Krimis Testberichte

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Pro & Kontra
Vorteile
- gut
- Man will sich nicht selbst loben
- hat viel Spaß gemacht!
- Will ich in Kommentaren wissen
Nachteile / Kritik
- nichts
- Ich sag doch nicht schlechtes über mich
- hatte noch keine Erfahrungen und mag die Story inzwischen nicht mehr...
- Hoffe in Kommentaren hilfreich erklährt zu bekommen!
Tests und Erfahrungsberichte
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Wer war das???
5Pro:
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Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
Als Melli am Montag morgen in den Klassenraum tritt, kommt Luisa ihre beste Freundin an. Luisa erzählt ihr, dass sie unsterblich in Marcus verliebt ist. Luisa erzählte, dass sie sich geküsst hatten und man merkte an Mellis Gesichtsausdruck, dass sie neidisch war, denn auch sie fand Marcus total süß. In ihrem Kopf schleichte der Gedanke Markus zu erzählen, dass Luisa schon einen Freund hätte und ihn nur eifersüchtig machen will, aber sollte sie das wirklich machen, sollte sie ihre beste Freundin hintergehen nur weil sie in Marcus verliebt war? Nach einigen Minuten sagte sie laut: „Nein, das kann ich nicht machen!“ Alle schauten sie an, in diesem Augenblick bemerkte sie, dass etwas nicht stimmte sonst schaute sie doch auch keiner so erstaunt an, warum gerade jetzt? Sie fragte leise: „Was ist?“ ,doch keiner antwortete. Plötzlich trat der Mathelehrer Herr Schneider in den Raum, da die Klasse unruhig war, schrie er: „RUHE! Mensch was soll das denn immer müsst ihr so laut sein.“ Es war plötzlich eine Toten stille im Raum, keiner rührte sich mehr alle schauten nur Schneiderchen an. In Mellis Kopf machte sich Scharm breit, eine Sache hatte sie aber vergessen sie wollte heute Nachmittag mit den Turteltauben ins Kino. Sie wusste nicht mehr weiter, sollte sie Cathy ihre Freundin fragen was sie tun sollte aber nein dann wäre alles aufgeflogen. Der Lehrer wollte Melli rannehmen aber sie hörte es nicht, denn sie war damit beschäftigt sich eine Lösung auszudenken. Nach der Stunde kam Luisa mit Marcus an und fragten, ob es bei heute Nachmittag bleibt, doch sie sagte nein. Sie hätte sich dafür ohrfeigen können, denn nun war die Chance weg mit Marcus zu knutschen. Nach der schule rannte sie nach Hause und dachte sie müsse sterben in ihrem Herzen zerriss sie der Gedanke was die beiden wohl gerade machen. Am nächsten Tag fragten sich alle warum Luisa und Marcus nicht kamen, okay Marcus kam öfter zu später aber Luisa? Als dann Luisa heulend rein kam und Melli alles erzählen wollte, blockte sie ab. Die Deutschlehrerin fragte sie warum sie so weint und sie sagte, dass Marcus sich von ihr getrennt habe. In diesem Moment kam ein lautes und gemeines lachen aus der Ecke des Raumes und es war Melli, die sich so freute das es aus ihr heraus sprudelte. Jeder hätte gedacht das es der Klassenkasper Lukas gewesen wäre aber nein die kleine unscheinbare Melli war es. Nach der Stunde wollte Frau Müller mit Melli reden, doch Melli kam erst garnicht zu dem Gespräch. Sie ging zu Luisa und wollte sich endschuldigen, doch auf einmal tauchte Marcus auf und sie fragte ihn, ob sie nicht mal zusammen in Kino gehen können. Marcus sagte sofort zu und er meinte noch das er sich sehr freuen würde. Morgen gab es Zeugnisse, aber danach ging Marcus mit ihr ins Kino. Nachts träumte sie davon wie er sie in den Arm nehmen würde und sie anschließend küssen würde. Als sie aufstand strahlte sie. In der Schule wusste jeder heute sind Zeugnisse und die Stimmung war mies doch Melli versuchte alle aufzuheitern. Als sie ihr Zeugnis bekam, wusste sie das es totalen Stress geben würde, also ging sie gleich nach dem Klingeln mit Marcus ins Kino. Als es so weit war, nahm er sie an die Hand und ging mit ihr los. Sie war so aufgeregt das ihre Hände zitterten und ihr Herz so laut schlug das es selbst Marcus hörte. Sie standen vor dem Kino und Melli suchte gerade ihr Geld als plötzlich ihre „EX-CLIQUE“ kam und sie tödlich anschauten. Sie wusste sie hatte gegen die Regeln verstoßen und wurde deswegen ausgeschlossen. Marcus stand plötzlich neben ihr und fragte was los sei. Doch sie sagte nichts und ging mit ihm zum Saal. Als sie entdeckte, dass die Clique auch den selben Film sah wie, sie sagte ihr eine Stimme sie müsse jetzt zu Luisa hingehen und ihn vor ihren Augen küssen. Das Problem war nur, dass das Kino bis auf den letzten Platz ausverkauft war und auch jeder da war. Den ganzen Film über knutschte sie sich mit ihrem Marcus rum und sie war überglücklich. Am selben Abend rief Marcus an und sagte ihr er hätte etwas dringendes mit ihr zu klären. Sie vereinbarten einen Termin für den nächsten Nachmittag und jeder von beiden war super aufgeregt. Es waren Ferien und so verschlief Melli den Termin mit Marcus, der aber schon 5 Stunden im Park wartete. Er rief sie an: „TUHT,TUHT! Ja, hallo! Wer ist da? Wie spät ist es?“ „Es ist mittlerweile 20Uhr und du warst zu 15Uhr mit mir verabredet.“ „Oh, es tut mir leid aber ich habe bis um 10Uhr noch ferngesehen und an dich gedacht.“, sie wusste das sie log, denn sie dachte die ganze Zeit darüber nach, was wäre wenn sie nicht mit ihm zusammen wäre. Er fragte sie, warum sie denn erst so spät eingeschlafen ist, denn er nahm es ihr nicht ab, dass sie so lange fernsah. Sie bemerkte, dass es nichts brachte und sie erzählte warum sie nicht kam und er fragte, ob sie Schluss machen will, doch sie wusste es nicht, also antwortete sie mit nein. Jedes Mädchen wäre neidisch auf ihren Sunnyboy. Sie lud ihn zum Essen ein und er sagte zu. Sie kochte und kochte, aber er kam nicht und sie machte sich große Sorgen. Als er eine halbe Stunde später anrief und meinte, dass er nicht kommen könne, war sie sehr enttäuscht. Es schien sich alles zum schlechten zu wenden und niemand hatte mehr Zeit für sie. Alle wollten nichts mehr mit ihr zutun haben, weil sie Luisa hintergangen hatte. Sie verstand es gut, denn es hätte ihr ja auch nicht gefallen, wenn Luisa mit ihrem Ex-Freund zusammen wäre. Sie sah alles ein und dachte darüber nach sich von Sunnyboy Marcus zutrennen, denn ihr war die Freundschaft wichtiger, aber sie liebte ihn doch so sehr. Plötzlich klingelte das Telefon es war Marcus, der fragte ob sie nicht zusammen ins Freibad gehen wollten. Melli sagte: „Lieber nicht, denn ich gehe morgen mit Luisa ein Eis essen.“
„Kann ich mitkommen?“
„Nein, denn wir wollen uns Aussprechen es tut mir leid, aber ich habe keine Zeit für dich.“
Erlegte auf und Melli dachte sich ich rufe jetzt Luisa an und frage ob wir uns aussprechen können.
„Hallo, bist du es Luisa?“
„Ja, wer ist da?“
“Ich bin’s Melli! Bitte leg nicht auf. Ich wollte dich fragen, ob wir uns aussprechen können?“
„Aha und warum?“
„Weil mir unsere Freundschaft sehr, sehr wichtig ist.“
„Okay wir treffen uns morgen im Park und denk dran!“
Melli war überglücklich, aber sie wusste auch nicht was sie Luisa sagen sollte, denn schließlich tat es ihr ja leid. Also dachte sie die ganze Nacht darüber nach. Am Nachmittag ging sie wie vereinbart zum Park, wo auch schon Luisa auf sie wartete. Sie wussten beide nicht ob sie sich umarmen sollten. Schließlich umarmten sie sich und sie sprachen sich aus. Jeder verstand die Probleme des anderen und jeder war am Ende zufrieden. Sie unternahmen den Rest der Ferien etwas und am ersten Schultag passierte es, dass Marcus sie fragte warum sie sich solange nicht mehr gemeldet hatte und sie erzählte ihm das sie nach Frankreich gereist ist. Luisa stand daneben und überlegte was wohl vorgefallen war. Melli schaute zu Luisa die mit Mimik ihr zeigte was sie sagen sollte. Als dann Marcus auf seinem Platz saß bedankte sich Melli bei Luisa und beide lachten zusammen. Marcus stand wutentbrand auf und rannte zum Tisch von den beiden er wollte wissen warum sie so lachten. Doch Luisa sagte nur: „Lass uns jetzt in Ruhe, du musst nicht alles wissen.“ Erschrocken ging Marcus weg, doch er dachte sich, dass es bestimmt etwas mit ihm zu tun hat. Alle in der Klasse fanden es gut, dass sich die beiden wieder verstanden. Als Herr Schneider kam, war die Klasse still, denn sie wussten, dass es sonst ein Tadel und zwei Stunden Nachsitzen gab. Melli meldete sich den ganzen Unterricht und der Lehrer fragte sie: „Warum meldest du dich denn immer? Das machst du doch sonst nie?“ Sie war verwirrt und fragte: „Soll ich mich nicht mehr melden?“ Der Lehrer lachte und schüttelte den Kopf. Sie dachte komisch, warum geht es mir jetzt so gut? Jeder behandelte sie wieder wie vorher außer Marcus, denn der war stink sauer. „Ist es aus oder nicht?“ hatte er die ganze Zeit gefragt. Doch sie wusste es selbst nicht so genau. Sollte sie sich für ihre Freunde und gegen Marcus entscheiden? Keiner außer ihr konnte es entscheiden, jeder hätte etwas anderes gesagt. Abends saß sie neben ihrer Katze und fragte sie, sie wusste genau, das ihre Katze immer das Richtige tat. Doch dieses Mal sagte sie nichts. Im Gegenteil sie legte sich hin und schlief tief und fest. Am nächsten Tag fragte sie Luisa, ob es ein Problem wäre wenn sie mit Marcus zusammen wäre und Luisa sagte: „Nein!“ In ihrem Kopf ging alles drunter und drüber, was soll sie ihm nur sagen? Plötzlich sah sie ihn wie er sagte heute Abend werde ich sie flach legen und dann bekomm ich meine 100Euro. Als sie das hörte, rannte sie hin und sagte: „Es ist aus du ARSCHLOCH!!!“ Erstaunte schaute Marcus zu ihr und er wusste das sie es ernst meinte. Luisa stoß dazu und trat Marcus zwischen die Beine. Der ging zu Boden und heulte los. Am Abend ging Melli nach Hause, doch auf dem Weg sprang jemand aus dem Gebüsch und schmiss sie auf den Boden. Sie hatte sehr große Angst und wusste nicht mal wer es war. Er zog ihr das Shirt aus und die Hose und vergewaltigte sie. Als plötzlich ein Auto vorbei fuhr, rannte der Täter weg. Melli rannte auf die Straße, auf einmal hielt ein Auto und dort saß eine Frau. Die Frau brachte sie zur Polizei. Sie wusste, dass sie die Frau kannte. Melli fragte nach dem Namen und als Antwort kam der Name Juliane Lamm. Jeder kannte die Schauspielerin, sie war Idol jedes kleinen Mädchens. Melli wusste nicht mehr was sie sagen sollte. Der Polizist bat Melli zum Verhör. Während sie da so saß, musste sie immer daran denken, was passiert war. Der Polizist erkundigte sich und wollte ein Täterprofil erstellen, doch der Täter hatte eine schwarze Maske auf der stand „SEX ODER TOD“. Sie beschrieb ihm welche Kleidung er trug und welche Figur er hatte. Danach wurde sie von Julian nach Hause gefahren. Ihre Eltern wussten was geschehen war, denn es hatte sie jemand angerufen und die Tat gestanden. Plötzlich klingelte Mellis Handy und sie schielt ihr Aufnahme gerät ein. Als sie abnahm kam eine verzerrte Stimme: „Es tut mir nicht leid! Wer mit Gefühlen anderer spielt hat nichts anderes verdient.“ „Wer bist du?“, fragte sie ängstlich, „Was willst du?“ „Wer ich bin spielt keine Rolle, doch wer du bist ist sehr wichtig.“ Melli war plötzlich sehr aufmerksam. „Was willst du von mir? Hat es dir nicht gereicht, dass du mich vergewaltigt hast?“ Auf einmal war eine Totenstille, doch er sagte: „Wehrlose Opfer sind schon. Doch sei froh schwanger bist du nicht.“ „Was willst du?“ Ihr Herz schlug so doll, dass ihr schlecht wurde. „Mein Vorhaben ist, dass du dem welchen du das Herz gebrochen hast wieder liebst oder du wirst Samstag sterben.“ Die verzerrte Stimme legte auf. Melli ging zu boden und wusste nicht mehr was sie machen sollte. Am nächsten Tag ging sie mit dem Tonband zur Polizei. Alle Polizistinnen kümmerten sich um Melli. Sie fanden raus, dass das Telefonat vom Handy eines gewissen JOHANN BRITTNIS geführt wurde und die Stimme konnte so bearbeitet werden, dass man die original Stimme erkannte. Melli erkannte die Stimme es war die von Patrick, dem sexsüchtigem Jungen aus ihrer Klasse. Die Polizisten brachten Melli nach Hause. Am Nachmittag rief die Polizei bei Mellis Eltern an, denn es gab neue Indizien. Die Polizei fand einen Kilometer vom Tatort das benutzte Kondom, die Kleidung und einen Playboy. Nun erfuhr sie, dass es eine Gegenüberstellung gibt, denn man fand heraus, dass es jemand nur aus ihrer Klasse sein konnte. Bei der Gegenüberstellung hatte jeder die Kleidung und die Maske an. Melli erkannte sofort den Täter, es war Patrik. weiterlesen schließen -
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Tatjana Stepanowa Der dunkle Hauch der Angst
Pro:
spannend interessante Personen Überraschendes Ende
Kontra:
nix
Empfehlung:
Nein
Tatjana Stepanowa – Der dunkle Hauch der Angst
Genre: Thriller
Verlag: Bastei Lübbe
Erscheinungsjahr: 2002 ( deutsche Erstveröffentlichung)
Übersetzerin: Margeret Fieseler
ISBN: 3-404-14769-3
Preis : 8 €
Es handelt sich hier um ein Taschenbuch
Seitenanzahl: 443
Die Autorin
Tatjana Stepanowa ,geb.1966 in Moskau und studierte Juristin,ist eine der erfolgreichsten Krimiautorinnen Russlands.Sie schrieb bisher 9 Romane ,deren Heldin immer die Kriminalreporterin Katja ist.
Ihre Gesamtauflage erreichte bisher 2 Millionen Exemplare in Russland.
Die Story
In einem abgelegenem Wäldchen bei Moskau wird die schrecklich zugerichtete Leiche einer älteren Frau gefunden – der Kopf wurde zertrümmert – aufgeschlagen wie eine Nuss, ein Teil des Gehirns fehlt .
Es ist bereits der zweite Mord dieser Art.
Doch dieser führt direkt zu einer nahegelegenen Tierversuchsstation, wo eine Gruppe von Wissenschaftlern Experimente an Menschenaffen durchführt..
Doch die Spuren führen auch ins Museum für Ur – und Frühgeschichte direkt nach Moskau.
Dort entdeckt Nikita Kolossow,Chef der Moskauer Mordkommision,die Schädel von Neandertalern ,denen vor zigtausend Jahren die gleichen Verletzungen zugeführt wurden.
Kommt die Mordwaffe womöglich aus dem prähistorischem Museum ?Und warum sind immer (mit einer Ausnahme) ältere Frauen die Opfer?
Der Polizeireporterin Katja Petrowskaja lassen diese Fragen keine Ruhe.Gemeinsam mit Kolossow macht sich die junge und mutige Frau auf die Suche nach dem Serienkiller...........
Hauptpersonen
Katja Petrowskaja ............Polizeireporterin
Nikolai Kolossow...........Chef der Moskauer Mordkommission
Wadim Krawtschenko........Freund von Katja
Ninel Balaschowa.......Museumsdirektorin
Viktor Pavlow.........Afghanistanveteran
Tien Zi.............sein chineschicher Adoptivsohn
Alexander Olgin.....Physiologe
Soja Iwanowa .......Tierärztin
Roman Shukow........Motorradfan und Mitglied des „freien Volkes“
Meinung
JA,das war mal wieder ein richtig spannender Thriller.Mir hat vor allem gefallen,das er im neuen Russland spielt.Die junge Autorin schildert ein Russland im Aufbruch.Die alte Miliz im Umbruch zu einer modernen Polizeiinstutition.
Die aber immer wieder mit verkrusten Denkweisen konfrontiert wird.Die Heldin Katja ist eine absolute Sympathieträgerin.Sie ist modern,menschlich,mit Launen und einem gesunden Menschenverstand ausgestattet.
Die Story ist klassisch verschachtelt.Der Leser wird immer wieder auf falsche Spuren mitgezogen,während die Geschichte immer komplexer wird.
Zum Ende gibt es, die zu einem zu erwarteten,zum anderen aber durchaus überraschenden Wendungen in diesen verzwickten Fall.
Fazit
Mir hat dieser Krimi Spaß gemacht zu lesen.Anfangs waren mir die Namen der handelnden Figuren zwar noch etwas fremd und es dauerte einige Seiten bis ich sie zu unterscheiden wusste, aber daran konnte ich mich schließlich auch gewöhnen.
Ich kann diesen Krimi bestens weiterempfehlen.
Viel Spaß beim lesen. weiterlesen schließen -
Too much murderes oder Zu viele Köche verderben den Mord
24.01.2003, 22:05 Uhr von
halcion
Ich bin unter dem selbigen Namen auch schon bei ciao tätig, von daher sollte sich niemand wundern...Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Nein
Too much murderes oder
Zu viele Köche verderben den Mord
Widmung: Diese Shortstory widme ich meiner besten Freundin, mit der ich schon seit 7 Jahren über alles reden kann und den Anstaltsbewohnern, die mich so lieb aufgenommen haben.
Inhalt:
1. Traditional teatime
2. A long night
3. The last night before the solicitor came
4. Last moments alive
5. To find the murder weapon
Traditional teatime
Sir Archibald war ein älterer Herr und legte großen Wert auf die Traditionen. Gleich morgens wurde er von seiner Haushälterin Agnes mit einem typisch-englischen Frühstück begrüßt: Beans, toast und natürlich durfte auch das Kännchen Darjeeling nicht fehlen. Dann zog er sich an und ging um seine Mitbewohner zu begrüßen. Seine Schwester Elisabeth, seinen Sohn Arthur und seine Enkelin Joanna. Sie alle wohnten schon seid Jahren bei ihm im Haus, einerseits um ihm auf seinen ausdrücklichen Wunsch hin, Gesellschaft zu leisten, andererseits wegen dem fantastischen Ausblick auf das Vermögen des Mannes. Doch auch ein Gast war noch anwesend, nämlich sein ältester Freund, Colonel Henry Cromway.
