Krieg und Frieden Testberichte

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Pro & Kontra
Vorteile
- Handeln, bevor noch schlimmere Folgen möglich sind
- mögl.Demokratisierung des Irak Aufhebung des UN-Embargo Verbesserung des Lebensstandards
- Sturz des US-Regimes
- wie bitte ???
Nachteile / Kritik
- Krieg als Ultima Ratio zeigt das Scheitern der Politik
- völkerrechtswidriger Angriffskrieg,viele zivile Opfer,Gefährdung des Weltfriedens
- Burgerhunger?
- so ziemlich alles
Tests und Erfahrungsberichte
-
Die Lügen der deutschen Außenpolitik
0Pro:
-
Kontra:
Alle haben die Lügen geglaubt
Empfehlung:
Nein
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VORWORT:
Eins vorweg. Ich will nicht die US- sowie die britische Außenpolitik im Bezug auf den Irak verteidigen. Ich möchte es im Gegensatz zu meinen Vorschreibern auch die deutsche Rolle einmal miteinbeziehen.
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LÜGE 1: KRIEG ODER FRIEDEN
Bundeskanzler Gerhard Schröder selbst hat diese Formulierung erfunden im Rahmen des deutschen Wahlkampfes 2002. Dafür ist er ja auch wieder gewählt worden.
Meiner Ansicht nach eine unfassbare Vereinfachung und Verfälschung der Lage im Irak. Von "Frieden" kann im Irak seit den 60er Jahren keine Rede mehr sein.
Die Diktatur im Irak ist ausreichend beschrieben worden, auch wenn sie im nachhinein als Kriegsgrund vorgeschoben wurde.
War das von den Sanktionen gebeutelte Land wirklich im "Frieden". Das führt mich zu Lüge 2.
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LÜGE 2: DIE UNO-SANKTIONEN
Die USA haben die Beibehaltung der Sanktionen forciert. Deutschland hat diese Sanktionen unterstützt. Es sind ja schließlich "friedliche" Sanktionen. Ca. 1 Millionen Menschen sind im Irak verhungert.
Ist es das was Schröder mit Frieden meinte?
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LÜGE 3: DER UNO-SICHERHEITSRAT
Erstaunlich was von der deutschen Regierung alles über das große Völkerrechtsorgan den UNO-Sicherheitsrat gesagt wurde. Das die USA, das Völkerrecht mit Füssen getreten hätten weil es keine neue Resolution gegeben hat vor dem Krieg. Dabei hat doch die deutsche Regierung mit der Resolution 1441 dem Krieg Tür und Tor geöffnet.
In den letzten Jahrzehnten gab es eigentlich fasst nur einen Konflikt indem sich der UNO-Sicherheitsrat einig war: und das war der Irak!
Afghanistan: VETO UdSSR und China
Jugoslawien: VETO Russland
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LÜGE 4: DIE DEUTSCHE KRIEGSBETEILIGUNG - FUCHSSPÜRPANZER
Mit dem 11.09.2001 war der Irak-Krieg beschlossene Sache. Schon lange vor dem Krieg hat Deutschland rein zufällig Fuchspanzer nach Kuwait entsandt "als Beitrag gegen die Terrorismusbekämpfung". Der existierenden Angst der USA vor C-Waffen-Gegenschlägen des Iraks wurde somit Rechnung getragen.
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LÜGE 5: DIE DEUTSCHE KRIEGSBETEILIGUNG - AWACS
Die Awacs-Flugzeuge mit deutscher Besatzung haben durch Ihren Einsatz die Angriffe der USA auf den Irak mitkoordiniert, da sie den halben Irak einsehen konnten. Eine Unterscheidung zwischen "friedlichem Einsatz zum Schutz der Türkei" und kriegerischem Einsatz war nicht möglich.
Die deutsche Regierung hat sich geweigert ein neues Mandat durch den deutschen Bundestag erteilen zu lassen. Eine Aussprache im Parlament war ihr wohl nicht genehm.
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LÜGE 6: DIE DEUTSCHE KRIEGSBETEILIGUNG - ÜBERFLUGRECHTE
Die schlimmste aller Lügen und Verschweigungen! Die B52 die Bagdad bombardierten sind in Großbritannien gestartet und über Deutschland geflogen. Dabei wurden sie von deutschen Fluglotsen über das Land geleitet.
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FAZIT:
Wenn der Irakkrieg ein völkerrechtswidriger Angriffskrieg war - dann hat die deutsche Regierung diesen unterstützt und somit gegen das deutsche Grundgesetz verstoßen! weiterlesen schließen -
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Salzbrezelzwischenfall ein Attentatsversuch?
22.04.2003, 21:22 Uhr von
Eat_This
"Achtung! Lesen gefährdet Ihre Dummheit!" (Eine Warnung der Unterhaltungsminister der Europäisc...Pro:
Gibt es ein Pro für bewaffnete Konflikte???
Kontra:
-
Empfehlung:
Nein
Amerikanische Geheimdienste vermuten Terroristen hinter dem Teigwarenzwischenfall von Eat This
Nachdem sich die erste Aufregung um den Terroranschlag vom 11. September 2001 und dem Irakkonflikt gelegt haben, haben CIA und NSA damit begonnen, die Nachforschungen zu den Hintergründen der „Salzbrezel-affäre“ vom Januar 2001 wiederauf-zunehmen.
Die öffentliche Presserklärung aus dem Weißen Haus ließ ja zunächst verlautbaren, dass die Verringerung der Herzschlagfrequenz zu einem Ohnmachtsanfall von US-Präsident George W. Bush im Weißen Haus führte. Bush soll sich beim Fernsehen an einer Brezel verschluckt haben. Das Gebäck habe daraufhin offenbar den Vagusnerv stimuliert, was den Herzschlag verlangsamt haben könnte.
Im Zusammenhang mit Dokumenten, die man während des Irak-Feld-zuges sicherstellen konnte und den Aussagen von hochrangigen Offizieren der Republikanischen Küche sowie einer nicht näher bestimmten Zahl von Informanten aus dem Führungszirkel rund um Saddam Hussein erhärtet sich jetzt der Verdacht, dass der Salzbrezel-Zwischenfall offenbar ein von langer Hand geplanter Anschlag auf den amerikanischen Präsidenten war.
Wie CIA-Sprecher Christopher Klein mitteilte, handelt es sich bei den sichergestellten Dokumenten um modifizierte Backrezepte von Salzbrezeln, die in punkto Teigdichte und Salz-gehalt nicht den Richtlinien der UN-Lebensmittelinspektoren entsprächen.
Weiterhin würden Informationen darauf hindeuten, dass irakische Wissenschaftler in mobilen Bäckereien versucht hätten, Gips und zerkleinerte Koran-Suren in den Teig zu vermischen.
Die CIA wertet dies als Hinweis darauf, dass auch die für den Anschlag vom 11. September verantwortliche Terrororganisation „Al Quaida“ in den versuchten Mord am Staatsoberhaupt der Vereinigten Staaten von Amerika verwickelt sein könnten.
Die Geheimdienste gehen hier jeder denkbaren Möglichkeit nach, Spezialkommandos der U.S. Army und der CIA sind derzeit verdeckt im Irak und in Afghanistan unterwegs.
Man will in Bäckereien auf Hinweise nach den verbotenen Backmischungen suchen und außerdem die mobilen Backlabors, sogenannte rollende Bäckereien, finden, von deren Existenz Verteidigungsminister Donald Rumsfeld überzeugt ist. Außenminister Colin Powell äußerte auch Vorwürfe gegenüber Anrainerstaaten wie Jordanien und Syrien, die dem Irak Zutaten zum Erstellen der tödlichen Backmischung geliefert haben sollen.
Derzeit wird noch darüber beraten, welche Maßnahmen gegenüber den verdächtigten Nationen ergriffen werden könnten. Laut dem Sprecher des Weißen Hauses, Ari Fleischer, stünde eine ganze Palette von Maßnahmen vom Getreideembargo bis zu einer Entsendung von Truppen offen. Dies hinge von der Kooperation der betroffenen Regierungen ab.
Dass George Walker Bush den Anschlag überlebt habe, verdanke er nur seiner guten körperlichen Verfassung und der extremen Geistesgegenwart und Reaktionsschnelligkeit. Sobald er die Koranseiten geschmeckt habe, habe er den angeblichen Leckerbissen sofort ausgespuckt, so der Präsidentensprecher.
Terrorismusexperten gehen davon aus, dass das irakische Regime von der Vorliebe des Präsidenten für die Knabbereien gehabt habe, Kenner vermuten sogar einen Mittelsmann im Weißen Haus, der die präparierten Brezeln eingeschmuggelt haben soll. Dies wurde von offiziellen Stellen jedoch nicht bestätigt. Dennoch wurden die Sicherheitsmaßnahmen um den Präsidenten verschärft.
Zu spüren bekam dies eine kanadische Schulklasse aus Quebec während einer Besichtigung des Weißen Hauses. Sicherheitskräfte nahmen die 31 Jungen und Mädchen im Alter zwischen 13 und 15 Jahren sowie die zwei Lehrkräfte vorläufig fest. Der amerikanische Botschafter in Kanada sprach von einem bedauerlichen Umstand, aber die innerstaatliche Sicherheit gehe nun mal vor. Er gab sich jedoch zuversichtlich, dass zumindest die jüngeren Schüler noch in dieser Woche Guantanamo Bay verlassen dürften. weiterlesen schließen -
Wenn die Bush-Trommel schlägt - Krieg dem Verstand!
Pro:
mögl.Demokratisierung des Irak Aufhebung des UN-Embargo Verbesserung des Lebensstandards
Kontra:
völkerrechtswidriger Angriffskrieg,viele zivile Opfer,Gefährdung des Weltfriedens
Empfehlung:
Nein
Als im Januar des Jahres 2001 ein Mann in den USA ins Präsidentenamt „gewählt“ wurde,der sich vorher
besonders als wirtschaftsfreundlich und knallhart gegen das Verbrechen profiliert hatte,konnten eigentlich nicht nur
Eingeweihte ahnen ,was da auf die Welt zukommen würde - ein Mann, so ungebildet und unerfahren in der Außenpolitik,dass
man ihm,dem Texaner mit dem Charme eines Rodeoreiters eigentlich alles zutraute,außer einer vernünftigen
Rolle als „global leader“.Es fehlten einfach die Vorausetzungen dafür - Texas war nicht Washington – er
wußte das auch und da Vater Bush schon sehr gute Erfahrungen mit ihr gemacht hatte,gab man ihm,dem frischgebackenen Präsidenten Misses Condoleezza Rice an die Seite.Jene blitzgescheite,hochgebildete Politik-und Militärstrategin,die
als Koordinatorin für Russland und die ehemaligen Warschauer Pakt-Staaten schon ihre Meriten verdient hatte und auch
international in Fachkreisen hohes Ansehen genoss.Mit dieser Allzweckwaffe schien Bush jr. für die Herausforderungen,die die Welt für ihn bereithielt gerüstet zu sein...hätte es nicht den 11.September 2001 gegeben – nichts war mehr so in den USA wie es einmal war – eine neue Zeitrechnung hatte begonnen: Der Kampf gegen den internationalen Terrorismus und alle in Verdacht der Beihilfe stehenden Staaten,stand nun im Mittelpunkt seiner Politik.
Nur - was hat das eigentlich mit dem Irak zu tun?
Das Regime des Saddam Hussein ist für die amerik.Politik keine unbekannte Größe – schon in den 1960er Jahren pflegte
Saddam Hussein enge CIA-Kontakte – Hussein galt als amerikafreundlich,wenn gleich er kein Demokrat war.
Es ist kein Geheimnis,dass gerade in Zeiten der Bipolarität Saddam Hussein als ein Garant für die westlichen Werte stand.Spätestens als die Fundamentalisten im Iran putschten und den Schah,als einen der zuverlässigsten Vasallen der USA
stürzten,wurde Saddam Husseins Irak ein unverzichtbares Bollwerk gegen die Mullahs im Iran und gegen den Kommunismus der Sowjetunion,die ebenso wie die USA und ihre Verbündeten Einfluss in der wichtigen Golfregion zu gewinnen versuchten.
Aber die US-Strategen hatten die Rechnung ohne ihren Wirt(Saddam)gemacht:
Der griff ohne lange Konsultationen mit den USA den Iran an und versuchte seine Macht und sein Ansehen als großer Arabischer Führer zu vergrößern und zu festigen.Damals wurde übrigens auf Seiten des Iraks auch Giftgas gegen den Iran eingesetzt – einen großen Aufschrei des Entsetzens hörte man damals von der US-Administration vergebens.
Es galt die Devise: Der Feind meines Feindes ist mein Freund! - egal was für Menschenrechtsverletzungen er auch begehen mag.
Der Krieg zwischen dem Irak und dem Iran endete in einem Patt – und kostete auf beiden Seiten mindestens 500.000 Soldaten das Leben – über die Anzahl der toten Zivilisten gibt es keine verlässlichen Angaben.
Saddam Hussein war in den Augen der USA zwar unmenschlich und brutal in seiner Führung – um seine Zuverlässigkeit und Treue gegenüber den USA gab es aber keinen Zweifel.
Was trieb nun Saddam dazu Kuwait 1990 zu nnektieren,wo doch die Folgen anscheinend verheerend sein mußten?
Dafür gibt es eine unglaublich simple Erklärung: Saddam hatte sich schlicht verschätzt!
Abgesehen von dem Anspruch Iraks Kuwait,ähnlich wie China Taiwan,als abtrünnige Provinz zu sehen,
gab es schon lange Streit zwischen dem Irak und dem Emirat Kuwait um die Bohrrechte an der gemeinsamen Grenze –
Kuwait nahm Bohrungen an der Grenze vor,die nicht vertikal,sondern diagonal verliefen und das Territorium des Iraks
verletzten .
Die USA wußten um diesen Streit und es gab auch Konsultationen mit den lokalen US-Vertretern.
Dann passierte das Verhängnisvolle: Diese US-Vertreter ließen Hussein wissen,dass sich die Araber selbst um ihre Streitereien kümmern müßten und dies nicht das Problem der USA sei...
Saddam beging jetzt einen entscheidenden Fehler:
Er nahm diese vermeintliche Haltung der USA als Freibrief für seine Annexion Kuwaits!
Es kann (zumindest subjektiv für mich) keinen Zweifel daran geben,dass diese unklare und lasche Haltung der USA Saddam ermutigt haben mußte – warum sonst sollte ein kluger Taktiker wie er,einen solch riskanten Krieg führen?
Der Rest ist bekannt – die USA reagierten völlig anders als Saddam erwartet hatte,bildeten eine Koalition und befreiten das Emirat im Februar 1991 mit militärischer Gewalt.
Dabei täuschten und tricksten sie sogar ihre wichtigen Verbündeten in Saudi-Arabien aus,die den USA kein Aufmarschgebiet und keine Flugplätze zur Verfügung stellen wollten(Heiliges Land) – sie behaupteten einfach irakische Truppen ständen an der Grenze zu Saudi-Arabien(reine Erfindung) und König Fahd stimmte zu.
Die Bush sen.Administration wollte einen mächtigen arabischen Führer mit Zugriff auf einen großen Teil der Weltölreserven nicht dulden – und entschloss sich zu handeln.
Dennoch sollte der ach so böse und schlechte Saddam Hussein dem irakischen Volk erhalten bleiben – man wollte seitens der US-Adm. keinen Märthyrer schaffen und auch kein zu großes Machtvakuum hinterlassen.
Saddam Hussein sollte mit Hilfe von Rüstungskontrollen und einem UN-Embargo schwach gehalten und kontrolliert werden.
UN- Inspektionen vernichteten seither mehr Waffen ,als alle Bush-Bomben 1991 zerstören konnten.
Glaubt man den täglichen Nachrichten der US-Fernsehsender,die von der Regierung kontrolliert und für ihre Zwecke eingespannt werden – ist Saddam die größte Bedrohung für den Weltfrieden seit Hitler oder Stalin.
Kein Tag vergeht,in dem nicht die Bush-Trommeln den unvermeidlichen Krieg ankündigen.
WARUM also einen Krieg gegen den Irak? – Weil Saddam ein gefährlicher Diktator mit Massenvernichtungswaffen ist?
