pflanzen wird hier mehr entsprochen, weil verschiedene Zonen – vom Feuchtbiotop bis zur Trockenlage - eingerichtet werden können. Und nicht zuletzt die Optik spielt für mich eine nicht zu unterschätzende Rolle.
Was benötigen wir nun?
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Eine ca. 4 m große und gut zugängliche Fläche
ca. 60 – 80 handgroße Steine – am besten vom Feld
Gartenwerkzeug wie z. B. ein Spaten
Gartenerde/Sand
evtl. kleine Steinchen zum Auffüllen der Mauerritzen
Handschuhe
Wie gehe ich vor?
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Zunächst wird die zur Verfügung stehende Gartenfläche von Unkraut befreit. In der Mitte wird ein Hügel aus Steinen errichtet, der ca. 50 -70 cm hoch ist und einen Durchmesser von etwa einem Meter hat.
Mit den übrigen Steinen wird nun von oben nach unten eine Spirale so gelegt, dass der bepflanzbare Bereich von jeder Seite mehrere (2 – 3) Stufen aufweist und auf der Südseite ausläuft. Zwischendurch ist das Auffüllen mit Erde wichtig, da die Steine nicht immer gut halten.
Schließlich wird die Erde bzw. das Erde-Sand-Gemisch so aufgefüllt, dass die Steine nur noch als Umrandung der Spirale dienen. Die Erde sollte dann ein paar Tage ruhen, bevor die ersten Bepflanzungen vorgenommen werden.
Da mir der Hang ins Auge stach und idealerweise nach Süden abfiel, habe ich einen Großteil der Erde abgetragen, den Steinhügel zur Dränage in der Mitte errichtet und die Steine spiralförmig hingelegt, wobei mir das Gefälle behilflich war. Somit handelt es sich um eine abgewandelte, aber dennoch ertragreiche Form.
Die Zwischenräume der Steine habe ich mit kleineren Steinchen gefüllt, um ein Herauslaufen des Wassers oder ein Vermischen der Samenkörnchen zu verhindern.
Im unteren Bereich habe ich einen kleinen vorhandenen Gartenteich eingegraben, in dessen Rand auch noch das Regenwasserrohr des Garagendaches mündet.
Welche Pflanzen eignen sich und wofür?
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Grundsätzlich sind alle Sorten von Kräutern für die Bepflanzung geeignet; man sollte aber schauen, dass sie sich in unmittelbarer Nähe miteinander „vertragen“ und nicht zu groß werden bzw. auch auf Pflanzen mit Ausläufern achten, die Monate später an anderer Stelle wieder auftauchen, wo sie gar nicht hin gehören.
In der Sumpfzone fühlt sich die Brunnenkresse sehr wohl. Sie mag gern frisches Wasser; so habe ich den Rand des Gartenteiches für sie vorgesehen.
Minze-Arten, Sauerampfer, Schnittlauch und Knoblauch wachsen gern in der Feuchtzone. Weiter oben fühlt sich der Borretsch (Achtung, der wird groß!) wohl und Petersilie, Kerbel, Pimpinelle, Wermut, Beifuß sowie Liebstöckel. Fenchel, Dill und Estragon mögen es lieber noch etwas trockener, bis in der Trockenzone schließlich Rosmarin, Bohnenkraut, Ysop, Thymian, Salbei und Basilikum bevorzugt wachsen.
Meine Bepflanzung
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Sumpfzone
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1. Brunnenkresse
Nasturtium officinale stammt aus der Familie der Kreuzblütler.
Brunnenkresse ist mehrjährig und wird bis 80 cm hoch. Von Mai bis September sind weiße Blütentrauben sowie 2 cm lange, wurstähnliche Schoten zu sehen.
Inhaltsstoffe
Senfölglykosid Gluconasturtiin, Bitterstoffe, Vitamine A, B2, C, E, P, Mineralsalze
Kultur
In seichten fließenden Gewässern, Trögen oder Schlammbecken oder unter einem tropfenden Wasserhahn fühlt sich die Brunnenkresse wohl. Die Aussaat sollte ab Juni beginnen.
Brunnenkresse vermehrt sich durch Triebstecklinge und ist winterhart bis – 10 Grad.
Ernte
Von Oktober bis Mai können frische Triebe geerntet werden, die frisch verwendet werden sollten. Die Samen werden ab September geerntet und in Gläsern aufbewahrt.
Küchenverwendung: Grüne Triebe sind gut geeignet für Salate, Brotbelag und Fleischgerichte, die Samen zum Würzen von Fleisch und Salaten. Das Kraut schmeckt rettichartig.
Naturheilkunde
Blutreinigend, stoffwechselanregend, wassertreibend, gegen Hautleiden und Rheuma.
Naturkosmetik
Hautreinigend bei Mitessern, zum Bleichen von Sommersprossen, zur Pflege von fettigem Haar (als Spülung nach dem Haarewaschen).
Feuchtzone
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2. Pfefferminze
Mentha stammt aus der Familie der Lippenblütler.
Minze ist ein stark blattduftendes und wüchsiges, ausläuferbildendes Kraut.
Es ist mehrjährig und wird ca. 40 – 80 cm hoch.
Inhaltsstoffe
Ätherisches Öl mit Menthol, Menthon, Cineol, Gerbstoffe und Flavonoide
Kultur
Die Minze bevorzugt sonnige bis halbschattige Lagen und feuchte, bumusreiche Böden. Zur Vermehrung werden die Ausläufer abgeschnitten und neu eingepflanzt.
Um gesunden Neutrieb zu erhalten, ist bei Rostbefall ein starker Rückschnitt erforderlich.
Ernte
Junge Triebe und Blätter können von Frühjahr bis Herbst frisch zum Würzen und Teebereiten genutzt werden.
Zum Trocknen verwendet man am besten die Schnitte vor der Blüte.
Küchenverwendung
Frisches Grün passt zu Salaten, Soßen, Suppen, Rohkost, Eiern, Quark, Gelee, Drinks und für Kräuteressig, -wein und –geist zum Aromatisieren.