Anschließend ging Archibald in sein Büro, um mit seinem Privatsekretär einige wichtige Dinge zu besprechen. Nachmittags nahm er dann seinen Tee ein. Es war ihm sehr wichtig, dass diesem altenglischen Zeremoniell jeden Tag von allen Hausbewohnern gefrönt wurde. Dabei konnte man die Neuigkeiten des Tages austauschen und darüber diskutieren. Doch an diesem Tag ging es ihm nicht darum. Er wollte nur etwas ankündigen, etwas dass schwere Folgen tragen würde.
„Ich bin sehr froh, dass Ihr Euch heute in meiner Bibliothek versammelt habt, denn ich habe Euch etwas sehr wichtiges mitzuteilen. Ich weiß, dass ich bald sterben werde und Ihr wisst es auch...“
Tatsächlich blickte keiner der Versammelten erstaunt.
„Woran Ihr jetzt natürlich denkt, ist das Testament, bitte leugnet dies nicht. Und ganz genau darum geht es mir. Bisher wart Ihr die Begünstigten, Elisabeth und Arthur die Haupterben, auch dir, Joanna wird eine bestimmte Summe gutgeschrieben. Daher dürftest du keine Probleme haben, dein Studium zuende zu finanzieren. Auch dir, Henry, wird etwas hinterlassen. Du wirst mein gesamtes Mobiliar erben einschließlich meiner Antiquitäten. Ihr alle hättet etwas erben sollen...“
„Moment mal, Vater was heißt hier ‚hättest sollen’?“
„Das werdet Ihr Euch sicher alle fragen, die Frage ist leicht zu beantworten. Ich werde mein gesamtes Vermögen dem Kinderhilfswerk in Afrika vermachen. Morgen werde ich meinen Anwalt herbestellen und keiner von Euch bekommt auch nur einen Teil. Ich bitte Euch, bevor Ihr mich jetzt mit Fragen bestürmt, mich in Ruhe zu lassen.“
Bestürzt und verärgert verließ die Familie den Raum, nur Colonel Henry blieb sitzen und starrte seinen alten Freund mit vorwurfsvollem Blick an. „Und deshalb hast du mich jetzt eingeladen, ich denke, du solltest keine Spielchen mit deinen Angehörigen treiben. Schon manch einer hat aus Gier dumme Dinge getan.“ Dann stand auch er auf und schritt mit ärgerlichem Blick aus der Tür, nicht wegen der verlorenen Erbschaft, sondern wegen dem kindischen Verhalten seines Freundes.
Kaum hörte er keine Schritte mehr lehnte er sich, befriedigt lächelnd an die samtroten Polster seines Ohrensessels.
A long night
Mit starrem Blick schaute Arthur die Decke seines Zimmers an. Warum musste der alte Narr so kurze Zeit vor seinem Tod sein Testament ändern? Denn er wäre bald gestorben, das wusste Arthur genauso wie sein Vater. Hatte er, Arthur, nichts verdient? War er nicht extra nach seiner Scheidung in dieses Haus zurück gekommen, hatte er nicht tagtäglich seinen Vater betüttelt, mit der baldigen Aussicht auf ein riesiges Erbe? Schon vor zwei Jahren, so hatten die Ärzte prophezeit, sollte sein Vater sterben, dennoch hatte er es geschafft, die Nerven seiner Familie zwei weitere Jahre zu strapazieren. Wie lange sollte es noch so weitergehen?
Elisabeth wälzte sich unruhig im Bett, ihr war furchtbar warm. Wie konnte ihr Bruder ihr das antun. Sie hatte sich so liebevoll um ihn gekümmert, war immer freundlich gewesen und hatte Dienstmädchen gespielt. Und nun? Sie war sich sicher, dass sie die einzige gewesen wäre, die um Archibald getrauert hätte. Über das Erbe hätte sie sich natürlich gefreut, vielleicht hätte sie sich endlich ihre Wünsche erfüllen können. Durfte es so weitergehen? Nein, durfte es nicht! Sie runzelte die Stirn. Was konnte sie denn tun?
Mit einem Ruck fuhr Joanna hoch. Sie hatte Schritte auf der Treppe gehört. Tränen rannen über ihre Wangen, wie sollte sie nur ihr Studium finanzieren. Ihr Großvater war doch immer so stolz auf sie gewesen und nun? Langsam stand sie auf und stolperte zur Tür. Das durfte er ihr nicht antun, und das würde sie ihm auch sagen...
Auch Henry konnte nicht schlafen, er machte sich Sorgen um seinen alten Freund. Warum tat er so etwas Absurdes? Warum machte er sich seine ganze Familie zum Feind? Langsam ließ er sich in sein Bett sinken, wie in eine Wanne voll von warmen Wasser. Morgen musste er mit ihm reden, nur wie sollte er das fertig bringen?
The night before the solicitor came
Wie immer stand Sir Archibald auf und ging zum Spiegel. Nur betrachtete er sich heute anders als sonst. Etwas Verschlagenes lag in seinem Blick, auch noch als Henry eintrat.
„Archibald, ich muss mit dir reden. Es geht um...“, begann Henry „...um dein ähm... Vorhaben, was dein Testament anbetrifft. Du weißt, ich bin nicht hinter deinem Reichtum her, das schon gar nicht, aber bei deiner Familie bin ich mir da überhaupt nicht sicher. Du erfreust du dich bester Gesundheit. Was glaubst du, wie wird eine Familie, die nichts hat und völlig abhängig von dir ist, reagieren, wenn ihnen sogar nach deinem Tod nichts abfällt?“
„Ich bitte dich, Henry, du solltest dich da wirklich raushalten. Ich muss vor niemandem Rechenschaft darüber ablegen, warum ich in einer bestimmten Situation so handle, wie ich es für richtig halte!“ Mit gesenktem Blick trat Henry aus dem Zimmer und noch während er die Tür schloss murmelte er „vielleicht hast du nun eine Situation geschaffen, in der die anderen es für richtig halten, zu handeln...“.
Währenddessen hatte Arthur gefunden, was er suchte. Schnell ging er hinunter, hörte gerade noch, wie sich die Tür von Henrys Gästezimmer schloss. Schnell eilte er in die Küche, alle hatten sich schon zurückgezogen, außer Sir Archibald – genauso wie Arthur es erwartet hatte. Und es würde wie immer alles nach Plan laufen, gleich würde Archibald in die Küche gehen, sich eine letzte Tasse Tee zubereiten und sich dann schlafen legen; nur leider würde diese Tradition nicht zum Ende kommen...
Hastig schüttete Arthur etwas in die Teetasse seines Vaters und er wusste genau was er tat. Die klare Substanz würde sich verhärten, dennoch farblos bleiben und sich wieder auflösen, nachdem das heiße Wasser in der Tasse war. Raffiniertes Gift und sehr schwer nachzuweisen. Niemand würde Verdacht schöpfen...
Joanna war schon kurz nachdem sie aufgewacht war, zur Bar ihres Zimmers gegangen. Nun saß sie auf der Bettkante mit ihrem - inzwischen das sechste – Glas Whiskey in der Hand. Fieberhaft überlegte sie, was nun zu tun sei. Schnell leerte sie das Glas in einem Zug, stand auf, wankte zur Bar und griff sich die halbvolle Whiskeyflasche. Plötzlich fiel ihr Blick auf etwas, dass sie vorher nicht entdeckt hatte – eine Pistole lag in der Bar, glänzend und beruhigend lag sie in der Bar, als ob sie dahin gehörte. Wie in Trance ließ Joanna die Flasche und das Glas fallen und nahm die Pistole in die Hand. Sie konnte nicht einfach so in der Bar liegen bleiben, oder. Sie musste benutzt werden, ihr Schicksal erfüllen...
Mit diesen Gedanken und der Waffe in der Hand verließ Joanna ihr Schlafzimmer...
Arthur beobachtete seinen Vater, wie er das Wasser kochte, seine Tasse nahm und den Teebeutel hineinlegte. Dann schlich er leise aus dem Versteck hinter der Tür und zurück in sein Schlafzimmer. Gerade in dem Moment, als er die Tür schloss, hörte er wie in Joannas Zimmer etwas zu Bruch ging...
Elisabeth war von dem Schließen der Tür erneut aufgewacht. In ihr brodelte es immer noch. Immer noch dachte sie darüber nach, warum ihr Bruder so etwas getan hatte. Es war ja nicht nur das Geld, es war die Demütigung, die Undankbarkeit ihres Bruders. Es durfte so nicht kommen, doch wie konnte sie es verhindern? Sie stand auf, blickte durch den Raum. Erst ganz zuletzt erblickte sie die Kordel, die am Baldachin ihres Bettes hing. Sie würde sich schon zu helfen wissen...
Last moments alive
Archibald ging langsamen Schrittes in die Küche und machte sich seine allabendliche Tasse Tee. Er wirkte – rein äußerlich – ruhig, doch in seinem Inneren, fühlte er sich aufgewühlt und nervös. Alles war geordnet, er musste sich um nichts Gedanken machen.
Das Wasser kochte, schnell goss Archibald das Wasser in seine Tasse und bemerkte nicht die kleinen Blasen, die schnell vom Boden der Tasse aufstiegen, nicht den Schatten hinter der Tür. Dann nahm er den Teebeutel, es war sein Lieblingstee. Schließlich ging er zurück in die Bibliothek, setzte sich in seinen Ohrensessel, lehnte sich zurück und nahm die Teetasse vom Tisch. Langsam hob er sie an den Mund, kostete ein wenig und beschloss dann, das Gebräu noch etwas abkühlen zu lassen. Er hörte Schritte in den oberen Zimmern, hörte, wie etwas herunterfiel. Doch er nahm es nicht wirklich wahr. Letztendlich – und es war wirklich letztendlich – tat er das, worauf er schon den ganzen Abend besinnte...
Joanna schlich sich leise in die Bibliothek. Sir Archibald bewegte sich nicht, deshalb nahm sie an, er habe sie nicht gehört. Sie lief weiter zum Bücherregal mit den Thrillern und blieb dort, vor dem Licht des Mondes verborgen, stehen. Dann hob sie die Waffe...
Elisabeth kam leise die Treppe hinunter. Warum sollte sie eigentlich leise sein? Sollte ihr Bruder sie doch hören. Er würde sich nichts denken, er war alt älter als sie, und schwach. Sie könnte sich auch so gegen ihn durchsetzen...
Arthur gab sich nicht die Mühe leise zu sein. Sein Vater war tot, so tot, wie man nur sein konnte. Nun war es vollbracht. Langsam öffnete er die Tür, bemerkte nicht die Gestalt, die sich in die Bibliothek schlich, und ging langsam die Treppe hinunter...
Joanna erstarrte in ihrer Haltung, ihre Finger lockerten den Griff um die Pistole. Was machte denn Elisabeth da? Doch dann begriff sie und lächelte ein wenig. Elisabeth würde ihr die Arbeit abnehmen, aber wollte sie das überhaupt? Sie wollte es auch tun!
Sie trat aus dem Schatten und zeigte sich Elisabeth...
Elisabeth starrte ungläubig auf Joannas Hand, genauer gesagt, auf die Pistole. Es dauerte keine zehn Sekunden, ehe sie begriff, dass sie nicht die einzige war, die...
Arthur blickte abwechselnd von Joanna auf Elisabeth. Das hatte er nicht erwartet, das nun wirklich nicht. Dann sagte er laut: „Ihr braucht gar nicht so zu gucken. Archibald ist schon tot, mein Gift war es!“ Erschrocken blickten Elisabeth und Joanna auf, gingen langsam zu ihm hin. „Er...er...ist tot?!“ stammelte Elisabeth. Ihr Magen krampfte sich zusammen. Nun war er also wirklich tot. Zitternd sank sie auf den Boden und weinte bitterlich.
Joanna schaute betreten zu Boden, sie konnte keinen klaren Gedanken fassen. Ihr schoss nur ein einziger Satz durch den Kopf: ‚Archibald ist schon tot...’
Nachdem ihre Mutter und ihr Vater gestorben waren, war nun auch ihr Großvater verschieden. Eine einsame Träne fand ihren Weg durch ihr Gesicht, doch dieser einen sollten noch viele folgen...
To find the murder weapon...
Arthur hatte bis eben die Nerven behalten, war fast völlig unbewegt, doch nun war auch er am zittern. Er durfte es sich jetzt nicht leisten Fehler zu machen. Schnell goss er sich einen Whiskey ein und trank ein halbes Glas in einem Zug.
Elisabeth saß inzwischen auf einen Hocker und hatte sich einigermaßen beruhigt. Ihre Tränen waren versiegt, doch die Trauer war noch deutlich zu spüren.
Joanna lag auf einer kleinen Bank neben der Tür. Es schien so, als schliefe sie, doch ihre Augen waren geöffnet und blickten ohne Ziel im Raum herum. Plötzlich fuhr sie hoch. Sie hatte Schritte auf der Treppe gehört und auf einmal fiel ihr wieder ein, dass ja noch ein Gast im Hause war. Bevor sie etwas sagen konnte, öffnete sich die Tür der Bibliothek und Henry trat ein. Erstaunt blickte er in die Runde, doch dann erkannte er die traurige Situation und senkte den Blick.
„Es ist also das eingetreten, was ich befürchtet hatte“, sagte er. Dann schritt er langsam zum Sessel, ging um ihn herum und blickte in das erschlaffte Gesicht seines Freundes. Bedächtig nahm er dem Verstorbenen die Teetasse aus der Hand und stellte sie auf den kleinen Tisch. Nicht sofort bemerkte er die noch unberührte Teetasse, die schon auf dem Tisch gestanden hatte. Er runzelte die Stirn und fragte mit gedämpfter Stimme: „Wer von Ihnen hat ihn umgebracht?“
„Ich war es“, entgegnete Arthur. „Ich habe Gift in seine Teetasse getan.“
„In welche Tasse?“
„In seine Teetasse. In welche denn sonst?!“
„In die, die noch unberührt auf dem Tisch steht.“
Joanna, die die Unterredung mitgehört hatte, fuhr hoch. „Dann ist er ja gar nicht tot, er ist gar nicht tot!“
„Er ist tot, eindeutig“, murmelte Henry.
„Aber wenn er den Tee nicht getrunken hat...“
Arthur schritt zum Tisch. „Das ist eindeutig die Tasse, in die ich das Gift getan habe. Man sieht das gut an den Bläschen, die auf der Oberfläche schwimmen. So wie es aussieht, ist die Tasse noch unberührt.“ Forschend blickte er seinem Vater ins Gesicht.
„Aber warum ist er tot, wenn er den Tee gar nicht getrunken hat?“
Elisabeth und Joanna traten zu Henry und Arthur.
„Was ist das hier?“ schrie Elisabeth und griff nach einem Zettel in Archibalds Hand.
Henry nahm ihr freundlich aber bestimmt den Zettel aus der Hand, faltete ihn auseinander und begann laut zu lesen:
„Nun sitze ich hier, meine Tasse Tee zur linken, meinem Tod zur rechten. Ich weiß, dass Ihr herunterkommen und mich tot auffinden werdet. Ich weiß auch, dass Ihr, wenn ich Euch Eure Mühe abnehme, Ihr erst annehmen werdet, es wäre Eure Schuld. Es ist auch Eure Schuld, denn Ihr habt mir gezeigt, wie viel ich Euch bedeute – oder mein Geld! Ich wäre bald gestorben, ich wollte nicht länger in einer verlogenen und gierigen Familie leben!
Ich nahm die Teetasse, in die mein Sohn das Gift getan hatte, setzte mich in meinen Sessel und trank die Tasse , in die ich bereits Gift getan hatte und die schon vorher in der Bibliothek war.
Ich versteckte die Pistole in Joannas Zimmer. Ich habe die Kordel in Elisabeths Zimmer etwas mehr in ihren Blickwinkel gerückt. Ich gab Arthur schon vor einigen Wochen das Gift. Ich erwartete diese Reaktionen von vorneherein.
Ich hätte mich von Euch umbringen lassen können, doch ich wollte Euch dieses „Vergnügen“ abnehmen und damit das Risiko vermeiden, dass jemand aus meiner ins Gefängnis kommt. Allerdings hättet Ihr genau das verdient!
Ich werde jetzt meinen Tee austrinken, verabschiede mich mit diesen Worten und gebe auch zu, dass ich nie die Absicht hatte, mein Testament zu ändern.
Sir Archibald Bernestway“
Die vier Menschen, die um den Sessel eines Toten standen blickten sich an, dann verließen sie alle das Zimmer und versuchten – jeder für sich – eine Lösung zu finden weiterlesen schließen -
Der schnittige Sportwagen
Pro:
Man will sich nicht selbst loben
Kontra:
Ich sag doch nicht schlechtes über mich
Empfehlung:
Nein
Der schnittige Sportwagen dröhnte durch die Nacht. Der Mond wurde verdunkelt von einer kilometerlangen Staubfahne. „Was für eine merkwürdige Fahrt“, dachte der Mann am Steuer, als er in den zweiten Gang schalten musste, weil er sich einer Kurve nähern musste. Als er durch die Kurve raste, sah er im Schatten der Bäume ein Werbeplakat für Büromaterialien. Das wäre eigentlich in keiner Weise bemerkenswert, wenn ihm nicht gerade dadurch eine Idee gekommen wäre: „Aha, das hat es also mit dem Kugelschreiber auf sich, ich werde ihn sofort morgen der Spurensicherung übergeben“, dachte sich Müller. Er fuhr allerdings doch noch am selben Abend vorbei, damit er am Morgen direkt die Ergebnisse auf dem Schreibtisch liegen hätte.
