Kurzgeschichten Testberichte

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Tests und Erfahrungsberichte
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Eine Kurzgeschichte aus meiner Feder
5Pro:
Lest selbst
Kontra:
Dito
Empfehlung:
Nein
Hallo Leute !
Ich dachte mir ich poste auch mal eine meiner alten Kurzgeschichten die ich geschrieben habe. Diese hier ist eine (erfundene) Geschichte zu dem Rollenspiel "Vampire - Die Maskerade"; wenn euch hier nicht alles richtig erklärt wurde oder etwas schleierhaft erscheint, dann schreibt es als Kommentar, ich werde dann darauf eingehen.
Alles kann ich leider nicht erklären, da das Regelwerk (und unsere Abänderungen) viel zu umfangreich sind, um sie hier ewig zu posten - am besten solltet ihr euch dann z.B. bei http://www.f-shop.de das Regelbuch
bestellen...
Der Scherz
Kurzgeschichten über die Vampire
Rollenspielgruppe Hettenleidelheim
2000 by DamienB / Colonel
Langsam nippte der selbsternannte Imperator der Vampirgruppe 'Dark Angels' an seinem Wodka Martini mit Olive, während seine Freunde auf der Tanzfläche abtanzten. Den Mann im schwarzen Anzug, der die Disco betrat, bemerkte er natürlich sofort. Seine Freunde anscheinend auch, dennoch gingen sie ihren weiteren Aktivitäten nach. Schritt für Schritt kam der Mann auf den Imperator Smithy zu. "Wir müssen reden!" meinte er. Der Jungvampir nickte und folgte ihm nach draussen. Auch die anderen verabschiedeten sich fast synchron von ihren Tanzpartnern und folgten den beiden in eine dunkle Gasse. Dort zog der Mann in den schwarzen Klamotten einen Pflock ohne auf die anderen Clanmitglieder der Dark Angels aufmerksam zu werden. "Warum lasst ihr uns nicht einfach in Ruhe?" fragte der zu dieser Zeit 16-jährige Vampir. "Ihr seid ein Schandfleck auf diesem Planeten. Ihr trinkt das Blut der Lebenden und macht sie zu lebenden Toten. Ihr verschmutzt die Gedanken der Leute. Durch eure Musik. Eure Worte. Eure Taten!" Smithy holte aus und schlug dem Mann den Pflock aus der Hand. "Wir tuhen den Menschen schon lange kein Leid mehr. Ausser sie zwingen uns dazu oder haben es verdient!" ertönt eine Stimme hinter dem Vampirjäger. Gewandt
drehte er sich um und machte den katastrophalen Fehler, dem Imperator den Rücken zuzudrehen. Dennoch verhielt er sich ruhig. Der Mann blickte in die Augen von Damien, der zweite Vampir der Dark Angels, hinter dem der Rest des Clans stand. "Eure schwarze Präsenz ist aber nicht erwünscht!" "Du dürftest wohl in keiner Position sein so etwas zu sagen" knurrte Damien. Der Mann zuckte kurz und knurrte dann in einer tiefen Stimme zurück : "Und dir wird gleich das Licht ausgeblasen...dreckiger Vampir!" Damien wollte gerade ausholen um ihm einige Gesichtsknochen zu brechen, doch Smithy hielt ihn zurück. Also ging er wieder ein paar Schritt zurück und der Vampirjäger ging auch auf einige Entfernung von Imperator Smithy dem 1. (wie er sich selbst nennt). Dort zog er eine Armbrust, schoß und traf Smithy mitten in die Brust, an die Stelle wo das Herz lag. Dieser fiel einfach auf den Boden. Tina, getrieben von Wut und Schmerz rannte direkt auf den Mann zu, der ihr einen weiteren Pflock verpasste. Einige Meter weiter stürtzte sie zu Boden und blieb reglos dort liegen. Damien stand gelassen da. "Dein Leben hast du schon verwirkt" meinte er und
Paul stürmte zusammen mit Nick auf ihn zu. Von zwei Bolzen hinterrücks getroffen sanken auch diese Beiden zusammen. "Glaubt ihr wirklich, ich wäre so töricht ohne Verstärkung gegen euch zu kämpfen?" fragte der Vampirjäger in die Runde. Ein Teil von ihnen rannte weg. Nurnoch Casey und Damien waren letztendlich da. Casey klammerte sich ängstlich an ihren Freund, der nach wie vor gelassen da stand. "Ich hab Angst" flüsterte sie in sein Ohr. "Dir wird nichts passieren. Glaub' mir!" redete er auf sie ein. "Bist du bereit, von dem Angesicht dieses Planetens entfernt zu werden?" brüllte der Mann auf beide ein und sie wussten nicht, wer von ihnen jetzt gemeint war. Ein Schuß und Damiens' Freundin fiel auf den Boden, um dort mit einem leisen Stöhnen reglos liegen zu bleiben. Damien wandte sich dem Killer zu. "Und nun, willst
du mich auch töten?" "Für dich habe ich was ganz spezielles auf Lager!" "Ach, und was wäre das, du Flasche?" Der dunkelgewandete Mann zog ein kleines Fläschen mit einer Flüssigkeit darin. "Gleich wirst du brennen, Bastard!" Der Vampirjäger warf die Flasche in Richtung Vampir, der einen Versuch startete, auszuweichen. Er war sich nicht sicher, ob er wirklich getroffen hatte, doch als er die brennende, rechte Hand von Imperator Smithy in einer großen Flamme herumtaumeln sah, nur um auf den Boden zu fallen und weiterzubrennen. "Boß, die anderen..." sprach einer der Vampirjäger. "Um die kümmern wir uns ein andermal...wir werden sie kriegen!" Die drei Gestalten verliessen die Gasse.
***
Einen Monat später erwachte der Vampirjäger Georg Rice in seinem Bett in diesem versifften Hotel in Mannheim. Es war ein schöner Tag wie aus dem Bilderbuch. Die Sonne schien durch das Fenster hinein, die Vögel zwitscherten und auch nirgendwo das geringste Zeichen von Ärger. Plötzlich klopfte es an der Tür. Georg hiefte seinen Körper aus dem Bett
und öffnete mit seinem Schlüssel die Zimmertür. Vor dieser stand ein Page mit einem grossen Strauß Blumen in der Hand. "Die sind für sie. Hat ein Bote von einem Floristikgeschäft abgegeben." Der Vampirjäger nahm sie entgegen und machte eine Vase für sie bereit, während er überlegte, von wem sie stammen könnten. Hatte er eine heimliche Verehrerin? Oder erlaubte sich da nur jemand einen Scherz mit ihm? Vielleicht hat man sich auch in der Zimmernummer geirrt. Plötzlich
fiel Georgs Blick wieder auf die Blumen. An einer Rose war ein kleiner Zettel befestigt. Er schnitt ihn mit seinem Klappmesser von der Pflanze ab und las ihn sich durch. Auf ihm standen 4 Worte, die sein Blut in den Adern gefrieren liessen : Bald bist du tot! Er nahm sofort den Strauß und warf ihn zusammen mit der Nachricht schnell aus dem Fenster.
Was diese spontane Reaktion bei ihm ausgelöst hatte, wusste er selbst nicht genau. Nur wusste er, er war in Gefahr. Hat er jemand was böses getan in letzter Zeit? Trotz langem Grübeln wollte Rice nicht so recht einfallen, was das sollte oder von wem die Blumen sein könnten. Unentschlossen schnappte er sich seinen langen Mantel, steckte seine
Ausrüstung ein und machte sich auf den Weg. Wohin wusste er selbst nicht. "Wie wär's mit der Kirche?" dachte er nach. Natürlich - die Kirche war immer ein guter Ort um die Gedanken zu reinigen, sich sicher zu fühlen und auf Gottes Beistand zu hoffen. Auf seinem Weg sah der Vampirjäger über einiges hinweg : er bemerkte nicht, das ihm soeben jemand die Brieftasche entwendet hatte. Als er es bemerkt hatte, war es sowieso schon zu spät, also blieb er ruhig und setzte seinen Weg fort. Vor dem Hause Gottes traf er einen Haufen Jugendlicher, die sich über seinen langen Mantel lustig machten. "Ey, seht euch den Sherlock Holmes Verschnitt mal an! Alter, wir sind doch ned in de Vergagenheit!"
Georg ignorierte diese Sprüche und trat die ersten paar Stufen hinauf, als einer der Jugendlichen ihn festhielt. "Wohin so schnell, du Komiker?" "Ich möchte in die Kirche, das sieht man doch!" "Aber nich' ohne Wegzoll bezahlt zu haben!" "Wegzoll? Entschuldigung, ich sah das 'bitte zahlen' Schild nicht!" "Tja, so kann's gehen. Also, kost' nur
10 Maak. Bar auffe Kralle!" Rice täuschte dem Rowdy vor, er wolle seinen Geldbeutel zücken, den er ja aber nicht mehr besaß. Mit einer blitzschnellen Bewegung hatte der Vampirjäger seinem Gegenüber die Faust ins Gesicht gerammt, woraufhin dieser stöhnend umfiel. Seine kriminellen Freunde wollten gerade aufstehen, doch da kam der Pfarrer
angelaufen, der Georg in die Kirche holte. "Verzeiht ihnen" begann der Pfarrer, "Sie wissen nicht, was sie tun". "Ich weiß Hochwürden. Keiner von ihnen hat bestimmt je einen Gedanken an die wirklichen Dinge im Leben verschwendet" "Sagt, was führt euch her mein Sohn? Wollt ihr beichten oder seid ihr hier um den Segen des Herrn zu empfangen?" "Den
Segen. Ich habe ihn bitter nötig!" meinte Georg. Der Pfarrer wusste die Zusammenhänge nicht, trotzdem gab er dem Vampirjäger den Segen. "Wenn ihr etwas braucht mein Sohn, ihr findet mich vor dem Altar, wo ich zu Gott bete!" Der Pfarrer wandte sich von ihm ab und lief in die Richtung des Altars, vor den er sich kniete und begann ein stilles Gebet zu sprechen. Leise, um den Geistlichen nicht zu stören, setzte sich Georg auf einen Platz um noch etwas in der Kirche zu verharren. Auch diesmal wusste er nicht, wieso er sinnlos auf einem Platz saß, trotzdem verblieb er ruhig. Nach 10 Minuten stand er auf und verliess wieder die Kirche. Von der Gruppe Jugendlicher war nichts mehr zu sehen, also machte er sich auf den Nachhauseweg. An der Wohnungstür im Hotel stand in Blut geschrieben "Exitus" (Anm. D. Autors: lat. = Tod). Eilig rannte er zu dem nächsten Hotelbeamten, eine Putzfrau. "Wer hat diese Sachen an meine Zimmertür geschrieben???" brüllte er hysterisch. Die Frau, verängstigt von diesem plötzlichen, lauten Tonschwall, zuckte erst einmal zusammen. "Welche Sachen?" fragte sie mit bleichem Gesicht. Georg zerrte sie mit vor seine Tür und sie wusste nicht, woher diese Lettern waren, sie behauptete nur, das sie vor 5 Minuten noch nicht da waren. Auch andere Leute, die er fragte, wussten nichts. Als er schließlich von seinen Erkundigungen zurück kam, sah er, das die Putzfrau seine Tür wieder auf Hochglanz gebracht hatte. Langsam schlich er sich in das Zimmer. Er hatte Angst, das hier etwas war. Seinen Nackenhaare hatten sich aufgestellt und er begann den Raum zu durchsuchen, ohne zu wissen, nach was er schaute. Im Kühlschrank war alles normal, auch das Bett war in Ordnung, keine anderen Personen ausser ihm in der Unterkunft. "Hier bleibe ich keine Nacht länger" murmelte er, packte seine Koffer und huschte schnell an die Rezeption, wo er sein Zimmer bezahlte. Da er kein Auto hatte, rannte er mit dem Koffer in den Händen in die Richtung des nächsten Hotels. Dafür gebrauchte er den Weg durch viele dunkle Gassen und Hinterhöfe. Bald kam er auf einen großen Hof. Eine Art Gartentor versperrte ihm den weitern Weg. Das wäre für ihn aber kein Problem, er verfügte über große
Kräfte, mit denen er das Tor sicher aufbrechen könnte. Oder einfach drüberklettern, aber das war nicht sein Problem. Hinter sich hörte er ein leises Kichern, als er sich umdrehte sah er jedoch niemanden. Vielleicht hatte er sich auch nur geirrt...vielleicht. Georg schlich langsam auf die Tür zu, erklomm sie und landete auf der anderen Seite mit seinem Koffer in einer Matschpfütze. Da war es schon wieder. Ein leises Kichern, es schien ihn zu verfolgen. Ausser dem Kichern und dem Pochen seines eigenen Herzens hörte der Vampirjäger nichts. Das beunruhigte ihn noch mehr. Niemand, der ihm im Problemfall zu Hilfe eilen könnte. Rice richtete sich wieder auf, schnappte schnell seinen Koffer und rannte über den matschigen Boden der Gasse. Dennoch hörte er das Kichern, doch nun schienen es mehrere Stimmen zu sein, die sich über seine Hast lustig machten. Unerwartet hörte er auf einmal Schritte hinter sich. Ohne zu stoppen setzte er seinen Weg fort und schon bald hörte er nichts mehr. Kein Kichern, keine Schritte, nichts, ausser das Hupen des Wagens, vor den er gerade gelaufen war. Der BMW konnte gerade noch bremsen und Georg stürmte einfach weiter. In kurzer Zeit hatte er ein anderes Hotel erreicht, lief hinein und bemerkte nicht, welchen Dreck er machte. Matsch und Müll klebten an seinen Fußsohlen, den er wohl in diesen dunklen Gassen gesammelt hatte. Erschöpft schleppte er sich durch die Eingangstür und ging an den kleinen Rezeptionsschalter, hinter dem voller Erwartung der Rezeptionist stand. "Ich hätte
gerne ein Zimmer." "Dazu sind wir ja auch da. Macht 45 DM,- die Nacht, Frühstück inbegriffen" "Ja, das sollte reichen". Georg bezahlte den Preis und bekam seinen Zimmerschlüssel. Als er an der Tür angekommen war - Zimmer Nr. 7 hatte er -, steckte er den Schlüssel in das Schlüsselloch und öffnete somit die Tür. Das Zimmer war schlicht eingerichtet: ein Schrank für seine wichtigsten Sachen, ein Badezimmer, ein Bett. Kein Fernseher, kein Radio oder sonstiger Luxus. Das war Rice
aber auch egal, solange er sich hier verstecken konnte. Mit einem leisen Aufatmen lies er sich auf das Bett fallen und legte seinen Koffer daneben. Nachdem er die Schuhe ausgezogen hatte, legte er seine Füße hoch und überlegte, wer ihn jagen könnte. So sehr er sich anstrengte, es wollte ihm nicht einfallen. Vampire? Räuber? Killer? Es war ihm ein Rätsel. Plötzlich hörte er etwas vor dem zugezogenen Rolladen seines Fensters klopfen. Der Vampirjäger schnappte sich ein Messer und schlich langsam auf das Fenster zu. Er atmete noch einmal tief durch, zog dann die Schnur und zog den Rolladen herauf. Es war
nichts zu sehen, ausser die dunkle Nacht. Ein erneutes Unbehagen machte sich in seiner Brust breit. Der Angstschweiß stand ihm auf der Stirn, was für ihn untypisch ist, da er sich bisher selten gefürchtet hatte. Diesmal war es etwas anderes für ihn, denn normalerweise konfrontierte er immer seine Gegner, nicht sie ihn. Seine Beunruhigung war so groß, dass er es nicht mehr halten konnte und auf dem Klo verschwand. Auf einmal klopfte es an seiner Zimmertür - er war schon fast mit seinem 'Geschäft' fertig. Hastig erledigte er die restlichen 'Griffe', zog sich die Hosen hoch und sprang zur Tür. Unbewusst, was sich dahinter befand, öffnete er sie einfach um davor NIEMANDEN zu finden. Ein Scherz? Es war ihm nicht geheuer. Gerade als er sein Zimmertor schliessen wollte, fiel ihm etwas an der Zimmernummer auf. Statt Nr. 7 stand da jetzt 666. War es ein Teufel, der nach seinem Leben trachtete? Er knallte die Tür zu, verriegelte sie von innen und schob den Schrank davor. Ein kalter Luftzug lies Rice erschaudern, sein Fenster war geöffnet. Mit langsamen Schritten ging er auf es zu, um es dann zu schliessen. Der 'Diener Gottes' wie er sich seit einiger Zeit nannte, legte sich auf sein Bett und versuchte zu schlafen. Mitten in der Nacht hörte er plötzlich ein Kichern. Es war das selbe Kichern, wie er es auf der Gasse gehört hatte. Als er hochschreckte, sah er ein gutes Dutzend schwarzer Schatten in seinem Zimmer stehen. Es war kein Traum, er roch seinen schweiß, hörte die Geräusche, schnüffelte das Parfüm, das wohl einige der Schatten trugen. "Hi Georg. Lange nicht gesehen...." hörte er eine männliche Stimme. Sie kam ihm irgendwoher bekannt vor, er wusste bloss nicht woher. Schnell tastete der Vampirjäger in seiner Hosentasche herum, um etwas zu finden, mit dem er sich wehren könnte. "Tztztz...das würde ich lassen" sagte eine andere, weibliche Stimme. "Du weißt warum wir hier sind, nicht wahr?" "Ich weiß noch nicht mal, wer ihr seid!" schrie Rice. "Psssst, du willst doch niemand unnötig
aufwecken, oder? Vielleicht erinnerst du dich gleich..." Jemand schaltete das Licht an und Georg Rice war kurze Zeit geblendet, bis er endlich die Personen erkennen konnte. Es handelte sich um Smithy, Damien, Casey, Yasmine (die er bisher noch nicht kannte), Tina, Paul, Klaus und Nick. "Aber wie... ich dachte ihr wärt tot! Vorallem du!" rief
er und zeigte auf Damien. "Du hast gebrannt!" "Achso, meinst du das..." erwiderte dieser und lies Flammen auf seinem Körper erscheinen. Der Imperator (Smithy) ging mit gezogenem Katana auf ihn zu. Hastig versuchte der Vampirjäger doch noch etwas zu greifen mit dem er sich wehren konnte. "Warum?" war seine letzte Frage. Sein Kopf rollte auf den Boden und Smithy begann zu sprechen: "Tja, es war nur ein Scherz". Mit einem dreckigen Grinsen verschwanden er und seine Freunde ungesehen in die Nacht...
Akteuere : Smithy, der 16-jährige Imperator
Damien, die 15-jährige rechte Hand von Smithy
Casey, die 17-jährige rothaarige Freundin von Damien
Yasmine, die 16-jährige Hexe
Tina, die 16-jährige Freundin von Smithy
Paul, der 14-jährige Vampir
Klaus, der 14-jährige Vampir
Nick, der 14-jährige Vampir
Georg Rice, der 28-jährige Vampirjäger
Anmerkungen:
1.
Ich habe die Namen der Akteure (sofern sie der Realität entspringen) geändert, da ich nicht jeden gefragt habe, ob ich das hier posten kann UND sie ja auch ein Recht auf Anonymität haben.
2.
Die Vampirgruppe "Dark Angels" fing als Brut an und stieg zum Clan auf, wurde jedoch ab dann "Carpe Noctem" genannt. Wer Probleme damit hat - das sind gruppeninterne Regeln, aber auch im Regelbuch steht, das eine Brut zum Clan aufsteigen kann.
3.
Als "Damien" brennend herumgetaumelt ist, war das ein Trick. Mittwels "Lockruf der Flammen" hat er den Vampirjäger getäuscht.
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-10-16 15:44:31 mit dem Titel Eine weitere Kurzgeschichte von mir
!ANMERKUNG : Dieser Bericht bzw. diese Geschichte ist eine weitere die ich über unsere Rollenspielgruppe geschrieben habe; natürlich auch wieder frei erfunden. Die "Charakternamen", also die Namen der agierenden Personen habe ich auch wieder geändert... wenn irgendwelche größeren Fragen sind (die ich nicht beantwortet habe) könnt ihr in meiner anderen Geschichte lesen, das Vampire-Regelbuch unter http://www.f-shop.de kaufen oder mir eine E-Mail an DamienBelial@web.de schicken!
Eine Teile der Geschichte habe ich abgeändert, so dass man sie besser posten kann. Fühlt sich trotzdem jemand in irgendeiner Weise angegriffen, kann er ja ein Kommentar schreiben !
Ein Hauch des Okkulten
Kurzgeschichten über die Vampire
Rollenspielgruppe Hettenleidelheim
2000 by DamienB
Der junge, 19jährige Arbeitslose Tim lief über die Straßen von Grünstadt. Es war dunkel. Es war finstere Nacht. Er war unterwegs um sich mit seinen Freunden zu treffen. Eine letzte Mutprobe und er wäre der Gruppe näher als er je für möglich gehalten hätte. Dennoch hatte er Furcht. Furcht vor seiner Mutprobe, Furcht vor seinem Anführer zu
versagen. Dieser Gedanke allein lies ihn erschaudern. Der "Gangleader" verzeiht kein Versagen. Letztlich traf er am vereinbarten Treffpunkt ein. Ängstlich blickte er sich um. Wo waren seine Freunde, die anderen Raufbolde? Sie werden doch nicht wohl wieder gegangen sein, um ein paar (Unschuldige) zu verprügeln oder Tiere aus Spaß zu töten? Und das ohne ihn ? "Huschte da nicht ein Schatten?" geisterte es in seinen Gedanken. Sicher hatte er sich nur getäuscht. Aber was, wenn nicht? Trotz seiner Angst setzte er seinen Weg fort. Der Treffpunkt war eine alte Holzhütte
im Wald. Nach kurzem Umsehen hatte er sie entdeckt. Trotzem sah er keinen anderen. Weder seine Freunde, noch den Anführer, einen Wanderer oder sonstwen. Das einzige was er sah, war ein kleiner Umschlag auf dem Boden der Hütte. Entschlossen ging er darauf zu und hob ihn auf. Mit einem leisen knacken öffnete er das Stück Karton und fand darin
nur ein kleines, mit Blut beschriebenes Stück Papier. In roten Lettern stand darauf : Gehe 1 Kilometer nördlich in den Wald von hier. Dort wirst du eine Hütte finden, in der sich seltsame Leute aufhalten sollen. Durchsuche diese Hütte und bringe mindestens 3 Beweise dafür mit, das du dort warst. Versage nicht! Versager brauchen wir nicht! Es
ist nur ein Test, also bleib' ruhig! Tim war dennoch unruhig geworden. Was wenn es diese Hütte gar nicht gäbe? Was wenn es sie tatsächlich gäbe, dort aber nur ein paar Waldschrate wohnen würden? Sollte er sie ermorden? Er wusste es nicht. Trotzdem gab er sich einen Ruck und ging den Weg ab. Plötzlich knackte es im Gebüsch. Erschrocken blieb
der 19-jährige stehen und lies seinen Blick durch den Wald schweifen. Nichts. Das beunruhigte ihn. Da war es schon wieder. Tims Puls raste. "Werde ich verfolgt? Soll ich mich durch einen Ruf bemerkbar machen?" Es war für ihn unmöglich einen klaren Gedanken zu fassen. Wie aus dem nichts kam auf einmal ein Wolf aus dem Gebüsch geschossen...
geschossen war nicht der passende Ausdruck. Eher gesprungen. Das Tier blieb mitten vor dem jungen Psychopathen auf dem Weg stehen, beobachtete ihn und sprang tief in den Wald, wo er wieder verschwand. "Sollte das eine Warnung sein? Nein, der Chef will mich nur testen! Ich darf nicht aufgeben!" Der "Menschentöter in Ausbildung" ging einfach weiter. Es schillerte plötzlich etwas durch den Wald. Tim schlug einige kleine Äste und Zweige zur Seite und sah sie : das musste die Hütte sein, von der auf dem Brief die Rede war. Sie stand auf einer wirklich kleinen Lichtung umgeben von einem Kreis aus dichtem Wald. Aus dem inneren drang gedimmtes Licht. Mutig setzte der 19-jährige einen Fuß vor den anderen und trat darauf zu. Im Mondlicht sah er auf dem Dach des kleinen Hauses etwas schillern. Metall? Nach genauerer Betrachtung erkannte er den Lauf eines Maschinengewehres. Schnell sprang er zurück in das Dickicht und begann sein Vorhaben noch einmal zu überdenken. "Gehe ich dort hinein, bin ich vielleicht ein toter Mann. Gehe ich nicht dort rein, ist der Chef sauer und ich bin auch ein toter Mann. Trete ich jedoch dort ein, schnappe mir die Beweise und komme in
Sicherheit wieder aus dem Wald heraus, bin ich in den Augen meines Anführers würdig und werde in die Gruppe aufgenommen." Tim war schwer am nachdenken. Soll er oder soll er nicht? Er sah sich unruhig um, als sich aber immernoch nichts tat, verlies er sein Versteck und ging nochmal auf dieses Bauwerk zu. In der Hütte war wirklich nur eine kleine Lampe an der Decke aufgehängt. Da erkannte der junge Mann mehrere Kisten auf dem Boden. Sie waren nicht verschlossen und darin fand er mehrere Gewehre, nebst passender Munition. "Wenn ich mir so ein Ding schnappe" huschte es durch seinen Kopf "habe ich viel bessere Chancen!" Entschlossen ergriff er es, sah es sich kurz an und lud es dann, wie er es in zahlreichen Actionfilmen gesehen hatte. Unter einer hölzernen Klappe fand er eine Treppe, die einen Stock tiefer führte. Aha! Diese kleine Hütte war also nur Fassade. Er folgte der Treppe hinunter und fand einen gemütlich eingeräumten Wohnraum vor, der gut beleuchtet war. In der Mitte auf einem kreisrunden Teppich sah er ein großes Sofa vor einem Fernseher stehen. 'Rechterhand' daneben, sah er eine Küche, mit großem Kühlschrank, Spüle, Arbeitsfläche und und und... 'Linkerhand' war ein großes Regal an der Wand befestigt, in dem dutzende, wenn nicht sogar hunderte Bücher standen. Darunter, auf einem kleinen Tisch stand eine CD-Player Anlage, die von vier großen Boxen in den Ecken des Raumes verstärkt war. Daneben standen mehrere CD-Ständer mit vielen Compact Discs. Leise schlich er darauf zu und sah
die Scheiben durch. Zuallererst sah er nur Metal-CD's : "...But Lost We Are" von "Chastisement", "Master of Puppets" von "Metallica", "Angels Fall Firs" von "Nightwish" und diverses anderes. Etwas darunter befanden sich mehrere Scheiben, die er auf den ersten Blick nicht zuordnen konnte. Seltsame Namen wie "Lothlorien" oder "Saltatio Mortis" fielen ihm auf... Danach fand er noch Punk von "Slime" und "Wizo". "Ein sehr eigenartiger Musikgeschmack" dachte sich Tim. Er persönlich hörte das, was die anderen hörten, aber das tat nichts zur Sache. Plötzlich hörte er Schritte auf einer weiteren Treppe, die noch tiefer führte. Blitzschnell sah er sich um. Keine Möglichkeit sich zu verstecken. Schweiß stand auf seiner Stirn. Er richtete die Waffe auf den Treppenaufgang. Langsam erkannte er die Konturen des Wesens das
dort heraufkam: es hatte zumindest einen menschlichen Körper. "Sag mal, Yaz, bist du hier?" fragte eine weibliche Stimme. Plötzlich blickte die Person mitten auf den jungen Burschen. "Oh, hallo! Wir haben hier nur selten Besuch..." Dann fiel der Blick der Frau, die wohl gerade mal an die 17 Jahre zählte auf die Waffe, die Tim in den Händen hielt.