Naturheilkunde
Minze wirkt schmerzlindernd, bei Magen- und Darmstörungen, Übelkeit, leichten krampfartigen Beschwerden, unterstützend für Leber- und Gallenfunktion. Einige Tropfen Pfefferminzöl zum Einreiben helfen gegen Gliederschmerzen.
Naturkosmetik
Probiert mal Gesichtsdampfbäder gegen unreine, großporige, fettige Haut. Sie wirken erfrischend und desinfizierend.
Weiterhin geeignet für Saunaaufgüsse mit Pfefferminzöl.
Andere Arten
Krause Minze, Zitronenminze, Grüne Minze, Apfelminze, Ananasminze
Ich habe allerdings bei Rühlemann´s (Bericht ist in Arbeit) Echte Spearmint bestellt, die ein unglaubliches Kaugummiaroma aufweist.
3. Zitronenmelisse
Melissa officinalis stammt aus der Familie der Lippenblütler.
Die Zitronenmelisse verfügt – wie ihr Name verrät - über ein starkes Zitronenaroma, das sich bei unsachgemäßem Trocknen rasch verflüchtigen kann. Am besten, man verwendet die Melisse frisch.
Merkmale
Melisse ist mehrjährig und kann bis zu einem Meter hoch werden. Von Juli bis Oktober können wir weiße bis bläuliche Blüten erkennen.
Inhaltsstoffe
Ätherisches Öl mit Citral, Citronella, Linalool, Geraniol, Flavonoide, Gerbstoffe
Kultur
Melisse mag warme, geschützte Standorte und humose, durchlässige Böden. Sie sollte nur im ersten Jahr bei anhaltender Trockenheit gegossen werden. Melisse ist dankbar für organische Düngung und Mulchen. In rauen Lagen sollte ihr Winterschutz gewährt werden.
Melisse wird vermehrt durch Teilen größerer Wurzelstöcke oder krautige Stecklinge.
Aussaat:
ab April in Reihen mit Abstand von etwa 30 cm. Pflanzenabstand 40 x 50 cm.
Ernte
Junge Triebe und Blätter können frisch für Würzzwecke von Frühjahr bis Spätherbst geerntet werden. Ab Juni, kurz vor der Blüte, erntet man die Blätter zur Teebereitung, indem man sie von den Trieben streift und in dünnen Lagen trocknet, um die grünliche Färbung zu erhalten.
Küchenverwendung
Frische Blätter finden Anwendung in Salaten, Suppen, Soßen, für Quark, Pilze, Fleisch, Fisch, Geflügel und Wild – aber bitte nicht mitkochen!
Naturheilkunde
Tee und Melissengeist wirken beruhigend, schlaffördernd und krampflösend sowie gegen nervöse Kopfschmerzen und Magen-Darm-Beschwerden.
Naturkosmetik
Gesichtskompressen gegen fettige Haut wirken mild, beleben und straffen außerdem. Melisse kann auch als Zusatz für entspannende Bäder gegeben werden.
4. Zitronenverbene
Aloysia triphylla stammt aus der Familie der Eisenkrautgewächse.
Sie wird auch Zitronenstrauch oder Zitronelle genannt.
Merkmale
Der bis zu 2 m hohe Strauch ist nicht winterhart und blüht ab Juni bis Herbst. Vor allem die Blätter duften stark und erfrischend nach Zitrone
Inhaltsstoffe
Ätherisches Öl mit Geranial und Neral, Flavonoide, Mineralstoffe
Kultur
Die Zitronenverbene bevorzugt helle Standorte. Vermehrt wird sie durch Stecklinge oder Absenker. Sie soll nur mäßig gegossen werden. Die Zitronenverbene muss frostfrei überwintern und jährlich zurückgeschnitten werden.
Ernte
Frische Blätter und junge Triebe können außer im Winter je nach Bedarf geerntet werden. Im Spätsommer sollten die Triebe zum Trocknen abgeschnitten werden und luftdicht verschlossen lagern.
Küchenverwendung
Die Zitronenverbene eignet sich zum Aromatisieren von Süßspeisen, Gebäck und Obstsäften, getrocknet auch in Duftkissen.
Naturheilkunde
Bei leichten Verdauungsstörungen und Nervosität hilft ein frisch gebrühter Tee. Die Zitronenverbene kann auch Arzneiteemischungen zur Geschmacksverbesserung beigemischt werden.
Nur in kleinen Mengen und nicht über längere Zeit anwenden!
Naturkosmetik
Erfrischt als Badezusatz
Die Zitronenverbene eignet sich hervorragend als Kübelpflanze, die im Sommer in den Kräutergarten gepflanzt werden kann.
Gemäßigte Zone
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5. Schnittlauch
Allium schoenoprasum stammt aus der Familie der Liliengewächse.
Die Pflanze ist mehrjährig, wird ca. 20 – 30 cm hoch und riecht zwiebelig-lauchartig.
Inhaltsstoffe
Schwefelhaltige Verbindungen wie in Knoblauch, Mineralstoffe, Vitamin C
Kultur
Schnittlauch liebt sonnige und halbschattige Standorte, nährstoffhaltige, auch feuchtere und kalkhaltige Böden und wird durch Aussaat (in Reihen mit 25 cm Abstand) oder Teilung vermehrt. Die Pflanzabstände sollten 20 x 20 cm betragen. Wurzelballen eignen sich im Treiben im Topf. Schnittlauch kann auch im Gefäß kultiviert werden.
Ernte
Geerntet wird Schnittlauch frisch als Schnittgrün ab April aus dem Freiland. Konservierung durch Frosten oder Trocknen ist möglich.
Küchenverwendung
Überwiegend frisch für Salate, Suppen, Soßen, Quark, Fleisch, Eier und Kartoffeln, aber nicht mitkochen!
Naturheilkunde
Schnittlauch wirkt appetitanregend und verdauungsfördernd.
6. Schnitt-Knoblauch
Allium tuberosum stammt aus der Familie der Liliengewächse.