Es gibt eigentlich drei maßgebliche Daten,die das Koordinatensystem der US-Administration verändert und bestimmt haben:
1.Das Jahr 1998 indem sich Saddam weigerte weitere UN-Kontrollen zuzulassen,da er gegen das UN-Embargo,das seiner Bevölkerung das Leben unerträglich machte,demonstrieren wollte und ihm das Inspektionsteam der UN zu einseitig besetzt war(fast nur Amerikaner und Engländer) – damals erwog die Clinton-Administration bereits einen Militärschlag –
angesichts der großen Widerstände aus Russland und Frankreich,jener Staaten,die ausgezeichnete Geschäfte mit dem Irak unterhielten und einen erheblichen Anteil der Förderrechte im Irak des Saddam Hussein besaßen,und auch dem internationalen Widerstand gegen einen Krieg – beließ man es bei Drohungen und beschwichtigte die Sache.Clinton wollte den Irak-Konflikt herunterspielen,obwohl bereits Pläne zum Sturz von Saddam bestanden und auf ihre Umsetzung warteten.
2.Der Januar 2001,in dem nach langem Auszählmarathon George W. Bush die Mehrheit der Amerikaner zwar nicht gewinnen – aber dank eines freundlich gesonnen US-Supreme Court(Republikanermehrheit)
43.Präsident der USA werden konnte.
Es bedarf wohl keiner Erklärung,dass dieser Plan zum Sturz von Saddam und einem Regimewechsel schon bald
auf seinem Schreibtisch landen würde – unterstützt von Hirn-und Magenberaterin Condoleezza Rice – machte sich George W.Bush daran diesen so bald wie möglich zu verwirklichen – auch wenn zunächst mit Unterstützung der US-Bevölkerung und der Weltöffentlichkeit kaum zu rechnen war.
3.Der 11.September 2001
Der Anschlag auf das WTC und das Pentagon haben in den USA und in vielen Teilen der Welt ein Trauma ausgelöst:
Nichts ist mehr ist so wie es einmal war – die USA,der vermeintliche Hort der Sicherheit und Stabilität sind ein Opfer des international operierenden Terrorismus geworden.
Das war die Stunde des George W. Bush – er wußte es wohl schon,als man ihm während eines Schulbesuches die Hiobs-Botschaft überbrachte:
Die Entschlossenheit seines Gesichtes verriet es - „ America is on War“ – George Junior in seinem Element.
Schon wurden Verschwörungstheorien gestrickt und alle den USA unliebsamen Staaten mit den furchtbaren Ereignissen vom 11.September 2001 in Verbindung gebracht.
Die Rede war von Schurkenstaaten,Achse des Bösen und Präventivschlägen ,die gegen diese Staaten notfalls geführt werden müßten.
Im Schnellverfahren wurden Gesetzesinitiativen eingebracht und verabschiedet, die die Rechte des
FBI und der Geheimdienste weiter stärkten und die Bürgerrechte erheblich einschränkten.
Der Gesetzesaktionismus der Bush-Administration kannte kaum Grenzen.Hinzu kamen Entgleisungen und dumme Sprüche von George W.Bush – „Wer nicht für uns ist,ist gegen uns!“ – oder „Die vereinten Nationen müssen jetzt beweisen,dass sie nicht irrelevant sind“
Nebenbei schien gerade der schwere Anschlag in New York und Washington der ideale Begleitumstand zu sein,um das Irak-Problem entgültig zu lösen – Al Quaeda und Saddam! – Zwei Seiten einer Medaille.
Anthrax-Anschläge,die von amerik.Terroristen begangen wurden,schob man Saddam und der anscheinend überall agierenden Al-Quaeda in die Schuhe.
Alarm wurde ausgelöst und Gasmasken zum dringenden Kauf empfohlen – selbst ängstliche Amis in Arizona
probten schon mal den Gasmaskeneinsatz.
Die größte Panikmache und Paranoia seit dem legendären Joseph McCarthy,der Anfang der 1950er Jahre hinter jedem Baum einen Kommunisten vermutete...
Und natürlich der Irak mit seinem gefährlichen Diktator Saddam Hussein – er,der nicht eine Rakete oder auch nur ein Flugzeug besitzt,die die USA überhaupt erreichen können – wurde zur größten Gefahr der Menschheit hochstilisiert.
Was ist nun eigentlich die Zielsetzung der Bush-Administration? – Warum soll der Irak angegriffen werden und nicht etwa
das wesentlich gefährlichere Nordkorea?
Für Bush und sein außen-und sicherheitspolitischisches Hirn Condoleezza Rice gibt es eine einfache Überlegung:
Wenn Saddam gestürzt wird und der Irak demokratische Strukturen erhalten würde,könnte von diesem Land in seiner so wichtigen geo-politischen Bedeutung ein Impuls zur Veränderung der polit.Systeme der Nachbarstaaten ausgehen –
z.B. Saudi-Arabien oder dem Iran.
Condi Rice lebt in der Vorstellung,dass die Demokratie jedem anderen System überlegen ist und so attraktiv,dass früher oder später jedes Regime zugunsten ihrer favorisierten Staatsform sich reformieren würde.
Das Problem,dass sie und ihr Machtzirkel um Bush einfach nicht begreifen wollen, ist,dass es in dieser Region überhaupt keine demokratische Traditionen und Strukturen gibt – die arab. Völker der Region leben seit Jahrtausenden in einem Stammeswesen,indem einzelne Führer oder Sheiks die Geschicke des Landes bestimmen.
Diese Menschen zur Demokratie zu erziehen ist eine fast unlösbare Aufgabe – sie sehen die Einmischung der westlichen Kulturen und insbesondere die der US-Amerikaner als Angriff auf ihre Kultur und ihr Leben.
Eine Invasion der USA in Irak würde in der gesamten arabischen Welt einen unglaublichen Hass erzeugen,der
mit Sicherheit der Nährboden für einen weltweiten Terrorismus wäre.
Die geo-strategische Bedeutung der Region (ca. 65% der geschätzten Weltrohölreserven) ist der Bush-Administration
natürlich genauso bekannt,wie sie selbstverständlich jedem Land und jeder Führung der involvierten Länder
(USA,Frankreich,Russland,EU ) bekannt sind:
Wer diese Region kontrolliert – bestimmt die Weltenergieversorgung entscheidend mit.
Die USA wollen diese wichtige Schlüsselregion nicht einem oder meheren Potentaten überlassen – auch Saudi-Arabien könnte dank seiner unsicheren Haltung gegenüber den USA und ihren Truppenstationierungen im Heiligen Land bald ins Fadenkreuz der US-Militärstrategen kommen.
Eine monokausale Begründung liefert der Faktor Öl damit nicht.
Nicht bedacht haben Bush und Rice auch den Schaden,den sie den Vereinten Nationen und internationalen Organisationen zufügen,wenn sie sich zu einem Alleingang entschließen sollten.
Als 1945 in San Franzisco die UNO als Nachfolger des erfolglosen Völkerbundes gegründet wurde,schrieb man nicht umsonst in die Satzung,dass ausschließlich der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen,bestehend aus den Siegermächten des Zweiten Weltkrieges (USA,GB,F,VRC und RUS) über Krieg und Frieden entscheiden dürfe – jedes dieser privilegierten Länder erhielt ein Veto-Recht,dass Entscheidungen des Rates verhindern oder blockieren konnte.
So waren insbesondere die damaligen Weltmächte USA und UDSSR(RUS) sicher,dass keine Macht der Welt den Frieden einseitig stören könnte.
Genau diesen Konsens stellt die Bush-Administration leichtfertig aufs Spiel,wenn Bush von der Irrelevanz der UNO und nationalen Alleingängen spricht – wenn Bush und Junior-Partner Blair einen Krieg im Irak gegen ein Veto des Sicherheitsrates führen würden,käme dies einem Bruch des Völkerrechts gleich.
Die USA und GB würden dann,wenn man das Völkerrecht ernst nimmt,zum Kriegsverbrecher mutieren.
Bush wußte wohl ziemlich genau,warum er dem Weltgerichtshof in den Haag nicht beitreten wollte – andere Staaten,die sich gegen einen Beitritt entschieden, waren ausgerechnet Israel und der Irak aber auch China.
Man kann eigentlich nur hoffen,dass Bush und seine Berater(in) doch noch den Wahnsinn ihres Handels begreifen und sich trotz ihrer politischen,wirtschaftlichen und militärischen Hegemonialstellung in die Vereinten Nationen einordnen
und die Entscheidungen des wichtigsten Gremiums der Welt respektieren.
Roland alias sindimindi © 2003
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2003-04-07 04:26:55 mit dem Titel Wenn die Bush-Trommel schlägt...(II)-Völkerrechtsbruch
Fortsetzung von "Wenn die Bush-Trommel schlägt - Krieg dem Verstand":
Bush hat sich leider nicht in die Weltgemeinschaft eingeordnet – am 19.03.2003 hat er
völkerrechtswidrig die Republik Irak angegriffen.
Die Resolution 1441 reichte in keiner Weise aus,einen Angriffskrieg gegen ein
souveränes Land der Vereinten Nationen zu führen:
Darin wurde bei Nichterfüllung der Resolution zwar schwere Konsequenzen angedroht,diese aber nicht spezifiziert und ein theoretischer Krieg auch nicht durch den Sicherheitsrat abgesegnet.
Das internationale Recht sieht nur zwei Möglichkeiten vor militärische Gewalt gegen ein Mitgliedsland einzusetzen:
1.Notwehr: Verteidigung des eigenen Territoriums oder Abwehr einer massiven unmittelbaren Bedrohung
2.Sicherheitsratsbeschluss: der Sicherheitsrat der VN kommt mit mindestens 9:6 Stimmen und keinem Veto eines der ständigen Mitglieder (USA,GB,Frankreich,Russland und China) zu dem Ergebnis,dass alle friedlichen Mittel ausgeschöpft sind und nur der Einsatz militärischer Gewalt den Zustand des Friedens wieder herstellen kann.
Beide Fälle sind nicht eingetreten – die USA sind nicht unmittelbar durch den Irak bedroht(in keiner möglichen Weise)
und im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen konnte keine Kriegsresolution gegen den Irak durchgesetzt werden:Die die Resolution einbringenden Staaten USA,Großbritannien und Spanien haben nicht nur keine Mehrheit dafür gefunden,
sie wurden durch ein klares Veto der „current members“ Frankreich und Russland blockiert und zurückgewiesen.
Es gibt zwar vereinzelte Stimmen von anglo-amerikanischen Völkerrechtlern,die bereits die Resolutionen 678 und 1441
als ausreichende Legitimation ansehen – das beste Argument gegen diese Behauptung ist aber das Vorgehen der kriegführenden Staaten GB und USA selbst:
Warum wollen diese Staaten eine zum Krieg ermächtigende Resolution,wenn diese doch gar nicht notwendig ist?
Selbst in den Reihen der CDU und CSU gibt es Juristen,die ihren Beruf ernst nehmen:
Ausgerechnet der als „Rechtsaussen“ abgestempelte Dr.Peter Gauweiler attestierte den USA einen klaren
Völkerrechtsbruch – namhafte und sehr renommierte Wissenschaftler wie der US-Völkerrechtler Prof.Francis Boyle oder der deutsche Völkerrechtler
Prof.Jochen Frowein bezeichnen den Angriffskrieg der USA als illegal.
Besonders peinlich ist das Verhalten von Angela Merkel,Wolgang Schäuble u.a. die ihrer Partei mit ihrem „USA hat immer Recht – Kurs“ einen kapitalen Schaden zufügen. Selbst der Papst hat diesen Krieg als illegal verurteilt – da sollten sich die
CDU –Oberen doch eine Namensänderung geben und das lästige „C“ im Namen streichen!
Vorschlag: US-DU.
George W.Bush glaubt an seinen göttlichen Auftrag die Welt von bösen Diktatoren zu befreien und
die Freiheit nach amerikanischem Muster den unterjochten Völkern zu schenken zu müssen.
Wer seine Reden im TV sieht und hört,meint eigentlich einen Missionar vor sich zu haben,der zutiefst von
seiner göttlichen Sendung überzeugt ist. – Was bedeuten da schon unliebsame, kritische Stimmen des franz. Präsidenten,des Bundeskanzlers,des Papstes oder so etwas
Abstraktes wie das Völkerrecht?
George W. Bush der große Heilsbringer,den die Menschen in den USA mit überwältigender Minderheit
zu ihrem Präsidenten gewählt haben,dem sie sogar seitens des Kongresses Sondervollmachten zur Kriegsführung erteilt haben – er weiß es einfach besser!
Dabei sind die Folgen nach einem Regimewechsel im Irak kaum abzuschätzen:
Im Norden des Iraks sind Kurden,die ihren eigenen Staat wollen – was die Türkei um jeden Preis verhindern will.
Im Süden des Iraks gibt es eine große shiitische Mehrheit,vergleichbar der im Iran ,die ca.60% der Bevölkerung ausmachen.
Sie wurden über Jahrzehnte von den herrschenden Sunniten des Saddam Hussein unterdrückt – die Nacht der langen Messer wird kommen, wenn es den Amerikanern nicht gelingt die verfeindeten Volksgruppen auseinander zu halten.
Gerade die Shiiten wurden von den Amerikanern schändlich im Stich gelassen - noch im ersten Golfkrieg zum Aufstand gegen Saddam ermutigt,glaubten diese mit Unterstützung der Amerikaner das verhasste Regime in Bagdad loswerden zu können - doch die Amis zogen sich aus dem Irak zurück und überließen Saddams Republkanischen Garden genügend Waffen,insbesondere Kampfhubschrauber um den shiitischen Aufstand blutig niederzuschlagen.
Wen wundert es,dass diese Volksgruppe kein Vertrauen mehr zu den Regierungen in London und Washington haben?
Sollten die Amerikaner nach geraumer Zeit tatsächlich freie Wahlen im Irak abhalten wollen,müsste sich wenn die Mehrheitsverhältnisse zum tragen kommen,die shiitische Mehrheit durchsetzen. – Eine Mullahisierung a’la Iran könnte die Folge sein.
Aber da die USA den Iran ebenfalls zur Achse des Bösen zählen dürfte das kaum gewünscht sein.
Eine US-freundliche Regierung zu installieren,die die Zustimmung der Mehrheit der Völker im Irak hat und die erheblichen Wirtschaftsinteressen der USA berücksichtigen,wird nur schwer zu finden sein.
Ärgern werden sich die Iraker aber auch über die hohen „Befreiungskosten“,die die Amerikanern den Irakis auferlegen werden – irgend jemand muss doch die hohen Kriegskosten der USA finanzieren.
Schlimmer als der Krieg gegen den Irak und Saddam Hussein ist für mich der Völkerrechtsbruch,den die führende Nation und ihre Vasallen der Weltgemeinschaft zugefügt haben – es wird ein Präzedenzfall sein,dessen weitreichende Folgen noch gar nicht absehbar sind.
Jede Großmacht ,oder aufstrebende Großmacht wird in Zukunft bei Streitigkeiten mit einem anderen Land keine Rücksicht mehr auf die Beschlüsse der Vereinten Nationen nehmen brauchen – wenn sie nur groß und mächtig genug ist.
Gerade die Großmächte China und Indien kommen mir in den Sinn,die in wenigen Jahrzehnten zu Weltmächten herangewachsen sein werden – wirtschaftlich und militärisch.Ihre Interessen werden sie dann mit dem entsprechenden Nachdruck durchsetzen können.Die heutige Hegemonialmacht USA wird dann genau DIE Rechte einfordern,die sie heute anderen Ländern verwehrt!
Man kann eigentlich nur hoffen,dass die zukünftigen Weltmächte dann intelligentere Führungen besitzen als das heutige Amerika unter George W. Bush...
Roland alias sindimindi © 2003 weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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anonym, 26.01.2009, 01:12 Uhr
Bewertung: besonders wertvoll
Bush sind wir jetzt ja endlich los
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ingoa09, 31.12.2008, 02:12 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Ein besonders tiefgründiger und interessanter Bericht. Liebe Grüße, Ingo
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Jerry525, 24.12.2008, 12:57 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Hallo Roland, habe nun alles bei dir gelesen lg vom JERRY
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Hammertime
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Kontra:
-
Empfehlung:
Nein
Am 20.03.2003 um 03.35Uhr (MEZ) begann der "mächtigste Mann der Welt" mit den einfachen Worten "Let`s go", den in seinen Augen legitimen Krieg gegen den Irak.
