Kurzgeschichten Testberichte

Auf yopi.de gelistet seit 10/2003
Tests und Erfahrungsberichte
-
IRRE!
5Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
Eigentlich wollte ich diesen meinen Text zuerst unter "Drama" oder "Gruselgeschichten" einstellen...
Aber nun habe ich mich doch für "Kurzgeschichten" entschieden, weil besser ist das *lach*
Dieser Text ist in Zusammenhang eines privaten Schreibwettbewerbs meiner Feder entsprungen und ich muss immer wieder lachen wenn ich ihn lese. Denn er ist, in meinen Augen, einfach nur "krass" geworden und normal überhaupt nicht mein Stil!
Die Themenvorgabe war: IRRE! und ich denke das ist es auch geworden...
Urteilt selbst bitte:
IRRE!
Ich lief, rannte, schoss an den Häuserwänden vorbei. Irr suchten meine Augen nach einem Ziel, nach dem Weg, nach dem nächsten Schritt.
Eine steinalte grässliche Frau die sich in meinen Weg stellte sprang schreiend zur Seite, keifte unverständliches Gebissgesabber und schwang ihre Handtasche durch die Luft. SCHNAUZE! SONST FRESSE!
Ich rannte weiter. Mein Herz hatte aufgehört zu schlagen, meine Wangen glühten, ich schnaufte, schwitzte, aber ich konnte ihn nicht verlieren. Lass mich in Frieden!
Zitternd brach ich zusammen, spürte den Asphalt unter meinen Knien, roch die Abgase der Stadt, fühlte ihre gnadenlose Hitze.
Eine Hand griff nach meiner Schulter und wollte mich stützen...
FASS MICH NICHT AN! Verdammtes Arschloch! Was glaubst Du was Du hier tust? Kümmere Dich um Deinen eigenen Scheiß. ICH STERBE ALLEINE!
Ich erhob mich und ging weiter.
Im Gehen klopfte ich mir den Staub vom Mantel, richtete meine Haare.
SCHEISSE!
Ich hatte Hunger und betrat einen Supermarkt.
Gelangweilt schlenderte ich durch die Reihen bis ich gefunden hatte was ich suchte. Fisch! Ich wollte Fisch. Rollmops.
Die ekeligen, schleimigen, zusammengerollten, mit Teer und Blei verseuchten, glitschigen, silbern in Öl glänzenden toten Tiere. Ja die sollten es sein.
Sie passten zu meiner Stimmung. Dazu brauchte ich Schlagsahne und Erdbeeren.
Ich suchte alles zusammen, nahm mir auf dem Weg zur Kasse noch ein Bier mit und bezahlte um mich auf den Weg in den Park zu machen.
An einer Bank hielt ich an und setzte mich. Breitete den Inhalt meiner Einkaufstüte neben mir aus und verteilte den Fisch im Erdbeerbecher um anschließend die Sprühsahne drüber zu sprühen. Lecker!
Ich rückte mich zurecht und tauchte dann mit den Fingern tief in den Becher um das Ergriffene zum Mund zu führen. Köstlich!
Ein Spatz landete neben der Bank auf der ich saß und bettelte. Ich warf ihm ein Stückchen Fisch zu und er verschlang es gierig... Es dauerte einen Moment dann brach er tot in sich zusammen. MISTVIEH!
Die Reststoffe sowie die Verpackung meines Abendessens entsorgte ich in dem dafür vorgesehenen Müllbehälter. – Ja, ich hatte es gelernt.
Ich leerte noch schnell den Inhalt der Bierdose und entsorgte auch sie.
In der Ferne sah ich eine Art Pavillon. Was auch immer es sah gemütlich aus und stand am Wasser. Nett! Dahin würde sie gehen. Es passte nicht zu meiner Stimmung.
JA LEIDE!
Mein Handy klingelte das Zeichen einer SMS Mitteilung.
Ich fingerte es aus der Tasche und drückte die Tasten der Sperre.
„1 Kurzmitteilung eingegangen“.
Das gelbe Licht des Displays blendete meine Augen, hatte ich nicht in der letzten Woche noch den Gedanken gehabt es einzuschicken. Blau.
Was für eine Unendlichkeit lag hinter mir?
Ich versuchte die Zeit zu fassen und das Geschehene zu verarbeiten.
Einfach nur zu begreifen was passiert ist.
„Werden sie einer der ersten Kunden bei unserem Shop des Monats und gewinnen sie einen von 500 Gutscheinen über 100 €uro! Wählen Sie...“
WERBUNG!
Wer hatte das jetzt schon wieder bezahlt? Ich weil der Anbieter, welche dumme Sau das auch immer sein sollte über einen Ausländischen Anbieter seine SMS verschickt. Oder tatsächlich nur ein lieb gemeinter Rat eines lieben Menschen der sich über gewinnende Menschen freut?
Ich löschte sie und verstaute mein 5210 wieder in meiner Bauchtasche.
Am Nachmittag wollte ich zuhause sein, denn ich hätte mir die Talkshow mit Arabella gerne angeschaut die das Thema hatte: Krank? Oder kann man Dir noch helfen? – Arabella setzt sich für Dich ein.
Immer wieder konnte ich mir diesen MIST anschauen.
Zum Teil war es auch recht lustig. Zum Beispiel an den Tagen wo sich biedere Hausfrauen darum bemühten ihre von den Jahren und der Geburt mehrerer Babys, Spülmittel und dem Schleppen von schweren Einkauftüten geschundenen Körpern in topmodische Klamotten zu zwängen. Nur um in ihren Ehemännern die seit Jahren nur noch geschlossene Badezimmertüren und Küchenschürzen gesehen hatten noch einmal einige Minuten an das Feuer zu erinnern das vor 38 Jahren mal in ihnen gebrannt hat. Welch Wahnsinn! Im Laufe der Jahre war es mehr zu einem verzweifelten Glimmen geworden… Warum noch einmal auf die alten Tage was ändern zu müssen!?
Ja ich mochte Talkshows!
Auch wenn die Nachbarstochter mal wieder die Grenze des Minirocks gesprengt hatte, darum der Dorfpfarrer einen hoch bekommen hat und sich an der Hündin des Bäckers vergangen. Und durch einen dummen Zufall ist nun auch noch die Nonne schwanger und es wird vermutet dass die Hündin in Wirklichkeit ein Rüde ist. Hä?
Der Moderator liest nun das Testergebnis vor. Aber zuerst... DIE WERBUNG!
Nun war es schon kurz vorm Dämmern und ich irrte immer noch durch die Straßen.
Es hatte jetzt richtig zu regnen begonnen und ich erinnerte mich an den Satz der mir vor Jahren aus der Feder gerutscht war:
„Und meine Tränen sollen die Regentropfen sein, die den Weg tränken auf dem Du gehst.“ oder so ähnlich...
Ja, damals hatte ich noch einen Sinn für Romantik gehabt. Damals kannte ich den Schmerz noch nicht. HEUTE war mein Herz gebrochen und...
IRRE! SCHEIß AUF DEIN HERZ!
Ich zieh die Waffe aus meiner Tasche und ziele auf einen Ast an dem ein letztes Blatt hängt, der Sturm hatte seinen Spaß mit diesem Kind von Mutter Erde gehabt.
Klick.
Nichts geschieht.
Kugeln. Ich hatte die Kugeln vergessen.
Ein Lachen stößt an mein Ohr. Ein Kichern.
Hatte ich Dir nicht gesagt dass Du verschwinden sollst!
„Entschuldigen Sie wie spät ist es?“
UHRZEIT?
Nee nä. Ich ignoriere ihn und geh weiter.
ARSCHLOCH!
Ich musste Ruhe finden. Meinen Sinn abgeben.
Ich geh nachhause.
Tür, Telefon, Licht, schnell noch mal ins Bad, eine CD eingeschmissen, da klingelte es auch schon an der Tür. Dunkel sollte er sein hatte ich gesagt. Groß, schlank und helle Augen, längeres Haar. Ich öffne und lehne mich verführerisch in meinen Strapsen in den Rahmen der Tür. Ja, das war es was ich mir vorgestellt hatte.
„Komm rein!“
Er schließt die Tür hinter sich.
Ich lege mich aufs Bett und zünde die Kerzen an. Zieh die Bo unter dem Bett hervor und stopfe mir einen Kopf.
„Ausziehen!“ sage ich.
Er folgt. Verführerisch räkelt er sich im Takt der Musik und schwingt seine Hüften.
Zieht sich langsam aus und streckt mir seinen knackigen Hintern entgegen.
„Wie ist Dein Name“ frage ich.
„Nenn mich wie Du willst...“
Er steht vor mir, nackt bis auf den knappen String der vermuten lässt das es eine angenehme Nummer werden wird.
„Zieh ihn aus!“ sage ich.
Er zieht ihn aus und setzt sich neben mich auf das Bett.
Ich rauche meinen Kopf und biete ihm auch einen an, dankend lehnt er ab.
Entspannt sinke ich in die Kissen und er beginnt meinen Körper zu erkunden.
Er ist wie ein Gott, wie ein Engel. Ich erkenne ihn und vertraue ihm. Lasse mich fallen und ergebe mich seinem Willen. Ich lasse ab von allem irdischen, lasse meinen Sinnen freien Weg. Lasse los.
Wundervolle Gefühle steigen in mir auf, konzentrieren sich auf seine Berührungen.
Fühle die Liebe, die Sanftheit, sie Wärme.
Spüre den Schmerz, die Härte, die Kälte…
VERSCHWINDE! Ich sagte Du sollst verschwinden!
Ich drehe den Schlüssel in der Haustür und geh ins Bad.
Lass Wasser in die Wanne und kippe irgendein blaues Zeug hinein. Es schäumt.
Vom Bett hole ich die Kerzen und stelle die neben den Wasserhahn.
Ich steige ins heiße Wasser und entspannte mich. Das leise tropfen des Hahnes ist das einzige Geräusch.
IRRE!
Ich weiß dass es an der Zeit ist es zu beenden.
Ich schließ die Augen und entspanne meine Muskeln.
WAS WILLST DU NOCH HIER?
STILLE!
(c) by Asmodina
Vielen Dank fürs lesen, bewerten und vor allem fürs kommentieren.
Gruß
Asmodina weiterlesen schließen -
Liebe macht blind - Hermine und Ron
27.09.2004, 15:02 Uhr von
hidaka
Es ist eine Eigenschaft der menschlichen Seele, daß die sich dann am höchsten erhebt, wenn sie am...Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
____Oxford_____
Nun waren sie schon 2 Jahre nicht mehr auf Hogwarts und Hermine vermisste ihre Zeit mit Ron und Harry. Sie besuchte eine Universität für Hexen und Zauberer in Oxford, Ron war seinem bruder nach Rumänien gefolgt und Harry war zusammen mit Draco in Agypten. Sie kaute an ihrem Stift herum. Ron... wie sehr sie ihn vermisste. In ihrem letzten Jahr in Hogwarts, hatte er sie endlich gefragt, ob sie mit ihm zum Abschlußball gehen würde. Am Ende hatten sie sich geküsst und die nachfolgenden Sommerferien waren die schönsten in ihrem Leben gewesen. Zusammen mit Ron, Harry, den Zwillingen und Ginny hatte sie 6 wunderschöne Wochen in Italien verbracht und am Ende der Ferien war ihr nichts schwerer gefallen, als Ron zu verlassen. Doch ihnen blieb nichts anders übrig. In Oxford hatte Hermine Viktor wiedergetroffen und nun gingen sie schon seit zwei Wochern miteinander.
____Rumänien_____
"Lieber Ron,
ich muß dir etwas beichten: Ich bin seit zwei Wochen mit Viktor zusammen. Ich habe dir doch erzählt, dass er auch hier studiert. Und jetzt sind wir ein Paar. Es tut mir leid, das es mit uns nicht geklappt hat, aber die Entfernung..." Ron stiegen die Tränen in die Augen. Er las den Rest des Briefes mit verschleierter Sicht und warf ihn anschließend auf den Boden. Er konnte es nicht glauben, seine Hermiene... die Erste, die ihn geliebt hatte, die erster, die ER geliebt hatte. Einfach so zu ende? Das konnte nicht wahr sein...
Es ist wahr, Liebe macht blind, sonst hätt ich sicher längst gemerkt, dass wir nicht mehr zusammen sind
Es ist wahr, Liebe macht blind, doch das macht mir überhaupt nichts, denn ich bin ein Sonntagskind
____Oxford_____
"Hoffentlich war er nicht allzu verletzt," sagte Hermiene zu Sophie, ihrer Zimmernachbarin. "Ich weiss nicht, ihr habt euch doch seit zwei Jahre nicht gesehen, da kann doch viel passieren." Hermine dachte an die Zeit, in der in Hogwarts das Trimagische Turnier stattgefunden hatte und als Viktor mit ihr auf den Ball gegangen war. Und wie Ron reagiert hatte, als er es mitbekommen hatte. Hermine hatte damals schon gewusst, dass sie Ron mehr bedeutete als er zugab. Und auch sie war ihm nicht abgeneigt, aber für sie gingen andere Dinge vor.
____Rumänien____
"Und Du willst wirklich zu ihr fahren?" fragte Charlie Ron ungläubig. "Ja. Ich muß sie sehen. Vielleicht wird sie mich ja nicht verschmähen, wenn ich vor ihr auftauche. Es kann doch nicht einfach so vorbei sein..." Charlie schüttelte den Kopf. Ron warf noch ein paar Umhänge in seine Reisetasche und bestieg seinen Besen. Er hatte vor, mit dem Zug zu fahren, denn die Universität die sie besuchte war ähnlich wie Hogwarts nur mit dem Zug erreichbar, aber er wollte bis zur letzten Haltestelle vor Oxford fliegen, damit er schneller war. "Warum apparierst du nicht?" fragte ihn Charlie. "Du weißt doch, da ist mir nicht so wohl bei der Sache." Seitdem Ron einmal seine Kleidung beim apparieren verloren hatte, lies er es lieber bleiben. Es hatte angefangen zu stürmen, als Ron losflog.
Baby, seit du weg bist war die Einsamkeit mein bester Freund
Und ich freu mich auf den Tag, an dem die Sonne wieder scheint.
____Oxford____
"Was, er kommt hierher?" Charlies Gesicht in den Flammen flackerte. "Ja, er will dich zurückgewinnen. Ich muß jetzt gehen, es stürmt tiersich hier. Kontaktiere mich, sobald er angekommen ist. Er fliegt nämlich geradewegs in einen Hurricane hinein." Hermiene erschrak.
____Irgendwo über der Slowakei____
Der Himmel war dunkelgrau und weisse Blitze fuhren auf die Erde. Ron war schon total durchnässt vom Regen, aber er flog weiter. Die Zeit zusammen mit Hermine in Hogwarts war so wunderschön gewesen, denn sie war so selbstbewusst und so stark... und irgendwie passte sie genau zu ihm und Harry. Als er sie fragte, ob sie mit ihm zum Abschlußball gehen wolle, und sie bejahte, war es wie der Himmel auf Erden für ihn. Und dann erst der Sommer in Italien... Er erinnerte sich immer gerne an ihre gemeinsame Zeit. Und nun wollte sie sie einfach so wegwerfen?
Es ist kaum zwei Jahre her, du warst weg und meine Welt war plötzlich Einsamkeit und leer
Es ist kaum zwei Jahre her, und ich muß sagen, Ich vermiss Dich wirklich überhaupt nicht mehr
____Oxford____
Hermine stand jetzt schon seit drei Stunden am Bahnhof vor der Universität und hielt nach Ron Ausschau. Dieser Idiot! Wieso tat er so etwas? Er konnte doch nicht bei diesem Wetter... oh Ron! Natürlich mochte sie ihn noch, aber er war zu weit weg. Andauernd war etwas dazwischen gekommen wenn sie sich treffen wollten und sie hatten sich jetzt seit 2 Jahren nicht mehr gesehen. Natürlich hatten sich ihre Gefühle für ihn nicht verändert, sie war nur erwachsener geworden und wusste, dass es auf diese Distanz keinen Zweck hatte.
Ich hab immerhin schon fast seit einer Woche nicht geweint
und ich warte auf den Tag, an dem die Sonne wieder scheint.
____Irgendwo über der Grenze Deutschland/Frankreich____
Ron stürzte fast vom Besen. Er flog seit 4 Stunden ununterbrochen durch den Regen und selbst für seinen Firestar 3000 war es ein gewaltiger Kraftakt durch den Sturm zu kommen. Als er Hermine das erste mal gesehen hatte, war sie für ihn wie jede andere gewesen, doch mit der Zeit hatte dies sich geändert. Immer wenn er sie mit Krum gesehen hatte, hätte er ihm am liebsten umgebracht, so sehr er ihn auch bewunderte. Er war sich so sicher gewesen, dass er und Hermine endlich zusammenwaren, und das die Strecke zwischen ihnen nichts ausmachen würde. Aber nun würde alles gut werden, er würde sie wieder für sich gewinnen, er würde...
Es ist wahr, das Leben ist schön, und ich bin sicher, irgendwann wirst Du ganz plötzlich vor mir stehn.
____Oxford____
"Da ist er..." Hermine sah einen Schatten auf sich zukommen. Als er näherkam, erkannte sie, daß es Ron war. Auch er erkannt sie und flog geradewegs auf sie zu. "Ron!" brüllte sie. "Oh, Ron..." Er landete vor ihr, seltsam fahl im Gesicht. "Ron..." "Psst!" unterbrach er sie. "Aber..." "Ich liebe dich, Hermine!" rief er. "Du blutest ja!" Auf seinem Hals befand sich eine klaffende Wunde. "Oh... das habe ich nicht bemerkt." Doch das Blut strömte aus seinen Venen als wäre er ein voll aufgedrehter Wasserhahn. Ron's Gesicht war farbleer und fad. "Mir ist so schwindelig, Hermine... alles ist so kalt..." Ron fiel auf den Boden. Sofort kniete Hermine sich hin und hob seinen Kopf auf ihren Schoß. "Hermine, es ist so kalt..." "Es wird schon wieder, Ron... Es wird alles gut!" Ron lächelte. "Du bist mein Stern, Hermine..." "Ich liebe dich Ron, ich liebe dich doch!" Aber Ron hatte seine Augen schon geschlossen. Hermine schüttelte ihn, doch er war tot.
Dann nehm ich Dich in die Arme und wir sind wieder vereint
und ich weiß, daß ist der Tag an dem die Sonne wieder scheint.
Keiner dieser Charaktere gehört mir, alle gehören JKR.
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-05-30 14:52:53 mit dem Titel Verlangen...
Ein Seufzer entriß sich Jasmin's Mund. Ihre Gedanken pflegten abzuschweifen, wenn sie ihn ansah. Dann liebte er sie leidenschaftlich, heiß und gehörte ganz ihr. Er sah sie sonst kaum an, kein Augenkontakt, kein "Hallo," kein Zeichen von Interesse. Gerade saß er mit dem Rücken zuihr und sie überlegte sich, wie das Gefühl wäre, mit ihren Fingernägeln sein Rückenfleisch zu malträtieren. Sie sah ihn schon vor sich, vor Verlangen schreiend, vor Gier nach ihrer Liebe zitternd. Und doch saß sie hier, ganz ruhig und schrieb die Werbeanzeigen ab, die am Abend für die Tageszeitung fertig sein mußten. Sie lies sich nichts anmerken, darin war sie gut. Ihre Gedanken schweiften zwar oft ab, aber für sie war es kein Problem, zwischen Realität und Traum hin und her zu schweifen. Er stand auf und ging an ihr vorbei. Jasmin hielt die Luft an. Die Tür ging auf, er verließ den Raum und sah sie aus den Augenwinkeln beim Türeschliessen an. Jasmin erstarrte. Hatte er etwa... "Schatz?" Nick tippte ihr auf die Schulter. "Ich muß jetzt gehen," sagte er und küsste sie. "Vergiß nicht, deiner Mutter die Einladung zu unserer Verlobungsparty zu geben," rief er ihr nach. Jasmin blickte ihrem Freund nachdenklich hinterher.
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-05-30 16:02:22 mit dem Titel Die Geschichte von Jenny H.
Wenn die Wolken sich über den Himmel schieben und die Welt verdunkeln, dann ist Jenny H. in ihrem Element. Sie liebt den Regen, die Dunkelheit, die Kälte, denn der Sommer und die Sonne bringen ihren Kreislauf durcheinander und lassen ihr kaum noch Luft zum atmen. Als ich Jenny traf, trug sie eine Jeans-Schlaghose und einen weißen Pullover mit einem japanischen Schriftzug und einem Drachen drauf. Die Haare locker leger in einem Zopf, kaum geschminkt bis auf den Kajal, sitzt sie vor mir, und grinst mich begierig an. Ich zünde mir eine Zigarette an und halte ihr meine Schachtel hin. Doch sie schüttelt den Kopf. "Ich rauche nicht."
Die Bedienung des italienischen Cafe's kommt an unseren Tisch und nimmt unsere Bestellung auf. Jenny bestellt sich zwei Kugenl Vanille, eine Straciatella, mit Sahne und Schokosauce. Ich nehme einen riesigen Bananensplit mit allem drum und dran und schalte mein Aufnahmegerät ein. Sie lächelt, spielt nervös mit den Fransen an ihrer Hose. "Warum wollen sie gerade mich interviewn?" fragt sie mit ihrer hellen, unsicheren Stimme. Ich erkläre ihr, warum ich sie so interessant finde, um einen Roman über sie zu schreiben, und dass ich über meinen Neffen von ihr erfahren habe.
"Hast du die Fotos dabei?" frage ich und drücke meine Zigarette aus. Jenny nickt, und zieht aus ihrer Hosentasche einen Stapel Fotos heraus. Ich hatte sie gebeten, fünf Fotos mit den wichtigsten Menschen in ihrem Leben mitzubringen. Das erste Bild zeigte ihre Familie. "Das war, als ich das letzte Mal im Zoo gewesen bin. Mum, Dad, meine Grandma, ich, der Freund meiner Schwester, meine Schwester hochschwanger und Luke in ihrem Bauch." Aha... interessantes Foto. Nette Familie, und ich sehe Jenny ein richtiges Honigkuchenpferdegesicht ziehen. Wenn ich sie jetzt anblicke, verzieht sie keine Miene, und trotzdem sieht sie traurig aus, schon fast böse. Sie erzählte mir mal, das sie halt nun mal so aussehee, und das sie nichts dagegen tun könne."Lächle doch mal!" sage ich freundlich. Sie sieht mich an, zieht eine Schnute und streckt mir die Zunge raus. "Hab doch nichts zu lachen," sagte sie. Das nächste Bild zeigt ihren besten Freund und sie bei der Hochzeit seiner Schwester. Jenny in einem Rock? Ich muss unwirkürlich grinsen. Kann doch nicht wahr sein.. "Da waren wir noch zusammen," sagte sie traurig. Ihre Augen verraten, dass sie nicht gerne darüber spricht, aber ich bin gewillt, alles aus ihr herauszuholen, bis zum letzten Fitzelchen. "Warum seid ihr auseinenader gegangen?" Sie zuckt mit den Schultern. "Keine Ahnung. Ich mochte ihn halt sehr, aber nicht auf die Art und Weise wie ich sollte." sagt sie und zieht die Nase hoch. Schnell holt sie das dritte Foto hervor. Es zeigt einen Umzugskarton mit einer weiß-grau-gescheckten Katze und einer kleinen, roten Katze. "Das sind Pinsel und Fussel." erklärt sie. Als ich sie darauf hinweise, dass die Katzen aber keine Personen darstellen, zuckt sie mit den Schultern. "Ich liebe sie und sie sind sehr wichtig für mich," sagte sie. Ich beschließe, dieses Thema erst einmal ruhen zu lassen, und betrachte das nächste Foto. Es zeigt einen Jungen, der auf einer Couch sitzt und zur Seite sieht. Er trägt eine Käppie und ein kariertes Hemd und hat die Arme lässig auf die Lehne gelegt. "Wer ist das?" frage ich. In dem Moment kommt die Serviererin und bringt uns unser Eis. Bevor ich Piep sagen kann, hat Jenny das Foto von dem geheimnisvollen Jungen schon wieder in der Tasche verschwinden lassen und wendet sich ihrem Eis zu.