Er ist mehrjährig und wird 20 – 30 cm hoch. Die Pflanze riecht zwiebelig-knoblauchartig.
Inhaltsstoffe
Schwefelhaltige Verbindungen wie im Schnittlauch
Kultur
Der Schnitt-Knoblauch mag sonnige Standorte, humose, durchlässige Böden und sollte in Reihen mit 25 cm Abstand ausgesät werden. Die Pflanzen ziehen im Herbst ein.
Ernte
Das Schnittgrün kann ab Juli nur frisch geerntet werden.
Küchenverwendung
Schnitt-Knoblauch ist ein beliebtes Würzkraut mit Zwiebel- und feinem Knoblauchgeschmack und eignet sich für Rohkostgerichte, Salate, Kartoffel- und Eierspeisen, als Brotbelag mit Käse oder Quark.
Naturheilkunde
Er wirkt verdauungsfördernd, darmdesinfizierend, blutdrucksenkend und zur Vorbeugung gegen Alterserscheinungen. Mit Mineralwasser, Milch, Joghurt oder Kefir verdünnter Presssaft wirkt bei Hautleiden.
7. Petersilie
Petroselinum crispum stammt aus der Familie der Doldenblütler.
Sie ist zweijährig und wird bis zu 30 cm hoch, im zweiten Jahr zeigen sich grünlichgelbe Blüten im Juni/Juli. Typisch sind möhrenartige Wurzeln. Die ganze Pflanze riecht intensiv würzig.
Inhaltsstoffe
Ätherisches Öl mit Apiol und Myristicin, Apiin, Vitamine A und C und Mineralstoffe.
Kultur
Die Petersilie wächst gern in sonnigen bis halbschattigen Lagen und mag humose, nährstoffhaltige Böden. Kompostgaben und flüssige Kräuterjauche sorgen für bessere Erträge.
Mit der Aussaat sollte ab März begonnen werden.
Ernte
Zur Frischverwertung werden die Blätter fortwährend von außen, also die älteren zuerst, abgenommen. Zum Konservieren im Spätsommer sind Trocknen, Frosten und Einsalzen geeignet.
Küchenverwendung
Für Suppen, Soßen, Fleischgerichte, Quark und Gemüse. Nicht mitkochen, damit aktive Substanzen nicht zerstört werden.
Naturheilkunde
Petersilie wirkt appetitanregend, verdauungsfördernd, harntreibend, blutreinigend und stimulierend.
Naturkosmetik
Petersilie kann eingesetzt werden gegen Akne und Sommersprossen, sie wirkt beruhigend bei überreizter Haut und haarwuchsfördernd.
8. Beinwell
Symphytum officinale stammt aus der Familie der Rauhblattgewächse.
Beinwell ist mehrjährig und wird bis zu 1,50 m hoch. Von Mai bis August sind malvenfarbige, rosa oder violette, auch weiße Blüten zu sehen.
Inhaltsstoffe
Schleimstoffe, Allantoin, Gerbstoffe, Alkaloide
Kultur
Beinwell bevorzugt sonnige und halbschattige Lagen und feuchte, nährstoffreiche Böden und sollte im Frühjahr mit Kompost gedüngt werden. Vermehrt wird Beinwell durch Teilen und durch Wurzelstücke; die Pflanzung sollte im Frühjahr erfolgen. Bei Beinwell muss auf mindestens 1 m Standraum geachtet werden.
Ernte
Frische Blätter dienen der äußeren Anwendung und können nach Bedarf geerntet werden. Die Wurzelernte zum Trocknen sollte im Frühjahr oder Herbst erfolgen.
Naturheilkunde
Die Blätter bieten sich an zur kurzfristigen Behandlung bei Verstauchungen, Blutergüssen oder Quetschungen. Überwiegend werden die Wurzeln, frisch zerquetscht oder getrocknet, für Umschläge bei rheumatischen Gelenkerkrankungen und Knochenhautreizungen eingesetzt.
Von einer innerlichen Anwendung wird abgeraten.
Naturkosmetik
Ein Aufguss aus Wurzeln hilft bei Akne und rissiger Haut.
9. Dill
Anethum graveolens stammt aus der Familie der Doldenblütler.
Dill ist eine Pflanze mit charakteristischem Duft und Eigengeschmack; der Samen schmeckt kümmelartig.
Er ist einjährig und wird bis zu 1,20 m hoch. Gelbe Blüten verzieren die Pflanze von Juni bis August.
Inhaltsstoffe
Ätherisches Öl, Schleimstoffe, Harze, Gerbstoffe
Kultur
Dill mag sonnige Standorte und warme, humose Böden. Die Aussaat ab April sollte in Reihen mit 0,25 m Abstand mit mehreren Folgesätzen erfolgen. Zur Ertragssicherheit ist ein jährlicher Standortwechsel erforderlich.
Ernte
Die erste Ernte von Blättern und Trieben erfolgt bereits vier bis sechs Wochen nach Aussaat und kann bis zum Frosteintritt im Herbst erfolgen.
Küchenverwendung
Frisches Kraut, auch getrocknet oder gefrostet, dient für Salate, Gemüse, Suppen, Soßen, Rohkost, Tomaten, Fisch, Fleisch und als Gurkengewürz; die Samen sind wie Kümmel zum Würzen geeignet.
... und für die Dillsoße für meinen Mann (siehe Bericht).
Naturheilkunde
Dill wirkt appetitanregend, verdauungsfördernd und krampflösend.
10. Estragon
Artemisia dracunculus stammt aus der Familie der Korbblütler.
Der Deutsche Estragon (Artemisia dracunculus var. sativa) hat ein besseres Aroma.
Er ist mehrjährig und wird bis 1,50 m hoch. Unscheinbare, weißlichgrüne Blüten zieren den Estragon ab Juli. Die Pflanze duftet würzig.