"Und noch seltener haben wir Besuch, der den Besitzer dieses Hauses mit einer Schußwaffe bedroht!" Mit leicht gerötetem Kopf lies der Mann die Waffe sinken. Die Schönheit der jungen Dame hatte ihm den Atem geraubt. "Nein, nein, es ist nur so..." stammelte er. "Ich habe mich im Wald verirrt und..." "Und dann schnappst du dir einfach so eine von
unseren Knarren, gehst hier runter und bedrohst uns, hm?" setzte die rothaarige, bezaubernde Frau seinen Satz fort. "Uns?" fragte Tim unschlüssig. "Uns. Wir sind hier ca. 20 Leute. Wie heisst du denn? Ich bin Casey." "Ähm, ja, ich bin Tim!" stellte er sich vor. Immernoch den Mann mit ihrem Blick musternd setzte Casey zu einem weiteren Satz an. "Schön dich zu treffen...Tim. Du hast dich also im Wald verirrt. Mit welchem Ziel bist du denn überhaupt hier hinein gekommen?" "Tja, ähm... eigentlich wollte ich mich mit einigen Freunden treffen." "Meinst du diese Typen in den Bomberjacken? Ich habe sie gesehen, nur ein paar hundert Meter von hier. Du musst einfach über den kleinen Pfad nach Norden gehen und dann bist du da." "Allerdings sollte ich auch noch etwas mitbringen..." meinte er und lies seinen Blick durch das Haus
schweifen. "Das ist kein Problem. Wir haben hier genug Alkohol" nickte die Rothaarige. Sie ging herrüber zum Kühlschrank, holte dort einen ganzen Kasten Bier heraus und drückte ihn Tim in die Hand, der mittlerweile das Gewehr beiseite gelegt hatte. "Aber..." stammelte er. Die junge Frau lies sich dadurch nicht aufhalten und drückte ihm ein paar weiter Flaschen Alc in die Hand. Das kam ihm nicht geheuer vor. Er begann sich unruhig umzuschauen um so schnell wie möglich abzuhauen. Leider fand er keinen anderen Ausweg, ausser die Treppe, durch die er just hier eingedrungen war. Die Rothaarige suchte weiterhin den großen Raum ab und steckte ihm noch anderes Zeug wie Süssigkeiten in die Taschen. Er verstand nicht, was das alles soll. Zu guter letzt gab sie ihm noch ein Jesuskreuz mit, warf ihn heraus und nun stand der junge Psychopath alleine auf der Lichtung. Ein leises Klicken verriet ihm, das eine Tür hinter ihm geschlossen wurde. Was blieb ihm nun anderes übrig, als den kleinen Pfad nach Norden zu gehen? Der 19-jährige folgte dem Weg und sah einen kleinen aufgetürmten Hügel aus etwas, was er auf diese Entfernung noch nicht definieren konnte. Behende schlich er sich
voran und blieb dann mit weit aufgerissenen Augen stehen : der Berg bestand aus den Leichen seiner Freunde. Grauenhafte Angst stieg in dem Mann auf und er stolperte ein paar Schritte zurück, wo ein aus dem Boden ragender Ast ihn zu Boden segeln lies. Es knackte hinter seinem Rücken im Dickicht. Schnell riss er den Kopf herum und sah in die Augen eines ca. 16-jährigen Jungens. "Aha aha aha, wer hat sich denn hierher verirrt?" Tim konnte nicht antworten. Er stand unter Schock. "Na, hat dir etwas die Sprache verschlagen. Vielleicht die toten Körper deiner verrückten Kumpels? Glaube mir, sie haben es verdient zu sterben. Und du wolltest ihnen beitreten, hat man mir gesagt. Mächtig großer Fehler!" Ängstlich robbte der junge 'Freak' nach vorne, um sich durch die Büsche in Sicherheit zu schlagen. "Du kommst nicht weit!" hörte er die Stimme des anderen Kerls. Ohne Vorwarnung stand eine weitere Person vor ihm. Sie sah etwas älter aus wie der Andere. Mit einem verschwiegenen Lächeln kam er auf ihn zu. "Lasst mich in Frieden! Ich tuhe alles für euch!" "Sorry, du hast unser Versteck gefunden. Wir können dich nicht leben lassen!" "Aber...aber..." "Nix aber aber! Dein Schicksal ist besiegelt!" Der Junge kam auf ihn zu und mit einem einzigen Schlag war der Kopf Tims abgetrennt. Da trat der 15-jährige an Tims Mörder heran und begann mit ihm zu sprechen. "Musst du immer so brutal an die Sache heran gehen?" "Tja, es war eben..." "Nur ein Test, ich weiß. Gehen wir noch einen trinken?" "Ok."
Akteuere :
Tim als ein dreckiger Psychopath
Casey, die 15-jährige Rothaarige
Damien, der 15-jährige Vampir
Smithy, der 16-jährige Vampir
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-10-21 19:17:31 mit dem Titel Eine Geschichte die ich für die Schule geschrieben habe
Hi Leute !
Ich habe es ja vorher (meines Wissens) schonmal angekündigt, das ich eine Geschichte veröffentlichen will, die ich in der Schule geschrieben habe. Der erste Teil ist der Vorgegebene, denn wir sollten die Geschichte ja weiterschreiben.
Das ich den zweiten Teil geschrieben habe, kann man vielleicht an einem kleinen "Stilumbruch" bemerken :-)
Teil 1
Vergiss, Wenn Du Kannst !
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Christine nahm die Abkürzung und fuhr über die schmale Straße, die am Hang des Bergwaldes entlangführte. Ganz rasch senkte sich eine unheimliche Dunkelheit über das Land. Die Natur schien den Atem anzuhalten, die Luft war zum Schneiden dick, die tiefe Stille hatte etwas Unheilvolles. Dann war das Gewitter über Christine, ein Blitz folgte dem anderen, in ununterbrochener Folge donnerte es, der Himmel öffnete seine Schleusen, aber sie fuhr weiter. Und so bemerkte sie den Wagen, der ihr an einer Kurve entgegenkam, erst, als sein Nebellicht sie blendete. Instinktiv riss sie das Lenkrad herum und stieß mit der Stirn gegen die Windschutzscheibe. Ein heftiger Schmerz ließ sie zusammensacken und die Augen schließen. Das laute Fluchen einer tiefen Männerstimme brachte sie zu sich. "Donnerwetter nochmal, können Sie nicht vorsichtiger fahren bei diesem Unwetter ? Eine Frau am Steuer! Das sagt alles!" Sich über sie beugend, fragte er freundlicher : "Es ist doch alles in Ordnung? Sie haben sich doch nicht verletzt ?" "Nur eine Beule wird meine Stirn schmücken, aber daran werde ich schon nicht zugrunde gehen. So, und nun muss ich weiterfahren!" "Sind sie verrückt? Bei dem Wetter!" antwortete er. "Bitte, halten sie mich nicht auf, ich muss aufs Postamt, es ist dringend", flüsterte sie, dann verlor sie das Bewusstsein.
Als sie wieder zusich kam, lehnte sie an seinem Wagen. "Wo bringen Sie mich denn hin?" stieß sie hervor. "Ins Trockene, oder glauben Sie, dass Sie in diesem Zustand bis ins Dorf hätten kommen können ?" Der Wagen hielt vor einem Haus, das schmal und ein Stockwerk hoch war. "Das ist doch das Jagdhaus von Baron Percha ?" flüsterte sie. "Percha ist mein Freund, er hat es mir überlassen", sagte er kurz. "So, und nun wird nicht geredet, sondern gehandelt !" Rasch hob er sie von ihrem Sitz hoch und trug sie durch den winzigen Vorraum in die tiefe Dunkelheit eines Zimmers. Behutsam wurde Christine auf ein weiches Fell gebettet.
"Verhalten Sie sich ganz still", sagte seine Stimme, "ich mache nur Licht." Gleich darauf wurde der Raum erhellt. Die Petroleumlampe war zsichen ihrem Retter und ihr, so sah sie ihn zuerst nur als riesige
Silhouette. Besorgt beugte er sich über sie, jetzt sah sie deutlich seine Zühe, und ihr Herz begann in einem süßen Erschrecken zu pochen. Noch nie zuvor hatte Christine einen solchen Mann gesehen. Sein Haar war von einem dunklen Braun, die Haut gebräunt, die Nase kurz und stumpf. Seine dunkelblauen Augen musterten sie. Vorsichtig streifte er die nasse Decke von ihrem Kopf. Ihr langes, schimmerndes Haar kam zum Vorschein. Als er ein wenig zur Seite trat, fiel der Lampenschein auf ihr liebliches Gesicht. Unwillkürlich stieß er einen überraschten Laut aus (Anm. von mir : 'nen Furz???). "Mein Gott, Sie sind ja fast noch ein Kind !" rief er. Ihr kleiner Mund lächelte scheu. "Ich habe mich noch gar nicht für Ihre Hilfe bedankt, Herr ..." Ihm kam es lächerlich vor, ihr in dieser Situation seinen recht pompös klingenden vollen Namen zu nennen. So unterschlug er, dass er Fürst Arco zum Rhein war und sagte nur : "Ich heiße Alexander, meine Freunde rufen mich Sascha !"
(Anm. von mir : Sind die doof?) "Und ich werde Christine gerufen!" "Was für ein reizender Name!" (*schleim*) Beim Lachen entblößte er sein kräftiges Gebiss (Anm. von mir : Aber ned ganz). Auch bemerkte sie jetzt das Grübchen in seinem Kinn. "Sie sind ja bis auf die Haut durchnässt", hörte sie ihn sagen. "Sie müssen sofort etwas anderes anziehen. Nehmen Sie meinen Bademantel." Vorsichtig, als wäre sie zerbrechlich, führte er sie auf den Duschraum zu. Als sie in einem viel zu großen Bademantel wieder herauskam, roch es nach Kaffee. "Trinken
Sie, das wird Ihnen guttun", sagte der Mann. Er reichte ihr die frisch gefüllte Tasse, und ihre Hände berührten sich. In diesem Augenblick durchzuckte sie ein süßer Schmerz. Dann wurde es still im Raum. Das Rauschen des Regens war jetzt sanfter, im Kamin knackte das Holz. Ein Heimchen (Anm. von mir: So ne Grille), das neben dem Kamin hauste, begann ganz fein zu zirpen.....................
Teil 2
Vergiss es doch endlich, verdammt !
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Das Licht, welches von dem Kaminfeuer ausgestrahlt wurde, leuchtete ihre Gesichter einseitig an. Sie blickten sich in die Augen, doch keiner der beiden wusste den Gesichtsausdruck des anderen zu deuten. Christine fühlte sich unbehaglich und musste etwas tun; sie stand auf. Arco war dadurch aus seiner Starre erwacht. "Ähm, möchtest du etwas Essen ? Ich habe nicht viel da, aber ..." "Ja gerne..." Eine fast unerträgliche Spannung lag im Raum. Alexander bzw. Sascha verliess den Raum und sie sah sich in der Jagdhütte um; ihre Konzentration war sehr
beeinträchtigt und so blieb ihr Blick an einer goldbeschichteten Wanduhr haften. Sie fragte sich, ob er vielleicht der Sohn des Barons war...
Es tippte etwas auf ihre Schulter und sie fuhr erschrocken herum. Vor ihr stand der junge Mann, der sie angefahren hatte und er hielt einen Teller mit zwei belegten Broten darauf, welchen er ihr überreichte. An das Essen konnte sie nicht denken; von dem Mann im Raum ging eine seltsame Kraft aus, die nach ihr zu greifen schien und an ihr zerrte, dennoch blieb er ruhig und gelassen bei ihr stehen. "Keinen Hunger mehr ?" fragte er. "Doch, doch" sagte sie hastig und ergriff eines der Brote. Langsam und etwas schüchtern nahm sie einen kleinen Bissen.
"Warum warst du eigentlich so spät noch auf dem Fahrrad unterwegs ?" Christine wurde nachdenklich und fasste sich an die Stirn. Ein kurzer, stechender Schmerz durchfuhr sie, als sie die Beule, welche mittlerweile schon eine ungesunde, blaue Färbung angenommen hatte, anfasste. "Ich... ich weiss es nicht mehr genau... wahrscheinlich
wollte ich nach Hause !" "Tut mir leid, aber eigentlich wolltest du ins Dorf und zur Post fahren. Du sagtest es sei dringend..." "Oh... naja, es dürfte jetzt ohnehin zu spät sein, um den Brief an Papa abzuschicken... weshalb warst du so tief in der Nacht noch unterwegs ?" Arco runzelte kurz die Stirn und schien nachzudenken. "Geschäfte" war seine einzige Antwort. Alexander (Anm. von mir : Wie viel Namen hat der Kerl eigentlich) ergriff wieder das Wort : "Was ist das für eine Geschichte mit deinem Vater ?" Christine fasste sich ein Herz und begann
ihrem "Gastgeber" davon zu erzählen. Sie erzählte von ihren finanziellen Problemen und dass der Vater in das Ausland gefahren ist, weil er dort einen besser bezahlten Job bekam. Er schickt regelmässig Geld herrüber und kommt nur an Weihnachten und manchmal an Geburtstagen herrüber. Die Beiden waren noch lange nicht fertig, sich zu unterhalten - da jetzt endlich eine Gesprächsgrundlage da war, begannen sie über alles Mögliche zu reden. Arco wurde Christine immer sympathischer; sie fühlte sich auch immer mehr zu ihm hingezogen. Mitten in der Nacht - es
war schon sehr spät geworden - wehte plötzlich ein kalter Hauch durch die Hütte und bliess die alte Petroleumlampe aus. Christine erschrak, als Sachas Augen ihr rötlich entgegenleuchteten. Sie fiel von ihrem Stuhl und Arco zündete unter lautem Fluchen das Licht wieder an. Als er sich umdrehte, war das rötliche Leuchten seiner Augen wieder verschwunden. Er streckte seinem Gast die Hand entgegen, die diese Hilfe allerdings nur zögernd annahm. Als sie wieder vor ihr stand, hatte sie Angst vor ihm, dennoch fühlte sie sich zu ihm hingezogen...
Er umfasste ihr Taille mit seinen Händen und sie sah ihm in die ausdruckslosen Augen. "Was ist denn passiert ?" fragte er. Christine schüttelte es; sie hatte Angst und ihre Nackenhaare hatten sich aufgestellt. Alexander sah sie an und begann sie zu Umarmen; es war ein leidenschaftlicher Moment für beide. Ihre Umarmung kam Christine
wie eine Unendlichkeit vor - doch sie wurde von einem kurzen Schmerz der sich wie eine Rasierklinge durch die Haut schnitt aus ihrer Trance gerissen. Warme Flüssigkeit rann ihren Hals herunter und die Pein schlug in ein wohliges Gefühl voller Zärtlichkeit und Exstase um. Es kam ihr so vor, als drehten sie sich in einem Kreis aus blauem Licht, er hielt sie eng während sie fast der Bewusstlosigkeit nahe war. Das blaue Licht vermehrte sich; immer mehr kleine, blaue Spiegelreflexe umgaben sie, zu denen sich bald Lichtkugeln in gelber, grüner und roter Farbe gesellten.
Sie sah nicht genau was vor sich ging; in einer Art Halbschlaf sah sie einen Löffel mit Honig vor sich in der Luft schweben. Er drehte sich und der süsse Nektar tropfte auf ihren Mund herab. Sie öffnete eben denselben und schluckte den Honig - der aussergewöhnlich bitter schmeckte - herunter. Plötzlich durchfuhr sie ein unbeschreiblicher
Schmerz und sie rollte zwischen den Farbkugeln hin und her. Ausser hellen Blitzen, den Farbkugeln und ihrem eigenen Verderben konnte sie nichts mehr wahrnehmen...
...es war einen Tag später, als sie wieder zu sich kam. Ihr Atem war flach, sie spürte ihn kaum; die Schmerzen waren vollkommen verschwunden und sie rollte sich zur Seite. Zu ihrem Erstaunen lag sie in ein großes Himmelbett mit rotem Bezug. Gedämmtes Licht ging von einigen Lampen an der Decke des großen Raumes aus. "Wo bin ich ?" fragte sie sich selbst. Sie sprang auf und ging ein paar Schritte ziellos auf eine andere Tür zu, die sie vage wahrnahm. Plötzlich knarzte es hinter ihr. Langsam und ängstlich drehte sie sich herum und sah das eine andere Tür geöffnet
wurde. Sascha stand im Raum. "Gut geschlafen, meine Liebste ?" wollte er wissen. Christine wusste nicht was sie sagen sollte; sie stotterte ein bisschen und nickte letzendlich doch nur. Ihr Gastgeber war in edlen Klamotten gekleidet - edler, als sie es ihm zugemutet hatte. "Darf ich mich vorstellen ? Mein richtiger und voller Name ist
eigentlich Fürst Arco zum Rhein..." "Was ?" rief Christine nur verblüfft. "Darf ich dir meine Familie vorstellen ?" wollte Arco wissen. Christine nickte nur ganz kurz und konnte sich immer noch nicht abfinden, das der Mann, welcher sie angefahren hatte, von Adel war.
Sie folgte ihm in ein riesiges Wohnzimmer, in dem mehrere Personen standen. Es waren wohl so an die 15 Stück. Davon setzten sich Drei in Bewegung und kamen auf das Pärchen zu. Einen älteren Mann mit Schnauzbart stellte Arco als seinen Vater vor - Baron Ludwig Percha. Die nebenstehende Frau, die noch sehr jugendlich wirkte, stellte er als
seine Mutter Yvonne vor. Der jüngere Mann der den beiden noch beiwohnte, war sein Zwillingsbruder Sascha... "Aha, der Neuankömmling in unserer Familie ist erwacht. Willkommen in unserer bescheidenen Wohnung; es freut mich, sie als Schwiegertochter zu haben..." bemerkte der ältere Herr. Christine war von diesem Informationsschwall völlig
aus dem Konzept gebracht; sie als Schwiegertochter ? Sie kannte den Fürsten doch erst seit einem Tag...
"Du hast bestimmt Hunger..." meinte Alexander. Christine nickte schüchtern und Arco ging aus dem Raum. Seine Eltern musterten den Neuankömmling (Christine) von oben bis unten. "Nun ja; hat Arco ihnen schon etwas über sein wahres Wesen erzählt ?" fragte Baron Percha. Sie schüttelte den Kopf und wusste gar nichts mit dem Satz anzufangen, den
sie just gehört hatte. Die Tür hinter ihr öffnete sich wieder. Der junge Fürst trat in den Raum und hatte einen jungen Mann, der wie wild strampelte auf seinem Rücken. "Was ist hier los ?" wollte Christine wissen, die in diesem Moment über ihr Erstaunen hinweggekommen ist. Alexander stellte den Mann, der geknebelt war, auf die Füße und sagte zu ihr : "Du hattest doch Hunger !". Er zog den Mann an den Haaren, so das dessen Hals entblößt war. Eine magische Anziehungskraft ging von der Halsschlagader auf Christine aus. Sie hielt an sich und blieb leicht geschockt dort stehen wo sie war. "W-w-was ?" war alles, was sie in dem Moment herausbrachte. Die Eltern und der Bruder von dem Fürsten drängten sie, zu beissen. Sie hielt den Druck bald nicht mehr aus und biss dem angsterfüllten Mann mit ihren spitzen Zähnen (von denen sie vorher noch nicht bemerkt hatte) in den Hals. Sie kleckerte ein bisschen und das amüsierte die Zuschauer... seither lebt Christine entfernt von ihrer Familie und streift zusammen mit ihrem Prinzen durch die Nächte. Keiner ihrer Angehörigen hat sie seitdem mehr gesehen, obwohl sie eine tiefe Trauer empfindet, das sie ihre Familie nicht mehr besuchen kann... weiterlesen schließen -
Der Hund "Holly" in der Hundeschule
Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Nein
Ein Hund rannte, so schnell er konnte, auf seinen Pfoten die Straße entlang.
Dabei hing seine Zunge weit heraus und sein Atem ging schwer. Doch der graue
Lieferwagen kam immer näher. Der Hund wechselte die Richtung und stand
plötzlich vor einer Wand. Rasch drehte er sich herum und begann zu knurren.
Damit er bedrohlicher aussah, richtete er sein zotteliges Fell auf. Langsam
und vorsichtig kam der Mann, mit dem langen Stab an dem eine Schlinge hing,
näher. Obwohl sich der Hund wehrte, zog er ihn zum Wagen und sperrte ihn
ein. Der Wagen fuhr zum Tierheim. Dort wurde der Hund wieder in einen Käfig
gesperrt und wartete traurig darauf, wie es weiterging.
Der kleine Michael hatte Geburtstag und sein größter Wunsch sollte nun in
Erfüllung gehen. Bisher bekam er jede Menge Plüschhunde, sogar einer mit
blauem Fell war darunter. Doch nun, meinten seine Eltern, sei er groß genug
für einen richtigen Hund. So fuhren Michael und seine Eltern in das
Tierheim. Zunächst erkundigte sich der Vater nach einem Welpen. Aber es gab
gerade keine jungen Hunde und so gingen sie in das Hundehaus im Tierheim, um
zu sehen, welcher Hund Michael am besten gefiel. Langsam ging Michael an den
Käfigen entlang. Am liebsten hätte er alle mitgenommen, so sehr mochte er
Hunde. Bei manchen Käfigen machte er einen Schritt zurück, als die Hunde
laut bellend an den Käfigstangen hochsprangen.