Sie sucht mit ihrem Löffel unten nach dem Vanille-Eis und löffelt ein Stückchen ab. Dann schiebt sie es in die mit Schokoladensauce überzogene Sahne und taucht das himmlische Stück Eis in ihren Mund. Auf ihrem Gesicht erscheint Erleichterung und es scheint ihr sichtlich zu schmecken. Auch ich widme mich nun meinem Bananensplit und sehe ihr verträumt zu. Wie sie so dasitzt, ein ganz normales Mädchen... ihre Augen grün, ihr Haar braun... wie ein Engel. Sie legt den Kopf schief und mustert mich.
"Was guckst du so?" fragte sie. "Nur so," sage ich und fahre mit meinem Blick über ihre Schultern, über ihre schwarzen Dämonenflügel und wieder zurück. Meine Aufmerksamkeit richtet sich auf die untergehende Sonne, und ich mache Jenny darauf aufmerksam, dass sie sich sputen muss, um nicht zu spät zurück in die Welt der Dämonen zu kommen. "Hai Haaaaai..." sagt sie genervt und es klingt eher wie "Leck mich!" als das japanische Synonym für "Ja, Ja." Sie schaufelt den Rest des Eises wie ein Blitz in sich hinein und springt auf. "Bis zum nächsten Mal," grinst sie froh und verschwindet. Naja, es ist für ein Dämonenmädchen sicherlich nicht leicht, von einem Erzengel wie mir verhört zu werden.
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2004-09-27 13:02:25 mit dem Titel Die Prohphezeiung
„Und nun werde ich abermals um dein Leben beten, Lycanthe, auf dass dein Fluch von dir abgewendet sei.“ Petrus kniete vor dem Feuer nieder und versank in seine Gebete. Die Nacht war tiefschwarz und ein kalter Wind zog durch die Wälder. Lycanthe zog ihren schwarzen Fellumhang fester um sich und scharrte mit ihrem Fuß ungeduldig auf dem Boden herum. Sie glaubte nicht an ihres Vaters Götter oder an Flücher oder gar Zauberei – und der einfältige Dorfälteste, der diesen einen Fluch über sie gelegt hatte, hatte ihrer Meinung nach zu viel Met getrunken. „Du sollst sterben an einer Krankheit so übel wie die Hölle selbst. Langsam soll sie sich in deinen Venen ausbreiten, deine Gefäße auffressen und wenn du kurz vor deinem Tod stehst, wird sie deine Familie anstecken. Doch du wirst nicht sterben, nein, du wirst überleben und alle die du liebst ins Unglück stürzten!“ So waren seine Worte. Lycanthe holte einmal tief Luft und stampfte mit dem Fuß auf. „Jetzt ist aber gut, Vater. Lass uns wieder nach Hause gehen!“ Petrus blickte auf und sah sie traurig an. „Nach Hause? Mein Kind… du wirst niemals mehr zurückgehen können… Sie haben dich verstossen.“ Er stand auf und drückte ihr eine Kette in die Hand. An deren Ende befand sich ein Zahn eines Wolfes, sorgfältig mit Bronze verziert. Petrus wandte seinen Blick ab. „Ab nun musst di alleine durchkommen. So leben denn wohl.“ Sagte er und verschwand in der Dunkelheit.
Lucy schrak auf. Immer wieder ein und derselbe Traum, der sie schon seit einigen Tagen quälte. Sie hört ein lautes „Biep Biep“ und richtete sich auf. Schon wieder war sie am Computer eingeschlafen. Müde reckte sie sich und löschte die Buchstabenfolge mit einer Tastenkombination, die sie durch ihr Nickerchen auf der Tatstatur eingegeben hatte und stand auf um sich einen Kaffee zu machen. Nachdem sie sich fertig geduscht und sogar gefrühstückt hatte, setzte sie sich mit der Morgenzeitung zurück an den Computer, um weiter an einem ihrer Programme zu arbeiten. Zuvor loggte sie sich jedoch noch einmal ins Internet ein, um nachzuschauen ob es neue Nachrichten für sie gab. Plötzlich ertönte eine laute Melodie aus ihren Lautsprechern und sie klickte auf eines der Fenster in der Taskleiste um herauszufinden, wo es herkam. Eines der Fenster zeigte eine ASCII Grafik eines Stammeshäuptlings, der um ein Feuer herumtanzte. Plötzlich blieb er stehen und blickte ihr in die Augen. „Die Prophezeiung erfüllt sich, der Fluch zeigt seine Wirkung!“ rief er und deutete auf Lucys Kette. „Sie selber!“ schrie er und der Windows Explorer öffnete sich. „Was zum Teufel…“ Das Dialogfenster zeigte, wie unaufhörlich Lucys Daten und Programme gelöscht wurden. Verzweifelt klickte Lucy auf Abbrechen, doch nichts geschah. Entsetzt musste sie zu sehen, wie der Virus all ihre Arbeiten löschte. Nach getaner Arbeit öffnete sich ohne zutun ihr Mailprogramm und schickte irgendeine Exe-Datei an alle ihre Kontakte im Adressbuch. Der PC reagierte auf keinen Befehl und Lucy war der Verzweiflung nahe. Plötzlich flackerte der Bildschirm schwarz auf und mit weißer Schrift erschien der Satz „Format c:“ Ohne auch nur mit der Wimper zu zucken brach Lucy zusammen. Mit ihrem Ellenbogen stieß sie die Morgenzeitung vom Tisch. In riesigen Lettern prangten die Schlagzeilen darauf. „Neuer Virus im Umlauf: Experten warnen vor dem sogenannten „Schamanenvirus!“ weiterlesen schließen -
Normas Abend
Pro:
a
Kontra:
o
Empfehlung:
Ja
Normas Abend
Norma saß im Sessel und starrte ungeduldig auf die Uhr. Mit jedem Ticken, jedem Fortschreiten des Zeigers zuckten ihre Pupillen nervös, gleichzeitig jedoch auch mit dem gewissen Leuchten in den Augen, das man bei Kindern am Weihnachtsabend kurz vor der Bescherung beobachten kann. Sieben Uhr achtundzwanzig und vierunddreißig fünfunddreißig sechsunddreißig Sekunden. Hastig wanderte ihr Blick über den Telephontisch unter der Uhr über den Steinfußboden, durch die offene Wohnzimmertür, bis hin zur Haustür, durch deren massive Glasscheibe sie hinaus auf die Straße gucken konnte. Endlich erspähte sie dort eine Bewegung, ein Schatten tauchte auf der Türschwelle auf, und das schrille Geräusch der Klingel ertönte, obwohl er genau wusste, dass sie ihn sehnsüchtig erwartete und schon längst bemerkt hatte.
Norma sprang auf und erreichte, halb rennend, halb schlitternd, die Tür, riss diese auf und schlang ihre Arme um seinen Hals, indem sie ihm einen zärtlichen, gleichzeitig allerdings auch stürmischen Kuss auf die Lippen presste. Sie fasste seine Hand und zog ihn hinter sich her in ihr Zimmer, nicht ohne zwischendurch mehrmals stehenzubleiben, um ihn liebevoll anzugucken und zu küssen.
„Norma, ich kann nicht lange bleiben!“
„Aber... du meintest, heute hättest du den ganzen Abend Zeit. Warum denn?“, beklagte Norma sich enttäuscht.
Normas Freund antwortete nicht, starrte konzentriert auf ein Photo von sich an der Wand,
„Heute ist unser halbjähriges, heute ist unser Abend. Bitte!“, flehte Norma.
„Nein.“ Mehr sagte er nicht.
„Seit Tagen freue ich mich auf heute. Weißt du, wir haben uns in letzter Zeit so wenig gesehen.“ Ihr Tonfall näherte sich langsam dem Jammern.
Norma stand auf, ließ sich neben ihm auf ihrem Bett nieder und küsste ihn auf den Mund, er jedoch erwiderte diese Zärtlichkeit nicht.
„Eben.“
„Warum «eben»? Ich weiß, dass es nicht schön für dich war, aber was hätte ich tun sollen?“
„Nichts.“
Norma schaute ihn traurig an. Kurz umspielte ein Lächeln ihre Lippen, doch als ihr auffiel,, dass er es nicht einmal annähernd erwiderte, gab sie auf. Sie legte ihren Kopf auf seine Schulter. Er regte sich nicht.
„Weißt du“, sagte er plötzlich, indem er ihren Kopf sanft wegdrückte und aufstand, „ ich glaube nicht, dass diese Beziehung noch einen Sinn hat. Außerdem“, er schickte sich an, zur Haustür zu gehen, „ habe ich ein Mädchen kennengelernt, mit dem ich mich sehr gut verstehe. Ich könnte mir durchaus vorstellen, etwas mit ihr anzufangen.“
Norma schaute ihm nach, wie er das Zimmer verließ, und wandte ihren Blick erst ab, als sie das Zufallen der Haustür hörte. Sie dachte nach. In der Küche stand ein Messerblock, die Messer variierten der Länge nach zwischen zehn und zwanzig Zentimetern. Zur nächsten hohen Brücke brauchte sie nur fünf Minuten mit dem Fahrrad. Im Zimmer ihres Bruders befand sich eine Sammlung aus Skalpellen, Stricken und anderen sonderbaren „Waffen“. Im Schrank ihres Vaters lagerte eine geladene Smith & Wessom 9 Millimeter, vollautomatisch.
Norma erlitt die Qual der Wahl!
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2004-09-23 11:34:13 mit dem Titel My religion
Ja, ich bin nach wie vor Atheist! Doch meine Religion ist auch mehr ein Glaube. Meine Frage an euch: heißt Religion, dass ich an einen Gott glaube? Atheist bedeutet „Gottloser“, nicht mehr, nicht weniger! Wie auch immer, auch ich habe einen Glauben, noch ein wenig unausformuliert, doch immerhin vorhanden. Beginnen wir mit meinen 10 Geboten:
1.: Du sollst keine Götter haben!
2.: Du sollst keine Menschen und Tiere andere als Insekten töten, es seie denn, du bist Schlachter oder Metzger!
3.: Du sollst nicht klauen!
4.: Du sollst nicht begehren deines Nächsten Hab, Gut und Weib, es seie denn, er ist dein Feind und sie eine heiße Schnitte.
5.: Du sollst dich nicht begeistern für die US-Amerikaner, modernes Theater und Technomusik mit Ausnahme der drei Lieder „Because the Night“ oder so, „Like a prayer“ und dieses coolen Boogie-Pimps-Tracks.
6.: Du sollst nicht Drogen andere als Tabak und Alkohol in geringem Maße konsumieren.
7.: Du sollst die Natur, jedes menschliche Wesen als Individuum und die subjektive Meinung respektieren.
8.: Du sollst durch dein Leben tanzen.
9. Du sollst nicht eine Freundin haben, die du nicht liebst.
10.: Du sollst nicht desinteressiert sein im Bezug auf Politik, Literatur und alles andere auch ein bisschen.
11. (X-tra-Gebot): Du sollst bloß kein Keuschheitsgelübte ablegen.
Aber zehn Gebote (plus X-tra) sind zu wenig. Ach, was wären wir Menschen doch ohne die 7 Todsünden?:
1.: Geldgier
2.: Sucht
3.: Eitelkeit
4.: Egoismus
5.: Rassismus
6.: Selbstüberschätzung
7.: Selbstzweifel
8. (X-tra-Sünde): Ignoranz
Was jetzt fehlt, ist die (na, wie nenne ich meine Religion wohl? Pipismus!) pipistische Bettlektüre, die „Leidensgeschichte des Erlösers“ beziehungsweise des Gründers des Pipismus, das heilige Buch:
Genesis:
Am Anfang schuf der Urknall das Universum. Das Universum war wüst und leer. Nur hier und da einige Ansammlungen von Gasen und Atomen, aus denen mit der Zeit Planeten und Sonnen wurden. Und ein Planet war die Erde, in der Galaxie der Milchstraße. Es gab viel Wasser und wenig Land; und das Wasser war bevölkert von Einzellern, Amöben. Und diese entwickelten sich zu Fischen und fischartigen Wasserwesen. Und sie sahen, dass sie gut waren. Doch einigen Wesen wurde es zu langweilig im Wasser; sie entwickelten Lungen und krochen an das inzwischen aus dem zu Polen gefrorenen Wasser aufgetauchte Land; und aus ihnen wurden im Laufe der Jahrmillionen Landwesen. Und sie sahen, dass sie gut waren. Es entstanden Dinosaurier, gigantische und auch kleinere Echsen; und auch solche, die durch die Luft, welche die ganze Erde umgab, flogen, mit Federn auf der nun nicht mehr ganz so ledrigen Haut. Und sie alle sahen, dass einige von ihnen gut waren. Der Rest starb aus. Und neue Wesen entwickelten sich; auch eine Rasse, die sie „Mensch“ nannten. Und sie sahen, dass sie gut war. Doch der Mensch entwickelte sich weiter, bis hin zum Homo Sapiens; und er zerstörte die Erde; und alle sahen, dass er nicht mehr länger gut war. Zu spät!
Kleiner Sprung, kommen wir zum „Neuen Pipament“ (NP):
Und Katharina Straub zeugte Johanna Straub. Und Johanna Straub und Franz Szutta zeugten Ingeborg Szutta. Und Dietrich und Margarete Ehlert zeugten Peter Ehlert. Und Ingeborg Szutta und Peter Ehlert zeugten Marion Ehlert. Und Walter und Ilse Sperling zeugten Erika Sperling. Und Marie und Max Schulz zeugten Herbert Schulz. Und Erika Sperling und Herbert Schulz zeugten Rüdiger Max Walter Schulz. Und Marion Ehlert und Rüdiger Max Walter Schulz zeugten Felix Ehlert. Und Felix wurde geboren in Bonn, der heiligen Stadt. Lange hielt er sich auf an einem Ort, den man Kasernenstraße 17 nennt. Er wurde großgezogen und die Weisheiten der Welt gelehrt an einem Ort, den man Marienschule nennt. Nun jedoch sah er, dass etwas schlecht war, und er zog los nach Bornheimerstraße 126, es zu verbessern. So kam der Tag, dass seine Lehrmeister ihn nichts mehr lehren konnten, und er zog los, bessere Lehrmeister zu finden, an einem Ort, den man Beethoven Gymnasium Bonn nennt. Nun jedoch sah er, dass etwas schlecht war, und er zog los nach Karl-Hoch-Straße 5, es zu verbessern. So kam der Tag, dass er erkannte, dass alles keinem höheren Prinzip folgt. Und er zog aus an einem Ort, den man Internet nennt, sein Wissen der Welt zu lehren; und er wurde nicht verkannt; und er starb keinen Märtyrertod; sondern er schwelgt in Reichtum, Ehre und Ruhm, bis dass sein Fleisch verwest und seine Gebeine verfaulen!
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2004-09-24 18:30:01 mit dem Titel Das Leben und der ganze Rest
Im sechsten Jahrhundert v. Chr. war die Meinung verbreitet, dass die Philosophen als „Zuschauer“ über allen praktischen Tätigkeiten und Arbeiten stehen. Während also die niederen „Beteiligten“ als einen Sinn oder ein ziel für ein schönes Leben einen Teil ihres Lebensinhaltes, so also Geld/ Reichtümer, Erfüllung der Leidenschaften (einen attraktiven, jungen Lebenspartner zum Beispiel) und Beibehaltung der für die Ausübung ihres Lebensinhalts nötigen körperlichen Stärke und Gesundheit, ansehen würden, wäre, vorausgesetzt, von einer parallelen Beziehung zwischen Weg und Ziel bei den Theoretikern (Philosophen) und den Praktikern wird ausgegangen, das Ziel für Philosophen eine Art Erleuchtung, die gleichzeitig auch die Erfüllung einiger Leidenschaften ist, und die Beibehaltung der für das philosophische Denken unentbehrlichen Geisteskraft; während nämlich praktische Arbeiten primär dem Gelderwerb dienen, ist das vordergründige und daher im Optimalfall zu erreichende Ziel eines solchen „Zuschauers“ die Lösung der Probleme, das Finden von grundlegenden Antworten, um nicht zu sagen, die Erleuchtung; doch hierzu gegensätzlich ist eines Philosophen weiteres, die Erfüllung von Leidenschaften, teilweise als Überschneidung zu der Praktiker Ziel zu sehen, zumal die Leidenschaften die menschlichen Urtriebe als Ursprung haben, so zum Beispiel den Fortpflanzungstrieb, zusätzlich allerdings auch eben genannte Leidenschaft nach der Beendigung der primären Arbeit(en) während des Lebens; letzter Faktor eines Ziels ist simpel das „Jung-Bleiben“, welches sich bei Philosophen aufgrund ihrer Ansicht, die praktische Arbeit für unwichtig befindet, lediglich auf den Geist, der für ihren Lebensinhalt und dessen Ausübung und vor allem Beendung die einzige Voraussetzung ist, beschränkt.
Da auch ich die praktische Arbeit für eine der geistigen untergeordnete Tätigkeit halte, schließe ich meine Vorstellung von einem erfüllten Leben der von mir den Philosophen zugeordneten oder zuinterpretierten an. weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
-
Lisolotto, 16.03.2005, 23:50 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
gibt es für diesen schönen Bericht keinen Kommentar
-
-
Eine Satire
Pro:
Denkt drüber nach
Kontra:
Es wird eine zweite Edition geben, heißt: hier könnte noch mehr stehen
Empfehlung:
Ja
Jungs sind echt zum Kotzen!
Über das ständige Gekicher könnte man ja hinwegsehen. Hat man ja schließlich auch mal gemacht, und in der Pubertät verhalten die sich halt etwas anders. Und das ständige Briefchenschreiben könnte man auch als verständlich bezeichnen. Aber eine Sache ist wirklich das Letzte: alle paar Monate finden sie mal wieder irgend ein Mädchen, 2 bis 4 Stufen über ihnen, ganz toll, laufen ihm kichernd hinterher, rufen es an und legen direkt wieder auf oder stellen ihnen geklauten Maibaum auf. Und wehe, man kennt besagten Jungenschwarm. Eine solche Person ist nicht zu beneiden. Dann heißt es: „Was hat sie heute gegessen?“, „Wieviel wiegt sie?“ oder „Welche Schuhgröße hat sie?“.
Und dann noch dieses Styling: in der 5. Klasse schon Schulterpolster oder aufgespritzte Lippen! Dazu kommen Bauchfreie T-Shirts und Rundungen-betonende-Pullover.
Und die aller schlimmsten nähen sich auch noch Sprüche, die man nur versteht, wenn man sich auf aller niedrigstes Niveau begibt, auf die Kleidung, stecken sich Fuck-You-Anstecker an und tragen und tragen sowohl unpraktische als auch hässliche Nietengürtel.
Doch lassen wir die Kleidung links liegen und kommen zum nächsten Thema: Sport. „Igitt, Sport!“ wird man dir sofort antworten, wenn du dieses Thema ansprichst. Freiwilliger Sport ist sowieso tabu, und in der Schule wird auch nur das Nötigste gemacht. Dann kriegt man halt 'ne Fünf! Hauptsache, man muss sich nicht bewegen! Nur rumsteh'n macht sowieso viel mehr Spaß! Und sowas nennt uns „das schwache Geschlecht“!
Aber noch viel schlimmer sind die, die einen die ganze zeit bevatern wollen. „Ach, Roberta, jetzt lass das doch mal sein!“ oder „Felicitas, jetzt halt nicht auch noch zu Roberta!“. Bei denen hat man wirklich keine ruhige Minute.
Aber was soll man machen? Es sind halt nur Jungs!
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2004-09-23 11:29:13 mit dem Titel Pimps Tipps
Pimps Tipps ist der Ratgeber rund ums Leben, auf den ihr schon seit Jahren wartet. Ich habe ihn in mehrere Kategorien unterteilt, damit ihr nicht den Überblick verliert, blöde wie ihr seid!
Sparen: Sparsamkeit ist wichtig. Wenn euch auffällt, dass ihr öfters mal kein Geld habt, lest einfach weiter. Ihr spart:
ca. 130 € im Jahr, wenn ihr einmal pro Woche auf den Döner verzichtet, auf den ihr grade ein bisschen Lust hättet
ca. 62 € im Jahr, wenn ihr täglich eine Zigarette weniger raucht
ca. 64,5 € im Jahr, wenn ihr euch freitags und samstags jeweils ein Bier weniger kauft (im Supermarkt!)
ca. 35 € im Jahr, wenn ihr euch einmal pro Woche ein Bier im Supermarkt statt in einer Kneipe kauft (und ihr habt deutlich mehr)
ca. 38,5 € im Jahr, wenn ihr alle zwei Wochen nur einen Hamburger statt eines BigMäcs kauft
ca. 84 € im Jahr, wenn ihr pro Monat ein Gramm Gras weniger kauft
ca. 27 € im Jahr, wenn ihr dreimal im Monat besser auf euer Feuerzeug aufpasst
ca. 64 € im Jahr, wenn ihr zweimal in der Woche auf die Schokowaffel am Büdchen des BG verzichtet (nur Schulwochen gerechnet!)
ca. 21 € im Jahr, wenn ihr jede Woche 5 eurer Pfandflaschen á 8 Cent aufhebt und wegbringt
ca. 65 € im Jahr, wenn ihr jede Woche 5 eurer Pfanddosen á 25 Cent aufhebt und wegbringt
ca. 22,5 € im Jahr, wenn ihr täglich einen Schluck Bier weniger trinkt (durchschnittlich)
ca. 29 € im Jahr, wenn ihr eure Schuhe sechs statt sieben Monate tragt
ca. 642,5 € im Jahr, wenn ihr kifft, raucht, trinkt,... und all meine Tipps befolgt.