Das 48 Stündige Ultimatum welches er Hussein gesetzt hatte war seit 1 1/2 Stunden abgelaufen und so sah Bush es als gerechtfertigt die sogenannte Hammertime zu beginnen.
Die Zeit der Hammer ( Bomben ) und Behämmerten.
40 Raketen wurden in 3 Wellen auf Bagdad abgefeuert und getroffen, getroffen haben sie neben vielen "strategisch wichtigen Zielen" natürlich diejenigen, die sich am wenigsten wehren können. Die Zivilbevölkerung.
Mittlerweile sind ein paar Kriegstage vergangen und der Krieg tobt nicht mehr nur im Irak sondern weltweit in allen Medien.
Kriegsgefangene werden gefilmt und gezeigt, was gegen die Genfer Konventionen verstösst.
Angefangen haben damit aber nicht die Iraker, sondern die allierten Streitkräfte, die immer wieder die angeblich zu tausenden übergelaufenen irakischen Soldaten filmten und zu Propagandazwecken auch in den internationalen Medien zeigten.
Das erste Opfer neben der zivilen Bevölkerung ist natürlich wie immer die Wahrheit.
Wahr scheint aber offensichtlich zu sein, dass den allierten Streitkräften durch sogenanntes "friendly fire" in den ersten 48 Stunden dieses Krieges mehr Schaden zugefügt wurde, als durch irakische Gegenwehr.
Die Koallition der Willigen bricht Gesetze, stellt eiene Regeln auf und verletzt die Menschenrechte.
Das "alte Europa" versucht sich zu wehren, aber bitte warum haben die Allierten noch immer Überflugrechte hier in Deutschland, wenn doch unsere Führungspolitiker so strikt gegen den Krieg sind?
Ich verstehe bis jetzt die Hintergründe dieses Krieges nicht und auch nicht warum Hussein eine so grosse Bedrohung für die Welt sein soll.
Gut, er hat Kuweit angegriffen, was in der Operation "Desert Storm" ausreichend gerächt wurde, und er rüstet nicht ab, aber rechtfertigt das diesen Krieg?
Wie und warum wurde Hussein und der Irak zu einer so grossen Bedrohung für die Welt?
Eines allein ist sicher, der Wiederaufbau und die Neustrukturierung werden Kosten in Mio Höhe verursachen. Kosten, die auch wir zu tragen haben.
Nur die Opfer, die Überlebenden, die Geschädigten, die wird kein Geld der Welt für das erlebte endschädigen können.
Krieg ist immer sinnlos und ein George W. Bush wird diesen Krieg zwar vielleicht gewinnen, aber er wird kein Sieger sein. weiterlesen schließen -
ZAPPENDUSTER ! ! !
Pro:
Sturz des US-Regimes
Kontra:
Burgerhunger?
Empfehlung:
Nein
Hallo Mensch!
Krieg ist die schlimmste Form von Terror, welche man einem Volk angedeihen lassen kann. Die Weltmacht USA stehen gerade im Begriff einen Terrorfeldzug ohnesgleichen zu starten. Sie wollen die Feinde der USA von diesem Planeten wegradieren, und haben deshalb ihren Bürgern (und auch uns) eine Angst eingeredet, welche mitunter paranoide Formen annehmen kann. Vor den Folgen ihres verantwortungslosen Handelns, nämlich dem tausendfachen Menschenmord, schrecken sie nicht im Mindesten zurück. Vom christlichen Standpunkt aus betrachtet, ist das vollkommen paradox.
Auch das schlimmste Mittel, was der Mensch überhaupt anwenden kann, nämlich die Atombombe, wird von den Antichristen an den Hebeln der Macht ganz unverhohlen in den Rang einer Waffe der ersten Stunde erhoben. Ein atomarer Vergeltungsschlag gegen Bagdad wurde, sollte es Saddam wagen Israel mit Gasraketen zu beschmeißen, von dem ´Wohnblocksmasher´ Sharon bereits angedroht. In diesem gar nicht mal so unwahrscheinlichen Szenario wäre also schneller als es uns lieb sein kann der absolute Zenit der Gewalt erreicht
Jezz aber mal H A L L O ! ! !
Wollen wir etwa vor der Glotze hockend gespannt der Dinge harren, die da auf uns zukommen, und uns daran delektieren, wie eine Handvoll durchgeknallter Polit-Desperados unseren Heimatplaneten in Mittelerde verwandeln??
Ich sage nein, zu diesen teuflischen Mordbubenplänen von Bush und Co, und hoffe, Ihr im Lande denkt genauso. Bei diesem gnadenlosen Poker um Macht hat nämlich auch noch die kleine Bundesrepublik ein As im Ärmel stecken. Und dieses lausige As, das sind W I R.
Wehret den Anfängen, lautet das Motto, dem speziell wir Deutschen uns verpflichtet sehen sollten. Die heutige Politik ist, genau wie damals, als Nazi-Deutschland den Rüpel abgab, zu schwach um ein patriotisch verblendetes Amerika zur Räson zu bringen. Darum muss nun des Volkes Stimme ertönen. ´Power to the people´ heißt die Losung. Wenn ein Kanzler vor dem Kriegsfürsten einen Kniefall macht, dann ist das Volk aufgerufen zivilen Ungehorsam auszuüben. Drum drehen wir jetzt mal gemeinsam die Power auf! Seid Ihr bereit?
Hiermit fordere ich alle friedensliebenden Bürger Deutschlands (und Europas) auf, sich an der Aktion
LICHTER AUS FÜR DEN WELTFRIEDEN ! ! !
...engagiert zu beteiligen. Mit dieser deutschlandweiten Protestaktion soll ein demonstratives Zeichen gegen den Kriegswahnsinn gesetzt werden, dass die Welt bis dato noch nicht erlebt hat.
Wie jedes Kind weiß, muss ein Stromnetz zusammenbrechen, sobald es überlastet ist. Wir werden genau dies erreichen, wenn unser Wille zum Frieden stark genug ist. Drum lasst uns gemeinsam unseren beiden geplagten Chefs etwas mehr Mut machen, indem wir schlicht und einfach an einem arbeitsfreien Tag für ein paar Minuten alle unsere Gerätepower auf On schalten! Lasst uns gemeinsam ein Kunstwerk kreieren, gegen das sich ein Christo wie ein Taschentrickspieler vorkommen muss!!
Ich möchte zu bedenken geben, dass diese nachdrückliche Form von gesellschaftlichem Protest in keinem Vergleich zu dem Leid steht, dass durch einen Feldzug gegen den Terror hervorgerufen würde. Bitte scheut Euch also nicht hier mitzutun, es dient schließlich einem nicht hoch genug anzusetzendem Zweck, nämlich der Vermeidung von Krieg!
Die Krankenhäuser verfügen über Notaggregate mithilfe derer sie auch einen längeren Stromausfall locker überbrücken können. Die Krankenversorgung bleibt also in jedem Fall gewährleistet, diesbezüglich braucht man sich mal keine Sorgen zu machen.
Am 23. Februar um 18.00 Uhr
========================
...ist der Zeitpunkt gekommen an dem das deutsche Volk in geschlossener Front seinen Friedenswillen bekundet. Noch besteht eine kleine Chance den mörderischen Bombenkrieg zu verhindern, denn auch in Amerika regt sich der Widerstand gegen solch eine Ausgespunst menschlicher Ratio. Bitte beteiligt Euch zahlreich, denn es gibt keine bessere Möglichkeit der Weltöffentlichkeit ein deutsches NEIN zum Krieg klipp und klar zu vermitteln !!!
Die Power On-Aktion läuft genau bis 18.30 Uhr.
Ihr wisst, was zu tun ist!? - Herd, Kühlschrank, Spül-/Waschmaschine, Staubsauger - alles was viel Strom frisst, muss auf volle Power gedreht werden.
Um einen entsprechenden Effekt zu erzielen genügt es bereits, wenn sich nur jeder fünfte Haushalt am Protest beteiligt. Mag sein, das lediglich die Straßenbeleuchtung ausfällt, und die Trambahn stehen bleiben muss, aber das reicht allemal aus um die Aktion als voller Erfolg verbuchen zu können. Die Weltpresse wird dieses Signal nicht einfach ignorieren können.
Wenn die Völker Europas sich solidarisch mit dem gemeinem Volk im Irak erklären, dann ist bereits viel gewonnen. Dann muss langsam auch unseren Freunden hinterm großen Teich aufgehen, dass selbst in Diktaturen ein Menschenleben genau so kostbar ist wie anderswo auf diesem Erdenrund, und man Menschen nicht als Kollateralangelegenheit behandeln darf. In diesem Sinne wünsche ich unserer Protestaktion den vollen Durchschlag (bevor nur noch die Bomben sprechen). Euer Sternenkorn.
Wer immer diese Zeilen zu lesen bekommt - BITTE TRAGE DIE BOTSCHAFT WEITER !!!
W e h a v e t h e p o w e r
Liebe Mitbürger,
am 15. Februar ist der erste wichtige
Termin um gegen das Lügengebäude
vom notwendigen Krieg anzustinken.
An diesem Tag findet nämlich in Berlin
eine große Antikriegs-Demo statt. Der
Hauptstadtbesuch nächstes Wochenende
ist also Pflichtprogramm!!! - Auf das unsere
Weltcity ein einziges Menschenmeer
werde !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2003-03-07 16:13:02 mit dem Titel Die a-Y-yptischen Reiter
Macht korrumpiert den Menschen. Diese alte Weisheit gilt sowohl für die Einzelperson als auch für große Industrienationen und deren Geheimdienste. Am Beispiel des sich auftürmenden Drohszenarios gegenüber dem Irak zeigt sich, das auch heutige Demokratien dazu imstande sind einen Angriffskrieg zu führen. Der Startschuss dafür ist zwar noch nicht gefallen, aber es sieht ganz danach aus als wäre es nur noch eine Frage der Zeit bis das mörderische Spiel wieder von Neuem beginnt.
US-Präsident Jimmy Carter äußerte einmal eine epochale Idee. Er beabsichtigte alle amerikanischen Flugzeugträger einmotten zu lassen. Hätte er sich seinerzeit mit seinem Vorhaben durchgesetzt, dann wäre der Welt dieses ganze Kraftgeprotze der Supermacht USA, beginnend mit dem Lybien-Zwischenfall, erspart geblieben.
Dem jetzigen Präsident liegen solche Gedanken fern, er greift lieber gleich zur Keule, und lässt sie auf die Köpfe aller Bösewichte dieser Welt niedersausen. Im US-Kongress hängen sie förmlich an Dabbeljus Lippen, wenn er seine Kriegsgebete mit tiefreligiösem Pathos vorträgt.
Bush will den Krieg, Bush lebt den Krieg. Der progressive, also moderne Mensch, auch Homo Sapiens genannt, braucht die Auseinandersetzung wie das tägliche Brot. Seine angeborene Unzufriedenheit treibt ihn dazu den Neandertaler zu jagen und auszurotten.
Eine Nation, welche die Panzerschlacht glorifiziert, begibt sich auf die gleichen, uralten Pfade. Den Gegner zusammenhauen bis keine Schraube mehr an seinem Platz sitzt, das ist überhaupt das Größte. Der Krieg wird zu einem Videospiel mit einem extra Schuss Adrenalin.
Der Sadd/tan hat nun ausgespielt, seine Zeit ist abgelaufen, er hat uns lange genug zum Narren gehalten, so tönt es in einem fort aus Washington. Ein Kind, das diesem eindringlichen Kriegsgetrommle nicht erlegen kann, würde vielleicht mal die Frage stellen:
Ist Saddam für die USA gefährlicher als Bush für den Irak?
Ich möchte mal provokant weiterfragen: Was macht den grundlegenden Unterschied aus, ob nun ein Flugzeug in einen Wolkenkratzer rast, oder eine Rakete den Weg ins Innere eines vollbelegten Luftschutzbunkers findet? Welche Toten soll man beweinen?
Europa hätte niemals seine Zustimmung zu einem Golfbefreiungskrieg der USA geben dürfen, denn der Gegenschlag war natürlich illegitim, da die USA kein Schutzabkommen mit Kuwait geschlossen hatten, und sogar meinten, das der Konflikt zwischen Irak und Kuwait eine innerarabische Angelegenheit sei. Wer zuerst so wenig Verantwortungsbewusstsein erkennen lässt, und dann einen ausgewachsenen Krieg vom Zaum bricht, dem sollten wirklich die Krallen, sprich Carrier, gezogen werden. Tja, da müssen wohl die Außerirdischen ran...
Also, halten wir uns an Macchiavelli, dann liegen wir immer richtig. Ein Angriffskrieg ist offenbar jeder Nation auf diesem schönen Plätzchen im All zuzutrauen. Strikte Vorbedingung für solch ein barbarisches Handeln ist, das die Bomben ausschließlich über gegnerischem Terrain nieder gehen. - Erst dann, wenn das Gleiche einem selbst widerfahren könnte, kommt das Denken langsam wieder in die richtige Schiene.
Um diesen menschenverachtenden Krieg der Alliierten, die mit ihren Geschossen den schleichenden Tod in aller Herren Länder aussäen, gegen den Irak vielleicht doch noch kurz vor Zwölfe abwenden zu können, bedarf es dringend der Mitwirkung des gemeinen Volkes, denn die UNO allein ist zu schwach dafür. Wenn wir Bürger Europas nicht beizeiten handeln, dann wird die Spirale der Gewalt früher oder später in einen dritten Weltkrieg münden.
Von Nordkorea werden bereits ungeheuerliche Drohungen in die Welt hinaus posaunt. Deren totalitäre Führungsspitze weiß genau, das sie bei den USA auf deren schwarzer Liste ganz oben stehen, also probieren sie es mit Panikmache. Sie wollen die Demokraten aus ihren TV-Sesseln scheuchen, und sie dazu bewegen ihr eigenes Militär zurückzupfeifen. Wirklich clever diese Taktik von ihnen, ich bin fast geneigt Beifall zu spenden.
Die siebzig Prozent in den USA die gegen den Krieg sind, bräuchten wirklich nur ihren Arsch auf die Straße zu bewegen, dann fände er auch nicht statt, so einfach ist das im Grunde. Doch mittlerweile ist dort drüben eine bleierne Zeit angebrochen. Um nicht als unamerikanisch zu gelten wagt dort kaum noch einer seinen Mund aufzumachen. Die kleine Bundesrepublik wird für ihr mutiges NEIN zum Krieg drüben hoch anerkannt. Wir Europäer können in der Tat die Signale setzen um den Prozess der freien Meinungsäußerung in den Staaten wieder anzukurbeln.
Seit dem Boykottaufruf gegen Shell in Sachen Brent Spar, dürfte allen Deutschen klar geworden sein, welche fantastischen Machtausübungsmöglichkeiten dem Volk mit dieser Waffe zur Verfügung stehen. Um also dem Frieden auf Erden noch ein kleines Fenster zu öffnen, braucht der Einzelne nur ein klein wenig Verzicht zu üben. Produkte mit dem Sternenbanner sind unbedingt zu meiden. Ami-Läden wie WalMart und McDonalds kann man locker links liegen lassen(!). Und die schwarze Zuckerbrühe macht nur dick, wenn schon, denn schon lieber ein kühles deutsches Bier(!).
Es führt leider kein Weg daran vorbei, aber wir müssen unseren Freunden, aus dem Land der unbegrenzten (Entgleisungs-)Möglichkeiten, jetzt mal voll auf die Füße steigen, sonst kannst Du in Bälde Deinen BigMäc ohne Füße holen gehen (schleimenderweise sozusagen).
Tschüss weiterlesen schließen -
Kreuzzug bei Neumond
06.03.2003, 13:02 Uhr von
GeissleinHH
Hallo, ich heiße Robert, bin verheiratet und habe einen 8jährigen Sohn. Meine Lieblingsthemen sin...Pro:
wie bitte ???
