Kurzgeschichten Testberichte
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Pro & Kontra
Vorteile
- Gänsehaut
- die erwartete erweiterung..
- :)
Nachteile / Kritik
- eventuell schlechte Träume *smile*
- einbisschen vulgär
- :(
Tests und Erfahrungsberichte
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It is not always easy to grow up - Ein englischer Aufsatz von mir
5Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Nein
Ihr fragt euch, was ich heute schreibe?
Will einen Englischaufsatz euch zeigen.
Bitte seit mir nicht böse, wenn das Englisch nicht immer ganz richtig ist, aber ich hab mir Mühe gegeben.
It is not always easy to grow up
When I was younger my parents did almost everything I wanted them to do. But now? What happened?
They tell me to get up at half past six. I'm very lazy in the mornings so I don't eat anything before I go to school.
My mother always says: "If you don't eat anything now, you will have to stay at home next weekend."
So I take an apple, go out of the house and throw the apple away. When I'm in school it doesn't get better; who is interested in maths or in physical education? I'm not.
If I only was older I would do what I want,
not what somebody tells me to do.
After school I go home. My little sister is normally at home when I come. She tells me how good she can do everything and that she knows everything. I feel like a looser.
I go into my room, listen to music till my mother comes: "Turn off the music! You have to do your homework and you must tidy your room," she says.
I decide to go away. I put a few things in my rucksack and in the moment I want to leave my house my father comes.
"Where are you going to? No, you have to stay here. We go upstairs now and talk to your mother." We sit in my room and discuss everything.
I have to help at home. I have to learn more for school.
I tell them that they were worse at school than I am.
My mother doesn't work. She is at home to tidy up, to wash the dishes and the clothes. When I tell her this she starts to cry.
I call my boyfriend and ask whether he has some time for me. " No, I don't. I have promised my best friend to go fishing with him."
He doesn't go fishing, I know it. He is just feed up with me.
I believe when I will read this in ten years I won't stop laughing. My life isn't as bad as I believe sometimes. I am getting older and there are things I can't describe, I can't explain.
Vielen Dank fürs Lesen, bewerten und kommentieren. Schönen Tag noch Maus0711
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-10-10 21:09:50 mit dem Titel Un jour comme Babsyitter - Ein Tag als Babysitter (auf französisch und deutsch)
Heute möchte ich euch meinen französisch Aufsatz zeigen.
Ich denk mal, dass die meisten von euch kein französisch können. Deswegen übersetz ich ich ihn auch.
Zuerst auf französisch, danach auf deutsch.
Un Jour Comme Babysitter
Je quite mon lit à sept heures. Je fait le petit déjeuner pour les filles.
J'éspere qu'elle dorment encore loin, mais dix minutes après elles sont dans la cuisine. Après le petit déjeuner nous allons au supermarché et tous les gens nous regardent parce que les deux filles se disputent sans arrêt. Pendant que je fait le repas les filles jouent dans leur chambre. Je suis content qu'il est calme, mais quand je vais dans leur chamre, je vois la catastrophe.
Les filles se disputent sans arrêt.
Les filles ont dessiné le mur. Je suis enervée et pendant les gosses mangent j'éssaie de nettoyer la mur.
Dans la cuisine les gosses jetent les assiettes.
Je serai fou dans cette famille.
L'après-midi nous allons dehors et jouons avec un ballon. Le soir nous magerons ensemble et après dix longes histoires elles dorment enfin. Je suis crevé et je me couche tout de suite.
Und jetzt auf deutsch:
Ein Tag als Babysitter
Um sieben Uhr stehe ich auf. Ich mach Frühstück für die Mädchen. Ich hoffe, dass sie noch länger schlafen aber nach 10 Minuten stehen sie in der Küche. Nach dem Frühstück gehen wir in den Supermarkt und alle Leute gucken uns an, weil die Mädchen sich die ganze Zeit streiten. Währrend ich das Mittagessen mache, spielen die Kinder in ihrem Zimmer. Ich bin froh, dass es ruhig ist, aber als ich in ihr Zimmer gehe, sehe ich die Katastrophe. Die Mädchen haben die Wand bemalt.
Ich bin genervt und während die Mädchen essen, versuche ich die Wand zu putzen.
In der Küche werfen die Mädchen mit Tellern. Ich werde noch verrückt, in dieser Familie. Nachmittags gehen wir raus und spielen mit dem Ball.
Abends essen wir zusammen und nach 10 langen Geschichten schlafen sie endlich.
Ich bin total kaputt und schlafe sofort ein.
Hoffe meine Geschichte hat euch gefallen. Ob ihr sie jetzt auf deutsch oder französisch gelesen habt. Freu mich schon auf eure Kommentare.
Gruß maus0711 weiterlesen schließen -
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Traum oder Wahrheit
Pro:
es kann nichts mehr passieren
Kontra:
es kann nichts mehr passieren
Empfehlung:
Nein
Sally und Steven waren schon den ganzen Tag unterwegs gewesen. Sie hatten ihren Urlaub genutzt, die Gegend zu erforschen in die sie erst vor kurzem gezogen waren. Jetzt am frühen Abend waren sie hungrig und auf der Suche nach dem berühmten Landgasthaus, in welchem man angeblich die besten Spezialitäten zu einem sehr günstigen Preis bekommen sollte. Aber irgendwie waren sie vom Weg abgekommen.
Plötzlich schrie Sally auf. Steven hatte das Lenkrad ganz plötzlich herum gerissen und der Wagen war ins Schleudern geraten. Es war auf einmal auch ganz dunkel und als Sally sich beruhigt hatte, konnte sie ein kleines Mädchen mit ganz starrem Blick auf das Auto erkennen. Obwohl es mittlerweile regnete, war kein einziger Regentropfen auf dem Mädchen zu sehen. Es war, als würde der Regen einen großen Bogen um es machen.
Das Mädchen kam näher und Sally klammerte sich leichenblass an Steven fest. "Lucy, Lucy - das ist meine kleine Lucy", stammelte sie. "Jetzt beruhige Dich doch", meinte Steven, der selber wie Espenlaub zitterte. "Das kann doch gar nicht sein. Als Lucy von den Außerirdischen entführt wurde, war sie doch erst drei Jahre alt und es war über 500 Meilen von hier entfernt. Dieses Mädchen ist aber mindestens zehn Jahre alt." "Aber es ist doch auch sieben Jahre her, seit meine Schwester verschwunden ist", rechnete Sally nach.
Je näher das kleine Mädchen kam, um so mehr schien sich der Himmel zu verdunkeln. Fast so, damit das Licht, welches das kleine Mädchen umgab, besser zur Geltung kommen konnte. Sally stand kurz vor einem Nervenzusammenbruch. Es war einfach zuviel im letzten Jahr passiert. Zuerst der Autounfall, bei dem ihre geliebten Eltern ums Leben kamen und dann die Fehlgeburt. Und jetzt, .....
Jetzt stand da im totalen Dunkeln und Regen ein Mädchen, dass aussah wie die kleine Lucy!
Ohne nach rechts oder links zu schauen, völlig unbeeindruckt von der seltsamen Stimmung, ging das Mädchen auf Sally zu und tippte ihr mit dem Finger auf deren Herz. Zuerst wollte Sally davon laufen. Aber irgendetwas hielt sie davon ab. Letztendlich ließ sie es doch zu und eine wohltuende Wärme umgab Sally, so dass sie das Gefühl hatte, als würde sie schweben. Ja, sie wollte schweben. Leicht und ohne Sorgen dahinfliegen in dem Bewusstsein, keine Probleme mehr zu haben. "Nimm mich mit Lucy, nimm mich mit in das ferne Land ohne Sorgen", wimmerte sie. "Ich bin bereit, die Erde zu verlassen!"
NEIN, nein bitte verlasse mich nicht", schrie Steven total verzweifelt. "Wie soll ich denn ohne Dich leben?" "Wie soll unser Kind ohne Dich leben?" Total fertig schlug er um sich, nicht darauf achtend, was und wen er alles traf. Kurz darauf hielten ihn zwei starke Hände fest.
"Geben Sie ihm eine Beruhigungsspritze, Schwester Nancy", ordnete Doktor Holyway an. "Und dann bringen Sie ihn in den Schwesternraum und sorgen bitte dafür, dass immer eine Schwester um ihn herum ist." "Sobald wir mehr über den Zustand seiner Frau sagen können, informiere ich Sie."
Doktor Holyway wandte sich wieder seiner Patientin, Sally Walker zu. Ein Autounfall auf gerader Strecke, ohne Erklärung. Es gab nur äußere Verletzungen. Aus unbekanntem Grund war Sally immer noch bewusstlos und Sally war hochschwanger. Eine Untersuchung hatte ergeben, dass dem Kind nichts passiert war und im Prinzip stand Sally kurz vor der Entbindung. "Komm Mädchen, wach auf und stehe es durch! Dein Mann braucht Dich, und auch Dein kleines Baby wird Dich brauchen."