Inhaltsstoffe
Ätherisches Öl mit Estragol, Gerb- und Bitterstoffe
Kultur
Estragon mag sonnige, auch halbschattige Lagen, wenn genügend Feuchtigkeit und Winterschutz gegeben ist. Der Deutsche Estragon wird durch Ausläufer und Teilen vermehrt, der Russische durch Aussaat.
Ernte
Frische Zweigspitzen können ab Mai bis Spätherbst geerntet werden. Zum Trocknen und Frosten kurz vor der Blüte schneiden.
Küchenverwendung
Am besten immer frisch verwenden zu Suppen, Soßen, Salaten, Geflügel, Quark sowie für Kräutergeist und –wein, Kräuteressig. Estragon kann mitgekocht werden.
Naturheilkunde
Estragon wirkt verdauungs- und gallenflussfördernd, appetitanregend und harntreibend.
11. Ysop
Hyssopus officinalis stammt aus der Familie der Lippenblütler.
Der stark duftende und dekorative Halbstrauch ist eine Insektenweide.
Er ist mehrjährig und wird bis 50 cm hoch und blüht lebhaft blau-violett, rosa oder weiß ab Juli.
Der Geschmack ist eher herb und bitter.
Inhaltsstoffe
Ätherisches Öl, Glykoside, Gerbstoffe
Kultur
Ysop mag vollsonnige Lagen und warme, kalkhaltige, humose Böden. Vermehrt wird Ysop durch Teilen, Stecklinge oder Aussaat, wobei der Pflanzabstand 30 x 30 cm betragen sollte.
Eine Gefäßkultur ist möglich.
Ernte
Das frische junge Kraut kann bis zur Blüte direkt zum Würzen oder kurz vor der Blüte zum Trocknen für den Winterverbrauch geschnitten werden.
Küchenverwendung
Das Gewürz eignet sich frisch oder getrocknet für Kartoffelgerichte, Hülsenfrüchte, Suppen, Fleisch, Eintopf und in Kräuterwein.
Naturheilkunde
Ysop wirkt verdauungsfördernd, krampflösend, stimulierend sowie gegen Husten.
Trockene Zone
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12. Salbei
Salbei ist ein Halbstrauch, der bis 70 cm hoch werden kann. Er hat hellblaue bis violette Blüten von Mai bis August. Die ganze Pflanze riecht intensiv würzig.
Noch stärker duftend ist Muskateller-Salbei.
Inhaltsstoffe
Ätherisches Öl, Flavonoide, Gerb- und Bitterstoffe
Kultur
Salbei mag sonnige Standorte und durchlässige, kalkhaltige Böden und sollte bei Bedarf gegossen werden. Jährlich sollte die Pflanze nach dem Ernteschnitt zur Stärkung flüssig gedüngt werden. Die Aussaat erfolgt ab März in Reihen. Vermehrt wird Salbei durch Absenker.
In raueren Lagen sollte ihm Winterschutz gewährt werden.
Ernte
Die jungen Triebe und Blätter können zum Würzen frisch den ganzen Sommer lang geerntet werden. Für die Teegewinnung zum Trocknen sollte der Salbei im Juni/Juli geschnitten werden, damit die Pflanze bis zum Winter wieder auswachsen kann.
Küchenverwendung
Frischer und getrockneter Salbei schmeckt lecker zu Fisch-, Fleisch- und Gemüsegerichten, sollte aber sparsam verwendet werden.
Naturheilkunde
Salbei kann angewendet werden zum Gurgeln bei Mund- und Rachenentzündungen, bei Magen- und Darmbeschwerden, er wirkt schweißhemmend, stimulierend und wundheilend.
Naturkosmetik
Salbei macht fettige, großporige Haut zart und heilt entzündete Hautstellen. Er dient auch als Zusatz für Bäder und Gesichtsdampfbäder zum Reinigen.
13. Bohnenkraut
Satureja hortensis stammt aus der Familie der Lippenblütler
Bohnenkraut ist einjährig und wird bis 40 cm hoch. Die Blüten sind weiß oder rosaviolett von Juli bis September. Bohnenkraut hat einen würzigen Geruch.
Das Berg-Bohnenkraut (Satureja montana) ist mehrjährig und in den Standortansprüchen bescheiden.
Inhaltsstoffe
Ätherisches Öl mit Carvacrol und Cymol, Schleimstoffe und Gerbstoffe
Kultur
Bohnenkraut mag sonnige und halbschattige Standorte und humose, leichtere kalkhaltige Böden. Das Berg-Bohnenkraut wächst auch in Steingärten und Mauerritzen. Bohnenkraut sollte bei Bedarf gegossen werden. Vor der Aussaat sollte der Boden mit Kompost gedüngt werden.
Berg-Bohnenkraut ist durch Teilung vermehrbar.
Ernte
Täglich kann frisches Kraut bis zum Wintereinbruch geerntet werden, zum Trocknen sollte es vor der Blüte geschnitten werden.
Küchenverwendung
Frisch oder getrocknet dient es für Fleisch, Wild, Wurst, Hülsenfrüchte, Kartoffelgerichte und Eintopf
Naturheilkunde
Bohnenkraut wirkt verdauungsfördernd, krampflösend, auswurffördernd bei Husten und verhindert Blähungen.
14. Majoran
Origanum majorana stammt aus der Familie der Lippenblütler.
Die einjährige Pflanze, die bis 50 cm hoch wird, ist die mildeste und lieblichste Origanum-Art mit weißen bis rosaroten Blüten von Juli bis Oktober. Majoran duftet intensiv würzig.
Inhaltsstoffe
Ätherisches Öl, Gerb- und Bitterstoffe
Kultur
Majoran mag sonnige Lagen und leichtere, humose, kalkhaltige Böden und sollte bei Trockenheit gegossen werden. Er ist anfällig für Bodenpilze, wenn er zu nass gehalten wird. Im Sommer sollte er mit Kompost gedüngt werden.
Die Aussaat sollte ab Mai erfolgen in Reihen; die Samen dabei nur dünn mit Erde oder Sand bedecken und später die Pflänzchen vereinzeln.