Danach fuhr er nach Hause und zog sich nur noch aus, bevor er sich aufs Bett warf. Er ließ die Ereignisse des Tages noch einmal Revue passieren. Kurz nachdem er aufgewacht war, rief schon beim Frühstück seine Sekretärin an. Sie sagte Müller, er müsse heute noch nicht einmal zur Polizeistation kommen, sondern er kann direkt zum Tatort fahren: Ulmenweg 13. Nach dem Frühstück setzte er sich also in seinen Sportwagen und fuhr dorthin. Als er ankam war das ganze Haus schon abgesperrt, und Polizeibeamte standen alle 5 Meter an dem rot-weißen Band. Als er unter dem Band in das Haus hineingegangen war, sprach ihn sofort der Spurensicherungsbeamte an:
„ Also, die Tote ist Monika Richter, 29 Jahre alt, ledig, keine Kinder. Sie ist an einer Schussverletzung in der Schläfe gestorben. Selbstmord kann man allerdings ausschließen, da die Kugel aus mindestens 2 Meter Entfernung abgefeuert worden ist.“ „Irgendwelche Vermutungen auf den Täter?“ „Wir haben ein paar Haare und einen Kugelschreiber gefunden. Den Kugelschreiber haben wir noch nicht untersucht, aber die Haare stammen von der Toten. Sonst haben wir nichts gefunden.“ „Ja, irgendwelche Angehörigen?“ „Eine Schwester, ich schreibe ihnen die Adresse auf einen Zettel.“ „
Gut, dann schaue ich mir mal die Leiche an und fahre dann zu der Schwester.“ Monika Richter war blond, ca. 1,80 Meter groß und ziemlich hübsch. Da Müller damit rechnete, dass die restlichen Berichte nächsten Morgen auf seinem Tisch liegen würden, fuhr er nun zu der Schwester, Jessica Richter. Als er das erste mal klingelte wurde noch nicht geöffnet, erst nach dem dritten Klingeln hörte er den Türsummer. Er stellte sich sofort mit Ermittler-Ausweis vor. „Müller, Kripo Köln, darf ich mal kurz reinkommen?“ „Ähm, ja, natürlich, was ist denn passiert?“, antwortete ihm Jessica. „Ihre Schwester wurde erschossen“, klärte Müller sie über den schrecklichen Vorfall auf. „Das muss jetzt sehr schwer für Sie sein, aber ich muss ihnen trotzdem einige Fragen stellen. Kennen Sie irgendjemanden, der für die Tat in Frage käme?“ „Ja, vielleicht, aber ich denke kaum, das er es gewesen sein könnte.“, antwortete sie tränenüberströmt und schluchzend, „aber ich kann es ihnen ja trotzdem sagen. Christian Ralum, er hatte sich bei ihr mal um eine Stelle um eine Stelle bei ihr als Führungsperson in ihrer kleinen Firma beworben, aber sie hatte ihn abgelehnt. Er wohnt, ähm, in der Tulpenstraße 45, glaube ich. Möchten Sie einen Kaffee? Die Arbeit als Ermittler muss doch schwer sein.“ „Da sage ich nicht nein“ Und so unterhielten sie sich bis abends. Dann setzte sich Müller jedoch wieder in sein Auto und fuhr nach Hause, wobei er auf dem Rückweg eben dieses Plakat gefunden hat. Nachdem er all diese Dinge noch mal wiederholt hat, schlief er dann auch ein. Am nächsten Morgen in der Polizeistation begrüßte ihn im Vorzimmer seine Sekretärin: „Also, die Ergebnisse der Kugelschreiberuntersuchung liegen auf deinem Tisch und es gibt schon einen Verdächtigen, die Akte liegt auch da.“, flötete sie. Der Kugelschreiber hatte die Fingerabdrücke von Ralum, der auch kein ganz blütenweißes Hemd hatte. 2mal wegen bewaffneten Raubüberfalls verhaftet und jeweils 2 Jahre auf Bewährung gekriegt. „Hm, dann sollte ich mich am besten mal direkt zu diesem Ralum fahren und am besten die Handschellen mitnehmen“ Also fuhr er zu ihm und klingelte zweimal. „Kripo Köln, ich muss ihnen ein paar Fragen stellen. Also, wo waren Sie gestern morgen um 10 Uhr?“ „Da lag ich noch im Bett“ „Wer kann das bezeugen“ „Nur mein Bett“ „Sind Sie im Besitz einer Schußwaffe?“, setzte der Ermittler seine Befragung fort „N-nein“, kam als zögerliche Antwort. „Darf ich mich mal ein wenig umsehen?“ „Klar, ich habe nichts zu verbergen.“ Als Müller nach zwei Stunden, in denen er nichts gefunden hatte, gerade aufgeben wollte, fand er eine verschlossene Geldkassette. „Können Sie die mal bitte aufmachen?“ „Ja, hier ist der Schlüssel“ Müller öffnete die Kassette und der einzige Inhalt war eine Pistole, in deren Magazin eine Patrone fehlte. „Herr Ralum, ich nehme Sie hiermit fest, wegen dringenden Tatverdachts“ Müller ließ die Handschellen klicken und drängte dem fassungslosen Ralum auf den Beifahrersitz seines Autos. Der Fall schien gelöst zu sein.
Einige Zeit später. Ralum steht vor Gericht, Frau Richter und ihr Mann sitzen auf der Zeugenbank, als Mitkläger. „Herr Christian Ralum, Sie sind des Mordes an Monika Richter angeklagt. Bitte nehmen Sie Platz“ „Einsperren sollte man ihn. Lebenslänglich. Wenigstens hat Monika nicht leiden müssen, nach dem Schuß in die Schläfe.“, rief der Mann von Jessica ein. „Woher wissen Sie dass mit der Schläfe?“, fragte der Richter darauf „Es stand doch alles in der Zeitung, oder?“ „Nicht solche kleinen Details“ Daraufhin rannte der Mann aus dem Gerichtssaal, konnte noch gerade die Waffe eines Polizisten im Raum aus dem Holster reißen. Müller sprang ebenfalls sofort auf und folgte ihm mit gezückter Waffe. Sie rannten durch das Gericht, rissen Aktenberge von Schreibtischen, bis sie vor der Tür standen. Sie kämpften sich noch einmal um das halbe Gebäude, bis sie auf dem Parkplatz standen. Dort waren die ganzen Mercedesse und BMWs der Richter und Anwälte geparkt. Der Ehemann, der als ehemaliger Autoschlosser nicht gerade ungeschickt im Öffnen von Autos war, stieg sofort in einen Mercedes E-Klasse ein und fuhr los. Müller schwang sich in seinen schnittigen Sportwagen und es begann eine Verfolgungsfahrt.
Der Mann kannte sich in Köln sehr gut aus, er fuhr erst im letzten Moment um Kurven, feuerte auf langen geraden Strecken aus dem Heckfenster und fuhr ziemlich schnell. Der Wechsel aus Ausweichen und Schießen endete in einer alten Raffinerie, wo aber immer noch Öl lagerte. Endlich gelang es Müller, einen Reifen des Fluchtautos zu treffen. Der Wagen kam schlingernd zum Stehen und Müller forderte den Flüchtling auf auszusteigen. „Geben Sie auf, es ist sinnlos.“ „Niemals“, antwortete der Mann, der schon die ersten drei Stufen zum Öltank hochgelaufen war. Müller folgte ihm und drängte den Flüchtigen in eine aussichtslose Position. In diesem Moment löste sich aus der Pistole des Ehemannes ein Schuss und traf den Öltank. Er ging mit einer gewaltigen Explosion hoch und Müller konnte sich nur mit einem Sprung aus 5 Meter Höhe retten. Er landete halb auf dem Bauch und konnte hören, wie mindestens 3 seiner Rippen brachen. Für den Ehemann kam allerdings jede Hilfe zu spät. Man fand noch nicht mal seine Leiche. weiterlesen schließen -
Eine unheimliche Story
Pro:
gut
Kontra:
nichts
Empfehlung:
Nein
Als sie in ihrem Versteck aufwachte, spürte sie ihn sofort. Er war wieder da.
Oh, wie sie ihn liebte. Ihr ganzes Leben war sie von ihm abhängig. Ohne ihn würde sie elendig zugrunde gehen. Schon einmal in dieser Nacht hatte sie sich an ihm befriedigt. Doch sie wollte ihn ein zweites Mal auskosten: den Drang nach frischem, süßem Blut.
Beim erstem Mal kam sie zu kurz.
Wie jede Nacht hatte sie ihrem Opfer aufgelauert und gewartet, bis es einschlief.
Oh, sie war sehr schlau! Denn sie stürzte sich nur auf wehrlose Opfer. Doch dann, als sie gerade auf den Schlafenden einstach und erst wenige Tropfen des perlenden Blutes aufnahm, schlug das Opfer um sich und sie konnte nur mit Mühe entkommen.
Jetzt nach stundenlangem Warten, wollte sie es noch einmal versuchen. Es mußte klappen, bevor das Morgengrauen kam und noch mehr Helligkeit in den Raum brachte, sodaß das Opfer sie sehen konnte.
Lautlos schwebte sie auf den bewegungslosen Körper in dem Bett herab, bereit zuzustechen.
Doch bevor sie sich erneut an ihr blutiges Werk machen konnte, tauchte sie in einer tiefen, lautlosen Schwärze unter - und schien ins unendliche zu stürzen.
Die Mücke hatte ihren Tod gar nicht mitbekommen, so hart und gezielt war der Schlag des Mannes
der nur das Morgengrauen abgewartet hatte, um sich endlich seines Plagegeistes entledigen zu können.
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Leider weiß ich die Quelle und Schöpfer dieser Story nicht, da ich nur eine Kopie besitze, die ich aber als Mückenfeind einfach einmal weitergeben wollte. weiterlesen schließen -
"ER"
Pro:
siehe Text
Kontra:
Siehe Text
Empfehlung:
Nein
„ER“
„ER“ stand in dieser fremden Stadt, irgendwo in Deutschland, vor dieser verruchten Bar.
Seine Gedanken schweiften zurück zur Anstalt.
Nur dieser junge Assistenzarzt hatte ihn durchschaut, aber niemand hörte auf seine mahnenden Worte „ Es kann immer wieder durchbrechen“.
„Er“ lullte sie alle ein, diese sich wahnsinnig wichtig vorkommenden Ärzte, mit seinem treudoofen Dackelblick.
Jetzt stand „ER“ hier, zittrig öffnete er die Bartür, würde „ER“ ein Opfer finden.
Stickige, verqualmte Luft.
Da saß sie an der Bar, blond, attraktiv und grell geschminkt.
Ihr knappsitzendes Kleid, betonte wohltuend die perfekte Figur.
Das ideale Opfer.
Sein Blick wurde stahlhart und hypnotisch durchdringend.
Hormonstöße durchpeitschten seinen durchtrainierten Körper.
Der kalte Lauf der Pistole auf der blanken Haut, verschaffte ein Gefühl der Macht.
Würde „ER“ morgen wieder alle Zeitungen füllen?
Alles wurde schlagartig still.
Sie glitt vom Barhocker, von seinem Blick irgendwie angezogen.
Würde sie es tun?
Da, sie öffnet die Handtasche und zieht ein Päckchen dieser langen Zigaretten hervor.
Sie hatte ihre Chance!
Grazil damenhaft, wandert ein Glimmstängel in ihre wulstigen rotgeschminkten Lippen.
Von zwei Seiten gleichzeitig bekommt sie Feuer.
Entsetzen in den Augen der Menge.
„ER“ zog mit elegantem Schwung die Pistole.
Ihr Blick, aus den mandelförmigen Augen verriet, „Warum Ich?“.
Dann löste sich der Schuss.
Als erstes spritzte die Glut der Zigarette auseinander.
Volltreffer, mitten ins Gesicht.
Als sie auf die Knie sank, verlief ihr Make-up.
„ER“ steckte sie wahnsinnig zufrieden ein,
seine
Wasserpistole.
Rauchen gefährdet die Gesundheit.
Der Gesundheitsminister.
Rauchen gefährdet auch das Aussehen.
Der Sandwarrior
Vielleicht auch bald in deiner Stadt.
Viele Grüße euer Sandwarrior
PS: Dieser Beitrag ist dem weltberühmten Karl Napf gewidmet, dem Erfinder des
Miss WETFACE Wettbewerbs. weiterlesen schließen -
Aus dem Tagebuch eines Autors 4 (Versuchter Mord)
23.07.2002, 16:57 Uhr von
Peter16jh
Ich als 20 Jähriger Dichter und Hobbyautor, schreibe auch hier einfach einmal ein Paar Texte, in ...Pro:
Will ich in Kommentaren wissen
Kontra:
Hoffe in Kommentaren hilfreich erklährt zu bekommen!
Empfehlung:
Nein
Diesesmal habe ich viel zu schreiben, da auch viel passiert ist. Ich habe lange Zeit nicts tuhn können, außer Organisation. Mit (mittlerweile) 3 Projekten gibt es viel zu Tuhn (Siehe Tagebuch eines Autors Teil 1, 2 und 3, in denen ein Teil des ersten projektes niedergeschrieben steht) Mein erstes projekt, sowie Textauszüge werden vielleicht einige schon kennen. Die anderen beiden jedoch nur wenige aus Hitwin. Ich bin grade dabei, einen Gedichtband zu schreiben, an dem wirklich jeder mitwirken kann. Jerder der möchte, kann seine Gedichte in dem Buch Deutschlands Hobbydichter (Bisheriger Titel) veröffendlichen. einige dieser Gedichte werde ich auch bal an dieser Stelle einmal einsetzen. Das erste Projekt ist übrigens ein Kriminalroman. für diesen Habe ich mittlerweile 2 Menschen gefunden, die sich bereit erklährt haben, diesen Korrektur zu lesen. Ersteinmal an dieser Stelle vielen Dank! Die Menschen, die ich damit anprechen möchte, wissen sicherlich schon bescheid. Da ich nicht weiß, ob damit alle einverstanden sind, möchte ich keinerlei Nahmen an dieser Stelle nennen. Vielleicht bekomme ich im Kommentarfeld ja genaueres dazu gesagt bzw. Geschrieben.
Nun aber ersteinmal das erste Kapitel inclusive Vorort komplett!
Vorwort:
Auch wenn sich diese Geschichte wirklich seltsam anhören mag, aber es ist leider die Realität. Lange Zeit, so lange, wie ich Auskunft bekommen konnte) habe ich dieses Ereigniss selbst verfolgt. Den Schluss musste ich mir jedoch ausdenken. Es ist verwunderlich, dass so viele Menschen ein so großesDesinteresse zeigen können. Teilweise aus Schrecken und Angst, teilweise aber auch zur Warnung schreibe ich dieses Buch. Ich hoffe, dass viele Menschen darüber nachdenken werden und sich demnächst vielleicht richtig verhalten werden! Auch ich habe mich, obwohl ich der einzige gewesen bin, der versucht hat, zu helfen zu spät erst eingeschaltet. Ich als ankommender Passant, habe erst versucht zu erkennen, was genau so sgewesen ist und habe somit nicht direkt die Polizei informieren können. Denn ich selbst habe die Polizei angerufen. Der Junge, der betroffen war, ist bis heute hin schwerstbehindert und hat keinerlei Chance auf Besserung mehr.
Aus Datenschutzgründen musste ich jegliche Namen, Adressen und Personenbeschreibungen ändern.
Kapitel 1
Versuchter Mord
Es war gegen 18:00 Uhr abends in einer kleinen Stadt. Genauer gesagt, es muss vor 18:00 Uhr gewesen sein, da zur Tatzeit noch alle Geschäfte geöffnet hatten. Der Rathausvorplatz der Stadt Dürren war voller Menschen. Da der Weihnachtsmarkt schon nicht mehr stand muss es also nach Weihnachten geschehen sein; Genauer am 15. Januar des neuen Jahres. Eine große mobile Eisbahn zierte den Platz. Dies sollte ein Pilotversuch der Stadt sein, um endlich einmal etwas mehr und vorallem anderes Programm dem Volke bieten zu können. Genau wie die Tage zuvor, war die Eisbahn wieder überfüllt und einige Menschen warteten mit dem Rücken an die Bahn gelehnt, auf eine Karte. Sie konnten auf die ankommenden und abfahrenden Busse schauen, die dort (Wie immer zur Geschäftsschlusszeit) in Scharen angefahren kamen. Noch zahlreicher waren die Menschenzahlen, die in den Bussen ein und aus gingen. Also alles in allem mehrere hundert Menschen, schätzungsweise 400 - 500. Jedoch schien keiner die Streiterei zwischen einem einzelnen Jungen und einer ganzen Jugendgruppe zu bemerken, trotz dass der ganze Platz gut einzusehen war. Es waren genügend Laternen, um diesen Vorgang selbst aus den umliegenden Läden mitvervolgen zu können.
Keiner hörte die verzweifelten Schreie des Jungens. Laut (Den) den Aussagen eines (des bisher einzigen Zeugens) eines Passanten , hatt sich der Streit soweit entwickelt, das die 7 Jugendlichen alle Mann auf einen eingeprügelt haben. Glücklicherweise schien jedoch jemand dem Mann oder Jungen zu helfen. Er schaffte es, zu flüchten. Ein junger Mann, schätzungsweise 18-22 Jahre alt hat gegen eine Horde von Jugendlichen leider jedoch keinerlei Chancen. Ein kurzer Kontakt mit einem Messer schien den Jugendlichen Tätern zu reichen, um sicher zu gehen, dass sie die Verfolgung auf den Geschwächten, wehrlosen Streitgegner wieder gefahrenlos aufnehmen konnten. Jetzt erst, leider viel zu spät, kam ein Zeuge auf die Idee, den Vorfall der Polizei zu melden. Er hatte schon gesehen, dass die Jugendbande ihren Streit schon wieder aufgenommen hatte. Auch seine Augen waren zu gierig gewesen. Aber immerhin war er der einzige, der nicht nur weggeschaut hatte. Aber das Anrufen ist nicht ganz ungefährlich; dass einen die Jugendlichen sehen können, war natürlich zu gefährlich gewesen. Es war die einzig richtige Reaktion, sich aus dem Gefahrenherd erst einmal selber in Sicherheit zu bringen, damit man nicht erkannt wird und vielleicht als nächster dran ist, falls die Gruppe tatsächlich entkommen sollte. Außerdem hatte er erwartet, dass schon alles bei mir, denn ich hatte gerade Telefonwache, angekommen war. Er wollte eigentlich nur einmal auf die Dringlichkeit hinweisen. Glücklicherweise hatte er ein Handy dabei gehabt, an sonsten hätte es schlimmer kommen können, da die nächste Telefonzelle zu weit weg gewesen wäre
Nun hilft uns nur noch die radikale Tour. Der Kaiserplatz, oder auch Rathausvorplatz und der daran angeschlossene Marktplatz müssen in einem umstellt werden. Also sorge ich dafür, dass alle Wagen, die zur Verfügung stehen und nah genug am Tatort (dran) sind, diesen umkreisen. Auf das mein Kommando von mir fahren nun alle gleichzeitig auf den Platz zu. Auch ein Krankenwagen, der durch die Reihe von Polizeiwagen gefahren sein sollte, ist nun hoffentlich vor Ort. Ich muss durch die Schilderungen des Zeugens davon ausgehen, das das Opfer schwerst verletzt ist! Ich ärgere mich darüber, dass ich nur die Funksprüche abhören kann! Wie gerne würde ich selber am Einsatzort sein, um dort mithelfen zu können. Jeder Mann ist wichtig. Jetzt kommt mir eine Idee, die ich sofort durchsetzen muss.
Der Zeuge Peter musste doch per Handy anrufen. Somit müsste ich den Anruf doch zurückvervolgen können und ihr erreichen können. Da er kein Vertragshandy hat, kann ich seine Adresse leider nicht herausbekommen. Diese könnte ich nur über die Seriennummer bekommen. Wie lange es doch dauert, bis der Computer hochgefahren ist!
Endlich kommen die ersten Funksprüche rein. Wie? Kein Täter? Wie konnte das denn passieren? Der muss doch irgendwo sein! Entweder auf der eisbahn, oder in der Menschenmasse verschwunden. Dann müsst ihr halt jeden einzelnen durchkämmen und verhören. Keiner darf den Platz verlassen. Wie geht es dem Jungen? Danke für die Information! Dann kann ich den (föllig) völlig aufgelösten Zeugen wenigstens beruhigen! Denn er hat sich solche Vorwürfe gemacht! Ihr habt also vorerst keinen Täter, aber viele Zeugen! Schreibt alles auf, lasst euch Zeit! Nehmt als erstes einmal alle Adressen mit, danach fangt ihr erst mit der Befragung an, denn dann kann ein Teil schoneinmal den Platz verlassen.