"Doktor, bitte Doktor, ich möchte helfen!" Steven war wieder aufgetaucht. "Verdammt noch mal, Schwester! Warum ist er nicht im Schwesternzimmer?" "Tut mir leid Doktor, ich konnte ihn nicht aufhalten." "Bitte Dokotor Holyway, ich bin jetzt ganz ruhig und ich habe eine Idee. Ich würde ihr gerne auf der Gitarre vorspielen und dazu singen. Vielleicht wacht sie ja dadurch auf." Scheinbar hatte er diesen Vorschlag auch schon Schwester Nancy gemacht, denn sie hatte bereits eine Gitarre in der Hand. "Bitte Doktor, es ist doch zumindest einen Versuch wert."
Doktor Holyway gab nach. Im Grunde genommen war er ja auch um jede Hilfe dankbar. Er hatte noch nie eine Patientin gehabt, die grundlos bewusstlos war. "In Ordnung, ich gebe Ihnen 15 Minuten. Ich lasse sie alleine, wenn Sie irgend etwas bemerken, dann drücken Sie sofort diese Taste." "Vielen Dank", murmelte Steven.
Als er mit Sally alleine im Zimmer war, begann Steven auf der Gitarre zu spielen und leise Sallys Lieblingslied zu singen. Er war total in seinem Spiel versunken. So merkte er nicht, dass es im Zimmer immer dunkler wurde und nur Sally von einem hellen Licht umgeben war. Er wurde sehr müde und schlief ein.
"Nimm mich mit, nimm mich mit Lucy", wimmerte Sally noch immer. "Das kann ich nicht, große Schwester. Dein kleines Mädchen wird bald da sein und Dich brauchen. Auch Steven kann nicht ohne Dich leben." "Dann komme zurück zu uns, Lucy", bat Sally. "Nein Sally, meine Aufgabe ist es, aus der Ferne auf Dich aufzupassen. Ich habe es versprochen. Du wirst jetzt aufwachen Sally. Und Du wirst bereit sein für das Neue Leben, dass aus Dir kommt. Es ist mein Geschenk an Dich. Behüte es gut! Dies wird Dein einziges Kind sein. Nenne es Kucy, nach mir", bat si noch, bevor sie davon schwebte.
"Aufmachen, verdammt noch mal, machen Sie die Tür auf, Steven!" Doktor Holyway und Schwester Nancy trommelten seit fünf Minuten verzweifelt auf die Tür ein. "Hey, was ist denn los?" Steven rieb sich verwundert die Augen. Hatte er geträumt? Er hatte das Gefühl, dass gerade ein Engel im Zimmer gewesen war und ihm sanft über die Haare gestrichen hatte. Plötzlich wurde die Tür aufgerissen und ein total wütender Doktor Holyway und eine verängstigte Schwester Nancy standen im Raum. "Warum haben Sie uns ausgesperrt?" fragte der Doktor.
"Ausgesperrt? Was ist denn überhaupt los?" Steven verstand überhaupt nichts mehr. "Ich habe die Tür überhaupt nicht angefasst."
"Doktor, sehen Sie!" Schwester Nancy deutete auf Sally, die plötzlich die Augen öffnete. "Wo bin ich?" fragte sie. "Sie hatten einen Autounfall und sind im Krankenhaus", antwortete Doktor Holyway.
"Ich habe Lucy gesehen. Sie haben sie kurz zu mir auf die Erde gelassen", stammelte Sally.
"Lucy, wer ist Lucy?" Doktor Holyway schaute Steven verwundert an. Dieser machte ihm ein Zeichen, dass er mit ihm unter vier Augen sprechen möchte. "Schwester Nancy wird sich weiter um Sie kümmern. Ihr Mann muss bei mir noch einige Formblätter ausfüllen. Wir werden gleich wieder zu Ihnen kommen", sprach Doktor Holyway beruhigend auf Sally ein.
"Lucy ist Sallys kleine Schwester. Sie ist mit drei Jahren gestorben. Sally war damals in einem Ferienlager und als sie nach Hause kam, war Lucy schon begraben. Seitdem redet sich Sally ein, dass Lucy nicht gestorben ist, sondern von Außerirdischen entführt wurde."
Das Telefon klingelt. "Doktor Holyway am Apparat. Ja, ist in Ordnung. Bringen Sie sie in den Kreissaal." "Es geht los, Ihr kleines Baby möchte auf die Welt. Wir werden hier warten. Das macht meine Kollegin, Doktor Baxter."
Nach Stunden, oder waren es nur Minuten, klingelte es wieder.
Sally und Steven haben eine kleine Tochter, Lucy ....
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-07-20 20:32:20 mit dem Titel Die Sternenhüterin
***** Ein Märchen für Erwachsene *****
Es war einmal eine junge Frau. Sie war so sanftmütig und durchscheinend, als wäre sie nicht von dieser Welt. Sie schwebte mehr, als sie ging und um ihre Lippen sah man ständig ein mildes Lächeln. Ihre Augen waren klar und blau wie ein Bergsee und man konnte sich in ihnen verlieren. Mit ihrer anmutigen Haltung, dem immer klaren Blick und stets Wärme ausstrahlend, fiel sie auch den Göttern auf.
Bei der nächsten Götterversammlung wurde dann über Shalaya gesprochen. Die Götter suchten einen reinen, unschuldigen Menschen, um diesem eine wichtige Aufgabe zu übertragen. Und Shalaya schien ihnen sehr geeignet.
Es wurde der junge Feneto, welcher halb Gott und halb Mensch war, beauftragt, Shalaya zur Götterversammlung zu holen. Feneto freute sich über diese, seine erste wichtige, Aufgabe. So schwebte er durch die Wolken herab, über die Meere hinweg, hin zur Küste, wo Shalaya in ihrer kleinen Hütte am Rande des Küstendorfes lebte.
Shalaya war nicht zu Hause, als Feneto vor ihrer Hütte stand. Sie war in den Wald gegangen, in dem sich auch ein kleiner Teich befand. Sie war gerne an dem Teich, um mit den Fischen zu sprechen. Feneto traute sich zuerst gar nicht Shalaya anzusprechen, so verzaubert war er von ihrem Anblick. Schließlich sah Shalaya das Spiegelbild Fenetos im Teich und schrak leicht zusammen.
"Wer bist Du, und woher kommst Du?" "Ich bin Feneto, ich komme von den Göttern um Dich zu holen. Du bist auserwählt, eine wichtige Aufgabe zu erfüllen". Nur zitternd kamen ihm diese Worte über die Lippen. Er hatte sich auf Anhieb in Shalaya verliebt. Da er wusste, das dies nie in Erfüllung gehen durfte, war er den Tränen nah. Shalaya, die davon natürlich nichts wusste, sah in ihm nur einen verwirrten, jungen Mann.
"So lass und denn gehen", meinte Feneto, nachdem er sich wieder gefangen hatte. Er öffnete einen kleinen Beutel mit goldenem Pulver. "Was ist das Feneto?" fragte Shalaya neugierig. "Das ist Mondpulver. Das hilft Dir als Sterbliche, mit mir zu fliegen." Shalaya war jetzt doch ziemlich aufgeregt.
"Tritt näher, Shalaya. Du musst keine Angst haben", sprach Xonochas. "Ich bin das Oberhaupt der Götter und wir haben gemeinsam beschlossen, Dir eine sehr wichtige Aufgabe zu übertragen." "Was, was ist denn das für eine Aufgabe", fragte stammelnd die immer nervöser werdende Shalaya.
"Wir haben beschlossen, den Menschen vier Sterne zu schenken. Nur ein Mensch kann diese Sterne zu ihrer Bestimmung erwecken, sie pflegen und behüten. Und dieser Mensch bist Du!" "Oh!" Mehr brachte Shalaya nicht raus.
"Allerdings musst Du für diese Aufgabe ein großes Opfer bringen", meinte Xonochas mit einem scharfen Seitenblick auf Feneto. "Du wirst immer eine reine, unschuldige Jungfrau bleiben müssen. Dafür wirst Du von uns unsterblich gemacht. Wenn Du Dich nicht an diese Regel hältst, gehen die Sterne für immer verloren und es wird dunkel in den Herzen der Menschen werden!" Feneto wandte sich schluchzend ab. Seine erste große Liebe und diese war ihm versagt. "Nimmst Du die Aufgabe an Shalaya?" fragte Xonochas mit ernster Stimme. "Ja, ich nehme die Aufgabe an!"
Und so legte Shalaya in einer feierlichen Zeremonie den heiligen Schwur ab, für immer die Hüterin der Sterne zu sein. Vollkommen eingehüllt in ein samtblaues Gewand, stand Shalaya bereit, die Sterne zu empfangen.
Zuerst trag Ilimirasa zu ihr. "Ich bin die Wärterin des Friedens und überreiche Dir den Stern TRANQUILLAS. Du musst selbst herausfinden, wie Du diesen Stern des Friedens am besten den Menschen nahe bringst." Shalaya verbeugte sich ehrfürchtig vor der alten Göttin und nahm den Stern entgegen.