Doch dann blieb er vor einem Käfig stehen. Darin saß ein mittelgroßer Hund
mit hell- und dunkelbraunem, zotteligem Fell, einem weißen Fleck auf der
Brust und einer einzelnen weißen Pfote. Der Hund saß vor der geschlossenen
Tür und schaute Michael traurig mit seinen großen, braunen Augen an. Diesen
Hund wollte Michael haben, denn er gefiel ihm besonders gut. Obwohl seine
Eltern ihm gesagt hatten, daß er nicht einfach fremde Hunde anfassen solle,
ging Michael in die Knie und steckte die Hand durch die Gitterstäbe. Der
Hund kam langsam näher, schnüffelte an Michaels Hand und fing gleich an
daran zu lecken. Das kitzelte so sehr, dass Michael lachen mußte. "Den will
ich haben!!" rief Michael. Auch der Hund schien sich zu freuen, sprang an
den Stäben hoch und leckte immer noch an Michaels Hand.
Die Hundebetreuerin erzählte, dass sie den Hund erst eingefangen hatten, es
sich um eine Hündin handele und sie noch keinen Namen habe. "Ich werde sie
Holly nennen", rief Michael erfreut und der Hündin schien der Name auch
zugefallen, denn als Michael sie ansprach, hob sie ihre Ohren und sah ihn
erwartungsvoll an. Michaels Mutter fragte: "Möchtest Du Dir nicht noch die
anderen Hunde ansehen?" Aber Michael schüttelte den Kopf. "Nein, ich möchte
diesen Hund haben, sie sieht so lustig aus mit ihren Ohren. Schau doch nur,
das Eine steht richtig aufrecht und das Andere hängt so halb herunter. Holly
ist auch ganz lieb. Bitte, bitte, diesen Hund." Michaels Mutter tauschte
einen fragenden Blick mit dem Vater aus und beide begannen zu lächeln. "Wir
nehmen diese Hündin", sagte Michaels Mutter zu der Hundebetreuerin. Während
Michaels Eltern die nötigen Papiere ausfüllten, spielte Michael mit Holly,
die immer noch im Käfig warten mußte.
Nachdem alles erledigt war, kamen die Eltern mit einem Pfleger zurück.
Dieser schloß den Käfig auf, legte Holly das Halsband an und befestigte eine
Leine daran. Auf die Frage, ob er denn den Hund nehmen möchte, rief Michael
ganz laut "Ja!" und stürmte auf sie zu. Holly spürte, dass es zu Ihrem neuen
Zuhause ging und sie nie wieder in einen Käfig mußte. Deshalb freute sie
sich so sehr, dass Holly die ganze Zeit an ihm hochsprang. Als Michael mit
ihr und seinen Eltern zum Auto ging, zog Holly so stark an der Leine, dass
Michael Mühe hatte, sie zu halten.
Zu Hause angekommen, zeigte Michael Holly das ganze Haus vom Dachboden bis
zum Keller. Stolz führte Michael die Hündin in seinem Zimmer herum und blieb
vor einem großen Korb stehen. "Das ist dein Schlafplatz und jetzt zeige ich
dir den Garten." Beide verließen das Zimmer, liefen die Treppe hinunter und
rannten in den Garten. Dort spielten sie, bis beide völlig außer Atem waren
und Michaels Mutter sie zum Abendessen rief.
Am nächsten Morgen, als Michaels Mutter in sein Zimmer kam um ihn zu wecken,
fand sie Holly im Bett neben Michael. Nach mehreren Versuchen erhob sich
Holly und trottete verschlafen in ihr Körbchen. Aber dort blieb sie nicht
lange, sondern folgte Michael in das Badezimmer. Interessiert schaute sie
Michael beim Waschen und Anziehen zu.
Auch beim Frühstück wich sie Michael nicht von der Seite und freute sich
über die kleinen Leckereien, die er ihr unbemerkt unter den Tisch hielt.
Holly und Michael waren sehr traurig, als die Mutter erklärte, dass Holly
nicht mit in die Schule könne. Die Mutter versprach Michael, solange er in
der Schule war, sich um Holly zu kümmern und mit ihr Gassi zu gehen.
In der Schule konnte sich Michael nur sehr schwer auf den Unterricht
konzentrieren. Immer mußte er an seinen Hund denken. Er war froh, als das
Läuten die letzte Stunde beendete und er nach Hause laufen konnte.
Nachdem Michael von Holly überschwenglich begrüßt wurde, mußte er von seiner
Mutter hören, wie schlecht die Hündin erzogen war. Auf der Straße wollte sie
an jedem Hochspringen um ihn zu begrüßen oder sie zog so stark an der Leine,
dass es sehr schwer war Holly überhaupt zu halten.
Gegen Abend berichtete die Mutter ihrem Mann davon. "Dann muß Holly eben
auch in die Schule und dort wird sie es bestimmt lernen" schlug Michael beim
Abendessen vor. Die Eltern überlegten und der Vater schlug vor, am
Wochenende eine Hundeschule zu besuchen.
Michael war überrascht, eine Schule für Hunde hatte er sich anders
vorgestellt. Es gab hier kein Klassenzimmer mit Stühlen und Tischen, auch
die Tafel fehlte. Statt dessen spielte sich alles im Freien ab. Es war eine
große Wiese mit einigen Holzwänden und verschiedenen Geräten. Michael und
Holly sahen sich unsicher um, doch seine Eltern munterten die Beiden auf.
Der Trainer erklärte Michael einige wichtige Begriffe und die wichtigsten
Kommandos. Denn nicht nur die Hündin Holly mußte in der Hundeschule lernen,
sondern auch Michael. Vom Trainer erfuhr Michael, wie er mit Holly sprechen
mußte, damit sie ihm gehorchte. Es kam auf die Stimme an und wie er die
Kommandos betonte.
Nach einer Weile hatte Michael seine Angst überwunden und es fing an Spaß zu
machen. Holly machte es ebenfalls viel Spaß. Sie hörte immer besser, wenn
Michael ihr "bei Fuß" befahl. Anschließend kam ein Hindernisparcour, bei dem
Holly durch einen Tunnel, über eine Wippe und um Slalomstangen laufen mußte.
Michael war so begeistert von den Übungen, dass er Holly alles zeigte, indem
er selbst den Parcour ablief. Zum Schluß sprangen beide fast gleichzeitig
über einige Hürden.
Die Zeit verging und Holly lernte immer besser und schneller ihre Lektionen
in der Hundeschule. Bis es eines Tages zu einer wichtigen Prüfung ging. Die
Eltern feuerten Michael und Holly an. Stolz zeigte Michael, wie Holly auf
jeden seiner Zurufe reagierte und sich entweder vor ihm setzte, sich
hinlegte oder von ihm entfernte. Dann kam der Parcour, und dieses mal wurde
nach Zeit gewertet. Michael durfte nur noch neben den Hindernissen laufen
und Holly gar nicht mehr helfen. Aber dass brauchte er auch nicht, denn sie
konnte die Übungen schon ganz allein.
Am Ende hatten die Beiden die beste Zeit und gewannen den Wettbewerb. Mit
einem strahlenden Lächeln nahm Michael die Siegerurkunde entgegen und auch
den kleinen Pokal. Seine Eltern waren sehr stolz auf ihn und Holly bekam
einige extra Leckereien. Zufrieden fuhren alle gemeinsam nach Hause, wobei
Michael immer wieder aufgeregt von dem Wettkampf und davon, wie er und Holly
den Pokal bekommen hatte, erzählte.
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-06-12 20:26:35 mit dem Titel Der Hund "Holly" in der Hundeschule (Bitte nicht bewerten Fehler)
Ein Hund rannte, so schnell er konnte, auf seinen Pfoten die Straße entlang.
Dabei hing seine Zunge weit heraus und sein Atem ging schwer. Doch der graue
Lieferwagen kam immer näher. Der Hund wechselte die Richtung und stand
plötzlich vor einer Wand. Rasch drehte er sich herum und begann zu knurren.
Damit er bedrohlicher aussah, richtete er sein zotteliges Fell auf. Langsam
und vorsichtig kam der Mann, mit dem langen Stab an dem eine Schlinge hing,
näher. Obwohl sich der Hund wehrte, zog er ihn zum Wagen und sperrte ihn
ein. Der Wagen fuhr zum Tierheim. Dort wurde der Hund wieder in einen Käfig
gesperrt und wartete traurig darauf, wie es weiterging.
Der kleine Michael hatte Geburtstag und sein größter Wunsch sollte nun in
Erfüllung gehen. Bisher bekam er jede Menge Plüschhunde, sogar einer mit
blauem Fell war darunter. Doch nun, meinten seine Eltern, sei er groß genug
für einen richtigen Hund. So fuhren Michael und seine Eltern in das
Tierheim. Zunächst erkundigte sich der Vater nach einem Welpen. Aber es gab
gerade keine jungen Hunde und so gingen sie in das Hundehaus im Tierheim, um
zu sehen, welcher Hund Michael am besten gefiel. Langsam ging Michael an den
Käfigen entlang. Am liebsten hätte er alle mitgenommen, so sehr mochte er
Hunde. Bei manchen Käfigen machte er einen Schritt zurück, als die Hunde
laut bellend an den Käfigstangen hochsprangen.
Doch dann blieb er vor einem Käfig stehen. Darin saß ein mittelgroßer Hund
mit hell- und dunkelbraunem, zotteligem Fell, einem weißen Fleck auf der
Brust und einer einzelnen weißen Pfote. Der Hund saß vor der geschlossenen
Tür und schaute Michael traurig mit seinen großen, braunen Augen an. Diesen
Hund wollte Michael haben, denn er gefiel ihm besonders gut. Obwohl seine
Eltern ihm gesagt hatten, daß er nicht einfach fremde Hunde anfassen solle,
ging Michael in die Knie und steckte die Hand durch die Gitterstäbe. Der
Hund kam langsam näher, schnüffelte an Michaels Hand und fing gleich an
daran zu lecken. Das kitzelte so sehr, dass Michael lachen mußte. "Den will
ich haben!!" rief Michael. Auch der Hund schien sich zu freuen, sprang an
den Stäben hoch und leckte immer noch an Michaels Hand.
Die Hundebetreuerin erzählte, dass sie den Hund erst eingefangen hatten, es
sich um eine Hündin handele und sie noch keinen Namen habe. "Ich werde sie
Holly nennen", rief Michael erfreut und der Hündin schien der Name auch
zugefallen, denn als Michael sie ansprach, hob sie ihre Ohren und sah ihn
erwartungsvoll an. Michaels Mutter fragte: "Möchtest Du Dir nicht noch die
anderen Hunde ansehen?" Aber Michael schüttelte den Kopf. "Nein, ich möchte
diesen Hund haben, sie sieht so lustig aus mit ihren Ohren. Schau doch nur,
das Eine steht richtig aufrecht und das Andere hängt so halb herunter. Holly
ist auch ganz lieb. Bitte, bitte, diesen Hund." Michaels Mutter tauschte
einen fragenden Blick mit dem Vater aus und beide begannen zu lächeln. "Wir
nehmen diese Hündin", sagte Michaels Mutter zu der Hundebetreuerin. Während
Michaels Eltern die nötigen Papiere ausfüllten, spielte Michael mit Holly,
die immer noch im Käfig warten mußte.
Nachdem alles erledigt war, kamen die Eltern mit einem Pfleger zurück.
Dieser schloß den Käfig auf, legte Holly das Halsband an und befestigte eine
Leine daran. Auf die Frage, ob er denn den Hund nehmen möchte, rief Michael
ganz laut "Ja!" und stürmte auf sie zu. Holly spürte, dass es zu Ihrem neuen
Zuhause ging und sie nie wieder in einen Käfig mußte. Deshalb freute sie
sich so sehr, dass Holly die ganze Zeit an ihm hochsprang. Als Michael mit
ihr und seinen Eltern zum Auto ging, zog Holly so stark an der Leine, dass
Michael Mühe hatte, sie zu halten.
Zu Hause angekommen, zeigte Michael Holly das ganze Haus vom Dachboden bis
zum Keller. Stolz führte Michael die Hündin in seinem Zimmer herum und blieb
vor einem großen Korb stehen. "Das ist dein Schlafplatz und jetzt zeige ich
dir den Garten." Beide verließen das Zimmer, liefen die Treppe hinunter und
rannten in den Garten. Dort spielten sie, bis beide völlig außer Atem waren
und Michaels Mutter sie zum Abendessen rief.
Am nächsten Morgen, als Michaels Mutter in sein Zimmer kam um ihn zu wecken,
fand sie Holly im Bett neben Michael. Nach mehreren Versuchen erhob sich
Holly und trottete verschlafen in ihr Körbchen. Aber dort blieb sie nicht
lange, sondern folgte Michael in das Badezimmer. Interessiert schaute sie
Michael beim Waschen und Anziehen zu.
Auch beim Frühstück wich sie Michael nicht von der Seite und freute sich
über die kleinen Leckereien, die er ihr unbemerkt unter den Tisch hielt.
Holly und Michael waren sehr traurig, als die Mutter erklärte, dass Holly
nicht mit in die Schule könne. Die Mutter versprach Michael, solange er in
der Schule war, sich um Holly zu kümmern und mit ihr Gassi zu gehen.
In der Schule konnte sich Michael nur sehr schwer auf den Unterricht
konzentrieren. Immer mußte er an seinen Hund denken. Er war froh, als das
Läuten die letzte Stunde beendete und er nach Hause laufen konnte.
Nachdem Michael von Holly überschwenglich begrüßt wurde, mußte er von seiner
Mutter hören, wie schlecht die Hündin erzogen war. Auf der Straße wollte sie
an jedem Hochspringen um ihn zu begrüßen oder sie zog so stark an der Leine,
dass es sehr schwer war Holly überhaupt zu halten.
Gegen Abend berichtete die Mutter ihrem Mann davon. "Dann muß Holly eben
auch in die Schule und dort wird sie es bestimmt lernen" schlug Michael beim
Abendessen vor. Die Eltern überlegten und der Vater schlug vor, am
Wochenende eine Hundeschule zu besuchen.
Michael war überrascht, eine Schule für Hunde hatte er sich anders
vorgestellt. Es gab hier kein Klassenzimmer mit Stühlen und Tischen, auch
die Tafel fehlte. Statt dessen spielte sich alles im Freien ab. Es war eine
große Wiese mit einigen Holzwänden und verschiedenen Geräten. Michael und
Holly sahen sich unsicher um, doch seine Eltern munterten die Beiden auf.
Der Trainer erklärte Michael einige wichtige Begriffe und die wichtigsten
Kommandos. Denn nicht nur die Hündin Holly mußte in der Hundeschule lernen,
sondern auch Michael. Vom Trainer erfuhr Michael, wie er mit Holly sprechen
mußte, damit sie ihm gehorchte. Es kam auf die Stimme an und wie er die
Kommandos betonte.
Nach einer Weile hatte Michael seine Angst überwunden und es fing an Spaß zu
machen. Holly machte es ebenfalls viel Spaß. Sie hörte immer besser, wenn
Michael ihr "bei Fuß" befahl. Anschließend kam ein Hindernisparcour, bei dem
Holly durch einen Tunnel, über eine Wippe und um Slalomstangen laufen mußte.
Michael war so begeistert von den Übungen, dass er Holly alles zeigte, indem
er selbst den Parcour ablief. Zum Schluß sprangen beide fast gleichzeitig
über einige Hürden.
Die Zeit verging und Holly lernte immer besser und schneller ihre Lektionen
in der Hundeschule. Bis es eines Tages zu einer wichtigen Prüfung ging. Die
Eltern feuerten Michael und Holly an. Stolz zeigte Michael, wie Holly auf
jeden seiner Zurufe reagierte und sich entweder vor ihm setzte, sich
hinlegte oder von ihm entfernte. Dann kam der Parcour, und dieses mal wurde
nach Zeit gewertet. Michael durfte nur noch neben den Hindernissen laufen
und Holly gar nicht mehr helfen. Aber dass brauchte er auch nicht, denn sie
konnte die Übungen schon ganz allein.
Am Ende hatten die Beiden die beste Zeit und gewannen den Wettbewerb. Mit
einem strahlenden Lächeln nahm Michael die Siegerurkunde entgegen und auch
den kleinen Pokal. Seine Eltern waren sehr stolz auf ihn und Holly bekam
einige extra Leckereien. Zufrieden fuhren alle gemeinsam nach Hause, wobei
Michael immer wieder aufgeregt von dem Wettkampf und davon, wie er und Holly
den Pokal bekommen hatte, erzählte.
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-06-12 20:23:52 mit dem Titel Der Hund "Holly" in der Hundeschule (Bitte nicht bewerten Fehler)
Ein Hund rannte, so schnell er konnte, auf seinen Pfoten die Straße entlang.
Dabei hing seine Zunge weit heraus und sein Atem ging schwer. Doch der graue
Lieferwagen kam immer näher. Der Hund wechselte die Richtung und stand
plötzlich vor einer Wand. Rasch drehte er sich herum und begann zu knurren.
Damit er bedrohlicher aussah, richtete er sein zotteliges Fell auf. Langsam
und vorsichtig kam der Mann, mit dem langen Stab an dem eine Schlinge hing,
näher. Obwohl sich der Hund wehrte, zog er ihn zum Wagen und sperrte ihn
ein. Der Wagen fuhr zum Tierheim. Dort wurde der Hund wieder in einen Käfig
gesperrt und wartete traurig darauf, wie es weiterging.
Der kleine Michael hatte Geburtstag und sein größter Wunsch sollte nun in
Erfüllung gehen. Bisher bekam er jede Menge Plüschhunde, sogar einer mit
blauem Fell war darunter. Doch nun, meinten seine Eltern, sei er groß genug
für einen richtigen Hund. So fuhren Michael und seine Eltern in das
Tierheim. Zunächst erkundigte sich der Vater nach einem Welpen. Aber es gab
gerade keine jungen Hunde und so gingen sie in das Hundehaus im Tierheim, um
zu sehen, welcher Hund Michael am besten gefiel. Langsam ging Michael an den
Käfigen entlang. Am liebsten hätte er alle mitgenommen, so sehr mochte er
Hunde. Bei manchen Käfigen machte er einen Schritt zurück, als die Hunde
laut bellend an den Käfigstangen hochsprangen.
Doch dann blieb er vor einem Käfig stehen. Darin saß ein mittelgroßer Hund
mit hell- und dunkelbraunem, zotteligem Fell, einem weißen Fleck auf der
Brust und einer einzelnen weißen Pfote. Der Hund saß vor der geschlossenen
Tür und schaute Michael traurig mit seinen großen, braunen Augen an. Diesen
Hund wollte Michael haben, denn er gefiel ihm besonders gut. Obwohl seine
Eltern ihm gesagt hatten, daß er nicht einfach fremde Hunde anfassen solle,
ging Michael in die Knie und steckte die Hand durch die Gitterstäbe. Der
Hund kam langsam näher, schnüffelte an Michaels Hand und fing gleich an
daran zu lecken. Das kitzelte so sehr, dass Michael lachen mußte. "Den will
ich haben!!" rief Michael. Auch der Hund schien sich zu freuen, sprang an
den Stäben hoch und leckte immer noch an Michaels Hand.
Die Hundebetreuerin erzählte, dass sie den Hund erst eingefangen hatten, es
sich um eine Hündin handele und sie noch keinen Namen habe. "Ich werde sie
Holly nennen", rief Michael erfreut und der Hündin schien der Name auch
zugefallen, denn als Michael sie ansprach, hob sie ihre Ohren und sah ihn
erwartungsvoll an. Michaels Mutter fragte: "Möchtest Du Dir nicht noch die
anderen Hunde ansehen?" Aber Michael schüttelte den Kopf. "Nein, ich möchte
diesen Hund haben, sie sieht so lustig aus mit ihren Ohren. Schau doch nur,
das Eine steht richtig aufrecht und das Andere hängt so halb herunter. Holly
ist auch ganz lieb. Bitte, bitte, diesen Hund." Michaels Mutter tauschte
einen fragenden Blick mit dem Vater aus und beide begannen zu lächeln. "Wir
nehmen diese Hündin", sagte Michaels Mutter zu der Hundebetreuerin. Während
Michaels Eltern die nötigen Papiere ausfüllten, spielte Michael mit Holly,
die immer noch im Käfig warten mußte.
Nachdem alles erledigt war, kamen die Eltern mit einem Pfleger zurück.
Dieser schloß den Käfig auf, legte Holly das Halsband an und befestigte eine
Leine daran. Auf die Frage, ob er denn den Hund nehmen möchte, rief Michael
ganz laut "Ja!" und stürmte auf sie zu. Holly spürte, dass es zu Ihrem neuen
Zuhause ging und sie nie wieder in einen Käfig mußte. Deshalb freute sie
sich so sehr, dass Holly die ganze Zeit an ihm hochsprang. Als Michael mit
ihr und seinen Eltern zum Auto ging, zog Holly so stark an der Leine, dass
Michael Mühe hatte, sie zu halten.
Zu Hause angekommen, zeigte Michael Holly das ganze Haus vom Dachboden bis
zum Keller. Stolz führte Michael die Hündin in seinem Zimmer herum und blieb
vor einem großen Korb stehen. "Das ist dein Schlafplatz und jetzt zeige ich
dir den Garten." Beide verließen das Zimmer, liefen die Treppe hinunter und
rannten in den Garten. Dort spielten sie, bis beide völlig außer Atem waren
und Michaels Mutter sie zum Abendessen rief.
Am nächsten Morgen, als Michaels Mutter in sein Zimmer kam um ihn zu wecken,
fand sie Holly im Bett neben Michael. Nach mehreren Versuchen erhob sich
Holly und trottete verschlafen in ihr Körbchen. Aber dort blieb sie nicht
lange, sondern folgte Michael in das Badezimmer. Interessiert schaute sie
Michael beim Waschen und Anziehen zu.
Auch beim Frühstück wich sie Michael nicht von der Seite und freute sich
über die kleinen Leckereien, die er ihr unbemerkt unter den Tisch hielt.
Holly und Michael waren sehr traurig, als die Mutter erklärte, dass Holly
nicht mit in die Schule könne. Die Mutter versprach Michael, solange er in
der Schule war, sich um Holly zu kümmern und mit ihr Gassi zu gehen.
In der Schule konnte sich Michael nur sehr schwer auf den Unterricht
konzentrieren. Immer mußte er an seinen Hund denken. Er war froh, als das
Läuten die letzte Stunde beendete und er nach Hause laufen konnte.
Nachdem Michael von Holly überschwenglich begrüßt wurde, mußte er von seiner
Mutter hören, wie schlecht die Hündin erzogen war. Auf der Straße wollte sie
an jedem Hochspringen um ihn zu begrüßen oder sie zog so stark an der Leine,
dass es sehr schwer war Holly überhaupt zu halten.
Gegen Abend berichtete die Mutter ihrem Mann davon. "Dann muß Holly eben
auch in die Schule und dort wird sie es bestimmt lernen" schlug Michael beim
Abendessen vor. Die Eltern überlegten und der Vater schlug vor, am
Wochenende eine Hundeschule zu besuchen.
Michael war überrascht, eine Schule für Hunde hatte er sich anders
vorgestellt. Es gab hier kein Klassenzimmer mit Stühlen und Tischen, auch
die Tafel fehlte. Statt dessen spielte sich alles im Freien ab. Es war eine
große Wiese mit einigen Holzwänden und verschiedenen Geräten. Michael und
Holly sahen sich unsicher um, doch seine Eltern munterten die Beiden auf.
Der Trainer erklärte Michael einige wichtige Begriffe und die wichtigsten
Kommandos. Denn nicht nur die Hündin Holly mußte in der Hundeschule lernen,
sondern auch Michael. Vom Trainer erfuhr Michael, wie er mit Holly sprechen
mußte, damit sie ihm gehorchte. Es kam auf die Stimme an und wie er die
Kommandos betonte.
Nach einer Weile hatte Michael seine Angst überwunden und es fing an Spaß zu
machen. Holly machte es ebenfalls viel Spaß. Sie hörte immer besser, wenn
Michael ihr "bei Fuß" befahl. Anschließend kam ein Hindernisparcour, bei dem
Holly durch einen Tunnel, über eine Wippe und um Slalomstangen laufen mußte.
Michael war so begeistert von den Übungen, dass er Holly alles zeigte, indem
er selbst den Parcour ablief. Zum Schluß sprangen beide fast gleichzeitig
über einige Hürden.
Die Zeit verging und Holly lernte immer besser und schneller ihre Lektionen
in der Hundeschule. Bis es eines Tages zu einer wichtigen Prüfung ging. Die
Eltern feuerten Michael und Holly an. Stolz zeigte Michael, wie Holly auf
jeden seiner Zurufe reagierte und sich entweder vor ihm setzte, sich
hinlegte oder von ihm entfernte. Dann kam der Parcour, und dieses mal wurde
nach Zeit gewertet. Michael durfte nur noch neben den Hindernissen laufen
und Holly gar nicht mehr helfen. Aber dass brauchte er auch nicht, denn sie
konnte die Übungen schon ganz allein.