Hier! Die gespeicherte Nummer! 01XX/XXXXXX. Jede Zahl einzeln erscheint auf dem Monitor. sofort ergreife ich den Hörer, um mit dem Zeugen kontakt aufnehmen zu können! Glücklicherweise geht er an sein Mobiltelefon heran. Er blockt jedoch alles ab, was wir, bessergesagt ich, anbiete. Auch die Aussage möchte er heute nicht machen. Immerhin ist er froh darüber, dass sein Anruf für beide Menschenleben wohl nicht zu spät gekommen ist. Trotz allem sitzt ihm der Schock in den Knochen und er schämt sich, dass er nicht früher angerufen hat. aber man kann ihm in dieser Situation nichts mehr übel nehmen. Der Schock des erlebten setzt oft alles auser gefächt, darum ist es auch warscheinlich ebsser, wenn er seine Aussage in ruhe acht. Das bekräftige ich ihm dann auch nochmals. Lieber eine späte und genaue aussage, anstatt einer überstürtzten, womöglich noch falschen aussage. Verdammt! Ich habe vergessen, ihn nach seiner Adresse und seinem Namen zu fragen! Erneuter versuch, ich rufe ihn nochmls an. Ausgeschaltet!
Und wiedereinmal geht es zurück zu meinen Kollegen. Kein Mnsch, der anwesend ist, scheint der Täter zu sein. Nur der Zeuge, dessen Aussage nciht brauchbar ist, scheint irgendetwas gesehen zu haben. Das kann doch nicht sein! Alleine die Menschengruppe, die eindeutig zum Schauplatz gewannt schien, muss duch etwas gesehen haben! Das sieht für mich schon fast wie eine Absprache aus. Aber ich will diesen Fall lösen, also schaffe ich das auch irgendwie! Meine Schicht ist zuende, somit kann ich einmal den Jungen im Krankenhaus besuchen gehen, da jemand anders den Telefondienst übernehmen muss! Im auto schalte ich als erstes das Radio und den Funk an, um alles mitbekommen zu können. Es läuft das Lied unsterblich im Hintergrund, von den Funksprüchen, die doch keine neuigkeiten bringen durchmicht. Glücklicherweise ist s bis zum Krankenhaus keine weite Fahrt. Ich hab eine neue Idee und greife zum Funkgerät!
„Hier Wagen 13! Hier wagen 13! Schaut mal in die Geschäfte und Restaurantes rein! Ich als täter wäre gan ruhig dort hineingegangen und würde mich dort aufhalten, bis die Polizei weg ist, oder von dort herauskommen. Viele Geschäfte haben bis 20:00 Uhr auf, restaurantes noch länger. Ein versuch ist es wert, meine ich. Man darf nichts unversucht lassen“
Mal schaun, was sich aus diesem Hinweis ergibt. Die Türe des Klinikums in der nächstgelegenen größeren Stadt öffnet sich. Knappe 30 Minuten Fahrt sind vergangen. Sofort erkundige ich mich nach dem eingelieferten Jungen, der glücklicherweise nicht im OP ist, sodass ich ihn mir wenigstens einmal anschauen kann. Der Arzt meint, dass er durchkommt. Die Brüche können erst in ein Paar Tagen behandelt werden, da der Körper für eine solche Operation noch zu schwach ist. Solange wird Michael (Er führte noch einen Nahmenszettel mit sich) noch im künstlichen Koma gehalten, damit er keinerlei schmerzen zu spühren bekommt. Ich hoffe wirklich, dass die Ärzte gut genug sind, diesem Jungen zu helfen.
Habe ich richtig gehört, es ist fraglich, ob der Junge schwerstbehindert sein wird?
So leid es uns tut, können wir keinerlei garantie dafür übernehmen, dass dieser Junge nicht sein lebenlang ein schwerstpflegefall wird, wir werden jeodch alles versuchen. Haben sie schon seine Eltern gefunden? Wir kennen leider nur seinen vornamen. Vielleicht können wir ihm dann besser helfen.
Es fällt mir schwer, mich in dieser Situation zurückzuhalten und nicht laut auf die Jugendlichen und vorallem auf alle Zuschauer zu fluchen, denn schlißlich sie sind schuld, dass dieser Junge eventuell nicht mehr so leben kann, wie er es gewohnt ist. Gleichzeitig überwältigt mich tiefe Trauer. Das letzte, was ich für heute unternehme, wird der Funkspruch sein, dass sich jemand darum kümmern muss, seine eltern ausfindig zu machen. weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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Erholungsferien in der Schweiz
16.07.2002, 21:25 Uhr von
Raphipuur
Hallo Leute... In nächster Zeit werdet ihr kaum noch Berichte von mir zu lesen bekommen, denn die...Pro:
Handlungsorte gibt es wirklich
Kontra:
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Empfehlung:
Nein
Erholungsferien in der Schweiz ...
Es war in einer dunklen Novembernacht und Nebelschwaden zogen durch die Gassen des Touristendorfes Celerina. Ich sass in einer Kneipe beim Bier und unterhielt mich mit dem Wirt über Fussball, als der andere der in der Kneipe sass aufstand, zahlte und nach draussen ging in die eisige Kälte und nach kurzer Zeit verschwand er in der Dunkelheit der Nacht. Der Typ hatte ein bisschen viel getrunken und torkelte dementsprechend aus der Kneipe. Er mich den ganzen Abend angeschaut und einmal laberte er etwas von Persönlicher Rache. Er hatte eckige Gesichtszüge, dunkelblonde Haare und eine sportliche Figur.
Ach ja, ich habe mich nicht einmal vorgestellt: Ich bin Sir Davids, ein Privatdetektiv aus England, und kam in die wunderschöne Schweiz um mich zu erholen. Meinen Sir Titel habe ich erst seit kurzem: Als eine englische Lady entführt wurde, wurde ich Angestellt, den Fall zu lösen. Die Spuren führten in die Schweiz. Die Lady wurde von Proffesoren entführt, um mit ihr einen Test durchzuführen. Sie wollten das menschliche Gehirn mit dem eines Affen austauschen. Zum Glück kam ich noch rechtzeitig um die Täter mit Hilfe der Polizei zu verhaften, dabei konnten einige fliehen. Ich hatte meinen Fall gelöst und brachte die englische Lady zurück. Ich bekam den Sir Titel und zwei Wochen gratis Urlaub in der Schweiz.
Ach ja, der Mann von vorhin, das war doch einer dieser Entführer. Er konnte dank eines Missgeschickes der Polizei fliehen. Und das Zeugs das er da geredet hat, etwas von persönlicher Rache... „Ich muss schnell ins Hotel, meine Frau warnen gehen!“ Hastig zahlte ich und eilte davon.
Im 5Sterne Hotel Cresta Palace begrüsste ich freundlich den Portier und eilte sofort die Treppen in den 5. Stock hoch. im Zimmer 503 hausten meine Frau und ich für die nächsten zwei Wochen.
Ich trat ein und rief ein freundliches „Hallo“ in das Zimmer, aber keine Antwort... Ich dachte zuerst sie würde schon schlafen und schaute in unser Schlafzimmer. Aber dort war sie auch nicht. Ich durchsuchte das Bad, die Stube und die Küche. Doch ohne Erfolg.
Plötzlich läutete das Telefon. Ich nahm ab und an der anderen Leitung war meine Frau: „Hi, ich bin’s, Evelyn. Ich werde hier festgehalten. Ich muss dir sagen, dass es mir gut geht und das du die Anweisungen genau befolgen musst, ansonsten... ansonsten werden sie mich umbringen. Das wichtigste: Keine Polizei!“ Plötzlich schaltete sich eine raue Männerstimme in die Leitung. „Jetzt hast du’s selber gehört, tu was wir verlangen und deiner Frau wird nichts geschehen! Ich gebe dir genaustens 13 Minuten Zeit um bis an das hiesige Wasserpumpwerk zu kommen. Dort erhaltest du weitere Informationen. Die Zeit läuft ab jetzt!“ Mit diesen Worten beendete er das Telefonat.
Ich kannte die Gegend schon ein bisschen besser und wusste natürlich sofort wo sich das Wasserpumpwerk befand. Sofort rannte ich die Treppen runter in die Garage, lief zu meinem Auto und stieg ein. Ich raste so schnell wie möglich auf der Umfahrungsstrasse, während ich meine Walter PP7 aus dem Handschuhfach angelte, die Munition überprüfte und die Waffe entsicherte. Danach legte ich die Waffe auf den Beifahrersitz und sah noch mal auf die Uhr; ich hatte noch genau 6 Minuten.
Schon kurze Zeit später erreichte ich das hiesige Wasserpumpwerk. Ich raste in eine Abschränkung die ich mitriss und haltete genau vor dem Eingang. Nachdem ich ausgestiegen bin, bemerkte ich, dass meine Waffe noch auf dem Beifahrersitz lag. Ich stieg nochmals in den Wagen und steckte meine entsicherte Waffe in die linke Hosentasche. Danach stieg ich wieder aus dem Auto und betrat das Wasserpumpwerk. Es war ein Höllenlärm den die Turbinen verursachten, man hörte kaum die eigenen Schritte. Plötzlich, kaum wahrnehmbar, hallte ein Schuss aus einem Revolver durch den Lärm, die Tür schloss sich, und hinter mir standen zwei Maskierte Männer. Der eine, ein grosser, schlanker und sportlicher Typ hatte meine Frau um den Hals gepackt, sodass sie nicht fliehen konnte. Der andere, ein etwas kleinerer und dickerer Typ zielte mit seinem Revolver auf mich. Er sagte mit rauer Stimme: „So, Herr Detektiv. Spielen wir ein Spielchen? Die Spielregeln sind ganz einfach: Hinter diesen Turbinen kann man sich sehr gut verstecken... Sie bekommen jetzt einen Revolver mit 3 Schüssen. Ihr Ziel wird sein, Ihre Frau zu befreien. Das wird ihnen mit Sicherheit nicht gelingen, denn mein Kollege ist ein Ex-Scharfschütze des amerikanischen Geheimdienstes.“ Der kleine Mann stellte einen zweiten Revolver auf den Boden und kickte ihn zu mir rüber, der Revolver blieb etwa 2 Meter vor mir stehen. „Die Spiele können beginnen...!!!“ Sofort zog der grosse Mann seinen Revolver und begann sofort auf mich zu schiessen, während ich nach dem Revolver angelte. Ich hatte den Revolver aufgenommen und begann sofort auf den kleinen Mann zu schiessen, der sich hinter einer der Turbinen versteckte. Der Mann viel durch meine erste Kugel. Ich nahm meine Walter PP7 und machte mich auf die Suche nach dem anderen Entführer. Die Turbinen schalteten ab und es war plötzlich totenstill, man hörte nur sechs Füsse über den Steinboden laufen. Plötzlich stand der zweite Entführer vor mir und hielt meiner Frau seinen Revolver in den Nacken. Er befahl mir, meine Waffe niederzulegen und sie wegzukicken. Gesagt getan. Ich machte meiner Frau ein kleines Zeichen, meine Frau kehrte sich urplötzlich und mit wenigen griffen hatte sie den Entführer entwaffnet. Ich eilte ihr sofort zu Hilfe, während der Entführer ein Klappmesser aus der Tasche zog. Meine Frau reagierte blitzschnell und drückte zweimal ab, der erste Schuss in die Brust, der zweite in den Kopf. Der Entführer flog zu boden und regte sich nicht mehr.
Meine Frau und ich lernten uns während eines Selbstverteidigungskurses im Bereich Kung-Fu kennen. Das war seit 5 Jahren, und seit 3 sind wir schon verheiratet.
Endlich, wir konnten uns wieder in die Arme nehmen und uns küssen.
Kurze Zeit später traf die Polizei ein und wir zogen uns, nachdem wir unsere Aussagen gemacht hatten, ins Hotelzimmer zurück und genossen die restlichen Tage der Ferien.
Wer Rechtschreibefehler entdeckt darf sie Behalten ;-)
© by Raphael Bauer, 16. Juli 2002 weiterlesen schließen -
Bestimmter Tod
Pro:
hat viel Spaß gemacht!
Kontra:
hatte noch keine Erfahrungen und mag die Story inzwischen nicht mehr...
Empfehlung:
Nein
Das ist der Anfang meines Krimis, der in Buchlänge geschrieben werden soll. Allerdings habe ich ihn abgebrochen, da ich mich seit Nov. '99 auf die SF&Fantasy-Story "Crystal Yorkshire" konzentriere, die ich mal als Buch veröffentlichen will. "Bestimmter Tod" ist also unabgeschlossen, gar noch recht kurz und nur so aus einer Laune heraus geschrieben. Außerdem hatte ich zu der Zeit, wo ich auch noch sehr jung war, noch keine Erfahrungen in Sachen Schreiben. Aber vielleicht schreibe ich ja irgendwann mal daran weiter. Also, wen es interessiert, der kann es sich ja mal durchlesen!
Ich rannte so schnell wie ich nur konnte. Ich keuchte. Und stöhnte. Die Beine taten mir weh. Und machte ich zwischendurch mal eine Pause und ging im normalen Tempo weiter, so war ich trotzdem nur noch in der Lage, an den unerträglichen Schmerz zu denken, der durch meine Beine in mir hochstieg. Ich konnte einfach nicht mehr.
Nein, ich wurde nicht von Terroristen verfolgt. Ich hatte bloß mal wieder verschlafen und daher den Bus verpasst. Diese verdammten rechteckigen Dinger bleiben ja nur EINMAL vor Schulbeginn kurz an den Haltestellen stehen, um kleine faule Kinder aufzunehmen.
Wozu ich sagen muss, dass ich nicht zu faul war, zur Schule zu marschieren, aber ich hätte dann jeden Wochentag zweimal eine Strecke von 3 Kilometern zurücklegen und dabei immer die Zeit einhalten müssen. Also nahm ich jedesmal den Bus, sofern ich früh genug an der Haltestelle ankam.
Ich gebe zu, ich war ein unzuverlässiger Mensch. Als 14jähriges Mädchen führte ich ein Leben mit haufenweise Problemen, die entweder mit meinem Aussehen, mit der Schule oder mit Jungs zu tun hatten. Oder natürlich mit meinen liebevollen Eltern.
Ich haute auf die Klinke, so dass die Tür sich ruckartig öffnete. Frau Schultz schaute auf. Sie stand an den Pult gelehnt und hatte die Hände gefaltet. Vorwurfsvoll guckte sie mich jetzt an. Gestresst ging ich an ihr vorbei und begab mich zügig auf meinen Platz. Stille. Niemand sagte etwas. Hatte ich irgendetwas falsch gemacht?
Okay, ich war wieder zu spät gekommen. Aber das tat ich öfters. Frau Schultz kannte mich doch bereits gut. Sie trug mich dann jedes Mal genervt ins Klassenbuch ein und das war`s.
Diesmal nicht. Stille. Das Klassenbuch lag geschlossen auf dem Pult und schlief. Alle starrten mich an. Keiner sagte etwas. Und Frau Schultz sah mich immer noch voller Vorwurf und Entsetzen an. Stille. Sie war so laut, dass ich mir beinahe die Ohren zugehalten hätte.
Erst Karolin war in der Lage, uns von diesem Bann zu befreien.
„...und bitte, lieber Gott, beschütze ihre Angehörigen und gib´ ihnen Trost, auf dass sie über dieses unglückliche Geschehen hinwegkommen. Gib´ ihnen Kraft und Mut, weiterzuleben. Tamara wird immer in uns sein. Amen.“
Und die ganze Klasse rief: „Amen!“
Oje. Ich hatte die Klasse 8b, meine lieben Schulkameraden, doch wohl nicht in einem Gebet gestört? Welch Sünde!
Die Stille war inzwischen wieder verschwunden. Alle gaben sich wieder dem Unterricht hin. Auch Frau Schultz hatte eben laut ‚Amen!‘ gerufen. Wenn ich mich nicht irre, hatten wir doch aber jetzt Mathematik und nicht Religion, oder benebelten mich nun meine sonst arbeitslosen Gehirnzellen?
Jeder nahm sein Heft mit den Hausaufgaben heraus. Frau Schultz machte mit dem Unterricht weiter wie gewohnt. Wir korrigierten und besprachen die Hausaufgaben, fingen ein neues Thema an und legten das Datum für die nächste Klassenarbeit fest. Eine völlig normale Unterrichtsstunde, die mich gerade DESWEGEN so wundern ließ. Warum hatte sie mit der Klasse gebetet?
Die Antwort darauf bekam ich erst nach Schulschluss. Ich wollte gerade zusammen mit Sabrina nach Hause gehen, als ich Frau Schultz nochmal am Eingang traf.
„Linda, kommst du bitte mal kurz mit ins Lehrerzimmer?“
Wahrscheinlich musste sie mit mir über mein Zuspätkommen reden - passierte ja auch viel zu oft, ich weiss. Aber bitte, Frau Lehrerin, haben Sie Erbarmen! Sowas darf doch keinen Einfluss auf die Note haben. Ich werde mich bessern, versprochen!
Ja, genau DAS würde ich ihr sagen...
„Ich gehe dann schon mal vor...“, sagte Sabrina.
Im schnellen Schritt machte sie sich ohne Abschied auf den Weg. Es klang so, als könnte sie sich denken, worüber Frau Schultz mit mir reden wollte. Na ja, ich war wahrscheinlich das schlampigste Mädchen an der ganzen Schule wegen meines ständigen Zuspätkommens. Wen kümmert das schon!
Im Lehrerzimmer hielt sich sonst keiner auf - nur Frau Schultz und ich.
„Setz dich doch.“, sagte sie.
Ich setze mich.
Sie ließ sich ebenfalls auf einem der harten Stühle fallen und faltete erneut die Hände. Ihr Blick war kalt. Sie sah nicht wütend aus. Oder gar aufgeregt oder genervt. Einfach nur kalt.
„Tamara ist tot.“, sagte sie.
Sie sagte es plötzlich und ohne jegliche Regung.
Im ersten Moment wusste ich nicht, was ich sagen sollte. Auch sie schwieg und starrte mich dabei nur weiter an.
„Frau Schultz, Sie wissen doch, dass Tamara oft wegen ihrer Krankheit fehlt...“
„Nein, Linda. Sie ist tot.“
Es war kein Gefühl in ihrer Aussage. Keine Furcht, keine Trauer.
„Ich bitte dich, red´ dir nichts ein. Sie ist heute Nacht tot in der Bachstraße aufgefunden worden. Ich weiss nicht, ob es wegen ihrer Krankheit so gekommen ist. Ich weiss es nicht! Sie lag da seit einigen Stunden unbemerkt und ohne sich zu regen.“
Ohne sich zu regen. Wie Frau Schultz jetzt. Ich kann mir nicht vorstellen, wie man sowas seinem Schüler so herzlos und ohne Rücksicht mitteilen kann. Den Tod einer sehr begabten, freundlichen und hochkranken (!) Schülerin. Sicher war, dass sie bis jetzt noch nicht die Gelegenheit dazu gehabt haben konnte, sich auszuheulen und tausendmal ‚Warum? Ja, WARUM?!‘ gegen ihre Zimmerwand brüllen konnte, denn sie muss es als Tamaras Lehrerin auch erst heute Morgen erfahren haben.
Tamara war schon immer krank gewesen. Es war für jeden aus unserer Klasse normal, wenn sie mal für mehrere Tage in der Schule fehlte. Einmal war es auch für 8 Wochen. Selbst in der Schule bekam sie oft Schwächeanfälle und konnte sich dann nicht weiter am Unterricht beteiligen, was sich natürlich auch stark auf ihre Zensuren auswirkte. Sie wurde dann entweder von ihrer Mutter abgeholt oder erholte sich für 2-3 Stunden im Arztzimmer. Auch in der Freizeit hatte ich nie Gelegenheit, etwas mit ihr zu unternehmen. Sie musste sich immer zu Hause ausruhen und durfte nur von ihren privaten Ärzten besucht werden.