Lesen: Ich weiß, viele von euch lesen nicht gerne. Fuck ya, all y'all. Read or piss off, Analphabeten! Wer jedoch keine Probleme mit Literatur hat, sollte sich das reinzieh'n:
-Franz Kafka: „In der Strafkolonie“ (und alles andere von Kafka)
-Michael Moore: „Stupid White Men“ (auch auf Englisch verständlich)
-Shakespeare: Alles, jedoch besonders „Othello“, „Viel Lärm um nichts“ und „Hamlet“
-Edgar Allan Poe: Alles („Der Rabe“ am Besten auf Englisch)
-Thomas Mann: „Die Buddenbrooks“ (und vieles mehr von Mann)
-Patrick Süßkind: Das Parfüm
-Douglas Adams: Teil 1 & 2 der „Per Anhalter durch die Galaxis“-Trilogie: „Per Anhalter durch die Galaxis“ und „Das Restaurant am Ende des Universums“
-George Orwell: 1984
-Ray Bradbury: „Die Marschroniken“, „Der tätowierte Mann“ und „Fahrenheit 451“
-Rainer M. Schröder: „Das Geheimnis des Falken“, „Auf der Spur des Falken“, „Im Banne des Falken“ und „Im Tal des Falken“
-Terry Pratchet: Alles
-Pierce Anthony: Vieles
Es gibt natürlich noch diverse andere gute Sachen; über Ergänzungen bin ich jederzeit erfreut!
Gucken: Na, das dürfte euch gefallen: Film-Tipps. Das Problem ist, dass ich davon wenig Ahnung habe. Egal. Übrigens, viele der folgenden Filme habe ich auf Video, ask if u want 'em! Guckt also dies:
- „Die 12 Geschworenen“, das totale amerikanische Original und die deutsche Fassung, das Ami-Remake ist beschissen
- „51st State“ mit Samuel L. Jackson
- „Sein oder nicht sein“ von Ernst Lubitsch
- „Vom Winde verweht“
- „Die 12 Geschworenen“
- „Tote tragen keine Karos“ mit Steve Martin
- „Bowfingers große Nummer“ mit Steve Martin und Eddie Murphy
- „Besser geht's nicht“ mit Jack Nicholson und Helen Hunt
- „Shining“, „Einer flog übers Kuckucksnest“ und „About Schmidt“, alle mit Jack Nicholson
- „Reinen Nervensache“ mit Robert DeNero
- „Scarface“ mit Al Pacino
- „Ganz oder gar nicht“
- Alles von Alfred Hitchcock, zum Beispiel „Psycho“ oder „Die Vögel“
- „Nightwatch“, das skandinavische Original
- „Spiel mir das Lied vom Tod“, „Für eine Hand voll Dollar“, „Für ein paar Dollar mehr“, „Zwei glorreiche Halunken“ und „Mein Name ist Nobody“, alle mit Musik von Ennio Moricone
- Und viele, viele mehr (aber auch nicht so viele) weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
-
Waldschrat, 23.09.2004, 13:35 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Esse zwar keinen Döner, aber kann wohl doch noch sparen ;-)
-
-
Radio
23.09.2004, 13:14 Uhr von
DJMoench
Ich bin langweilig, es gibt nichts zu sagen, was von Interesse wäre.Pro:
Sehr interessante These
Kontra:
Im Zusammenhang noch besser
Empfehlung:
Ja
Radio
Mit zusammengekniffenen Augen starrte Julius di Sevilla y Jaños durch die Windschutzscheibe. Eine österreichische Vignette aus dem Jahre 2011 haftete in der linken oberen Ecke. Der Scheibenwischer kratzte über einige getrocknete Fliegen. Di Sevilla stellte ihn aus, um das unangenehme Quietschen zu vermeiden.
„...21 Kilometer Stau. Und nun zum Wetter: im Laufe des Mittags wird das Hoch «Luzia» von dem Tief «Janosch», das aus England herüberzieht, verdrängt werden. Nach anfänglichen Niederschlägen im Nachmittag über Nord- und Westdeutschland wird gegen Abend noch mit ein wenig Sonne zu rechnen sein, bevor eben diese untergeht, und «Janosch» zieht weiter gen Bayern, wo er bei stürmischen Windböen und starkem Niederschlag die Nacht verbringen wird. In der folgenden Sendung «Mittags essen!» wird Sie nun Martin Schröder durch die Welt der Grottenolme führen. Marten, bitte erkläre uns, was...“
„Scheiß Radio“, fluchte di Sevilla, indem er den Sender wechselte.
„...und nun hören Sie die griechischen Tänze von... daher hatte die DDR eine legendäre... und weiter in unserer Oldie-Reihe mit Simon & Garfunkel und... David, Frage Nummer drei an Sie: wer schrieb den Text für... achte Korruptionsfall dieses Jahr... erschütternde Nachricht über das Verschwinden der kleinen Corinna... nun ja, ein Grottenolm ist von daher... in Griechenland aufgewachsen, zuerst in der Musikhochschule... lediglich kommunistische Einflüsse der UdSSR in Berlin... «hear my words so I might teach you, take my arms so I might reach you, but my words like silent»... diese Antwort war total daneben, David, sind Sie betrunken oder...“
„Scheiß Radio“, fluchte di Sevilla erneut, indem er es ausstellte. Er kramte im Handschuhfach auf der Suche nach einer Kassette.
„Scheiß Tapes“, murmelte er erneut, als er nichts fand. Es rumpelte in seinem Kofferraum, als er einige Meter weiter fuhr.
Er stand, keinen Meter bewegte sich die Autoschlange weiter.
„Scheiß Stau, scheiß Unfall, scheiß Welt“, brummelte er vor sich hin. Sein linkes Auge zuckte nervös, während die Minuten langsam verstrichen.
Di Sevilla drehte das Radio wieder an.
„... damit haben Sie 600 Euro verloren, David, bitte überweisen Sie das Geld an die Kontonummer... «she hangs her head and cries in my shirt, she must be hurt very badly, tell me what's making you»... im Gegensatz zum kapitalistischen Sozialstaat hat eine diktatorische Demokratie mit sozialistischen Wirschaftszügen... verstarb er 1961 in Athen, wo seine griechischen Tänze im selben Jahr in Cis-Moll uraufgeführt wurden, als... das Paarungsverhalten der Grottenolme ist auf sonderbare Weise faszinierend... nach wie vor ist die elfjährige Corinna verschollen, ebenso ihr Vater... Bestechungsgelder in Höhe von acht Millionen Euro angenommen zu haben... David, leben Sie noch? Was war das für ein Knall?... ebenfalls verwickelt waren die Gewerkschaften der Stahlarbeiterindustrie... er hatte in einem langweiligen, ähm, langwierigen Prozess um das Sorgerecht für die Kleine gekämpft- vergeblich. Seine Ex-Frau, die Mutter von Corinna... nach der Kopulation währt die Bindung der Grottenolme noch... düdelü-didi-da-düdelü-didi-di-düdelü-didi-dü-düdelü-didi-de... wie Goebbels autobiographische Anmerkung bezüglich der revolutionären Schöpfungskraft industrieller...«Sad Lisa» von Cat Stevens, und nun die Beatles mit... er hat sich erschossen, oh mein Gott, oh mein Gott, David hat sich... achte Fall von Bestechung in nur drei... «wirkte immer sehr nett, doch nach der Trennung, als er Corinna nur noch so selten sehen sollte, wurde er zunehmend»... der junge Grottenolm muss nun jedoch langsam lernen, seine... der Repetition im sechsten Takt, die seine Gefühlslage während seines Aufenthalts... gravierende Akzeptanzdifferenzen renommierter Observatoren revolutionärer Bilanzmanipulationen rezitierte... «happiness is a warm gun, bang, bang, shoot, shoot, happiness is a warm gun, when I hold you in my arms and I feel my finger on your trigger»...ruft die Polizei, ihr Deppen, scheiße, David, was machen Sie, scheiße, oh mein Gott, scheiße, David, oh mein Gott, wie hieß er denn mit Nachnamen, oh mein... zunehmend korrupter, während der Sprecher der Gewerkschaften aussagte, es sei... und diese Aggressivität, äußerte die sich auch Corinna gegenüber?... vom kleinen Grottenolm zum gefährdeten Gejagten, der seine Feinde, unter anderem auch den... melancholische Ausklang im letzten Takt, der ungewöhnlicherweise nicht das Cis-Moll beibehält, sondern das... intervenieren akkurate Subventionen dezenter Arrythmie zu korpulenten...«and so I came to see him and listen for a while, and there he was, this young boy, stranger to my eyes, killing me softly»... oh mein Gott, oh mein Gott, oh mein Gott, oh mein Gott, oh mein Gott, scheiße, scheiße, scheiße, scheiße, scheiße, scheiße... Unterlagen, die momentan nicht auffindbar seien, es habe allerdings nach wie vor zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr bestanden... nichts Neues im Fall der elfjährigen Corinna, die vermutlich von ihrem Vater Julius di Sevilla y Jaños gewaltvoll entführt... und so nimmt das kurze, aber erfüllte Leben des kleinen Grottenolms sein Ende... das letzte Werk des Griechen, erfüllt von starker Depression. Und nun... im Mauerfall sein Ende nahm. Sie hörten... «he shot me down, bang, bang, I hit the ground, bang, bang»... oh mein Gott, David, wie konnten Sie mich so erschrecken, das war der schlechteste Scherz... droht den Sprechern und dem Vorstand eine Haftstrafe von...“
Di Sevilla stellte das Radio aus. Nur das leise Bummern aus dem Kofferraum war noch zu hören. Die Autoschlange stand weiterhin still.
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2004-09-22 08:58:35 mit dem Titel Promotion
Ist eigentlich keine Kurzgeschichte, sondern der Anfang einer Novelle, die ich kürzlich geschrieben habe, aber lest euch trotzdem ruhig mal rein...Vorbereitungen
Mein Handy, das wahrscheinlich letzte Alcatel One Touch Easy, das noch benutzt wird, piept zweimal und zeigt mir damit an, dass ich eine SMS bekommen habe. Ich ziehe es aus meiner Hosentasche - ich trage eine dunkelblaue Baggy-Jeans von Freeman T. Porter zu meinem schwarzen halb-Polyester-halb-Baumwoll-Hemd -, wo es zwischen Papiertaschentüchern, einer Packung Peter Stuwjesand Zigaretten und einem vergoldeten Zippo-Feuerzeug geruht hatte. Kurz rechne ich zusammen, dass der Inhalt meiner linken Hosentasche einen krassen Gegensatz zu meinem restlichen Outfit bildet und dessen Wert um ein unzählbar Vielfaches überschreiten dürfte: meine Kleidung plus Brille, Feuerzeug, Handy, Zigaretten und Taschentüchern schätze ich auf - Hemd zwanzig, no name, Hose hundertzwanzig, Porter, Boxershorts zehn, Calvin Klein, T-Shirt und Strümpfe vier, no name, Schuhe dreihundert, Nike, hellblau, Brille sechzig, Fielmann, Feuerzeug und Kippen vierzig, Handy und Taschentücher zehn - 564 Euro, meiner linken Hosentasche Inhalt - zwei Portemonnaies je siebzig, no name (glaube ich), Bargeld siebenhundert, Bankkarten: Postbank zehntausend, Sparda Bank zehntausend, Deutsche Bank zwanzigtausend, Sparkasse zwanzigtausend, Citibank fünftausend, CC-Bank fünftausend, SEB fünftausend; Kreditkarten: Visa fünfzehntausend, Mastercard zwanzigtausend, American Express fünfunddreißigtausend; gefälschte Papiere: Personalausweis fünfhundert, Führerschein fünfhundert, drei Bankkarten mit je zweitausend Guthaben zu je siebenhundert, zwei Kreditkarten mit je viertausend zu je tausend (Master und AmEx), Presseausweis dreihundert, Polizeiausweis tausend, Bahncard 100 dreihundert, Versicherungskarte der Barmer Ersatzkasse zweihundertfünfzig, Büchereiausweis hundert, Jahreskarten für elf Clubs, alle Schwimmbäder zusammen und öffentliche Verkehrsmittel je hundertfünfzig, alle Papiere perfekt und auf einen anderen Namen gefälscht, zusätzlich einiges davon noch zweites Mal auf meinen Namen (Jahreskarten und Bahncard 100); Handykarten mit dreihundert Guthaben, Gras für etwa hundertfünfzig Erlös, circa zwanzig Gramm, Koks für knapp tausend Erlös, vierzehn Gramm von ziemlich schlechter Qualität - auf 152.540 Euro, macht fast 152.000 Euro mehr.
Die SMS besagt, dass ich ab achtzehn Uhr in der Privat-Bar meines Kollegen André von Wißmar, einem Bänkersohn, nun Besitzer einer lukrativen Hunderennbahn, erwartet werde. Ich durchstöbere die Post: Zinsbescheide all meiner Banken, insgesamt etwa 650 Euro für ein Quartal, meine Oma schickt mir, ihrem „armen, arbeitslosen Enkel“, die monatlichen hundert Euro, die, ich sehe es jetzt schon kommen, keine zehn Stunden mehr in meinem Besitz bleiben werden, und ein Brief von meinen Eltern, die mir mal wieder schreiben, ich müsse mir keine Sorgen machen, meine Miete sein bezahlt, ich solle mir einen Job suchen und wenn ich Knete bräuchte, dürfe ich sie ruhig ansprechen, schließlich bekämen sie noch Kindergeld für mich, noch acht Jahre, zur Not, bis ich siebenundzwanzig bin, zur Not.
Meine dreitausend-dreihundert-Euro-Rolex zeigt mir an, dass es in Bälde sechzehn Uhr ist, während ich sie aus einer Schnupftabakdose in meinem versteckten Wandtresor krame und mir umbinde. Auf Ringe verzichte ich heute. Ich schalte meinen 60-Zoll-Fernseher von Sony aus und schließe den Schrank mit meinem DVD-Recorder und den rund hundertdreißig DVDs, alles Originale, ab, bevor ich erst meine Wohnung, dann das Haus verlasse, indem ich mir einen schwarzen Herrenkurzmantel von irgend einer C&A-Marke, vermutlich Angelo Litrico, siebzig Prozent Baumwolle, umwerfe, und mit der S-Bahn zum Kundenparkplatz des Restaurants „Drei Könige“ fahre, wo mein auf schwarz umlackierter Mercedes CL 500 mit neu schwarz bezogenen Ledersitzen und komplett neu eingebauten Armaturen auf mich wartet. Die Nummernschilder des auf einen gewissen Michael König aus Bochum, meine gefälschte Zweitexistenz, angemeldet, lächeln mich an, frisch geputzt und poliert und zur strahlenden Karosserie passend.
Ich gebe Andre Dhubet, dem Chef des Lokals, welches mein Stammrestaurant ist, Bescheid, dass ich für morgen gerne den üblichen Tisch, eine knusprig gebratene Ente mit süß-saurer Soße und einen guten Burgunder für vierzehn Uhr hätte und gedächte, mit meinem Wagen - ich danke ihm vielmals für seine Organisation von dessen Wäsche und Politur - zu fahren und erst morgen auf meinen Stammparkplatz zurückzukehren. Auf seine Antwort hin, er werde das arrangieren, drücke ich ihm mit einem dankbaren Lächeln einen Zehner in die Hand und gehe.
Wenig später. An der Tankstelle gebe ich weitere fünfzig Euro, davon zehn für eine halb-Liter-Flasche billigsten Champagners, falls man dieses wertlose, leicht perlende Gebräu als solchen bezeichnen kann, aus, somit bleiben lediglich vierzig von Oma. Nachdem ich mir bei einer anderen Tankstelle, diesmal Aral statt Esso, einige Schokoriegel, hier mit noch nicht abgelaufenem Verfallsdatum, für insgesamt sieben Euro zwanzig - 1,20 das Stück, drei KitKat, zwei Mars und ein Snickers - erstanden habe, steuere ich, „Bluntz in the air“ –HipHop - von Choobakka hörend, ein Hochhaus nahe dem Hafen - und Industrieviertel an, wo ich meinen Mercedes - übrigens ist der Stern speziell mit der Batterie verbunden, um dreiste Vandalen durch einen „kleinen“ Stromschlag abzuschrecken, eine zwar illegale, aber durchaus wirksame Methode - abstelle und fünf Treppen à elf Stufen erklimme. An der Wohnung Nummer 16 klingele ich.
Mein privater Dealer, ein widerlicher Schleimer, der mich allerdings nicht mit gestrecktem Stoff über den Tisch zu ziehen versucht, da er zittert, sobald er nur das Kratzen meiner Schuhe auf dem geschmacklosen Fußabtreter, von dem mich ein „Willkommen“ quakender Frosch angrinst, vor seiner Tür hört, öffnet und kriegt die Schampus-Flasche in die Hand, die er mir zum begrüßenden Handschlag hinhält, anstelle eines solchen gedrückt.
Ich verachte meinen Dealer, einen inzwischen bestimmt vierzigjährigen gebürtigen Halbinder. Er ist ein Zwerg, sowohl körperlich - ein Meter sechzig - als auch geistig - IQ schätzungsweise 85, - bis 95 -, und hat viele, strähnig-fette schwarze Haare, die er in einem Pottschnitt trägt.
Er beginnt, als sei es ein Ritual, wie immer in seinem fließend gebrochenen Deutsch auf mich einzureden ohne auch nur ein Mal Luft zu holen: „Ah, hallo, wie gehen, wie stehen? Brauchen Gras wieder? Haben indisch, afghanisch, türkisch, polnisch Gras, nix gestreckt, gut Gras, sehr gut Gras. Peace? Haben gut Stoff für dich, schlecht Stoff für dich Kunden...“
„Zum Weiterdealen kauf' ich nich' bei Ihnen, zum tausendsten Mal, ich krieg' noch schlechteres Zeug, wenn ich wen abziehen will. Und ich hab' noch 'ne Menge“, unterbreche ich ihn, noch bevor er mir seine Kokainvorräte aufzuschwatzen versuchen kann. „Geben Sie mir, sagen wir mal, fünf, nein, sieben Gramm schwarzen Afghanen, das Zeug vom letzten Mal.“
Nicht nur der angemessene Respekt, den der Halbinder mir entgegenbringt, macht mir meinen Dealer sympathisch, auch seine Eigenschaft, mir Longpapers zu schenken, die ich durch seltene Geschenke wie zum Beispiel den Champagner, unterstütze, mag ich. Ich stopfe mir gerade ein pralles Grastütchen aus Plastik, ohne das kindische aufgedruckte Hanfblatt, und vier Päckchen „OCBs long and slim“, die schwarzen, in die Tasche meines Mantels, als mir noch etwas einfällt.
„Ach, geben Sie mir doch noch zwanzig Gramm Peace, vom absolut miserabelsten, dass Sie auf Lager haben.“
Ich habe keine Lust, noch zu meinem Zwischendealer zu fahren, daher gebe ich mich mit der etwas weniger riesigen Gewinnspanne zufrieden.
Als ich in mein Auto steige, habe ich vierzig Euro investiert - mit Oregano gestreckt, zerkleinert, vielleicht mit einem minimalen Zusatz von mildem Vanilletee, mit etwas Haarspray präpariert, um für mehr Gewicht und „echteres“ Aussehen zu sorgen, kriege ich wahrscheinlich hundert bis hundertfünfundzwanzig Euro von den ekelhaften Junkies, denen ich so einen Müll ausschließlich zumuten möchte, dafür - und hundertneunzehn Euro siebzig für mein eigenes Vergnügen ausgegeben; viele Leute sagen mir, wenn ich über siebzehn Euro pro Gramm Gras ausgäbe, könne ich doch gleich koksen, aber erstens bin ich gegen das Schniefen von high-machenden Rauschgiften und zweitens könnte keine Droge der Welt, erst recht keine, die nicht Halluzinationen der härtesten Sorte hervorruft, an den Genuss von meines Dealers schwarzem Afghanen - jedoch keinem normalen, ordinären schwarzem Afghanen, sondern einer exklusiven Spezialzüchtung oder Geheimmischung - herankommen; drittens kenne ich nur einen vertraulichen Koksdealer und dessen Stoff ist Müll.
Die Einrichtung meines Autos dürfte etwa soviel wert sein wie die meiner Wohnung: Autoradio mit eingebautem siebenfach CD-Wechsler, einschließlich MP3-Abspiel-Funktion, sechs Surround-Boxen zusätzlich zu den ursprünglichen „Laut“sprechern, je neunzig Watt, plus ein Subwoofer, dessen Werte ich nicht kenne, der mich aber bei einem Hehler auf dem Schwarzmarkt, steuerfrei, rund dreieinhalb Tausend Euro gekostet hat, und der dem Klang nach wahrscheinlich das Dreifache wert ist; ein etwas spartanischer, allerdings dennoch circa achttausend Euro teurer Getränkespender (Leitungen von den „Depots“ im Kofferraum zu jedem Sitz, unsichtbar verlegt, digitale „Bestellung“, jedoch nur drei Anschlüsse, zu, momentan, CocaCola, FrühKölsch und Johnny Walker Red Label, 1986er, zehn Liter zu insgesamt dreihundertfünfzig Euro, geschmuggelt, Hehlerware); tragbarer Fernseher, 25 Zentimeter, in den Rücken des Beifahrersitzes eingebaut, Anschlüsse für die im Kofferraum lagernden Spielkonsolen (umgebaut, sodass vier Skartanschlüsse gleichzeitig belegt werden können, per Fernbedienung umschaltbar), als da wären X-Box, GameCube, PlayStation 2 und Sega Dreamcast, die nicht mehr hergestellt wird und für die ich alle je produzierten Spiele besitze, zusätzlich ein DVD-Player und ein Video-Recorder; zu guter Letzt ein Laptop unter dem Fahrersitz - 3,2 GH, achtzig Gigabyte Festplatte, 526 DDR-RAM Arbeitsspeicher, diverser Schnickschnack -, außerdem endlos viele Kassetten, Videos, DVDs, PC - und Konsolen-Spiele und, vor allem, CDs. Höchstens die „Parfümerie“ in meinem Badezimmerschrank enthält ähnliche Werte (Hugo Boss, Jade, Puma, Nivea, Franky, Giorgio Armani, Bruno Banani, Adidas, und, und, und).
„Guess who's back“ von Rakim - HipHop - läuft. Ich fahre zu einer dritten Tankstelle, Shell, wo es die meisten verschiedenen Tabaksorten gibt, und ich bezahle je drei Euro achtzig für je zweihundert Gramm: Drum, Java Javaanson, Lion und Fair Play; und sechzig Euro für vier Zigarren, durchschnittliche kubanische Handgedrehte. Außerdem nehme ich drei 0,75 l Flaschen Batida de Coco und zwei halb-Liter-Flaschen Kleiner Feigling für insgesamt 41 Euro mit, eine Tafel Ritter Sport und eine Hand voll ein-Zentiliter-Flaschen Johnny Walker packe ich in meine Taschen, während die Kassiererin für den nächsten Kunden nach einem Feuerzeug sucht.
Neben meinem Auto stehend, dass ich inzwischen auf der obersten Etage eines Parkhauses geparkt habe und aus dem „Married to the game“ vom gleichnamigen Too Short Album klingt, rauche ich die billigste der Zigarren - 12 € -, bevor ich in meinen dort stehenden Zweitwagen umsteige und drei Tankstellen abklappere, um endlich „Gawith Apricot Snuff“ zu kriegen.