Am Ende hatten die Beiden die beste Zeit und gewannen den Wettbewerb. Mit
einem strahlenden Lächeln nahm Michael die Siegerurkunde entgegen und auch
den kleinen Pokal. Seine Eltern waren sehr stolz auf ihn und Holly bekam
einige extra Leckereien. Zufrieden fuhren alle gemeinsam nach Hause, wobei
Michael immer wieder aufgeregt von dem Wettkampf und davon, wie er und Holly
den Pokal bekommen hatte, erzählte.
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-06-12 20:26:04 mit dem Titel Der Hund "Holly" in der Hundeschule (Bitte nicht bewerten Fehler)
Ein Hund rannte, so schnell er konnte, auf seinen Pfoten die Straße entlang.
Dabei hing seine Zunge weit heraus und sein Atem ging schwer. Doch der graue
Lieferwagen kam immer näher. Der Hund wechselte die Richtung und stand
plötzlich vor einer Wand. Rasch drehte er sich herum und begann zu knurren.
Damit er bedrohlicher aussah, richtete er sein zotteliges Fell auf. Langsam
und vorsichtig kam der Mann, mit dem langen Stab an dem eine Schlinge hing,
näher. Obwohl sich der Hund wehrte, zog er ihn zum Wagen und sperrte ihn
ein. Der Wagen fuhr zum Tierheim. Dort wurde der Hund wieder in einen Käfig
gesperrt und wartete traurig darauf, wie es weiterging.
Der kleine Michael hatte Geburtstag und sein größter Wunsch sollte nun in
Erfüllung gehen. Bisher bekam er jede Menge Plüschhunde, sogar einer mit
blauem Fell war darunter. Doch nun, meinten seine Eltern, sei er groß genug
für einen richtigen Hund. So fuhren Michael und seine Eltern in das
Tierheim. Zunächst erkundigte sich der Vater nach einem Welpen. Aber es gab
gerade keine jungen Hunde und so gingen sie in das Hundehaus im Tierheim, um
zu sehen, welcher Hund Michael am besten gefiel. Langsam ging Michael an den
Käfigen entlang. Am liebsten hätte er alle mitgenommen, so sehr mochte er
Hunde. Bei manchen Käfigen machte er einen Schritt zurück, als die Hunde
laut bellend an den Käfigstangen hochsprangen.
Doch dann blieb er vor einem Käfig stehen. Darin saß ein mittelgroßer Hund
mit hell- und dunkelbraunem, zotteligem Fell, einem weißen Fleck auf der
Brust und einer einzelnen weißen Pfote. Der Hund saß vor der geschlossenen
Tür und schaute Michael traurig mit seinen großen, braunen Augen an. Diesen
Hund wollte Michael haben, denn er gefiel ihm besonders gut. Obwohl seine
Eltern ihm gesagt hatten, daß er nicht einfach fremde Hunde anfassen solle,
ging Michael in die Knie und steckte die Hand durch die Gitterstäbe. Der
Hund kam langsam näher, schnüffelte an Michaels Hand und fing gleich an
daran zu lecken. Das kitzelte so sehr, dass Michael lachen mußte. "Den will
ich haben!!" rief Michael. Auch der Hund schien sich zu freuen, sprang an
den Stäben hoch und leckte immer noch an Michaels Hand.
Die Hundebetreuerin erzählte, dass sie den Hund erst eingefangen hatten, es
sich um eine Hündin handele und sie noch keinen Namen habe. "Ich werde sie
Holly nennen", rief Michael erfreut und der Hündin schien der Name auch
zugefallen, denn als Michael sie ansprach, hob sie ihre Ohren und sah ihn
erwartungsvoll an. Michaels Mutter fragte: "Möchtest Du Dir nicht noch die
anderen Hunde ansehen?" Aber Michael schüttelte den Kopf. "Nein, ich möchte
diesen Hund haben, sie sieht so lustig aus mit ihren Ohren. Schau doch nur,
das Eine steht richtig aufrecht und das Andere hängt so halb herunter. Holly
ist auch ganz lieb. Bitte, bitte, diesen Hund." Michaels Mutter tauschte
einen fragenden Blick mit dem Vater aus und beide begannen zu lächeln. "Wir
nehmen diese Hündin", sagte Michaels Mutter zu der Hundebetreuerin. Während
Michaels Eltern die nötigen Papiere ausfüllten, spielte Michael mit Holly,
die immer noch im Käfig warten mußte.
Nachdem alles erledigt war, kamen die Eltern mit einem Pfleger zurück.
Dieser schloß den Käfig auf, legte Holly das Halsband an und befestigte eine
Leine daran. Auf die Frage, ob er denn den Hund nehmen möchte, rief Michael
ganz laut "Ja!" und stürmte auf sie zu. Holly spürte, dass es zu Ihrem neuen
Zuhause ging und sie nie wieder in einen Käfig mußte. Deshalb freute sie
sich so sehr, dass Holly die ganze Zeit an ihm hochsprang. Als Michael mit
ihr und seinen Eltern zum Auto ging, zog Holly so stark an der Leine, dass
Michael Mühe hatte, sie zu halten.
Zu Hause angekommen, zeigte Michael Holly das ganze Haus vom Dachboden bis
zum Keller. Stolz führte Michael die Hündin in seinem Zimmer herum und blieb
vor einem großen Korb stehen. "Das ist dein Schlafplatz und jetzt zeige ich
dir den Garten." Beide verließen das Zimmer, liefen die Treppe hinunter und
rannten in den Garten. Dort spielten sie, bis beide völlig außer Atem waren
und Michaels Mutter sie zum Abendessen rief.
Am nächsten Morgen, als Michaels Mutter in sein Zimmer kam um ihn zu wecken,
fand sie Holly im Bett neben Michael. Nach mehreren Versuchen erhob sich
Holly und trottete verschlafen in ihr Körbchen. Aber dort blieb sie nicht
lange, sondern folgte Michael in das Badezimmer. Interessiert schaute sie
Michael beim Waschen und Anziehen zu.
Auch beim Frühstück wich sie Michael nicht von der Seite und freute sich
über die kleinen Leckereien, die er ihr unbemerkt unter den Tisch hielt.
Holly und Michael waren sehr traurig, als die Mutter erklärte, dass Holly
nicht mit in die Schule könne. Die Mutter versprach Michael, solange er in
der Schule war, sich um Holly zu kümmern und mit ihr Gassi zu gehen.
In der Schule konnte sich Michael nur sehr schwer auf den Unterricht
konzentrieren. Immer mußte er an seinen Hund denken. Er war froh, als das
Läuten die letzte Stunde beendete und er nach Hause laufen konnte.
Nachdem Michael von Holly überschwenglich begrüßt wurde, mußte er von seiner
Mutter hören, wie schlecht die Hündin erzogen war. Auf der Straße wollte sie
an jedem Hochspringen um ihn zu begrüßen oder sie zog so stark an der Leine,
dass es sehr schwer war Holly überhaupt zu halten.
Gegen Abend berichtete die Mutter ihrem Mann davon. "Dann muß Holly eben
auch in die Schule und dort wird sie es bestimmt lernen" schlug Michael beim
Abendessen vor. Die Eltern überlegten und der Vater schlug vor, am
Wochenende eine Hundeschule zu besuchen.
Michael war überrascht, eine Schule für Hunde hatte er sich anders
vorgestellt. Es gab hier kein Klassenzimmer mit Stühlen und Tischen, auch
die Tafel fehlte. Statt dessen spielte sich alles im Freien ab. Es war eine
große Wiese mit einigen Holzwänden und verschiedenen Geräten. Michael und
Holly sahen sich unsicher um, doch seine Eltern munterten die Beiden auf.
Der Trainer erklärte Michael einige wichtige Begriffe und die wichtigsten
Kommandos. Denn nicht nur die Hündin Holly mußte in der Hundeschule lernen,
sondern auch Michael. Vom Trainer erfuhr Michael, wie er mit Holly sprechen
mußte, damit sie ihm gehorchte. Es kam auf die Stimme an und wie er die
Kommandos betonte.
Nach einer Weile hatte Michael seine Angst überwunden und es fing an Spaß zu
machen. Holly machte es ebenfalls viel Spaß. Sie hörte immer besser, wenn
Michael ihr "bei Fuß" befahl. Anschließend kam ein Hindernisparcour, bei dem
Holly durch einen Tunnel, über eine Wippe und um Slalomstangen laufen mußte.
Michael war so begeistert von den Übungen, dass er Holly alles zeigte, indem
er selbst den Parcour ablief. Zum Schluß sprangen beide fast gleichzeitig
über einige Hürden.
Die Zeit verging und Holly lernte immer besser und schneller ihre Lektionen
in der Hundeschule. Bis es eines Tages zu einer wichtigen Prüfung ging. Die
Eltern feuerten Michael und Holly an. Stolz zeigte Michael, wie Holly auf
jeden seiner Zurufe reagierte und sich entweder vor ihm setzte, sich
hinlegte oder von ihm entfernte. Dann kam der Parcour, und dieses mal wurde
nach Zeit gewertet. Michael durfte nur noch neben den Hindernissen laufen
und Holly gar nicht mehr helfen. Aber dass brauchte er auch nicht, denn sie
konnte die Übungen schon ganz allein.
Am Ende hatten die Beiden die beste Zeit und gewannen den Wettbewerb. Mit
einem strahlenden Lächeln nahm Michael die Siegerurkunde entgegen und auch
den kleinen Pokal. Seine Eltern waren sehr stolz auf ihn und Holly bekam
einige extra Leckereien. Zufrieden fuhren alle gemeinsam nach Hause, wobei
Michael immer wieder aufgeregt von dem Wettkampf und davon, wie er und Holly
den Pokal bekommen hatte, erzählte.
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-06-13 13:52:46 mit dem Titel Detschland der Zukunft
Hier etwas von der Zukunft:
„Aber wenn sie Jaroslawl jetzt nehmen?“
„Werden Ihnen Ihre Kameraden bereits entgegenfliehen...“
Oberstleutnant Feranitz war schon für übermorgen in seine Stellung zurückbeordert – die letzte Festung des Kleist-Bollwerks.
Kriegsminister Freiherr von Craven erschütterte es, daß der junge Mann ihn nie um Protektion anging. Wo er doch das Schlachten fürchtete wie jeder.
Vormittags waren sie in der Nationalgalerie gewesen, dann hatte der Minister in seiner Dachgeschoßwohnung für beide gekocht; Trockenfleisch mit sardischem Käse. Aber Feranitz nutzte nie etwas aus.
Die kleinen Privilegien... Wieviel hatten sie aber auch zu schultern. Die Mädchen, die mit jungfräulich offenen Brüsten und Gänseblümchen im Haar an Ihnen vorübergesprungen waren, hatten sie gegrüßt. „Heil Humboldt!“ – Aber den meisten waren ihre Uniformen widerlich. Lichtflecke flackerten warm durch die Blätter über die Wiese.
„Hört, ‚s hat sechs jeschlagen, muß Euch itzt verjagen“, skandierte der Schließer aus dem Torhäuschen. Der Kriegsminister und sein Freund mußten den Park unterm Friedrich-II.-Mausoleum verlassen.
Sie schlenderten Richtung Pankow. -Am Messinggatter hatte Feranitz seine Wange an den Hals des alten Ministers gepreßt, sich aber sofort wieder gelöst. Von Craven war selig.
„Leutnant – Sie können in die Reserve wechseln.“
Glaubte von Craven den Krieg sowieso verloren?
«DIE JUNGFRAU VON ORLEANS». Deutschherzog Runkel empfing auf einem riesigen Plakat mit seinem warmen Greisenlächeln den Frankenherzog Mont-Chrétien zur Neuinszenierung. Das Reichsvolk ahnte nicht einmal, wie ernst alles war.
„Wenn die Kanadier Jaroslawl nehmen, sind sie in Rußland?“
„Ja.“
„Erreicht unser Herzog denn kein Mitleid bei den Schweden?“
„Die Schweden sind gekauft...“
„Dann versinkt das Abendland –“
„Ja –“
Britannien hatte standgehalten, aber die Amerikanischen Freimärktler waren übers Eismeer gekommen. Europa würde untergehen. Nun endgültig.
Was konnten Altwelt-Tugenden dem entgegensetzen, was die schwarzen Kriegsgefangenen „fuck you“ nannten.
Von Craven und Oberstleutnant Feranitz würden noch eine glückliche Nacht verbringen. Wenn er wiederkäme - würde von Craven Feranitz auf die Kykladen-Festungen mitnehmen.
ENDE
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-06-21 10:18:00 mit dem Titel Der nächtliche Schnellzug
Über dem staubigen Antlitz der verfallenen Häuser erheben sich düstere Wolken spätabendlicher Stunde. Die einstige Industriestadt - ein gestürzte Königin der Arbeit im Bettlergewand. Am Bahnhof der faulige Gestank ausbleichender Schnapsleichen hoffnungsloser Gestalt, als ich den gepflasterten Boden erschöpft unter mir forttreiben sehe. Eine anmutige junge Frau zeigt Empörung, in der sicheren Arroganz der Unwissenheit, daß sie nur einen Steinwurf entfernt von jenem Dasein der Ärmlichkeit lebt, nachdem eine kleine armselige Figur um eine Münze bat. Im Innern ist sie häßlich gleich der flehenden Gestalt. Ich warte auf den Zug und werfe mit einer schwergläsernen Flasche nach ihr.
Auf uns alle wartet der Nachtschnellzug.
Ganz allein setze ich einen Fuß vor den anderen. Einsam war ich lang nicht mehr, auch wenn ich lange danach sehnte. Heute Nacht schlich ich mich aus dem Haus und ließ Frau und Kind zurück. Bin ein von Geheimniswitterei erfülltes Menschlein – benebelt von der großen Fremde der wirklichen Welt. Was war ich für ein Träumer.
Ein „Ich liebe Dich!“ ein wundervoller Traum, den es ewig noch zu halten gilt.
Ich liebe Dich.
Koffer gepackt und ausgerissen – doch am Fahrscheinautomaten gescheitert.
Kann nicht fliehen und warte auf den Zug.
Das Pflaster unter meinen Füßen will mich nicht mehr tragen, sondern nieder ziehen und beginnt zu klammern, daß mir jeder weitere Schritt eine Qual ist, der mich fordert, die hakenden Tentakeln der Steine aus den Muskelfetzen meiner Ferse zu ziehen. Es tobt im lauen Blut die Stille, pulsierend vor Erschöpfung bis ich endlich halte, zieht brechend seine Bahnen und schwankt vor Bitterkeit.
Einzig Melancholie sucht sich eine Furt durch den nebellosen klaren Strom unter meiner Haut, den man so leicht zu durchschauen vermag und dringt mir in das leere Herz. Einsamkeit suchend habe ich dennoch Angst zu sterben in gefühlsloser Ödnis. Daß mich schließlich bedeckt ein graues Tuch des Schweigens, bleich liegend als der Mann, der sovieles wollte und nur so wenig konnte.
Mehr als eine Vision.
Eine Erschütterung!
Der Mond zeigt zynisch mit dem Finger auf mich herab und stellt mich als verfluchten Idioten dar, als eins der Gleise neben mir entschwand.
In meinen Augen erbricht die Nacht als Schnellzug ohne Halt, der mich fiebertoll auf kaltem Stein zerwirft. Meinen Koffer habe ich vergessen - von meiner losen Zunge in voller Absicht aus dem Gedächtnis davon gejagt, wie blechernes Geröll hinab in die Abgründe meiner Erinnerung.
Eigentlich müßte ich zurück.
Die Liebe wartet nicht. Ich wünschte, ich wäre ein kleines Kind ohne Zeitempfinden.
Geh ich jetzt, so bleib ich weg, wart ich hier, bin ich zu spät – weiter weg, je länger desto besser.
Zurück führt auch kein Weg nach vorn.
Ich bin verwirrt, voll Zweifel noch dazu.
Manche Details sind von entsetzlich geringer Bedeutung.
Die schmutzbraune Hose, die ich sonst nicht mehr zu tragen wußte, scheint mir grade recht, meine Hoffnung in beißender Flüssigkeit zu welken, daß ihre hellgebräunten Blütenblätter, neben ihrem stützenden Stengel zu Boden schweben. Der Alkohol brennt unter dem Fleische meiner Zähne, will ihnen den Halt in meinen Kiefern rauben und die Zunge herauslösen - Furcht...
In der Ferne ein Blitz, so daß mich nur noch zerrendes Rauschen einer starr kreischenden Bremse von folgender Geräuschlosigkeit berführt. Eine große Uhr zeigt den Lauf der Wochen des Wartens auf den richtigen Zug, den ich zu verpassen drohe, da mich das Blut auf gleisigem Eisen lockt. Die Knöpfe meines Hemdes sprangen beim vollstreckenden Zuge meiner Hände von ihren Fesseln, daß mich zerschlissener Stoff zu umhüllen versucht, den ich im rauhen Nachtwind nicht zu halten wage. Er flieht und flieht der Finsternis geneigt.
Mir ist entsetzlich schlecht.
Ein kleiner brauner Pelz huscht mir über die Schuh.
Die Nacht ist viel zu kurz.
Die meisten vergessen wohl ihre Koffer. Vielleicht auch besser so. Was wünsch ich das Vergessen, alles wäre ungeschehen. Kein ewig lüsternd Schatten, der mich zwingt zu flehen. Mein Gedächtnis nicht mehr als ein flüchtiger Schnupfen in lauer Sommerwelt voll Blumen.
Manch einer verkraftet das entsetzlich schlecht – so ganz und gar nicht schelmisch narrenfrei.
Sie alle liegen auf den Schienen.
Enttäuschend flüstern mir flüchtige Stimmen, künden von falscher Torheit, die uns alle zu umschleichen sucht. Ich nahm Träume für bahre Münze, wollte ewig sie berühren.
Eine alternde Ratte nagt an den Gleisen – bald ist das Fell ihr grau und lichte; knochig mager die Gestalt von Hungersnot verzehrt. Kiefer zersetzen meine Schienen – Zähne mager, Zunge toll.
Mein Zug fährt ab und ohne mich davon.
Zurück bleibt der rostende Schrott zweier sinnender Leben.
Hab den Koffer vergessen
Frau und Kind verlassen.
Wer will schon wissen wer ich bin. Nur der Nachtschnellzug.
Nur der Nachtschnellzug...
Er flieht und flieht der Finsternis geneigt.
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-09-12 10:16:39 mit dem Titel Beste Freunde (Des Todes)
Jürgen liebte die Ordnung. Auch auf diesen Samstag, nach einer anstrengenden Woche auf Montage, hatte er sich gründlich vorbereitet. Er stand bei Sonnenaufgang auf, während seine Frau noch schlief. Er frühstückte und las die Wochenendausgabe der Tageszeitung. Er mähte den Rasen - mit dem kleinen Handmäher - und begradigte die Kanten. Er zupfte das Unkraut aus den Beeten, harkte sie sorgfältig und nässte sie mit erdkühlem Wasser, das er aus dem selbstgebauten, gusseisernen Brunnen hochpumpte. Es war ein schöner und sonniger Sommertag. Alles fügte sich perfekt zusammen. Jürgen fühlte sich sehr wohl.
Mit seiner Frau, die den Vormittag im Haus mit ihren eigenen Tätigkeiten verbracht hatte, aß er auf der Terrasse zu Mittag. Danach zog er sich in seine Werkstatt zurück. Jürgen musterte den Raum kritisch. Ein leerer Plastikeimer stand unter der Werkbank, auf ihr lagen nebeneinander ein dünnes Seil, ein Rolle aluminiumbeschichtetes Klebeband, ein großes Fleischmesser und eine blumengemusterte Schale mit Karotten: lang, dick, aus dem eigenen Garten und frisch geputzt. Alles war sauber, alles war an seinem Platz, alles war genau so, wie es sein musste.
Alles war vorbereitet für den Besuch seines besten Freundes.
*
Roland hatte keine Chance. Der Angriff überraschte ihn vollkommen. Jürgen bog Rolands Arme auf den Rücken, wickelte das Seil um die Handgelenke und band es am Schraubstock fest. Das längere lose Ende schlang er um Rolands Fußknöchel und verknotete es. Die ganze Aktion war für Jürgen, da vorher geübt, eine Sache von nur wenigen Handgriffen und Augenblicken.
Roland rüttelte und zog, doch es gelang ihm nicht, seine Fessel zu lösen.
Jürgen achtete nicht auf die sinnlosen Bemühungen seines besten Freundes. Er nahm das Messer von der Werkbank. Er hielt die Klinge hoch. Das durch ein schmales Fenster einfallende helle und warme Sonnenlicht spiegelte sich auf dem blanken Metall.
"Du willst mich doch nicht wirklich deshalb umbringen?" Rolands Tonfall war eine Mischung aus Unglauben und Angst.
"Ich hab' lange drüber nachgedacht", antwortete Jürgen. "Es gibt nur eine passende Strafe für das, was du getan hast."
Er nahm eine der Karotten aus der Schale und schnitt sie in der Mitte durch. Er runzelte die Stirn. Er öffnete die Schublade der Werkbank und griff nach einem Fläschchen mit Schleiföl. Er gab einen Tropfen auf die Schneide des Messers und ließ ihn verlaufen.
"Du hast mit meiner Frau geschlafen", stellte er fest. "Das hättest du nicht tun dürfen."
"Oh Mann, Jürgen! Sie ist eine Nymphomanin. Alle haben mit ihr geschlafen!"
"Ich weiß, dass Marianne 'ne Nymphe ist", sagte Jürgen. Er setzte einen feinkörnigen Schleifstein an und führte ihn mit sanftem Druck, ausgehend vom Heft und in kleinen Kreisen, über die Schneide. "Ich hab's schon gewusst, als wir geheiratet haben. Am Anfang habe ich sie nie aus den Augen gelassen. Aber dann das Haus ... Marianne wollte ein eigenes Haus. Das Geld reichte nicht. Also ab auf Montage. - Ich bin die ganze Woche auf Montage. Ich weiß, dass Marianne das nicht aushält. So lange ohne Mann, meine ich. Vermutlich geht sie gleich am Montag Morgen den Briefträger an. Ganz sicher sogar. Aber ... ich hab' ihn nie getroffen, den Briefträger, und will ihn gar nicht treffen. Ich kenn' ihn nicht. Aber dich kenne ich. Und du bist mein bester Freund. Und der beste Freund schläft nicht mit der Frau seines besten Freundes. Auch nicht, wenn sie eine Nymphomanin ist."
Roland blieb stumm. Wie hypnotisiert verfolgte er die ruhigen, methodischen Bewegungen mit denen Jürgen das Messer schliff.
"Ich kann's verstehen", fuhr Jürgen nach einer kleinen Pause fort, in der man nur das leise Schaben des Schleifsteins auf dem Metall hörte. "Marianne hat was." Er hob die Hände und wog zwei unsichtbare Brüste. "Sie ist nicht so eine magere Bohnenstange wie deine Christa."
"Willst du die anderen und den Briefträger auch umbringen?", stieß Roland hervor.
Jürgen schüttelte den Kopf. "Die anderen sind nicht meine besten Freunde." Er betrachtete mit zusammengekniffenen Augen die Schneide und prüfte sie mit dem Finger. "Wie lange sind wir schon befreundet?", fragte er ohne eine Antwort zu erwarten. "Verdammt lange. Schade, dass es so zu Ende gehen muss."
Von draußen klang Mariannes helle Stimme herein. Jürgen lauschte. "Sie ruft nach mir. - Ich sollte mich beeilen."
Mit einem Leinenlappen wischte er das schmutzige Öl von der Klinge. Er legte das Messer auf die Werkbank zurück. Von der Rolle Klebeband riss er ein ausreichend langes Stück ab.
*
"Was hast du jetzt schon wieder vor?", fragte Roland unsicher.
"Ein Knebel", erklärte Jürgen. "Halt still."
Roland warf den Kopf hin und her. Jürgen packte ihn am Kinn und hielt es mit der einen Hand, während er mit der anderen das Band über den Mund klebte.
Roland brummte Unverständliches. Seine Augen waren weit aufgerissen.
"Ich hab' das noch nie gemacht", sagte Jürgen. "Aber ich denke, es wird eine Riesenschweinerei werden." Mit dem Fuß angelte er den Plastikeimer unter der Werkbank hervor und schob ihn zwischen Rolands Beine.
Er nahm eine besonders dicke und lange Karotte aus der Schale. Die Klinge des Messers ging durch sie hindurch wie durch Butter. Jürgen nickte zufrieden.
"Ich werde dich nicht umbringen", sagte er nachdenklich. "Aber Strafe muss sein."
Mit einer kurzen, abgehackten Bewegung aus dem Handgelenk und vollkommen mühelos teilte er mit der äußerst scharfen Schneide des Messers eine zweite Karotte.