Als zweiter trat Renegato vor. "Ich bin der vom Glück gesegnete und überreiche Dir den Stern FELICILLAS. Auch hier ist es Deine eigene Entscheidung, wie Du diesen Stern des Glücks den Menschen überreichst." Und Shalaya verbeugte sich vor dem gütig wirkenden Gott und nahm den Stern entgegen.
Der dritte im Bunde war Paridos. "Ich sorge bei den Göttern für die Harmonie und überreiche Dir den Stern LEVARSE. Wie die anderen vertraue ich Dir, dass Du den richtigen Weg findest, wie Du den Stern der Harmonie am besten einsetzen wirst!" Wieder verneigte sich Shalaya vor dem schon leicht ergrauten Paridos und nahm den Stern entgegen.
Am Schluss trat Lubilaja zu Shalaya. "Ich war und bin und werde immer die Liebe sein und darstellen. Ich überreiche Dir denSter ACARICIA mit der tiefsten Hoffnung, dass Du ihn richtig weitergibst!" Ein letztes Mal verbeugte sich Shalaya und nahm von der liebevollen Lubilaja den Stern entgegen.
"Nun mache Dich auf Deinen Weg und erfülle Deine Aufgabe", verabschiedete Xonochas sich von Shalaya.
Zuhause in ihrer Hütte angekommen, verstaute Shalaya die Sterne ACARICIA, LEVARSE und FELICILLAS. Mit dem Stern TRANQUILLAS im Gepäck flog sie nach dem fernen Land Kroslowia, in dem gerade ein erbitterter Krieg herrschte. Nachts, als alle schliefen besuchte sie nacheinander alle Krieger in ihren Zelten. Sie nahm deren Schwerter und rieb jedes an dem Stern TRANQUILLAS. Danach packte sie den Stern wieder ein und kehrte in ihre Hütte zurück.
So kam es, dass am nächsten Tag niemand sein Schwert gegen den anderen erheben konnte. Nachdem alles versucht worden war, trafen sich die Oberhäupter der Länder und schlossen Frieden. Sie gingen sogar soweit, Botschafter in alle Länder zu schicken um allen von einem Wunder, namens FRIEDEN zu erzählen.
Als nächstes machte sich Shalaya mit dem Stern FELICILLAS auf den Weg. Dieses Mal besuchte sie alle schlafenden Menschen in ihren Träumen. Sie brannte Ihnen mit FELICILLAS ein unsichtbares Mal auf die Stirn und sobald die Menschen am Tag darauf sich ihr Gesicht wuschen, bekamen sie den Gedanken, dass ihnen jede gute Tat Glück bringt. Seit diesem Tag waren alle Menschen bemüht, jeden Tag eine gute Tat zu vollbringen, damit ihnen das Glück hold blieb.
Shalaya war ziemlich erschöpft und machte sich erst wieder nach einer Woche auf den Weg. Dieses mal mit dem Stern LEVARSE. Sie hatte von Menschen gehört, die sich paaren und dann nicht mehr verstehen. Danach trifen sich diese Menschen vor Gericht, um sich zu trennen. Sie beschloss, dieses Mal alle Richter und Richterinnen zu besuchen. Diesen schreib sie in deren Terminkalender mit der unsichtbaren Tinte, die sie aus LEVARSE gepresst hatte, eine geheime Botschaft. So geschah es, dass die Richter und Richterinnen ab sofort eine wohltuende, harmonische Ruhe und Ausgeglichenheit ausstrahlten. Das hatte zur Folge, dass sich niemand mehr in ihrer Gegenwart streiten mochte. Die Richter und Richterinnen wurden alle Harmonietherapeuten und nach kurzer Zeit verstanden sich alle streitenden Menschen wieder.
ACARICIA bereitete Shalaya am meisten Kopfzerbrechen. Die Menschen neigten zu dieser Zeit dazu, das am wenigsten anzunehmen, was sie an meisten brauchten. Also musste sie einen Weg finden, den Stern so zu überreichen, dass es keiner merkt. Sie machte sich auf, zu ihrer schwierigsten Aufgabe und besuchte jeden Menschen - jung und alt - auf der ganzen Welt. Jedes Mal tat sie dem jeweiligen Menschen einen Tropfen von ACARICIA in ein Getränk. Sobald es geschluckt wurde, setzte sich der Tropfen in den Herzen der Menschen fest, so dass er daraus nicht mehr vertrieben werden konnte.
Es dauerte Jahre, bis Shalaya mit dieser Aufgabe fertig wurde. Sie selbst ist in diesen Jahren jedoch nicht gealtert, sondern noch schöner geworden.
Schöner geworden, in dem sie FRIEDEN, GLÜCK, HARMONIE und LIEBE in sich vereinbart hatte.
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-07-21 10:37:48 mit dem Titel Claire kommt nach Hause
***** ***** ***** ***** ***** ***** ***** ***** *****
„Wohin bringst Du mich?“ „Nach Hause!“
Nach Hause, Nach Hause – wie lange hatte Claire das nicht mehr gehört. Eigentlich weiß Claire überhaupt nicht, was ein richtiges Zuhause ist. Claire kann sich kaum an ihre Eltern erinnern. Sie weiß nur noch, dass es da einen schlimmen Autounfall gab und sie als einzige überlebt hat. Damals war Claire fünf Jahre alt.
Die letzten sieben Jahre waren eine ziemlich schlimme Zeit für Claire. Hin und her geschoben zwischen Verwandten, die sie nicht haben wollten, Pflegeeltern bei denen sie sich nicht wohl fühlte, um letztendlich doch wieder in einem Heim zu landen. Jeder Neuanfang war schwieriger als der vorherige und jedes Mal wurde Claire trotziger. Trotzig aus dem Gefühl der Einsamkeit heraus und bezogen auf das Wissen, von niemandem geliebt zu werden.
Die wenigen Stunden am Tag, an denen sich Claire wohl fühlte, war die Zeit während sie malen konnte. Eine Schwester im Heim hatte ziemlich zeitig Claire’s Talent erkannt und es gefördert. Alle Gefühle von Claire spiegelten sich in ihren Bildern: Trauer, Wut, Angst und unerfüllte Liebe. Am liebsten malte Claire im Freien. Gleich neben dem Kinderheim war ihr Lieblingspark.
Seit einigen Tagen malte dort auch ein älterer, graumelierter Herr. Er fiel Claire dadurch angenehm auf, weil er nichts zu ihr sagte. Das war sie nicht gewohnt. Sonst wollten sie immer alle belehren oder ausfragen. Dieser Mann jedoch stellte seine Staffelei einfach nur neben ihre und malte genauso wortlos und intensiv wie sie selbst. Dass er sie aber trotzdem beobachtete, merkte Claire nicht.
Es dauerte nicht lange, und Claire machte den ersten Schritt und fragte ganz zaghaft, ob sie seine Bilder ansehen könne. Danach freundeten sich der alte Mann und das kleine Mädchen langsam immer mehr an. Nach einer Weile hielten sie vor dem Malen immer erst einen kleinen Plausch und teilten sich auch ihr Essen. Claire erzählte niemanden von Rénard, dem tollen Maler. Das sollte ihr kleines Geheimnis bleiben.
So vergingen fast zwei Monate, bis Rénard eines Tages nicht im Park erschien. Claire wartete den ganzen Nachmittag und ging dann ganz enttäuscht und verloren zurück in das Kinderheim. Dort wartete schon eine Schwester auf sie. „Was ist denn los Claire? Du schaust so traurig?“ „Nichts“, murmelte Claire und wollte sich auf ihr Zimmer stehlen. „Nein, nein, Du kannst jetzt nicht auf Dein Zimmer. Die Schwester Oberin wartet auf Dich.“
Trotzig und mit verheulten Augen folgte Claire der Schwester. Dann traute sie ihren Augen kaum, denn Rénard saß im Zimmer. „Aber, was, wie ...“ stammelte sie.
„Möchtest Du mit mir kommen, Claire? Ich bin Dein Onkel Rénard und war lange Zeit im Ausland. Leider habe ich erst jetzt von Dir erfahren.“ „Ja!“ rief Claire glücklich. Schnell waren ihre Sachen zusammengepackt. Als sie das Heim Hand in Hand verließen, fragte Claire:
„Wohin bringst Du mich?“
„Nach Hause!“ . . .
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-07-21 20:13:12 mit dem Titel Anna
Wieder einmal sitzt die alte Anna auf ihrer Bank am Waldsee. Zeit spielt für sie schon lange keine Rolle mehr. Nein, nicht mehr, seit Rudolf von ihr gegangen ist. Mit ihren müden Augen sucht sie auf der Lehne der Bank nach. Ja, da ist es, das Herz dass ihr Rudolf in die Bank geschnitzt hatte. Für immer und ewig, Rudolf und Anna – 55 Jahre ist das jetzt her.