Ernte
Frisches Kraut würzt nach Bedarf. Für den Winterverbrauch sollte das Kraut vor der Blüte geschnitten werden – es sind bis zu 3 Schnitte möglich.
Gerebelter Majoran sollte trocken aufbewahrt werden.
Küchenverwendung
Frisches Kraut oder gerebelter Majoran eignet sich ideal für deftige Kartoffel- und Fleischgerichte, Eintopf sowie Aufläufe, zu Tomaten und Quark. Bei Kochgerichten sollte er erst gegen Ende der Garzeit zugefügt werden.
Naturheilkunde
Der Tee wirkt appetitanregend, bei Verdauungsbeschwerden mit Blähungen und Krämpfen sowie bei Schnupfen.
Naturkosmetik
Badezusätze mit Majoran wirken muskelentspannend.
15. Oregano (Dost)
Origanum vulgare stammt aus der Familie der Lippenblütler.
Die Bienenweide wird auch unter den Namen Origanum oder Wilder Majoran gehandelt und ist mehrjährig, bis 50 cm hoch. Die Pflanze blüht rosa, rot oder weiß von Juli bis September und riecht würzig.
Inhaltsstoffe
Ätherisches Öl mit Thymol und Carvacrol, Gerb- und Bitterstoffe, Vitamin C
Kultur
Oregano mag sonnige Lagen und humose, warme trockene Böden und sollte gemulcht werden. Die Aussaat erfolgt in Reihen mit einem Abstand von 25 cm. Oregano kann auch durch Stecklinge, Teilung oder Wurzelstöcke vermehrt werden. Ein jährlicher Rückschnitt ist erforderlich.
Ernte
Die frischen jungen Triebe können von Frühjahr bis Winteranfang als Würzkraut, während der Vollblüte für die Trocknung verwendet werden.
Küchenverwendung
Frisch und getrocknet passt Oregano zu Fisch, Fleisch, Spaghetti, Pizza, Tomaten, Soßen und Kartoffelgerichten.
Naturheilkunde
Oregano wirkt appetitanregend, krampflösend und nervenstärkend, außerdem bei Erkältung der Harnwege und Rheuma oder in Gurgelwässern und Badezusatz.
Naturkosmetik
Für erholsame Bäder Oregano zusetzen.
16. Rosmarin
Rosmarinus officinalis stammt aus der Familie der Lippenblütler und ist eine Bienenweide. Der mehrjährige Halbstrauch wird bis 70 cm hoch und hat blassblaue bis violette Blüten von März bis August. Die Pflanze duftet intensiv würzig.
Inhaltsstoffe
Ätherisches Öl mit Cineol, Kampfer und weiteren Terpenen, Flavonoide, Bitter- und Gerbstoffe
Kultur
Rosmarin bevorzugt einen geschützten sonnigen Standort in kalkhaltigen, warmen und durchlässigen Böden. Im ersten Jahr sollte er regelmäßig gegossen und mit Kräuterjauchen gedüngt werden. Die Aussaat erfolgt ab April in Schalen; die Pflanzung Ende Mai. Rosmarin keimt langsam.
Vermehrt wird Rosmarin durch Stecklinge. Er ist frostempfindlich und sollte in hellen Räumen bei etwa 5 Grad überwintern.
Ernte
Junge Triebspitzen eignen sich ganzjährig frisch zur Ernte. Zum Trocknen sollte er vor oder während der Blüte geschnitten werden.
Küchenverwendung
Ideal ist Rosmarin für Fleisch-, Grill-, Kartoffel- und Gemüsegerichte und kann mitgekocht werden. Außerdem eignet er sich zur Zubereitung von Kräuterwein und –geist.
Naturheilkunde
Rosmarin wirkt appetitanregend, bei Völlegefühl, Beschwerden im Magen-, Darm- und Gallenbereich, als Zusatz zu Bädern bei Rheuma. Kräuterwein belebt bei Kreislaufschwäche.
Naturkosmetik
Kreislaufanregende, duchblutungsfördernde Kräuterbäder beleben schlaffe Haut und wirken gegen Haarausfall.
17. Echter Thymian/Zitronenthymian
Thymus vulgaris und Thymus vulgaris citriodorus stammen aus der Familie der Lippenblütler und sind eine Bienenweide.
Der Zwergstrauch wird bis zu 40 cm hoch, die Blüten sind rosarot bis dunkellila von Mai bis September. Die Pflanze duftet stark würzig, der Zitronenthymian hat das charakteristische Zitronenaroma.
Inhaltsstoffe
Ätherisches Öl mit Thymol, Gerb- und Bitterstoffe, Flavonoide
Kultur
Thymian mag sonnige Lagen und kalkhaltige, trockene Böden. Er muss nicht gegossen werden, sollte im Frühjahr aber mit Kompost gedüngt werden.
Die Aussaat erfolgt im Frühjahr in Reihen mit 25 cm Abstand. Thymian ist ein Lichtkeimer. Vermehrt wird er durch Teilung, Absenken oder Stecklinge.
Ernte
Fortwährend können die jungen, frischen Triebe zum Würzen geerntet werden, zum Trocken kurz vor der Blüte.
Küchenverwendung
Thymian kann frisch oder getrocknet mitgekocht werden und eignet sich für Fleisch, Wurst, Pasteten, Gemüse, Kartoffeln, Käse, Soßen und Pizza.
Zitronenthymian kann auch bei der Herstellung von Kräuterwein und –geist zugegeben werden.
Naturheilkunde
Thymian wirkt schleimlösend, auswurffördernd, krampflindernd bei Husten und Erkrankung der Bronchien und ist gut geeignet als Badezusatz, für Mundspül- und Gurgelwasser. Er ist magenwirksam und fördert die Verdauung.
Naturkosmetik
Thymian kann eingesetzt werden für Kompressen oder Gesichtsdampfbäder mit reinigender, antiseptischer Wirkung bei fettiger, unreiner Haut sowie als Aufguss zur Kräftigung des Haarbodens.