Und endlich begriff Roland, was sein ehemals bester Freund beabsichtigte.
Der Knebel dämpfte seinen plötzlichen, verzweifelten Schrei nur wenig.
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-10-19 09:17:46 mit dem Titel Keine Überschrift (jedem selbst überlassen)
Es war sehr kalt in der Großen Scheune. Nur die keinste Anzahl Sonnenstrahlen, die durch ein paar kleine Lücken im Dach fielen, durchbrachen die staubige Dämmerung wie helle Steifen. Wenn die Augen sich an das wenige Licht gewöhnt hatten, sah man in der Mitte einen riesigen Berg frisch geernteter Kartoffeln. Vor ein paar Tagen noch in der feuchten, dunklen Erde, lagen sie nun hier alle zusammen auf einem Haufen und warteten, was mit ihnen passieren würde. Sie hatten sich untereinander bekannt gemacht, einige Freundschaften geschlossen, wieder andere hatten festgestellt, dass sie zur selben Mutterpflanze gehörten oder alte Erdbekanntschaften aufgefrischt.
Doch nun langsam ging der Gesprächsstoff aus, Langeweile machte sich breit und der Ton wurde gereizter: "Kann mir mal einer sagen, was hier so müffelt?", fragte die festkochende Sieglinde geziert, "Da fault doch einer!"
Ihre Bekannte Cilena rümpfte hochnäsig die Knollennase: "Sicher einer von unten, von diesen Matschkameraden Hansa oder Grata, die werden sowieso alle nur als Pürree enden ..."
Sieglinde und Cilena hatten sich als Lebensziel gesetzt, einmal ein knackiger Kartoffelsalat zu werden. Über die mehligen Sorten fühlten sie sich meilenweit erhaben. "Schau mal", meinte Cilena, "da auf den Boden fällt ein Sonnenstrahl! Wenn wir doch nur dahin könnten! Das wäre für uns der einzig angemessene Platz, so mitten im Licht!" – "Warum nicht?", schlug Sieglinde vor, "Lass uns Schwung holen und einfach runterkullern!"
Gesagt, getan. Kurz darauf sah man beide Knollen im Schein des Sonnenstrahls hell leuchten. In den nächsten Tagen machten sie sich hochmütig über die anderen lustig, die im Dämmerlicht lagen. Doch Cilena stellte bald fest, dass ihre Freundin irgendwie mehr und mehr schrumpelig aussah. Sieglinde dachte über Cilena dasselbe, außerdem zeigten sich bei beiden so merkwürdige grüne Pusteln ... Glatt, knackig und rund sahen sie jedenfalls beide nicht mehr aus, denn das Sonnenlicht hatte bewirkt, dass sie alle ihre Kraft in grüne keimende Wurzeln abgeben mussten, an ein Ende im Kartoffelsalat war nun gar nicht mehr zu denken! "Jaja", grummelte eine der mehligen Hansaknollen, "Wie heißt noch das alte Kartoffelsprichwort? Hochmut kommt vor dem Runterkullern ..." weiterlesen schließen -
21 Watt
18.10.2002, 15:18 Uhr von
JFK2001
Ich komme aus Hamburg und habe mich nach meiner Ausbildung zum Kaufmann für Bürokommunikation sel...Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Nein
Vor sich sah er nur die Landstraße. Es war Mitternacht durch und der Regen prasselte auf die Windschutzscheibe. Die Scheibenwischer leisteten ganze Arbeit, was aber nicht viel half. Die paar Meter der Straße, die er mit seinen Scheinwerfern beleuchtete, und der Anblick des verschwommenen Dunkels der Nacht, kamen ihm vor wie ein Mosaik.
Er riskierte einen flüchtigen Blick nach rechts auf den Beifahrersitz. Sie schlief. Sie sah so glücklich aus, wie sie so dasaß, den Kopf auf die rechte Schulter gelegt. Was sie wohl gerade dachte...? Er mußte wieder nach vorne sehen. Sie hatten bestimmt noch über eine Stunde Fahrt vor sich. Ob er müde war, vermochte er in diesem Augenblick nicht zu sagen. Selbst wenn er es gewesen wäre – an Schlaf konnte er in diesem Moment sowieso nicht denken. Sie hatte Ja gesagt, das war es, worauf es ankam. Das war das Einzige, was jetzt noch zählte, und der Gedanke daran würde beide schon heil nach Hause bringen.
In weiter Ferne sah er ein Licht. Das konnte unmöglich schon die Stadt sein, oder ist die Zeit so sehr verflogen? Möglich wäre es, denn in diesem Zustand des Glücks hatte es die Zeit schon so an sich, viel schneller als für gewöhnlich zu vergehen. Das Licht verschwand wieder. Er lehnte sich zurück in den Fahrersitz und blickte gelassen auf die vor ihm liegende Straße. Er hörte den Motor seines Wagens, das Prasseln des Regens auf dem Autodach und der Windschutzscheibe. Er hörte das gleichmäßige Quietschen der Scheibenwischer. Doch er hörte noch etwas. Ein Geräusch, das ihm die Kraft gab, wach zu bleiben – ihren Atem. Langsam und friedlich.
Vor ihm war wieder das unbekannte Licht zu sehen, jetzt etwas größer. Es verschwand erneut. Er ging etwas vom Gas, da er jetzt nichts mehr riskieren wollte, so kurz vor dem gemeinsamen Ziel. Er blickte wieder zu ihr hinüber, besah sich ihre linke Hand. Er lächelte zufrieden. Natürlich hatte er Angst gehabt, sie könnte Nein sagen, aber sie hatte doch Ja gesagt. Er war mit ihr an die See gefahren. Dort hatten sie sich eine kleine Blockhütte gemietet. In dieser romantischen Umgebung konnte sie eigentlich nur Ja sagen. Er sah sich zwar schon vor ihr, das kleine blaue Gehäuse aus Plastik mit dem Zick-Zack-Riffelmuster in der zitternden linken Hand. Und sie... sie hätte ihn ernst angesehen, ohne die Miene zu verziehen, ohne das Funkeln des Glücks in ihren Augen. Doch es kam anders. Und dafür war er dankbar.
Sie lächelte ihn an, wie ein Engel, eine Prinzessin nicht aufrichtiger hätte lächeln können. Und er genoß diesen Augenblick, er umarmte sie, er sah ihr in die Augen, sah, wie sie leuchteten, so wie nur selten etwas in seinem Leben leuchtete... Und dann wurde alles dunkel. Er konnte diese plötzliche Dunkelheit förmlich hören, spüren, wie eine riesige Druckwelle, die drohte, die ganze Welt zu verschlingen. Er sah nichts, soweit er die Augen auch aufriß. Doch da, ein Blinken, doch es blieb zu kurz, um es zu orten. Er hörte die Druckwelle, sehnte sich nach Ruhe... Er wollte schlafen. Und dann schlief er. Sehr lange...
Als er aufwachte, wußte er nicht, ob er lebte oder tot war. Er bekam die Augen immer noch nicht auf, aber vielleicht wollte er es auch gar nicht („sie hätte auch Nein sagen können...“). Ein starkes Leuchten zwang ihn dazu, die Augen noch mehr zusammenzukneifen. Er hörte noch immer die Dunkelheit, wie ein Surren, ohne jede Frequenz, die er jemals in seinem Leben vernommen hatte. Er versuchte, die Geräusche zu sortieren, aber es kamen keine verwertbaren Signale in sein Gehirn (besaß er es überhaupt noch?). Seine Verfassung sorgte für einen weiteren tiefen Schlaf.
Als er erneut erwachte, bildete er sich ein, Stimmen wahrzunehmen. Rufende, redende, seufzende Stimmen. Erst jetzt wurde ihm bewußt, daß er auf dem Rücken lag und sich nicht bewegen konnte. Er machte die Augen auf, was mit erstaunlicher Leichtigkeit funktionierte, etwa so, als wenn man versuchte, Eiscreme aus einem Gefäß zu kratzen, man es aber zuvor noch eine Weile in der Wärme ruhen lassen mußte, damit es besser ging. Und er sah über sich ein Gesicht, das ihn ernst anblickte. Es war das Gesicht eines Mannes, soviel er erkennen konnte, und er trug eine weiße Kappe und eine rote Jacke.
Er wollte nicht liegen, er riß den Oberkörper hoch, unter rasenden Schmerzen im Hinterkopf, im Nacken, im Kreuz, einfach überall. Der Mann mit der Kappe hielt ihn fest.
Er blickte sich panisch um, sah ein Auto. Es war seines. Mit eingedrückten Scheinwerfern, deren kleine Lämpchen erloschen waren, wie ihre Augen... Ein schreckliches Überbleibsel dessen, worauf er für sie und sich so eisern... Sie! Wo war sie, und wie ging es ihr? Er versuchte seinen in arge Mitleidenschaft gezogenen Schädel in alle nur erdenklichen Richtungen zu bewegen, immer gerade so, daß die Schmerzen, die er dabei fühlte, ihn nicht wieder zurück in die Ohnmacht befördern konnten. Denn das wollte er auf keinen Fall. Er mußte sie finden, bei ihr sein, bei ihr bleiben, für immer...
Und dann sah er sie, auf einer Trage liegend, die Augen geschlossen. Was sie wohl dachte? Konnte sie auch die Stimmen hören, die selben wie er? Sie mußte auch jeden Moment aufwachen, schließlich waren beide zuvor in der gleichen Situation gewesen. Aber es wurde eine Decke über ihr Gesicht gelegt. Unmöglich! Sie konnte doch nicht allen Ernstes so lange schlafen wollen! War sie denn so müde? Zugegeben, er war es auch, aber so lange? Er war drauf und dran, sich seiner Verzweiflung hinzugeben. Der Schmerz war mittlerweile so groß, daß er ihr ohne große Mühe hätte folgen können. Er versuchte zu weinen, aber seine Augen brannten, sein ganzer Kopf brannte, und er wäre sicher froh gewesen, wenn er sich nie mehr hätte im Spiegel ansehen müssen. Wer weiß, ob er so lange durchhalten würde, bis er den nächsten Spiegel zu Gesicht bekommt. Er entschied sich doch, weiterzuschlafen, und das Schicksal würde über ihn entscheiden.
„Schatz?!“, hörte er eine Stimme, die zwar auch weit weg, aber sehr vertraut klang. „Was ist denn nur los mit Dir? Also wenn wir heute noch das Meer sehen wollen, sollten wir langsam weiterfahren. Möchtest Du, daß ich fahre? Du siehst unheimlich müde aus.“
Er erhob sich langsam von der Rückbank seines Kleinwagens, und bedeckte seinen Oberkörper mit einer Jacke, die neben ihm lag. Er stand auf, zog sich die Jacke an und setzte sich auf den Beifahrersitz.
Sie fuhren eine Weile, und als ob er es als eine Bestätigung für seinen Wachzustand gebraucht hätte, fing sie wieder an zu sprechen. „Hast Du irgend etwas? Du wirkst so schweigsam...“ --- „Nein“, sagte er, während er in seiner linken Jackentasche zu wühlen anfing, und ein eckiges kleines Etwas aus Plastik fühlen konnte. Es hatte ein Zick-Zack-Riffelmuster. Zufrieden zog er die Hand wieder aus der Tasche und mußte ein wenig schmunzeln. „Es ist alles in bester Ordnung.“
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Der Kuß des Engels
17.10.2002, 19:30 Uhr von
WaldelfeBerlin
So, jetzt habe ich mich endlich entschlossen, auch mal ein paar Zeilen über mich zu schreiben! I...Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Nein
Da saß sie nun. Einsam, verlassen und ganz alleine. Sie sah aus dem Fenster mit einem Gefühl unendlicher Leere. Von Schmerz erfüllt über die Ungerechtigkeit auf dieser Welt. Sie war leer, betäubt, konnte kaum einen klaren Gedanken fassen. Sie war doch erst acht Jahre alt. Wie sollte sie das alles verstehen können?!
Sie wurde grausam aus der Wärme und Geborgenheit ihrer Familie herausgerissen. Ein Kinderherz kann das nicht begreifen. Es ist jung, schwach und nun unendlich leer. Sie konnte es nicht verstehen. Wer kann es verstehen?!
Sie schloß die Augen von der Hoffnung erfüllt, sie öffnen zu können und alles ist wie früher. Ihre Mama würde auf sie zukommen, sie umarmen und nie wieder loslassen.
Sie lächelte bei diesem Gedanken, so sehr war sie in dieser Vision gefangen.
Was war das für ein Geräusch? Sie schreckte hoch! Sie sah sich um. Es war dunkel in ihrem Zimmer. Hier im Heim mußte das Licht um neun gelöscht werden und es war nun schon nach Mitternacht. Sie sah nichts, nur der Mond leuchtete freundlich in ihr Zimmer.
Da war es wieder. Ein Kratzen, ein Schaben am Fenster. Sie öffnete es leise um zu prüfen, ob das Geräusch von draussen kam.
Ein zarter Wind, wie ein Atemhauch, streifte ihr Gesicht. Ganz leicht, unendlich sanft.
Etwas leuchtete kurz auf. Was war das? Sie zuckte unmerklich zusammen. Ihr war als hätte sie das Bildnis ihrer Mutter gesehen. Wie konnte das sein? Sie war tot, tot seit einer Woche.
Etwas berührte sie an der Hand. „Komm mit, ich zeige Dir die Dinge, die Dich Deinen Schmerz vergessen lassen. Dinge, die so schön, so zauberhaft sind, daß sie alles andere unwichtig erscheinen lassen!“
Joanna sagte nichts. Sie schaffte es kaum, zu nicken. So gebannt genoß sie das Gefühl von Wärme an ihrer Hand, die ihren ganzen Körper anfing, zu erfüllen.
Sie schloß die Augen erneut. Sie hörte ein Rauschen und dann – Stille.
Ein Geruch entfaltete sich. Sie konnte ihn nicht zuordnen, doch war es so angenehm, daß sie zögernd die Augen öffnete. Was sie sah ließ sie ihren Atem stocken. Sie stand inmitten eines riesigen Feldes. Weit und breit nichts als Sonnenblumen! Bis zum Horizont. Doch mehr als der Anblick überwältigte sie der Duft.
Ein Duft so angenehm und erfüllend, wie nur der Duft eines geliebten Menschen mit einer reinen Seele sein kann.
Sie konnte kaum genug bekommen. Im nächsten Moment hörte sie wieder ein Rauschen. Stille.
Sie öffnete die Augen. Sie fand sich auf einer Bergplattform wieder. Um sich herum sah sie grünbewaldete Hügel. Bis zum Horizont. Sie glaubte kaum, was sie sah. Der Anblick der Ferne, die unendliche Weite.
So weit und so schön, wie nur die reine Seele eines geliebten Menschen sein kann.
In den nächsten Sekunden geschah gar nichts. Doch dann wieder das Rauschen, welches ihr mittlerweile vertraut war. Sie machte wieder ihre Augen zu, gespannt, was sie als nächstes erwartete. Stille.
Sie hörte etwas, noch ganz leise, aber es wurde intensiver. Als sie ihr Augen öffnete, erkannte sie den Ursprung der Geräusche.
Sie stand unter einer uralten Eiche. Riesig, und wunderschön. Sie sah tausende Vögel, die auf dem Baum saßen und sangen. Es war ihr, als sangen sie nur für sie.
Sie genoß den Gesang, ein Geräusch, wie nur die Stimme eines geliebten Menschen mit einer reinen Seele sein kann.
Als sie von diesem Geräusch total erfüllt war, schloß sie die Augen.
Wieder Rauschen, dann Stille.
Ein Geschmack entfaltete sich in ihrem Mund, süß und fruchtig. Sie stand in einem Erdbeerbeet inmitten eines wunderschönen Gartens. Der Geschmack war so intensiv, aber dennoch nicht aufdringlich.
Ein Geschmack, so süß und tief, wie nur der Kuß eines geliebten Menschen mit einer reinen Seele sein kann.
Wieder Rauschen, wieder Stille.
Etwas berührte ihre Haut. Erst im Gesicht, dann am ganzen Körper. Unendlich weich. Sie lag auf einer weißen Wolke, eingehüllt, beschützt in den Armen des Himmels. „Wie schön“, dachte sie.
So wunderschön, wie nur die Berührung eines geliebten Mensch mit einer reinen Seele sein kann.
Dann wieder die Wärme, die Stimme, das Licht ihrer Mutter.
„Du weißt nun, was wirklich wichtig ist- Deine Sinne, die alles wahrnehmen können. Du weißt nun, wie sich wahre Liebe anfühlt. Die reine, unschuldige Liebe zu einem Menschen, zu einer reinen Seele. Ich hatte im Leben nicht die Chance, Dir beizubringen, zu fühlen. Deine ganzen Sinne einzusetzen. Die Wahrheit zu erkennen. Wir sind klein und schwach in Bezug auf das Universum, doch die Liebe, die reinen Seelen sind größer und stärker. Größer und stärker als die Vergänglichkeit, die Endlichkeit und die Zeit.“
Joanna schloß die Augen. Sie war ausgefüllt von Gefühlen, von Liebe. Ihre Seele war befriedigt, daß spürte sie.
Mit einem Lächeln schlief sie ein.
Am nächsten Morgen las man in der Tageszeitung der Stadt:
„Tragisches Familienschicksal
Heute nacht starb die junge Joanna D. im zarten Alter von acht Jahren. Erst eine Woche zuvor verunglückten ihre Eltern bei einem Autounfall tödlich. Eine Erzieherin des Heimes fand sie heute morgen leblos in ihrem Bett auf. Jegliche Wiederbelebungsversuche scheiterten. Auf ihrer Stirn schimmerte ein kleines Herz mit einem Totenkreuz in der Mitte. Die Herkunft dieses Zeichens ist unklar. Die Todesursache ist noch nicht ermittelt. Man vermutet, daß die Trauer über den Tod ihrer Eltern, die kleine Joanna umgebracht hat.
Und wieder einmal fragt man sich, warum Gott diese Ungerechtigkeit zuläßt. Wir beten für Joanna und ihre Familie, auf das sie im Tode vereint sind!“
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-10-17 17:30:06 mit dem Titel Ein Mensch
Diese Geschichte habe ich vor zwei Jahren geschrieben. Wir hatten im Deutschunterricht die Aufgabe, eine Art Metapher als Geschichte ausgebaut zu schreiben.
Geschrieben aus der Perspektive einer Tochter eines Gastwirtes im 15.Jahrhundert
Ein Mensch, so reinen Herzens und von so vollendeter Schönheit, lebt. Lebt schon seit Jahrtausenden. Arm und doch reich. Einsam, aber nicht allein. Denn er steht in Verbindung mit allen Menschen.
Jener dieser Mensch, in Gestalt eines Mannes, kam eines abends in unsere Gaststube. Er ist mir sofort aufgefallen, denn bei jedem Schritt, den er machte, hatte ich das Gefühl als erhellte sich das Zimmer.
Zurückhaltend und höflich fragte er meinen Vater, ob er vielleicht etwas zu arbeiten für ihn hätte. Doch mein Vater machte ein zorniges Gesicht und schrie ihn an, was er hier wolle und daß sie ihn nicht brauchen würden.
Mit hängendem Gesicht verließ dieser unser Haus und als er einen Schritt über unsere Schwelle tat, erloschen unsere Kerzen.
Meine Mutter flüsterte meinem Vater etwas zu, genau verstand ich es nicht, aber es klang wie, `den hat der Teufel geschickt`.
Ein paar Tage später, ich schlenderte gerade auf den Marktplatz, um ein paar Besorgungen zu tätigen, hörte ich, wie sich zwei Frauen lauthals unterhielten, so laut, daß weg hören schier zwecklos war.
Die eine fragte die andere, ob sie schon den Mann gesehen habe, der scheinbar neu, in unserem Dorf lebt. Darauf die andere, „ Ja, der ist mir aber unheimlich, wie aus dem Nichts ist er hier aufgetaucht.“. So ging es ein Weilchen hin und her, doch verloren sie nicht ein gutes Wort über ihn.
Ich lief also weiter, noch völlig in Gedanken des eben Erlebten, da sah ich plötzlich jenen Mann.
Er wurde gerade in diesem Augenblick vom Bäckermeister unserer Stadt mit einem Stock aus dem Laden geprügelt. Wüste Beschimpfungen folgten.
Schon begannen einige, sich auf ihn zu stürzen und schlugen auf ihn ein. Ich spürte, er wollte uns etwas sagen.
Doch seine Worte gingen in dem Gekreische und Geschrei unter. Ich kämpfte mich durch die Massen, die sich mittlerweile um ihn versammelt hatten und irgendwann schaffte ich es auch. Ich stand vor ihm.
Doch, wie sah er aus?!
Sein Gesicht war eingefallen und seine Kleidung schmutzig, auch blutete er am Kopf. Ich ging runter auf die Knie, trotz der Warnungen einiger Dorfbewohner.
Ich nahm seine Hand in die meine und fragte ihn ganz leise, was er uns mitteilen wolle.
Ganz zögernd öffnete er seine Augen. Sie waren so unglaublich blau. Er begann Worte mit seinen Lippen zu formen.
Alles verstand ich nicht, sowohl akustisch nicht, als auch vom Sinn seiner Worte.
Sie waren: „Warum tut ihr Menschen mir das an? Merkt ihr denn nicht, daß ihr mich braucht! Ich bin ein Teil von euch, doch ihr schlagt mich, prügelt mich und vertreibt mich! Warum tut ihr das?! Ohne mich müßt ihr sterben!
Doch irgendwann da komme ich wieder, nicht jetzt und auch nicht nächstes Jahr! Auch komme ich nicht in dieser Gestalt, sondern vielleicht in Gestalt dieses jungen Mädchens!“
Dabei sah er mir ganz tief und fest in die Augen, und fügte hinzu: „Ich bin davon überzeugt!“.
Das waren seine letzten Worte.
Ich mußte nicht mal weinen, ich war auch eigentlich gar nicht traurig, denn ich wußte, er würde weiterleben, wenigstens in mir, und irgendwann würde er wiederkommen.
So ist der Lauf der Zeit, so war es, so ist es und so wird es sein.
Aber er wird nie gewinnen können!!!
Bei dem "Menschen" handelt es sich nciht um eine natürliche Person, sondern um den Frieden, in dieser Geschichte personifiziert. weiterlesen schließen -
WITZIGES und KURIOSES Teil 1 mit fortsetzung ???
17.10.2002, 14:56 Uhr von
lauraloreen
Halli hallo !! Das bin ich :-) meine 2 Kidis Laura-Loreen und Robin Maxim die man super auf mei...Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Nein
Heute möchte ich einfach nur mal eine Geschichte los werden die ich vor ein paar
Jahren mal erzählt bekommen habe .In den Schulfreizeiten hat man sich die abends
in den Betten erzählt !!!
Ich hoffe das sie euch ein wenig zum lachen ,grusseln oder nachdenken
bringt und gut ankommt den ich habe noch einige im Kopf die ich dann auch veröffentlichen will :-)
Titel
``````
Auch Diebe können lecken !!
Am Rande des Ruhrgebietes lebte eine Frau in mitleren Alter alleine
mit ihrem treuen Hund in einem Einfamilienhaus . Sie hielt ihn sich zur
Gesellschaft aber auch zur überwachung ihres Hauses.
Bevor sie Abends zur Bett ging, machte sie die Runde im Haus und schloß aus furcht vor
Einbrechern sorgfälltig alle Türen und Fenster . Ihr Hund pflegte auf dem Teppich neben ihrem
ihrem Bett zu schlafen,und immer wenn die Frau schlechte träumte oder nachts irgendwelche
Geräusche im Haus hörte, streckte sie ihre Hand aus dem Bett und ließ sich diese von
ihrem Hund ablecken.
So fühlte sie sich sicher und schlief beruhigt weiter .
Eines Nachts hörte sie wieder einmal Geräusche im Haus und wieder ließ sie sich die Hand
lecken und nahm an , das alles in Ordnung war und schlief weiter.
Am nächsten Tag lag der Hund nicht wie gewöhnlich an seinem Platz . Als sie eine weile
gesucht hatte betrat sie das Bad und sie fuhr entsetzt zurück !
Ihr Hund lag mit durchgeschnittener Kehle in der Badewann, und dabei lag ein Zettel
auf dem stand`: ÀUCH DIEBE KÖNNEN LECKEN !!
Soweit kann ich mich noch erinnern ich wuste damals nicht genau ob ich lachen
oder erschreckt sein sollte :-) na mal sehen ob ich noch einige erzählen kann kommt ja
darauf an was die leute hier dazu sagen :-)
Aber hier kurz vieleicht noch eine kleine geschichte an die ich mich erinnern kann
vieleicht darf ich ja dann weiter :-)
Titel
````````
Onanie mit Folgen
Da war ein älterer Herr aus weiß ich nicht mehr genau dessen Frau für länger
weg musste . er litt schwer unter der Trennung und hatte gehört das man
seine Sexuellen Bedürfnisse mit einem Staubsauger abhelfen könne.