Die 80-jährige Anna schließt die Augen und versucht wieder einmal sich zu erinnern. Es ist ja auch ihre einzige Beschäftigung. Den großen Haushalt führt mittlerweile ihre Enkeltochter perfekt und der Enkelsohn hat das große Gut übernommen.
Anna erinnert sich an die Zeit der erblühenden Liebe zu Rudolf. Sie war schon 25 Jahre, als sie ihn kennen lernte. Rudolf kam damals zur Sommerfrische in ihr kleines Dorf. Er war lange krank gewesen und sollte sich nun restlich von der überstandenen Krankheit erholen. Hier an diesem Waldsee hatten sie sich zum ersten Mal in die Augen geschaut und die Liebe hatte sofort wie ein Blitz eingeschlagen.
Anna holt sich die Szene von damals deutlicher heran. Es war ein sehr heisser Tag gewesen und alle waren am See zum Baden. Als sie prustend aus dem Wasser raus wollte, stand ihr auf einmal Rudolf gegenüber. Sie schauten sich beide nur an. Keiner sprach ein Wort und doch wussten es beide sofort. Sie gehören zusammen.
Ja, denkt sie so vor sich hin. So war das damals. Einfach und klar. Natürlich dauerte es seine Zeit, bis sich Rudolf erklärte. Schließlich war es nicht einfach für ihn. Er kam aus einem einfachen Hause und sie war schließlich die Gutstochter. Aber Rudolf überzeugte auch ihre Eltern durch seine ehrliche und anständige Art. Der Gedanke, dass er ein Erbschleicher sein könnte, war schnell abgetan. Vor allem, nachdem alle sahen wie sehr er doch mit zupackte. Er scheute wirklich keine Arbeit und hatte vor allem einen großen Pferdeverstand. So übernahm er auch gleich nach der Hochzeit die Pferdezucht.
Bald waren zwei Kinder geboren und die Familie war komplett. Anna und Rudolf hatten immer viel zu arbeiten, aber sie führten ein glückliches Leben. Sie hatten beide die Gabe, sich auch an den kleinen Dingen des Lebens zu freuen.
Rudolf ist vor zwei Jahren gestorben. Aber in Annas Herzen lebt Rudolf weiter. Immer, wenn sie auf der Bank an ihrem Waldsee sitzt, spricht Anna mit Rudolf. Und Anna ist sich sicher, dass er ihr zuhört und auch antwortet.
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-07-29 14:10:13 mit dem Titel ohne Titel
„Ich habe keine Angst mehr vor Dir. Es ist in Ordnung, drücke ruhig ab!“
. . .
Und er schoss . . .
Deutlich sieht sie sich selbst am Boden liegen. Das Gesicht ist wächsern, nur von einem kleinen Einschussloch auf der Stirn entstellt. Im Zimmer ist es vollkommen ruhig. Nichts regt sich und kein Geräusch mag aufkommen. Der Todesschütze ist längst verschwunden.
Ist es nun das, was ich wollte? Fast glaube ich schon. Die letzten Jahre war es mir nie gegönnt, so friedlich einzuschlafen. Und nun darf ich für immer schlafen.
Doch was ist das? Die doch so offensichtlich Tote öffnet die Augen und spricht zu mir, ihrer Seele.
„Willst Du mich wirklich schon verlassen? Ist es jetzt so weit?“
„Aber Du hast es doch so gewollt!“
„Ich habe es gewollt, aber ich habe mich auch davor gefürchtet. Und nun hat es ein anderer für mich erledigt. Des Lebens war ich müde, des Sterbens zu feige, zu einer Entscheidung nicht fähig. Ich war nicht in der Lage mich für oder gegen das Leben zu entscheiden und fühle mich jetzt noch schwächer, weil mir jemand die Entscheidung abgenommen hat.
Wo gehst Du jetzt hin, Seele?“
„Frage nicht, ich bin jetzt eine verlorene Seele und muss in das Tal aller verlorenen Seelen.“
„Aber warum? Du hast doch nicht die Entscheidung getroffen, ja nicht einmal ich selbst war in der Lage dazu!“
„Da irrst Du Dich aber. Wir sind eins, Du und ich. Und auch wenn nur alleine Dein Kopf sich damit beschäftigt, so bin ich doch beteiligt. Jede Überlegung Deiner bzw. unseres Verstandes reisst eine Wunde in mich hinein und wenn die Wunden überhand nehmen, wird uns die Entscheidung, welche im Prinzip schon getroffen ist, aus der Hand genommen. Und deshalb hat heute jemand auf Dich geschossen.“
. . .
Montag morgen um 06.00 Uhr klingelt der Wecker.
. . .
Sie wacht auf und wundert sich, dass sie lebt. Neben ihr liegt ihr Seelentagebuch und lächelt sie an . . .
Erklärung: Mir ging und geht es die letze Zeit nicht besonders. Heute nacht träumte mir, dass mich jemand mit einem Kopfschuss "erledigte". Meine derzeitige Verfassung und dieser Traum haben mich zu dieser kurzen (Aufarbeitungs-)Geschichte inspiriert.
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-08-26 01:46:53 mit dem Titel Von einem, den man nie nach seiner Meinung gefragt hat
Der Pfarrer spricht die letzten Worte. Der Sarg wird ins Grab hinabgelassen. Die Angehörigen werfen weinend ihre mitgebrachten Blumen auf den Sarg. Betroffenheit, Trauer, Unverständnis tauchen in den Wortfetzen der leisen Unterhaltungen auf.
Der erst 20jährige Hararld hatte seinem Leben ein Ende gesetzt. Einfach so ist der allgemeine Konsens, ohne Rücksichtnahme auf die Angehörigen, die Freunde und die ganzen Bekannten.
Niemand versteht es, bzw. niemand möchte es verstehen.
Der Journalist des kleinen Dorfes möchte einen Artikel im Tagesblatt bringen. Deshalb interviewt er nach und nach die Menschen im Dorf. Folgende Aussagen hat er nun zusammengetragen und weiß nicht so recht, wie er sie verwenden soll.
DIE ELTERN:
Er war so ein guter Junge unser Harald. Nie war er frech oder böse. Er hat nie etwas angestellt und sich eigentlich immer gefügt. Er war ein so pflegeleichtes Kind. Wir waren so furchtbar stolz auf ihn, meinte die Mutter mit Tränen in den Augen. Dabei streicht sie mit zitternder Hand über das Bild von ihrem Großen. Gleichzeitig nimmt sie den Kleinen, Manfred in den Hand. Er ist nun unsere ganze Hoffnung. Wir wissen, dass er unsere Familientradition fortführt.
Manfred sah übrigens bei diesen Worten ziemlich gequält aus.
DIE FREUNDE:
Harald war immer für uns da. Er war unser Tröster, unser Helfer, aber auch unsere Stimmungskanone. Er hat auf keiner Party gefehlt. Harald konnte man einfach alles fragen, er fand immer Antworten und Lösungen.
Hat Harald denn viel gelacht?
Jetzt wurden die Freunde doch nachdenklich, nach dieser Frage des Journalisten. Ja, schon . . .
. . . aber wenn man genau hingeschaut hatte, die Augen lachten eigentlich nie so richtig mit.
SEINE FREUNDIN:
Harald hat mich immer gut behandelt. Wir haben eigentlich nie gestritten. Er hat mich nie zu etwas gedrängt und war immer verständnisvoll. Er hat mich geliebt.
SEIN CHEF:
Harald war immer pünktlich. Er war ein sehr ordentlicher, gewissenhafter Arbeiter und war der Einzige, der nie über Überstunden geklagt hat. Er war sehr kollegial und deshalb im Betrieb sehr beliebt.
Der Journalist ist ziemlich verwirrt. Diese ganzen Aussagen passen nicht zu einem Selbstmord. Was soll er nun schreiben?
Er erinnert sich an den kleinen Bruder, Manfred. Der Junge mit dem gequälten Gesichtsausdruck. Der 14jährige Manfred ist bereit, sich mit ihm zu treffen.
Er sieht ziemlich unglücklich aus und plötzlich platzt alles aus ihm raus.
DER BRUDER:
Harald war immer der Vorzeigesohn. Er wurde von meinen Eltern ziemlich unter Druck gesetzt. Harald sollte später einmal unsere Werkstatt übernehmen. Nur aus diesem Grund waren die Eltern einverstanden, daß er nur die Realschule machte. Jetzt soll ich vom Gymnasium abgehen und wie Harald eine KFZ-Lehre beginnen um später den Betrieb der Eltern zu übernehmen. Ich möchte mich aber nicht so einsperren lassen wie Harald.
Ich habe das Tagebuch von Harald gefunden.