Kontra:
so ziemlich alles
Empfehlung:
Nein
In ziemlich genau zwei Wochen ist Neumond. Wenn wir berücksichtigen, dass zu diesem Zeitpunkt der angelsächsische Truppenaufmarsch abgeschlossen sein wird, spricht einiges für einen Kriegsbeginn zu diesem Zeitpunkt. Es werden hunderte von Marschflugkörpern abgeschossen werden und Tarnkappenbomber starten um das militärische Nachrichtenwesen des Irak zu zerstören. Dieser wird dadurch nahezu blind für weitere Angriffe. Appache-Hubschrauber und schwere Bomber werden so in aller Ruhe weitere „harte Ziele“ ins Visier nehmen können. Danach wird im Schutze der Dunkelheit eine Bodeninvasion aus dem Süden beginnen. Attacken im Norden werden nur den Sinn haben, irakische Bodentruppen zu binden. Es werden sehr schnell große Landstriche (nahezu unbewohnte Wüste) unter Kontrolle gebracht werden. Bis hierhin wird wahrscheinlich alles nach Plan der Kriegsalianz laufen. Dann werden sie vor den Toren Bagdads stehen, in dessen Wohngebiete sich große Teile von Husseins Spezialeinheiten zurückgezogen haben. Es wird ein Häuserkampf mit ungeheurem Blutzoll entfacht werden. Der Ausgang ist durchaus ungewiss.
Wer will diesen Krieg? Die Mehrheit der Mitglieder im Sicherheitsrat ist gegen den Krieg. Die Mehrheit der Länder in der UN-Vollversammlung ist gegen den Krieg. Die Mehrheit der Regierungen von Mitgliedern von NATO und EU ist für den Krieg. Die Regierungen vertreten diesen Standpunkt aber mit Ausnahme der USA immer gegen eine überwältigende kriegsablehnende Mehrheit in der eigenen Bevölkerung. In Spanien sind es 91 (!!!)%. Was hat das noch mit Demokratie zu tun? Warum gefährden so viele Regierungen ihre Wiederwahl? Sie sind zu feige sich der USA entgegen zu stellen, weil sie wirtschaftliche Nachteile fürchten. Merkels Anbiederung an die USA nach den Rumsfeldattacken wurde in meinen Augen zu recht als „Speichelleckerei“ bezeichnet. Auf den Punkt gebracht steht die USA zusammen mit einigen feigen Satelitenregierungen gegen den Rest der Welt da. Es gehört schon eine Riesenportion Ignoranz dazu, hier eine Isolation Deutschlands erkennen zu Wollen.
Warum wollen die USA den Irak angreifen? Die USA behauptet die Massenvernichtungsmittel des Irak vernichten zu wollen. Zunächst sei einmal die Frage erlaubt warum der Irak keine besitzen dürfen soll, dies aber anderen Ländern erlaubt wird. Eine Atombombe in den Händen Pakistans finde ich sehr viel bedrohlicher als in denen des Iraks. Es sei auch daran erinnert, wer als einzige Nation Atombomben auf Menschen abgeworfen hat. Der militärische Nutzen war damals mehr als umstritten. Der eigentliche Grund für den Angriffskrieg ist natürlich das Öl. Das wird hinter vorgehaltener Hand ja sogar zugegeben. Das Proamerikanische Regime in Saudiarabien scheint mehr als gefährdet zu sein. Da drängt sich der Irak mit seinen riesigen Ölreserven und einem vorschiebbaren Kriegsgrund ja nahezu auf. Bush, der daran sei erinnert, gegen die Mehrheit der US-Bürger Präsident wurde, muss jetzt seine Wahlkampfschulden bei der US-Ölindustrie einlösen.
Welche Folgen wird der Krieg haben? Es wird mit etwa 500.000 toten Irakis und etwa 2.000.000 Flüchtlingen gerechnet. Bagdad wird in Schutt und Asche liegen. Hussein wird kurz vor seinem Ende Ölfelder anstecken, Raketen auf Israel schießen und so fern er sie wirklich besitzt chemische und biologische Waffen einsetzen. Der Hass der arabischen Welt wird ins unermessliche gesteigert sein und wir können uns wirklich auf ein Jahrhundert des Terrorismus freuen. Ein herzliches Dankeschön an die zuständigen im Weissen Haus
Was können wir tun? Wir können unserem Kanzler den Rücken stärken. Er droht gerade umzukippen. Wir sollten ihn durch Kundgebungen immer wieder daran erinnern, was die große Mehrheit in diesem Land möchte. Die Massenproteste sind übrigens für Bush viel gefährlicher als er zugibt. In den USA ist nämlich eine deutliche Mehrheit gegen einen Alleingang der USA. Das einzige was Bush unter Druck setzt sind unzufriedene Wähler!
Wir sollten auch versuchen zwischen der US-Regierung und der Bevölkerung der USA zu unterscheiden. Die 50jährige Freundschaft ist viel zu schade um sie einfach über Bord zu werfen. weiterlesen schließen -
Ring frei ! USA vs. Irak II
26.02.2003, 21:10 Uhr von
Fhrink
Ich bin ein sportbegeisterter Typ (Fußball, Tennis, Basketball und mehr), lese gerne Science Fic...Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Nein
Ein in seiner Dreistigkeit und Dummheit leider gar nicht so
seltenes Politspektakel spielt sich derzeit auf dem Planten
Erde ab.
Die USA, Hauptrepräsentant der westlichen Welt,schickt sich
an, einen Angriffskrief zu beginnen,eigentlich ein Tabu für
alle zivilisierten Völkergemeinschaften.
Gegner ist der Irak, seit Dekaden regiert von einem brutalen
und linkischen Mörder (und seinem Sohn), der sich in aller
Öffentlichkeit mit einer Knarre in den dreckigen Pfoten
auf Bildern dar stellen läßt.
Die Topographie hat es so eingerichtet, dass dieser Typ im
Besitz von jeder Menge Öl ist. Diese Öl ist aber dummer
Weise auch der "Lebenssaft" der USA und eigentlich auch dem
Rest dieser Welt. Um möglichst billig in den Besitz dieses
Öls zu kommen,versucht die USA seit jeher schon ihr wohlge-
sonnene Scheichs zu unterstützen, was aber nicht jedem in
diesen Ländern gefällt. Die Menschen in den Wüstenstaaten
haben in der Regel eine gänzlich andere Weltanschauung, denn
um eine gewisse Ordnung zu Gewähr leisten, verschrieben sie
sich den Gesetzen des Korans.Diese wirken auf die westliche
Welt teilweise barbarisch, Frauen verachtend und abstoßend.
Nach dem die USA vor vielen Jahren eines dieser Länder, den
Iran, mit einer ihr gefälligen Schattenregierung besetzen
konnte, der des Schahs Riza Pahlewi, kam es eines Tages in
1979 zum Aufstand. Der widerliche Protz dieses Kaisertums
und die Unterdrückung des Volkes erregte 1967 sogar in der
BRD bei damaligen Studenten Unruhe und führte zu erhebli-
chen Protesten.
1979 jedenfalls proklamierte der iranische Schiitenführer
Khomeini die Islamische Republik Iran und setzte damit den
Grundstein für die heutigen Auseinandersetzungen.
Es folgte 1980 ein Machtkampf zwischen dem neu erstarkten
Iran und dem Irak um das Euphrat-Tigris-Mündungsgebiet, in
dem die USA den Irak und dessen Diktator Hussein finanziell
und militärisch unterstützten. 8 Jahre und eine Million Tote später endete dieser Krieg in einem Patt.
Nahezu gleichzeitig führte die UdSSR, ein weiterer ideolo-
gischer Feind der USA, einen Krieg in Afghanistan gegen
die aufständischen Taliban. Diese wurden ebenso wie der Irak finanziell und militärisch von der US-Regierung in-
offiziell unterstützt, mit dem Erfolg, dass die Russen
ausgebremst wurden in dieser unseligen Auseinandersetzung,
die schließlich sowieso im Zuge der "sanften" Revolutionen,
die den Abgang der meisten kommunistischen Systeme brach-
ten, im Nirvana versank. Scheinbar.
Denn un einmal mit den Mitteln der USA ausgestattet, sahen
sich der Irak und das talibanische Regime -in Person des
Osama bin Laden- in der Lage, ihre Macht auszubauen.
In Afghanistan bedeutete das die Rückkehr zu einem funda-
mentalistischstem Islam in seiner martialistischsten Form,
im Irak streckte dagegen das Hussein-Regime seine Fühler
nach Kuwait aus. Kuwait, den USA wohlgesonnen, wurde kurzer
Hand 1990 vom Irak angegriffen.
Der damalige US-Präsident, George Bush, Republikaner, in-
tervenierte binnen eines Jahres, um dem Irak-Diktator auf
die Finger zu klopfen. Anfang 1991 vertrieben die Amerika-
ner mit ihren Allierten unter dem General Schwarzkopf den
Irak aus Kuwait und präsentierten dabei eine High-Tech-
Kriegsführung, die den einschlägigen Militär-Beseelten
sicher Lust auf mehr gemacht hat. Diese erste Auseinander-
setzung USA/Irak endete mit ca. 120.000 zu 100 Toten für
die USA.
Der Welt zeigte man zensierte Bilder und nur die Zerstörung
von scheinbar menschenleeren Gebäuden oder Brücken.
In seiner plötzlich erkannten Machtlosigkeit ließ Hussein
Ölfelder anzünden. Sicher sah er schon seine letzte Stunde
kommen, doch die USA begnügte sich mit der befreiung Kuwaits' und beendete die Aktion. Natürlich war das kein
altruistischer Anfall der Bush-Regierung, sondern man sagte
sich, dass man diesen Typen vielleicht noch mal gebrauchen
könnte.
Viele Menschen in dieser Region bekamen bei all diesen
US-Aktivitäten, seien sie gerechtfertigt oder nicht, das
Gefühl, dieses Land der "Barbaren" (die USA), würde einfach
mit ihnen machen, was es will.
Die militärische Überlegenheit gestattet es den USA hier
praktisch nach Gutdünken zu handeln.
In der Zeit seit 1991 wurde der Irak weitest gehend ent-
waffnet, so dass CIA-Leute vor 1 1/2 Jahren öffentlich
behaupteten, der Irak hätte in der Zeit nach dem Krieg
mehr Waffenmaterial verloren, als in der Zeit des Krieges
vernichtet worden ist.
Der Wahrheitsgehalt dieser Aussage kann hier nicht über-
prüft werden,scheint mir aber durchaus realistisch zu sein.
Saddam Hussein, durchaus auch in moslemischen Ländern ver-
haßt, kam trotzdem zu einem gewissen Respekt, weil er den
USA immer irgendwie die Stirn bot. Gleichzeitig wuchs die
Einsicht, dass die USA mit Kriegen nicht zu treffen ist.
"Subtilerer" Methoden mussten her. So wuchs von afghani-
scher Seite neuer Widerstand. Auch hier erkannte man, dass
man nur benutzt wurde, um einen weitaus stärkeren Feind
der USA zu schwächen. Die Taliban, die sich dort letztend-
lich durchgesetzt hatten, boten mit ihrer Weltanschauung
und einem erstaunlichen Märtyrertum die Voraussetzung,
Menschen zu formen, die bereit sind, unter dem Einsatz des
eigenen Lebens dem "Feind" Schaden zuzufügen.
Ein erster Versuch, die "Wahrzeichen" des verhaßten Gegners
anzugreifen, brachte 1994 nur einen begrenzten "Erfolg".
2001 machte man es besser. In spektakulären, unvergeßlichen
Bildern rasten entführte Zivilflugzeuge in das "World Trade
Center" und in die Kriegszentrale der USA, dem Pentagon.
Die Türme eines Geld gierigen, verdorbenen, alles ver-
schlingenden Volkes brachen in sich zusammen wie ein Kar-
tenhaus. 3000 Tote forderte die Aktion. Eine vergleichswei-
se unerhebliche Zahl an Opfern, wenn man Bilanzen von
Schlachten in der Vergangenheit liest.
Darauf kam es Drahtzieher Osama bin Laden auch allenfalls
sekundär an. Er setzte ein Zeichen: Die USA sind angreif-
bar, man kann sie bekämpfen.
In den USA regiert seit 1999 wieder ein Mitglied der Bush-
Familie. Diesmal ist es George W. Bush, der Sohn des Prä-
sidenten, der bereits einen Krieg gegen den Irak führte.
Er kam unter denkbar merkwürdigen Umständen zu seiner Posi-
tion. Nach absoluten Wählerstimmen ist nicht einmal Wahl-
sieger geworden, doch das fragwürdige System der Wahlmänner
in den USA bescherte ihm den Sieg.
Bush jr. ist ein fundamentaler Christ. Ohne nennenswerten
Intellekt, ein Typ, dem man anmerkt, das so einer auf
Streit aus ist. Man kann ihn sich jederzeit als Hauptakteur
einer Kneipenschlägerei vorstellen. Ein Todesstrafen-Befür-
worter.
Nun hat dieser Bursche das Pech, der 1. Präsident zu sein,
während dessen Amtszeit die wichtigste Stadt seines Landes
Opfer eines erheblichen Terroraktes geworden ist. Man hat
ihm gesagt, das könne er nicht auf sich sitzen lassen.
Das kann er auch nicht. Er befiehlt seinen Leuten, sich auf
die Suche nach dem Verantwortlichen und dessen Schergen
zu machen. Die sitzen vermeintlich in Afghanistan. Binnen
kürzester Zeit ist das Regime der Taliban Geschichte, doch
Osama bin Laden, den Kopf, können sie nicht fassen.
Einmal in Laune beschließt das Regime des Bush jr. mit den
Bösewichten der Welt aufzuräumen. Hier entsteht ein mis-
sionarischer Eifer. Man erinnert sich an den Irak. Nun will
man das Eine mit dem Anderen verbinden: Beseitigung eines
brutalen Diktators, mit folgender verstärkter Präsenz in
den Zentren des Öls.
Um die Kosten und die Opfer nicht alleine tragen zu müssen,
bemüht man sich, die Allierten zur Teilnahme zu bewegen.
Von den wichtigen Ländern ist nur England bedingungslos
bereit, das sicher als ehemalige Kolonialmacht leise ahnt,
das könne der Anfang einer Rückkehr in alte Zeiten sein.
Die Deutschen haben nach selbst angezettelten ekel- und
grauenhaftesten Kriegen bestimmt noch 200 Jahre die Nase
voll von solchen Fehden und suchen erstmal einen Superstar.
Das tötet zwar Gehörgänge und verblödet, tötet aber keine
Menschen. Wenigstens.
Frankreich will auch nicht, hält sich aber ein gewisses
Hintertürchen offen.
Über diese Ablehnung aus Europa ist die Regierung des Bush
jr. erstaunt, ja empört. In inzwischen typischer amerikani-
scher Manier laäßt man verlauten, man brauche diese Weich-
eier nicht. Militärisch natürlich nicht, finanziell gerne.
Sicher fließen entsprechende Gelder auch hinter den Kulis-
sen. Schon 1991 trugen die Europäer die Hauptkosten.
Das ganze erinnert an den Beelzebuben mit dem der Teufel
ausgetrieben werden sollte. Leider fragen sich US-Regierun-
gen nicht, wie es kommt, dass es von "Anti-Amerikanismus"
gibt. Wenn man Chef des mächtigsten Landes der Welt ge-
worden ist, geht wohl Bescheidenheit verloren. Die Köpfe
der Kriegs-Maschinerie machen ihren Einfluss geltend.
Es ist ein bitteres, ungeschriebenes Gesetz, dass Völker
nur durch Krieg groß geworden sind, oder blieben.
Es sieht nicht so aus, als wolle ein Bush jr. dieses Gesetz
ungültig machen, im Gegenteil, man spricht in dessen ein-
schlägigen Kreisen unverhohlen von der "Amerikanisierung"
der Welt.
Mit dieser Einstellung kann Bush jr. seinen "Kreuzzug"
nicht populär machen. Überhaupt läuft die Kriegspropaganda
geradezu kindisch ab. Wie bereits erwähnt, ist das Argu-
ment, der Irak strotze vor Waffen aller Art eher unglaub-
würdig, zumal die USA ihrerseits über ein Waffenarsenal
verfügt, das das des Iraks zu einer Banalität degradiert.