Er nahm den Schlauch von dem gerät was ein älteres model war
und steckte seinen Penis in den Ansaugstutzen des gerätes. er wusste nur nicht das genau
darüber der Rotor des sugers saß und hatte sich selber kastriert !
Aua das tat weh ;-)
FORTZETZUNG siehe die anderen Berichte :-)
es lohnt sich !!!!
wäre auch nett wenn ihr den Beitrag auch berwerten würdet :-)
lg lauraloreen
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-10-23 20:21:23 mit dem Titel WITZIGES und KURIOSES Teil 2
Nachdem ja mein erster Teil ganz gut ankam gibt es hier jetzt die 2 Folge :-)
mal sehen ob ich damit genauso Glück habe !
Mal sehen ich habe da noch so eine gehört ob ich die noch zusammen bekomme ?
Ach ja die handelte von Cola ich denke ich gebe ihr einfach den Titel...
Titel
`````````
Süßer Tod
Bei der bekannten Firma wo ich jetzt nicht den Namen sagen möchte und doch glaube das sie
jeder kennt die das süße Limonaden Getränk in dunkler Farbe herstellt und der sitz sich in
Frankfurt a. M befindet .
Soll sich dies vor einigen Jahren wirklich zugetragen haben , über den auch die Illustrierte
Stern berichtete :
Ein in der Abfüllstation beschäftigter Arbeiter fiel in einen der Cola Bottiche und ertrank .
Zunächst vermißte keiner diesen Man , er lebte glaube ich auch allein , aber als schließlich
das vermissen dieses Arbeiter auffiel ,blieb die suche nach ihm lange zeit vergebens.
Seine völlig zerstezte Leiche wurde erst entdeckt, als schon tausende Flaschen des
Getränks abgefüllt und ausgeliefert wurde .
Oje wenn ich das gewusst hätte ;-)
ach da fällt mir noch eine ein ! ich nene sie einfach mal :
Titel
````````
Urinprobe
Ein junger Kerl hatte seinen Musterungsbescheid erhalten .
Und weil er irgendwie darum kommen wollte ,hatter er eine Idee .
Seine Freundinn ist Zuckerkrank und in der Hoffnung das dies für eine
Ausmusterung reichen müßte gibt er bei der Untersuchung die Urinprobe seiner Freundin
ab. Nach einiger Zeit bekommt er dann die Nachricht das er nicht nur Zuckerkrank sei
sondern auch noch Schwanger und sich zu dem angegebenen Zeitpunkt in der
Kaserne einzufinden habe.
Würde sagen dumm gelaufen :-)
Wenn mir bald wieder welche einfallen hört ihr noch mehr von den fast unglaublichen Geschichten
4 Teile insgesamt gibt es jetzt !
und vergesst das bewerten nicht :-)
Lg lauraloreen
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-09-21 19:22:01 mit dem Titel Witziges und Kurioses Teil 3 !!
Nun bin ich schon bei dem 3 Teil und werde wohl gleich 3 Geschichten, Sagen
aufschreiben ! Danach werde ich mich erst mal zu einem neuen Thema wenden
Ich hoffe ihr habt noch spass sie zu lesen ich finde sie immer richtig spannend und
lustig :-)
Nund die Erste etwas was man sich vieleicht merken sollte :-)
was wir aber bestimmt schon wissen oder ???
Titel
````````
Antibabypille
Die Geschichte stammt aus der Zeit als die Antibabypille aufkam. Sie handelt von einem jungen Mädchen .
Es hatte einen Freund und traf sich regelmäßig mit ihm , um in seiner Bude heimlich mit ihm zu schlafen.
Obwohl sie Kondome benutzten , hatte das Mädchen immer Angst vor einer Schwangerschaft ,
zumal es noch sehr jung war und seine Ausbildung noch längst nicht abgeschloßen hatte.
Zum Arzt traute sie sich nicht ,weil er ihr wegen ihres alters die Pille damals sicher noch nicht
verschrieb. Eines Tages fand sie beim Aufräumen des Elterlichen Schlafzimmer im Nachttisch
der Mutter eine Packung mit Antibabypillen. Sie dachte , das die Mutter sie vieleicht nicht mehr brauchte
(Warum auch :-)) und beschloß, sie selber zu verwenden . Damit die Mutter nichts bemerkte erstezte sie die Pillen
durch Ähnlich aussehende die eine harmlose Wirkung hatte glaube Jod Tabletten oder so ! Die Pillen
taten bei dem Mädchen ihre Dienste doch die Mutter wurde, allerdings auf unerklärliche weise für sie und ihren mann,
erneut Schwanger .
Oje wie konnte das nur passieren :-)
Da fällt mir zu dem Thema Baby noch eine schreckliche Geschichte ein
die ich gehört hatte 2 sogar
die mir beide nicht gerade die Lachmuskeln bewegt haben :-(
Titel
````````
Babysitter
Ein Paar mit einem Kind engagierte für die Zeit eines gplanten Theater besuchs
ein junges paar , das ihr Babysitten sollte. Gleich beim Eintreffen kamen ihnen die jungen leute
nicht ganz geheuer vor, deshalb riefen sie vom Theater aus noch mal zuhause an , um zu erfahren, ob alles
in Ordnung war . Ja, es sei alles ok war die Antwort , wir haben den Braten fertig und schieben ihn in den Ofen.
Voller Schreck fuhr das Paar nach Hause und kam gerade dazu , als die beiden das Baby mit Ketshup übergossen
bevor sie es in den ofen schieben wollten .
Sie konnten ihr Baby noch in letzter sekunde retten .
Später stellte sich heraus , das das Pärchen vollkommen unter LSD einfluß standen und deshalb
nicht mehr zurechnungsfähig waren .
Oh mein gott wenn ich daran denke das könnte meinen kids passieren !!!
Aber wer vertraut schon seine Kids an so Leute :-)
Da hätte ich noch eine die ist aber wieder lustig und kann schon warscheinlicher passieren
Titel
`````````
Der Pipimann
Es war Freitag nachmittag bei irgend einem großen Kaufhaus an der Kasse da stand eine
Frau die folgendes mit anhörte.
Wie sich gerade eine Mutter mit ihrem 3 Jährigen Kind unterhielt laut . Die Mutter nam das Kind auf den Arm
und sagte :,,Komm her und gib Mama mal einen Kuss ``! Darauf erwiederte das Kind :,,Nein , Mama,
ich gebe dir keinen Kuss mehr , Du hattest heute morgen Papas Pipimann im Mund ``! Mit
hochrotem Kopf ist die Mutter dann mit ihrem Kind verschwunden .
Na Kinder können schon ehrlich sein was ??
Das nächste Thema Sex da habe ich auch noch recht lustige Geschichten gehört :-)
Also wenn ihr noch mehr wollt dann berwertet schön !!!
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-10-17 12:56:01 mit dem Titel Witziges und Kurioses Teil 4 !!!
Da die Geschichten recht gut an kamen möchte ich jetzt einen 4 Teil erzähle !!
Denn einige weiß ich noch ;-)
Die erste nenne ich mal hm
Polnisches Gulasch
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Eine polnische Familie verließen in den Achtzigern ihr Land und bauten sich in Deutschland eine neue Exnistens auf. Die ersten Jahre waren für die Familie sehr schwer. Sie hatten wenig Geld und beide hatten Probleme mit der deutschen Sprache. Die Frau , die zunächst einmal keine Arbeit fand ,blieb zuhause und erledigte den Haushalt .Sie bemühte sich ,möglichst billig einzukaufen weil das Geld knapp war. Sie kaufte fast immer in einem nahegelegenen Supermarkt ein .Anstelle von frischem Fleisch kaufte sie günstige Büchsen , deren Inhalt
sie für Gulasch hielt . Mit den Jahren ging es mit Familie bergauf. Auch mit der deutschen Sprache ging es immer besser nur das lesen viel ihnen noch schwer. Nachdem nun mehr Geld da war ,
ging die Frau dazu über ,statt der Büchsen frisches Fleisch zu kaufen. Als sie wieder einmal an der Kasse stand ,fragte die Kassiererin sie mitleidig Ist ihr Hund gestorben ? Sie kaufen ja schon eine weile kein Hundefutter mehr !!
Na ob das wirklich geschmeckt hat :-)
Mal eine die etwas sehr peinlich sein gewesen musste !!
Die Zweckentfremdete Flasche
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Eine Frau , die in einem großen Büro als Schreibkraft arbeitete, pflegte aus unerfüllten sexuellen Gelüsten heraus täglich in der Mittagspause mit einer Flasche auf dem Damenklo
Zu onanieren . Wie das Leben so spielt , saugte sich die Flasche jedoch eines Tages am Muttermund fest . Da die Frau zu ihrem Leidwesen auch noch eine Hose trug (unter einem Rock hätte sie die Flasche verstecken können )konnte sie die Toilette nicht verlassen. Als schließlich nach einiger Zeit eine Putzfrau zum reinigen des stillen Örtschen auftauchte , bat sie diese um Hilfe. Praktisch wie diese Putzfrau veranlagt war besorgte diese einen Hammer
Zertrümmerte die Flasche und befreite die arme Sekretärin aus ihrer peinlichen Situation. Obwohl die Helferin einen schönen Batzen Schweigegeld erhalten hatte, machte die Geschichte in der Firma ihrer Runde, so das die Sekretärin unbekannt verzog !!
Schön peinlich ;-)
Jetzt noch eine kurze !
Der Zug ist abgefahren
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Bei einer Prüfung musste ein Student an die Tafel gehen und einen bestimmten Sachverhalt anschreiben . Da die antwort nicht sehr zufriedenstellend ausfiel , bat der Dozent, dass der
Student doch wenigstens einen Zug an die Tafel malen solle . Der Student zeichnete eine Lock und ein paar Wagen . Darauf der Dozent : So , dies ist der Zug ,der gerade für sie abgefahren ist !
Dumm gelaufen :-)
Hoffe sie haben euch Spaß gemacht und ihr habt euch schon an den anderen teilen von mir erfreut !! weiterlesen schließen -
Die Schnecke
Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Nein
HALLO LIEBE LESER
Es ist doch bestimmt mal interessant für euch,eine Türkische kurz Geschichten bzw. Märchen auf Deutsch zu lesen. Wer Kinder hat und einigen Lesern die Geschichte gefällt, der kann es ja auch dem Kind oder den Kindern mal erzählen.
Diese Geschichte wurde mir öffter von meiner Mutter erzählt. Mir gefällt die Geschichte bis heute. Ich hoffe das die Geschichte euch auch gefällt. Ich versuche euch diese Geschichte so gut wie möglich zu erzählen. Also dann, viel spaß beim lesen. :-)
Als eines Tages eine Schnecke auf einem Kehrichthaufen einherging, fand sie einen Pfennig und machte ihn durch viel kauen im Munde zu einem Goldstück. Sie dachte: Was soll ich dafür kaufen, was soll ich dafür kaufen? Wenn ich Fleisch kaufe, hat es Knochen; wenn ich einen Hammelkopf kaufe, hat er Schleim; wenn Leber kaufe, hat sie eine Kehle. Ich will eine Schönheit kaufen, ich will mich schmincken und mich aufputzen.
Sie kauft Rouge, Puder und Augenschmincke. Sie schmückt und ziert sich damit und macht sich auf den Weg.
Unterwegs trifft sie einen Bauern. Der Bauer fragt: Wohin gehst du, Schnecke?
Heiße ich denn Schnecke? Wenn du langhaarige, hochgewachsene, liebe Frau sagst, hat sich dann dein Mund etwas vergeben.?
Wohin gehst du also, du langhaarige, hochgewachsene Frau?
Um einen Mann zu finden.
Dann komm doch zu mir!
Womit schlägst du deine Frau?
Mit der Heugabel!
In diesem Fall komme ich nicht zu dir.
Nach diesen Worten setzte sie ihren Weg fort. Unterwegs traf sie einen Holzfäller, der sie fragte, wohin sie gehe. Sie erwiederte: Um einen Mann zu finden.
Dann komm doch zu mir.
Womit schlägst du deine Frau?
Mit der Holzaxt!
Als die Schnecke gehört hatte, daß er seine Frau mit der Holzaxt schlug, ging sie auch nicht zu ihm. Auf dem Weg traf sie einen Hodscha. Auch er wünschte die Schnecke. sie fragte ihn, womit er seine Frau schlagen würde. Kaum hatte er geantwortet. Mit dem Rosenkranz, machte sich die Schnecke davon.
Nach langer Wanderung trifft sie eine Maus. Sie sagte der Maus ihren Namen und wohin sie ginge. Auch sie wünscht eine langhaarige un hochgewachsene Frau. So fragt die Schnecke auch sie, womit sie ihre Frau schlage. Die Maus antwortete: Ich kose sie mit meinem Schwanz. So wurdesie mit der Maus verheiratet.
Als eines Tages die Schnecke Wäsche wusch, fiel sie in ein Loch. Den des Wegs kommenden rief sie zu: Wenn ihr auf dem Markt Schnautzbart seht, ruft ihn! so jammerte sie. Die Maus kommt und sagt: Reich, du Kriechtier, deine Hand doch mir!, worauf die Schnecke entgeget: Ich groll` und bin auch böse dir.
Da war die Maus verärgert und ließ sie im Loch. Seit jener Zeit bleibt die Schnecke im Loch. weiterlesen schließen -
Eingeschlossen in Verzweiflung
14.10.2002, 17:29 Uhr von
westwind83
Seit geraumer Weile habe ich mich nun bei Yopi angemeldet, es macht Spass Berichte zu schreiben,i...Pro:
Handlung
Kontra:
-
Empfehlung:
Nein
Wir schreiben das Jahr 1943, Dezember, der Ort ist Russland, Stalingrad.
Seit 3 Wochen ist die 6. Armee unter der Führung von General Paulus eingeschlossen. Die Lebensmittel werden knapp, die Temperaturen gehen bis 50° unter null.
Feldwebel Jürgen Jackob und sein bester Freund wissen nicht wie sie diese Anspannung überstehen sollen.
Jürgen ging wie jeden Morgen ins Lazarett und besuchte seinen Kameraden und Zugführer Leutnant Werner Strober. Vor 2 Wochen wurde er während einer Aufklärungspatroille von etlichen Granatsplittern am rechten Bein verletzt. Die Ärtze können sein Bein nicht mehr retten und beschliessen es zu amputieren, Werners Verzweiflung ist auf einen gewaltigen Höhepunkt angewachsen.
Es ist 7 Uhr früh, um 11 würden sie ihn in den notdürftig eingerichteten
OP schieben um ihm sein Bein zu amputieren.
Werner wurde immer unruhiger, er klagte nicht über die Schmerzen, doch er schien sehr depressiv zu sein als Jürgen ihn besuchte.
"Na, altes Haus, wirst wohl bald wieder zurück Richtung Heimat geflogen, dann werden wir uns wohl eine ganze Weile nicht mehr sehn,"
begrüßte der Feldwebel seinen Kameraden mit einem freundlichen Schulterklopfen.
"Heimat, was bedeutet mir noch die Heimat, oder besser gesagt, was bedeute ich ihr? Sieh mich an Jürgen!- Eine blutgetränkte Mullbinde wird bald nurnoch von meinem Bein übrig sein! Bald bin ich ein gebrochener Krüppel, unbrauchbar und kaputt, wie ein gebrochener Hauptmast einer stolzen Galeone, wie ein geprügelter Hund der um Gnade bettelt!,Werner steigerte sich in seine Hysterie und seine Augen schrien um Erbarmen für eine Untat die er nicht begangen hat.
Wieder klopfte Jürgen seinem Freund auf die Schulter und redete auf ihn ein:"Werner, glaub mir, Du wirst immer mein Freund bleiben, steigere Dich nicht in etwas rein, Du willst doch raus, Du willst doch leben!
Hör mir zu, wenn ich zurückkomme dann arbeiten wir zusammen, Du wirst mit mir zusammen die Felder bestellen, Du solltest die Gegend einmal sehn, Werner, es ist friedlich auf dem Lande, Du hörst die Vögel zwitschern, der Nebel der vom dunklen Wald die Felder verhüllt, die vielen Tiere die in Eintracht und zuversicht zusammenleben, vernab von Krieg, Gewalt und Zerstörung!
"Es ist schön, Dir zuzuhören Jürgen, wenn Du bei mir bist, ist mir als
würde es einen morgen nach der finsteren Nacht geben. Hoffnung, doch von hier aus kann ich keine Hoffnung sehen. Es ist alles düster finster, von einer tödlichen Kälte umgeben...", Sorgenfalten verieten, dass Werner nur schwer an eine bessere zukunft denken konnte, zu sehr hat ihn die Gewalt der jahrelangen Gefechte geprägt.
Man sah ihm deutlich an, dass er all die Jahre in Kummer und Angst verbracht hat."Was soll nur aus mir werden",stammelte er.
"Ich Dir eine Flasche Rotwein mitgebracht, vielleicht weckt das ja Deinen Wunsch auf die Heimat."
"Bist Du verrückt!",schrie Werner plötzlich wieder geistesanwesend,
"Die hast Du doch bestimmt aus irgendeinem Quartier mitgehen lassen!Mensch Jürgen!-Wenn sie Dich nun erwischt hätten wärst Du vors Standgericht gekommen! Bist Du völlig übergeschnappt??"
"Achwo, wenn kümmerts, die Oberen Bonzen haben immer genug zu saufen, egal wie schlecht die Zeiten sind, dass weißt Du ebensogut wie ich, bei
Dir ist sie besser aufgehoben als bei irgendeinem Parteimitglied-Oberst." , erklärte Der Feldwebel ruhig und gelassen.
"Warte ersteinmal ruhig ab, wenn Du Aufwachst, genieß den Geschmack der Heimat, stell Dir vor Du wärst dort und so wird es geschehen."
Ein Lächeln zierte das betrübte Gesicht des Leutnants: "Hättest Weihnachtsmann werden sollen, haha! Ich danke Dir! Unter meiner Matratze wirds wohl niemand vermuten, sehen wir uns morgen?"
"Ich bin eingeteilt worden für eine Feindsuche im Schnee..., das wird wohl einige Zeit dauern..."
"Ist nicht wahr! Mensch, dass ist ein Himmelfahrtskommando, diese dähmlichen Bonzen haben es wohl immernochnicht gelernt, dass eine Kapitulation sinnvoller ist als Mann für Mann wie billiges Brennholz in den Ofen zu schmeißen!",Werners Unmut über diese Entscheidung ließ sich schon an seinem lauten Tonfall schließen.
"Kessel ist zum kochen da bis das Fleisch gar ist.",meinte Jürgen, sein Galgenhumor während der vielen Feldzüge war bekannt.
"Pass bloß auf! Überall sind russische Scharfschützen, die warten nur auf Zielscheiben die mitten im Schnee herumspazieren!",sorgte Werner sich um seinen Kameraden.
"Unkraut vergeht nicht!",sagte Jürgen mit einem breiten Grinsen und verließ das Lazarett.
Die große Uhr im Lazarett zeigte 10 Minuten vor 11, Werner wachte aus einem Nickerchen auf und ein kalter Schauer lief ihm über den Rücken, aber nur einen kurzen Augenblick und er dachte noch einmal an das Gespräch mit Jürgen. Dann dachte er an die Falsche Wein, er griff unter seine Matratze und fühlte den Falschenhals des belebenden Elixiers und beruhigte sich.
Schon kamen 2 Sanitäter in den großen Raum und schoben sein Bett in Richtung OP, viele andere Soldaten riefen ihm noch nach, er beliebt unter seinen Männern, er ließ auch öfter Dinge zu, die andere Befehlshaber unterbanden, er ließ ihnen etwas Freiraum, das war seine Philosophie.
Ein Artzt mit einem Mundschutz schaute ihn von oben ins Gesicht und spritze ihm ein Narkosemittel..."zählen sie rückwerts von zehn bis null", er vernahm dieses jedoch nurnoch als leises Echo und kam gerade mal bis acht.
Werner wachte auf, Schweißperlen standen ihm auf der Stirn, doch sein erster Blick ging nicht Richtung Bein sondern auf die Matratze, er blickte sich vorsichtig um, ob er nicht beobachtet würde und griff nach der Flasche. "Ein 31er aus dem Moselgebiet.Mensch Jürgen, Du bist wahrhaftig der Weihnachtsmann.",sagte er leise zu sich selbst.
Er nahm ein paar Schluck und dachte an seine Heimat, seine Verlobte und geriet ins schwärmen. "Bald werden sie mich ausfliegen, bald ist es vorbei, ich bin müde vom kämpfen.",dachte er.
Sein nächster Gedanke gehörte Jürgen, er fragte sich, ob es ihm wohl auch gut erginge, oder ob er bereits tot im kalten Schnee liegt.
"Ein so guter Kamerad darf einfach nicht fallen, Jürgen wir sehen uns wieder, das versprech ich Dir!",sagte er leise zu sich.
-Ende-
Die Geschichte soll die Freundschaft zweier Soldaten zeigen, die viel
zusammen erlebt haben und sich immer wieder bestärkt haben in den Wirren des 2. Weltkrieges.
Ich hoffe ihr habt Gefallen daran gefunden.
Gruss,
Mattes weiterlesen schließen -
Der Angriff : Gruselige Gute-Nacht Geschichte
14.10.2002, 16:14 Uhr von
susperia
Also, ich liebe Sport wie reiten und Volleyball. Dann batsel ich gerne an meinen Homepages, surfe...Pro:
regt zum nachdenken an
Kontra:
-
Empfehlung:
Nein
Der Angriff
by Nana
Feedback an: icheb@t-online.de
Der Wind rauscht durch die Gipfel der alten Bäume. Hier und da fällt ein Blatt zu Boden und bedeckt den schmalen Waldweg.
Andrej und seine kleine Schwester Daria kehren zu ihrem Heimatdorf zurück. Sie waren im Nachbardorf gewesen, um für ihre Mutter Kräuter zu kaufen. Eigentlich wollte Daria alleine die kleine Reise auf sich nehmen, der einen halben Tag dauerte, doch mit ihren 7 Jahren, war sie einfach noch zu jung. Ihr acht Jahre älterer Bruder musste sie begleiten, was ihm deshalb besonders gefiel, weil er dann nicht auf dem Feld arbeiten musste.
Daria hingegen war ziemlich sauer über diese Entscheidung gewesen, doch auf der Rückreise ist von ihrer Wur nichts mehr zu spüren. Ausgelassen springt sie um ihren Bruder herum und singt ein Kirchenlied, welches sie erst vor einer Woche im Kindergottesdienst gelernt hatte.
"Hör auf, um mich herum zu rennen, das nervt!" meckert Andrej.
"Ich mach das, was ich will, die Eltern sind ja nicht hier." erwidert sie trotzig.
Genervt seufzt er. Kleinere Geschwister können einen schon ziemlich reizen. Sie verstehen einfach nicht, dass die Älteren immer das Sagen haben, weil sie die Aufsichtspflicht und damit eine große Verantwortung haben. Andrej muss ständig auf der Hut vor Gefahren sein und im Notfall sein eigenes Leben gefährden , nur um das Leben seiner Schwester zu beschützen. Er muss aber auch zugeben, dass der Job ihm in gewisser Weise auch Spaß macht. Er hat Macht. Denn zu Hause besitzt sein Vater das Sagen.
Plötzlich raschelt etwas in einem Gebüsch dicht am Waldwegrand.
Abrupt bleib Andrej stehen.
"Was ist?" fragt Daria.
"Pssst. Sei ruhig."
Vorsichtig nähert er sich dem Gestrüpp. Doch nichts bewegt sich mehr. Alles ist still.
Seine Hand umtastet das Messer, welches an seinem Gürtel befestigt ist.
"Regt Dich ab, da ist nichts!" behauptet seine Schwester.
"Ich hab gesagt, Du sollst ruhig sein!" raunzt er zurück.
Auf ein Mal ertönt ein Schrei aus dem Wald. Der Schrei läßt ihn eine Gänsehaut bekommen. Er hört sich wie ein Todesschrei eines Tieres an.
Normalerweise nichts ungewöhnliches, aber man musste trotzdem aufpassen und vorsichtig sein. Schon häufiger wurde von ausgehungerten Wölfen berichtet, die sich in diese Gegend herumtrieben.
"Du bleibst hier und rührst Dich kein Schritt. Wenn ich nicht wieder komme, rennst so schnell wie möglich nach Hause." befehlt er.
"Aber was ist denn da, geh nicht allein!"