HARALD SELBST, IN FORM SEINES TAGEBUCHES
Liebes Tagebuch,
ich habe dieses spießbürgerliche Leben gründlich satt. Am liebsten möchte ich weglaufen, meine Fesseln sprengen. Meine Eltern sind absolut bieder und nicht in der Lage aus ihrem Rahmen raus zu schauen. Meine Freunde sind ständig besoffen und haben nur Blödsinn im Kopf. Keiner von denen denkt an die Zukunft. Meine Freundin ist absolut oberflächlich und hat nur ihre Frisur und ihre Figur im Kopf. Der Job als Mechaniker kotzt mich an und die Werkstatt meiner Eltern ist für mich ein Gefängnis, in dem ich zu lebenslang verurteilt wurde.
Der Journalist ist zu betroffen, um einen Beitrag zu schreiben. Er versucht mit den Eltern darüber zu reden, aber die reagieren unwirsch. Unsere Söhne haben das beste Leben bei uns.
Der Journalist hat auch Angst um Manfred. . .
Anmerkung:
Die Geschichte ist frei erfunden.
Die Bewertung bezieht sich auf das Verhalten der Eltern in der Geschichte.
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-10-28 01:18:05 mit dem Titel Robert
Robert K., ein junger Mann aus guter Familie ist auf der Flucht erschossen worden, nachdem er die Hauptfiliale der Sparkasse in Berlin überfallen hatte.
Immer wieder las ich diese Zeilen, als hätte ich damit die Tatsache aus der Welt schaffen können - die Tatsache, daß mein bester Freund aus Kindertagen nicht mehr unter uns weilt.
Robert ein Bankräuber - Robert ein toter Bankräuber. Ich konnte es nicht fassen. Es war doch noch gar nicht so lange her, daß unsere Familien zusammen einen Ausflug in die Berge gemacht hatten. Das Bild war so deutlich vor mir, Robert den Rucksack übergeworfen und den Wanderstab in der Hand. Sein Lächeln gab seine Zahnlücke frei. Es war ein fröhlicher, siegessicherer Blick. Robert war bereit, die Welt zu erobern.
Was war passiert?
Erinnerungen tauchten auf:
Robert der Angepaßte, Robert der Musterschüler! Rober, der immer lieber zu uns zum Essen kam, weil es bei uns viel lustiger war. War er nicht mit den Erwartungen, welche alle an ihn stellten, fertig geworden? Die Mutter - eine Ärztig, der Vater (welche Ironie) - ein Bankdirektor, die Schwester - eine Lehrerin und der kleine Bruder stand kurz vor dem Abitur.
Robert, der sich in ein Jurastudium hatte drängen lassen, obwohl er ein begnadeter Künstler war. Seine Bilder zeugten von einer extremen Sensibilität und Sinnlichkeit. Wie kein anderer verliebte er sich in seine Motive und wurde eins mit ihnen.
Ich konnte mich noch an den Blick erinnern, mit dem er sich damals von mir verabschiedet hatte, um nach Berlin zu ziehen. Eine einzige Frage stand darin: 'Warum?' Hätte ich etwas verhindern können?
Ziemlich bald nach Beginn seines Studiums und nach seinem Eintritt in eine etwas umstrittene Studentenverbindung, mußte er zum ersten Mal mit Drogen in Kontakt gekommen sein. Kaum zu glauben, daß er sie aus Leichtsinn getestet hatte.
Ein Kommilitone von ihm hatte mir einmal erzählt, daß Robert allen immer ein bißchen unheimlich war. Irgendwie war er ein Widerspruch in sich selbst. Einersetis war Robert sehr ruhig und konzentriert während der Vorlesungen und machte fast den Eindruck eines Langweilers. Andererseits aber war er immer der Erste bei den kuriosen Mutproben der Verbindung. Die Studentinnen waren fasziniert von ihm - dieses Lächeln und der Glanz in seinen Augen.
Aber jetzt glänzten seine Augen nicht mehr. Ich hatte es gesehen, seine Augen waren tot. Robert war tot.
Der Bankräuber wurde auf der Flucht erschossen und der Staat hatte seine Gerechtigkeit. Die Bank hatte ihr Geld zurückbekommen. Alles ging wieder seinen gewohnten Gang.
Und ich?
Ich hatte meinen besten Freund verloren. Verloren weil ich ihm nicht helfen konnte, seinen Traum zu leben. Verloren, weil ich ihm nicht die Hand gehalten hatte, als er Hilfe gebraucht hatte.
Der Pfarrer sagte bei der Beerdigung, 'Die Drogen haben ihn kaputt gemacht!' 'Robert hatte ein Bank überfallen, weil er Geld für seine Sucht gebraucht hatte.' 'NEIN!' wollte ich laut rufen. Ihr alle habt ihn kaputt gemacht, weil ihr ihn nicht sein Leben leben lassen habt. Ihr musstet ihn unbedingt in Eure Norm pressen.
Doch warum sollte ich rufen? Hätte mich denn jemand gehört und wäre denn endlich jemand aufgewacht, aus der allgemeinen Gleichgültigkeit und Selbstgefälligkeit. Hätte jemand den Mut gehabt zu bekennen, zu sagen: 'Ja, auch ich hatte Schuld!?'
Alle standen sie da, mit versteinerten Gesichtern und alle fragten sie sich: 'Robert, wie hast Du uns das antun können?' 'Warum warst Du nicht in der Lage, so zu leben wie wir?' Ja, alle wunderten sich und konnten es nicht verstehen. Sie hatten es doch nur gut gemeint. Er war doch auch so ein kluger Junge.
Warum habt Ihr Euch nicht mal angeschaut? Eucht hätte man fragen sollen, warum Ihr nicht lebt? Warum Ihr immer dahin geplätschert seid, im abgestandenen Wasser der Belanglosigkeiten?
Einmal wenn ich noch mit Robert den Gipfel hätte erklimmen können, die klare saubere Luft hätte einatmen können. Die Luft, die man nur ertragen kann, wenn man im Einklang mit sich selbst ist. Auf dem Gipfel der Welt das Mark des Lebens in sich aufsaugen, ja das konnte ich nur mit Robert.
Als die Beerdigung vorbei war, drängten alle Trauergäste danach, schnell ins Lokal zum Leichenschmaus zu kommen. Es war kalt draußen und viele hatten Hunger. Auch der Pfarrer kam mit und verlangte, daß alle vor dem Essen beteten.
Viele haten sich jahrelang nicht gesehen und drängten danach, sich einander mitzuteilen. Jeder war der Größte und Beste. Lachen kam bereits nach kurzer Zeit auf. Man verstand sich eben.
Mir wurde übel. Ich verließ das Lokal und ging zum Friedhof zurück.
Nur ein Grabstein - Robert K. 1978 bis 1998 - es ist nur ein Grabstein. Vielleicht werden Fremde einmal nachfragen: 'Wer war denn Robert und warum ist er so früh gestorben?' Und die Einheimischen werden verlegen den Kopf zur Seite drehen und sich nicht mehr daran erinnern wollen. Ein Bankräuber aus ihren Reihen, nein das gab es nicht und wird es nie geben. Hier sind doch alle anständig und ehrlich.
Robert - nur in meiner Erinnerung lebt er weiter.
Der Robert mit der Zahnlücke und der Gewißheit, die Welt erobern zu können.
PS: Die Geschichte ist frei erfunden.
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-11-12 02:39:47 mit dem Titel Petrina
Doktor Herz war erst kurz in der Stadt, aber er konnte sich bereits jetzt nicht mehr vor Patienten retten. Egal, ob Mann oder Frau oder Kind, alle wollten sie zu Doktor Herz. Die einzige Frau, die den Schritt noch nicht gewagt hatte, war Petrina.
Petrina hatte große Probleme. In allen möglichen und unmöglichen Situationen hatte sie starke Herzschmerzen, extreme Nackenschmerzen und dann auch noch ziemlich üble Kopfschmerzen, nicht zu vergessen dass unregelmäßige Stechen in der Nierengegend.
Petrina hatte Angst zum Arzt zu gehen. Sie hatte Angst vor der Wahrheit. Und so stürzte sie sich stattdessen in die Arbeit. Außer ihrem Job gab es für sie nichts mehr. Ein Wunder, dass sie noch daran dachte, ab und zu etwas zu essen und zu trinken.
Petrina hatte wohl einige Menschen um sich, die sich Freunde nannten. Aber die waren nur Freund, wenn sie Petrina anpumpen konnten oder ihren Rat brauchten. Mit ihr ausgehen wollten sie nicht. Petrina war ihnen zu dick und nicht flippig genug.
Nur Bobby, ein kleiner 8-jähriger Junge aus der Nachbarschaft, schaute ab und zu bei Petrina vorbei. Er mochte Petrina einfach, ohne jeglichen Vorbehalt. Bobby war für sein Alter schon recht klug, da er wegen seiner berufstätigen Eltern sehr viel auf sich gestellt war.
Eines Tages fand Bobby wieder einmal eine schmerzgequälte Petrina vor. Bobby war auch schon bei Doktor Herz gewesen. Dieser hatte ihm geholfen, die Angst vor dem Alleinsein zu nehmen. Also nahm er seinen ganzen Mut zusammen und rief den Doktor an.