Ob jetzt, oder nach einem Krieg, wird es auch nicht auszu-
schließen sein, das Leser oder Schreiber dieses Berichtes
Opfer eines Terroraktes werden, wie immer der aussehen sollte. Aber vielleicht kann man den Terrorakt verhindern,
wenn man fragt, wieso Leute bereit sind, soweit zu gehen.
Allein, mir fehlt der Glaube, das Macht habende wie Bush jr. gewillt sind, diesen weg zu gehen. Zu asugeprägt sind
Rachegedanken und die Vorstellung, Chef über den Saft zu
sein, der die Industrie und das Volk ins Rollen bringt, dem
Öl. Zu bieder sind die Mentalitäten der Kräfte, die hier
aufeinander prallen.
Während bei früheren kriegerischen Handlungen von den
Hauptprotagonisten wenigtstens noch das Entsetzen darüber
zum Ausdruck gebracht worden ist, so komme ich diesmal
nicht umhin, dass ich bei den Verantwortlichen sogar eine
Art Vorfreude verspüre - und das läßt für die vielleicht
gar nicht mal so ferne Zukunft bei all den Krisengebieten
in der Welt wirklich Fürchterliches erahnen. weiterlesen schließen -
Krieg - ein legitimes Mittel ?
23.02.2003, 21:09 Uhr von
Libraia
Am meisten interessiere ich mich für Bücher, Filme und Politik. Klar, dass ich hierüber auch am m...Pro:
?
Kontra:
?
Empfehlung:
Nein
Seit vielen Monaten erleben wir nun eine Art geistige Aufrüstung, eine innere Vorbereitung auf den nächsten Krieg.
Beginnend mit dem entsetzlichen (und nie zu vergessenden) Terroranschlag auf das WTC im September 2001 wurde die ganze Welt mit dem Gedanken daran, dass nur ein Krieg bzw. mehrere Kriege dieser neuen Bedrohung Abhilfe schaffen kann, eingestimmt auf neue Kriege.
Nun: es gab seitdem schon einen Krieg: Afghanistan wurde bombadiert, viele Zivilisten wurden getötet, es gab natürlich Kollateralschäden und es floss viel Blut. Bin Laden und die Al Quaida wurden zwar nicht getroffen, aber was soll’s. Immerhin regieren in Afghanistan nicht mehr die Taliban, was ja nun mal ein positiver Nebeneffekt des meiner Meinung nach falschen und unsinnigen Krieges war. Auch wenn ich schon damals absolut gegen den Angriff auf Afghanistan war, gab es immerhin noch die vage Begründung, der Drahtzieher des Anschlags säße dort und würde durch das dortige Regime unterstützt. Warum jetzt aber Saddam Hussein plötzlich schuld an den Anschlägen aufs WTC (darum ging und geht es doch angeblich, oder nicht?) sein soll, konnte bisher niemand schlüssig erklären.
Selbstverständlich ist es klar, dass Hussein ein übler Bursche ist – nein: er ist ein schlimmer Verbrecher, ein brutaler Diktator, jemand der schon lange bewiesen hat, dass ihm alles zuzutrauen ist. Nicht vergessen sind seine Giftgasanschläge auf die eigene – kurdische – Bevölkerung, nicht vergessen sind seine Raketen auf Israel im letzten Golfkrieg. Nicht vergessen sind die unzähligen Morde an Regimekritikern und unliebsamen Personen.
Nein, es geht mir ganz bestimmt nicht um ein Reinwaschen dieses Menschen!
Auch dass das irakische Regime nicht nur für die Irakis selber von Nachteil und gefährlich ist, sondern auch für die ganze Region, scheint mir evident zu sein.
Ja, ich traue Saddam ohne weiteres zu, dass es geheime Fabriken gibt, in denen verbotene Waffen hergestellt werden, ich traue ihm zu, dass er an der Atombombe bastelt.
Nur:
• Er ist beileibe nicht der einzige gemeingefährlich Politiker auf der Welt! Er befindet sich in großer – wenn auch in schlechter – Gesellschaft. Ich mag gar nicht alle diktatorischen, rüstungsbesessenen Länder der Welt aufzählen, Länder, die mindestens genau so bedrohlich sind wie der Irak: Nordkorea, Pakistan, Lybien… Und was ist eigentlich los an der Elfenbeinküste, wie steht es mit den permanent an der Schwelle zum Ausbruch eines neuen Völkermords stehenden Ländern in Afrika? Was treibt eigentlich Kuba? Und der Nahost-Konflikt? Indien – Pakistan??? Wie lange bleibt es auf dem Balkan noch „friedlich“. Wie lange dauert die Ruhepause im Krieg um Kurdistan? Russland und die Tschetschenen?
• Vergesst bitte auch nicht, dass die USA immer – und zwar ohne Rücksicht auf irgendeine Moral – immer auch die übelsten Diktatoren (nicht nur Saddam und Bin Laden – aber die auch) gerne unterstützt haben, wenn es einen finanziellen oder machtpolitischen Vorteil hatte.
Ich habe aber gar keine Lust jetzt böse auf den USA rumzuhacken. Sie machen ihre Politik wie sie sie schon immer gemacht haben, mal plump und primitiv so wie derzeit Bush und Rumsfeld, mal intelligenter wie Kennedy oder Clinton. Friedliebend waren sie noch nie, vielleicht mal abgesehen von Jimmy Carter.
Viel wichtiger ist mir, wie wir als Europäer und als Deutsche dazu stehen.
Wichtig ist mir die deutsch – amerikanische Freundschaft, sie war es mir schon immer, nicht nur, aber natürlich besonders aus Dankbarkeit wegen der Befreiung von den Nazis und wegen der großzügigen Hilfe in der Nachkriegszeit. Auch bin ich jemand, der es langsam nicht mehr hören kann, wie zur Zeit alles Amerikanische heruntergezogen wird: ich mag amerikanische Filme (nicht alle natürlich), ich liebe die moderne amerikanische Literatur (Roth, Franzen, DeLillo), ich bin groß geworden mit amerikanischer Rockmusik, ich persönlich war lange (glückliche) Jahre lang in einer Beziehung zu einem Amerikaner, habe sehr viele sehr liebe warmherzige und freundliche Amerikaner kennen gelernt. Mein Sohn durfte ein wunderbares Highschooljahr bei einer überaus sympathischen jüdisch – katholischen Familie in den Staaten verbringen, ich liebe die englische Sprache etc. etc.
Nein, was auch immer ich sein mag, Anti – Amerikanerin bin ich gewiss nicht.
Aber: gemeinsam mit Patti Smith, Madonna, Dustin Hoffman, Susan Sontag, Michael Moore und vielen vielen anderen Amerikanern lehne ich die Politik der Aufrüstung, der Kriegshetze absolut und entschieden ab.
Hier wurde schon sehr viel zu diesem Thema geschrieben, die meisten sind gegen einen Krieg bzw. gegen eine Beteiligung Deutschlands an diesem Krieg. Ich auch. Einige – nicht die dümmsten hier – sehen die Sache jedoch differenzierter. Sie argumentieren, dass die Friedensbewegung sowohl Saddam als auch die länderübergreifenden Terroristen unterschätzen. Sie haben Angst um das Selbstbestimmungsrecht Israels, sie haben lieber die „Amis als islamische Mullahs“ an der Macht, einige denken sogar, man könne durch einen – kurzen und schnell erfolgreichen – Krieg etwas gegen Terrorangriffe in der Zukunft tun.
Ich versuche, diese Argumente zu verstehen, einiges (so z.B. die Angst Israels vor einem atomar hochgerüsteten Irak) verstehe ich auch, die meisten Pro – Argumente erscheinen mir jedoch weit hergeholt und immer fällt mir sofort ein Erwiderung ein, die die Pros entkräftet.
Was mir aber am Allerwichtigsten ist: es geht hier um eine Richtungsentscheidung in der Politik – es geht darum, ob wir (Deutschland) wirklich wieder ein Land werden wollen, das ohne Skrupel und ohne Zögern mitmischt bei kriegerischen Auseinandersetzungen in der Welt. Ob wir wieder ein Land werden wollen, das Krieg als ein normales Mittel der Politik begreift. Dass die Hemmschwelle schon lange immer weiter heruntergesetzt wurde, habe ich schon anfangs (als es noch nur um Blauhelmeinsätze ging) kritisiert. Es war mir klar, dass es zu einer allmählichen Gewöhnung an Militär, an Einmischung, an Kriege kommen würde.
Was ich aber bislang nicht geglaubt habe – nein wirklich nicht, ich hielt es für ausgeschlossen in einem demokratischen Land wie unserem – das ist die Möglichkeit, dass wir uns an einem Angriffskrieg beteiligen sollen.
Unglaublich, dass wir jetzt, hätte Rot –Grün nicht gewonnen, uns schon Seite an Seite mit Bush, Berlusconi, Blair und den anderen eingeschossen hätten auf eine deutsche Beteiligung am Waffengang.
Bitte vergesst nicht: Der Irak hat niemanden angegriffen, er hat das weder angekündigt noch getan, alles was die Blix und seine Leute bisher gefunden haben, rechtfertigt in keiner Weise einen Angriff. Diese Art des Präventivschlags ist nicht vorgesehen- weder in der deutschen Verfassung ( sie verbietet Kriege, die nicht explizit Verteidigungskriege sind) noch in der UNO.
Mit dieser Logik: „wenn wir nicht angreifen, dann werden die das bald tun“ kann man wirklich so ziemlich jedes zweite Land der Welt überfallen und wird mehr oder wenige gute Gründe dafür finden. Nein, nein, es ist schon gut, dass die Messlatte so hoch gehängt wird. Ich bin dankbar für jede Stimme, die sich kritisch gegen Bush, Rumsfeld, Cheney, Rice und Blair erhebt. So geht es einfach nicht! So soll und darf Politik in Zukunft nicht mehr gemacht werden!
Wir müssen den harten mühsamen aber einzig lohnenden Weg der Diplomatie gehen: Waffeninspektionen, Un- Einsätze, meinetwegen auch Blauhelmeinsätze (obwohl ich das nicht zu Ende gedacht habe), Reden, Einbinden in internationale Verträge und Verpflichtungen. Immer bewusst, dass man Saddam nicht trauen kann, immer bewusst, dass eine andere irakische Regierung wünschenswert wäre, aber ebenso immer der Tatsache bewusst, dass man nicht einfach überall da, wo es einem nicht gefällt bzw. wo man gerne selber mehr Einfluss hätte, einmarschieren kann.
Selten war ich unserer Regierung, von der man ja sonst einiges Negative sagen kann, so dankbar für ihre Außenpolitik. Sicher gibt es da manchmal Fettnäpfchen und dummes Taktieren, aber eigentlich ist eines klar: die Regierung der Bundesrepublik Deutschland ist derzeit nicht bereit, sich an der Vorbereitung zu einem Angriffskrieg zu beteiligen. Sie erhebt ihre Stimme gegen eine Politik, die einen Krieg unausweichlich macht und sie bemüht sich, andere Wege zu finden.
Darüber freue ich mich!
Ich weiß auch nicht, wie man die Probleme der Welt: Armut, Hunger, Terrorismus und Diktaturen lösen kann, wer es weiß, soll bitte vortreten. Aber eines weiß ich:
Krieg ist keine Lösung! Kriege schaffen nur immer neue Probleme! weiterlesen schließen -
Krieg als friedensschaffende Maßnahme!
Pro:
Handeln, bevor noch schlimmere Folgen möglich sind
Kontra:
Krieg als Ultima Ratio zeigt das Scheitern der Politik
Empfehlung:
Nein
In den letzten Wochen (Februar 2003) haben Menschen in aller Welt ihr Augenmerk auf den Irak-Konflikt gerichtet. Auch die Börsen warten gespannt ab.
Krieg oder Frieden?
Jeder hat da seine Meinung, aber auf die Fragen
„Warum Krieg im Irak – um was geht es?“
„Wieso gerade jetzt, warum nicht schon zu Golfkriegszeiten?“
„Wie gefährlich ist der Irak wirklich?“
und wie die Haltung der Bundesregierung zu beurteilen ist, da gehen die Meinungen je nach Standpunkt weit auseinander.
Interessant hierbei: Gerade die erste Frage kann manch Kriegsbefürworter oder Friedensapostel nicht beantworten.
„Bush will Öl“
„Die Biowaffen müssen zerstört werden“
„Saddam ist wahnsinnig und ist eine Gefahr“
bis hin zu „Alles ist besser als ein Krieg“ (was eine in meinen Augen eine sehr lobenswerte, aber idealistisch-blauäugige Äußerung ist und keine Antwort auf die Frage) gehen da die Antworten.
Lange darlegen wird keiner in einem kurzen Gespräch, was ihn zu seiner Überzeugung gebracht hat. Dabei wäre gerade DAS doch interessant, nicht wahr?
Ich habe einige Fakten (teilweise auch spekulativer Art, diese sind jedoch klar zu erkennen) zur Vorgeschichte der Konflikte in der Region gesammelt und stelle sie hier vor – meine Meinung werde ich am Ende darlegen.
Ich freue mich auf eure Kommentare, Widerspruch an Fakten, Kritik und Zusatzinformationen sind mir jederzeit willkommen. Insbesondere falls jemand aus dem mir bekannten Material grundlegend andere Schlüsse zieht!
Kurzer Überblick
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01. Irak und USA im Vergleich
02. George W. Bush
03. Saddam Hussein
04. Der 1. Golfkrieg 80-88
05. Donald Rumsfeld’s Rolle
06. Der 2. Golfkrieg 90-91
07. Terrorismus – Amerika in Angst
08. Massenvernichtungswaffen
09. UNSCOM/UNMOVIC
10. Powell’s Beweise
11. Die Haltung europäischer Staaten
12. Arabische Stimmen
13. „Schurken-Doktrin“
14. Die Zeit nach Saddam / Hypothetische Szenarien
15. Fazit
01. Irak und USA im Vergleich
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David gegen Goliath? (Quelle: CIA World Factbook 2002)
9.629.091 km² vs. 437.072 km² (unfruchtbarer Wüsten- !!!) Fläche
280.562.489 vs. 24.001.816 Einwohner
US-Bruttosozialprodukt:
10.082 Billionen Dollar…
(US-amerikanische "Trillion" ist dt. eine Billion! Das Factbook schreibt hier "Trillion" Dollars)
36.300 Dollar Per-Kopf-BSP
Irak-Bruttosozialprodukt:
59 Milliarden Dollar
2.500 Dollar Per-Kopf-BSP
97% Der US-Bürger können lesen und schreiben, aber nur 58% der Iraker.
Alleine diese Zahlen zeigen, wie wenig die USA rein konventionell vom Irak zu befürchten haben. Die konventionelle und technologische Überlegenheit der USA ist ebenso erdrückend, wie sich bereits im Golfkrieg zeigte.
Wären da nicht überdimensional gefährliche ABC-Waffen, die solche Vorteile dahinschmelzen lassen… und diesen gilt auch die einzige Sorge. Dazu aber später mehr!
Ich möchte etwas näher auf den weniger bekannten Irak eingehen:
Ehemals Teil des Osmanischen Reiches bis 1932. 1958 wurde eine Republik erklärt. Jedoch wurde das Land in der Folgezeit von wechselnden militärischen Machthabern diktatorisch regiert. Die Region war wegen ihrer Öl-Vorkommen schon seit jeher für USA, Großbritannien und Sowjetunion von höchstem Interesse. Der Iran wurde so z.B. von einem US-gestützten Schah bis zu dessen Sturz regiert. Der Irak selbst war lange Zeit unter britischen Einfluss.
Der Irak wird zu fast 100% von Muslimen bewohnt, wobei er wie der Iran zum Kernland der schiitischen Glaubensrichtungen gehört.
60-66% der Iraker sind Schiiten, obwohl die Macht von den knapp 33% Sunniten ausgeht.
Beides sind moslemische Glaubensrichtungen, wobei weltweit gesehen 90% der Sunna und 10% der Moslems der Schia angehören.