Obwohl sie uns nie genau sagen wollte, was ihr fehlte - vielleicht KONNTE sie es nicht - kümmerten wir uns eifrig um sie. Wir halfen ihr beim Treppesteigen - dafür war sie in der Regel zu schwach. Sie war deswegen aber nie eine Aussenseiterin. Wir wussten, wann wir sie in Ruhe lassen zu hatten, um sie nicht allzu sehr aufzuregen oder geistig anzustrengen, und auch die wilden Jungs nahmen in diesem Fall volle Rücksicht auf sie.
Frau Schultz, unsere Mathe- und Deutschlehrerin, verstand sich besonders gut mit ihr. Sie war beeindruckt von Tamaras Mut und ihrem Sportsgeist. Tamara versuchte immer, überall mitzumachen und auf dem neuesten Stand zu bleiben. Selbst all den Stoff und die Klassenarbeiten während der 8 Wochen hatte sie in Kürze nachholen können. (Wenn das jeder Schüler könnte, hätten wir sicherlich nur 4 Monate im Jahr zur Schule gemusst...)
Für einige weitere Minuten war die Stille zu uns zurückgekehrt und umhüllte mich erneut. Ich wusste immer noch nicht so genau, ob ich jetzt ‚Es musste ja so kommen.‘ oder ‚Das ist ja traurig.‘ sagen sollte.
Traurig war es wirklich, doch es war nicht nur das, es war mehr. Es war viel schlimmer. Es war unerwartet, unverhofft und ungeplant.
Natürlich kam es unerwartet! Selbst als Mutter oder sonstiger enger Angehöriger erwartet man wegen einer Krankheit doch nicht den Tod dieses Mädchens!
Natürlich kam es unverhofft! Eine Großmutter oder verheulte Tante, die im Krankenhaus neben dem Bett des armen kranken Mädchens auf einem Stuhl sitzt und ‚Oh, bitte,bitte, lass sie sterben, auf dass sie keine Schmerzen mehr ertragen muss!‘ kann ich mir einfach nicht vorstellen.
Und, sicher, was ich hoffte, es war wenigstens ungeplant. Was mir nämlich ebenfalls nicht in den Sinn kam, war ein durchgeknallter Arzt, dessen Affäre mit der hübschen blonden Krankenschwester aufgeflogen war, weil Tamaras kleiner Bruder die beiden im Büro erwischt hatte, als er sich einen Lolli holen wollte, und daher aus Rache etwas ‚Süßes‘ in Tamaras alltägliche Spritze tat, so dass sie dann bei ihrem Spaziergang in der Bachstraße auf einmal tot umfiel. Nein, solch eine Story mit so viel Action passiert hier in Bremen nicht.
Aber was sollte ich sagen? Es musste ja so kommen?! Tut mir leid, sowas würde ich selbst dann nicht sagen, wenn es stimmen würde. Gehört sich nicht. Aber was KONNTE ich sagen?
Mädel, merk dir eins: Wenn dir nichts einfällt, ist es wohl besser, zu schweigen. Wenn du aber unbedingt etwas sagen WILLST, so stell deinem gegenüberstehenden und erwartungsvoll guckenden Gesprächspartner halt einfach eine Frage!!!
„Sind Sie traurig deswegen, Frau Schultz?“
Plötzlich wurde mir heiss. Oh Mist! Ich bin sicher etwas rot dabei geworden. Das klang wie die Frage eines Teletubbies an sein Kaninchen, dessen Karrotte soeben in den Dreck gefallen war!
Frau Schultz regte sich noch immer nicht. Und ich mich auch nicht. ICH sah aus wie der Gesprächspartner mit dem erwartungsvollen Blick.
Auf einmal fing sie an so laut loszuheulen, dass ich vor Schreck zusammenzuckte. Ich war überrascht. Es war bereits mein 8. Jahr, in dem ich die Schule besuchte, aber es war das erste Mal, dass ich einen Lehrer weinen sah. Aber sie konnte es gut. Sie heulte sich sehr laut und leidenschaftlich die Augen aus. Oder war sie bloß eine begabte Schauspielerin? Nein, dann wäre sie sicher nicht Mathelehrerin geworden!
Je unerwarteter ich diese Erfahrung nun machte, desto schockierter war ich.
Sofort sprang ich hoch, drehte mich zur Tür, riss diese auf und rannte (so schnell ich nur konnte) nach draussen. Ich rannte den Weg nach Hause. Den Weg, den auch Sabrina vor 20 Minuten gegangen war.
„Na, mein Schatz, wo warst du denn?“, fragte mich meine Mutter als ich die Haustür hinter mir schloss. „Es ist schon halb drei.“
„Ach, lass mich, Mama.“
Ich ließ meinen Rucksack fallen. Sie schaute mich verwundert an.
„Ansonsten komm ich doch auch nur 10 Minuten oder so früher.“, sagte ich und begab mich im schnellen Schritt und ohne sie dabei anzugucken in mein Zimmer.
Mein Zimmer. Mein Schutzbunker. Nur hier konnte ich mich richtig geborgen fühlen und war vor den Atombomben sicher, die meine Eltern und mein kleiner Bruder tagtäglich gezielt auf mich abfeuerten. Mein Zimmer wehrte alles Unerwünschte ab. In geheimer Zusammenarbeit mit meinem Zimmerschlüssel und dem Schloss natürlich.
Und mein einzig wahrer Freund, der mir dabei half, diese schlimme Kriegszeit zu überstehen, war, ausser Sabrina, mein Hund Dolly. Ja, Dolly war immer für mich da. Wer ist es nicht gewohnt, die Bezeichnung ‚Der beste Freund des Menschen‘ für den Hund zu hören. Dolly war nicht so etwas wie ein einfaches Haustier für mich. Aber ich konnte sie auch nicht als meine Schwester oder gar Ersatzmutter bezeichnen. Sie war etwas viel Wertvolleres. Halt mein bester Freund. Ausser Sabrina. Dolly hatte immer ein offenes Ohr für mich. Dolly widersprach mir nie und sie hörte mir immer aufmerksam zu. Dolly konnte mir ohne Worte zu benutzen Trost und Wärme geben, wenn ich es brauchte. Und ich brauchte es immer. Jeden Tag. Dolly vermisste mich immer und freute sich riesig, wenn ich wieder nach Hause kam. Dolly war die einzige, die zu Hause sehnsüchtig auf mich wartete. Dolly war unterhaltsam und gleichzeitig auch geduldig. Sie hatte so viel an sich, das kein Mensch je haben wird. Sie gab sich immer zufrieden mit dem, was sie hatte und kannte nicht sowas wie Wut. Sie kannte nur Reue... und Liebe. Ich war so hungrig nach Liebe! Aber besonders in dieser Zeit, der Zeit der Pubertät, konnte ich solch eine Liebe, die mich hätte sättigen können, nicht bei meinen Eltern (oder gar meinem Bruder) oder sonstigen Angehörigen finden. Nur bei Dolly. Ach, wie oft sah ich ihr gerne dabei zu, wie sie zufrieden an ihrer Ente kaute. Sie sah dann richtig putzig aus. Ihr braunes Fell glänzte in der Sonne und war so geschmeidig. Sie war eine drollige Cockerhündin. Und deswegen hieß Dolly auch Dolly. Weil sie so drollig war.
Und das blieb sie auch nach dem Umzug. Zwischen all der Hektik.... sie blieb immer ruhig.
Bei Sabrina konnte ich ähnliche Zuflucht finden. Klar, es gab manchmal Uneinigkeiten, aber sowas ist zwischen zwei Menschen unbedingt erforderlich, wenn sie als noch einigermaßen normal gelten wollen.
Ach, wie schrecklich war das doch alles zu der Zeit... wie sehr hatte ich, ja ich, zu leiden und ganz allein mit meinen Problemen klarzukommen!
Ach, ich hatte es wirklich nicht leicht. Wehrlos und zum Teil unbewusst lag ich da... in den Matsch geworfen... verstoßen und eines grausamen Lebens verurteilt, das viel schlimmer war als der Tod! Und wieso? Wieso immer ich?!
Ich musste immer wieder an Dennis denken. Schon seit 2 Jahren schwirrte er - ohne es zu wissen - wie eine kleine Biene in meinem Kopf herum.
Mein Vater hatte sich seit Wochen nicht mehr gemeldet. Seitdem er nach Koblenz gezogen war, hatte er sich immer mehr von Mutti und mir abgekapselt. Am Anfang hatter er mich jeden Abend angerufen. Doch dann wurde es immer weniger und somit unregelmäßig. Und ICH durfte nicht anrufen. Mutti hatte es mir dann jedesmal ausdrücklich verboten.
Dagegen widersprach ich dann auch nicht mehr und ich versuchte auch nicht, es heimlich doch zu tun. Ich wollte nicht NOCH mehr Konflikte mit ihr haben.
Denn ich war nicht streitsüchtig. Ich vermied Auseinandersetzungen jeglicher Art, sofern ich es KONNTE!
Ähhm...
Es soll ja letztens irgendwann irgendwie bewiesen worden sein, dass stillere Leute sich schneller aufregen‘.
Ich bin still. Und rege mich schnell auf.
Ob ich den Leuten bei der Forschung damit einen Gefallen tun könnte, wenn ich zu ihnen hingehen und stolz von dieser Tatsache erzählen würde, so dass das ein weiteres Beispiel für ihre Behauptung... Tschuldigung, für ihren Beweis wäre und sie damit einen gewaltigen Schritt machen würden und dies der Entwicklung der Technik dienen könnte, ist ja im Moment nicht so wichtig.
Nein, für sowas hatte ich jetzt wirklich keine Zeit. Ich hatte andere Sorgen. Die Tatsache, dass ich mich superschnell aufrege, wollte ich nicht für irgendeine Entwicklung der Technik, sondern für MEINE Fortbildung verwenden! Ich hatte an mir selbst zu arbeiten - sollten sie doch so lange Teletubbies erforschen. Meinetwegen auch den Hasen. Oder die Karrotte.
Ja, ich rege mich schnell auf!!!
Aber an den Streitigkeiten war einzig allein meine Mutter Schuld. Sie wusste von meiner bei der Forschung vielleicht erwähnenswerten Tatsache und reizte mich deswegen immer extra. Wir mochten uns halt nicht besonders.
Sie selbst war aber auch nie das Gelbe vom Ei gewesen. Beherrschen konnte sich keiner von uns beiden... und wir waren BEIDE eingebildet... vielleicht war DAS unser Problem. Ach, was kann es nicht für herrliche Diskussionen geben, wenn jeder Gesprächspartner immer Recht und das letzte Wort haben muss. Besonders wenn es um Sachen wie zum Beispiel die gute alte Schule geht.
Und...
Die Tür ging auf. Mutti lugte durch ihr zu mir herein. Mit ihrem bekannten Lass-uns-doch-mal-wieder-als-Mutter-und-Tochter-einen-Einkaufsbummel-machen-und-danach-noch-zu-McDoof-gehen-Blick guckte sie mich an.
„Nein!!!“, rief ich entschlossen.
Als sie merkte, dass ich schon genau wusste, was sie wollte, lächelte sie.
Jetzt fing auch ich an zu lachen.
Ja, ich lachte. Herzhaft.
Sie lachte auch. Wir beide lachten. Nur Dolly lachte nicht. Die lag verträumt in ihrem Korb.
Schließlich warf ich meiner Mutter ein Kissen an den Kopf.
Verdutzt legte sie es auf meinen Schreibtisch.
„Na warte!“, rief sie und kam zu mir ans Bett.
Sie fing an, mich erbarmungslos durchzukitzeln. Mir lachten noch lange, bis uns die Puste ausging und... ja... wir gingen danach tatsächlich zu McDoof.
Ich sprang erschrocken wie nach einer Wiederbelebung durch einen oder mehrere Elektrizitätsschläge auf der Intensivstation auf.
„Scheisse! Schon halb acht!!!“
Ohne dabei die für einen gesunden Körper empfohlenden Regeln vom Orthopäden zu beachten, richtete ich mich auf und verließ verträumt mein Bett.
Benebelt watschelte ich ins Badezimmer - nein, erstmal rannte ich volle Kanne gegen die Tür - und begann vergnügt mit der alltäglichen Katzenwäsche.
Kräftig durchgeschrubt kam ich wieder in mein Zimmer und zog mir was Nettes an. Dolly lag noch in ihrem Körbchen und schlief.
Und ich... ich musste jetzt ohne Frühstück zur verdammten Schule eilen. Ach, Hunde haben`s schon gut! Schlafen wann und wie lange sie wollen. Essen und Unterschlupf müssen sie auch nicht finanzieren. Versicherung, Spielzeug, Leckerlies von Pedigree Pal... alles bezahlt der/die Alte für sie. Na ja, dafür bekommen sie meistens auch nur einmal am Tag was zu Essen...
Es war ein schöner Tag. Der Frühling hatte vor einigen Tagen damit begonnen, sich auszubreiten. Die Vögel zwitscherten, die Blumen blühten und die Sonnenstrahlen schimmerten durch die Blätter der hohen kräftigen Bäume durch. Sowas lieben wir doch alle. Sowas vermissen wir doch jeden Herbst so sehr. Es verleiht doch jedem von uns eine wunderbare Stimmung. Es verbreitete eine so ruhige und friedliche Atmosphäre und machte die Menschen ohne Worte gut gelaunt. Ach, es war ein schöner Tag. Der Tag nach Tamaras Tod.
Ich kam zum Glück noch vor Frau Schultz an. Und fürs leibliche Wohl war auch gesorgt - ich hatte im Keller noch zwei Müsliriegel finden können. Das war aber auch das Einzige, was ich finden konnte. Mama war nicht da. Ihre Jacke auch nicht. Und Kevin? Der schlief sicher noch. Der musste ja unerklärlicherweise jeden Tag zur zweiten oder dritten Stunde in der Schule sein. Aber es war wirklich niedlich, wenn ich nach Hause kam und er mir dann stolz ein Blatt mit einem großen ‚A‘ drauf unter die Nase hielt. Traurig wurde die Szene bloß immer dann, wenn ich es als ein ‚B‘ erkannte. Ich wusste nie, ob er dann enttäuscht von MIR oder von SICH SELBST in sein Zimmer schlenderte.
Zufrieden betrat ich den Klassenraum.
„Na, mal wieder zu spät, die Linda.“, nörgelte die olle Tussi Lara.
„Halt die Klappe, du blöde Zicke, Frau Schultz ist noch gar nicht da!“, giftete ich zurück.
„Das ist es ja...“, sagte Sabrina hinter mir besorgt.
Ein dickes Fragezeichen bildete sich auf meiner Nase. Dann starrte ich wie angewurzelt auf die Uhr. Es war viertel nach acht.
Sofort stellte ich meine Tasche ab und ging zügig zurück zur Tür. Ich blickte in den langen Gang hinein. Er war zu beiden Seiten leer. Ich muss eben so in Eile gewesen sein, dass ich es gar nicht bemerkt habe. Der Unterricht hatte längst begonnen.
Als ich wieder bei Sabrina ankam, knallte die Tür laut zu. Herr Schmiedel stand vorm Pult.
Er wartete bis alles still war. Dann begrüßte er uns.
„Guten Morgen, Herr Schmiedel!“, riefen wir aus vollem Leibe wie beim Militär.
Er hatte uns schon einmal unterrichtet. Damals in Kunst.
„Ich werde euch für die nächste Zeit erstmal in den Fächern Deutsch und Mathematik unterrichten... als Vertretung von... von... ähh... ah ja, von Frau Schultz.“
Während man ‚Was ist denn mit Frau Schultz?‘ und ‚Wann kommt sie denn wieder?‘ fragte und danach geklärt wurde, welches Thema wir gerade in Deutsch durchnahmen, lief es mir eiskalt den Rücken runter. Frau Schultz war krank.
„Schwere Erkältung mit hohem Fieber.“
An einem schönen Frühlingstag. An dem Tag, wo Schmetterlinge schmetterten, Vögel vögelten, Blumen blumten, Gräser grasten, Raupen raupten, Bienen bienten und Maulwürfe auf der Wiese maulten. Kann passieren. So eine schwere Erkältung. Mit hohem Fieber. Kann jeden treffen. Sogar einen unserer vollkommenden, allwissenden, immer Recht habenden und unsterblichen Lehrer. Selbst an einem so schönen Frühlingstag.
Aber nicht an dem Tag nach Tamaras Tod.
„Jetzt holt mal bitte euer...“
Die Tür ging auf.
„Herr Schmidt?“
„SCHMIEDEL!!!“, brüllte Herr Schmiedel energisch.
„Ja, Tschuldigung, Schmiedel.“
„Ja...“
Herr Schmiedel starrte konzentriert auf sein Mathebuch, das er eben auf den Tisch gelegt hatte.
„Ich...“
Er setzte sich die übergroße Brille auf.
„Wo waren wir?“
„Herr Schmiedel...“
Der Junge stand immer noch an der Tür.
„Ja, ich weiss doch auch nicht mehr, was ich eben gerade gesagt habe!“
Herr Schmiedel klang wie der zerstreute Einstein, der während einem seiner Vorträge in der Mitte eines sehr großen Raumes stand und die Zettel mit den Notizen bei der Vorbereitung in die falsche Reihenfolge gebracht hatte und jetzt völlig aus dem Konzept gekommen und daher wütend auf die ganze Welt war.
Stille! Wo war Karolin?
„Bitte, Herr Schmiedel.“
Der Junge hüpfte ungeduldig im Türrahmen.
„Habt ihr Frau Schultz in Mathe? Oder Deutsch?!“
„In beiden, Herr Schmiedel!“, rief Lara artig.
„Aha...“
Er setzte die Brille wieder ab.
„Und welches Fach hättet ihr JETZT?“, wollte er wissen.
„Ähh... Deutsch!“, rief Sabrina.
„HERR SCHMIDT!“, schrie der Junge.
Stille...
Diesmal korrigierte Herr Schmiedel ihn nicht. Er guckte ihn bloß entsetzt an.
„Wer bist du... und was willst du eigentlich von mir?!“
„Henning Lange aus der 10b!“, sagte der Junge. „Sie sollen UNS jetzt vertreten!“
Herr Schmiedel blickte mich an.
„Ach, Scheisse, was ist denn das hier für `ne Klasse??“
„8b.“, meinte Lara jetzt.
Ohne ein Wort zu sagen packte Herr Schmiedel seine Sachen und folgte dem Henning. Und bevor ich überhaupt auf die Idee kam, jetzt darüber nachzudenken, ob der Einstein das auch so gemacht hätte, schreckte ich auf, als Lara plötzlich die Schultasche auf ihren Tisch knallte.
„Mir reicht`s jetzt! Ich geh´!“
Sie streckte mir die Zunge raus und verließ schließlich im Laufschritt die Klasse. Anstatt mich aber dermaßen aufzuregen und ihr wütend hinterherzustampfen, um wieder ‚Olle Zicke!‘ zu schreien, brachte ich ein fieses Lächeln auf. Ich empfand eine gewisse Schadenfreude. Denn ich wusste, Immer-lieb-tuende-aber-in-Wahrheit-böse-Lara war bloß beleidigt, weil ihr Plan als Superstreber wieder nicht geklappt hat!