"Keine Wiederrede, Du tust das, was ich dir gesagt habe." erwidert er und betritt langsam und vorsichtig das Gebüsch. Mittlerweile hat er das Messer in seiner rechten Hand und schneidet vereinzelte Äste durch, um das Gestrüpp besser durchqueren zu können. Trotzig, aber auch ängstlich bleibt Daria zurück. Ihre Augen beobachten ihn solange, bis er völlig im Dickicht verschwunden ist. Ungeduldig verlagert sie ihr Gewicht von einem Bein zum andern.
"Andrej?" flüstert sie leise. Keine Antwort. Warum soll sie denn wegrennen, falls er nicht mehr wiederkommt ? Hat er ihr etwas verheimlicht?
Ist in dem Wald doch ein gefährliches Monster?
Eine Weile vergeht und nichts ist zu hören.
"Andrej ist alles okay?" ruft sie leise. Wieder keine Antwort.
Plötzlich hört sie einen weiteren Schrei. Diesmal nicht von einem Tier, sondern von einem Menschen. Von Andrej.
"Oh, mein Gott, was ist passiert?"
In Panik rennt sie durch die Büsche. Einige Äste peitschen ihr durchs Gesicht und hinterlassen blutige Kratzer. Doch in der Moment ist ihr das egal. Einige Meter entfernt lichtet sich der Wald. Ihr Schritte werden langsamer. Da liegt was auf dem Boden. Ihr Atem stockt. Nur wenige Meter von ihr entfernt liegt das Bein einer Kuh. Die Kuh musste gerade vor kurzem erst gerissen worden sein, denn das Blut war frisch.
Tränen schießen Daria in die Augen. Ihr Magen verkrampft sich und ihr wird übel. Ihre Angst steigt von Schritt zu Schritt.
"Andrej?" flüstert sie mit schwacher Stimme.
Ein Knurren lässt sie zur Seite blicken. Ihre Augen weiten sich, das Blut in ihren Adern gefriert. Links von ihr krümmt sich ihr Bruder stöhnend auf dem Boden. Blut läuft aus seinem Hals, die Kehle schien fast vollständig durchgebissen zu sein. Wie in Zeitlupe sackt der leblose Körper von Andrej zusammen. Dann sieht sie den Mörder direkt in die Augen. Sie will schreien, aber ihre Lippen bringen keine Worte, keinen Laut hervor. Ihr Mund ist trocken. Jeder einzelne Muskel zittert in ihrem Körper. Dann wird vor ihren Augen alles schwarz.
"Sie kommt zu sich!"
Daria öffnet ihre Augen und kneift sie sofort wieder zusammen, als der Schein einer Lampe sie blendet.
"Daria, Du bist in Sicherheit."
Im ersten Moment weiß sie nicht wer zu ihr spricht, geschweige denn, wo sie ist. Dann brechen die qualvollen Erinnerungen, wie eine Sturmfront auf sie herein.
"Andrej, Andrej, wo ist Andrej!" spricht sie heiser , öffnet ihre Augen wieder und sieht das der Dorfarzt zusammen mit ihren Mutter neben ihr auf dem Bett sitzen, wo sie gebettet ist.
"Mama, Mama, wo ist Andrej!" fragt sie erneut. Die geröteten Augen der Mutter füllten sich erneut mit Tränen. Sie schüttelte leicht den Kopf und weicht den Blicken ihrer Tochter aus.
"Dein Bruder und Du, wurdet von etwas angegriffen. Er hat nicht überlebt." murmelt der Arzt leise und mitfühlend.
"Nein." wimmert das kleine Mädchen.
"Daria. Du musst mir jetzt zuhören. Wer oder was hat Euch angegriffen?" möchte der Doktor wissen.
"Ich weiß nicht, es ging so schnell. Ich glaub es war ein Wolf." flüstert Daria, geschockt von dem Tod ihres Bruder.
"Ein Wolf.. Naja, das habe ich mir schon gedacht. Die Bisswunde sah auch danach aus." wendet er sich zu Darias Mutter.
"Hör zu Du sollst Dich jetzt ausruhen, ich werde morgen nochmal nach Dir schauen." verspricht der Mann und steht auf. Mit einem Blick befehlt er der Mutter mit ihm nach draußen zu kommen.
"Ich komm gleich wieder Schatz." sagt sie fürsorglich und Daria bleibt allein.
Starr fällt ihr Blick auf die niedrige Hausdecke. Sie hat gelogen. Der Angreifer. Anfangs war es ein Tier gewesen, doch dann hatte es sich in etwas verwandelt. In einen Menschen. Und sie hatte ihn erkannt. Doch hätte sie es erzählt, würde man ihr nicht glauben. So läuft jetzt der Unmensch frei herum und ermordet vielleicht weitere Menschen. Das schlimmste ist aber, er weiß wer sie ist und er wohnt ganz in der Nähe.
The End
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-10-14 14:14:20 mit dem Titel Der Abschied: Eine traurige kurze Story
****Der Grund****
Es war mal wieder einer dieser Depri Tage, wo mir nur traurige Kurzstorys eingefallen
sind. Eine davon habe ich nun niedergeschrieben. Der Tod ist ein ziemlich interessantes
Thema. Wer hat schon nicht mit dem Gedanken gespielt, wie seine eigene Beerdigung verläuft?
Hier nun mein Werk.
****Die Story****
Der Abschied
by Susperia
Die Musik der Orgel erfüllt die kleine Kapelle mit Traurigkeit. Sie übertönt das
Schluchzen doch nicht ganz. Viele Menschen versammeln sich, in Schwarz ge-
halten. Eigentlich viel zu viele für den Raum. Das hätte ich nie gedacht.
In der ersten Reihe sitzt mein Ehemann und mein kleiner Sohn. Ihre Augen
sind gerötet, die Hände zittern. Daneben meine Eltern, meine Schwester.
Keiner sagt nur einen Ton.
Freunde, die von weit hergereist sind, um einem Toten die letzte Ehre zu erweisen.
Vor 3 Tagen saß ich nachts neben meinem Mann. Er weinte, ohne Ende. Allein.
Er redete mit niemandem über seinen Schmerz. Ich hielt seine Hand, er tat mir so
Leid. Immer wieder richtete er Worte an Gott, obwohl er gar nicht an ihn glaubte.
*Warum?* flüsterte er, immer zu. Es brach mir das Herz, doch ich konnte nichts
tun.
Die Orgelmusik verstummt und das Murmeln einiger Menschen wird unter-
brochen. Ein Mann tritt an das Pult und räuspert sich.
*Wir sind heute hier zusammen gekommen, um einen geliebten Menschen zu ver-
abschieden.* Dann erzählt er ein bisschen aus dem Leben der verstorbenen Person.
Ich spüre den Drang meine Familie zu umarmen.
Die Predigt dauert eine Ewigkeit oder doch nur 30 Minuten? Der Pfarrer setzt sich
hin und sie spielen ein Lied.
Mein Lied, dass ich mir gewünscht habe. *To the star* aus dem Dragon Heart
Soundtrack. Bei dem Lied ist der Drachen Drako gestorben und zum Himmel auf-
gestiegen. Ich weiß, die Zeit naht.
Eine letztes Mal berühre ich meine Schwester, meine Eltern, meinen Sohn und zu
letzt meinen Ehemann. Ich küsse ihn sanft auf den Mund. Er sieht mir in die Augen?
Kann er mich spüren oder sehen?
Nein, es ist nur ein Zufall, sein Blick senkt sich.
Das Lied erreicht seinen Höhepunkt.
Ein letzter Abschied von den Menschen, die ich am meisten geliebt habe. Noch ver-
stehen sie es nicht. Aber bald, werd ich sie Wiedersehen. Hoffentlich.
Es wird Zeit. Ich muss mich lösen. Ich verlasse diesen Ort für immer, in die
Unendlichkeit, ohne ein Zurück. Ich habe Angst. weiterlesen schließen -
Ein Brief
14.10.2002, 11:44 Uhr von
Skander
43 Jahre alt verheiratet 1 Kind. Mein grösstes Hobby is meine Freundin Paula Ich veröffentlich...Pro:
no comment
Kontra:
no comment
Empfehlung:
Nein
Eine neue Geschichte. Mal sehen ob Euch diese gefällt.
Er freute sich darauf, ja wirklich, Weihnachten in der Schweiz, in den Bergen zu verbringen war schon etwas Besonderes. Berge, Schnee und die weihnachtlichen Lichter. Das ergab eine ganz andere Stimmung als in der Grossstadt. Daran änderte auch nichts die Tasache,
dass er beruflich in diesen schönen Ort musste und auch arbeiten musste. Der Beruf als Bodyguard hatte Vor- und Nachteile, schöne Reisen entschädigten für den oft eher tristen Alltag im Beruf, der weniger mit Abenteuer zu tun hatte als man vermuten könnte.
Der Ort an dem alles begann ist ein Tal, in einer Hochebene in den schweitzer Alpen. Ein wirlich malerischer, wunderschöner Ort, der ihm auf Grund der Geschehnisse immer in Erinnerung bleiben würde.
Für ihn war ein kleines Hotel gebucht worden, in der Mitte des Ortes. Nachdem er seine schutzperson in dessen Haus abgeliefert hatte, fuhr er dorthin um einzuchecken. erwar reichlich müde von der langen Fahrt und sehnte sich nach einem Bier um anschlissend gut schhlafen zu können.
als er an die Rezeption kam, war er plötzlich hellwach. Zwei wunderschöne, braune Augen sahen ihn freundlich und aufmerksam an. Zunächst war er etwas verlegen, nannte zögernd seinen Namen und bekam das reservierte Zimmer zugewiesen. Er füllte die Anmeldung aus und begab sich auf sein Zimmer, duschte, zog sich um , mit der Absicht noch etwas um die Häuser zu ziehen.
Eine seltsame Unruhe befiel ihn und er konnte nicht anders, er musste nochmals die dunklen Augen an der Rezeption sehen.
Sie war noch da. Er fragte sie, wohin man den um diese Zeit gehen könne, um sich ein wenig die Zeit zu vetreiben. Er kannte den Ort, wollte aber herausfinden wohin sie möglicherweise nach Feierabend gehen könnte. Sie nannte ihm ein Lokal, welches er gut kannte. Er bedankte sich und ging dort hin. es klappte, schon nach einer Stunde kam sie, ging freundlich lächelnd auf ihn zu und setzte sich, wie selbstverständlich neben ihn an die Bar. Sie sprachen lange über Gott und und die welt und merkten kaum, wie schnell die Zeit verging.Das Lokal schloss. Sie begleitete ihn noch zum Hotel, vor dessen Eingang sie sich noch lange unterhielten. Ihr Name war Bea, sie war etwa zwanzig Jahre alt. Sie hatte lange in Südamerika gelebt und es schien, als hätte sie Heimweh dorthin. Sie verabredeten sich für den nächsten Abend und dann für die Abende der folgenden Tage. Irgendwann begleitete sie ihn auf sein Zimmer, heimlich, denn es war für sie verboten zu einem der Gäste auf das Zimmer zu gehen. Sie umarmten und küssten sich leidenschaftlich, entkleideten sich gegenseitig, streichelten und erkundeten den Körper des Anderen. Als er fühlte das sie bereit für ihn war, wollte er in sie eindringen, doch plötzlich war sie verkrampft. Er hielt inne und fragte sie, was den passiert sei. Sie fing an zu weinen. Er nahm sie in seine Arme und sie begann ihm eine Geschichte zu erzählen. Sie war vor Jahren beinahe vergewaltigt worden und konnte nur mit Mühe aus einem Auto fliehen. Seitdem war sie nicht in der Lage mit einem Mann zu schlafen. er versprach ihr, sie nicht zu drängen. Er würde es weiter versuchen, aber immer aufhören, wenn sie es wollte. So hielten sie es für lange Zeit.Er wusste nicht, wie er das Problem lösen sollte, wusste aber,dass es viel Zeit und Geduld brauchen würde.
Nach zwei Wochen war es soweit. er musste wieder abreisen gen Deutschland. es wurde ein tränenreicher Abschied. Sie fürchtete für ihn nur eine Affäre gewesen zu sein und ihn nie wieder zu sehen. er versprach in einem Monat wieder hierher zu fahren.
In Deutschland angekommen stellte er fest , dass er die nächsten vier Tage frei hatte. Er beschloss auf eine Party zu gehen zu der er eingeladen war. Diese begann nachmittags. Schon nach wenigen Stunden wurde er unruhig. es machte einfach keinen Spass wie sonst immer mit seinen Freundinnen. Man fragte ihn, was den los sei, aber er konnte es nicht beantworten.
Wie von einer unsichtbaren Macht getrieben verließ er die Feier, setzte sich in sein Auto und fuhr etwa 500 Kilometer zu dem Ort in den Alpen, ohne ein Zimmer gebucht zu haben, ohne Toilettenartikel oder ersatzkleidung bei sich zu haben. er konnte nicht anders. Kurz nach Mitternacht kam er an, nach einer mehr als halsbrecherischen Fahrt über die Autobahn und über den grossen Pass in das Tal mit den Seen.
Im ort angekommen fuhr er auf den Parkplatz vor das Lokal, in dem sie sich zuerst unterhalten hatten. Er hatte sie gebeten sich ein wenig um den Kollegen der ihn abgelöst hatte zu kümmern, da dieser das erste Mal in dem Ort war. In dem Lokal, einer Mischung aus Disco und Bierlokal traf er dann den Kollegen. Sie war nicht da. Er war recht fassungslos als er ihn sah.
er fragte ihn wo Bea sei. Zunächst schaute er nur erstaunt und antwortete nicht. Dann sagte er zu ihm; "Ich kann es nicht fassen. Sie ging eben hinaus , um den Pass hochzusehen, ob du kommst. Ich wusste nicht, dass ihr verabredet seid."
er sagte ihm das sie nicht verabredet seien. Er anwortete, sie habe steif und fest behauptet Du würdest kommen und sie wolle nachsehen. Ijr müsst euch am Parkplatz verpasst haben. Sie ging eben raus.
Dort fand er sie auch. Sie war überhaupt nicht erstaunt ihn zu sehen und fiel in seine Arme.
So waren sie weitere vier glückliche, unvergessliche Tage zusammen.
Das ganze Jahr über besuchte er sie ale paar wochen, war auch oft wieder beruflich dort.
Eines Tages beschlossen sie sich in der Mitte zu treffen,da sie auch einige Tage frei hatte.
Er mietete ihnen ein Zimmer in einem Hotel am Bodensee.
Bevor er abfuhr kaufte er ihr einen Ring. Sie hatte sich einen Freundschaftsring gewünscht. Am Bodensee besorgte er noch eine Flasche Champagner und stahl (borgte) im Hotel zwei passende Gläser, packte alles unter das Bett bevor er sie vom Bahnhof abholte.
Es folgte ein schöner Abend, gemeinsam ausgehen, tolles Essen und schöne Gespräche.
Später im Bett holte er den ring hervor und gab ihn ihr. Sie freute sich sehr. Bevor er ihn ihr ansteckte sagte er ihr, dass dies ein Verlobungs-und kein Freundschaftsring sei. Sie küsste ihn und steckte ihn an. Jetzt fehlt nur noch der Schampus meinte sie. Kein Problem meinte er griff seitlich unter das Bett und holte Schampus und Gläser hervor.
In dieser Nacht gab es keine Probleme mehr. Sie erlebten zusammen eine leidenschaftliche Nacht.
Viel zu schnell waren die wenigen Tage vorbei, in denen sie auch seine und ihre Eltern besuchten.
es ging weiter wie vorher. Viele Kilometer fuhr er um sie zu sehen.Manchmal besuchte sie ihn.
eines Tages rief er sie an und sagte ihr, dass er für 3 Wochen beruflich kommen würde, wieder über Weihnachten. es waren nur noch wenige Tage bis dahin. Sie freute sich riesig am Telefon und sagte ihm, dass sie ein Zimmer freigehalten hätte in der Hoffnung er würde kommen.
Nach wenigen Tagen war es soweit. Voller Vorfreude fuhr er los. Konnte kaum erwarten sie in seine Arme zu schliessen.
Als er er sie sah, schien sie irgendwie bedrückt. Später als sie allein waren, sagte sie ihm, dass sie alles, was sie ihm sagen wolle in einem Brief aufgeschrieben sei und das es zu ende war. Sie könne nicht weiter mit ihm zusammenbleiben. Daraufhin gab sie ihm den ring zurück und ging.
Da saß er mit dem Brief, fassungslos, erschlagen und unendlich traurig. Zunächst konnte er ihn nicht lesen.
In dem Brief las er dann viel von Liebe und Dank für alles , besonders wegen ihres Problemes das nun vorbei sei, dank seiner Geduld und so weiter. Kein wirklicher Hinweis auf den Grund der Trennung war zu finden. Volle drei Wochen musste er in dem Hotel verbingen, sie jeden Tag sehen. Er war der Verzweiflung nah. Sie behandelte ihn freundlich aber etwas distanziert. Jedem Versuch mit ihr zu reden, eine Erklärung zu bekommen, wich sie aus. Er war danach noch mehrere Male in dem Ort, beruflich. Nie fand er heraus was geschehen war. Niemand verstand diese Geschichte, seine Kollegen nicht, ihre Kollegen und Freunde nicht. Die erste Vermutung, sie hätte einen anderen Mann kennengelernt erwies sich als falsch.
Bis heute besitzt er diesen langen Brief von ihr. Alle paar Jahre holt er ihn hervor und liest ihn, um zu verstehen, was passiert war. Es ist ihm nie gelungen, auch nach nun zwanzig Jahren nicht. weiterlesen schließen -
Die Flucht
13.10.2002, 15:57 Uhr von
Jenni_Aurin
Hallo! Ich starte hier einen zweiten Versuch bei Yopi, auch wenn ich mich geärgert habe das meine...Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Nein
Hinter das Sofa hatte sich Laura verkrochen. Sie fürchtete sich vor den Menschen, die ins Wohnzimmer treten konnten. Vor dem Vater, der wie immer halb betrunken war, und der Mutter, die wie immer ihre depressive Phase hatte. Laura suchte einen Schlupfwinkel, wollte sich verstecken, wie damals, vor zehn oder zwölf Jahren, als sie immer vor dem bösen Wolf Angst hatte und sich in einer Höhle verkroch. Nun war das Sofa ihre Höhle. Unglaublich, was es hinter so einer Couch alles zu sehen gab! Im Dunkel des Schattens häufte sich hier Staub, alter Staub, grau und sandig, der keinen Sauger zu fürchten hatte. So viel Staub wie in der Wüste, der Wüste des Vergessens. Mancher Unrat lag da, umgeben von diesem Staub, wie zum Verwesen einbalsamiert. Eine pechschwarze Bananenschale, verschimmelte Erdnüsse, ein graues Tempo-Taschentuch und schließlich sogar noch ein Playmobil-Männchen, eine Spielzeugfigur aus Plastik, rot, gelb und grün, vom Sand überzogen und bräunlich verschmutzt. Laura musste niesen, denn sie hatte Staub eingeatmet. Aber da kullerten auch verstohlen einige Tränen über ihre Wangen. In Arno war sie so verliebt, der ihr heute den Rücken zugewandt hatte, als sie mit ihm sprechen wollte. Einfach zur Seite hatte er gesehen, vielleicht in Richtung Melanie, der schlanken und sportlichen Melanie, ihrer sogenannten Freundin, die schon lang nicht mehr ihre Freundin war und an die sie sich nur klammerte, um nicht ganz zu versauern. Und mit wem sollte sie auch reden, in ihrem Kummer? Vater lümmelte vor dem Fernseher herum, ließ sich mit Bier und Schnaps volllaufen, schimpfte auf die Politiker, die Leute im Betrieb, die ihn ausnutzten und ihn nicht für voll nahmen. Mutter ertrank in ihrem eigenen Leid, sie schwamm in einer Suppe ewiger Trübsal, , sah, unzufrieden mit sich selbst, die Zukunft vor sich wie ein endloses graues Meer.
Ach, Laura wollte sich verstecken vor der Welt, der Zukunft, den anderen Menschen, denen sie nicht mehr traute. Auch sich selbst traute sie nicht. Vor allem traute sie sich nichts mehr zu. In der Schule war sie die notorische Versagerin, nichts leistete sie, und das Wenige, das sie zustande brachte, schien in ihren Augen ein Nichts. Zumindest würde es hinten und vorne nicht reichen, um irgendwo eine vernünftige Ausbildungsstelle zu erhalten. Wo sollte sie nur landen? Mit Dreien und Vieren in den Hauptfächern? Eigentlich wollte sie nur leben und dabei ein ganz klein wenig glücklich sein. Sie liebte so sehr die freie Natur, den Wald, die Wiesen, den Bach und den kühlen Wind, wenn er ihr begütigend um die Nase strich. Wäre da nur nicht immer dieses ständige Würgen im Hals, die Angst vor der Welt, den Menschen und der künftigen Zeit. Ihr war, als sei diese Zeit ein giftiges Gas, das sich tödlich um sie herum ausbreite.
Wie Laura hinter dem Sofa lag, die Beine anzog, die Arme vor ihrem Gesicht verschränkte, da spürte sie ein kitzelndes Krabbeln an ihrem Oberschenkel. Sie konnte nur reflexartig dagegen schlagen. Und schon spürte sie einen brennenden Schmerz. Etwas Bösartiges hatte sie gestochen. Wie in Panik schnellte sie nach rückwärts, wollte empor springen, aber überall war das sperrige Möbelstück im Weg. Erst nach mehreren Versuchen gelang es ihr, sich hinter dem Sofa aufzurichten. Staubige Spinnfäden hingen zottig an ihrem Gesicht. Mit ihren Händen schlug sie sich das klebrige Zeug von Stirn und Wangen und sah auf die vor Schmerz brennende Stelle ihres Beins. So groß wie ein Fünfmarkstück hatte sich um den Stich eine Hautrötung gebildet. Vermutlich ein Wespenstich. Er schmerzte widerwärtig und schien überhaupt nicht harmlos. Laura schrie, schrie so laut, dass es durch Mark und Bein ging. Da sprang die Tür auf, der Vater stürzte herein und auf sie zu. Sein Gesicht war vom Alkohol gerötet.
"Na, meine Kleine, nicht so verzweifelt... beherrsch dich, wie sich’s gehört.", lallte er und verbreitete beim Sprechen eine Alkoholfahne.
"Na, wollen sehen... Ach so, eine Wespe, na dann, schau mal, was Papi alles kann, dein versoffener Papi."
Vaters Augen schienen aus den Höhlen zu quellen, mit torkelnden Bewegungen kämpfte er sich zum Wohnzimmerschrank, riss das Türchen zur Hausbar auf und fischte zielsicher eine Flasche heraus, Schnaps, aus Brennnesseln gebrannter Schnaps, Hausmarke, für alle Fälle.
"Nu komm mal her, kleines Sensibelchen, reich mir dein Bein, damit ich’s befühle." Er entkorkte die Flasche - das brachte er noch in höchster Trunkenheit perfekt zuwege - nahm sein Taschentuch und durchtränkte es mit Brennnesselschnaps. Danach legte er das Tuch auf die schmerzende Stelle des Wespenstichs. Sofort fühlte Laura eine spürbare Erleichterung.
"Tut das gut! Danke Papa." Glücklich und dankbar schaute sie ihrem Vater in die vom Alkohol geröteten Augen.
In diesem Augenblick sprang die Tür abermals auf. Mutter stürzte herein.
"Lass du mein Kind in Ruhe! Fehlt gerade noch, dass du dich an Laura vergreifst." Mutters Stimme war schrill, sie fuchtelte mit den Armen, als wollte sie einen unsichtbaren Teufel fassen, ruderte hilflos durch die Luft, drehte sich, wie in einem Anfall, mehrmals um die eigene Achse und sank dann zu Boden, in offensichtlicher Ohnmacht.
"Hysterisches Weib... immer dasselbe."
Halb scherzhaft schien der Vater zu sprechen. "Was glaubst du, warum ich mich ständig betrinke." Dann nahm er, wie benommen von der tragischen Wucht seiner eigenen Worte, einen kräftigen Schluck aus der Flasche, der ihn, obwohl er nach Brennnesseln roch, dennoch in seinem Innern aufrichtete, sodass er, wie ein germanischer Recke, ein finsterer Hagen sozusagen, in dumpfem Trotz gegen sein Schicksal, mit schweren und dröhnenden Schritten das Wohnzimmer verließ.
Laura rieb sich die schmerzende Stelle des Wespenstichs, streifte sich den Rock glatt, er war viel zu kurz, um den roten Stich zu bedecken. Dann wandte sie sich der Mutter zu, die vor ihr auf dem Teppich lag. Inzwischen hatte diese wieder die Augen geöffnet. Laura war sich keineswegs sicher, ob die ganze Ohnmacht nicht vorgetäuscht war.