Da Irak und Iran Heimat so vieler Schiiten sind, möchte ich kurz über die wesentlichen Unterschiede dieser beiden Gruppierungen sprechen:
Die Sunna:
(Gewohnheit, Vorbild) ist die orthodoxe Tradition und Lehre des Islam, zu der sich die überwiegende Mehrheit der Muslime bekennt. Sie stützt sich auf den Koran und auf die Äußerungen und Handlungen des Propheten Mohammed
Die Schia:
(Partei Alis): Die Schiiten erkennen allein Ali, den Schwiegersohn des Propheten Mohammmed und vierten Kalifen, sowie dessen Nachkommen als rechtmäßige Stellvertreter Mohammeds. Die Rückkehr des letzten Imam, der ein islamisches Friedensreich aufrichten soll, wird von ihnen erwartet. Die schiitischen Muslime errangen im Iran (damals Persien) die Vorherrschaft und die Schia ist seit dem Jahr 1502 Staatsreligion im Iran.
Soweit, so gut – im Hinblick auf Terror sei dazu gesagt: Die Sekte der Ismaeliten, die bereits zu Zeiten der Kreuzzüge mit bendigungslosem, fanatischen Gehorsam und Selbstmord-Attentaten erschreckte, ist die fanatischste Gruppierung der Schia. Osama bin Ladens Al Kaida hat aus ihren Reihen den größten Zustrom.
Saddam Hussein selbst ist jedoch Sunnit – und damit Mitglied einer irakischen Minderheit, die an der Macht ist. Da sich beide Parteien jedoch nicht grundsätzlich feindlich gegenüberstehen, sollte man nicht meinen dass er nur gegen Schiiten Gewalt anwendet, jedoch ist Saddam vielmehr ein großarabischer „Patriot“ und geht rücksichtslos gegen jede Gruppierung vor, die seine Macht gefährdet.
Der Norden des Irak wird von Kurden bewohnt, der Süden mehrheitlich von Schiiten – hier liegen auch die reichen Ölvorkommen des Irak: Hier lagern die zweitgrößten Ölvorkommen der Welt, knapp 12% der Weltreserven.
Nun will ich einen kurzen Blick auf die Kontrahenten werfen, Präsidenten ihrer Staaten und die treibenden Kräfte der derzeitigen Krise:
02. George W. Bush
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Geboren am 06. Juli 1946.
Er stammt aus einer seit jeher einflußreichen und politisch aktiven Familie:
Großvater Prescott Bush war 1952-63 Senator. Sein Vater George Bush sr. war unter Ronald Reagan 1981-89 Vizepräsident und 1989-93 Präsident der USA. Der jüngere Bruder Jeb ist Gouverneur von Florida.
Bush ist verheiratet und hat zwei Töchter. Er erhielt 1975 einen “Master of Business Administration”, vergleichbar einem Magister in BWL, von der Harvard Business School.
1994 wurde er zum Gouverneur von Texas gewählt (knapp, 53% zu 46%), nachdem er zuvor jahrelang die Texas Rangers, eine Baseballmannschaft, managte. Ebenso knapp ging der Wahlkrimi gegen Al Gore aus, bei dem ein Eigentor der Demokraten (Stichwort: „Schmetterlingswahlzettel“) für Verwirrung beim älteren Wahlvolk sorgte – sei es wie es sei, bei der Präsidentschaft in den USA gibt es nur einen Sieger.
Als Texaner unterstellt man Bush neben seiner bekannten Hitzköpfigkeit auch eine hohe Kriegsbereitschaft. Außerdem wirft man ihm gerne vor, der Sohn führe fort was der Vater mit „Desert Storm“ begonnen und nicht vollendet habe.
Ebenso bekannt ist die These, Bush führt einen Krieg um von der innenpolitischen Misere der USA abzulenken: Seit seinem Amtsantritt geht es bergab, wo Bill Clinton durchaus Erfolge hatte.
Hierzu empfehle ich Michael Moore’s Buch „Stupid White Men“, in der diese Tatsachen schonungslos kritisch zerpflückt werden (ISBN 3-492-04517-0):
(Hier ein Auszug)
Bananenrepublik USA: Im Weißen Haus sitzt »Baby Bush mit seiner Kamarilla«, ein Präsident, der nie gewählt wurde und der regieren lässt – hauptsächlich von Geschäftsfreunden seines Vaters. Die Lage der Nation ist entsprechend: Die Außenpolitik eine Serie von haarsträubenden Fehlentscheidungen, die Börse entpuppt sich als eine Spielwiese für Betrüger, viele Anleger sind ruiniert, die Wirtschaft auf Talfahrt. In dieser Abrechnung voll boshaftem Witz zeigt Michael Moore, was alles schief läuft in der einzig noch verbliebenen Weltmacht USA. Er schont dabei nichts und niemanden, zeigt die Schwächen des politischen Systems ebenso auf wie die Auswirkungen des ungebremsten Kapitalismus.“
„Stupid White Men… and Other Sorry Excuses for the State of the Nation!” ist der US-Originaltitel.
Im Internet kursieren zahlreiche Bilder: Bush mit dem EINEN Ring am Finger, Bush beim Blick durch ein vorne noch bedecktes Fernglas… an seiner Kompetenz wird stark gezweifelt, ebenso hat er viele Sympathien verloren – zwischen 66-90% der Amerikaner sind laut diversen Umfragen GEGEN einen Krieg im Irak, würden aber wie oft betont wird im Ernstfall doch hinter ihrem Präsidenten stehen.
Gegen wen will denn Bush vorgehen – na klar, gegen SADDAM und seine Massenvernichtungswaffen… oder will er nur ablenken, den starken Mann markieren und… Öl für die USA sichern usw... ?
Schauen wir uns erstmal an, was für ein Mann den Irak regiert, bevor ich mich hoffnungslos verzettele:
03. Saddam Hussein
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Ich halte hier eine ausführlichere Biographie für angemessen, da Saddam die alleinige Macht im Irak repräsentiert und somit sein Gefahrenpotential.
Amerikas Staatsfeind Nr. 1-2 (in stetiger Konkurrenz mit Osama bin Laden) wurde am 28. April 1937 nahe der irakischen Stadt Tikrit geboren. Er hatte nur einen Rufnamen, Hussein – ein ziemlich verbreiteter Name, weshalb er sich selbst kurz vor seiner Machtergreifung den Namen „Saddam“ gab. Saddam leitet sich von einem alten persischen Wort für „zerschlagen, zerstören“ her. „Hussein der Zerstörer“ oder „Hussein der alle Hindernisse aus dem Weg räumt“ frei übersetzt – und der Name ist hier auch Programm!
Er wurde von seinem Onkel Khairallah Tulfah aufgezogen – einem radikalen, antibritischen Widerstandskämpfer. Sein Onkel war patriotisch, allem Fremden gegenüber misstrauisch und ausgesprochen gewaltbereit. Eine sehr harte Gangart zur Problemlösung, die in noch höherem Maße von Saddam bekannt ist.
1957 wurde Saddam verhaftet und ins Gefängnis gesteckt. Der angebliche Mord den er begangen haben sollte wurde nie bewiesen und ich fand auch keine Quelle, die aussagt was genau ihm vorgeworfen wurde. Dort knüpfte er erste Kontakte zur radikalen Baath-Partei.
Die Baath-Partei wurde 1942 in Syrien gegründet. Der Name bedeutet soviel wie „Wiedergeburt“ und sie ist in Syrien und im Irak an der Macht, in anderen Ländern ist sie im Untergrund aktiv. Was soll denn da „wiedergeboren“ werden? Diese sich selbst als „arabische sozialistische“ bezeichnende Partei hängt großarabischen Ansprüchen nach: Ein geeintes Arabien mit geeinter Kultur ohne westliche Bevormundung. Der religiöse Aspekt ist hier jedoch nicht im extremen Maß ausgeprägt, eher großarabisch-patriotische Gedanken mit einer Neigung zu starken Führer-Figuren. Die Baath-Partei geht ähnlich der damaligen NSDAP radikal vor um ihre Ziele zu verwirklichen.
1959 beteiligte sich Saddam an einem Attentat auf Staatschef Kassem, das misslang. Angeblich hat er seine beiden Mitattentäter selbst erschossen (wer tot ist, kann nicht reden) und schwamm über den Tigris und schlug sich bis nach Syrien und von dort nach Ägypten durch.
1963 gelang es der Baath-Partei sich an die Macht zu putschen, jedoch nur nur 9 Monate. Der mit dem ägyptischen Präsidenten Nasser sympathisierende Offizier Arif übernahm die Macht, an der er die Baath-Partei nicht teilhaben ließ. 1967 traten durch den Sechs-Tage-Krieg Unruhen auf, die auch den Irak erfaßten. Im Norden gab es eine kurdische Rebellion, im Süden muckte die kommunistische Partei auf. Arif nahm schließlich die Hilfe der Baath-Partei an - und bereits am 17. Juli 1968 wurde er von baathistischen Putschisten gestürzt. Die Hilfe der Baath-Partei kann man übrigens simpel als Tötung der Aufständischen durch ihre Truppen bezeichnen.
Der bereits 1963 wieder heimgekehrte Saddam wurde direkt im Anschluß stellvertretender Generalsekretär unter der Führung und Regierung von Al Bakr. Zeitgleich wurde er auch Geheimdienstchef der Baath-Partei – in dieser Zeit und in dieser Position sind Kontakte zwischen westlichen und anderen Geheimdiensten mit Saddam als sehr wahrscheinlich anzusehen.
1979 ließ er den damaligen Staatspräsidenten schleichend vergiften, um ihn zum Rücktritt aus gesundheitlichen Gründen zu zwingen. Dies möchte ich mangels mehrerer Quellen spekulativ stehen lassen.
Seit 11. Juli 1979 ist Saddam Staatschef des Irak. Er begann seine mittlerweile 24-jährige Herrschaft mit einer Säuberungsaktion: Anti-baathische Gruppierungen wurden eliminiert. Rücksichtslos. Geheimdienst und alle Regierungsstellen sind in der Hand Saddams und seiner Familie.
Der seit seiner Rückkehr 1963 mit Sajda Tulfah (Tochter seines Onkels K. Tulfah) verheiratete hat mehrere Söhne und Töchter, vor denen seine Gewalt jedoch auch nicht haltgemacht hat:
- Sein Cousin wurde ermordet, da er als Verteidigungsminister zu mächtig und populär wurde.
- 1996 tötete er seine beiden Schwiegersöhne Hassan und Hussein Kamel. Diese wollten an Saddams Willkürherrschaft nicht länger mitwirken und sie wurden nach ihrer Rückkehr aus Jordanien (wohl nicht ganz freiwillig…) von einem Killerkommando mitsamt Frauen und Kindern getötet.
- Die Schwester der ermordeten bezeichnete vor seiner Garde Saddam des Verrats und wurde auf der Stelle von ihm persönlich erschossen.
Seine Söhne Uday und Qusay stehen ihm in dieser Sache kaum nach:
- Angeblich hat Uday einen Offizier erschossen, der ihm seine Tochter verweigerte. Ebenso soll er von Saddam von klein auf bei Hinrichtungen begleitet haben, zur Abhärtung.
- Bei einer Familienfeier schoss er einen Halbbruder ins Bein, worauf Saddam 48 seiner Autos verbrennen ließ. (räusper…)
- Nachdem er ohne Saddams Wissen die 30.000 Mann starke Leibgarde mit Hochleistungswaffen ausstattete, entzog dieser ihm das Vertrauen. Seitdem ist er als Chef des irakischen olympischen Komittees weitgehend machtlos.
Kommandant ist nun der jüngere Qusay, der zusätzlich über sämtliche Geheimdienste des Landes gebietet.
Von Saddam und Familie existieren mehrere Doppelgänger. Der Diktator ist nicht nur auf überlebensgroßen Wandgemälden omnipräsent, er wechselt zudem regelmäßig seinen Aufenthaltsort zwischen seinen zahllosen Palästen und man kann selten ganz sicher sein, ob nicht nur ein Double gerade eine Parade abnimmt.
Zu den „Fidai“ genannten Doppelgängern ist kürzlich ein Buch erschienen, welches ich jedoch noch nicht gelesen habe. Es ist die Geschichte eines aus dem Irak geflohenen Doubles von Uday: „Ich war Saddams Sohn“, ISBN: 3442152496.
04. Der 1. Golfkrieg 80-88
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Am 22.11.1980 greift der Irak den Iran an.
Neben religiösen Differenzen (man sah auf Seiten des nach Kriegsbeginn an die Macht gekommenen Khomeini Saddam als neuen Schah) waren der Kampf um das Öl des Schatt el-Arab und die Vorherrschaft am persischen Golf Gründe.
Nach dem Verlust der US-Marionette Reza Pahlewi im Iran sah man in den USA den Zugriff auf das Öl gefährdet. In der Folge kam es zur Aufrüstung des Iran UND des Irak durch USA und UdSSR (UdSSR eher konventionell, Panzer).
Der Krieg verläuft nach Anfangserfolgen für den Irak schlecht, der Iran gewinnt dank kräftiger Hilfe aus dem Ausland auch mit seiner auf Infanterietruppen basierenden Kriegsführung unter massiven Truppenverlusten an Boden.
1985 setzt der Irak zum erstenmal Giftgas ein, als effizienteste Waffe gegen iranische Infanterie. Know-How und Gas wurden vermutlich vom US-Geheimdienst geliefert. An der Produktion waren vor allem deutsche, französische und amerikanische Firmen beteiligt.
1988 endet der Konflikt mit einem Waffenstillstand ohne Friedensvertrag. Beide Staaten haben den Krieg mit Öl und Gefälligkeiten finanziert und sind bankrott. Zu Beginn des Krieges hatte der Irak 30 Milliarden Dollar Reserven, am Ende erreichte die Verschuldung des Landes ein Maximum von rund 100 Milliarden Dollar.
05. Donald Rumsfeld’s Rolle
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Aus den Erklärungen Howard Teichers (ehemals hoher Mitarbeiter der NSA, der Rumsfeld 1983 nach Bagdad begleitet hatte) geht hervor, dass nach 1983 „CIA-Direktor William Casey persönlich die Operationen leitete, um sicherzustellen, dass Irak nicht den Krieg gegen Iran verlor und ausreichend mit Waffen, Munition und Fahrzeugen versorgt war.“
Interessant ist aus heutiger Sicht, dass damals ausgerechnet der jetzige Verteidigungsminister der USA und einer der aggressivsten Kriegshetzer, Donald Rumsfeld, der Sonderbeauftragte des damaligen US-Präsidenten Ronald Reagan für den Mittleren Osten war.
06. Der 2. Golfkrieg 90-91
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Am 23. Februar 1988 kam es zum Treffen der arabischen Länder in Amman (Jordanien). Dort sagte Hussein: ,,Das Land, das den größten Einfluss auf die Region, den Golf und sein Erdöl ausübt, wird seine Vorherrschaft als Supermacht festigen ohne dass ihm jemand Widerstand entgegensetzten kann. Wenn die Bevölkerung der arabischen Welt nicht aufpasst, wird diese Region bald nach dem Willen der Vereinigten Staaten von Amerika beherrscht werden."
1988 wies der kuwaitische Emir einen vollständigen Schuldenerlass zurück. Er erhöhte zudem die Erdölproduktion im Rumeila-Ölfeld, was den Ölpreis senkte. Saddam Hussein sah seine einzige Einnahmequelle bedroht.
Die desolate Finanzsituation des Irak und der offensichtliche Reichtum Kuwaits waren für Hussein neben der Möglichkeit Einfluss auf den Erdölpreis zu nehmen und Rachegedanken wegen der Neutralität Kuwaits im 1. Golfkrieg Grund genug, mehrere Fliegen mit einer Klappe zu schlagen – man denke an seine Rede…
Am 2. August 1990 überrennen irakische Truppen die minimale Verteidigung des Emirats. Auch die USA und andere Verbündete reagierten zu spät und sind geschockt.
Der 12. April 1991 datiert als offizielles Kriegsende. Die Operation „Desert Storm“ ist allgemein bekannt.
Eine kurze Statistik der Toten und Verwundeten:
Alliierte: 343 Soldaten, davon 148 Amerikaner
Irak: 110.000 Soldaten getötet, 300.000 verwundet, 40.000 Zivilisten
Materialverluste:
Alliierte: 4/3400 Panzern, 1/3700 Artillerien, 44/2600 Flugzeugen, 17/1959 Hubschraubern
Irak: 4000/4230 Panzern, 2600/3110 Artillerien, 240/800 Flugzeugen, 7/160 Hubschraubern
Nachwehen waren UN-Sanktionen gegen den Irak, die bis heute, leicht modifiziert, andauern und die Ursache für alle nachfolgenden Konflikte sind.