Ich schaue auf die Uhr - siebzehn Uhr elf.
Mein Zweitwagen ist ein schwarzer Lieferwagen der imaginären, allerdings eingetragenen Firma „König Notfalldienst“, der laut der Aufschrift, die auch den Zusatz „Reparaturen jeglicher Art und zu jeder Zeit“, von hier bis nach Bochum agiert, ein Fünfsitzer, eher spärlich eingerichtet, mit einem simplen dreifach-CD-Wechsler und lediglich fünfzig-Watt-Boxen, sechs Stück anstelle der Lautsprecher, aber geräumig. Ich lege die CD „Decade“ von Sticky Fingers, einem der Rapper der HipHop-Crew Onyx, ein und lasse mich von dem Lied „Suicide Letter“ zudröhnen, während ich nach Hersel, in einen kleinen Vorort der Stadt fahre.
Vor einem Einfamilienhaus halte ich und steige aus, stecke vorher noch einige Accessoires in die Taschen.
Wenn ihr noch mehr lesen wollt, lest mal meinen Bericht "Zweite Hälfte der Promotion"
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2004-09-22 09:00:44 mit dem Titel Zweite Hälfte der Promotion
Mit einem freundlichen „Guten Tag, wie kann ich Ihnen helfen?“ öffnet mir eine etwa fünfzigjährige Dame die Tür. Sie ist recht pummelig und trägt eine weiße Stoffhose, die ganz adrett ausschaut, zu einer unpassenden und geschmacklosen hellblauen Bluse; ihre Haare sind grau, kurz und ein wenig gelockt. An den Füßen hat sie Mokkassin-artige Hausschuhe und keine Strümpfe.
Ich nehme ihre Hand, deute einen Handkuss an - der Abstand zwischen meinem Mund und ihrer Hand beträgt in etwa die vorgeschriebenen zehn Zentimeter, da diese Geste, wie viele nicht wissen, vielmehr eine Verbeugung als ein tatsächlicher Kuss auf die Hand ist - und stelle mich als Michael König vor, der ihren Sohn Christian Esch, der doch hoffentlich noch hier wohne, zu sprechen wünscht. Sie erklärt mir, ich müsse die Treppe zu meiner Linken hochgehen und die zweite Tür links wählen, um zu ihrem Sohn zu gelangen.
„Herein“, ruft das erbärmliche Schwein Lil' Boy, wie sich Christian Esch in anderen Kreisen zu nennen pflegt, auf mein Klopfen hin.
Ich öffne die Tür und sehe mich um, mit dem Ziel, einen halbwegs interessierten Eindruck zu machen. Lil' Boy, siebzehn Jahre alt, braune, kurze, leicht gelockte Haare, trägt eine Tommy-Hillfigger-Baggy, hellblau, wahrscheinlich für 49,99 Euro bei „Dark“ gekauft, und ein graues Muskelshirt, das seine erbärmlichen, untrainierten Arme viel zu deutlich zeigt. Er sitzt vor seinem PC, einem alten Compaq Pressario, vermutlich um die sechshundert MH, zehn Gigabyte, 128 RAM Speicher, 8-fach-CD-Brenner ohne Rewrite-Funktion, kein DVD-Laufwerk, mit Internet-Anschluss über Modem, wahrscheinlich AOL, der auf einem PC-Ecktisch von Ikea steht. Lil' Boys Zimmer ist klein, unaufgeräumt und mit einem Bett, dem Tisch, einem Schrank und einem Regal größtenteils vollgestellt.
Auf dem Bett, rot bezogen, liegt ein Mädchen, etwa fünfzehn, Standard, Kinderoberweite, etwas dickliches Gesicht, aber ordentlicher Hintern, in einer dunkelblauen Jogginghose von Adidas und einem hellblauen Top von Fishbone. Ihre Haare sind etwas über schulterlang, dunkelblond und ziemlich glatt, ein wenig zu fettig eventuell.
„Wer ist das?“, fragt sie ihren Freund unhöflich laut.
„Schweige, Schlampe“, raune ich ihr zu.
Lil' Boy sieht ein wenig ängstlich aus, er blinzelt verdächtig oft. Es riecht nach schlechtem Gras hier drin. Neben dem Mousepad liegen Java Javaanson Papers, kurz, daneben ein rosafarbenes BIC-Feuerzeug, fünfzig Cent in jedem Dönergrill.
„Ähm, Nati, du gehst vielleicht besser kurz raus“, meint Esch, der kleine Pisser.
„Nati?“, erkundige ich mich und schließe die Tür.
„Natascha“, antworten beide kurz nacheinander. Widerwillig steht sie auf.
„Bleib stehen“, sage ich, als sie an mir vorbei geht. Sie geht weiter.
„Tu, was er sagt“, ruft Esch sie zurück.
„Wer ist das, Chrissi?“, will Natascha, das ekelhafte Flittchen, erneut wissen, indem sie zurückkommt und nun fast neben mir steht.
Chrissi? Da klingt selbst Lil' Boy seriöser.
„Maul halten, Miststück. Leg dich wieder auf's Bett“, meine ich und schiebe sie, ihr an den Hintern packend, in die richtige Richtung.
Eingeschüchtert gehorcht sie. Ich gucke Esch an, selbstsicher, vielleicht ein bisschen wütend angehaucht, wahrscheinlich bedrohlich, er guckt mich an, unsicher, allerdings nicht fragend. Er weiß ganz genau, warum ich hier bin.
„Sie kriegen das Geld!“, meint „Chrissi“ nach einiger Zeit des Schweigens.
„Welches Geld?“
„Klappe, Bitch! Wann?“
„Bald. Ich muss noch verchecken.“
„Ich hab' dir das Zeug vor...“, ich gucke auf meine Rolex, obwohl ich es sowieso genau weiß, „...achtzehn Tagen geliefert, du meintest, dass du nach zehn Tagen die Moneten rüberrückst. Wo war das Geld?“
„Ich war... bei meinen Großeltern, keine Zeit, wissen Sie.“
„Das juckt mich nicht, du Spasti. Wieviel hast du?“
Meine rechte Hand wandert vorsichtshalber schon mal zur Hosentasche.
„Ich habe“, er holt sein Portemonnaie - grün, von Eastpack, acht Euro - raus und zählt sein Geld, „sechzig Euro.“
Ich gehe zu ihm und nehme zwei Zwanziger und zwei Zehner. Natascha schweigt weiterhin, atmet aber sehr laut.
„Atme leiser!“
Sie atmet leiser.
Ich gucke mich noch einmal um. Hinter der Tür steht ein TV-Wagen mit einem Ericson-Fernseher und einem Philips-DVD-Player, daneben die DVDs „Next Friday“, mit Mike Epps und Ice Cube, nach dem lustigen ersten Film, noch mit Chris Tucker, eher enttäuschend, „Eiskalte Engel“, ziemlich fresh, mit einer heißen Sarah Michelle Gellar und einer passablen Reese Witherspoon, „Eine wie keine“, schlecht, „Schrei wenn du kannst“. ordentlich, vor allem der Atmosphäre und der filmtechnischen Aspekte wegen, trotz des fehlenden Kommas im Titel, „The Ring“, einfach nur gut, „Men In Black“, Teil 1 & 2, beide in Ordnung, doch einander größtenteils ähnlich, „Fight Club“, genial, mehr muss man dazu nicht sagen, und „How High“, allerdings die deutsche Fassung, also „So high“, Mittelmaß, aber lustig. Auf dem Fernseher liegt Lil' Boys Handy, ein Nokia 6210.
„Den Rest kriegen Sie in einer Woche, ich krieg' das Geld.“
„Wieviel hast du selber geraucht?“
„Was?“
„Wieviel hast du selber geraucht?“
„Nichts.“
„Wieviel hast du selber geraucht?“
„Nichts, Mann.“
„Wieviel hast du selber geraucht?“
„Ein paar Gramm.“
„Wieviel?“
„Zehn, vielleicht fünfzehn Gramm.“
„Was?“
„Okay, vielleicht achtzehn. Aber, ich bezahl' das doch, ist doch egal, was ich damit mache, Sie kriegen Ihr Cash.“
Innerlich lache ich diesen Idioten aus. Er hat achtzehn Gramm des schlechtesten Stoffes geraucht, der je verkauft wurde, wahrscheinlich zu sechzig Prozent gestreckt. Äußerlich bewahre ich jedoch meinen gelassenen, gefährlichen Anschein.
„Also, du willst mir in einer Woche, fünfzehn Tage zu spät, das Geld geben?“
„Ja“, antwortet er zögerlich.
„Nein.“
Ich gehe zum TV-Wagen, die rechte Hand noch immer an der Hosentasche, und ziehe mit der Linken einen Plastiksack aus meiner linken Manteltasche. Ich greife hinter den Fernseher und stöpsele das Verbindungskabel zum DVD-Player betont langsam aus, gucke die ganze Zeit über allerdings „Chrissi“ an, auf jede Bewegung achtend.
„Alter, den kannst du nicht bringen“, schreit er mich an, während er von seinem Stuhl aufspringt. Fast synchron dazu fährt meine Hand in Sekundenschnelle in die Tasche und ein Springmesser umklammernd wieder hinaus. Ein kurzes, metallenes Sirren erklingt und die vierzehn Zentimeter lange Klinge erscheint. „Nicht? Dann gib mir hundertvierzig Euro! Und tu deiner Kehle den Gefallen und duz mich nicht!“
Lil' Boy guckt seine Freundin hilfesuchend an, die nichts als „Ich hab' nur drei Euro!“ antwortet. Ich fange an, erst den DVD-Player, dann die Filme in den Plastiksack zu stopfen, murmele dabei vor mich hin.
„Sechzig, sechsundsechzig, zweiundsiebzig, siebenundsiebzig, zweiundachtzig, neunundachtzig, neunundneunzig, hundertsechs, hundertelf“, und, indem ich das Handy einpacke, „hundertvierzig, etwa. Vielen Dank, und, Nati, hau rein, geiler Arsch!“
Ich halte mir den nun gefüllten Sack unter den Mantel, verlasse den Raum, gehe die Treppe runter und verabschiede mich mit einem „Ich wünsche Ihnen noch einen wunderschönen Tag, Frau Esch!“ von Lil' Boys Mutter, bevor ich herausgehe, in meinen Lieferwagen einsteige und Richtung Altstadt wegfahre.
Siebzehn Uhr achtundfünfzig. Musik: „Growing Pains“, Ludacris, von dem Album „Word of Mouf“ - HipHop.
In der Altstadt halte ich vor einem abgewrackten Laden namens „Borat hat“, trete ein und reihe meine Beute auf der Theke auf.
Borat, der Besitzer des Ladens, ist Iraki. Er ist etwa eins siebenundsiebzig und hat einen enorm dicken Bauch, den er unter der Theke versteckt, indem er sich darauflehnt. Er hat schütteres Haar und einen faulen Vollbart - jedenfalls sieht der Bart irgendwie faul aus, anders kann ich es leider nicht beschreiben; er ist einfach ungepflegt, struppig und schon leicht ergraut, im Gegensatz zu seinen noch vollständig schwarzen Haaren. er mustert die Ware etwa zwanzig Sekunden lang.
„Hundert.“ Er.
„Zweihundert!“ Ich.
„Hundertzehn.“
„Hundertneunzig!“
„Hundertfünfzehn.“
„Sparen wir uns den Müll. Hundertsiebzig und die Sache läuft!“
„Hundertvierzig.“
„Gebongt.“
Er gibt mir das Geld.
„Schniefen?“, frage ich.
„Was?“
„Aprikose.“
„Gut.“
Ich packe den Schnupftabak aus und wir bereiten acht Lines à sechzehn Millimeter Länge und dreieinhalb Millimeter Breite, so ungefähr. Nach drei Lines direkt hintereinander niest Borat, ich erst nach der vierten. Die übrig bleibende pustet er auf den Boden.
Meine Nase kribbelt noch ein wenig, sie kommt mir ein bisschen kalt vor. Die Luft, die ich einatme, scheint nach Aprikose zu duften, sehr leicht nur, doch aromatisch. Mein Kopf wirkt etwas leichter als zuvor, ein wenig frei.
„Brauchste was?“, erkundigt sich Borat.
„Was?“
„Butterfly?“
„Wie lang?“
Achtzehn fünf.“
„Wieviel?“
„Fünfzig.“
Mehr als achtunddreißig Euro werde ich auf keinen Fall bezahlen.
„Zwanzig!“
Mit einem Aufklappmesser mehr und um hundertundzwei Euro reicher steige ich in meinen Lieferwagen ein und mache „Happyness is a warm gun“ von den Beatles an, einen ihrer genialsten Songs, von einer 1982er Best of CD, eine limitierte Auflage von siebzehnhundert Stück, 73, jede mit einer originalen Autogrammkarte von einem der Stars (ich habe John Lennon!).
Achtzehn Uhr zwanzig. Ich fahre zu André.
Das war das erste Kapitel. Um das gesamte Buch zu lesen, müsst ihr warten, bis ich es veröffentlicht habe.
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2004-09-23 11:14:26 mit dem Titel Melodie des Lebens
Dies ist eigentlich der Anfangsmonolog eines Filmes, dessen Drehbuch ich momentan schreibe, doch ich halte ihn auch als lösgelösten philosophischen Thesentext für durchaus passabel.
Bildet euch einfach selbst eine Meinung:
Die Existenz ist eine klassische Melodie. Sie beginnt fröhlich und unbekümmert, wie Edvard Griegs «Morgenstimmung» aus der ersten «Peer Gynt Suite», danach wird es langsam aber sicher pompöser, bis es sich schließlich in die „Nacht auf dem kahlen Berge“ von Modest Mussorgsky steigert. Das Ende liegt nun im Ermessen des Komponisten, der zwischen einem sanften Ausklang und einem abrupten Schluss einschließlich letztem Tusch wählen kann. Solange die Melodie laut und klangvoll gespielt wird, konzentriert sich jeder nur darauf, ihr zu lauschen, um nichts zu verpassen, doch sobald es ein wenig ruhiger zugeht, denkt der Mensch über Gehörtes und noch zu Hörendes nach. Dies wird ihn vermutlich sentimental und melancholisch stimmen, wenn ihm klar wird, wieviel er schon hinter sich hat, wie viele schöne Klänge und waghalsige Takte voller Harmonie und Emotionen, und dass er sie kein zweites Mal wird vernehmen können, mit Ausnahme der immer wiederkehrenden Motive des simplen Alltags. Jede Note für sich gesehen ist bereits ein Klang, doch die Melodie entsteht erst durch das perfekte Zusammenspiel der Gesamtheit all dieser Töne, der hohen wie der tiefen, durch die Komposition aus traurigen und fröhlichen Takten, die einen in jener Stimmung zurücklässt, die man in sternklaren Nächten erlebt, wenn sich die Schönheit der Natur mit der Depressivität philosophischer Gedankengänge vermischt. Die Existenz gestattet uns keine Zugaben, es gibt kein Libretto oder Programmheft, in welchem wir uns auf den nächsten Akt vorbereiten können, und nach Beendigung der Melodie wird es keinen Applaus geben. Man wird sicherlich noch darüber reden, im Falle einer wahrhaft spektakulären Melodie wird es einen Bericht in der Zeitung geben, eventuell wird sie andere Komponisten inspirieren und so andere Melodien beeinflussen, doch die Vorstellung ist vorbei. Was bleibt, ist ein Gefühl der Leere, eines unendlichen, schwarzen Nichts, beherrscht von Grabesstille und Freiheit. Und so schließen sich die Tore des Konzertsaales hinter dem letzten und einzigen Besucher, der gleichzeitig der Komponist, Musiker und Dirigent war; nie wird er den Saal wieder betreten, und seine Instrumente werden mit der Sicherheit des Todes kein zweites Mal erklingen; ein weiteres meisterhaftes, komplexes Solo findet einen ungebührendes Ende... weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
-
LittleGiant, 13.12.2004, 22:59 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
ist eigentlich nicht meine Stärke. Interessant fand ich den Text schon, muß ihn mir aber vielleicht noch zwei-/dreimal ´reinziehen`, damit ich`s richtig verstehe...
-
Kitos, 27.09.2004, 20:48 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
sehr schön geschrieben...Liebe Grüße, Martina
-
-
PapaPimp, 23.09.2004, 13:16 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Interessante Metapher, schöner Schreibstil. Bin auf den Film gespannt! PapaPimp
-
-
huch!!!!!!
Pro:
hilfe bei Liebeskummer
Kontra:
--------
Empfehlung:
Ja
Es war tief in der Nacht, als ich plötzlich komische Geräusche hörte. Sie waren nicht zu beschreiben. Einfach unheimlich. Angstschweiss lief mir über den ganzen Körper und ich fing an zu zittern. Da, schon wieder diese Geräusche. ich kann nicht mehr. Ich bin fertig mit den Nerven. Was soll ich jetzt tun? Aufstehen und zu den Nachbarn laufen? Mitten in der Nacht? Nein, hab ich zu viel Angst davor, mich jetzt zu bewegen. Die Polizei von dem Telefon neben meinem Bett aus anrufen? Gute Idee. Doch halt, was soll ich denen erzählen? Verdammt, was soll ich tun? NEIN!!!!!!! Die Geräusche werden immer lauter und es kommt mir vor als würden sie immer näher kommen. Ich will schreien, doch meine Kehle ist wie zugeschnürt. Alles was mir nun noch bleibt, ist sich unter die Bettdecke zu verkriechen, was auch gleich getan wird.
Da sind die Geräusche schon wieder. Ganz nah... AAAAAAAAAAAAAAHHHHHHHH!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
HAHAHAHAHAHAHAHAHAHAHAH!!!!!!!!!!!!!!
Es war nur mein Magen, der Hunger gemeldet hat.
Moral von der Geschicht:
Immer etwas essen bevor man ins Bett geht und mich einfach nicht zu lange in der Sonne sitzen lassen. Sonst langweile ich mich nur wieder und schreib so einen Blödsinn.
Trotzdem viel Spaß beim lesen.
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2004-09-02 18:18:51 mit dem Titel Pfui
Gestern war ich wie jeden Tag mit meinem Bike unterwegs. Es war toll wie immer, wenn ich den Weg an der Isar entlangfahre. Meine Durchschnitsgeschwindigkeit beträgt ca. 32km/h. Die Sonne scheint und es sind viele Angler, Jogger, Fußgänger, Radfahrer, Hundebesitzer,... unterwegs und jeder macht einem Platz, wenn man kommt. Man sagt sich dann noch kurz "Hallo" oder "Danke" und weitergehts. Doch gestern wollte ein junges Pärchen partou nicht zur Seite weichen. Ich habe meine Geschwindigkeit bereits auf 17 km/h verringert und sie höflichst darum gebeten mir Platz zu machen. Alles was ich zu hören bekam war, dass ich mich mit meinem Scheiss Fahrrad verpissen soll. Und was soll das überhaupt heissen, dass ich sie belästige. Von der Freundin bekam ich dann noch den Spruch reingedrückt, dass wenn ich Geld brauche, mich unter eine Straßenlaterne stellen soll und nicht ihren Freund anmachen solle.
Wie Bitte?????
So was finde ich einfach nur unter aller Sau und kommentiere es auch nicht weiter sondern zieh mein Ding durch.
Schade, dass es Menschen gibt, die sich selbst nicht einen Funken Anstand beigebracht haben.
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2004-09-02 18:37:42 mit dem Titel Ein Hoch auf die nicht mehr ganz jungen unter uns
Vor nicht allzu langer Zeit habe ich mit meinem Freund schluss gemacht. Nach einem Monat Beziehung war es auch schon wieder vorbei. Bevor ich mit meinem Ex zusammenkam, habe ich zwei Tage zuvor mit meinem Exex schluss gemacht.
Am Boden zerstört, ging ich zu der besten Freundin meiner Mom. Nicht nur, weil ich mich bei ihr ausheuln wollte, sondern weil es dort auch immer so unverschähmt gute Kuchen gibt.
Bei einer größe von 1,70m und einem Kampfgewicht von z.Z. 56kg habe ich es mir einfach gegönnt mich vollstopfen zu lassen. Doch das nur nebenbei.
Ich musste ihr nicht mehr viel erzählen, da sie über die Beziehung genaustens informiert war.
In den wenigen Stunden nach dem schlussmachen, brach für mich eine Welt zusammen. Mein Freund, der Rapper und Hengst hat mich verlassen, weil ich wie üblich nicht vorher nachgedacht habe , bevor ich was gesagt habe.
Statt tröstender Wort bekam ich einen fetten Anpfiff, der ungefähr folgenden wortlaut hatte:
" Bist du den total verrückt geworden? wo ist das Mädchen das ich kenne? Wo bleibt deine gute Ausbildung, dein Verstand? Hat er ihn dir ausgefi... oder was ist los mit dir? Hör sofort auf zu weinen oder ich schmeiss dich raus!" Meine Raektion:
" Was soll das denn heissen? Es tut weh, verlassen zu werden, wenn man den anderen immer noch liebt. Lydias antwort:
"Falsch. Du kannst nicht nach einem Monat von Liebe sprechen. Faszination ist das richtige Wort. Alles was dir jetzt weh tut, ist einfach dein verletzter Stolz, dass er weg ist und du ihn nicht mehr haben kannst. Und wenn er wegen so einem Pups mit dir Schluss macht, dann war es eh nicht der richtige für dich."
Wie recht sie doch hatte. Es war nur der verletzte Stolz, der mich weinen ließ.
Also überlegt bei der nächsten trennung ob es wahre gefühle sind, die verletzt wurden oder einfach nur euer Stolz.
Bei mir war es der Stolz und ich danke Lydia für ihren Rat, denn sie mir anch 60 Jahren Lebenserfahrung erteilt hat. Heute bin ich glücklich und zufrieden und wieder auf der Suche anch einem neuen Abenteuer. weiterlesen schließen -
SCHILDERUNG EINER SCHULSTUNDE
29.07.2004, 19:43 Uhr von
Jojo2708
Keiner ist so verrückt, das er nicht noch einen verrückteren findet der ihn versteht! dabke meine...Pro:
die Geschichte rüttelt auf,regt zum Nachdenken an!
Kontra:
------
Empfehlung:
Ja
SCHULSTUNDE
Noch zwei Stunden Französisch!
Wie soll das ein halbwegs normaler Mensch denn bitte aushalten?!