18. Basilikum
Ocimum basilicum stammt aus der Familie der Lippenblütler und ist eine Bienenweide.
Basilikum ist einjährig und wird bis 60 cm hoch. Die nektarreichen gelben Blüten blühen von Juni bis September. Die ganze Pflanze duftet intensiv würzig.
Basilikum ist sehr kälteempfindlich.
Inhaltsstoffe
Ätherisches Öl mit Estragol, Linalool, Cineol, Gerbstoffe
Kultur
Basilikum liebt sonnige, geschützte Standorte und humose, warme Böden und ausreichende Wasserversorgung. Er benötigt Windschutz und sollte nach Bedarf gedüngt werden mit Kompost oder flüssig mit Kräuterjauchen.
Die Aussaat erfolgt Anfang Mai in Reihen mit 25 cm Abstand, die Frühkultur mit geschützter Jungpflanzenanzucht.
Ernte
Blätter und junge Triebe erntet man frisch im Sommer, zum Trocknen und Frosten sollte er vor der Blüte geschnitten werden.
Küchenverwendung
Basilikum passt ideal zu Fleisch, Fisch, Gemüse, Eintopf, Suppen, Salaten und Rohkost und sollte nicht mitgekocht werden.
Naturheilkunde
Basilikum wirkt appetit- und verdauungsanregend, bei Völlegefühl und Blähungen sowie wassertreibend und krampflösend.
„Ausgegliederte“ Pflanzen
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Die folgenden Pflanzen habe ich nicht direkt in die Kräuterspirale eingepflanzt, sondern einzeln daneben oder in Töpfe.
19. Wermut
Artemisia absinthium stammt aus der Familie der Korbblütler und riecht stark aromatisch und schmeckt gallebitter. Er ist mehrjährig, wird bis 1,50 m hoch und hat von Juli bis September gelbe Blüten.
Inhaltsstoffe
Ätherisches Öl mit giftigem Thujon, Bitter- und Gerbstoffe
Kultur
Wermut mat sonnige bis halbschattige Standorte und ist anspruchslos an Boden und Pflege. Ein jährlicher Rückschnitt ist erforderlich. Der Pflanzenabstand sollte 40 cm betragen. Vermehrt wird Wermut durch Stecklinge, Teilung oder Aussaat im Frühjahr.
Ernte
Die frischen jungen Triebe können von Mai bis in den Spätherbst geerntet werden, zur Teebereitung vor der Blüte.
Küchenverwendung
Wermut passt in sehr kleinen Mengen zu Eintopf und Fleisch und kann mitgekocht werden. Ferner kann er zur Bereitung von Kräutergeist und –wein genutzt werden.
Naturheilkunde
Wermut wirkt gegen Appetitlosigkeit und als Magen- und Gallentee.
Er sollte während der Schwangerschaft nicht angewendet werden. Größere Mengen sind gesundheitsschädigend.
19. Liebstöckel
Levisticum officinale stammt aus der Familie der Doldenblütler. Die Pflanze riecht nach Maggiwürze und wird daher auch Maggikraut genannt.
Sie ist mehrjährig und wird blühend bis 2 m hoch. Die Blüten sind gelb.
Inhaltsstoffe
Ätherisches Öl, Terpene, Cumarinderivate, Gerbstoffe, Vitamin C
Kultur
Liebstöckel bevorzugt sonnige oder halbschattige Lagen und feuchte, nährstoffhaltige Böden. Er benötigt genügend großen Standraum und sollte bei anhaltender Trockenheit im ersten Jahr gegossen werden.
Vermehrt wird er durch Teilung der Wurzelstöcke; die Aussaat kann im Frühjahr mit einem Reihenabstand von 30 cm erfolgen.
Liebstöckel sollte jährlich kräftig gedüngt und gemulcht werden.
Ernte
Fortlaufen frisch können die zarten Blätter geerntet werden, zum Trocknen im Juni/Juli mit starkem Rückschnitt. Die Wurzeln erntet man im Herbst oder zeitigen Frühjahr.
Küchenverwendung
Das frische Kraut, auch trocken oder gefrostet, eignet sich zum Würzen von Suppen, Eintopf, Soßen, Fisch- und Fleischgerichten. Die jungen Stiele können in Zucker gekocht und für Konfekt verwendet werden. Liebstöckel hat eine hohe Würzkraft und sollte daher sparsam verwendet werden.
Naturheilkunde
Liebstöckel wirkt verdauungsfördernd, blähungs- und harntreibend und sollte nicht bei Nierenerkrankungen und während der Schwangerschaft angewendet werden.
20. Lavendel
Lavandula angustifolia stammt aus der Familie der Lippenblütler und ist ein mehrjähriger Halbstrauch mit schmalen, silber-grau-grünen Blättern und ab Juli an langen Stielen blauen, duftenden Blütenständen, der bis 60 cm hoch wird.
Inhaltsstoffe
Ätherisches Öl, Gerb- und Bitterstoffe, Cumarinderivate
Kultur
Lavendel mag vollsonnige Standorte und kalkhaltige, humusreiche Böden. Er sollte nur in Trockenzeiten gegossen und organisch gedüngt werden.
Vermehrung erfolgt durch Stecklinge und Aussaat im Frühjahr in Reihen mit 30 cm Abstand. Nach der Blüte sollten die Pflanzen leicht eingekürzt werden.
Ernte
Die jungen Triebe und frischen Blätter erntet man am besten ab Mai. Die Blütentriebe und blühendes Kraut werden gebündelt und aufgehängt getrocknet.
Küchenverwendung
Das frische Grün eignet sich zum Würzen von Soßen, Eintopf und Fisch und kann mitgekocht werden. Die getrockneten Blüten dienen Duftzwecken.
Naturheilkunde
Lavendel wirkt nervenberuhigend, schlaffördernd, blähungstreibend, den Gallefluss anregend und Lavendelgeist zum Einreiben bei Rheuma.
Naturkosmetik
Ideal als Badezusatz mit entspannender Wirkung und geeignet zur Behandlung von unreiner Haut sowie für Packungen und Lavendel-Shampoo.