„Oil for Food“ – der Erdölexport des Irak wurde limitiert, um eine Wiederaufrüstung zu vermeiden. Zeitgleich wurde ihm damit die Chance zu einer Entschuldung genommen. Die Verteilung der Einnahmen aus den Ölexporten zur Ernährung der Bevölkerung überließ man – SEHR CLEVER! – dem Verwaltungsapparat Saddam Husseins.
Jahrelanger Hunger und Not unter der irakischen Zivilbevölkerung war und ist die Folge, vor allem wegen des fortbestehenden Wirtschaftsembargos gegen den Irak; hohe Säuglings- und Kindersterblichkeit (zwischen 1991 und 1998: 320.000). Kostspielige Stationierung amerikanischer Truppen im Norden und Süden Iraks zur Überwachung der Flugverbotszonen und in Saudi-Arabien sowie in Kuwait.
Damals hatten die USA ein UN-Mandat zur Befreiung Kuwaits – aber keines zur Absetzung Saddam Husseins. Aufstände im kurdischen Norden sowie im schiitischen Süden wurden nicht unterstützt – sie wurden brutal niedergeschlagen von Saddams Truppen, teilweise mit chemischen Waffen über die man heute wettert… soviel zur Doppelmoral der USA. Aber auch europäische Staaten wie Deutschland waren nicht unbeteiligt daran.
07. Terrorismus – Amerika in Angst
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Am 11. September hat der Terrorismus weltweit eine neue Qualität erhalten: Das WTC wurde von Mitgliedern der El Kaida Osama Bin Ladens mittels „Flugzeugbomben“ gesprengt.
Auch der Terror und Schrecken den Briefe mit Anthrax (Milzbrand) – Sporen erzeugten sollte wirklich jedem noch in guter Erinnerung sein. Zum Glück überwog der blanke Terror die tatsächlichen Auswirkungen.
Nun versuchte man verzweifelt Osama mit Saddam zu verbinden, aber bislang ist der direkte Link von Afghanistan in den Irak nicht zu untermauern gewesen, zu Bush’s großer Enttäuschung – das würde der nötige „Kick“ für einen Einmarsch in den Irak sein.
Die Sensibilisierung von Politikern und der Bevölkerung in Hinblick auf Massenvernichtungswaffen ist seit dieser Zeit gegeben. Viele Staaten des Nahen Ostens und Afrikas sowie Nordkorea besitzen atomare, biologische oder chemische Waffen bereits oder sind im Begriff sie zu entwickeln oder sich auf sonstigem Wege zu beschaffen. Teilweise geht nun die Saat der amerikanischen Unvernunft auf, den Irak und ähnliche Staaten mit Kampfgasen versorgt zu haben. Nicht nur damit, auch mit dem nötigen Know-How zur eigenen Herstellung…
Seitdem hat sich die nationale Strategie der USA im Kampf gegen den Terror geändert. Wie schon damals „Mein Kampf“ liegt sie weitgehend ungelesen öffentlich aus – Dank an „HowlingNightwolf“ für den Link:
Nationale Sicherheitsstrategie der USA
http://www.whitehouse.gov/nsc/nss.html
Besonders interessant ist Punkt V.:
Prevent Our Enemies from Threatening Us, Our Allies, and Our Friends with Weapons of Mass Destruction
Bitte mal durchlesen bei Gelegenheit!
Wenn die USA konsequent wären, müssten einer Entwaffnung des Irak noch etliche andere Staaten folgen, deren instabile und/oder gewaltbereite Regierung die Hand am roten Knopf für ABC-Waffen aller Art hat.
08. Massenvernichtungswaffen
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Derzeit geht man davon aus, das Saddam Hussein noch keine Atombombe besitzt oder die Möglichkeiten zur Herstellung. Pessimistische Prognosen sprechen vom Jahr 2005 als Zeitpunkt an dem sowohl Know-How als auch Material und Infrastruktur zum Bau derselben existieren könnten.
Biologische und Chemische Waffen hat Saddam jedoch bereits in der Vergangenheit eingesetzt:
Am 17. März 1988 werfen irakische Kampfflugzeuge chemische Kampfstoffe über der kurdischen Stadt Halabja im Norden des Irak ab.
Man sehe sich diese schrecklichen Bilder ruhig an
http://www.kdp.pp.se/chemical.html
Senfgas und diverse andere Kampfstoffe wurden eingesetzt, rund 5000 Kurden fallen dem Gas zum Opfer. In einer einzigen Aktion.
Der Verbleib von rund 7000 Litern antibiotikaresistenter Anthrax-Stämme ist bisher noch ungeklärt, ebenso Gerüchte um das absolut tödliche („The Rock“ mit Nicholas Cage z.B.) VX-Gas, welches geruchslos tötet und nur durch Ganzkörperschutzanzüge abgewehrt werden kann. Eine Rettung kann nur innerhalb einer Minute nach Kontakt durch eine Atrophin-Spritze direkt ins Herz erfolgen. Man stelle sich eine solche Waffe in den Händen eines Saddam Hussein vor – sofern er sie nicht schon hat.
Die Abrüstung solcher Waffen war eine der Bedingungen die beim Friedensschluß diktiert wurden. Schauen wir uns an, wie die Kontrolle bisher erfolgte.
09. UNSCOM/UNMOVIC
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Die UNSCOM (United Nations Special Commission) sollte nach dem Waffenstillstand von 1991 die Zerstörung der Massenvernichtungswaffen des Irak überwachen. Die Weigerung des Irak, der UNSCOM ungehinderten Zugang zu allen Gebäuden zu gewähren, führte zur Eskalation des Konfliktes.
Der Irak äußerte den Verdacht, die direkt ihren jeweiligen Ländern unterstehenden Inspektoren würden z.B. für die USA spionieren.
Die Arbeiten wurden gezielt behindert. Zudem werden alle Schritte der Inspektoren vom Geheimdienst überwacht. In einem riesigen Land wie dem Irak, das weitgehend eine Wüste ist, kann man bei einer Inspektion die erst einmal aus Bagdad anrollen muss und dann evtl. noch auf diverse Arten aufgehalten wird zumindest die gröbsten Spuren beseitigen. In der Tat wurden bis heute auch keine schlagkräftigen Beweise gefunden.
1998 kam es zu „Desert Fox“, nachdem Bagdad die UN-Inspektoren des Landes verwiesen hatte. Vier Tage lang wurde Bagdad bombardiert.
Danach wurde die UNSCOM in UNMOVIC umbenannt und die Inspektoren, die jetzt nur noch der UN direkt unterstanden, wieder in den Irak entsandt. Die Zusammenarbeit hat sich minimal verbessert seitdem.
Der letzte Bericht von Chefinspektor Hans Blix konnte jedoch nach wie vor keinerlei Massenvernichtungswaffen oder zur Herstellung geeignete Anlagen aufzeigen:
Der Bericht vom 28.01.2003:
„Gemäß den für die Mission Verantwortlichen zeigt der Irak Bereitschaft zur Zusammenarbeit, indem er den Inspektoren freien Zugang zu den von ihnen besuchten Einrichtungen gewährt hat. Außerdem wurden keine Beweise für das Vorhandensein von Massenvernichtungswaffen oder von Programmen, die darauf abzielen, solche herzustellen, gefunden. Die Inspektoren sind hingegen der Ansicht, dass die Zusammenarbeit der irakischen Behörden bis jetzt ungenügend ist und weisen darauf hin, dass eine Reihe von Antworten auf wichtige Fragen immer noch ausstehen.“
10. Powell’s Beweise
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Nachdem der Kriegswunsch der USA in der Welt nicht auf die gewünschte Resonanz gestoßen ist, sollte Außenminister Colin Powell geheime NSA-Unterlagen offenbaren und so die „Schuld des Irak“ belegen.
Abgehörte Anweisungen wie „verlegt das“ sowie die weitgehend passive Kooperation seitens des Iraks sollten neben Bildmaterial diverser irakischer Munitionsdepots und Fabriken dafür verwendet werden.
Powell’s Rede und Beweise:
http://www.cnn.com/2003/US/02/05/sprj.irq.powell.un/index.html
Leider fand ich den Link nicht mehr, bei dem die Beweisbilder im Großformat abgebildet waren.
Letzten Endes können Powell’s Beweise nicht überzeugen. Besonders die „rollenden“ Bio-Fabriken des Irak, Trucks mit aufgeladenen Chemielabors, sind nur nach Angaben aus Geheimdienstreisen gezeichnet. Der einzig halbwegs haltbare Beweis war der einer Brennspur bei einer Raketentestanlage – Powell geht davon aus, das hier weit über 150km reichende Raketen von bis zu 1200km Reichweite getestet wurden, was das Terrorpotential es Iraks enorm erhöhen würde. Ebenso wurden Bilder von Waffenlagern gezeigt, die laut Powell vor der Inspektion „zufälligerweise“ gründlich gesäubert wurden. Hier warf er der UN vor, es gäbe „Maulwürfe“ unter den Inspektoren.
Die Weigerung des Irak, U-2 Aufklärer über den Irak fliegen zu lassen, wurde inzwischen zurückgezogen, was Powell jedoch später als Maßnahme zur weiteren Verzögerung abkanzelte – man habe nun eben da es brenzlig wird alles gut genug versteckt und wolle sich nun so weitere Zeit erkaufen.
Powell stelle noch einmal den Kurs der USA klar:
"Wir behalten uns weiter das souveräne Recht vor, militärische Gewalt gegen Irak anzuwenden - alleine oder in einer Koalition der Gewillten."
Im Anschluß an Powell’s Rede vom 05.02.03 setzte Donald Rumsfeld auf seine umstrittene Äußerung zum „Alten Europa“ noch einen drauf:
"Dann gibt es noch drei oder vier Länder, die gesagt habe, sie würden gar nichts tun. Ich denke, Libyen, Kuba und Deutschland sind diejenigen, die angedeutet haben, sie würden in keiner Beziehung helfen."
Hier möchte ich gleich relativieren: Die Presse hat diese Äußerung ausgeschlachtet. Man erkennt die Enttäuschung über die deutsche Haltung und die derzeit wirklich existenten außenpolitischen Spannungen, auch seit der Uneinigkeit Schröders und Fischers über einen „Geheimplan“ mit Frankreich.
Rumsfeld wurde jedoch aus dem Kontext gerissen. Ich habe das Original der Rede auf CNN gesehen: Ein alter Mann der ziemlich fertig bei einer Pressekonferenz redet und sich fahrig mit der Hand durch die Haare streicht, und dann diese Worte etwas gedankenverloren und beiläufig sagt. So etwas darf einem Mann in seiner Position nicht passieren. Aber auch ein Konrad Adenauer hat dem Schah von Persien und seiner Frau als begeisterten Reitern einst einen Wallach und eine Stute geschenkt – und mit dem Wallach den sich recht erfolglos um Nachwuchs bemühenden Schah tödlich beleidigt.
Dennoch muss man sehen, Schröder hat von vorneherein, weitaus extremer als Frankreich oder andere europäische Staaten, sich gegen jegliche deutsche Kriegsbeteiligung ausgesprochen. Was ich im Nachhinein als ein erfolgloses und fehlgeschlagenes Wahlkampfmanöver bezeichne, das Deutschland nun außenpolitisch in die Bredouille gebracht hat.
11. Die Haltung europäischer Staaten
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Gebe ich hier nur kurz wieder, da derzeit ständig neue Kompromisse und Positionen bezogen werden.
Absolut auf amerikanischer Seite: Tony Blair, der trotz Kriegsunwilligkeit im eigenen Land ähnlich Bush bereits Truppen an den Golf geschickt hat.
Spaniens Aznar hat die Stationierung amerikanischer Truppen gestattet.
Italiens Berlusconi legt den USA keine Steine in den Weg, ist aber nur bei einer UN-Resolution (alle ziehen an einem Strang quasi) zu aktiverer Unterstützung bereit.
Österreich hat den Amerikanern Überflugsrechte verweigert.
Die Türkei gestattet den USA die Verwendung türkischer Luftwaffenstützpunkte.
Deutschland und Frankreich wollen weitere UN-Inspektionen abwarten und setzen auf eine diplomatische, friedliche Lösung. Wobei Schröders NEIN in der Welt als grundsätzliche Absage an deutsche Beteiligung bei Kriegseinsätzen gewertet wird.
12. Arabische Stimmen
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Einzig Kuwait ist in der Golfregion Befürworter eines US-Engagements im Irak. Was nicht verwundert, das mittlerweile in die Kritik des eigenen Volkes geratene Herrscherhaus wird von den USA massiv gestützt.
Saudi-Arabien sieht in Saddam keine Gefahr, die einen Krieg rechtfertigen würde. Man befürchtet wohl auch eine Rückkehr zu Zeiten in denen die Golfregion sich mehr oder weniger im Griff ausländischer Marionetten befand.
Syrien mit seiner anti-amerikanischen Haltung und als Geburtsort der Baath-Partei verwehrt sich ebenso jegliches Einschreiten gegen den Irak.
Jordanien sitzt zwischen den Stühlen: Man hängt am irakischen Öl-Tropf und möchte es sich nicht mit dem Nachbarn verscherzen. König Abdullah II. versucht zu vermitteln, sein Volk läuft mit Bildern Saddams durch die Straßen.
Der Iran ist strikt gegen eine US-Einmischung; man sieht sich nicht zu Unrecht als nächster zu befriedender „Schurkenstaat“.
Zwar nicht arabisch, aber nicht unerwähnt bleiben sollten Russland und China:
Russlands Präsident Putin ist wohl auch aus taktischen Gründen nicht geneigt, den USA Zugriff auf den Irak und sein Öl zu geben. China hingegen ist zwar gegen einen Angriff auf den Irak, wäre aber in Hinsicht auf politisches Entgegenkommen an anderen Fronten, im Hinblick auf Nordkorea und im Interesse des Handels, durchaus bereit seine Meinung zu ändern.
13. „Schurken-Doktrin“
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Es gibt mehrere Thesen und Strategiepapiere, wie die USA in Zukunft sogenannte „Schurkenstaaten“, „failed States“ und Terroristen „unschädlich“ machen wollen:
Keiner der genannten soll mehr Zugriff auf Massenvernichtungswaffen haben. Das setzt Prävention voraus – hat ein Staat erstmal solche Waffen, eine Atombombe würde schon reichen, dann kann es schon zu spät sein.
Wer zweifelt im Falle eines Saddam Hussein noch an seiner Bereitschaft, sich gnadenlos mit allen Mitteln durchzusetzen, oder im Falle eines Osama bin Laden?
Die Toten des 11. September und tausende vergaster Kurden sicher nicht.
Ein Beispiel für amerikanische Pläne habe ich bereits genannt, die nationale Sicherheitsstrategie der USA:
http://www.whitehouse.gov/nsc/nss.html
Weiter geht das Thesenpapier von Ronald D. Asmus und Kenneth M. Pollack. Asmus war in der Clinton-Ära führender Mitarbeiter im Außenministerium, Pollack gehört als Nahost-Experte dem Nationalen Sicherheitsrat an.
Hierzu möchte ich Teile eines taz-Berichtes zitieren:
http://www.taz.de/pt/2003/01/07/a0143.nf/text
„Die gegenwärtige Bedrohung entsteht, da failed states und Schurkenstaaten Terrorismus fördern und Massenvernichtungswaffen besitzen. Überdies sind diese Probleme ihrerseits nur Symptome der tiefer reichenden wirtschaftlichen und politischen Unruhe, die den Nahen Osten erfasst hat.“
„Um dieser Herausforderung begegnen zu können, braucht der Westen eine Strategie, die sich nicht im Militärischen, nicht in einem Feldzug erschöpft. Ussama Bin Laden zu töten und Saddam zu stürzen, sind gewiss wichtige Zielsetzungen, aber für sich genommen reichen sie nicht aus.“
„Die Strategie des Westens muss an den Wurzeln dieser Probleme ansetzen. Während wir den Krieg gegen den Terrorismus auch militärisch fortsetzen, müssen wir uns ebenso stark für eine politische Strategie engagieren, die zur Transformation des Nahen Ostens beiträgt. Das hieße, das Wesen der antiwestlichen Regimes, die unseren Feinden Zuflucht, Unterstützung und Nachwuchs bieten, zu wandeln, indem wir versuchen, offenere, sozialere und verantwortlichere Regimes zu schaffen, die friedlich miteinander auskommen.“
Kurz gesagt:
Militär-Einsätze und Einsetzung US-treuer Regierungen in „transformierten“ Staaten des Nahen Ostens und weltweit. Beinhaltet ja einen Schuss hegemonialen Größenwahn, nicht wahr?