Gähnend betrachte ich den Klassenraum. Wenn jemand einen Wettbewerb
für den langweiligsten Saal machen würde hätte unserer gute Chancen. Zu meiner rechten Seite ist die Wand popelgrün angestrichen. Das es so grässliche Farben überhaupt gibt ist schon seltsam aber das es Leute gibt die damit tatsächlich ihre Wände bepinseln ist für mich absolut unvorstellbar!! Rund um das Waschbecken sind weiße Kacheln angebracht deren Ränder schon braune Schimmelränder zieren. Wieder ein Punkt über dessen Schönheit sich streiten lässt. Die monotone Stimme meines Lehrers geht mir auf die Nerven. Wer soll den da Wachbleiben? Während ich mir meine Augenlider mit Mühe offen halte streift mein Blick das Fenster: "Das könnte auch mal wieder geputzt werden!" Oben in der linken Ecke sind noch selbst gebastelte Fensterbilder von Ostern (und das an Weihnachten?!). Draußen schneit es mal wieder. Alles sieht aus weiß unter einen großen weichen flaumigen Decke. Das erinnert mich schon wieder an mein schönes, bequemes Bett zu Hause. Sehnsüchtig wandert mein blick zum wiederholten Male an diesem langen, scheinbar nie endenden Schultag auf die weiße Plastikuhr. "Noch 35 Minuten!!" ("HILFE!!!!-ICH WILL NACH HAUSE!!) Alle versuche dem unterricht zu folgen scheitern erbarmungslos. Die Wörter scheinen zwar mein Ohr zu erreichen aber mein Verstand kann die Bedeutung unmöglich erfassen. Stattdessen starre ich nur weiter durch die Gegend. Die Tischplatte vor mir ist einmal dunkelbraun gewesen. Doch nun ist sie über und über bekritzelt. "PAULA UND MATZE" steht da und "HEIKE + PETER = LIEBE". Lauter unbegründete Vermutungen. Mit Rotstift hat jemand "I HATE SCHOOL". Ein geritztes Hakenkreuz kann ich auf der oberen Tischsseite entdecken. jemand hat es durchgestrichen und "NAZIS RAUS!!!" daruntergeschrieben.....
Ein Klopfen an der Tür reißt mich aus meinen Gedanken. "Haben Sie einen Oberhet*?! Zwei kleine Fünfis*² strecken blödgrinsend ihre Köpfe durch die Tür. Als sie feststellen dass wir das gewünschte nicht besitzen ziehen sie unter genervtem Blick unsres Lehrers ab. Vom gang dröhnt Geplärr zu uns herein. Ein unangenehmer Geruch der plötzlich in meine Nase steigt zeigt mir dass einer meiner Mitschüler unter Blähungen leidet. "NA WUNDERBAR!!!"
Bin ich froh als endlich das befreiende, herrliche Geräusch der Schulglocke ertönt und mir SCHULAUS ankündigt!!!!!!!
*umgangssprachlich für Overettprojektor
*² umg. für Fünftklässler
***********************
Wie ihr euch wahrscheinlich denken könnt ist dieser Text in einer sehr langweiligen Schulstunde entstanden. Ein bisschen übertrieben aber dennoch gut gelungen wie ich finde, sodass er euch hoffentlich auch etwas amüsiert hat!
Einige werden jetzt sicher denken dass ich mich eigentlich freuen sollt dass ich in die Schule gehen darf weil das wenn man die Armut in zum Beispiel Ländern der Dritten Welt betrachtet nicht mehr selbstverständlich ist! das stimmt ja auch und ich bin auch dankbar dafür das ich hier lebe und es mir gut geht! trotzdem sind die Schulstunden besonders die letzten nach einem scheinbar endlosen Schultag doch manchmal seeehr anstrengend.
Wie auch immer,
Liebe Grüße
Danke fürs Lesen
Jojo
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2004-07-29 17:43:58 mit dem Titel DIE WELT UND DU!!!
Ich habe mal wieder im Internet gestöbert und dabei eine Geschichte gefunden die mich sehr bewegt hat! Es handelt sich hierbei um den vergleich "Die Welt als Dorf mit 100 Einwohnern!"
Lest Sie und ihr werdet es auf keinen Fall bereuen!
****************
DIE GESCHICHTE:
****************
100 Einwohner
Wenn wir die ganze Menschheit auf ein Dorf von 100 Einwohner reduzieren würden, aber auf die Proportionen aller bestehenden Völker achten würden, dann wäre dieses Dorf so zusammengestellt:
• 57 Asiaten
• 21 Europäer
• 14 Amerikaner (nord u. süd)
• 8 Afrikaner
• 52 wären Frauen
• 48 wären Männer
• 70 Nicht-weiße
• 30 weiße
• 70 nicht Christen
• 30 Christen
• 89 heterosexuelle
• 11 homosexuelle
• 6 Personen würden 59% des gesamten Weltreichtums besitzen und alle 6 Personen kämen aus den USA.
• 80 hätten keine ausreichenden Wohnverhältnisse
• 70 wären Analphabeten
• 50 wären unterernährt
• 1 `e(r) würde sterben
• 2 würden geboren
• 1 `e(r) hätte einen PC
• 1 `e(r) hätte einen akademischen Abschluss
Wenn man die Welt aus dieser Sicht betrachtet, wird jedem klar, dass das Bedürfnis nach Zusammengehörigkeit, Verständnis, Akzeptanz und Bildung notwendig ist. Falls du heute Morgen gesund und nicht krank aufgewacht bist, bist du glücklicher als 1 Million Menschen, welche die nächste Woche nicht erleben werden. Falls du nie einen Kampf des Krieges erlebt hast, nie die Einsamkeit durch Gefangenschaft, die Agonie des Gequälten, oder Hunger gespürt hast, dann bist du glücklicher als 500 Millionen Menschen der Welt. Falls du in die Kirche gehen kannst, ohne die Angst, dass dir gedroht wird, dass man dich verhaftet oder dich umbringt, bist du glücklicher als 3 Milliarden Menschen der Welt. Falls sich in deinem Kühlschrank Essen befindet, du angezogen bist, ein Dach über dem Kopf hast und ein Bett zum hinlegen, bist du reicher als 75% der Einwohner dieser Welt. Falls du ein Konto bei der Bank hast, etwas Geld im Portemonnaie und etwas Kleingeld in einer kleinen Schachtel, gehörst du zu 8% der wohlhabenden Menschen auf dieser Welt. Falls du diese Nachricht liest, gehörst du nicht zu den 2 Milliarden Menschen die nicht lesen können...
Deshalb:
Arbeitet, als würdet ihr kein Geld brauchen
Liebt, als hätte euch noch nie jemand verletzt
Tanzt, als würde keiner hinschauen
Singt, als würde keiner zuhören
Lebt, als wäre das Paradies auf der Erde.
*********************************************
Meine Meinung/meine Gedanken zur Geschichte:
*********************************************
Wie schon gesagt hat mich diese Geschichte sehr berührt!
Sie macht mir bewusst wie schlecht es so vielen Menschen dieser Erde geht und sie bringt mich dazu mich schuldig zu fühlen wenn ich sage "Mir geht es heute nicht gut! Ich habe Grippe/Erkältung/...!",denn was sind diese Krankheitern gegen das Elend das JETZT gerade während ich das schreibe/ihr das lest überall auf der Welt geschieht?!!
Gleichzeitig fühle ich mich hilflos! Ich habe das Bedürfnis zu helfen, mich für andere einzusetzen und weiß nicht wie!
Ich fühle mich so verdammt schuldig weil ich hier sitze und es mir einfach nur gut geht!
Und ich bin dankbar! dankbar das ich lebe,das es mir gut geht, das ich genug zu Essen habe, Freunde und Familie die mich lieben, das ich ein Dach über dem Kopf habe, ein warmes Bett zum Schlafen, das ich in die Schule gehen DARF, das ich die Chance habe einmal zu studieren und selbst einmal einen beruf zu erlernen mit dem ich mein eigenes Geld verdiene, das es Menschen gibt die sich um mich kümmern wenn ich krank bin, das ich derjenige im Dorf bin einen Computer habe mit Internetanschluss,....!!!
Ich denke auch dass ich helfen kann! Ich kann zum Beispiel bei amnesty international Briefe für Folteropfer schreiben. ich kann an Hilfsorganisationen spenden, kleine Dinge die der Weg für eine bessere Welt sind!
Es ist falsch zu sagen: "Das bringt doch eh nichts!" Denn jede noch so kleine Spende, jeder Protest, jede Verbreitung einer aufrüttelten Geschichte hilft! Du kannst das auch!!!
Ich hoffe sehr das ich euch das weitergeben konnte was ich denke und euch selbst auch zum nachdenken anregen konnte! denn allein das wäre wieder ein kleiner Schritt auf einem langen Weg er noch vor uns ist!
In diesem Sinne
Liebe Grüsse
ich freue mich auf zahlreiche Bewertungen und Kommentare
Eure Jojo
***********************
Quelle der geschichte
***********************
http://www.funfocus.net/texte/zahlen.htm weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
-
-
skloiber13, 08.08.2004, 15:46 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Echt Spitzenbericht, ich glaube meine besondere Schreibweise würde dir auch zusagen!!!! mfg skloiber13 ;-)
-
-
Kapitel 2 des Meisterwerks!
Pro:
die erwartete erweiterung..
Kontra:
einbisschen vulgär
Empfehlung:
Ja
Vorwort:
Heute will ich euch noch eine meiner Geschichten, die ich zusammen mit dem DJMoench zusammen geschrieben habe, ans Herz legen.Wie gesagt haben wir Kapitel 1 zur Zeit nicht zur Hand.Gegen ende 2004 wird dann das ganze als Buch erscheinen und wir haben bald auch eine Homepage...
Genug geredet hier ist das Meisterwerk:
Kapitel 2
Mario-huana
Aber wusstet ihr eigentlich, dass nicht nur Mario Marihuana mag... ähm... raucht ([m]ich [m]liebe [M]Alliterationen), sondern eigentlich wir alle, eventuell mit ganz wenigen Ausnahmen. Wie so ziemlich jeder Jugendliche unserer Generation, rauchen wir, haben geraucht, würden rauchen, werden rauchen, werden geraucht haben, hatten geraucht gehabt, hätten geraucht, rauchten, hätten geraucht gehabt,...
Wer ganz fleißig ist und mir einen Brief schickt, in dem er alle eben benutzen Zeiten bestimmt, kriegt vielleicht einen Schokoriegel (die Jungs) oder einen Fick... ich meine natürlich Kuss- ihr wisst, was gemeint ist- (die Mädels).
...oder haben zumindest mal an einem Joint gezogen.
Was ist eigentlich ein Joint? Mensch, Leute, ihr wisst aber auch gar nichts. Ein Joint ist eine Haschischzigarette, man sagt auch, je nach dem, mit wem man chillt: Lunte, Tüte, Dschingis, Blunt, Dübel, JayJay, Spliff, Johnny, Jolly, Lernpaket und so weiter, wobei man das auch jeweils unterscheiden kann beziehungsweise muss.
Und dementsprechend waren wir auf der Suche nach einem Dealer, als wir den Burger King verließen. Pip und ich hatten zwar schon ein, zwei (okay, vielleicht auch drei oder vier) Dübel geraucht, bevor Mario zu uns stieß, aber nach dem gestillten Fress-Kick dachten wir uns: „Hey!“ und beschlossen, unseren Stammdealer zu kontaktieren (zu besuchen).
Für die ganz Dummen: ein Fress-Kick ist ein durch zu großen Marihuana-Konsum verursachter Hunger. Nicht irgend ein Hunger, sondern ein mordsmäßig gigantischer Hunger.
In der umweltfreundlichen Leinen-Tragetasche von Plus, die Pip in der Bäckerei erbeutet hatte, befanden sich noch knapp zweihundertfünfzig Euro in mehr oder weniger kleinem Geld (nichts größeres als ein Zehn-Euro-Schein, vordergründig allerdings Münzen), die wir gegen fünfzig Gs tauschen wollten.
G (sprich Dschie, wie „G“ auf Englisch)= Gramm. Ein G entspricht einem Gramm, zwei Gs entsprechen zwei Gramm... ihr kennt die Scheiße!
Unser Stammdealer wohnt im Hofgarten unter einer Parkbank und heißt Eddie. Er ist ein Penner- ihr habt schon richtig gelesen: Penner-, nicht irgend ein Penner, sondern ein richtiger Penner, ohne Obdach und so, statt dessen mit einer Obbank. Doch Eddie kommt zweifelsohne an verdammt gutes Gras ran.
Gegen halb sieben waren wir im Hofgarten angekommen.
Hofgarten= ...was, ihr seid noch nie in Bonn gewesen? Oder habt ihr nur noch nie was vom Hofgarten gehört? Beides ist gleichermaßen schlimm und müsste eigentlich mit einem obligatorischen Besuch der bezaubernden Ex-Bundeshauptstadt bestraft werden... Mensch, die haben noch nie was vom Hofgarten gehört, was geht ab, was für einen Haufen hirnloser Hampelmänner die doch darstellen.. na ja, dann werde ich euch wohl oder übel etwas darüber erzählen müssen, um eurem eher erbärmlichen Allgemeinwissen auf die Sprünge zu helfen:
Der Hofgarten ist der Park der zur der Bonner Uni, welche das Hauptgebäude der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität ist und vor Urzeiten das kurfürstliche Residentzschloß gewesen ist, gehört. (Im Spätbarockstil 1725 vollendet!!!)
Eddies Bank war leer.
Pip raufte sich die Haare, ein Träne rutschte ihm die Backe runter, und er begann verzweifelt Eddies Namen zu schreien. Keine Antwort.
Doch plötzlich tat sich ein Gebüsch zweihundert Meter vor uns auf. Der durchgedrehte Neger Eddie trat hinaus und winkte uns zu sich rüber.
Winken= ...Mensch, Leute, das konnten sogar unsere Großeltern aus dem Effeff mit dem einen Arm...
Eddie hat sehr lange, graue, stinkende, verlauste und verfilzte Haare und einen ebenfalls sehr langen, grauen, stinkenden, verlausten und verfilzten Bart.
„Ey, Kinder, warum stört ihr mich beim Onanieren? Ich bin umgezogen“, sagte er, als wir vor ihm standen. „Wusstet ihr das noch nicht? Die Bank ist muftig geworden, dauernd haben diese arschgefickten Bullen Razzien gemacht.“
Muftig ist der absolute Gangster-Ausdruck für „gefährlich“ oder für „nicht mehr sicher“.
Gerade wollte ich ihm unser Problem schildern, da wandte er sich an Maggi: „Warum trägst du eine Brille?“
„Pip sagt, damit sie beschlägt, wenn ich mit dir verkehre“, gab sie zurück.
Eddie ließ seine von Dreck übersäte Hose runter.
„Der führt was im Schilde“, meinte Pip. „Der lockt dich in sein Homo-Nest. Moment, das ist meine Brille!“
„Hast du Bock auf Gelee-Bananen“, versuchte Maggi vom Thema abzulenken.
Ihr müsst wissen, die Mädels waren noch bei Kaisers gewesen, bevor sie uns im Burger King aufgesucht hatten. Deshalb waren sie zu spät gekommen, meinten sie.
„Was ist das?“, erkundigte Pip sich mit erstauntem Blick.
„Gelee mit Schokolade überzogen. Das Ganze hat die Form einer Banane.“
Maggi reichte Pip die Packung.
„Wo wir grade bei Bananen sind, wie sieht’s aus mit dem Verkehren“, wollte Eddie wissen.
„Kriege ich eines von deinen Strange Feelings Kondomen“, fragte Maggi Mario.
Nur sehr wiederwillig rückte Mario ein Gummi raus und die beiden Turteltauben verschwanden in Eddies neuer Wohnstätte.
Doch schon nach dreißig Sekunden kam Maggi wieder.
„Der ist schon gekommen, bevor das Gummi drüber war. Klingt komisch, ist aber so“, jammerte sie.
„Zieh mal die Hose wieder an“, sagte ich zu ihr, und sie leistete meiner Aufforderung Folge.
Nun trat auch Eddie völlig verschwitzt und mit einem riesigen gelb-weißen Fleck auf der Hose wieder zu uns und erkundigte sich, was wir eigentlich von ihm wollten.
„Ey, Alter, mach mal fünfzig Gs klar“, gab ich ihm die ihn interessierenden Informationen.
„Braune oder Grüne?“, forderte er noch mehr davon.
Braune= Summi.
Summi= Peace (manche schreiben das auch Piece, aber das sind Vollidioten, die sich ihre Informationen über Drogen aus der Bravo anlesen).
Peace= Haschisch.
Grüne= Politische Partei oder, in diesem Fall, Marihuana.
Marihuana= Gras.
Gras= ...verdammt, Mann, Gras! Habt ihr das erste Kapitel nicht gelesen oder Altsheimer?
„Grünes, du Horse“, meinte Pip.
Eddie guckte ihn unverständig an, da er kein Englisch verstand, warf Charlie allerdings dennoch ein fünfziger-Paket Gras in den Ausschnitt und legte noch zehn Gramm Summi für den „geilen Fick“ mit Maggi in deren Dekolletee.
Zehnerkurs ist Zehnerkurs, von was ist egal. Es könnten auch zehn dicke Eier sein.
Ich zückte zehn dicke Eier (und meine zwei) und verzog mich für die nächsten zwanzig Minuten mit Maggi in Eddies „Wohnung“, während Pip Eddie mit den Gelee-Bananen ablenkte, indem er sie in die Luft warf und mit dem Mund wieder auffing.
Völlig verschwitzt und mit mehreren weißen Flecken im Mundbereich und in den Haaren trat Maggi aus dem Gebüsch, ich folgte ihr, wobei ich ausgiebig ihren Arsch betrachtete und mich fragte, ob mir eine Penetration im Analberreich wohl weitere zehn dicke Eier wert wäre. Ich entschied mich dagegen.
„Zieh mal die Hose wieder an“, sagte Pip zu Charlie, welche daraufhin nach unten guckte.
Mit Hose sieht dieser Haufen von Hintern ja wirklich deutlich besser aus.
„Wo ist mein Gürtel hin?“, schrie sie schockiert.
„Oh, sorry.“ Maggi gab ihn zurück, und Charlie leistete Pips Aufforderung Folge.
Ich reichte Pip die total beschlagene Brille.
„Hier, wollte sie nicht vollspritzen, deswegen habe ich sie der Maggi eben schnell abgesetzt.“
Er bedankte sich überschwänglich mit einer Umarmung.
„Warum trägst du eine Brille?“, fragte Eddie Pip, nachdem dieser die Brille wieder auf der Nase hatte.
Er antwortete mit tiefer, schon annähernd maskuliner Raucherstimme: „Damit sie beschlägt, wenn ich mit dir verkehre.“
Pip verzog sich mit dem durchgedrehten Neger ins Gebüsch.
Doch schon nach dreißig Sekunden kam Eddie wieder.
„Der ist schon gekommen, bevor das Gummi drüber war. Klingt komisch, ist aber so“, jammerte er.
Wir- wir, das sind wir, nicht ihr- verzogen uns aus dem Hofgarten, nachdem wir Eddie, der dort blieb, die prall gefüllte umweltfreundliche Leinen-Tragetasche von Plus über den Kopf ausgeleert und stattdessen unsere Drogen darin deponiert hatten.
Mein Handy klingelte und ich meldete mich mit meinem üblichen „Ja, hallo erst mal!“ am Apparat.
Ey, ihr Penner, immer noch Siemens A52, obwohl mir Maggi einige verlockende Angebote gemacht hat!
„Alter“, meldete sich der schmachtende Ali B., „kannst du mir was klarmachen?“
„Ja, was denn? Hosenknöpfe?“, quälte ich ihn mit der sinnlosen Frage.
„Nä, ich brauch was für ein Lernpaket“, gab er schon fast heulend zurück.
Habt ihr nicht aufgepasst oder was? Ein Lernpaket ist ein Synonym für Lunte, Tüte, Dschingis, Blunt, Dübel, JayJay, Spliff, Johnny oder Jolly.
„Wir haben ein bisschen was am Start, dürfte für ein paar Tütchen reichen. Sollen wir vorbeikommen?“
„Wie viel habt ihr?“, steckte er seine Nase mal wieder in fremder Leute Angelegenheiten.
„Knapp fünfzig Gs Grüne, zehn Gs Summi“, verkündete ich stolz.
Für lange Zeit vernahm ich nur ein Sabbern, dann ein orgasmisches Stöhnen und das Spritzen, wie es erklingt, wenn frisches Ejakulat auf einen harten Untergrund wie zum Beispiel die Bildröhre eines Fernsehers trifft, zu guter letzt dann ein kaum hörbares Hecheln und einen stumpfen Schlag, wie es klingt, wenn der Körper eines besinnungslosen Menschen umkippt und auf Fliesenfußboden fällt.
„Nur ein bisschen?“, meldete sich Ali B. nach zehn Minuten wieder zurück.
Ihr müsst wissen, ich habe den Easy-Money-Tarif von O2, bei dem ich für jede volle Minute, die ich angerufen werde, 2 fette Cent kriege. Das sind bei einem Tag 28,80 €, in einem Jahr also 10.512 Euro. Das ist nicht nur für einen Gymnasiasten eine dicke Stange Geld, sondern auch für einen Realschüler. Deswegen habe ich Ali B.’s Orgasmus auch mitverfolgt, statt aufzulegen, wie es jeder halbwegs normale Heterosexuelle getan hätte.
Ein normaler Heterosexueller= ein Mann, der nur Männer liebt... Moment, wartet mal... ein Mann, der nur Frauen liebt, demnach also weder pädophil, homosexuell, metrosexuell, sodomitisch, päderastisch oder nekrophil, noch sonst in irgend einer Weise abartig veranlagt ist. So wie wir alle. Wir, das sind wir, nicht ihr, ihr Leichenficker!
„Wie viele seid ihr denn“, fragte er. „Weil, Helene und Wuschi sind schon hier.“
Helene, wie die Birne... wie, ihr kennt Birne Helene nicht? Wo lebt ihr?... ist ein Mädchen, Wuschi ihr Freund. Mehr dazu später.
„Zwei, drei Leute“, antwortete ich.
„Ja, okay, geht klar“, sagte er, und man konnte ihm, auch wenn man ihn nicht sah, die Schmacht nach einem guten Gras-Joint von den Lippen ablesen.
Ich legte auf, und Mario, Pip, Solomäuschen, Maggi, Charlie, Brötchen und ich gingen los, Eddie folgte uns in sicherer Distanz. Einige hundert Millimeter ließen wir ihn im Glauben, dass wir seine Anwesenheit nicht bemerkten, dann schickten wir ihn allerdings nach Hause. Er starrte uns noch einmal mit bettelnden Hundeaugen an, doch das half nicht, sodass er genötigt war, sich mit einem lauten Kläffen zu verabschieden. Hundert Meter von Ali B.’s Zuhause entfernt überkam uns jedoch die Schmacht, wir setzten uns in einen Hauseingang und drehten einen Joint.
Wie?... Ihr wisst nicht, wie ein Joint gedreht wird? Also...
Zutaten: Zunächst benötigt ihr Smoking Gold oder Slim (das ist das gleiche) Long-Papers; na gut, OCBs gehen auch. Dann nehmt ihr ein Päckchen Tipps (= ein Mundstück, so eine Art Filter; wenn ihr keine vorgefertigten am Start habt, könnt ihr auch eine Ecke von eurer Kippenschachtel, ein Fahrtausweis für die Londoner U-Bahn oder andere, aus ähnlich geartetem Material gefertigte Utensilien), Tabak, den ihr allerdings auch einer Zigarette entnehmen könnt, und natürlich Gras oder Peace. Grünes kann man jedoch auch pur rauchen.