"Mutter, Vater hat es gut gemeint. Eine Wespe hat mich gestochen. Da, riech den Brennnesselschnaps."
"Ja, nach Schnaps wohl, danach mag's wohl riechen, wenn er dich mit seinen geilen Lippen in die Schenkel beißt."
"Mutter, sag doch so was nicht. Du weißt doch, dass es nicht stimmt."
Doch nun überschlug sich Mutters Stimme, sie verfiel in ein lautes, plärrendes Kreischen, aus dem keine Worte mehr vernehmbar waren. Laura wusste, dass mit dieser Frau nicht mehr zu reden war. Zumindest nicht, solange sie sich in diesem Zustand befand. Sie steckte wieder einmal im schwarzen Loch. Es war, als sei sie in einer langen Röhre gefangen, die zu eng war, als dass man sich an eine Öffnung hätte vorrobben können. Nur zu gut kannte Laura dieses Gefühl. Auch als kleines Mädchen war sie beim Versteckspiel einmal in eine solche Röhre gekrochen. Nur mit Hilfe der Feuerwehr konnte man sie nach einigen Stunden verzweifelten Wartens befreien.
Laura blickte auf ihre Mutter, die auf dem Teppich saß und vor sich hin weinte. Der Wespenstich fing wieder an, höllisch zu schmerzen. Plötzlich - und niemand hätte sagen können, woher ihr die Kraft zu diesem Entschluss gekommen war - wandte sie sich von der Mutter ab, schnellte mit einem kräftigen Satz zur Türklinke und stürzte hinaus zum Badezimmer. Dort wusch sie sich schnell und gründlich, brachte ihre Haare in ordentliche Fasson, eilte in ihr Zimmer, holte den neuen Anorak aus dem Schrank, stopfte einige Sachen in ihren Rucksack, Unterwäsche, frische Bluse, den warmen Pullover und ihre knallengen Jeans. Aus der Speisekammer nahm sie sich ein Stück Edamer Käse, einen halben Brotlaib, etwas Salami und drei Äpfel. Dann sprang sie durch den Flur die Treppen hinunter und verschwand im nachmittäglichen Berufsverkehr.
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-10-13 13:56:03 mit dem Titel Fremdes Zuhause
"Das ist nicht real!", versuchte Jon, ihm ein weiteres Mal klarzumachen, als sie entlang der mannshohen Hecke am Rande des Parks liefen, doch Steffen ignorierte seine Worte.
"Aber wenn ich es gesehen habe", widersprach er. "Wenn ich es tatsächlich mit meinen eigenen Augen gesehen habe!"
Jon schüttelte beharrlich den Kopf. Er akzeptierte Steffens "Hirngespinste", wie er sie nannte, nicht. Wären sie wahr, würde das bedeuten, dass jemand sie hinters Licht führen und ihre Pläne sabotieren würde. Und das war absurd. Einfach unmöglich.
Dennoch hielt Steffen an seiner Aussage fest und Jon hatte keinen Grund, seinem Schüler nicht zu glauben.
"Da war wieder dieses Tor", erklärte dieser erneut. "Ich sah es nur kurz, aber es existierte wirklich. Da bin ich mir sicher."
"Und auf einmal war es verschwunden?", hakte Jon stirnrunzelnd nach. "Wie vom Erdboden verschluckt?" Seine Stimme klang wieder etwas ruhiger, doch es fiel ihm noch immer schwer, den Worten des Jungen Glauben zu schenken. Denn das würde bedeuten, dass sie ein ernst zu nehmendes Problem hatten.
Steffen nickte nur und blickte seinem Mentor nachdenklich entgegen. "Ja", meinte er dann. Er sah das hochragende Tor noch immer ganz deutlich vor seinem geistigen Auge. Er sah, wie es inmitten der Landschaft wie eine Art Fremdkörper stand. Doch bisher war er der einzige gewesen, der es gesehen hatte und das machte es nicht gerade einfach, die anderen von der Erscheinung zu überzeugen.
Er fragte sich, ob sie etwas mit seinen Träumen zu tun hatte. Träume, in denen er sich in einer anderen Welt wiederfand. Seiner "imaginären Traumwelt", wie Jon ihm nach seiner Berichterstattung erklärt hatte, doch Steffen glaubte ihm nicht. Irgendetwas verheimlichte ihm sein Mentor.
Wortlos verließen sie den prachtvollen Schlosspark, der mit verschiedenen Rosenarten aller nur erdenklichen Farben bepflanzt war und stiegen die marmorgelben Steinstufen des Palais hinauf.
Zwei Monate war es nun her, seit Steffen zum ersten Mal von der fremden Welt geträumt hatte. Er war in einer Großstadt gewesen. Deutlich erinnerte er sich an die lärmenden Verkehrsgeräusche der metallenen Karosserien, die riesigen bizarren Gebäude, die bis in den Himmel ragten und die zahlreichen Menschen, die so hektisch auf den Gehwegen umhereilten als wären sie auf der Flucht. Und alles kam ihm auf merkwürdige Weise vertraut vor.
Er wendete seinen Kopf und blickte zurück auf den sorgfältig gepflegten Rosengarten. Hier herrschte eine idyllische Ruhe, ganz anders als in dieser fremdländischen Stadt. Hier konnte er gemütlich im Wald spazieren gehen, die Tiere bei ihrer alltäglichen Futterjagd beobachten und mit seinen Freunden zusammen sein. Hier in Dourland fühlte er sich geborgen.
Sie durchschritten das mächtige Portal und gelangten so in eine dunkle und kühle Eingangshalle. Nur wenige Menschen waren hier und es herrschte eine beinahe majestätische Stille. Jon näherte sich dem rechten der drei Korridore und Steffen folgte ihm missmutig. Wie gerne wäre er wieder nach draußen gegangen, um die angenehm warmen Sonnenstrahlen auf seiner Haut zu spüren und um zurück hinunter ins Dorf zu gehen. Zu Tobi und Aria, um den beiden beim Spiel zuzusehen.
Vor einer dunklen Holztür machte Jon Halt, klopfte kurz und trat fast augenblicklich ein. Steffen folgte ihm zögernd. Unsicher blickte er den drei älteren Herren des Rates entgegen, die ihnen gegenüber am Tisch saßen und die Steffen kritisch musterten. Einer von ihnen kam dem Jungen bekannt vor, aber er konnte beim besten Willen nicht sagen, wo er ihn gedanklich einordnen sollte. Der in der Mitte sitzende Mann deutete mit einer einladenden Geste auf die beiden Stühle, die vor ihnen standen. "Nehmt Platz", begann er die Unterhaltung ohne sich lange mit einer Begrüßung aufzuhalten. "Bitte."
Jon und Steffen setzten sich wortlos.
"Steffen", sagte er daraufhin und blickte in die Richtung des Jungen. "Ich nehme an, du weißt, weshalb du hier bist?"
"Es geht um ... meine Visionen", antwortete Steffen stockend.
"Ganz recht", stimmte sein Gesprächspartner zu. Er trug ein edles Gewand, ganz anders als die beiden Männer neben ihm, die gewöhnliche und ein wenig altmodisch wirkende Kleidung trugen und Steffen schloss daraus, dass der feine und adelige Herr in der Mitte das Oberhaupt des Rates sein musste.
Steffen kam sich vor wie ein Angeklagter, der in den Gerichtsaal geführt worden war. Und so ganz falsch war der Vergleich ja auch nicht.
"Du musst versuchen, sie zu vergessen, hörst du? Es sind nichts als Phantasiegebilde, die du siehst. Einbildungen. Nichts davon ist wahr!" Die Autorität, die in seiner Stimme mitklang, war nicht zu überhören. Misstrauen breitete sich in Steffen aus.
"Wir wollen dir damit sagen", ergänzte Jon die Belehrung, "dass du aufhören musst, dir ständig Luftschlösser zu bauen. So gerne du auch der Realität entfliehen möchtest; hier ist dein Zuhause und hier gehörst du hin. Das weißt du doch, oder?"
"Ich ... bin mir nicht sicher", gestand Steffen ehrlich und erntete besorgte Blicke als Antwort.
Der Mann, der Steffen auf seltsame Weise bekannt vorkam, tuschelte dem mittleren etwas ins Ohr, das Oberhaupt nickte und ergriff schließlich erneut das Wort: "Warum wartest du nicht kurz draußen?" Er versuchte, freundlich zu klingen, doch es hörte sich eher nach einem Befehl als nach einer Bitte an.
Steffen gehorchte dennoch, verließ das Zimmer und schloss die Tür hinter sich.
Was um alles in der Welt ging hier vor? Ihm war keineswegs entgangen, wie wichtig den drei Herren und auch Jon war, dass er die Träume und die unerklärliche Erscheinung des Tores aus seinem Bewusstsein verdrängte und dieses Verhalten des Rates beunruhigte ihn. Was wurde hier nur gespielt?
Gedankenversunken blickte er sich um. Und erstarrte.
Er war allein, im Moment war keine Menschenseele in der Nähe. Doch das war es nicht, was ihn so schockierte. Mit pochendem Herzen blickte er in die Richtung zurück, aus der er und Jon vorhin gekommen waren. Die Eingangshalle war verschwunden. Stattdessen erkannte er wieder dieses mysteriöse zweigeteilte Tor vor sich, dessen Erscheinung er sich nicht erklären konnte und zum hundertsten Mal fragte er sich, wohin es wohl führen mochte. Bisher hatte er nie ernsthaft in Erwägung gezogen, es zu durchschreiten, doch diesmal war er unschlüssig. Verwirrt blinzelte er mehrmals, um sicherzugehen, dass er sich nicht alles nur einbildete, doch die surreale Erscheinung blieb beständig an Ort und Stelle. Die beiden Torhälften waren geschlossen, sodass Steffen nicht hindurchblicken konnte, aber irgendwie wusste er, dass dies kein Hindernis sein würde. Nur, weil sie geschlossen waren, mussten sie nicht auch zwangsläufig verschlossen sein.
E zögerte. War es vielleicht doch nur ein Trugbild?
Schritte hallten wider.
Steffen zuckte erschrocken zusammen und drehte sich hastig um. Eine Gestalt kam aus dem anderen Ende des Ganges auf ihn zu.
"Tobi!" Die Überraschung stand Steffen förmlich ins Gesicht geschrieben und er war im ersten Moment so perplex, dass er nicht wusste, was er zu seinem Freund sagen sollte. "Was tust du hier?", fragte er schließlich. "Verdammt, du dürftest gar nicht hier sein ..."
"Ich weiß", sagte Tobi ernst. "Ich bin gekommen, um dir zu helfen."
Steffen verstand nicht. Was ging hier vor? Und was hatte Tobi überhaupt mit der ganzen Sache zu tun?
"Das Tor, das du immer wieder siehst", begann sein Freund, "es ist kein gewöhnliches Eingangstor, durch das man hindurchgeht, um von einem Raum in einen anderen zu gelangen. Es ist ein Teleporter."
Steffens Miene wurde immer verwirrter und Tobi fuhr eilig fort: "Deine Träume, Steffen. Sie spiegeln dein wahres Leben wider. Dein ursprüngliches früheres Leben. Du bist weder in Dourland geboren noch hier aufgewachsen."
Die Worte hätten Steffen schockieren müssen, doch sie taten es nicht. Nicht wirklich. Tief in seinem Inneren hatte er immer gespürt, dass etwas an seinem Leben nicht stimmte und mehr als einmal war ihm die Gegend hier fremd vorgekommen. Aber bisher hatte er solche Gedanken immer verdrängt, sie als Unsinn abgetan, da er sie nicht wahrhaben wollte.
Damit würde jetzt Schluss sein.
"Das heißt, nicht meine Träume sind Einbildung, sondern ... Dourland!?"
"Nein", entgegnete Tobi bestimmt. "Beide Welten sind real. Sowohl deine Welt als auch unsere. Jede auf ihre eigene individuelle Weise."
"Nur wie bin ich überhaupt hierher gekommen?" Seine Situation kam ihm immer konfuser vor.
Tobi blickte zum Teleporter. "Hiermit", sagte er. "Und hiermit wirst du auch wieder zurück in deine Welt gelangen." Er sah wieder zu Steffen. "Du wurdest nach Dourland entführt. Jon hat dich entführt, um genau zu sein. Es ist ein Experiment, bei dem es um Verhaltensforschung geht. Deshalb wollen Jon und der Rat dich auch nicht zurückgehen lassen und versuchen dir einzureden, dass du dir die Träume nur einbildest. Deine Erinnerungen konnten sie manipulieren; bei den Träumen jedoch ist ihnen das nicht gelungen. Der Rat setzt alles darauf, dich in Dourland festzuhalten. Nur eines seiner Mitglieder versucht, die anderen daran zu hindern."
Steffen musste augenblicklich an den Herren denken, der ihm vermeintlich bekannt vorgekommen war und er erzählte Tobi davon.
"Mein Vater", bestätigte sein Freund und Steffen ging ein Licht auf. Das Puzzle ergab langsam ein deutlich zu erkennendes Bild. "Er ist es, der versucht, das Experiment zu sabotieren. Er hat mich in das Gebäude gelotst und er war es auch, der dich nach draußen vor die Tür geschickt hat. Er will den Rat in eine lange Diskussion verwickeln. Damit ich dir währenddessen alles erklären kann und du die Möglichkeit hast, zu fliehen. Was im Grunde genommen schon viel früher hätte geschehen müssen, doch bisher hast du keine Anstalten gemacht, dich der Torschwelle zu nähern und sie hinter dir zu lassen. Das ist womöglich deine letzte Chance und du solltest dich beeilen ehe der Verrat auffällt. Geh, solange du noch kannst."
"Das heißt, wir werden uns nie wieder sehen?", mutmaßte Steffen und ein mulmiges Gefühl breitete sich in seinem Magen aus.
"Das ist richtig. Und du wirst dich auch nie mehr an Dourland erinnern können." Tobi trat einen Schritt näher und gab ihm die Hand. "Leb wohl, Steffen. Ich wünsche dir eine gute Reise. In unserem Herzen wirst du immer bei uns sein."
Der Abschied schmerzte, doch so schwer Steffen die Rückkehr auch fiel, er musste zurück. Zurück in seine Welt. Er kämpfte noch einige Zeit mit seinem Inneren, bis er mit sich selbst im Reinen war, die richtige Entscheidung getroffen zu haben.
"Leb wohl", erwiderte er wehmütig. "Und richte Aria und den anderen viele Grüße von mir aus."
"Das werde ich", versprach Tobi und ein Lächeln glitt über seine Lippen.
Steffen näherte sich langsam dem Teleporter.
Hinter Tobi wurde die Klinke hinuntergedrückt, die Tür des Gesprächszimmers öffnete sich und das Oberhaupt des Rates kam zum Vorschein. Seine Überraschung war nicht zu übersehen. "Was zum Teufel –"
"Geh!", schrie Tobi Steffen panisch zu.
"Wage es nicht!", forderte ihn der alte Herr erzürnt auf, doch Steffens Entscheidung war getroffen.
"Danke", sagte er an seinen Freund gewandt, der ein schwaches Kopfnicken andeutete. Dann sprintete Steffen los ohne noch einmal zurückzublicken.
"Bleib auf der Stelle stehen!", waren die letzten Worte, die er vernahm. Vor ihm schwangen die beiden Torhälften wie von Geisterhand beiseite und gewährten dem Jungen Einlass. Er hatte eine weite Reise vor sich. Doch es war eine Reise nach Hause. Eine Reise in die Freiheit.
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-10-13 13:57:52 mit dem Titel Tanzfläche
Woher kenne ich dieses Mädchen bloß? Gedankenverloren tanzt sie zur Musik, tanzt nach ihren eigenen, langsameren Rhythmus und ist in der Musik versunken. Ich weiß, irgendwo habe ich sie schon mal gesehen, aber wo? Diese Frau besitzt eine besondere Anziehung auf mich, der ich mich kaum entziehen kann. Wie sie abgeschottet von der Welt ihren eigenen Tanz hier auf der Tanzfläche schwingt, lässt sie in einer unendlichen Ferne erscheinen. Als sie sich kurz umdreht, kann ich ihr Gesicht erkennen. Es wirkt zart und ihr Mund ist leicht geöffnet, als wolle sie die Musik tief einatmen und so noch inniger spüren.
Die anderen Menschen auf der Tanzfläche wirken allein durch ihre Gegenwart entstellt und verzerrt, ihre von Drogen geröteten Gesichter wirken im Gegensatz zu ihrer versunkenen Pose nur noch albern, beinahe lächerlich. Die Musik dreht ab, der Beat wird plötzlich rasend schnell, die Menge jubelt, passt sich den Beat an, bewegt sich immer schneller, einer rotierende Masse gleich. Neben mir geht der Typ völlig ab, schreit nur noch und versucht sich mit der restlichen Menge im Hochsprung. Völlig unbeeindruckt bleibt dagegen meine Prinzessin vor mir, in einer beinahe anmutigen Bewegung hebt sie ihre Arme und bewegt sich zu einer langsamen Melodie, die nur sie hören kann. Beinahe möchte ich behaupten, sie reitet auf der Musik wie ein Surfer auf einer Welle.
Unbemerkt lässt mein Tempo nach, ich höre aus der Musik eine leichte, langsamere Melodie, die mir noch nicht aufgefallen ist. Sie fängt mich an einzulullen, greift mit ihren Griff nach mir und hält mich gefangen. Ein Typ tanzt sehr bewegungsstark durch die Tanzfläche, ein kurzer Blick sagt mir, dass er völlig auf Pille ist, die Augen geweitet mit einen Grinsen im Gesicht, welches nur noch dümmlich wirkt. Plump tanzt er an mir vorbei, rempelt mich an und tanzt weiter nach vorne zu meiner Traumprinzessin hin. Diese weicht mit einer grazilen Bewegung aus, die sich fließend in ihren Tanzstil einfügt. Still und anmutig findet sie in der Musik die wahre Essenz, in der sich langsam treiben lässt. Ich muß lächeln, irgendwie treibt sie durch die Musik, während um ihr herum ein Kindergarten im Wasser planscht.
Ein Nebelstrahl auf dem Nebelwerfer umhüllt mich. Die blitzenden farbigen Lichter dringen nur noch gedämpft auf mich ein. Die Umstehenden Tanzenden sind im Nebel verschwunden. Wieder höre ich diese sanfte Melodie über den krachenden Beat und mir scheint, als forme sich ein noch leichterer und sanfterer Beat unter der tosende Maske des peitschenden Sounds heraus. Ich sehe nur noch den Nebel um mich und mir kommt es so vor, als tanze ich allein auf dieser Tanzfläche, nein, allein in einer nebligen Unendlichkeit. Die Illusion wirkt, es kommt mir wirklich so vor, doch langsam löst sich der Nebel auf und ich merke die zuckenden Konturen der anderen tanzenden Nachtmenschen. Anmutig schmiegt sich die Musik um mich und ich muß dabei lächeln. Mit diesen stillen Lächeln tanze ich weiter und bemerke dabei, dass die Prinzessin verschwunden ist. Flüchtig schiebt sich der Gedanke in mir ein, die Tanzfläche zu verlassen und sie zu suchen, aber der Beat lässt mich nicht los, zwingt mich, auf der Tanzfläche zu verweilen und immer weiter in die Musik einzudringen.
Selten, sehr selten passiert mir es, dass ich die Musik so fühlen kann, beinahe genauso stark wie die verschwundene, unnahbare Traumfrau. Oft prallt die Musik an mir ab, als hätte ich eine eiserne Rüstung an. Nur manchmal, wenn die Musik wirklich gut ist, kann ich mich in ihr völlig eintauchen. Ob es dem Geschick des DJ’s zuzuschreiben ist oder meiner momentanen Verfassung, weiß ich nicht, ich habe das Geheimnis bis heute nicht ergründen können. Doch mir ist schon öfters aufgefallen, dass viele Mitmenschen dieses Gespür der Musik nicht kennen. Wie blinde Menschen tappen sie auf der Tanzfläche, ohne zu ahnen, dass ihnen etwas elementares fehlt. Selten erkennt man Menschen, die dieses Gefühl in sich haben, ja bei denen es noch stärker ausgeprägt ist. Verschwimmt deshalb das Mädchen von eben zu einer Traumfrau in meinen Kopf? Ich kann es nur ahnen, nicht wissen, trotzdem bedauere ich, sie nicht mehr auf der Tanzfläche zu sehen.
Der Sound bewegt sich nun in einen ruhigen Gebiet, die Bassdrum ist völlig verklungen und nur eine Melodie schwebt sachte über die Tanzfläche. Die Tanzenden bewegen sich nun alle langsam, haben ihr Tempo reduziert um das Einsetzen des Beats zu erwarten. Plump hebt ein Typ die Hände in die Luft, einer Karikatur gleich zu der Geste meiner Traumfrau von eben, die dieselbe Gestik mit einer sanften Bewegung aus Elan und Kraft zustande gebracht hat.
Langsam steigt das Tempo des Sounds wieder an und auch ich werde wieder aktiver. Das Mädchen neben mir, völlig auf Extasy schreit nun laut auf, und mit ihr die restlichen Leute auf Pille. Das Geschrei geht unter den wummernden Beat der einsetzenden Bassdrum völlig unter. Auch werde von dem Einsetzen der Musik erfasst, allerdings nicht in der Art der ganzen verstrahlten Leute um mir, bei mir beginnt wieder die Entdeckungsreise in die Tiefen der Musik. Mein Körper bewegt sich nun schneller im Takt der Musik, wie von selber, als hätte ich die Kontrolle über ihn an die Musik abgegeben.
Ein Freund taucht neben mir auf, tanzt schweigend eine Weile, lächelt dann und bietet mir eine Zigarette an. Ich nehme sie an, lächel zurück und hebe dankend die Hand, welche ich dann wieder in den Tanzbewegungen einbaue. Langsam erfasst mich die ganze Fülle der Musik. Ich verliere mich in sie und nehme kaum mehr war, dass sich einige Freunde von mir verabschieden. Auch sie blicken mich sonderbar lächelnd an. Ich selber merke es jedoch nicht, ich bin viel zu tief in der Musik vergraben. Irgendwie fühle ich mich mit der Musik vereint. Langsam drehe ich mich um meine eigene Achse, den Takt der Musik gehorchend. Dabei entdecke ich meine Traumfrau wieder. Sie hat die ganze Zeit in ihrer eigenen anmutigen Weise hinter mir getanzt. Ich freue mich darüber und blicke sie verstohlen an. Nein, sie ist in der Musik versunken. Anlabbern bringt da nichts, außerdem ist das heute nicht die Nacht dazu. Ich drehe mich wieder um 180 Grad und wende meinen Blick den Rest der tanzenden Menge zu.
Müde stehe ich an der S-Bahnstation. 9 Uhr verrät mir ein kurzer Blick auf die Bahnhofsuhr. Resigniert zucke ich die Achseln, mein Zug ist gerade abgefahren, dass heißt, 20 Minuten warten. Meine beiden Freunde, Thomas und Ani haben die naheliegende U-Bahn benutzt und hatten sich müde von mir verabschiedet. Müde gähne ich und beschließe mich, auf eine Bank zu setzen. Der gesamte Bahnhof ist besetzt mit den letzten Nachtschwärmern, die auf ihren Zug nach Hause, heim ins warme Bett, warten. Auf der nächsten Bank sitzen 2 ziemlich besoffene Nachtschwärmer. Sie stimmen gerade ein Lied mit obszönen Inhaltes an, ich beschließe, die weiter vorne auf dem Bahnsteig eine ruhigere Bank zum setzen zu suchen. Ich habe Glück, eine Bank, umgeben mit Windschutz ist leer. Müde lasse ich mich auf die Bank fallen. Langsam krame ich mir eine Zigarette aus der Tasche. Die letzte für den heutigen Clubnachtgang.
Still sitze ich da und genieße diese letzte Zigarette. Ein „Hallo“ schreckt mich aus meinen Gedanken. Ich blicke auf und entdecke die Traumprinzessin vor mir stehend. Schweigend setzt sie sich neben mir. Mein Herz fängt auf einmal an zu klopfen. Soll ich sie ansprechen oder nicht? Langsam baue ich mir einen passenden Eröffnungssatz in meinen Kopf zusammen. Doch sie ist schneller: „Hey, Dich kenne ich doch, Du warst heute im Natraj-Tempel. Du hast die ganze Zeit vor mir getanzt.“ Munter schaut sie in meinen Augen.
Ich lächele, als ich antworte, dass auch ich sie bemerkt habe.
Es war heute nicht nur eine Nacht mir guter Musik, sondern allgemein eine richtig gute Nacht, denke ich mir, als ich erfahre, dass mein Gegenüber Julia heißt. weiterlesen schließen
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