Zufrieden saß ich noch für die nächsten 20 Minuten mit einem breiten Grinsen da, bis ich dann schließlich auch nach Hause ging. Die ganze Klasse ging. Denn Frau Schultz war nicht da. Sie würde auch nicht mehr kommen, an dem Tag nach Tamaras Tod. Sie war ja krank. Und Herr Schmiedel erst recht nicht. Und was mit den restlichen Lehrern geschehen würde, war jedem einzelnen von uns egal. Danke, Henning, danke!!!
Geschockt fuhr ich hoch.
„Oh Mist, schon halb neun!!!“, rief ich zu Dolly.
Ich hüpfte zur Tür und schrie: „Mama, wieso hast du mich nicht geweckt?!“
„Du hast heute frei, mein Schatz!“, rief sie vergnügt zurück.
„Echt?!“
„Ja, mein Schatz!“, sagte sie singend und entfernte sich wieder in die Küche, wo sie hingehörte, um weiter abzuwaschen.
Scheisse!! Frau Schultz war krank. Lebensgefährdet! ‚Es geht ihr den Umständen entsprechend...‘. So schlecht also?! Und Herr Schmiedel? Hatte mit der 10b zu tun. Doch was war mit all den anderen Lehrern unserer kleinen Schule? Alle von der Mafia entführt worden, ja! Sabrina musste meine Mutter heute früh angerufen haben:
„Die Aktion der SOS-Schüler unter dem Motto ‚Lehrer haben Recht auf Leben‘ ist fehlgeschlagen! Heute Morgen gab es einen Massenmord - die ganze Schule ist lahmgelegt!!“
Vielleicht lag der eine oder andere Lehrer ja noch irgendwo stöhnend im Keller rum und war kurz vorm Verbluten, da der Mafiaboss früher oft die Schule geschwänzt und somit viele Probleme in Sachen Zensuren bekommen hatte und ihnen aus Lehrerhass mit einem Schuss UNTER oder NEBEN dem Herz einen langen, qualvollen Tod bescheren wollte.
Ich war ein Mitglied der SOS-Schüler! Ich fühlte einen gewissen Drang. Ich war verpflichtet dazu, sie alle zu retten!!!
Sofort rannte ich zurück in mein Zimmer, zog mir rasch meinen roten Wollpulli und die dunkelblaue Jeanslatzhose an und hetzte dann die Treppe hinunter.
Nun noch schnell einen Apfel und `ne Banane in die Tasche gesteckt und los geht`s!
Als ich gerade die Tür aufmachen wollte, kam Kevin in seinem blau/weiss getupften Schlafanzug mit völlig verschlafenen Augen an.
„Was machste denn fürn Lärm??“
„Ich geh´ zur Schule, im Gegensatz zu dir.“, nörgelte ich.
„Jetzt?“
„Wann denn sonst.“
„Aber du hast doch heute frei!“
Sein kleiner linker Zeigefinger deutete auf den Kalender an der Pinnwand. Da stand es schwarz auf weiss. LINDAS SCHULE SCHILFTAG.
„Schilftag?!“
Kevin nickte bewusst.
„Das ist ein Tag, in dem sich nur die Lehrer für besondere Projekte in der Schule aufhalten.“, erklärte er mir stolz.
Anstatt jetzt aber ‚Das weiss ich auch, du Knirbs!‘ zu rufen, streichelte ich ihm über den Kopf. Doch obwohl es Schilftag und nicht Mafiatag war, hatte ich es eilig. Ich musste dringend zu Sabrina!
„Danke!“, rief ich Kevin zu, als ich bereits einige Meter hinter mir gelegt hatte.
Dieser grinste immer noch zufrieden, bis er nach Muttis ‚Komm rein, mein Schatz, sonst erkältest du dich noch‘ die Tür wieder schloss.
Er war schon niedlich, der kleine Kevin. Wenn er so weitermacht, könnte er ja später mal Arzt werden oder so.
Obwohl ich mit Erleichterung bis oben hin gefüllt war, da ich es nun nicht mehr mit der Mafia aufnehmen musste, konnte ich meine Stimmung mit der des Wetters vergleichen. Denn der Himmel war grau und es war, am zweiten Tag nach Tamaras Tod, recht kalt und windig.
Ich dachte daran, Frau Schultz zu besuchen, doch den Gedanken schlug ich mir sofort wieder aus dem Kopf. Wenn Lehrer erkältet sind, sollte man sie lieber nicht stören. Menschen sind bei einer Erkältung von Natur aus gereizt. Und besonders einen Lehrer wollte ich während so einer Erkältung lieber nicht treffen... Sind diese einmal schlecht gelaunt, hält sie nichts mehr auf!
Ich musste fünfmal klingeln, bis sich die Tür endlich öffnete. Unerwarteterweise stand Sabrinas Mutter vor mir.
„Was willst du denn hier?!“, fragte sie mich kaugummikauend.
Sie hatte ihre pinken Putzhandschuhe zusammen mit der grünen Schürze an und trug ein gelbes Kopftuch, in welches sie ihre dunkelbraunen Haare geknüllt hatte.
Beinahe hätte ich jetzt ‚Hmm... Ihre Tochter ist meine allerbeste Freundin auf dieser Welt und wir treffen uns jeden Tag und gerade heute, wo Mafia... ähh... Schilftag ist, ist uns ein Meeting gar früher als sonst ermöglicht worden... und als Ihre Tochter wohnt sie ja komischerweise auch noch hier... was kann ich DA bloß wollen?!‘ gesagt.
„Ähh...“
Ungeduldig schmatzte sie weiter mit ihrem Kaugummi rum.
„Ist Sabrina zu Hause?“
„SAABRIIINAAAA!!!“, schrie sie nach oben.
Und ihre Tochter kam sofort die Treppe runtergestürzt.
„Ja??“
Putz-Schrei-Mama zeigte auf mich herab und ging.
„Ah, hi Linda!“, begrüßte Sabrina mich voller Freude.
Erst als ich hinter ihr die Treppe hochging, wurde mir klar, dass die olle Putze damit eben anscheinend unseren Rangunterschied deutlich machen wollte.
Sabrina kaute an ihrem Füller rum, während ich die neue BRAVO SPORT las.
„Glaubst du, Frau Schultz kommt morgen wieder in die Schule?“
„Bestimmt.“
Diese Antwort war meine erste Lüge gegenüber Sabrina.
Ich blätterte die ganze Zeitschrift durch. Da war ein dreiseitiger Bericht von Häkkinen und Schumi, beide mit einem fetten Foto vertreten, auf dem sie breit grinsen.
‚Letztes Jahr hat Mika den Micha an der Nase herumgeführt - wie wird es diese Saison sein? Beide Firmen, Mercedes und Ferrari, haben durch ihre neuen geheimen Ausstattungen und Motoren unglaublich gute Chancen! Es ist unglaublich, aber wahr: 1999 gab es (, wenn der Schumi mal gerade mitmachte!!!,) ein aussergewöhnlich spektakuläres Duell zwischen den beiden Radelgöttern, die (fast) alle anderen Beteiligten (meistens) locker abschütteln konnten! Auf den folgenden Seiten gibt es jeweils ein megastarkes Interview mit interessanten Fragen zu euren Superhelden...‘
Nach einigen Seiten mit Basketballstars traf ich dann die aktuellsten Fußballergebnisse der Bundesliga. Sowas ist für ein 14jähriges Mädchen am Schilftag ganz besonders interessant. Ja, die ganze Zeitschrift war, auch ohne den Bildern, interessant. Es ist super geil, an einem freien Tag mitten in der Woche gleich nach einem kräftigen Frühstück, das man nicht hatte, einem Sportmagazin alle Infos auszusaugen. Sowas ist viel cooler als sich mit Nagellack vollzuschmieren und die geschmeidigen Haare mit kleinen sich festbeissenden Haarklammern kaputtzumachen... oder an einem Füller zu kauen. Ja, DAS musste der Anlass gewesen sein, der mich dazu bewegte, Interesse für diesen Stuss zu haben.
Sabrina saß jetzt vor ihrem Spiegel. Er war von kleinen Lämpchen umrandet, die an einem roten Rahmen angebracht waren. Zwischen diesem und dem Spiegelglas waren Bilder von Brad Pitt und Leonardo DiCaprio geklemmt. Meistens Fotos, auf denen sie als Joe Black und Romeo posieren. Und dann waren da noch kleine Zettel mit Telefonnummern drauf, über denen dann sowas wie ‚Mark‘ oder ‚Stefan‘ stand.
Sie setzte den Lippenstift an, und kurze Zeit später war ihre gesamte Oberlippe unter einem pinken Belag verschwunden. Sie prüfte mit dem Spiegel nach, ob es überall gleichmäßig verteilt war. Dann kam auch die Unterlippe. Und zum Schluss betrachtete sie sich von allen Stellungen und Variationen, mit denen sie sich in ihrem wertvollen Spiegel sehen konnte.
„Weisst du...“, fing sie an.
Ich versuchte, so auszusehen, als würde ich jetzt zu ihr aufschauen und sie eben nicht beobachtet haben.
„Ich finde, wir sollten heute einen Stadtbummel machen und anschliessend ins Kino gehn.“
„Meinetwegen.“, sagte ich mürrisch, denn ich war ziemlich lustlos und müde. „Aber nur wenn wir vorher noch ´ne Pizza frühstücken gehn können!“
Sie lächelte und nickte zustimmend.
Unten klingelte es an der Tür. Es war zwanzig vor sieben. Als ich endlich draussen ankam, war Sabrina bereits einige Schritte gegangen.
„Nun komm schon!“, rief sie mir zu. „Sonst sind wir wieder zu spät!“
„Hey, der Unterricht fängt doch erst um acht an.“
„Wenn wir das Referat heute wirklich halten wollen, dann müssen wir`s unbedingt vorher nochmal üben und ausprobieren, ob das mit dem Projektor überhaupt geht. Hast du die Folie dabei?“
„Ja...“, meinte ich genervt und verdrehte die Augen.
Sabrina und ich hatten heute ein Referat in Chemie über Farben zu halten.
Dazu hatten wir uns freiwillig gemeldet, da wir dieses Thema in der 8. Klasse schon mal ‚durchgenommen‘ hatten. Obwohl wir es damals nur in einer Vertretungsstunde mit Frau Wiete erklärt bekommen und absolut nichts davon verstanden hatten, haben wir uns schließlich dazu entschlossen, dieses verdammte Referat durchzuziehen, um die mündliche Note mal a bissel aufzubessern. Und gleichzeitig bestand die Chance, dieses ja so primitive Thema durch die intensive Beschäftigung damit endlich mal zu kapiern!
Man muss sich das bloß mal vorstellen: Zwei arme unschuldige aber wunderschöne Mädchen... nein, Frauen... kommen in der 11. Klasse immer noch nicht mit dem Prinzip der Farben klar. Dabei strengen die beiden sich doch so an! Sie sind verzweifelt... sie sind verlassen... sie sind allein und auf sich selbst gestellt! Sie sind in einer hoffnungslosen Situation, in einer verzwickten Lage, sie befinden sich am Rande des dunklen Abgrunds ohne Boden, in den sie täglich ein Fünf-Pfennig-Stück schmeissen, hoffen, dass es irgendwann aufkommt und ‚Ich weiss, dass da ein Boden ist!!!‘ schreien.
Ich wusste von dieser Tatsache seit der Vertretungsstunde...
„Das Blau, das beim Blau und Gelb ankommt, wird vom Gelb absorbiert, und das Rot vom Blau. Daher reflektieren sie beide nur das Grün, das bei der Mischung dieser beiden Farben übrigbleibt.“
„Aha.“, gab Dennis von sich.
Er hatte Recht. Bei einem guten Lehrer kommt es nicht nur auf das Wissen an. Man muss es seinen lieben, aufmerksam guckenden und immer gut aufpassendenen Schülern auch so erklären zu wissen, dass sie es kapieren können, als das es gut bis oberprofessionell klingt. Vor allem bei Schülern, die dieses Fach erst nächstes Jahr bekommen sollen. Sonst macht man sich doch nur unbeliebt. Interesse wecken muss man, darin liegt die Kunst!
„Dieses Ergebnis, in diesem Fall das Grün, wurde durch eine Art Mischung zweier Faktoren, in diesem Fall Blau und Gelb, erzeugt. Man nennt es die ‚subtraktive Farbmischung‘.“
Na ja, wenigstens war es `ne Relax-Stunde, denn es wurde ja immerhin nicht benotet. Und ausserdem durften wir uns danach noch niedliche Farbkreise basteln.
Bei Sabrina ging das noch, aber ich hatte deutlich nachgelassen, ohne dass ich das unbedingt wollte. Ich hatte meine Hausaufgaben nur selten gemacht und passte im Unterrich nie richtig auf. Zu den schriftlichen Noten möchte ich hier nun auch nichts weiter sagen...
Am Anfang jammerte ich rum, der Stoff wäre viel zu schwer und ich sei völlig überfordert. Doch wenn ich ehrlich bin, war es zu dieser Zeit ganz besonders schwierig, seine Gefühle in Schach zu halten. Mal ging`s mir wie Xena, mal auch wie ein Grummel.
Ob da nun Dennis oder Schwester Lara dran Schuld war, ist mir im Moment ziemlich egal gewesen. Fakt ist, dass es die ganze Zeit nur noch bergab mit mir ging, ich war ein Versager, obwohl ich ganz genau wusste, woran das lag.
Langsam fing ich an zu grübeln und kam immer mehr ins Wundern. Seit der Vertretungsstunde mit Frau Wiete, was 2 Wochen nach der ersten mit Herrn Schmiedel liegt, hatte es sich schließlich ausgewundert. Frau Schultz muss umgezogen sein. Eine andere Erklärung gibt es nicht, denn zu Hause, ja, Sabrina und ich hatten uns dann doch noch dazu entschlossen, mal bei ihr vorbeizuschauen, öffnete niemand. Wir hatten an mehreren Tagen endlos lang geklingelt, geklopft, gehämmert, gedrescht, geschrien - kein einziges Schwein antwortete. Niemand reagierte. Und so eine weiße Tür aus Holz mit so `nem vergoldeten Griff dran, den man einfach so drehen konnte, um die Tür zu öffnen, da nicht abgeschlossen wurde, war das leider auch nicht. Und, ja, die Fenster waren mit hellgrauer Farbe zugepinselt!
Von den Lehrern kam auch nichts mehr. Taten doch tatsächlich so, als würde alles wieder gut werden, wenn sie uns jede Woche andere Lehrer zuteilen, um die Mathe- und Deutschstunden irgendwie vollzukriegen... in der Hoffnung, die kleinen Gören würden die arme Frau Schultz mit der Zeit vergessen.
Ja, so schätzen die Lehrer einen immer ein. Von besonderer Bindung zum Schüler keine Ahnung. ‚Wir können sowas mit Telepathie nun mal nicht!‘ Oh, Tschuldigung, Herr Lehrer, mit Nachvollziehen und Hineinversetzen in die Situation geht das ja ebenfalls nicht, gell?
Das ist ein Fall für SOS-Schüler! Unsere damals auf Grund von Stimmen in der Minderheit gescheiterte Rebellion würde nun endlich stattfinden. Wir würden die Lehrer attackieren... und am Ende sind sie uns noch dankbar, weil wir, ja wir allein, ihnen wie wahre Offenbarung über ihren Beruf verleihen werden! Sie würden endlich die Erkenntnis erlangen dürfen, dass ihr Job sinnlos ist. Mal ehrlich, wer möchte schon gerne der Unterrichter in einer Organisation sein, die zwar legal ist, sich aber keine Sau dafür interessiert und sie nur dasind, weil ihre Anwesenheit ausnahmslose Pflicht ist?!
Ähm, nein, ich will erst gar keine Antwort darauf hören...
Ich hatte mich also dazu entschlossen, das gesamte Team zusammenzutrommeln und eine meiner lebhaften, überzeugenden und herzzerreissenden Reden ihnen gegenüber leidenschaftlich vorzutragen.
Es war ein kleiner Raum, der unserer Organisation von der Schule zur Verfügung gestellt wurde. Sie bezahlte seit 5 Jahren die Miete für uns. Die Lehrer meinten, dies wäre ihnen seit den überraschend großen Einnahmen während der Bazars und Feste ermöglicht worden, allerdings lief der Mietvertrag schon seit 1960, die Halle wurde bloß seit Jahren nicht mehr benutzt - was wären wir alle doch bloß ohne Putzfrauen! - und daher denke ich, sie hatten das nur behauptet, um sich bei uns einzuschleimen, auf dass wir ihnen immer treu bleiben und ihre Entscheidungen unser Leben lang unterstützen würden. Wie undankbar waren wir doch, nun einen Aufstand zu planen! Meine Damen und Herren, Deutschlands Geschichte bekommt Nachschlag! Eine supergeniale Revolution steht bevor! Kinder setzen sich für ihre verschollene Lehrerin ein, obwohl sie Mathe unterrichtet, und lehnen sich somit gegen ihre eigenen Lehrer und Eltern auf. Gestartet wird dies sicher mit Schuleschwänzen, Attentaten und mangelndem Respekt gegenüber dem eigenen Elternhaus. Was wird das für ein Aufstand? Was genau haben sie vor? Wie wird es enden, gibt es Tote? Was werden die Kinder einsetzen, wie werden sie vorgehen - und wie soll sich jede Partei gegen die andere wehren? Wie wollen die Kids ohne Gewaltanwendung etwas bewirken? Hat überhaupt jemand gesagt, dass sie es ohne Gewaltanwendung machen wollen?!
Verlegen watschelte das kleine grüne Teletubbie in die Mitte der kleinen Halle, die Karrotte und den Hasen in der Hand. Alle starrten auf es, wie es da so eingeschüchtert stand und plötzlich den so lange und ausführlich vorbereiteten und gelernten Text vergessen hatte. Es wurde sicher wieder rot.
„Ähh...“, kam aus mir heraus.
Fragend guckte mich die Gruppe an. Ich schaute mich um, musterte jeden und versuchte den Trick mit ‚Du musst dir halt vorstellen, sie wären alle nackt!‘, nur leider funktionierte er nicht. ‚Na, dann stell sie dir halt alle mit Glatze vor!‘
Ich musste lachen, aber helfen tat es nicht.
Schließlich legte ich die Notizblätter hin, sagte mir, dass doch nun scheissegal wäre, was die denken, und fing an, frei zu erzählen:
„SOS-Schüler hat nicht weiter das Motto ‚Lehrer haben Recht auf Leben‘ verdient. Ich bin für einen neuen Spruch und gleichzeitig auch für eine Umbenennung. Wer ist dafür?“
Ich hob die Hand, aber ausser mir niemand. Sie guckten alle bloß doof.
„Frau Schultz ist nun seit knapp 3 Monaten, seit dem Tag nach dem Tod unserer Mitschülerin Tamara, nicht mehr aufgetaucht. Zu Hause ist alles dicht und in der Schule hat sie sich keinen einzigen Tag blicken lassen. Die geplante Arbeit in Mathe ist ausgefallen und richtig unterrichtet werden wir in den Fächern Deutsch und Mathematik überhaupt nicht mehr. Die Lehrer wissen ganz genau, was mit ihr los ist. Und sie wissen auch ganz genau, dass wir das irgendwann mal rauskriegen würden - aber ja sicher nicht, wenn sie uns mit haufenweise Stoff vom nächsten Jahrgang vollpumpen.“
Den letzten Satz hatte ich natürlich besonders laut.... und ironisch gesagt.