Vorbereitung: Man rolle den Tipp zu einem Röllchen, je nach Geschmack eher eng oder locker, wahlweise zu einem S-, M- oder O-Tipp. Nun muss die THC-haltige Substanz mit dem nikotinhaltigen Tabak vermengt werden, nachdem ersteres fein pulverisiert wurde. Diese Mischung und der Tipp sollten nun von einem Long-Paper umhüllt werden und- voilà- fertig ist der Dschingis!
Durchführung: Anzünden, tief inhalieren, Spaß haben, Baby!
Nach unserer leckeren Lunte liefen wir die letzten Meter zu Ali B.’s Haustür und klingelten. Er öffnete uns und wir sahen im Hintergrund Wuschi und Helene, die sich schnell ihre Oberteile anzogen.
Brötchen fiel ihrem Freund um den Hals und steckte ihm ihre Zunge sehr tief in denselben, bevor sie fragte: „Hast du Eddy Croco, mein Schatz?“
„Strange Feelings sind aber besser“, warfen Mario und Solomäuschen ein.
„Was?“, meinte Brötchen entsetzt. „Mir sind die viel zu strange.“
„Lasst euch nicht lumpen, bewegt eure Knackärsche in mein bescheidenes Heim“, unterbrach Ali B. die hitzige Diskussion, die sich gerade anbahnte. „Verdammt, eure Augen sind aber übelst rot, und ihr habt schmale Linsen.“
„Ja klar, wir waren im Hofgarten“, erklärte ich ihm mit einem breiten Grinsen.
Breit= in der Breite groß oder, wie in diesem Fall, high, bekifft, so wie besoffen halt, nur von einem oder mehreren Joints.
Wir traten ein.
„Hey, wo ist mein BH?“, fragte Helene, nachdem sie von Maggi umarmt worden war. „Na ja, egal, ich wollte nachher sowieso einen anderen anziehen. Ich weiß aber noch nicht, welchen. Komisch, ne?“ Sie lächelte kindlich und lief rot an, machte dazu hehehehe.
„Charlie, mach mir mal bitte den BH zu“, bat Maggi die Blondine.
„Selbstverständlich“, antwortete diese.
Körbchengröße 75 A, das ist gar nichts. Mein Bruder hat 75B!
„Merci“, bedankte Maggi sich.
„Bonjour“, sagte Charlie.
„Was?“, erklang es aus allen Mündern, während jeder seinen Blick auf Charlie richtete.
„Ja, woher soll ich den wissen, was ‚bitteschön’ auf Französisch heißt?“, versuchte Charlie, sich zu rechtfertigen.
„Maggi, du kennst dich doch mit Französisch aus, oder?“, zwinkerte ich ihr zu. Pip lachte mal wieder stupide.
Maggi wurde rot, überlegte aber trotzdem. „Auf Englisch heißt es ‚You are welcome!’“
„Hey, hast du auch Englisch gelernt?“, erkundigte Mario sich. „Mir geht das ziemlich auf den Sack.“
„A propose Sack, hast du ihn schon gebügelt?“, meinte ich.
„Wie treibt man es denn Englisch?“, wollte Pip wissen.
„Gibt’s nicht“, informierte ich ihn.
„Natürlich gibt es das. Englisch ist einfach nur Sado-Maso“, verbesserte Mario mich, schockiert über meine Unwissenheit.
„Vielleicht“, schlug Maggi vor, „heißt es dann auf Französisch ‚Tu es bienvenu’.“
„Haltet mal alle eure Klappen“, schrie der schmachtende Ali B.. „Wollen wir das Labern nicht auf morgen verschieben und statt dessen einen Dübel rauchen.“
Wir begrüßten diesen Vorschlag mit lauten Jubelschreien, und ich baute eine weitere Tüte... die ersten Joints waren noch angenehm. Ich habe nicht mitgezählt, ich glaube, es waren zehn. Wie auch immer, jedenfalls waren wir bald alle ziemlich high.
„Hey“, schrie Helene, während der schöne weiße Rauch sich langsam verzog „Wer will mir den Arm brechen? Komisch, ne?“ Sie lächelte kindlich und lief rot an, machte dazu hehehehe.
„Ich“, riefen wir alle wie im Chor, doch Ali B. schrie am lautesten, sodass er Helenes Aufmerksamkeit erreichen konnte.
Helene ist Masochistin. Ali B. ist Sadist. Wuschi ist eine Muschi... im übertragenen Sinne. Ihr müsst wissen, er hat schulterlange Haare und ist deutlich weniger behaart als seine Freundin. Schon vergessen? Helene und Wuschi sind ein Pärchen, genauso wie Ali B. und das Brötchen, Solomäuschen und Mario, Siegfried und Roy, Herkules und Fraukules (oder so) und Kentucky und die Hühner...
Helene ist nämlich stark behaart,
ich seh’s an ihrem Damenbart,
Achselhaare hat sie auch,
und Schambehaarung bis zum Bauch!
Wuschi rasiert sich die Beine... Moment, nein, das war Mario. Ich verwechsele die beiden jedes Mal, obwohl sie sich nicht gerade ähnlich sehen.
Mario rasiert sich die Beine,
jetzt hab’ ich keine Reime,
ach doch, ich habe eine,
nur noch eine kleine:,
Solomäuschen steht darauf,
auch sie hat Haare auf dem Bauch,
Stopp!, wir wollen nicht so schleimen,
auch sie hat ’nen Pelz auf den Beinen,
da wohnen sogar Tiere drin,
ein Bär und ein Delphin,
eine Katz’ und eine Laus,
und eine zweite Solomaus,
ich hab’ kein’ Bock, ich reim’ beschissen,
und ich muss jetzt leider pissen.
Ich ging auf die Toilette. Als ich wieder kam, drehte sich bei den anderen immer noch alles um Helenes Ruf nach Grausamkeit.
„Um den zu brechen, brauche ich aber einen Hammer“, meinte Ali B..
„Und einen Rasierer“, dachte ich, als ich Helenes entblößte Arme sah.
Jemand schrie: „Zeig uns mehr Haut und ich muss kotzen.“ Ich glaube, es war Wuschi. „Komisch, ne?“, fügte er verarschend hinzu.
„Ich habe meine Hammersammlung dabei“, sagte uns die Kleptomanin. „Wisst ihr, ich war gestern im Praktiker Baumarkt und mir war langweilig. Ach ja, braucht jemand eine Motorsäge? Rolex-Uhren?“
„Ja“, rief Wuschi. „Ich will Helene rasieren und gucken, wie lange das dauert.“
„Das sind keine Kalender sondern Uhren“, meinte Maggi. „Aber einen Kalender habe ich auch.“
„Hey, das ist meiner“, merkte Ali B. an, als Maggi dabei war, den Kalender von seiner Zimmerwand abzuhängen. „Du hast auch schon einmal unauffälliger agiert!“, versuchte er sie zu belehren.
„Ach, leck mir doch die Muschi“, meckerte Maggi.
Ich lieh Ali B. zehn dicke Eier und die beiden verzogen sich für drei Minuten ins Badezimmer, während Pip Ali B.’s Freundin mit den restlichen Gelee-Bananen ablenkte, indem er diese in die Luft warf und mit dem Mund wieder auffing (die Bananen, nicht das Brötchen).
„Der Junge kann’s gut mit der Zunge“, lobte Maggi ihn, als sie zurückkehrten.
Helenes Arm war immer noch heil.
„Verdammt, dann mach’ ich es mir halt selber“, jammerte sie und steckte die Finger in ihren String.
Ich verlor die Geduld...
Dieser Arm musste einfach gebrochen werden, das war sein Schicksal, und sie wollte es doch auch.
Ich zog noch ein Mal an meinem Dübel, machte elf Rauchringe, einen durch den anderen hindurch, und drückte den Stummel an Helenes linkem Arm aus.
Pip raufte sich die Haare, eine Träne rutschte ihm die Backe runter und er trat mit voller Kraft erst in Helenes Gesicht, dann ebenfalls gegen ihren Arm.
Mario zauberte eine leere Flasche aus dem Nichts und prügelte mehrere Male auf die gleiche Stelle ein, Solomäuschen biss zu und Charlie lieh sich die Motorsäge von Maggi.
Ich sage doch, die ist asozial drauf.
Doch bevor sie diese einsetzen konnte, war Helene unter ein Bett gekrochen, wo sie laut wimmernd, später dann allerdings eher stöhnend ihre Masturbation zuende führte.
„Danke Leute, aber man kann’s auch übertreiben“, merkte sie an, als sie fertig war. „Aber ich habe es wirklich gebraucht. Komisch, ne?“ Sie lächelte kindlich und lief rot an, machte dazu hehehehe.
Nach einer kurzen Pause des Schweigens schlug sie sich mit einem Hammer auf den Kopf und fügte hinzu: „Hey, Leute, Speed ist keine schlimme Droge, ich habe mich bei meinem Dealer informiert. Ich kriege sogar einen Einstiegspreis.“
Maggi durchsuchte ihre Taschen und fragte: „Welchen Kurs hast du denn? Ich kann dir auch noch was anbieten. Ach, übrigens“, sagte sie noch, „braucht jemand eine Fechtmaske? Die leuchtet, wenn man sie berührt.“
Wir winkten ab.
„Ey, Leute!“, informierte ich die ganzen Junkies. „Die CDU wurde gerade ins Europaparlament gewählt!“
„Was?!“, schrie Helene entsetzt auf. „Ich bin zwar total drauf, aber nicht so, dass ich die CDU gewählt hätte!“
Sie schlug sich erneut mit dem Hammer auf den Kopf, indem sie „Oh Schmach, oh Schande, oh SPD, was machst du nur, in diesen Tagen, nun, wo die Christen kommen?“
„Wie kann man nur politisch so ungebildet sein und die CDU wählen? Ich glaube, wir sollten die Christlich Demokratische Union mit ihrem Namen richtig flaxen?“, meinte Pip.
Flaxen= derbe Späße auf Kosten einer schlechten politischen Partei treiben; jemanden auf die Schippe nehmen; in die Pfanne hauen; die Fleischpeitsche polieren, die Banane schälen... oh, die letzten beiden waren was anderes... ihr wisst, was gemeint ist.
„Clowns Deutscher Union“, schlug Ali B. vor.
„Chaotisch dummer Unsinn.“ Maggi.
„Chronisch debile Undemonkraten“, gab Brötchen zum Besten.
„Castrierte Dackel-Union“, steuerte Charlie bei.
Mit der Rechtschreibung hatte sie es noch nie so. Ihr Vorschlag dürfte wohl ihre Fünf in Deutsch erklären. Dafür hat sie ein Sehr Gut in Politik.
„Christlich-dämliche Unsympathen“, sagte Wuschi.
Der Pipinator begann zu freestylen.
Freestlyen= eine Expressionsmöglichkeit im HipHop, bei der ein Raptext während des Vortragens frei assoziiert wird.
„Christlich-deutscher Urin,
wo muss denn dieses hin?,
bloß nicht in die Wahl-Urnen,
weil sie sonst nur rumturnen,
im deutschen Bundestag,
was keiner sehen mag,
und hören müsst’ man’s auch,
diesen Wahlmissbrauch,
drum sei kein Frosch und bau kein’ Scheiß,
und setzt dein Kreuz in ’nen anderen Kreis,
die Partei der bibeltreuen Christen,
die sollt’ man auch mal ordentlich fisten,
auch bei der FDP,
da sag’ ich deutlich: ne!,
selbst die deutsche Frauenpartei,
ist mir völlig einerlei,
drum zieht die anderen vor,
dann rollt der Ball ins Tor,
das Fazit nun zum Schluss:,
geht lieber in den Puff!“
„Fresher Rap, Alter“, applaudierten wir.
Vor dem Fenster sahen wir den Stoiber noch immer die passende Beatbox liefern.
Pip verneigte sich erst vor uns, dann in Richtung Stoiber, zückte dann sein Kuchenmesser und rannte dem Bayer hinterher, bis dieser seinen BMW erreicht hatte und die Flucht ergriff.
„Christliche deutsche ‚Un’-Parteiische“, warf ich meine Idee in den Raum und lachte mir die Kehle wund.
„Nationalsozialistische deutsche Arbeiterpartei“, meinte Helene.
Schweigen kehrte ein.
„Jetzt lacht doch“, bettelte Helene. „Die haben sich nur umbenannt.“
Nun waren wir uns endlich sicher, dass sie das mit dem Speed schon ausprobiert hatte, und die Hammerschläge zeigten auch langsam ihre Wirkung.
Zu Helenes Glück unterbrach das schrille Piepen von Charlies Handy, dass ihr das Eintreffen einer SMS signalisierte, unsere Unterhaltung.
Sie las vor: „Hi, Charlotte, was macht ihr grade. Ich muss noch Babysitten. Komme aber nachher (doppelt), also raucht nicht das ganze Gras weg. UND WER VON EUCH HAT DIE cdu GEWÄHLT? Hab’ dich lieb, Kuss (und mehr), Line. P.S.: Die Inflation liegt jetzt schon bei 3,5 Prozent, dank der CDU.“
Line ist relativ klein, so um die eins vierzig. Und Line ist pädophil. Klingt komisch, ist aber so. Line trägt eine Brille, damit sie beschlägt, wenn sie mit den kleinen Kindern verkehrt. Sie hat keinen Freund, aber sie kommt öfter als wir anderen alle zusammen.
Ali B. brüllte rum wie ein Affe, der sehr laut rumschreit. Anfangs war es nur unverständliches Gebrabbel, doch nach einigen Minuten kam seine Freundin auf eine glorreiche Idee: Sie schlug ihm auf den Hinterkopf, sodass seine Worte nun nicht mehr von fremden Zungen waren, und leider auch nicht mit gespaltener Zunge vorgetragen. Schließlich erklang also: „Mensch, das Bier ist alle, keine Kippen mehr am Start, die Papers sind aufgebraucht, und ich brauche Kondome und Süßigkeiten gegen meinen Fress-Kick!“
Niemals, hört ihr, niemals, nicht in tausend Jahren, dürft ihr den Geschlechtsakt ohne Pariser ausüben, es sei denn, ihr kennt das Mädchen länger und wisst erstens, dass sie die Antibabypille nimmt, und zweitens, dass sie mit keinerlei sexuell übertragbaren Krankheiten infiziert ist. Vorraussichtlicht, ihr wollt kein kleines nerviges, unter Umständen jedoch eventuell süßes Kind am Hals haben, das euch drei Mal pro Nacht aus dem Bett jagt und die Windeln gewechselt haben möchte, sodass ihr den Geschlechtsakt vermutlich drei Jahre lang nicht mehr vollziehen könnt, plus die neun Monate, wo euer Mädel durch diesen fetten Bauch absolut unansehnlich und gesellschaftlich untragbar ist, plus die ungezählten Jahre danach, wo sie Schwangerschaftsstreifen und abgekaute Hängetitten hat.
„Ihr Dreckspusher“, sagte ich. „Ich bin alles andere als ambitioniert, zur Tanke zu torkeln, telephonieren wir lieber mit dem Oriant Express (Name wurde abgeändert; die Autoren), der arrangiert alles Angeforderte, aber avanti. Stellungnahmen?“
Ich schaute mich um. Alle saßen oder lagen mehr oder weniger breit auf den Sofas rum und waren nicht mehr in der Lage, auch nur einen Finger zu rühren, geschweige denn, zu antworten. Daher „lieh“ ich mir eines von Maggis sieben Handys und wählte die rettende Nummer.
„Oriant Express, guten Abend?“, meldete sich der Mann am anderen Ende der Leitung.
„Ja, hallo erst mal. Ich hätte gerne einen Döner“, fing ich an, die Bestellung aufzugeben, wobei er mich allerdings sofort unterbrach.
„Zwei Döner?“
„Nein, einen Döner!“
„Wie, einen Döner?“
„Ja, nur einen Döner halt.“
„Zwei Döner?“
„Nein, einen Döner. E-I-N-E-N!“
„Z-W-E-I D-Ö-N-E-R?”
„Einen! Uno! One! Un! Adin!”
„Zwei? Due? Two? Deux? Dwa?”
„Verdammt, Mann, einen!“
Der Mann lachte sich kaputt und sagte: „Okay, ich lass’ die Scheiße. Also... drei Döner?“
Ich kreischte in den Hörer.
„Du Summi oder was?“, fragte der Mann. „Bleib mal cool. Einen Döner, stimmt’s?“
„Ja.“ Ich besann mich jedoch plötzlich und meinte: „Ach, nein, geben Sie mir zwei Döner, je zehn Strange-Feelings und Eddi Croco, zwei Kästen Reißdorf, Smoking Gold, zwei Pullen Wodka, ein Fass Jim Beam, sechs Big-Packs Camel Blue und sieben Big-Packs Elexyr, die stärkeren, außerdem drei Nutten und ein G Speed.“
„Für Nutten und Drogen musst du meinen Bruder anrufen, ich mache keine krummen Geschäfte“, sagte er, fügte dann aber leise flüsternd hinzu: „Zumindest nicht am Telephon.“
„Aber der Rest geht klar?“, erkundigte ich mich.
„Null problemo, kommt in wenigen Minuten.“
Ich legte auf und wandte mich an die Runde, die mittlerweile noch lascher aussah: „Leute, jemand muss zur Tanke gehen, wir haben kein Geld mehr.“
Pip sprang begeistert wie ein Affe, der aufspringt, auf, zückte sein Kuchenmesser und verschwand in der Düsternis der Nacht.
Nach vier Minuten heftigen Spurtens bekam er Seitenstiche und ging langsamer, sodass er erst nach acht Minuten die Strecke, für die man normalerweise hundertachtzig Sekunden braucht, zurückgelegt hatte. Er stürmte in den Shop der Tankstelle und schrie: „Geben Sie mir das Geld in einer braunen Tüte!“
„Nein“, weigerte sich der unterbezahlte Aushilfs-Student, indem er eine Pump-gun unter der Theke hervorzog und begann, sie aufwendig zu laden.
Als er fertig war, hatte der Pipinator sich bereits die Registrierkasse geschnappt und sie in einen dunkelgrünen Mercedes CL 500 eingeladen, dessen Besitzer er nun mit seinem Kuchenmesser nötigte, zu Ali B.’s Adresse zu fahren.
„Kein Problem“, sagte der Besitzer und deutete auf den Rücksitz. „Ich muss sowieso hin und da ein paar Döner abliefern.“
Eine Freudenträne rutschte Pip die Backe runter.
„Du bist mein einziger Freund“, meinte er, während er sein Kuchenmesser zärtlich liebkoste und es sich sanft rektal einführte.
„Da lacht die Prostata gleich mit“, kommentierte der Fahrer diese Aktion. Als Pip gekommen war und die analen Blutungen mit einem Tampon aus seinem Erste-Hilfe-Koffer gestoppt hatte, fügte der Mann noch hinzu: „Warum trägst du eine Brille?“
„Das würden Sie eh nicht verstehen... hat was mit Gruppenzwang und dem Placebo-Effekt zu tun.“
Der Fahrer horchte auf. „Erzähl’ mir mehr davon!“
Nur widerwillig ließ Pip sich breitschlagen: „Erstens: Gruppenzwang. Ich meine, stellen Sie sich mal Folgendes vor: Familienfest! Omas, Opas, Eltern... Sie kennen die Scheiße. Alle Reden von Inflation. Lauter alte Säcke, die ohne ihre Tablettenrationen, Matlock und einen täglichen saftigen Tritt in den Allerwertesten nicht mal mehr gerade sitzen, geschweige denn reden könnten, haben sich um mich rum gesetzt, und mir dämmert: Damn, ich hab’ die Alten unterschätzt. Denn ist es nicht rührend, diese versammelten Reste von lustlosem Leben, die vereint nicht einmal eine Wasserratte über Wasser halten könnten, beieinander zu sehen, wie sie sich in schrumpeligen Scharen zusammentun, um noch ein letztes Mal über die zänkischen Zeiten kurz nach dem katastrophalen Krieg zu reden, als sie knorrige Kartoffeln vom fruchtlosen Feld des päderastischen Bauern im nächsten Dorf klauen mussten, damit sie eine Beilage zu ihren spröden Schuhsohlen hatten. Plötzlich fällt mir auf, dass mit jenem Krieg der deutsch-französische Krieg gemeint ist, und mir kommen die Tränen. Das ist der erste Grund, warum ich eine Brille trage. Der zweite ist, wie bereits erwähnt, medizinischer Natur. Sagt Ihnen das Stichwort ‚Placebo-Effekt’ etwas?“
„Ja“, antwortete der gebannte Fahrer.
„Gut“, fuhr der Pipinator fort. „Amerikanische Wissenschaftler haben in einer Studie für 42 000 $ festgestellt, dass Brillenträger zu siebenundneunzig Prozent schlechtere Augen haben als Menschen, die keine Brille tragen. Solange also eine Brille auf meiner Nase ruht, gehöre ich einer deutlichen Mehrheit an, was in Anbetracht meiner Zukunftspläne, eine Karriere in der Politik zu beginnen, nur von Vorteil sein kann. Was wählen Sie?“
„CDU!“
Pip schwieg. Auf diese Antwort war er nicht eingestellt gewesen. Tausende von Gedanken rasten durch seinen Kopf.
„Soll ich ihn umbringen? Ja! Abstechen? Erschießen? Erwürgen?...“
Doch der Mann unterbrach seine Denkarbeit, indem er laut auflachte und sagte: „War nur ein Witz, ich bin ja nicht blöd!“
Erleichtert, einen Menschen weniger auf seiner Liste zu tötender Leute zu haben, atmete der Pipinator auf. Es blieben noch Edmund Stoiber, George Bush und George Bush Junior, Jeff Bush, Angela Merkel, Boris Becker, Micky Maus, Herr Wolfshohl, Andre Rieu, Adolf Hitler, Hans Wurst, Charlie, Hinz und Kunz.
Moment, nein, das war die Liste der Leute, mit denen er gerne Geschlechtsverkehr haben würde! Hier die wahre Liste:
Edmund Stoiber, George Bush und George Bush Junior, Jeff Bush, Angela Merkel, Boris Becker, Herr Wolfshohl, Andre Rieu, Hans Wurst, Charlie, Maggi, Mario, Brötchen und Felix Riefer, probably the coolerst guy in town.
Endlich quietschte der Mercedes qualvoll voll vor dem Haus und die beiden stiegen aus.
Während dessen war mir verdammt langweilig, denn so ziemlich alle waren am pennen oder hatten Pärchenweise die Schlaf- oder andere Zimmer besetzt gehabt, um ihren schweinischen Bedürfnissen nachzugehen. Da ich aber nicht gerade schweinisch veranlagt bin und nicht müde war, hatte ich gar nichts zu tun. Also rollte ich mir noch einen Blunt...
Nein kein puren, ich rauche doch kein puren Joint alleine, ihr seid aber komische Vögel!
Ihr kennt doch diese Bluntpaper (Zigarrenblättchen mit verschiedenen Geschmäckern)
Kann man auch in jedem Galactic für ca. 1 €uro erwerben, aber erst ab 16! Na ja, jedenfalls hab ich dann so eines benutzt (mit Cosmopolitaingeschmack!)