21. Waldmeister
Galium odoratum stammt aus der Familie der Rötegewächse.
Er ist ein beliebter Bodendecker unter Bäumen, mehrjährig und bis 70 cm hoch. Im Mai duften die weißen Blüten. Beim Anwelken und Trocknen verströmt Waldmeister den typischen, starken Cumarin-Duft.
Inhaltsstoffe
Cumaringlykosid und andere Glykoside, Gerb- und Bitterstoffe
Kultur
Waldmeister bevorzugt schattige Lagen und lockere, feuchte, humose Böden. Die Aussaat erfolgt im Mai (Frostkeimer), die Vermehrung durch Teilung. Nach der Anpflanzung am richtigen Standort vermehrt sich Waldmeister von allein.
Ernte
Ab dem zweiten Jahr vor der Blüte kann das Kraut geschnitten und entweder angewelkt oder zu Tee getrocknet werden.
Küchenverwendung
Angewelktes Kraut wird zum Aromatisieren von Bowlen, Fruchtsäften oder Apfel-Gelee genutzt, ferner für Dufterzeugnisse.
Naturheilkunde
Waldmeister wirkt krampflösend und beruhigend, gegen Nervosität und schlechten Schlaf, als aromatisierender Zusatz zu Tee.
Aus temporärem Platz- und Zeitmangel habe ich meine kleine – aber keineswegs letzte – Ausgabe der Kräuterspirale mit jeweils nur einem bzw. bei Aussaaten mit nur wenigen Pflänzchen bestückt. Außerdem besteht unsererseits nicht so ein riesiger Bedarf an Kräutern. Und nicht zuletzt hoffe ich, dass sich die Pflänzchen rasch vermehren und vergrößern, so dass ich bald mein nächstes Projekt, eine große Kräuterspirale, angehen kann.
Meine spezielle Teemischung
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Freunden schenke ich meine Lieblings-Teemischung in getrockneter, loser Form in hübschen kleinen Döschen. Sie besteht aus Zitronenverbene, Zit...ronenmelisse, Salbei und Zitronenthymian sowie Ysop. Der Tee hat eine helle Gelbfärbung, schmeckt sehr aromatisch nach Zitrone, sollte leicht gesüßt werden und wirkt schleim- und krampflösend.
Fazit
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Die Arbeiten an meiner Kräuterspirale haben mir großen Spaß und nur wenig Mühe bereitet. Noch lieber ernte ich aber meine Kräuter zu allen nur denkbaren Anlässen und verschenke sie auch gern im Dorf. Gartenarbeit wirkt nach einem anstrengenden Arbeitstag entspannend, und nach getaner Arbeit kann man sich am frischen Grün erfreuen. Nach der Anlage der Kräuterspirale und dem Einpflanzen ist neben der Unkrautbeseitigung lediglich hin und wieder ein Rückschnitt erforderlich, ein paar Düngungen mit Kräuterlauge reichen aus. Ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden und hoffe auf viel Ertrag in diesem Jahr. weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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curlywurly, 28.01.2005, 13:38 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Man das nenne ich mal einen Informativen Bericht. Leider hab ich nur einen winzig kleinen Garten, ansonsten hätte ich auch gerne viele viele Kräuter. Grüsse curlywurly
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Die Kräuterspirale - das dreidimensionale Beet
Pro:
Kräuter auf engstem Raum, optimale Wachstumsbedingungen
Kontra:
Ein eigener Garten ist notwendig
Empfehlung:
Ja
Was ist eine Kräuterspirale?
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Sie entspringt dem Gedanken der Permakultur, ein System der permanent agriculture, dessen Begründer der Japaner Masanuba Fukuoka ist. Sie beinhaltet die genaue Beobachtung der Natur, um unterstützend mit ihr und nicht gegen sie zu arbeiten. Er nannte seine Methode auch die „Nichts-tun-Landwirtschaft“.
Der Australier Bill Mollison hat seine Ideen aufgenommen und weiterentwickelt. Dabei kam es u.a. zu der Idee der Kräuterspirale
Der Bau einer solchen macht es möglich , auf kleinstem Raum den Kräutern, mit all ihren unterschiedlichen Klimaansprüchen gerecht zu werden. Wer er einen eigenen Garten besitzt, sollte sich einmal damit beschäftigen. Vielleicht kann ich den einen oder anderen mit meinem Bericht, der auch die Bauanleitung enthält, ebenfalls dafür begeistern.
Wie sieht eine Kräuterspirale aus?
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Da ich hier kein Bild zeigen kann, habe ich versucht sie durch nachstehendes Schema darzustellen:
…………….NORDEN
………………0..0..0
…………...0….……..0
……….0……………….0
…….0…(3)…..….……….0
….0………….0..0……..…..0
..0………….0……0……….0..……O
0…………0….(4)…0……0….……S
0………….0…….……..0…………T
0…..………..0………0……………E
..0……(2).……0…0……………….N
…..0……..…0.…..…0
…….0………0.…(1)....0
……….0….….0…..….0
………….0….….……0
…………….0…0…0
…………….SÜDEN……….
Die Kräuterspirale ist, wie schon der Name sagt, eine Spirale, deren Oberfläche sich durch einen spiralig nach oben windenden Turm (4)vergrößert. Die Seitenwände („0“en) bestehen aus Steinen, welche die Sonnenwärme speichern und diese an die Pflanzen weitergeben. Den Fuß der Spirale (1) bildet ein kleiner Teich, der zusätzliche Wärme speichert und auch noch reflektiert.
Die „0“en stellen die Steinwände (Innen- und Außenwände) dar. Die Ziffern von (1) – (4) zeigen die vier verschiedenen Bereiche, die mit unterschiedlichen Füllboden geschaffen werden.
Die Rundungen der Spirale sind natürlich viel schöner mit Steinen als mit meinen „0“en zu gestalten, aber ich hoffe, dass ich hiermit zumindest das Aussehen deutlich machen kann.