„Ich hab´ echt keinen Bock dazu, hier weiter so rumzusitzen und nachher eine 2 in Deutsch fürs Nichtstun zu kriegen, noch will ich mein Wissen an Mathematik jetzt abschließen. Egal, wie sehr ich Schule hasse, jeder merkt doch, dass solche Vertretungsstunden ohne Bewertung absoluter Schwachsinn sind. Davon abgesehen labern die das doch alles bloß ausm Buch vor und hoffen, unsere Köpfe rauchen wegen des Materials so sehr, dass kein Platz mehr für Rauch wegen der Sache mit Schultz ist...“
Ich brabbelte noch einige Sätze, bis ich erneut die Frage stellte:
„Wer ist dafür?!“
Und alle hoben die rechte Hand. Ich nickte zufrieden. Es war das erste Mal, dass mir jeder konzentriert zuhörte, ohne auch nur ein Wort dazwischenzuquasseln. Noch nicht mal im Chemiereferat.
„Dein Vortrag war echt gut.“, sagte Sabrina zu mir.
Die meisten waren bereits gegangen, denn sie sollten ein paar Tage Zeit haben, um mich dann beim nächsten Treffen mit Ideen und Vorschlägen vollzustopfen, und auch wir machten uns nun auf dem Weg nach Hause.
„Danke,“, meinte ich, „aber es war doch bloß eine einfache Abstimmung.“
„Nein, nein.“, erwiderte sie schnell. „Du kannst sowas richtig gut.“
„Och...“
Aber irgendwie fand ich, dass sie Recht hatte. Wenn`s ums Ausdrücken geht, war ich absoluter Experte und wusste jeden fertigzumachen. Sogar Herrn Schmiedel hatte ich es damals im Kunstunterricht gezeigt. Mit meinen Argumenten gegen einen Test im Fach Kunst hab´ ich ihn richtig fertiggemacht. ‚Ha, da sind Sie platt, was??‘
Für diese bescheuerte Bemerkung hab´ ich mir dann leider `ne 4 im Zeugnis einkassiert... dabei heisst es doch, Lehrer sind unparteiisch und bewerten nicht ausserhalb des Unterrichts!
„Ich beneide dich wirklich...“, fuhr Sabrina fort.
Überrascht schaute ich auf.
„Du kennst das Gefühl sicher nicht, wenn einem mal das passende Wort fehlt...“
Sie seuftze.
„Na ja, wenn`s um ein Streitgespräch mit meiner Mutter geht, dann schon.“, versuchte ich sie zu trösten.
Und das war wahr. Argumente halfen bei meiner Mutter absolut nichts. Und wenn ich sie dann endlich mal so weit hatte, einzusehen, dass ICH Recht habe, kam wieder ihr ‚Geh´ sofort auf dein Zimmer!‘ oder das berüchtigte ‚Erwachsene haben immer Recht.‘.
Ach, es war schrecklich. Und wenn ich ehrlich bin, habe ich meine Mutter eigentlich sehr gern gehabt und mich nur ungern mit ihr gestritten. Zum Glück lief es zur Zeit so gut zwischen uns!
Sabrina sah verträumt zu Boden und ich hatte sowieso vorgehabt, das Thema zu wechseln.
„Wie läuft`s denn eigentlich zur Zeit zwischen dir und Jan?“, wollte ich wissen.
„Och, soweit ganz gut...“, murmelte sie.
„Soweit ganz gut?!“, fragte ich nach.
„Er hat momentan nur noch Fußball und Hockey im Kopf, aber das macht mir nichts aus...“
Und jetzt fehlte mir tatsächlich das Wort!
Sie schien diese Tatsache zu ignorieren und fragte nach einer Weile:
„Liebst du Dennis immer noch?“
Mit scharfem Blick starrte ich weiterhin auf den Bürgersteig unter mir.
„Wer weiss,“, sagte ich seufzend, „wer weiss...“
Thomas riss die Plakate ab. Eben waren die Pinnwand und das Schwarze Brett unserer Schule in der Aula noch mit mehreren unserer Werbe- und Hinweiszettelchen zugedonnert. Jetzt heftete er die neuen Blätter an, auf denen es Schwarz auf Weiß stand: Da war der Spruch ‚SOS-Schüler - Lehrer haben Recht auf Leben‘ dreimal durchgestrichen drauf. Weiter unten war in größerer und besonders fettgedruckten Schrift zu lesen: ‚SOS-Schultz - Schüler haben Recht auf Wahrheit.‘.
Meinen Posten als oberster Leiter gefiel mir schon länger nicht mehr, und auf Grund von mangelnder Zeit übergab ich ihn schließlich an Sabrina. Diese freute sich natürlich wie wild, da sie jetzt auch endlich bewegende Reden schreiben und halten durfte. Gleichzeitig hatte ich auch wieder ein bisschen mehr Zeit für mich selbst. Ich stand wegen der Schule nämlich etwas unter Stress, da wir jeden Tag eine Menge an Hausaufgaben aufbekamen. Ausserdem machte ich die ersten Überlegungen für meine Nachforschungen wegen Tamara.
SOS-Schultz hatte sich, unter Führung Sabrinas, eindeutig dazu entschieden, sich solange die Lehrer vorzuknöpfen. Wir mussten nun unbedingt erfahren, wo Frau Schultz war - koste es, was es wolle! Auch wenn wir uns jetzt wie ein alberner TKKG-Club vorkamen, beschlossen wir, alle Lehrer an unserer Schule zu befragen - im Notfall sogar zu erpressen. Tut mir leid, aber Opfer waren noch nie zu vermeiden. Sollten sie sich daneben benehmen, so würden wir die Mafia einschalten - verlasst euch drauf!
Ausserdem gibt es ja auch noch Lügendetektoren und sowas wie den Elektrischen Stuhl. Wir könnten auch einen Aufruf in ganz Deutschland durchführen und somit eine eigene Anti-Lügen-von-Lehrern-Partei bilden.
Thomas ging einen Schritt zurück, betrachtete das Blatt und prüfte nochmal nach, ob es auch wirklich gerade hing, bis er es uns dann stolz präsentierte. Sabrina und einige andere klatschten begeistert. weiterlesen schließen -
In jenen dunklen Tagen Teil 2
13.02.2002, 18:55 Uhr von
Selissi
Guten Tag liebe yopi Gemeinde! Mittlerweile habe ich meine ersten Erfahrungen bei Ciao gesamme...Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Nein
Teil 1 findet ihr unter: meiner Kurzgeschichte!
Ich nahm mir Zeit, um Gregory McEwan zu therapieren. Es half mir, dass er freudig darauf zuging, denn manche Patienten hatten Angst vor ihrer alten Identität, und dass half mir nun wirklich nicht. Doch Gregory schien nur einen leichten Gedächtnisverlust zu haben, denn er konnte mir z.B. von Teilen seiner Kindheit erzählen. Nach weiteren Sitzungen wusste er sogar wieder wer er war. Doch zur Nacht wo er verschwand konnte er nichts sagen, es war wie ein Black Out. Er versuchte sich zu erinnern. Doch es half nichts. Ich sagte ihm dass er sich erstmal ausruhen sollte, wir würden unsere Sitzung auf Morgen verschieben. Doch in dieser Nacht wurde ich geweckt, geweckt von Gregory McEwan.
Lisa! Ich kann mich wieder erinnern, Ich meine ich weiß wieder was am Abend geschehen ist.
Warte, lass uns in mein Arbeitszimmer gehen, dann erzählst du mir alles.
Wir gingen in mein Arbeitszimmer, ich nahm mein Diktiergerät aus der Schublade, und bat ihn sich hinzusetzen.
Kapitel 15
Patient Zero... Gregory McEwan
Mr. McEwan, was geschah in der Nacht in der Sie angeblich verschwanden? Beschreiben Sie mir diesen Tag. Von Vorne, ohne schon vorher etwas zu sagen, so dass man irgendetwas wüsste.
Okay, einverstanden also, ich ging wie gewohnt zur Arbeit.
Was sind sie von Beruf, Mr. McEwan?
Polizist, Dienstrang: Detective
Machen Sie weiter...
Ich machte früh Schluss, und ging mit einem Arbeitskollegen einen trinken
Wer war der Arbeitskollege, vielleicht Jason Tinn?
Jason? Jason Liam Tinn? Der fehlte den ganzen Tag, er hatte eine Erkältung oder so... Nein, Ich ging mit Brian Thomas zu Allen's Pub. Doch nach zwei Stunden verließ er den Pub, um zu seiner schwangeren Frau zu fahren. Ich blieb noch etwa eine halbe Stunde, danach wollte Ich nach Hause gehen. Also ging ich die Abkürzung durch den Wald. Nach einer Weile bemerkte ich dass mich jemand verfolgte. Ich drehte mich um und fragte was er von mir will. Doch er antwortete nicht... Na ja, und dann nahm er eine Pistole und schoss dreimal auf mich... Er war ein guter Schütze, glaube ich...
Warum ist er ein guter Schütze?
Er schoss dreimal prezise auf mein Herz...
Mr McEwan, auf ihr Herz? Dann müssten Sie nun normalerweise tot sein.
Ja, normalerweise schon, doch wer mich kennt weiss das ich immer eine kugelsichere Weste trage. Ich glaube er dachte dass ich tot bin.
Sie tragen auch außerhalb eine kugelsichere Weste?
Nein, natürlich nicht, aber im Dienst.
Gerade eben sagten Sie, dass sie nicht im Dienst gewesen sind?
Im eigentlichen Sinne nicht, doch ich beobachtete Robert Stanfield. Und zur eigenen Sicherheit behielt ich die Weste lieber an.
Können Sie den Schützen beschreiben, Mr McEwan?
Ja, er hatte schwarze Haare, und eine Narbe an der rechten oder linken Backe, so genau weiß ich das leider nicht.
Das heißt, Sie würden den Schützen wiedererkennen?
Auf jeden Fall. Dieses schreckliche, von Hass erfüllte Gesicht, könnte ich von hundert Menschen unterscheiden.
Ich danke ihnen Mr McEwan. Wir schließen die Sitzung nun ab.
Gregory erhob sich vom Stuhl.
Gregory, bitte bleib sitzen.
Warum denn?
Ich glaube, ich weiß wen du meinst.
Wirklich?
Ja. Hör zu, Ich besorge dir ein Foto von dieser Person, okay? Doch ich werde dir den Namen erst nach deiner Beurteilung nennen. So wirst du nicht beeinflusst. Leg dich jetzt ein bischen hin, ich besorge dir ein Foto von ihm. Tschüss!
Tschüss
Ich verließ das Haus, und fuhr ins Polizei - Department. Der Weg war wie immer nicht weit von zu Hause entfernt. Ich ging auf den Tresen zu, und fragte nach.
Guten Tag, Mein Name ist Lisa Stanfield
Ich glaube wir kennen Sie alle Misses Stanfield. Also was kann ich für Sie tun?
Ist mein Mann Robert hier?
Sie wissen doch dass er Sie nicht mehr sehen will.
Bitte, lassen Sie mich nur fünf Minuten mit ihm reden - bitte!
Hören Sie, Misses Stanfield
Hören Sie mir jetzt einmal zu, Mr ...
Thomas, Brian Thomas
Mr Thomas, Ich bin immer noch Robert's Frau. Also lassen Sie mich zu ihm!!
Tut mir Leid aber dass kann ich nicht zulassen.
Ich überlegte eine Weile. Brian Thomas schien sich schon anderen Dingen zu widmen, bis ich erneut mit ihm sprach.
Also gut, wie Sie wollen...
Oh, Sie sind ja immer noch da, ich sage es ihnen jetzt zum letzten Mal, Robert Stanfield will Sie nicht mehr sehen!
Tja, Aber nicht wenn ich ihm die Scheidungspapiere gebe.
Dass kann auch ihr Anwalt alles mit Robert besprechen, hab ich Recht, Misses Stanfield?
Ich möchte es aber persönlich mit ihm besprechen, es ist ja nicht privat, also in welchem Raum arbeitet er?
Er zögerte eine Weile....
Raum 14 b, den Flur entlang... Und nun, bitte lassen Sie mich endlich in Ruhe weiter arbeiten.
Ich ging den Flur entlang, und achtete auf die Nummern an den Türen.
Dann stand ich vor dem Raum 14 b, wo unter der Nummer Robert J. Stanfield stand.
Ich zögerte, und wartete über 5 Minuten. In meinem Kopf schwirrten die ganze Zeit Bilder aus unserer Ehe herum.
Doch ich klopfte dann doch an seine Tür.
Kapitel 16
Herein!
Hallo Robert,
Lisa, was willst du hier? Ich will dich nicht mehr sehen, verstanden. Also verlasse bitte meinen Raum.
Hör mir doch erstmal zu, ich bitte dich nun um einen letzten Gefallen.
Der wäre?
Kannst du mir ein Foto von Robbie Nielsen besorgen?
Von Robbie, warum sollte ich dass tun?
Bitte Robert, ein letzter Gefallen.
Also gut, aber nur wenn du mich 1. Dann endlich in Ruhe lässt, und 2. Mir verrätst wozu du das Foto von Robert brauchst, okay?
Von mir aus. Keine Sorge ich lasse dich danach sofort in Ruhe. Und zum zweiten Punkt, na ja... Ähm ... Äh ... Ach so, Eine Freundin von mir will ein Foto von ihm.
Welche Freundin?
Jessica Parker, Sie hat immer ein Foto von jedem Freund den Sie je gehabt hat, doch Robbie hat sich bis jetzt nicht mehr bei ihr blicken lassen, und Sie hat bis jetzt noch kein Foto von ihm gehabt.
Robbie will sie auch nicht mehr sehen. Es war nichts duerhaftes, verstehst du?
Also, bitte.
Glaubst du dass ich ein Foto von ihm habe? Moment mal, eines habe ich,aber da bin ich auch drauf, Ist das okay?
Ja, einverstanden.
Er gab mir das Photo von Robbie und ihm, ich verabschiedete mich und gab ihn einen letzten Kuss auf die Wange.
Dann verließ ich das Department und fuhr nach Hause.
Gregory, wo bist du ?
Hier... Im Gästezimmer.
Ah ja gut... Ähm ich zeig dir die Person auf dem Foto. Ist er dass.
Dass ist doch Robbie Nielsen.
Aber ich bin mir sicher, er ist es nicht.
Ganz sicher, Gregory?
Ja, ganz sicher.
Okay.
Ähm Lisa, wo ist eigentlich Robert, wenn ich fragen darf?
Nein, du darfst nicht fragen.
Entschuldigung.
Ich schrieb Gregory die Zahlen auf, die mir Jason Tinn aufgeschrieben hatte.
Kannst du mir irgendetwas dazu sagen?
Was ist das?
Das wollte ich dich eigentlich fragen. Und?
Ähm, nein tut mir Leid. Ich will nur noch kurz zu Jason, den können wir vertrauen.
Gregory warte, Ich muss dir etwas sagen.
Das wäre?
Jason, Jason ist nicht mehr hier.
Was soll dass heißen? Ist er vereist?
Nein, er ist weg, und zwar für immer. Er wurde bedroht, und ist daraufhin geflohen. Diese Zahlen, die ich dir gezeigt habe, dass hat er mir als letztes hinterlassen. Es tut mir Leid, außerdem, du kennst ihn doch wenn er sich einmal etwas vorgenommen hat dann führt er es auch bis zum Schluss durch.
Kapitel 17
Gregory erholte sich erstaunlich schnell von dem Schock. Doch seine Wut wuchs von Tag zu Tag. Wer hatte ihm dass angetan? Warum war Jason abgehauen? Und was bedeuteten die Zahlen 47 - 23 - 39? Ich schlug Gregory vor, nun endlich den Polizisten zu erzählen was passiert war, doch er war zu ängstlich. Stattdessen versteckte er sich immer öfter in seinem Zimmer und kam manchmal erst nach zwei Tagen wieder heraus.
Die Tage schienen stehen zu bleiben, Minuten kamen mir wie Stunden vor und Stunden wie Tage. Ich vertrieb mir die Zeit hauptsächlich mit Arbeit. Den ganzen Tag war ich weg. Nun bekam Gregory mich kaum zu sehen. Es schien mir, als würden wir uns im Gegensatz zu Früher eher aus dem Weg gehen. Irgendetwas hatte uns entfremdet. Vielleicht die Vorkomnisse, vielleicht lag es aber auch an uns. Doch dann traf ich ihn vor der Haustür.
Ich bin einverstanden.
Womit bist du einverstanden, fragte Ich.
Lass uns zum Department fahren, Ich will es nun endlich bekanntmachen. Vorallem wegen meinen Freunden wie Brian und Richard. Bitte, Ich bin bereit.
Alles klar, aber warum wolltest du zu erst nicht ins Department?
Ich weiß es nicht, ich glaube ich hatte Angst.
Wovor, Gregory?
Alle machen mir bestimmt Vorwürfe, dass ich mich nicht gemeldet habe, immerhin hatten Sie sich damit abgefunden, dass ich tot bin. Und jetzt erfahren Sie dass Ich die ganze Zeit am leben war, und mich lieber besoffen habe, als mich zu melden. Doch ewig kann dass nicht so weiter gehen.
Na gut, steig ein.
Wir fuhren ins Department.
Gregory zitterte auf der Fahrt, man mekte ihm an dass er Angst hatte. Ich persönlich verstand seine Angst aber nicht. Ich stellte den Wagen ab, und ging mit ihm in Richtung Department. Wir waren schon fast da, als plötzlich Detective Chamberlain herausstürmte, und in seinen Wagen einstieg. Hinter ihm 3 andere Polizisten. Ich drehte mich zu Gregory, doch er war nicht da. Verschwunden. Ich rannte so schnell wie möglich in Richtung Auto. Doch auf dem Weg bemerkte ich ihn in einer Seitengasse. Er kniete zitternd in einer Ecke. Die Hände über dem Kopf. Ich blieb erstmal stehen, und wartete ab.
Gregory? Fragte ich. Was ist los mit dir?
Er hob die Hände langsam vom Kopf weg und guckte mich an. Er guckte mich mit seinem gewohnt ängstlichen Blick an.
Er war es, Er hat auf mich geschossen. Das war das Gesicht, dass ich nie wieder vergessen werde. Ich bin mir ganz sicher. Sagte er in einem ängstlichen Ton.
Wer? Wen meinst du? Fragte Ich
Der Polizist.
Chamberlain, Perry Chamberlain.
Der erste der herausstürmte, genau der war es.
Okay, komm erst mal mit mir wieder nach Hause.
Ich ging mit ihm zum Auto und fuhr davon. Ich fuhr einfach nur weg. Zugegeben dass war das erstemal dass ich überhaupt durch die ganze Ferry Road gefahren bin. Sie war auch einer der größten Bezirke Southamptons. Es war gegen 21. 00 Uhr. Gregory sah während der ganzen Fahrt aus dem Fenster. Doch irgendwann hielt ich an.
Gregory? Weißt du zufällig wo wir sind? Fragte ich ihn. Doch er antwortete nicht, und guckte weiterhin geräuschelos aus dem Fenster.
Ich achtete auf Schilder die mir den Weg weisen könnten, doch in der Dunkelheit suchte ich nach Passanten. Vielleicht wissen die ja wie ich nach Hause kommen konnte. Nach einiger Zeit, begegnete mir ein junger Mann. Ich machte das Fenster auf und fragte ihn wo wir sind.