Bobby hatte Glück. Es war die Mittagspause und er erwischte den Arzt selbst. Dieser versprach, sofort vorbei zu kommen.
Es war eine lange Untersuchung und ein langes Gespräch. Bobby musste draußen im Garten warten. Als Doktor Herz endlich heraus kam, wollte Bobby wissen, was denn los sei. „Muss Petrina ins Krankenhaus?“, fragte er ängstlich.
Der Arzt konnte ihn beruhigen. „Nein, nein – es ist alles wieder in Ordnung, Bobby!“
Wieder im Haus fand Bobby eine total veränderte Petrina vor. Es war eine Petrina mit leuchtenden Augen und einem glücklichen Lächeln.
„Ach, Bobby – das Leben ist so schön!“ Mit diesen Worten nahm sie den kleinen Jungen in den Arm. Dies hatte sie vorher nie getan.
Bobby verstand nichts mehr. Petrina versprach ihm alles aufzuschreiben. Er sollte es dann lesen, wenn er erwachsen sei und auch einmal nicht mehr weiter wüsste. Da Bobby Geheimnisvolles liebte, ging er auf das Spiel ein.
...
20 Jahre später, als Bobby in einer schweren Lebenskrise war, erinnerte er sich an den Brief und beschloss, ihn zu öffnen.
„Lieber Bobby,
Doktor Herz hat mir geholfen, mein Herz wieder zu öffnen.
Ich hatte im Prinzip nur ein Problem. Ich war so oft enttäuscht worden, habe mich so oft nicht angenommen gefühlt, dass ich dadurch sehr stur geworden bin und es nicht mehr zugelassen habe, jemanden in mein Herz zu lassen. Nicht einmal mehr mir selbst, habe ich erlaubt, in Momenten mit mir alleine glücklich zu sein.
Das hat mir Doktor Herz klar gemacht.
Denke immer daran, wie schön das Leben ist. Gerade dann, wenn es Dir mal schlecht geht.
Denke immer daran, auch für Dich gibt es Menschen, die zu Dir stehen.
Denke immer daran, Du bist einmalig.
Denke immer daran, nur wer bereit ist, Liebe zu empfangen, kann sie auch erhalten.
Diese Worte, die mir Doktor Herz damals gesagt hat, sollen heute Dir helfen.
In Liebe,
Deine Petrina
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2003-06-10 06:44:57 mit dem Titel Maria
Jedem, der zu diesem Ort kam, fiel sie auf. Und es waren viele, die kamen. Irgendwie passte sie einfach nicht zu den anderen. Sie war nicht in dem Alter, sie zog sich anders an, sprach anders und passte einfach nicht dazu.
Gewiss, sie war freundlich und höflich wenn sie angesprochen wurde und sie erledigte ihren Job gewissenhaft und ordentlich. Aber wenn sie sich unbeobachtet fühlte, strahlte sie eine wissende Traurigkeit aus und schien mit ihren Gedanken in einer anderen Welt zu sein.
Wurden die Kolleginnen nach ihr gefragt, erfuhr man nicht viel. Sie ist neu hier. Sie spricht nicht viel, hält sich aus allem raus und geht nach Feierabend nie mit uns weg. Aber wenn jemand Hilfe braucht, oder jemanden zum Zuhören, dann ist sie sofort bereit. Nur über sich selbst erzählt sie nichts. Es ist fast so, als hätte sie Angst von sich zu erzählen.
Und doch war sie es, die am Ende der Schicht die meisten Münzen sammeln konnte. Irgendwie hatte sie etwas, dass die Leute nicht an ihr vorbei gehen konnten. Und das, obwohl die meisten in Eile waren. Denn wer hält sich schon länger als nötig in einer Toilette an einer Autobahnraststätte auf. Diese sind zwar in der Regel sauber, aber nicht unbedingt gemütlich. Seit sie jedoch dort arbeitete, war es irgendwie anders geworden. Die Leute drängten nicht mehr so. Der intensive, traurige Blick der neuen Toilettenfrau beschäftigte nicht nur die Kolleginnen, sondern auch die Besucher dieses so notwendigen Ortes.
„Wie kommt sie wohl zu so einer Arbeit, an so einem Ort?“ fragten sich viele. Sie sieht nicht so aus, als hätte sie nichts anderes gefunden oder als sei es ihr Traumberuf. Wobei sich sowieso keiner vorstellen konnte, dass Toilettenfrau ein Traumberuf ist.
Alle überaus vorsichtigen Annäherungs- und Freundschaftsversuche wurden von ihr höflich, aber strikt abgeblockt. So wurde sie, trotz ihres freundlichen Wesens und ihrer Hilfsbereitschaft recht schnell zum Außenseiter, ohne dass die anderen dies wollten. Auch der Chef der Truppe machte sich so seine Gedanken und versetzte sie auf die Herrentoilette. Er dachte sich, vielleicht ist sie bei Männern ja gesprächiger. Aber auch hier täglich das gleiche Spiel. Sie war freundlich, nett, und hilfsbereit, aber was ihre eigene Person betraf völlig unverbindlich.
„So geht das mit Maria nicht weiter“, besprachen sie untereinander und beschlossen, Vera auf sie anzusetzen. Vera war die quasi wie eine Mutter zu allen Kolleginnen und Maria kannte sie noch nicht, weil Vera auf Kur war. Am Wochenende vor Veras Rückkehr besprachen sich die Kolleginnen mit ihr. Sie schilderten ihr Marias Verhalten und auch ihre Sorgen, dass mit Maria etwas nicht in Ordnung wäre. Vera versprach ihr Bestes zu tun und ließ sich für die gleiche Schicht wie Maria einteilen.
Nach zwei Stunden höflichen Geplänkels über die Banalitäten des Lebens und zwischendurch harmonischen Schweigens, beschloss Vera einen Frontalangriff. „Weißt Du eigentlich Maria, dass sich alle etwas um Dich sorgen?“ „Ja schon, aber das müssen sie nicht“, war die etwas abweisende Antwort. Und wieder begann ein Schweigen, indem sich Wellen der wortlosen Verständigung schlugen. „Bist Du einsam?“ versuchte es Vera erneut. „Ja und zwar gerne“, antwortete Maria. „Weißt Du, Du bist wirklich ein harter Brocken. Willst Du mir denn gar nichts über Dich erzählen. Nur etwas, was Du möchtest. Vielleicht was Du vorher gemacht hast.“
Maria dachte nach. Ihr war klar, dass Vera nicht so schnell nachgeben würde, wie die anderen Kolleginnen. Sie hatte auch wirklich etwas Mütterliches an sich, etwas was Maria schon lange nicht mehr gespürt hatte. „Ach, ich hab mal dies und mal das gemacht. Wie es gerade gekommen ist. Mal hatte ich viel Erfolg und mal war es weniger Erfolg. Zum Schluss habe ich Freundschaftsbänder verkauft.“ „Du hast Freundschaftsbänder verkauft? Schenkt man die nicht eigentlich her? fragte Vera ganz verblüfft.
„Ja, eigentlich schon“ meinte Maria. „Aber weißt Du, ich habe festgestellt dass diejenigen, denen ich sogar immer wieder mehrere Freundschaftsbänder geschenkt habe, meine Bänder und die dazugehörige Freundschaft nichts wert war. Nur meine Hilfe war ihnen etwas wert, sonst nichts. Also hatte ich beschlossen, sie zu verkaufen. Denn wenn man für etwas bezahlen muss, ist es für die meisten Leute mehr wert. Aber dann habe ich damit auch aufgehört.“ „Und warum“? Vera war nun ganz gespannt. „Ach, in der heutigen Zeit ist es sogar so, dass die meisten so im Überfluss leben und so viele Wahl- und Ausweichmöglichkeiten haben, dass ihnen auch ein gekauftes Band der Freundschaft nicht mehr das bedeutet, was es eigentlich wert ist. Und deshalb bin ich Toilettenfrau geworden.“
Vera spürte, dass dies erste die halbe Antwort war. „Willst Du mir nicht den Rest erzählen?“ Sie merkte, dass Maria sich schwer tat und hoffte wirklich auf eine Antwort. Nach einigen Minuten des Schweigens kam schließlich doch noch die Antwort.
„Ich bin Toilettenfrau geworden, weil es der einzige Job und der einzige Ort ist, wo ich ganz bewusst in die Scheiße lange und nicht mehr aus Versehen!“
Darauf fiel Vera nun auch keine Antwort mehr ein. Schließlich war sie ja selbst irgendwann Toilettenfrau geworden. weiterlesen schließen -
Die etwas andere Schatzsuche
Pro:
xx
Kontra:
xx
Empfehlung:
Nein
Seit undenklicher Zeit hat der Mensch Freude an den freigelegten Schätzen der Natur, die ursprünglich im Schoss der Erde verborgen waren. Zum Beispiel war Hawila, ein Gebiet, das mit dem alten Arabien in Verbindung gebracht wird, für seine farbenprächtigen Onyxsteine bekannt. Wie jüngste Ausgrabungen gezeigt haben, benutzten die Menschen vor Tausenden von Jahren eine einfache, fussbetriebene Vorrichtung mit einem Schleifstein zum Bearbeiten von Steinen. Das Steckenpferd des Steinesammelns ist also nicht unbedingt etwas Neues.