...und schlenderte zur Tür, um mich raus auf die Eingangstreppe zu setzen, doch diese war schon von Charlie besetzt. Als ich näher kam, sah ich sie kotzen, und neben ihr stand noch eine halbvolle Jack Daniels Flasche.
Ich nahm neben ihr Platzt und fragte etwas genervt: „Warum zum Teufel besäufst du dich hier ganz alleine? Hättest mich ruhig mitnehmen können, da drin ist tote Hose!“ „Ach“, antwortete Charlotte, während sie die Kotze von ihrem Mund mit dem Ärmel wischte. „Ich trinke, um meine Probleme zu ertränken!“
„Aha, und geht es dir jetzt besser?“, erkundigte ich mich.
„NEIN!“, schrie sie seufzend „Die Bastarde können schwimmen!“
Ich haute den Blunt an und inhalierte den köstlichen Qualm, welcher den Geschmack von Gras, Cosmopolitain und Camel Tabak hatte.
Wie anhauen? Kennt ihr nicht? Ich sag doch ihr seid komisch Vögel. Also Anhauen bedeutet: Den Joint anzünden. Ihr Möchtegern-Kiffer.
„Gib mir auch ein Zug“, sagte Charlie und bediente sich selbst, und da ich etwas zitterte, fügte sie noch hinzu. „Warum zitterst du so? Ist dir kalt?“
„Ach ne, mach dir keine Sorgen, das liegt nur daran, dass ich heute noch keinen Whiskey getrunken habe“, erklärte ich ihr mein Problem und nahm ein Schluck von der Flasche. „Und dir?“
„Nein, auch nicht, Thermo-Unterwäsche!“ sagte sie und zwinkerte mir zu.
Eine Weile kam Nichts.
Dann erkundigte ich mich: „Kennst du schon die Peniskuchen-Geschichte?“
„Die Was?“ fragte Charlie.
„Du hast schon richtig gehört die Peniskuchen Geschichte!“
Sie starte mich noch immer unverständlich an, zog den letzten Rest des Blunts weg, versuchte ein Paar Rauchringe, schnipste aber dann den Stummel weg und meinte ungeduldig: „Ja, dann weihe mich doch ein du Penner!“
Leider ist Geschichte zu lang!es kommt noch teil 2
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2004-07-18 12:11:35 mit dem Titel Die Vortsetzung von Kapitel 2!
....„Also gut“, fing ich dann an. „Der Halbmond warf blassblaues Licht vom klaren Himmel, da zog ein Junge seinen Pimmel, und ging mit dem über einen Kuchen, dann fing die Mutter an zu fluchen: ‚Was soll ich jetzt mit deinem Peniskuchen?’“
Charlie guckte mich an und sagte etwas genervt: „Alter, verarsch mich nicht, das war nie im Leben die wahre Geschichte!“
Doch bevor ich mich rechtfertigen konnte, hörten wir ein Quietschen, welches man erhört, wenn ein dunkelgrüner Mercedes CL 500 in eine Straße einbiegt, und genau so war es auch. Dieses edle Fahrzeug blieb ebenfalls mit einem lauten Quietschen direkt vor unseren Augen stehen und verursachte durch dieses aufwendige Anhalten eine riesige, stinkende Staubwolke, sodass wir einige Zeit nichts zu sehen vermochten.
Als wir unser Augenlicht wieder erlangt hatten, erblickten wir den Pipinator und einen südländischen Typen, der sich abquälte, das Jim-Beam-Fass aus dem Kofferraum zu hieven.
Seit wann Pizzerias in einem Mercedes CL 500 ausliefern, wollt ihr wissen? Erstens: Wir sprechen hier vom „Oriant Express“! Das ist nicht irgendeine Pizzeria, sondern eine von Kamps... ach, Schwachsinn, eure ständigen scheiß stressigen Fragen unwissender Unionsmitglieder bringen mich total druchneinandre... Also, ihr müsst wissen, der „Oriant Express“ macht keine krummen Geschäfte am Telephon, weswegen er keineswegs verwegen, sondern absolut legal, rechtschaffen, legitim und demokratisch ist... natürlich demokratisch, Diktatoren machen immer krumme Geschäfte am Telephon!
Nachdem wir die Registrierkasse geleert und bei dem Südländer bezahlt hatten, stürmten wir grölend ins Haus und ließen die Party damit wieder aufleben. Charlie strippte auf dem Fass, Helenes Höschen war höllisch nass, und wir hatten alle furchtbar Spaß.
Nicht, weil Helene geil war, sondern weil sie wieder die Kontrolle über ihre Harnröhre... gibt’s das überhaupt bei Frauen?... verloren hatte.
Pip lehnte sich zu Maggi rüber, die gerade versuchte, ihm das Handy aus der Tasche zu fischen.
Prise One Touch… ach nein, Alcatel One Touch Easy!
„Maggi“, sagte er. „Ich will dir jetzt mal was sagen.“
Er wirkte ein wenig betrunken, ein wenig bekifft, und ich vermutete, dass er Helenes Speed-Vorräte aufgespürt und geleert hatte. Das ist ja überhaupt nicht gefährlich!
Er fuhr fort: „Man nehme eine Laborratte. Durch ihre Adern fließen neben ihrem Blut und verschiedensten Chemikalien auch Unmengen Adrenalin. Wodurch entsteht aber dieses Adrenalin? Lange tappte ich, also, der Piplander, im Dunkeln und konnte einfach keine Erklärung dafür finden.
Deshalb machte er ein Experiment. Er nahm zwanzig eingesperrte Laborrattenjunge, von denen er nun zehn in transparenten Gefängnissen und zehn in dunklen Kästen hielt. Vor dem Versuch, nach fünf, zehn und zwanzig Tagen maß er je die Adrenalinwerte aller Versuchsobjekte. Während die Werte der praktisch ‚geblendeten’ Ratten, die ihre Umwelt nicht sehen konnten, von, in relativen Einheiten, die der Piplander ‚Piplander’ nannte, anfänglich sieben erst auf sechs, dann auf fünf und schließlich sogar auf dreikommafünf Piplander sanken, stiegen die Werte jener Versuchstiere, die aus ihren Käfigen herausschauen konnten, von sieben beharrlich an. Nach fünf Tagen lagen sie bei siebenkommavier, nach zehn bei siebenkommasechs und am Ende des Versuchs bei siebenkommasieben Piplander. Soweit zur Beobachtung. Eventuell sollte ich noch hinzufügen, dass der Endwert, den eine durchschnittliche Laborratte hat und der bei achtkommazwei Piplander liegt, nach fünfundfünfzig Tagen in einem durchsichtigen Gefängnis erreicht ist. Bei den Ratten in den abgedunkelten Kästen sanken die Werte etwa bis zum dreißigsten Tag, wo sie bei zweikommasechs Piplander lagen.
Nun die Deutung: Die Laborratten mit steigenden Adrenalinwerten hatten stets ihre potentielle Freiheit, die böse Welt, in die sie nach Erfüllung ihres Zwecks könnten ausgesetzt werden, vor Augen, während jene anderen Ratten vielleicht nicht einmal um die Existenz von mehr als ihrer Welt und dem messenden Piplander wussten.
Adrenalin ist ein Neurotransmitter, welcher wiederum zu der Gruppe der Katecholamine gehört. Dieser wird im Mark der Nebenniere und in den Ganglien des Sympathikus aus der Aminosäure Tyrosin gebildet, wobei als Zwischenprodukte DOPA, Dopamin und Noradrenalin entstehen. Adrenalin wird unter anderem als Reaktion auf Bedrohungen, Gefahren, bei Angst also, ausgestoßen, wodurch es für den Organismus, welchen es durchfließt, eine dopingähnliche, leistungssteigernde und reflexverbessernde Funktion einnimmt.
Demnach hatten die Laborratten, die ihre Umgebung sehen konnten, also Angst vor der Freiheit.
Quod erat demonstrandum!
Als letzten Beweis maß der Piplander noch die Adrenalinwerte von zehn freigelassenen Ratten vier Mal täglich, stets zu willkürlichen Zeiten, über einen Monat hinweg und bildete einen Durchschnittswert daraus. Jetzt ratet mal, wie hoch dieser ist. Ach, ihr habt ja eh keine Ahnung, ich sage es euch einfach: Er liegt bei achtkommaacht Piplander! Na, wenn das mal nicht eine fette Sache ist.
Quod licet Iovi non licet bovi!”
Maggi tanzte schön längst auf der anderen Seite des Raumes mit Line, die eben gekommen war, nachdem sie beim Babysitten gekommen war, und bei der sie nun versuchte, Handtasche, Hose, Brille, Gürtel, Schuhe, Top, BH, Slip und Tampon zu entwenden. Sie scheiterte an der Thermo-Unterwäsche.
Ja, Line, wie die Halbfett-Margarine!
„Mario“, flüsterte ich dem seltsamen hässlichen Vogel mit der Mütze zu. „Wollen wir uns nicht einen Dübel reinziehen... zu zweit?“
„Nichts lieber als das... außer vielleicht Sex mit Shannyn Sossamon“, wisperte er zurück.
Wir beiden verließen Ali B.’s Haus und setzten uns auf die Stufen, die zur Eingangstür führen. Ich baute ein Lernpaket und zündete es an.
„Das ist das dolce vita!“, meinte ich.
Mario stimmte mir zu, riss mir den Joint aus der Hand und zog zwar zögerlich, doch genüsslich daran.
„Es geht doch nichts über einen guten Joint!“, hauchte er zärtlich.
„Ja, Alter, reich mal rüber“, antwortete ich und fügte dann, um seine Gedanken von dem Joint auf ein anderes Thema zu lenken, sodass ich doch alleine rauchen konnte, hinzu: „Erzähl mir mal was Schönes!“
„Na gut“, kapitulierte er nach einigen unwürdigen und erbärmlichen Versuchen des Widerstands. „Kennst du schon die Halbfabel vom kleinen Land und seinem Bullen?“
„Nein, leg los!“ Ich zog leidenschaftlich an dem Dübel und lehnte mich zurück, um Marios süßer Stimme zu lauschen.
Er begann: „Es war einmal vor langer Zeit, als die Reichen noch immer reicher und die Armen noch immer ärmer wurden... also doch nicht unbedingt so lange her, die Geschichte, könnte glatt im Heute spielen; tut sie vielleicht auch, man weiß es nicht so genau... jedenfalls war es vor einiger Zeit, als man noch CDU wählen konnte, ohne massakriert zu werden, als man noch Christ sein konnte, ohne ausgelacht zu werden, als man noch Gras rauchen konnte, ohne verhaftet zu werden, und als man noch pimpern konnte, ohne Kondome zu benutzen, da die Abtreibung dann Sache der Frau war, die man einfach nur verlassen musste, um seine Ruhe zu haben, da lebte in einem kleinen Land eines kleinen Kontinents ein Bulle. Kein besonderer Bulle, weder übermäßig prächtig noch übertrieben verrucht, ein ganz normaler Stier halt, ein zeugungsfähiges Rindvieh.
Dieser Bulle war Eigentum des Staates, in welchem er gehalten wurde, jenes kleinen Landes eines kleinen Kontinents, und wurde von der dortigen Regierung genährt und umsorgt. Er bekam seine Nahrung und Unterkunft von jenem Staat bezahlt, da sich dieser Hoffnungen machte, dass es sich für ihn rentieren würde.
Der Staat nämlich hielt den Bullen, gleichsam dessen Artgenossen, damit dieser für ihn arbeiten konnte, indem er zum Beispiel vor einen Pflug gespannt wurde und bei der Bestellung der Äcker jenes Staates half. Alle Materialien, die hierzu benötigt wurden, musste der Staat finanzieren, alle Helfershelfer, die Bauern, die den Pflug steuerten, ebenfalls, und die Äcker fielen dem Staat natürlich auch auf die Tasche.
Der Bulle, von dem hier erzählt werden soll, war einer Parzelle von Feldern zugeordnet, auf denen Früchte, Korn, Roggen, Weizen, all derartiges Gewächs, angepflanzt wurde, damit drei wichtige nationale Bedürfnisse befriedigt werden konnten:
Erstens jene Gewächse, mit denen das Überleben der Einwohner unseres kleinen Landes gesichert wurde, insofern, als sie den Menschen zur Nahrung werden sollten.
Zweitens jene Gewächse, die dazu bestimmt waren, dem Bullen und allen anderen seiner Art später als Futter gegeben zu werden.
Und drittens jene Gewächse, die in andere Länder jenes kleinen Kontinents exportiert wurden und für die unser kleiner Staat im Tausch Geld bekam. Da unser kleines Land ein Sozialstaat und damit auch Mitglied einer Organisation, die Weltfrieden und noch schnellere Globalisierung garantieren sollte, jedoch nur am zweiten Ziel wirklich zu arbeiten schien, war, konnte die Regierung des Landes nicht anders als einen großen Teil des Geldes für die ‚Sicherung der nationalen Sicherheit’, den Rest für die ‚Sicherung der internationalen Sicherheit’ auszugeben. Das erste hieß, dass Waffen gekauft und Soldaten angestellt wurden, damit niemand auf die Idee kam, den Staat anzugreifen, der da so friedlich und unprovokant inmitten aller Verbündeten, teilweise kleiner, teilweise aber auch sehr großer Länder, lag.
Natürlich reichte das Geld nicht, um für genug ‚nationale Sicherheit’ zu sorgen, um einen potentiellen Angriff des eigentlichen Gegners all dieser zusammengeschlossenen Länder zurückzuschlagen, aber da dieser Wolf, der er den Menschen als Mensch war, sich in einem Schafspelz zu kleiden pflegte, der die Felle aller noch so prächtigen Schafe in der Herde aus kleinen und großen Ländern an Schönheit um ein Vielfaches übertraf, wussten nur wenige Schafe um das wahre Gesicht des Wolfes. Natürlich erzählten sie es den anderen Schafen, doch diese verfielen dem Pandorra-Effekt: Sie sagten: ‚Aber nein, was unsere Augen mit seiner Pracht derart blendet, kann sie nicht gleichzeitig durch Falschheit blenden, denn das Gute ist das Schöne und das Schöne ist das Gute.’
So verschwendete unser kleiner Staat das Geld also praktisch.
Die „internationale Sicherheit“ zu sichern, das bedeutet, Truppen auszurüsten, Mediziner-Schafen praktisch, die die vom Wolf gerissenen Schafe, größtenteils kleine, aber wertvolle Schafe, güldene Lämmer, heilen sollten, nachdem diesen ihr edles Fells gestohlen worden war.
So verschwendete unser kleiner Staat also auch dieses Geld.
Aber kommen wir zurück zu unserem Bullen. Zusammengefasst waren seine Aufgaben nun die Sicherung seines Überlebens, und dessen seiner gesamten Rasse, des Überlebens der Menschen, welche ihm und seiner Rasse das Überleben garantierten und das Leben versüßten, und der ‚Sicherheit’ auf landesinterner und globaler Ebene.
Wollte nun aber der Bauer den Bullen aus dessen Stall holen, vor den Pflug spannen und seine Aufgaben erledigen lassen, so dachte sich der Bulle: ‚Meine Existenz ist gesichert und schön, denn solange ich dem Staat gehöre, kann ich mir einer guten Behandlung und Versorgung und des Fortbestehens eben dieser gewiss sein, denn ich lebe ja in einem Sozialstaat. Mein Amt ist nicht von meiner Leistung abhängig, ein arbeitsamer Bulle hat den gleichen Stall wie einer fauler, kriegt das selbe Futter, den gleichen Luxus!’
So ließ der Bulle sich also Tag für Tag friedlich herausführen auf den Acker, kam allerdings dann der Bauer mit seinem Pflug, so rannte der Bulle davon und vergnügte sich ganz nach seiner Art: Er trampelte durch Blumenbeete, fraß an den Ständen der Obsthändler auf dem Markt, welche ihn nicht dafür anklagen konnte, da er durch seine Stärke und seinen Arbeitgeber die Macht auf seiner Seite hatte, ab und an attackierte er gar einen Zivilisten, einen harmlosen Bürger des Staates, statt für dessen Leben und Gesundheit und Sicherheit zu arbeiten. Geschah letzteres, wurde der Staat ungehalten, und der Bulle durfte zwei Tage nicht aus seinem Stall hinaus.
Das Volk unseres kleinen Landes bemerkte seine Hilflosigkeit, weshalb seine Wut gegen den Bullen wuchs und wuchs, bis sie sich eines Tages auch gegen den Staat wendete, der schließlich verpflichtet war, den Bullen zur Ordnung zu rufen, statt ihn zu schützen und seine Schandtaten zu vertuschen.
Wie die Geschichte endete? Niemand kann es wissen!
Vielleicht revoltierte das Volk, möglicherweise wurde der Bulle vom Staat notgeschlachtet, eventuell massakrierten die Bürger den Bullen eines Tages, doch am wahrscheinlichsten ist, das niemand gestorben ist und die Menschen noch heute unter dem willkürlichen Bullen zu leiden haben.
Man wird es sehen...“
„Lass mal abhauen, bald kommt der nächste Nachtbus“, schlug ich Mario ungeduldig gähnend vor, während ich mir den Schlaf aus den Augen rieb.
Ich liebe Gute-Nacht-Geschichten!
„Geile Idee!“, kam die Antwort des inzwischen heiseren Mario.
Als wir in Ali B.’s Zimmer zurückkehrten, war endgültig Ende im Gelände. Solomäuschen, Charlie, Maggi und Line lagen schlafend im Viereck auf dem Boden, wobei jede einer Anderen Bauch als Kopfkissen benutzte, Wuschi und seine Freundin hatten sich halbnackt in einem Sessel aufeinander gelegt und schlummerten friedlich, Ali B. und das Brötchen hatten es den beiden auf einem Sofa gleich getan, nur noch etwas spärlicher bekleidet (Thermo-Unterwäsche!) und Pip saß vor dem PC und tippte wahllos auf der Tastatur herum, wodurch Texte wie „gfasjdihkgtiopipqdnfjtjhgfauwet“ entstanden.
„Alter“, sagte Mario zu Pip, indem er ihn an der Schulter anstieß.
Panisch kreischend fuhr der Pipinator herum und starrte uns mit leerem Blick und weit aufgerissenen Augen an. Er taumelte unsicher ins Badezimmer, steckte sich den ungewaschenen Zeigefinger in den Hals, übergab sich ins Waschbecken und kehrte topfit wieder zu uns zurück.
„Ja, bitte, wie kann ich euch weiterhelfen?“, erkundigte er sich, indem er sich beschämt blickend einige bröckelige Bestandteile seines Erbrochenen mit einem Papiertaschentuch von seiner Hose wischte.
„Wir haben vor, zu gehen“, schilderte ich ihm die Situation, wobei ich mich zwang, ihm in die Augen zu schauen und nicht auf das kleine halbverdaute Nudelstückchen, das an seinem Kinn hing.
„Kein Problem!“
Wir packten hastig unsere siebzehn Sachen zusammen, warfen einen verabschiedenden, abwertenden Blick auf die laut schnarchend Schlafenden und machten uns auf den Weg zur Busstation.
Etwa die Hälfte der Strecke hatten wir zurückgelegt, nicht ohne uns einige Mercedessterne auf illegale Art und Weise anzueignen, da unterbrach Pip Marios langweiligen Bericht über die Völkerwanderung im fünften und sechsten Jahrhundert nach Christus in Verbindung mit der Schreckensherrschaft von Attila dem Hunnenkönig und dessen kleinem Auftritt in den Nibelungen unter dem Namen Etzel zu meiner absoluten freudigen Überraschung, einerseits über den Inhalt des Gesagten, andererseits über das prompte Ende des Redeschwalls unseres Begleiters, mit drei absolut legendären, unvergessenen und extrem bedeutungsschwangeren Worten, welche zuerst betretenes Schweigen, dann endlose Fragen und anerkennendes Schulterklopfen zur Folge hatten: „Ich habe gefickt!“
Danke für's Lesen, Komentieren und Bewerten!
Wenn noch Zeit und Lust vorhanden ist, wäre ich euch sehr verbunden, wenn ihr noch ein oder vielleicht auch zwei weitere Berichte von mir euch antuen würdet;-)
gruß
Necrosvant25
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2004-07-24 15:19:18 mit dem Titel Nun Kapitel Drei!!!
Kapitel 3:
Korrelierende Konversationen ohne korrekten Kontext
oder
Kontradiktionäre Kontroverse konzentrierter Konvertiten
Es war ein neuer Tag, und die Sonne schien in gewohntem, übertrieben warmem und mit krebserregenden UV-Strahlen vollgepacktem Maße. Ich saß mit dem Pipinator auf der obligatorischen Bank bei der S-Bahn-Station, wo wir - wie könnte es anders sein - auf Mario warteten.
Zweite Regel gegen Frust: Wer mit Mario einen Treffzeitpunkt vereinbart, der legt damit nur die Uhrzeit fest, zu der er am Treffpunkt ist und eine Benachrichtigung per SMS oder Anruf von Mario erhält, dass er seine Bahn verpasst habe beziehungsweise dass seine Bahn später komme, weswegen er erst in einer halben Stunde da sein könne. Dies muss man sich stets vor Augen führen, um nicht eines Tages verrückt, depressiv oder zum Amokläufer zu werden. Wir haben es früher nicht getan, und man sieht ja, was daraus geworden ist...
Wir waren aufgrund abstinenter pekuniärer Liquidität noch absolut klar und kamen so auf den eigentlich ziemlich abwegigen Gedanken, eine semiintellektuelle, oder zumindest pseudo-semiintellektuelle Konversation zu führen, welche unsere enorm hohen Intelligenzquotienten in angemessenem Rahmen wiederzuspiegeln und die ständig intervenierenden, endogenen und scheinbar inkurablen Schreie unserer maliziös geschundenen, da diskreditierten Psychen nach geistiger Erfüllung wenigstens partiell zu befriedigen in der Lage war. Wir endeten beim Thema Fußball.
Fußball: Fünfundzwanzig Männer, die sich in drei unterschiedlichen Farben anziehen, rennen auf einer Wiese herum und versuchen, eine mit Luft gefüllte Schweineblase (okay, inzwischen ist es ein Lederball) in ein aus Holz zusammengezimmertes Rechteck zu treten. Gelingt es ihnen, hüpfen achtzigtausend Männer, die um die Wiese herumsitzen, wie wild herum, sind laut und prügeln sich nach neunzig und ein paar gequetschten Minuten wie die Bekloppten. Außerdem wird das alles mit einer Videokamera gefilmt und im Fernsehen übertragen, sodass auch sehr viele Menschen zu Hause wie wild herumhüpfen, laut sein und sich wie die Bekloppten prügeln können. Dies nennt sich dann „Sport“ und gilt in Deutschland und ein paar anderen europäischen Staaten als „Kulturgut“.
„Die EM ist aber schon geil gewesen, oder?“, eröffnete Pip die desaströse Debatte.
„Und wie, Alter, und wie. Ich habe immer noch meinen Deutschland-Schal um“, parierte ich geschickt.