Das würde dann folgende Staaten beinhalten: Irak, Iran, Afghanistan, Syrien, unter Umständen sogar Jordanien – wann ist Schluss? Dann müsste man konsequenterweise auch im Öl-losen Afrika intervenieren.
Hier möchte ich mal „HowlingNightwolf“ zitieren:
„Wenn die Nationale Sicherheitsstrategie der USA konsequent verfolgt wird, dann stehen uns nach dem Irak eh noch ein paar Konflikte ins Haus. Im Vorwort dieser Sicherheitsstrategie heißt es von Bush: "Die Vereinigten Staaten werden die Gunst der Stunde ergreifen, um die Vorteile der Freiheit über den Erdball auszuweiten." In nächster Zeit wäre das für mich Irak und Iran als Aufmarschgebiet gegen Afghanistan. Nordkorea dürfte ebenso auf der Liste stehen. Konsequenterweise, müsste man dann aber auch ein paar afrikanische Staaten von ihren Terrorherrschern befreien.“
Die Gefahr, dass aus einem Irak-Krieg ein Flächenbrand entsteht, ist gegeben.
Außer man die von mir noch nicht erwähnte, da ich sie als extrem unwahrscheinlich ansehe, Möglichkeit wahr, das Saddam abdankt und der Irak friedlich entwaffnet wird.
14. Die Zeit nach Saddam / Hypothetische Szenarien
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Ja, was wäre überhaupt wenn die USA den Irak bekriegen und erfolgreich in Bagdad einmarschieren, Saddam nach vermutlich höchst verlustreichen und blutigen Häuserkämpfen gestürzt wird?
In England sitzt eine aus Nobodies bestehende US-treue Regierung schon auf Abruf bereit für den Fall der Fälle.
Wer sonst sollte auch im Irak die Macht übernehmen? Rein theoretisch könnte man einen der Söhne die auch einen Großteil der Macht in den Händen halten oder einen starken General der republikanischen Garde zum US-treuen und gestützten Machthaber ausrufen, der dann mit ähnlichen Methoden wie Saddam für „Stabilität“ in der Region sorgt.
Grundsätzlich gibt es folgende Probleme:
- Es existiert bisher keine geeinte Opposition, sondern viele Splittergruppen. Ein Ergebnis der konsequenten Unterdrückung Saddams.
- Das Volk ist grundsätzlich anti-amerikanisch eingestellt. Sollten die USA abziehen und UN-Truppen a la Afghanistan die Kontrolle übernehmen, wären SIE wohl die DUMMEN, die einen schrecklichen Partisanenkrieg führen müssten, gegen den Afghanistan ein Erholungsgebiet ist.
- Saddam ist bei Volk und arabischen Nachbarn nach wie vor beliebt. Selbst Saddam-feindliche Gruppen sind nicht automatisch Freunde der USA. Die großarabische Idee für die Saddam neben all seinen Fehlern steht, ist wie die Begeisterung der Massen in Jordanien und auch die Haltung saudischer Herrscher zeigt durchaus populär in dieser Region.
- Dem Land droht die Teilung in ein von den Schiiten beherrschtes Gebiet im Süden, eine sunnitische Region in der Mitte und ein kurdisches Gebiet im Norden. Oder das totale Chaos. Oder die erwähnte Stabilisierung mit Gewalt nach „Saddam-Schema“.
- Bürgerkrieg, mit UN oder US-Truppen mittendrin statt nur dabei…
15. Fazit
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Es ist unwahrscheinlich, das die USA vom einmal eingeschlagenen Kurs abweichen. Ein US-Engagement im Irak würde in der arabischen Welt auf Dauer Widerstand und TERROR provozieren. Aber kann Bush noch zurück? Die Truppen stehen bereit, und ein Krieg würde sogar rein finanziell günstiger kommen (wer rechnet so etwas immer nur aus?) als ein Abzug zum jetzigen Zeitpunkt.
Aber was meint ihr?
Saddams Gewaltbereitschaft läßt meinem Erachten nach amerikanische Doppelmoral und Fehler der Vergangenheit harmlos erscheinen.
Wollen wir warten bis Regimes und Terroristen ähnlicher Couleur Waffen entwickeln und anwenden, die ihr Bedrohungspotential ins nahezu unermessliche steigern?
Es existieren immer noch genügend Atomwaffen in den Beständen von USA und Ex-UdSSR um die Welt mehrfach zu vernichten. Eine einzige ABC-Waffe in der Hand eines Terroristen vernichtet vielleicht nicht die ganze Welt, aber unzählige Leben.
Und im Gegensatz zu genannten Staaten sitzt im Irak ein Mann an der Macht, der für seine Ideen und Ziele alle Mittel über die er verfügt schonungslos einsetzt.
Man kann nicht warten, bis es zu spät ist – bis dem Tiger die Krallen nachgewachsen sind, noch schärfer und gefährlicher als sie je waren.
Das nebenbei die USA sich ein fettes Stück vom Erdölkuchen abschneiden, das mag viele stören, denn fossile Brennstoffe werden immer knapper.
Dennoch halte ich es für gefährlich, weiter auf die bisher ineffizienten UN-Inspektionen zu setzen.
Ich bezweifle mehrere Dinge nicht:
1. Die Bereitschaft Saddams, Massenvernichtungswaffen einzusetzen
2. Ebensowenig die von Terroristen (No-Brainer!)
3. Die Existenz biologischer und chemischer Waffen des Irak
4. Den Willen Saddams, dieses Schreckens-Potential mit Langstreckenraketen zu vergrößern
5. Den Wunsch nach Atombomben und immer tödlicheren B/C-Waffen.
Die einzige Frage ist, sollte man erst nach handfesten Beweisen suchen und wann sollte man intervenieren?
Ich meine, früher oder später MUSS man dieses Regime stürzen. Man sollte hier an einen Strang ziehen und nicht den USA einen Freibrief zur Jagd auf Schurkenstaaten in die Hand drücken, sonst ist man außen vor und hat weniger Kontrolle über die kommenden Konflikte.
Was man damals versäumte, nicht nur Kuwait zu befreien sondern Saddam zu stürzen, dafür sollte die UN ein Mandat an Truppen unter der Führung der USA vergeben.
Frieden ist wünschenswert und ein Krieg im Irak wäre prägend für die folgenden Konflikte dieses Jahrhunderts. Aber sich vor der Notwendigkeit noch länger drücken würde heißen, darauf zu warten das in London, München, Tel Aviv oder wo auch immer auf einmal tausende von vergasten, verseuchten oder atomar verstrahlten Leichen zu beklagen sind.
Carl Friedrich von Weizsäcker sagte schon vor knapp 30 Jahren auf der internationalen Friedenskonferenz,
„Der Weltfrieden ist eine Notwendigkeit. Nicht das Ende der Konflikte, aber einer bestimmten Art der Austragung.“ Der nach seinen Worten auch in der Menschheitsgeschichte bisher nie erreicht wurde…
Aber wie kann man einem Saddam Hussein auf friedliche Art und Weise die Stirn bieten? Hierzu fällt mir nur der Satz ein:
“Es kann der Frömmste nicht im Frieden leben, wenn es dem Bösen Nachbarn nicht gefällt.“
Deutschland hat sich bereits zweimal katastrophal falsch entschieden: 2x aktiv für den Krieg. 1. und 2. Weltkrieg. Nun wollen wir Frieden – sind aber nicht bereit, für ihn zu streiten. Müssen die USA wirklich alleine die Karre aus dem Dreck ziehen? Wieder einmal zeigt Europa, wie weit man von einer europäischen Einigung entfernt ist. Das letzte Beispiel war Ex-Jugoslawien, wo ein früheres militärisches Eingreifen zahllose Leben gerettet hätte. Wer hat schließlich etwas unternommen? Jeder weiß es.
Warum eigentlich nicht wir Europäer?
Michael Birke, 15.02.2003 (E-Mail: Michael.Birke@gmx.net)
Dieser Bericht ist auch bei Ciao unter meinem Username
"Longasc" erschienen.
LINKS:
CIA Worldfact Book 2002
http://www.cia.gov/cia/publications/factbook/
Nationale US-Sicherheitsstrategie
http://www.whitehouse.gov/nsc/nss.html
What’s the Name of Saddam Hussein?
http://slate.msn.com/id/1001998/
Halabja-Massaker
http://www.kdp.pp.se/chemical.html
Die Kuwaitkrise,Operation Desert Storm
http://www.hausarbeiten.de/rd/faecher/hausarbeit/gee/6102.html
Das Asmus-Pollack-Thesenpapier (taz):
http://www.taz.de/pt/2003/01/07/a0143.nf/text
Friedenspolitischer Ratschlag
http://www.uni-kassel.de/fb10/frieden/regionen/Irak/golfkrieg-fakten.html
GlobalSecurity.org
http://www.globalsecurity.org/org/news/2002/021217-iraq02.htm
Netzwerk Friedenskooperative
http://www.friedenskooperative.de/ff/ff98/2-14.htm
Nahost-Politik.de
http://www.nahost-politik.de/
Projektseite der Sibilla-Egen-Schule
http://www.hls.sha.bw.schule.de/konflikt/index.htm weiterlesen schließen -
Irakkrieg und die deutsche Beteiligung daran
Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Nein
Heute möchte ich mich einmal zu einem Thema äußern , welches in Deutschland wieder die Kriegsangst hervorruft. Die Menschen sind da geteilter Meinung, die einen sagen Deutschland sollte sich beteiligen, andere sagen Deutschland sollte sich auf keinen Fall beteiligen.
Nun jetzt hat ja Rot-Grün die Wahl gewonnen, wenn auch nur knapp. Aber schon heute einen Tag danach hörte ich auf n-tv, wie unser alter und neuer Außenminister ganz andere Töne verlauten ließ wie vor der Wahl.
Zwar sagte er sie wollen keine Truppen in den Irak schicken, aber gleichzeitig wollen sie die schwierigen Beziehungen zu den USA der unser wichtigster Wirtschaftspartner ist wieder versöhnen, besonders nach dem Vergleich einer SPD-Politikerin Bush mit Hitler.
Wie soll man das Verhältnis wieder begradigen, das Verhältnis war schon vor dieser Äußerung angespannt.
Jetzt werden die USA sagen, das sie von Deutschland als Beweis der Freundschaft und Zuverlässigkeit mit in den Irak ziehen, und ich glaube das Deutschland da auch keine Wahl hat. Wenn das Verhältnis zur USA noch kälter wird, wird unsere Wirtschaft das knallhart zu spüren bekommen. Wir sind so abhängig von dem Willen der USA das wir nur einlenken können, gerade jetzt wo wir in einer Wirtschaftlichen Krise stecken und auf jeden Cent Exporteinnahmen angewiesen sind, damit nicht bald 5 Millionen Menschen arbeitslos sind.
Ich glaube auch das gerade der neue Verteidigungsminister Struck von den USA nicht als vollwertig angesehen wird, was eindeutig an der Politik der SPD und seinem Vorgänger liegt, das die USA aber auch die NATO fast kein Vertrauen mehr in unseren Soldaten haben.
So sagte gestern der Verteidigungsminister der USA das er nicht mit dem deutschen Verteidigungsminister reden will. Das sagt doch schon alles.
Deutschland wird sich beteiligen, egal was Schröder oder Fischer jetzt sagt. Die deutschen Soldaten sind doch schon im Kuwait mit einen ABCAbwehr Btl im Einsatz und warten nur darauf eingesetzt zu werden.
Sie kämpfen nicht in vorderster Linie, aber sie sind dabei. Werde den Irakischen Diktator kennt, der weiß das er chemische Waffen einsetzen wird, wie 1991, als er das dort auch schon tat. Was sollte ihn diesmal daran hindern, wo es doch um mehr geht als um eine Niederlage, es geht um sein Leben, seiner Macht. Falls er schon biologische Waffen besitzt wird er auch diese einsetzen. Wer chemische Kampfstoffe gegen das eigene Volk einsetzt schreckt vor nichts zurück, damit er an der Macht bleiben kann.
Die Bundeswehr hat nun mal in der NATO, die besten Geräte um chemische als auch biologische Stoffe aufzuspüren und auszuwerten. Sie haben die modernste Technik um Soldaten, Waffen und Geräte schnell und zuverlässig zu dekontaminieren. Ich glaube nicht das gerade, weil die Gefahr des Einsatzes solcher Waffen zu einhundert Prozent vorauszusagen ist, die USA und die Briten auf diese Waffensysteme verzichten kann und will. Sie sind entscheidend für das gewinnen des Krieges und notwendig um die Opfer in Grenzen zu halten.
Dieser Krieg wird dann auch deutschen Soldaten das Leben kosten, weil es etwas anderes ist, wie im Kosovo den Feind mit Flugzeugen anzugreifen, als jetzt wo die Soldaten in der Wüste auf dem Boden kämpfen.
Die Füchse sind zwar sehr gut im aufspüren von Kampfstoffen, aber sehr schlecht gepanzert und bewaffnet.
Gerade mal ein Maschinengewehr schützt den Panzer und deren Besatzung.
Ich komme aus dem Bereich ABCAbwehr bei der Bundeswehr und bin auch Reservist.
Kommt es hart auf hart kann es mich auch treffen das ich eingesetzt werden könnte.
Ich hoffe immer noch das es nicht soweit kommen wird, aber man muss vorbereitet sein. Ich finde es deshalb auch so traurig das die Regierung nicht dazu steht, das unsere Soldaten dabei sein können. Sie die Ihr Leben riskieren müssen erfahren es wiedereinmal zuletzt.
Ich glaube nicht das auch nur ein Politiker sein Kind dahin schicken würde, weil die sind ja was besseres, Sie müssen nicht Angst haben irgendwo in einer Wüste zu verrecken, nur damit ein Diktator abgesetzt werden kann.
Natürlich will auch ich das die Gefahr durch solche Länder minimiert wird, es geht ebend nicht anders als days er abgesetzt wird. Lange genug hat man es versucht auf diplomatischen Weg das zu erreichen, nichts wurde erreicht.
Jedesmal ging es ein paar Monate gut, dann fing es wieder von vorne an.
Die Gefahr ist schon sehr groß die von diesem Land bzw. seiner Regierung ausgeht. Sie ist auch eine Gefahr für Europa, weil sie längst Mittelstreckenraketen besitzen die auch uns erreichen können.
Ich bin in einer Zwickmühle, einerseits als Reservist, der direkt betroffen sein könnte und die damit verbundenen Angst sein Leben zu verlieren, anderseits sehe ich die Gefahr die von dort ausgehen kann und alle treffen kann.
Deshalb sage ich hier zum Abschluss das ich mir wünsche das die Regierung endlich mit der Wahrheit herauskommt, damit sich die Soldaten vernünftig darauf vorbereiten können.
Das ob spielt für mich keine Rolle mehr, vielmehr interessiert mich und tausenden meiner Kameraden das wann, wo und in welcher Art. Da kommen ja auch neben der ABCAbwehr auch noch die Sanitäter, die Grenadiere ( direkt am Boden), die Luftwaffe, die Logistiker aber auch die Marine in betracht. Aber das wird wieder hinausgeschoben, bis man nicht mehr lügen und sich herauswinden kann.
Überrings glaube ich das daran die Rot-Grüne Regierung mit dieser knappen Mehrheit im Bundestag zerbrechen wird.
So das war erst einmal meine Meinung dazu. Viele werden das anders sehen, aber ich habe schon vieles als Soldat unter der ot-Grünen Regierung mitgemacht, so das mich nichts überraschen wird.
Euer
Mischka27
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