Ausrüstung und Fundorte
Was braucht man an Ausrüstung für das Steinesammeln? Ein Geologenhammer mit einem quadratisch - flachen und einem spitzen Kopfende ist unentbehrlich. Dazu kommen noch papier zum Einpacken der Funde und eine Tasche zum Tragen. Das ist schon alles. Und nicht gerade teuer, oder?
Wo fängt man mit dem Suchen an? Zu Beginn ist die Suche in Tälern und Flussbetten am erfolgsversprechendsten. Warum gerade dort? Weil ungewöhnliche Steinbrocken, die an Hängen abbrechen, vielleicht talwärts rollen oder von einem Bach mitgespült werden und dabei abgeschmirgelt und poliert werden. Wo Flüsse ich ins Meer ergiessen, kann man Steine finden, die bis zur Flussmündung getragen wurden, oder auch Kieselsteine, die von Unterwasserriffen stammen und ans Ufer gespült worden sind. Andere vielversprechende Orte sind Strasseneinschnitte und Gebiete in der Nähe von aufgegebenen Steinbrüchen. Aber Vorsicht! Es besteht dort immer Steinschlaggefahr. An einigen Orten braucht man eine Erlaubnis, bevor man mit der Suche beginnen kann.
Wer in Südafrika oder in Brasilien lebt, hat gute Chancen, Diamantkristalle zu finden. Rubine und Saphire sind in den Flussbetten Indiens, Myanmars und Thailands zu finden. Smaragde in Kolumbien, Indien, Südafrika und Simbabwe. In China und Japan sind Jade und Jadeit für Schmuck, Verzierungen und Räuchergefässe sehr beliebt. Jade kommt in Myanmar, Neuseeland, alaska und auch in Japan vor. Einer der schönsten Edelsteine ist der Opal, ein amorphes Mineral aus Kieselsäure. Opale, die man in Australien und Mexiko findet, kommen in einer faszinierenden Farbenvielfalt vor: von feurigen Rot und strahlendem Gelb bis zu kräftigen Grün- und Blautönen. Der Opal ist relativ weich und wird beim Schleifen oftmals zum Schutz vor Kratzern mit einer dünnen Quarzschicht versehen.
Funde für Amateure
Steine wie diese sind etwas für Experten und sehr seltene Funde für Amateure. Quarze hingegen gibt es in grossen Mengen, und sie sind leicht zu finden. Quarz ist eines der häufigsten gesteinsbildenden Mineralien und kommt in drei der wichtigsten Gesteinsarten vor. Eine Quarzart mag transparant sein, während andere Arten milchig oder sogar völlig undurchsichtig sind. Einige sind farbig mit roten, gelben, violetten, grünen oder braunen Zeichnungen. Natürlich kann man ausser Quarzen auch alle anderen Steine mit einer schönen Farbe oder einer interessanten Zeichnung sammeln. Und wenn der Stein geschliffen ist, sind wir vielleicht von seiner Schönheit freudig überrascht und mögen den Wunsch haben, ihn für ein schönes Schmuckstück, als Schaustück in einer Vitrine oder als Teil eines Miniatursteingartens zu verwenden. Hat man nun genug Steine gesammelt, muss man etwas über Schleifmethoden wissen. Einige Steinesammlerklubs empfehlen, die Steine in einer von einem kleinen Elektromotor angetriebenen Drehtrommel mit Wasser und Schleifmittel zu reinigen. Es erfordert Ausdauer und Zeit, möglicherweise Wochen, um die Stücke erst mit groben Schleifkörnern, dann mit feineren Schleifmitteln und anschliessend mit Polierpuder zu bearbeiten. Doch die Ergebnisse sind die Anstrengungen wert.
Andere Arten von Steinen
Das Steinesammeln muss sich nicht auf kleine Exemplare beschränken. In Japan werden größere Steine viel bei der Gartengestaltung eingesetzt. Sie können überraschend teuer sein. Zum Beispiel war ein rötlicher Stein von 700 Kilo mit umgerechnet 3700 Mark ausgezeichnet. Warum so ein hoher Preis? Der Wert liegt in der natürlichen Schönheit seiner Form. Man könnte beispielweise ein Wasserrinnsal von einer kelchförmigen Mulde knapp unterhalb der Spitze dieses Steines aus in einer ganzen Reihe von Miniaturwasserfällen herunterfliessen lassen. Ist jetzt der Appetit auf die Steinsuche geweckt worden? Hoffentlich finden wir dann einen dieser etwas anderen Schätze.
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-10-06 13:43:36 mit dem Titel Funkelnd brasilianische Edelstein
,,Wollen Sie jetzt wieder in den Laden gehen und sich die Auslage ansehen? Nebenbei bemmerkt; Brasilien 90 Prozentdes Weltbedarfs an farbigen Edelstein. In keinem anderen Teil der Welt findet man sie in so grosser Menge und Vielfalt .
Liebäugeln Sie immer noch mit diesem schönen Aquamarin?Nun,er ist der beliebteste brasilianische Edelstein und gehört wie auch der Smaragd zur Beryllgruppe.Ich werde Ihnen die verschiedenen Farbtöne zeigen.Sehen sie?Sie reichen von einem bläulichen Grün bis zum Dunkelblau.Gefällt Ihnen das klare Wasser des blauen Meeres?Genau das ist die bedeutung des Wortes,,Aquamarin".Ich will Ihnen etwas von einem großen Fund erzählen.1955 fällt ein Mann mit seiner machete einen baum.Als er einmal danebenhieb,schlug er damit am boden auf einen Stein.Er war sehr überrascht,grub ihn aus und hielt ihn zuerst für ein wertloses Stück Kristall.Doch er war noch weitaus mehr überrascht,als sich herausstellte,dass das einer der schönsten Aqamarine war,die man je fand.Èr wurde in zahlreiche Steine zerschnitten,die ein Gesamtgewicht vo 80000 Karat und einen geschätzten Wert von zwei Millionen Dollar haben.
Gefällt Ihnen der Zitrin?Manche bezeichnen ihn als Topas oder als Topas-Quarz,aber das ist nicht korrekt.Obwohl der Zitrin ein sehr schöner Stein ist,gehört er zur Quarzgruppe.An seinen warmen gelbtönen haben schon millionen Menschen Gefallen gefunden.
Der Gelbton wird wahrscheinlich durch Spuren von Eisen im Kristall hervorgerufen.Der Unterschied zwischen dem Zitrin und dem echten Topas?`Der echte Topas oder Edeltopas ist kein Quarz und ist viel härter-er hat die Härte 8.Deswegen hat er einen viel stärkeren Glanz.Er ist ein sehr seltener Stein,vor allem bei Gewichten von mehr als 10 Karat.Die blauen,rosafarbenen und hellgrünen Varietäten gehören zu den schönsten Edelsteinen.Wegen seiner Seltenheit kostet er das Mehrfache von einem Zitrin.
Haben Sie schon von dem Mineral der tausend Farben gehört?Das ist der Turmalin.Sehen Sie sich einmal diese Exemplare an.Keines gleicht dem anderen.Seine komplexe chemische Zusammensetzung schließt verschiedene metalle und andere Substanzen ein.Selbst in einem einzigen Kristall gibt es unterschiedliche Farbtöne-ein Wunder in der Welt der Mineralien.
Dachten Sie,der Turmalin sei immer grün?Der grüne ist zwar am bekanntesten,aber es gibt auch blaue und rote Varietäten.Anders als beim Aquamarin werden beim Turmalin die hellere Farbtöne sehr geschätzt. Das Beste grün kommt der Farbe des Smaragds nahe. Es gibt gelbe, rosafarbende und weisse Berylle. Wir haben in Brasilien auch viele Granate, Opale, mondstein, Chrysoprase und Rosenquarze. Der grüne Chrysoberyll hat einen ausserordentlichen Glanz und ist sehr selten. Diamanten kommen heute hauptsächlich aus Südafrika. Doch bevor man in Afrika Diamanten entdeckte, war Brasilien so gut wie Alleinlieferant. Der 120karätige "Südstern" stammt aus Brasilien. Zweifellos sind Diamanten die bekanntesten und am meisten gheschätzten wertvollen steinen. Es würde dir schwerfallen zu glauben, dass sie, ebenso wie Graphit, aus chemisch reinem Kohlenstoff bestehen. Natürlich hat der Kristal eine andere Form. Ein gut geschnittener Diamant kann alle Farben des Regenbogens widerspiegeln. Brasilianische Diamanten findet man nur im Geröll an Flussufern.