Doch der Pipinator setzte eine Finte an und stach mich dann direkt ins Herz, indem er meinte: „Du hast einen Russland-Schal an, du Horse! A propose Russland: das schnellste Tor der EM-Geschichte, in nur 68 Sekunden (gegen Griechenland am 20.06.2004)! Ob die auch so schnell im Bett sind? Dann könnte ich sie wirklich überhaupt nicht mehr übertrumpfen.“
„Aber viel schöner war ja Italien gegen Dänemark (null zu null, Montag der 14.06.2004). Ganz Dänemark war im Stadion versammelt, 250 Plätze belegt!“
„Und dann dieses schreckliche Foul... Totti liegt am Boden. Er hält sich den Kopf und schreit nach seiner Mama und einer guten Pasta, alle kommen zu ihm hingerannt, die Schiedsrichter, die Spieler, die Trainer, die Fans, alle sorgen sich, rufen: ‚Totti, Totti, bist du verletzt, was ist los mit dir, geht es dir gut?’. Er krümmt sich auf dem Boden und brüllt mit dem ihm eigenen italienischen Akzent: ‚Nein, meine Frisur, meine Frisur, mein Königreich für einen Spiegel, bringt ihn mir, oder ich stecke eure Füße in Zement und ihr könnt machen euer Testament!’ Skandalös!“
„Das ist noch gar nichts gegen die schweizerische Mentalität: Neutralität ist hier ein absolutes Muss! ‚Wir schießen kein Tor, wir sind neutral’, so der Teamsprecher der schweizerischen Nationalmannschaft. Eine Schweizerin hat mir erzählt, die seien im Alltag genau so drauf. Es fing bei ihrer Hochzeit an: ‚Wollen Sie diese Dame zu der ihnen angetrauten Frau nehmen?’, fragte der Pastor. Der Bräutigam daraufhin: ‚Keine Stellungnahme, nicht ohne meinen Anwalt.’ Absolute Konfusität. Im Bett seien die ähnlich, so vertraute sie mir schon fast weinend an. Sie hatte ihn wohl gefragt: ‚Schatz, begehrtst du mich? Findest du mich attraktiv? Willst du ficken? Willst du mich von meinem allzu juckenden Jungfernhäutchen befreien?’, woraufhin er nichts weiter zu antworten wusste als die folgenden, im typischen, beschissen klingenden Schwitzer-Dutsch vorgetragenen Worte: ‚Ich weiß nicht, ich bleibe da eher neutral.’ Eine wahre Katastrophe! In dreißig Jahren sind die Schweizer ausgestorben! Und es leben nur noch die Idioten!“
„Ich fand die Holländer cool. Erst mal müssten die ganzen Wohnwagen vom Spielfeld geschafft werden, dann ich in den Zuschauerrängen ein Campingkocher umgekippt und ein Brand ausgebrochen, die Feuerwehr musste kommen und das Stadion geräumt werden, und dann haben die Typen auch noch mit Clogs gespielt... mit dem Käse von Antje.“
Alle weiteren Kommentare über niederländische Traditionen beziehungsweise Vorurteile betrefflich des Genusses eines gewissen Rauschgifts waren selbst Pip zu niveaulos.
„Betreffliek“, hörten wir hinter uns jemanden schreien.
Betreffliek=... hmm, komisches Wort. Welche Sprache soll das denn sein? Hmm... Deutsch!
„Die Spanier wollten den Zuschauern schon die Getränke servieren“, wollte ich von diesem eigenartigen Begriff ablenken, „bis sie dann endlich merkten, dass sie ja in Portugal waren. Sie essen das, was ich wegwerfe und bedienen mich da, wo ich Urlaub mache.“
Oh, sorry, ersteres war die Definition für „Penner“.
„Die Italiener“, fiel Pip nun wieder ein, „hätten wahrscheinlich auch besser gespielt, wäre nicht das halbe Team immer irgendwo anders unterwegs gewesen um Pasta auszuliefern!“
„Freuen wir uns auf die nächste EM“, schloss Mario, der uns plötzlich von Hinten nahm... ähm, unterbrach, das Fazit. „Auch wenn dann vermutlich die USA Europameister werden.“
Wir begrüßten Mario mit unserem laschen Händedruck...
Ey, Mann, was schreibe ich da schon wieder für einen Quark!
...wir begrüßten Mario mit unserem femininen Händedruck...
Wie gesagt, wir hatten noch nichts geraucht!
...und er setzte sich zwischen mich und meinen Bankgefährten.
„Leute“, meinte er. „Ich hatte voll den gestörten Traum. Ich träumte, dass du...“, er guckte Pip an, „...gepimpert hättest.“ Diesmal lachte er stupide.
Pip und ich guckten uns tief in die Augen und sagten: „Space in the face!“
Mario horchte auf: „Stimmt das etwa?“
„Sicher! Aber, Leute, Geschlechtsverkehr...“
Und nun- Pimperanto: Es gibt in unserer Sprache scheinbar endlos viele Synonyme für ‚den Geschlechtsakt vollziehen’, und ich möchte versuchen, euch das Verständnis dieses Romans durch eine kurze Auflistung der gebräuchlichsten Worte zu vereinfachen: die beiden f-Wörter, die nicht unbedingt genannt werden müssen (ich meine ‚ficken’ und ‚fisten’), pimpern, dübeln, nageln, es knacken lassen, bohnern, vögeln, penetrieren, rammeln, bumsen, poppen, (jemanden) bügeln, jemanden (ein Mädel) stecken oder stechen, Sex oder Geschlechtsverkehr haben, es treiben, Spaß haben, miteinander schlafen, im Bett rumturnen (wahlweise auch: in der Küche, im Park, im Keller, in einer Telephonzelle, auf einem Billardtisch, und so weiter), zum Stich kommen bei jemandem (einem Mädel), in jemandes (eines Mädels) Liebesnest (feuchte Höhle, Loch, etc.) eindringen, seinen Lulu (Penis, Nudel, Schwanz, Gurke, Pimmel, Banane, Wurst, Rohr, Lernpaket, Pillemann, Dödel,...) in jemandes (eines Mädels) Mumu (Muschi, Pussy, Vagina, Scheide, F****, usw., eventuell auch jene Wörter, die ihr in der Klammer hinter ‚Liebesnest’ findet) stecken, knallen... ich denke, das dürften die wichtigsten Synonyme sein. Ich möchte alle, die diese Aufzählung anstößig finden, bitten, sie wieder zu vergessen. Vielen Dank im Voraus an diese dämlichen Spießer!
Und damit ich euch „verfickten“ Spießer noch mehr stressen kann, nun meine Synonyme für das, was passiert, wenn du dich mal mit deiner Rechten – oder wahlweise auch Linken – verabredet hast: onanieren, masturbieren, an sich selber rumspielen, Fünf-gegen-Willy, sich einen von der Palme wedeln, sich einen runterholen, sich die Wurst pellen, sich die Banane schälen, sich die Pfeife ausklopfen, ein Flötensolo geben, Quetschkommode spielen, den Kasper schnäuzen, sein eigenes Süppchen kochen, sich die Fleischpeitsche polieren, wichsen, Herrensahne ausscheiden, die Eiweißspritze loswerden, sich um die Hüfte frei machen, Johannes streicheln, losschießen, nachladen, Magazin ausmunitionieren, dem Soldaten die Waffen nehmen, der letzte Angriff, Handfick, rubbeln, sein Lernpaket massieren, Feuer spucken, den Müll rausbringen (gilt auch als Synonym für die Menstruation), das Rohr säubern/ durchspülen, den Schlauch ausspülen, Free Willy von seiner Last befreien, Big Ben baumeln lassen, seinen Senf dazugeben, den elften Finger handhaben, mal selber Hand anlegen, Nachforschungen anstellen... Mann, schnallt ihr denn gar nichts, ihr Vollidioten? Mütze-Glatze-Mütze-Glatze!
„...ist Spaß und Freude, im Großen und Ganzen eine tolle Sache, aber bedeutet er auch Erfüllung, bringt er geistige Zufriedenheit, allein durch die Stillung körperliche Triebe und Leidenschaften, die sogar einem intellektlosen Affen eigen sind und im humanen Handeln schließlich als finale Separation von unseren fortpflanzungsorientierten Wurzeln komplett zweckentfremdet werden?“, meinte Pip.
„Ja“, antworteten Mario und ich wie aus einem Munde.
„Fühlt ihr euch nach dem Sex wirklich von Grund auf erfüllt?“
„Ja“, antworteten Mario und ich erneut wie aus einem Munde.
„Schön. Nun eine andere Frage: Fühlt ihr euch absolut zufrieden, wenn ihr lieben könnt und euch total sicher seid, zurück geliebt zu werden, wenn ihr der Frau... oder dem Typen“, fügte er mit einem Seitenblick auf Mario hinzu, „..., die ihr begehrt, im geistigen Sinne mindestens ebenso wie geschlechtlich, auch nur nahe sein könnt, wenn ihr ihre Aura spüren, ihr Karma mit jedem Atemzug als Bestandteil der sie umgebenden Luft inhalieren, euch der Wärme ihres Herzens und der des euren zu ihrem bewusst sein, ihre süße, mit Lieblichkeit angereicherte Stimme hören, in ihre Augen und damit direkt in ihre reine, unbefleckte Seele sehen könnt?“
„Ja“, antworteten Mario und ich nach langem Zögern schon wieder wie aus einem Munde.
„Und ist nicht die zweite Art der Satisfaktion, jene geistige Befriedigung, um ein Vielfaches erhabener als die erste, viel beglückender, deutlich länger andauernd und damit auch intensiver, wenn auch nicht derart vorkomprimiert, sondern verstreut auf Hunderte von unterschiedlichen Freuden, die nun allerdings auch ebenso viele verschiedene Reizpunkte von Körper und Psyche stimulieren?“
„Verdammt, Mann, du laberst so einen Haufen Mist, Alter, halt mal die Klappe. Lass uns lieber einen rauchen!“, schlug ich vor.
„Auf jeden“, stimmte Mario mir zu, und Pips Nicken verriet mir, dass auch er meinen Vorschlag phantastisch fand.
„Du baust“, bestimmte er, indem er mit dem immer noch nicht gewaschenen Zeigefinger auf mich zeigte und mir die Long Papers zuwarf.
„Wir haben kein Gras!“, holte ich ihn aus seiner Traumwelt zurück.
„Wer hat das Gras weggeraucht?“, fragte Pip.
Mario und ich antworteten: „Der Mario!“, und Mario fügte noch hinzu: „Aber ich habe noch die zehn Gramm Summi von gestern im Rucksack.“
Wir – also, eigentlich nur Pip und ich - erwachten aus unserer Trance und Mario reichte mir die kleine – also, eigentlich war sie gar nicht so klein - Peace-Platte.
„Okay, jetzt bau aber“, forderte der Pipinator mich auf.
„Nur“, erpresste ich ihn, „wenn du uns währenddessen die ganze Geschichte deiner Entjungferung von Anfang an erzählst!“
„Wenn es sein muss!“ Eine Träne rutschte Pip die Backe runter und ich begann mit dem Zerkleinern des Summi, während unser dritter Banknachbar den S-Tipp präparierte. „Also, Mädels, das lief folgendermaßen ab: Ihr zwei Süßen hattet euch gerade irgendwohin verkrümelt, da packte mich plötzlich das übermäßige Verlangen, Johannes zu streicheln. Ihr wisst ja, ich muss immer meinen Senf dazugeben, und nach einem guten Lernpaket möchte das meine gerne schon mal massiert werden. Also schlenderte ich ins Badezimmer, wo jedoch in eben jenem Moment Maggi dabei war, geklautes Leitungswasser in ihren Rucksack zu gießen. Da dachte ich mir: ‚Hey!’ und sagte: ‚Hey!’. Maggi drehte sich erschrocken um, und auf einmal raste ein Geistesblitz durch meinen Kopf: ‚Sex ist eine tolle Sache!’. ‚Komm, lass dich nicht so hängen!’, raunte ich meinem Dödel zu, und er stand in Windeseile wie eine Eins. Maggi staunte nicht schlecht, als sie sah, wie ich so ein Zelt aufbaute.“
Ein Zelt aufbauen= unter seiner Hose ein erigiertes Glied kriegen, sodass diese sich zu einer kleinen (oder auch großen, je nachdem) Wölbung im frontalen Lendenbereich erhebt!
„Sie sagte: ‚Das ist ja schon ein Festzelt, Baby!’, woraufhin ich den Dicken raushängen ließ und meinte: ‚Hier, den habe ich extra noch einmal für dich rausgekramt. Bock, es knacken zu lassen?’ Ohne ihre Antwort abzuwarten, zog ich uns aus und wir entweihten die Badewanne und das Strange-Feelings-Gummi, das du, mein monströs maskuliner Mario, Maggi meiner Meinung nach nachmittags mit nicht minimalem Unwollen im Hofgarten gegeben hattest. So kommt es, dass mir eine Kleptomanin meine Jungfräulichkeit stahl!“ weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
-
Wurzelchen2, 07.08.2004, 15:51 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Das gab es aber nur für deine Wortgewandheit.
-
redwomen, 24.07.2004, 17:49 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
überlegt "Autor" zu werden ??? *gg* LG Maria
-
Zigarrenlukas10, 24.07.2004, 17:23 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
wirklich ein sehr guter und ausführlicher Bericht.
-
-
-
Das war mein Sommerfest
Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
Hallo liebe leser,
heute möchte ich über mein sommer fest der 2.Klasse schreiben.
Um 15.00 haben sich alle Schüler und die eltern in der Schulaula getroffen.
Ich und meine Klassenkameraden versammelten uns in der klasse um noch mal alles zu besprechen. Das mussten wir, weil wir ein Musical aufführen sollten.
Dann war es endlich so weit. Wir führten unseren eltern das Stück „toni im gefängnis“ auf.
Danach gab es kucken und Gebäck für alle. Für uns Kinder gab es sprudel oder eistee und für die eltern gab es kaffe.
***************************************************************************
Nach dem wir alle etwas gegessen hatten, konnten wir kinder an verschiedenen spielen teilnehmen. Diese möchte ich euch allen mal erklären.
1. Spiel Sockenweitwerfen
Hier mussten wir Socken, die mit Sand gefüllt waren soweit werfen wie wir konnten.
Ich habe fast acht Meter weit weg geworfen. Als Preise haben wie einen Bleistift, einen Anspitzer und eine Süßigkeit bekommen
2. Spiel Erbsenweitspucken
Hier musste man eine Erbse in den Mund tun und so weit man kann wegspucken.
Ich habe aber nur 2 Meter weit gespuckt.
Als preise bekamen wir einige Süßigkeiten.
3. Spiel Känguruhüpfen
Hierbei musste man einen Eimer, wo ein Kuscheltier drin war an die Brust nehmen und einen pakur hüpfen. Das war sehr schwer.
Als Preise gab es hier einen Diddle Bleistift.
4. Maulwurf & Co
Das ist ein sehr lustiges Spiel. Hier musste man mit verbundenen Augen einen Pakur mit Hindernissen laufen. Die Hindernisse waren Bowlingkugeln und kleine Holzbretter. Ich habe dieses Spiel echt gut gemacht und als Preis bekam ich einen Diddlanspitzer und ein Radiergummi.
***************************************************************************
So, gegen 17.00 Uhr war das Sommerfest vorbei. Zum Glück hat es in dieser Zeit nicht geregnet. Aber die Sonne habe ich auch nicht gesehen.
Vielen Dank für´s Lesen
vodafone_8 2004 weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
-
-
AlterSchwede1966, 10.07.2004, 09:29 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Das heißt aber *Parcour*. Gruß Dirk
-
-
Traumwelt oder, wo fühle ich mich wohl.
20.06.2004, 17:27 Uhr von
manfred1000
manfred1000 Ich bin 66 Jahre alt und Rentner. Mein Lebensmotto ist alles was spaß macht.Mein Mot...Pro:
Was soll ich sagen, mir gefällt meine Geschichte.
Kontra:
Das könnt nur Ihr entscheiden, ob es eines gibt.
Empfehlung:
Ja
Geldern, den 20.6. 2004
Eine Kurzgeschichte von manand10!
Ja meine lieben Leser, heute werde ich euch mal eine von mir selbst erfundene Kurzgeschichte erzählen. Jede Ähnlichkeit mit lebenden oder Toten Personen ist rein zufällig.
Die heutige Geschichte spielt in einer meiner Fantasie entstandenen kleinen Stadt irgendwo auf der großen weiten Welt. Sie kann in Europa oder Asien oder aber auch in Amerika sein, ich weiß es selber nicht ganz genau. Ich weiß nur so viel das es dort eine Menge kleinerer Häuser gibt, und sehr viel Wald, Feld und viele schöne grüne Wiesen. In meiner Fantasie stelle ich mir immer wieder diesen schönen Ort (den es wohl in Wirklichkeit nicht gibt) vor. Ich denke es ist eher der Wunsch aus dieser hektischen Welt auszubrechen und in ruhe und Frieden in diesen kleinen Ort, wo immer er auch ist zu leben.
So ist es auch wohl auch, der Hauptperson meiner kleinen Geschichte ergangen, die sich auch an diesen Ort gesehnt hat, weil das Leben das er bisher geführt hat, wohl zu hektisch geworden ist.
Und so steht Daniel so heißt die Person in meiner Geschichte nun vor diesem kleinen Ort und atmet die Stille und Ruhe dieses Ortes, den es in Wirklichkeit wohl nicht gibt, einfach ein. Nach ein paar Minuten die er nun am Rande des Ortes steht merkt er wie eine wohltuende Ruhe sich über seinen ganzen Körper und seinen Geist ergießt.
Dieses wohlwollende Gefühl lässt Ihn vergessen in welch einer stressigen Welt er sich bisher aufgehalten hat.
Als Mitinhaber einer kleinen sehr gut laufenden Firma hat er fast Tag und Nacht geschuftet um ein wenig Anerkennung und Reichtum zu erwerben. Zusammen mit seinen Freund und Kompanion Klaus hat er einer kleinen Firma die Büroartikel herstellt und verkauft, zu einem Gewissen ansehen gebracht. Die Firma läuft fast von alleine und alles ist eigentlich in schönster Ordnung. Aber der Schein trügt denn Klaus ist der jenige der das Geld das Daniel mit viel Mühe zusammenbringt wieder ausgibt.
Und so entschloss sich Daniel eines Tages aus der Firma auszusteigen und, ließ sich von Klaus auszahlen, und gab seinen Anteil an der Firma an Klaus ab. Daniel setzte sich dann eines Tages in einen Zug und ist einfach von diesem stressigen Ort weggefahren.
Ohne zu wissen wo es eigentlich hingeht, hat er den ersten Zug genommen und, nun steht er hier an diesen kleinen friedlichen Ort.
Diese kleinen Häuser die in einer Reihe recht und links an der Hauptstraße stehen, sehen so friedlich aus. Hinter jedem Haus befinden sich kleine Gärten die einen sehr gepflegten Eindruck machen. Was Daniel allerdings nicht sehen kann, und was Ihm ein wenig komisch vorkommt ist die Tatsache dass er nirgendwo, ein Geschäft oder gar eine Tankstelle sehen kann. Auch gibt es keine Bank wo er sein Geld, das er von Klaus für seinen Anteil bekommen hat, deponieren könnte.
"Na" denkt er so für sich, "dann gehe ich mal weiter in den kleinen Ort hinein, vielleicht gibt es ja noch eine andere Strasse, wo sich das alles befindet".
Aber als er so ca. 200 Meter gegangen ist, merkt er dass diese Strasse keine Seitenstrassen hat, sondern einfach nur eine lange gerade Strasse ist, die ca. eine Länge von einem Kilometer hat. Er geht also die Strasse weiter, bis er an das Ende dieser Strasse kommt, die dann auch einfach aufhört und nun nur noch von Wald umgeben ist, durch den es kein durchkommen gibt.
Er dreht sich einfach um und sieht nun wieder diese kleinen Häuser rechts und links von der Strasse und wundert sich wieder, wie friedlich und ruhig das alles ist.
Was Daniel erst jetzt bemerkt ist die Tatsache das es keine Autos, Fahrräder und was er am schlimmsten in diesen so friedlichen Ort findet, es gibt scheinbar auch keine Menschen, außer Ihn selber. Was Ihm noch auffällt ist die Tatsache dass er auch keine Tiere sehen und hören kann.
Er denkt so für sich" Vielleicht schlafen sie alle, oder sind in Urlaub gefahren". Aber alle auf einmal das gibt es doch nicht. Dann entschließt er sich mal zu einen der kleinen so hübsch aussehenden Häuser zu gehen um zu sehen ob wirklich keiner da ist. An dem ersten haus angekommen, klingelt er und wartet darauf das jemand die Türe aufmacht. Aber nicht rührt sich. So geht er von Haus zu Haus, aber keiner öffnet eine Türe.
Das kommt Daniel nun aber doch sehr merkwürdig vor und der vorher so friedlich aussehende Ort kommt Ihm nun langsam unheimlich vor. Nein so hat er sich das auch nicht vorgestellt, er wollte etwas Ruhe und Abstand von seiner hektischen Welt haben, aber so was, ganz ohne Menschen mit denen er reden könnte, nein das wollte er doch nicht.
"Hä du alte Schlafmütze, stehe auf, wir müssen noch ein paar Bestellungen zur Post bringen". Erst jetzt erkennt er die Stimme von Klaus, und er fragt " Habe ich etwa geschlafen". Ja tatsächlich, ich habe das wohl alles nur geträumt, denkt Daniel so für sich.
Ich bin froh, denn eine Welt wie ich sie im Traum gesehen habe, nein in so einer Welt möchte ich auch nicht leben.
"Ok" sagt er zu Klaus, "Dann lass und die Bestellung, zur Post bringen". Und die beiden machen sich auf den Weg zur Post, und über Daniels Gesicht huscht ein leichtes Lächeln, und er ist froh seine hektische Welt wieder zu haben.
Und die Moral von dieser kleinen Geschichte, ist, das man nicht immer unzufrieden mit dem sein soll, was einen in diesem Augenblick passiert. Sondern man soll immer versuchen das Beste daraus zu machen.
Ich hoffe euch hat meine kleine Geschichte gefallen, und ich freue mich schon auf euere Lesungen und Kommentare.
MFG und in der Hoffnung das euch meine erste Kurzgeschichte gefällt euer manfred1000 weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
-
skloiber13, 11.08.2004, 00:31 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Klasse Bericht ich glaube zu dir muss ich öfters mal hineinschauen!!! Gefällt mir! Guter aufbau & Inhalt. Mach weiter so! PS: Seit neustem bin ich auch wieder unter EUCH mit Berichten, die DICH sicherlich auch ansprechen ;-) mfg skloiber13
-
Informationen
Die Erfahrungsberichte in den einzelnen Kategorien stellen keine Meinungsäußerung der Yopi GmbH dar, sondern geben ausschließlich die Ansicht des jeweiligen Verfassers wieder. Beachten Sie weiter, dass bei Medikamenten außerdem gilt: Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
¹ Alle Preisangaben inkl. MwSt. und ggf. zzgl. Versand. Zwischenzeitl. Änderung der Preise, Lieferzeiten & Lieferkosten sind in Einzelfällen möglich. Alle Angaben erfolgen ohne Gewähr.
Bewerten / Kommentar schreiben