Himmelsrichtung?
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Wieso steht bei dem Schema die Himmelsrichtung? Das ist eine leicht zu beantwortende Frage und nach der Antwort, wird es einleuchtend sein.
Der höchste Punkt der Kräuterspirale weist nach Norden, weil dieser Bereich den ganzen Tag Sonne benötigt. Hier werden die Mittelmeerkräuter wachsen und gedeihen.
Wie im Schema zu sehen, wird dieser Bereich zur Hälfte von einer Steinmauer umschlossen, die den ganzen Tag die Sonnenwärme aufnimmt, sie speichert und in der Nacht an die Pflanzen abgibt.
Standort
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Für den Bau der Kräuterspirale ist eine Grundfläche von rd. 3 qm erforderlich. Die Höhe beträgt ca. 1 m. Die Kräuterspirale sollte frei zur Sonne sehen, d.h. nicht in Schatten von Bäumen und Gebäuden. Da die Kräuter meistens frisch in der Küche verarbeitet werden sollen, empfiehlt sich der Bau der Kräuterspirale also möglich nahe an die Küche, so dass der Weg dorthin nicht so weit ist und trockenen Fußes zurückgelegt werden kann.
Was sind die vier Bereiche?
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Das von unten (1) nach oben (4) windende Spiralbeet enthält von unten nach oben nachstehende Bereiche:
Bereich (1)
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Das ist die „Wasserzone“, die durch den Miniteich feucht und nass gehalten wird. Diese ist geeignet für Wasserminze, Brunnenkresse, Kalmus, Bachbunge.
Bereich (2)
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Das ist die „Feuchtzone“, durch Kompost mit Nährstoffen angereichert. Hier fühlen sich z.B. Kerbel, Petersilie, Schnittlauch, Schnittknoblauch oder Sauerampfer wohl.
Bereich (3)
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Das ist die „Normalzone“, humoser Bereich und durch die vorgegebene Himmelrichtung im Halbschatten, ideal für Melisse, Pimpinelle, Portulak, Ysop oder Oregano
Bereich (4)
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Das ist die „Mittelmeerzone“, magerer und durchlässiger Boden für die sonnenliebenden Kräuter wie Bergbohnenkraut, Salbai, Thymian, Lavendel oder Majoran.
Der Bau der Kräuterspirale
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Nachdem die Standortfrage geklärt ist, kann mit dem Bau begonnen werden. Da der Miniteich der niedrigste Punkt der Kräuterspirale ist, wird am zweckmäßigsten damit gestartet. Wie oben beschrieben sollte er nach Süden weisen. Von diesem Punkt aus beginnend zeichnet man die Grobform auf und markiert sie am besten mit Stöcken.
Vom Teich her beginnend werden die Mauern von außen nach innen aufsteigend gebaut. Für den äußeren sichtbaren Teil können Fels-/Natursteine (Ich persönlich finde Natursteine am schönsten!), aber auch Kalksandstein, Bruchstein oder sogar Ziegelsteine verwenden werden, da sind dem Geschmack keine Grenzen gesetzt, nur sollten sie sich harmonisch in die Umgebung einfügen. Die Höhe in der Mitte (4) wird durch Bauschutt erreicht, den man entweder selbst noch hat oder aber er wird günstig erworben, denn hier soll der Boden mager und durchlässig sein. Es wird Sand und Kalk untergemischt, für die kalkliebenden Mittelmeerkräuter, die hier wachsen.
Der Raum zwischen den Mauern sollte 60 cm betragen und bei runden Natursteinen, sollten die Zwischenräume mit Erde oder Lehm gefüllt werden.
Für den Miniteich kann entweder ein Loch ausgehoben und mit Teichfolie ausgelegt oder aber ein Maurerkübel aus dem Baumarkt genommen werden, der bis zur Hälfte mit Sand gefüllt wird.
Egal welche Variante gewählt wird, man muss darauf achten, dass eine Verbindung von dem Wasser zur Erde besteht, denn im Anschluss folgen die wasserliebenden Kräuter, die mit Wasser versorgt werden möchten! Die Erde am Teich (2) wird mit Kompost angereichert.
Die Bepflanzung
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Sind diese Vorbereitungen abgeschlossen, kann das Pflanzen der Kräuter beginnen. Dabei sind der Phantasie keinerlei Grenzen gesetzt. Auf einer großzügig angelegten Kräuterspirale werden neben den Gewürzpflanzen auch Heil- und Teekräuter ihren Platz haben.
Bei kleineren Spiralen wird auf kleinwüchsige Kräuter zurückgegriffen.
Nicht ratsam sind solche Kräuter, dich sich durch Ausläufer ausbreiten, z.B. Estragon oder auch solche mit langen Wurzeln, z.B. Liebstöckl. Diese sollten außerhalb der Kräuterspirale ihren Platz finden.
Literaturhinweis:
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Fukuoka Masanobu: „Der große Weg hat kein Tor“
Fukuoka, Masanobu: „Die Suche nach dem verlorenen Paradies“
Mollison, Bill: „Permakultur konkret“
Wenn jetzt im Winter mit der Planung der Kräuterspirale begonnen und sie im Frühjahr in die Tat umgesetzt wird, habe ich mit diesem Bericht mein Ziel erreicht. Eine Kräuterspirale ist nicht nur nützlich und schön anzusehen. Durch den Miniteich bietet sie Vögeln eine Tränke, und es „verirren“ sich auch durchaus Libellen und Frösche hierhin Die blühenden Kräuter ziehen Schmetterlinge und Insekten an und bieten ihnen Nahrung. Die Steinmauern bieten Lebensraum für Amphibien.
Ich wünsche viel Spaß bei der Planung, beim Bau und beim Ernten!
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Ich hoffe, mein Bericht hat Euch gefallen und nicht gelangweilt. Ich danke allen fürs Lesen und Bewerten und freue mich auf Eure Kommentare!
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Ich schreibe auch für ciao
ursand ©03.11.2003 weiterlesen schließen
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