Tut mir Leid, ich bin nur auf der Durchreise, aber wenn Sie ein Hotel suchen. Ich bin vor einer halben Stunde an einem vorbeigekommen. Sie müssen nur geradeaus fahren. Dann sehen Sie es. Ich glaube es heißt Hotel dreiundzwanzig.
Ich bedankte mich und fuhr dann weiter. Ich war sehr müde, und lange könnte ich meine Augen auch nicht mehr aufhalten. Deshalb fuhr ich zum Hotel 23. Ich glaube wenn ich morgen aufstehe werde ich mich kaputtlachen wo ich eigentlich bin. Aber in der Dunkelheit? Nach zehn Minuten las ich die Aufschrift „Hotel 23". Ich fuhr rechts ran und stieg aus. Gregory folgte mir. Er wusste bestimmt wo wir waren. Doch er blieb still. Ich versuchte die Aufschrift auf dem Schild über mir zu entziffern.
F... Fe...
Ferry Road 47, sagte Gregory leise.
Wie bitte,? Fragte Ich um sicher zu gehen.
Ferry Road 47.
Ah ja danke Gregory, entgegnete Ich zufrieden.
Wir betraten das Hotel, entgegen meiner Vorstellungen war es ein sehr luxuriöses und schönes Hotel. Ich ging zur Rezeption, und guckte mir das Gästebuch an um zu sehen welche Zimmer noch freiwaren. Doch ein Name viel mir besonders auf:
Liam Martren, Zimmer 39
Gregory, komm mal her. Kennst du den Namen zufällig?
Ich meine du hättest ihn in unserer ersten Sitzung schon einmal erwähnt. Stimmt dass, oder irre ich mich. Er überlegte.
Ja, aber ich kenne nur einen der auch so heißt, Jason natürlich. Jason Liam Martren Tinn. Liam Martren hat er von seinem Vater, der hieß so.
Die Zahlen, Gregory die Zahlen. Aber natürlich. Haus 23, Ferry Road 47,
Hotelzimmer 39, setzte er fort.
Ich klingelte an der Glocke und fragte den Rezeptionist, wo Zimmer 39 ist.
2 Stock, den Flur entlang, antwortete Er genervt.
Ich stieg zusammen mit Gregory in den Aufzug, und ging den Flur entlang bis wir vor Zimmer 39 stoppten.
Kapitel 18
Ich spürte das wir kurz vor des Puzzles Lösung waren. Ich hielt inne, und klopfte dann 3 Mal an die Tür. Es dauerte eine Zeit, doch dann öffnete jemand die Tür.
Guten Tag, Lisa.
Vor mir stand eine junge Frau, mit tiefer Stimme.
Nun hast du es doch geschafft. Ich wollte schon abreisen. Hallo Gregory, Sie sind der tote Officer, hab ich Recht? Fragte Sie lachend. Na ja, auf jeden Fall, kommen Sie doch herein.
Ich hatte, begann Ich zu sprechen, eigentlich mit Jason gerechnet.
Tja, da muss ich Sie enttäuschen, Jason ist weit weg, und er wird wahrscheinlich auch nicht mehr wiederkommen. Also, Sie müssen Sie Sich wohl mit mir zufrieden geben.
Eine Frage, sagte Gregory, was sollen wir hier eigentlich, Miss...
Misses Tinn, Misses Moira Tinn, antwortete Sie.
Aber Jason hatt doch überhaupt gar keine Frau.
Er hat mich vor seiner Abreise geheiratet.
Herzlichen Glückwunsch, führte Ich das Gespräch zu Ende.
Dies ist der einzige Ort an dem Sie uns nicht finden werden.
Wer ? Fragte Ich.
Warten Sie erstmal Misses Stanfield. Warten Sie.
Wissen Sie es geht um Geld und Macht, verstehen Sie? Um sehr viel Geld.
Die ganze Polizei hat damit zu tun, besonders Perry Chamberlain und Robert Stanfield. Ihr Mann.
Ich blieb still, Ich ahnte es ja bereits dass er etwas damit zu tun hatte. Und Robbie, fragte Ich erwartend.
Robbie Nielsen hat überhaupt nichts damit zu tun. Sie hielt einen Moment inne, doch dann fuhr Sie doch fort...
Mary wusste es die ganze Zeit. Die Polizei verdient Milliarden mit Drogen.
Wie bitte, mit Drogen? Und auch noch die Polizei? Fragte Ich erstaund.
Nicht nur die Polizei, Elizabeth Hardt, Ann Cattrell und noch viele mehr, Sie wurden alle bestochen. Und wenn jemand mal nicht mitspielte, dann wurden Sie aus dem Weg geschafft, genau wie Mary. Mary hörte ein Gepräch mit an. Genaueres weiß ich es auch nicht. Daraufhin forschte Sie nach, und fand Beweise. Sie wollte an die Öffentlichkeit doch Robert hat dass verhindert. Aber sie haben mir doch Fotos von Gregory gezeigt, als er tot im Wald aufgefunden wurde, was ist denn damit? Lisa, Sie sind natürlich alle gefälscht.
Meine Therapeutin, erwähnten Sie sie gerade eben auch? Ja, Ist ihnen etwa nicht aufgefallen, wie schlecht Sie Therapeutin spielte? Wenn Sie die Arbeit richtiger Polizeipsychologen erlebt hätten, dann sicherlich. Also gut Wie lange tun Sie denn schon so etwas schlimmes?
Seit über 5 Jahren... Hören Sie, begann Sie zu sprechen, verlassen sie erstmal nicht das Hotel... Sie werden wahrscheinlich schon nach euch suchen. Nun kommt, wir gehen in das Restaurant hier... Dort können wir weiter sprechen.
Wir folgten Ihr bedingungslos. Wir wollten gerade die Treppe hinunter gehen, da hörten wir Chamberlain`s Stimme. Er sprach mit einem Hotelangestellten, während Sie die Treppe hoch gingen.
Wir haben Ihr Plakat gesehen Detective. Sie gingen vor kurzem ins Zimmer 39. Darf ich fragen wieso die beiden gesucht werden? Chamberlain sagte daraufhin: Sie werden wegen Mordes an zwei Polizisten gesucht... Nun führen Sie mich schon hin.
Als wir das hörten, liefen wir schnell zum Aufzug und fuhren in den ersten Stock. Wir schlichen uns langsam in Richtung Ausgang... Doch dann entdeckten uns zwei Polizisten und liefen uns so schnell wie möglich hinterher. Doch noch hatten wir einen großen Abstand, sodass wir es bis zum Auto schafften. Schnell Lisa!!! Rief Gregory. Sie sind uns auf den Versen.
Moira, wo hin soll ich fahren? Wir müssen nach London oder Cambridge, auf jeden Fall weg von Southampton. Nach einer Weile verfolgten uns die Polizisten anscheinend nicht mehr.
Wir sind kurz vor London, sagte Gregory fröhlich. Doch dann wendete sich unser Schicksal zum Schlechten! Direkt vor uns waren eine Menge von Polizisten, die die Strasse abgesperrt hatten, und schon lachend auf uns warteten. Ich guckte in den Rückspiegel um umdrehen zu können, doch auch dort waren nun Polizisten die uns den Weg versperrten. Also blieb uns nichts anderes übrig als den Wagen zu parken, und uns zu ergeben. Chamberlain kam zu uns und legte uns die Handschellen an. Von weiten sah ich nun auch Robert, der hinter den Polizisten stand. Wir wurden zurück ins Department gefahren, um verhört zu werden.
Kapitel 19
Tja, Da sind wir wieder. Wir sitzen am selben Tisch, auf den selben Stühlen, nur diesmal haben wir genug Beweise um sie mindestens 5 Jahre einzusperren. Was sagen Sie dazu?
Was wir mir eigentlich vogeworfen?
Das wissen Sie natürlich nicht. Also gut, dann erzähle Ich es ihnen. Vielleicht hilft das ihrem Gedächtnis auf die Sprünge. Sie haben Gregory McEwan entführt, Fahrerflucht begangen, und Moira Tinn zur Flucht aus dem Polizeigewahrsam geholfen. Wollen Sie sich hier rechtfertigen, Miss Stanfield?
Mr Chamberlain, Gregory wird ihnen sagen, dass ich ihn nicht entführt habe. Und wenn Moira wirklich eine Verbrecherin ist, dann wusste Ich es nicht, das heißt Ich habe ihr auch nicht zur Flucht verholfen. Sie können mich der Fahrerflucht anklagen, aber sonst nicht.
Wollen Sie mich auf den Arm nehmen, Gregory McEwan hat schon vorher mit uns geredet, und uns alles erzählt. Von ihren Drohungen bis hin zur Entführung dieses Polizisten. Also?
Chamberlain, Sie haben mir Fotos von Gregory gezeigt, wie er blutig im Wald lag. Was sagen sie denn dazu?
Ich habe Ihnen nie Fotos von Mr McEwan gezeigt. Ich finde Sie sollten sich mal wieder in Behandlung begeben, bei Miss Cattrell. Bleiben wir lieber beim Thema, Miss Stanfield. Wir werden ihnen einen Anwalt besorgen.
Aber Ich hab doch genug Geld für einen Anwalt.
Wir haben ihre Finanzen überprüft. Deshalb wollen wir kein Risiko eingehen.
Oh nein, Detective. Ich weiß doch schon alles. Alles über euch alle. Ihr steckt alle unter einer Decke. Ich werde das beweisen, verlassen Sie sich darauf.
Kapitel 20
In meiner Gefängniszelle war es den ganzen Tag über dunkel. Etwa dreimal am Tag durchsuchten Gefängniswärter meine Zelle. Niemand durfte mich besuchen, das hieß auch dass ich überhaupt keinen Kontakt von der Außenwelt mitbekam. Die Tage vergingen wie Monate. Und diese schienen kein Ende zu nehmen. Doch ein Tag, es war ein Montag, war diesesmal ganz anders.
Etwa gegen 6.00 Uhr am Morgen ließ mich Chamberlain in sein Büro schleppen.
Guten Tag, sagte er mit freudiger Stimme. Setzen Sie sich doch erstmal.
Ich setzte mich still auf den Stuhl.
Nun, Bekennen Sie sich schuldig im Fall Gregory McEwan?
Meine Antwort kennen Sie ja bereits Detective, nicht wahr? Sprach Ich mit meiner gewohnt sturen Stimme. Doch dass ließ ihn völlig kalt.
Also gut, Wir werden Sie anklagen. Das heißt Sie werden im Gefängnis bleiben. Es gibt keine Kaution, und das heißt, dass auch der Prozess nun bald kommen wird, Miss Stanfield. Und zwar findet der am... Er guckte in seinen Unterlagen nach, und fuhr dann fort: Der findet am 23.04 statt. Ist ihnen das Recht?
Nein, natürlich nicht.
Ist ja auch egal... Also am 23.04!
Darf Ich Sie etwas fragen?
Ja natürlich... Bitteschön fahren Sie fort, Miss Stanfield...
Woher haben Sie denn die Beweise?
Ein anonymer Anruf gab uns den Tipp... Sind Sie jetzt zufrieden?
Ja.
Ach und, Diese Photos die ich ihnen damals zeigte, dass waren nur Fotomontagen. Ich hatte geglaubt, dass Sie irgendetwas wüssten. Na ja, und wenn man, zumindest bei manchen funktioniert dass, Also wenn man manchen Leuten klar macht, dass jemand tot ist, sagen sie durch den Schock meistens doch immer die Wahrheit. Es tut mir wirklich Leid. Vor ihrem Prozess wollte Ich ihnen das nicht vorenthalten. Ob Sie schuldig oder nicht schuldig sind, ist mir vollkommen egal. Es tut mir wirklich leid.
Okay, Sie können gehen.
Ich war so geschockt, dass Ich keinen Ton mehr heraus bekam. Meine Hände wurden schwerer. Mein Kopf wurde blasser und blasser, Ich fing an zu zittern. Und dann, naja dass weiß Ich selbst nicht so genau.
Kapitel 21
Sie braucht Ruhe... Sie können da jetzt nicht herein.
Bitte, Ich will zu ihr. Gehen Sie mir aus dem Weg.
Doctor Kalvin, kommen Sie schnell. Ein Mann versucht unerlaubt zu einer Patientin zu gelangen.
Hey, Sie da... Kommen Sie wieder zurück, sonst rufe Ich den Wachdienst. Was wollen Sie hier?
Ich will zu Lisa Stanfield, Doctor!
Sind Sie ein Familienmitglied oder ein Verwandter.
Nein, aber...
Tut mir Leid, aber Sie können dann dort nicht herein. Die Patientin braucht Ruhe.
Aber Ich kenne Sie doch... Bitte Doctor... Nur 2 Minuten.
Nein, dass kann Ich nicht machen.
Hören Sie, Ich bin Polizist...
Dann zeigen Sie mir erstmal ihre Marke,
Hier, sind Sie nun zufrieden?
Ja, doch erstmal rufe Ich das Department an, verstanden?
Alles klar...
...
Okay, Aber höchstens fünf Minuten...
Lisa? Wie geht es dir? Ist alles okay?
Oh! Robert...
Sch... Es tut mir Leid was Ich dir angetan habe. Ich werde das wieder gut machen, versprochen. Ich habe deine Situation einfach nicht erkannt, es tut mir so leid.
Hier, die Blumen sind für dich... Rote Rosen, deine Lieblingssorte.
Danke.
Übrigens, der Prozess wurde verschoben. Du hast also wieder genug Zeit, dich zu erholen.
Ich freue mich dass du da bist, Robert. Ich habe dich vermisst.
Ich dich auch. Ich will es zwar nicht zugeben, doch Ich empfinde immer noch sehr viel für dich.
Ihre fünf Minuten sind um.
Okay, Ich gehe dann mal wieder. Wenn du willst besuche Ich dich morgen noch einmal.
Ja, gerne. Ich freue mich auf dich.
Ich schien ein bischen verwirrt, dabei hatte Ich ja nur einen kleinen Schwächeanfall bekommen. Noch nie hatte sich Robert so um mich gekümmert. In unserer ganzen Ehe noch nicht. Erst Chamberlain, jetzt Robert. Es schien mir, als seien Sie nicht mehr Sie selbst. Und was war nun eigentlich mit Gregory, er kann doch beim Verhör nicht gelogen haben. Oder doch? Der Doctor kam in diesem Moment herein mit seinem gewohnten Lächeln, und teilte mir die Testergebnisse mit. Ich befand mich wohl auf dem Weg der Besserung. Eigentlich verstand Ich sowieso nichts von dem, was er versuchte mir mitzuteilen. Ich war zwar Ärztin, aber eigentlich nur spezialisiert für Gedächtnisverluste. Etwas verstand Ich aber dann doch. Nur noch eine Routineuntersuchung, und dann können Sie gehen. Na ja, und dann war er auch schon weg. Es waren die ersten Tage wo Ich endlich auch mal wieder ein Lächeln im Gesicht spüren konnte. Nach ein paar Tagen kam der Doctor auch schon wieder.Doch diesesmal ohne sein Lächeln, er wirkte angespannt, und gleichzeitig traurig. Wir haben nun die Testergebnisse. Wir müssen Sie wohl doch noch hierbehalten. Er schien mir irgendetwas zu verschweigen. Warum denn? Fragte Ich neugierig. Wir sind uns noch nicht ganz sicher, doch wenn es keinen Zweifel mehr gibt, informiere Ich Sie. Wir kucken erstmal, Miss Stanfield, nicht wahr? Eigentlich beunruhigte mich dass nicht, doch Ich war schon gespannt, was Ich denn haben sollte. Auf Anhieb fiel mir nichts ein. Deshalb machte Ich mir auch nicht unbegründet Gedanken um meine Gesundheit. Es ging mir im Moment sowieso viel mehr um Chamberlain. Seine Mimik, Sie kam mir so vertraut vor. Zu vertraut. Ich besann mich wieder, und fing langsam wieder an zu "leben". Doch das alles sollte nicht lange anhalten. Um genau zu sein, so lange bis Robert mich wieder besuchen kam. Hallo! Sagte er mit verstörter Stimme. Der Doctor hat mich geschickt um es dir zu sagen. Es ist ein ziemlicher Schock, Ich weiß. Es tut mir so leid. Was tut dir Leid ? Fragte Ich ängstlich. Die Ärzte haben einen, na ja... Wie soll Ich sagen...
Tränen liefen aus seinen Augen. Irgendetwas schien doch nicht zu stimmen.
Du... Du hast einen Gehirntumor im fortgeschnittenen Stadium, mehr kann Ich dir auch nicht sagen. Du musst mit dem Doctor sprechen, okay. Die Tränen wurden stärker, und er fing an mir Mut zu sprechen. Die Ärzte sind sehr gut, keine Sorge, Wir kriegen das in den Griff. Ich glaube an dich. Gemeinsam schaffen wir das. Ich schien gefasst. Keine Tränen flossen aus meinen Augen. Ich weiß nicht warum. Robert hielt meine Hand, und redete immer wieder auf mich ein. Eigentlich hörte Ich ihm gar nicht zu. Ich war wie in Trance. In dem Moment kam der Doctor in den Raum. Mr. Stanfield, würden Sie bitte den Raum verlassen, Ich muss mit der Patientin reden.
Aber natürlich, sagte Robert und verließ den Raum. Guten Tag. Ähm ihr Mann hat ihnen bestimmt schon gesagt, dass der Tumor sich im fortgeschrittenen Zustand befindet. Ja, entgegnete Ich. Wir haben den Tumor zu spät erkannt, und da er sich in der linken Hälfte des Gehirns befindet wo ihre Sprach - und Sehzentren liegen, erschwert das unsere Situation. Wir müssten sofort operieren. Nur, es gibt ein Problem. Die kleinsten Schäden die Sie kriegen könnten, wäre zum Beispiel: Blindheit. Oder eine Lähmung. Nur es besteht zu etwa sechzig Prozent eine Chance, das Sie die Operation nicht überstehen. Wir müssen Sie nun fragen. Wollen Sie operiert werden?
Wie viel Zeit hätte Ich denn, wenn Ich nicht operieren würde? Höchstens einen Monat, höchstens. Maximal 2 Wochen. Aber Sie müssen bedenken dass Sie viel länger überleben würden, wenn Sie die Erlaubnis geben. Dann folgen nur noch ein paar Operationen, und wenn alles gut geht, sind Sie in etwa einem Jahr vollkommen geheilt.
Ich werde kein Einverständnis geben.
Aber... Aber... Fuhr er entgegen. Sie werden sterben.
Ich weiß. Bitte lassen Sie mich nun in Ruhe. Und holen Sie Robert herein.
Er verließ den Raum. Ich wusste, dass Ich mir gerade mein eigenes Todesurteil gemacht hatte. Doch ich war glücklich, glücklich über alles was Ich in meinem Leben erreicht hatte. Glücklich.
Kapitel 22
Ich erhielt einen Tag später einen Brief vom zuständigen Gericht. Dort stand unter anderem, dass der Prozess nicht starten würde. Doch das rührte mich kaum. Ich beschloss die letzten Tage bei meinen Eltern auf dem Land zu verbringen. Der Doktor war zwar nicht glücklich damit, doch er ließ mich gehen...
Ich danke für's Lesen!
Copyright by Selissi
Für Ciao und Yopi weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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kehlchen, 16.05.2002, 16:46 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
puhhh, das nächste mal drucke ich mir das aus um lesen....
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