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-10-07 08:33:39 mit dem Titel Edelsteine wollen gepflegt sein
Edelsteine wollen gepflegt sein
"Wenn sie ihre Edelsteine etwas pflegen, werden sie immer Freude daran haben. Selbst ein Diamant kann, obwohl er eigentlich ewig hält, durch Staubteilchen auf der Oberflächean Glanz verlieren.
Also achten sie darauf, das sie beim Hände waschen oder beim Auftragen von kosmetika keine Edelsteine tragen. Denn durch Seife, Cremes und Puder wird sein Glanz beeinträchtigt. Stossen sie mit ihren Edelsteinen nicht gegen harte Oberflächen. Obwohl der Diamant der härteste Stoff ist, kann er von einem anderen Diamanten zerkratzt werden. Um das zuverhindern, winkelt man Edelsteine am besten einzeln ein oder bewahrt sie getrennt in Schachteln auf. Ein Edelstein muss, damit er seinen Glanz behält, immer sauber sein. Das kann man gewährleisten, indem manihn in eine Lösung taucht, die aus zwei Tassen Wasser, einem Teelöffel Ammoniak und etwas Seifenpulver.besteht, und ihn vorsichtig abbürsten, um den Schmutz zu beseitigen. Anschliessend kann man ihn mit klarem Wasser abspülen, zum abtrocknen wird er in ein saugfähiges Taschentuch gewickelt.
Warum sind sie so wertvoll?
Jedem der in Simbabwe lebt, fällt unweigerlich die reiche Vielfalt an Schmucksteinen auf, die in Geschenkartikel- und Juwelierläden angeboten werden. Als ich vor Kurzem für meine Frau einen Anhänger kaufte, fragte ich mich, was Schmucksteine so wertvoll machen. Deshalb fragte ich später einen Gemmologen um einige Auskünfte.
„Gelten alle Schmucksteine als Edelsteine?“ fragte ich. „Strenggenommen, nein“, erwiderte er. „Diamanten, Rubine, Smaragde, Saphire und, wie ich noch hinzufügen muss, Perlen gelten als Edelsteine. Die anderen sind in Wirklichkeit Halbedelsteine, obwohl diese Bezeichnung heute nicht mehr üblich ist. „Aha, aber was macht sie denn so wertvoll? Sie sehen teilweise wie Glasstücke aus.
Was sie wertvoll macht
"Sie mögen zwar wie Glas aussehen, aber die Atome, aus denen sie sich zusammensetzen, sind regelmässig angeordnet. Glas dagegen besteht aus willkürlich angeordneten Atomen. Ein Experte verglich einmal den Unterschied zwischen Schmucksteinen und Glas mit dem Unterschied zwischen einem Bataillon Soldaten, die Parade stehen, und einer gewöhnlichen Volksmenge.“
„Was sie so wertvoll macht“, fuhr er fort, „ist ihre offensichtliche Schönheit, obwohl das vom Standpunkt des Betrachters abhängt. Bedenke auch den Kostenaufwand beim Suchen der Steine. Der Sammler muss wissen, wonach er Ausschau halten muss, um diese Mineralien zu finden, und er braucht Zeit dazu. Der Abbau in Bergwerken kann sehr teuer sein.“ weiterlesen schließen -
Ist die Realität nur eine Flucht aus dem Traum?
11.05.2006, 14:30 Uhr von
Amokforever
Ich bin 36 Jahre alt, schreibe gern, wie Ihr bald erfahren werdet und mache zur Zeit eine Umschul...Pro:
Amokforever
Kontra:
Meine Produkte sprechen nicht und lassen sich auch nicht anlabern!
Empfehlung:
Ja
...Träume, die zumeist nächtliche Flucht aus unserer Realität genießt in unserer organisierten Gesellschaft leider nur ein bedeutungsloses Schattendasein. Zu vage sind häufig die Erinnerungen an den letzen Traum und zu chaotisch die Zusammenhänge. Dabei überbrücken gerade die Träume unsere anerzogenen Vorstellungen von Raum und Zeit in Nullkommanichts. Wir können dort Tote wieder auferstehen lassen, in den Weltraum fliegen, Held sein, dreimal hintereinander einen Sechser im Lotto haben, ohne einen Schein dafür abzugeben und selbst nach einem Sprung von der Golden Gate Bridge können wir unverletzt im Wasser landen.
....nur steuern können wir das Ganze leider nicht!
Aber wie deuten wir nun unseren nächtlichen Amoklauf unseres Kleinhirnes, schließlich könnten unsere Träume schnell Realität werden, sofern wir es nur bewältigen könnten ein Leben lang rund um die Uhr zu schlafen. Während selbsternannte Traumpsychologen noch von der Entschlüsselung des Träumens träumen, indem Sie versuchen Ihn wie einen Gencode zu knacken, zeige ich Ihnen schonungslos die tiefverzweigten Abgründe des Träumens an Hand zweier Gedichte aus meinem Traumhandbuch:
Ich schaute fern und nickte ein
Und träumte ein Fernseher zu sein
Ich strahlte meine Bilder aus
Und fühlte mich ganz wie zu Haus
Doch auf einmal, ich wollte es kaum glauben
Begann sich vor mir eine Gestalt empor zu schrauben
Ich dachte noch ich muss hier raus
Sonst knipst der mich tatsächlich aus
Doch plötzlich, was war denn bloß geschehen
Musst` ich als Mensch jetzt wieder auferstehen?
Ach nein, das war ja alles nur geträumt
Allerdings den Spielfilm hatt` ich jetzt versäumt
Doch beruhigte mich, als ich erkannte
Das mein Fernseher noch brannte!
Dieses so banal anmutende Gedicht verdeutlicht einen typischen Traum des klassischen Couchschläfers. Der Träumer ist vorzugsweise Single, oder aber die Ehefrau hat durch geschicktes Taktieren die Schlafzimmerhoheit für sich gewonnen. Wie dem auch sei, der Traum beinhaltet den latenten Wunsch es allen zeigen zu wollen. Zusätzlich zu diesem Selbstbestätigungsdefizit gesellt sich ein perfekt vollzogener Rollentausch zwischen Gütern (in diesem Fall der Fernseher) und Menschen. Die Entfremdung des Individuums zu seinen erworbenen Gütern manifestiert sich hier in einer dramatischen ja geradezu beängstigenden Szene dieser übergroßen Gestalt.
Der Traum wirkt hier wie eine Therapie, denn wie soll sonst in unserem Zeitalter der Massenproduktion und Konsumflut der Respekt vor unseren Konsumgütern gewahrt werden, wenn Schutzbestimmungen wie Dosenpfand und gesetzliche Gewährleistungspflicht immer weniger Beachtung beim Menschen finden. Die Sensibilisierung unser in der Realität so leblos erscheinenden Güterwelt sucht sich ihr Ventil in unseren Träumen. Geplagt und missachtet in einer gnadenlosen Wegwerfgesellschaft ist es ein Hilfeschrei unserer schutzlosen Produkte dieser skrupellosen „Gütertrennung“ Einhalt zu gebieten! Der Fernseher ist hierbei ein Musterbeispiel an Missachtung des Menschen, denn man darf nicht tagtäglich Ausknipsen, was einen doch stundenlang relativ radioaktivfrei angestrahlt hat.
Das zweite Gedicht, zeigt noch anschaulicher und gnadenloser unsere gefürchtetste Variante des Träumens auf, den Albtraum, aber lesen Sie erst mal selbst:
Müde bin ich, geh zur Ruh`
Schließ rasch noch meine Äuglein zu
Fang an zu Träumen fest und munter
Die Traumwelt wird allmählich bunter
Doch auf einmal, was ist denn das?
Ein böser Albtraum, oh wie ich das hass`!
Ich kämpfe nun mit Spinnen und Stieren
Und danach mit noch viel schrecklicheren Tieren
Und wie das in so Träumen meist ist
Musst Du am Ende krepieren, trotz aller Kampfeslist
Als ich noch bete, dass der Traum bald zu Ende
Kommt ein Mann auf mich zu, igitt ohne Augen und Hände
Er spricht dann zu mir was mich ein wenig verwirrt
Das ist kein Albtraum, Du hast dich geirrt!
So kommt zum Frust nun auch die Panik
Wär ich ein Schiff, wär ich die Titanic
Und nach unendlichen Stunden
Und vielen geflüchteten Runden
Und unzähligen Wunden
Von Ihm und vielen Kampfhunden
...werd ich doch wach und wieder putzmunter?
Die Realität wird rosig und noch viel bunter??
Was war geschehen???
Der Mann hatte gelogen, der blöde Hund der!!!!
Das fatale an diesem Beispiel ist, dass der Mann mit der leichten Behinderung lügt. Statistisch gesehen wird im Traum sogar häufiger gelogen als in der Realität, welches aber auch damit zusammenhängt, dass im Traum selbst für schwerste Vergehen quasi keine Strafverfolgung zu befürchten ist.
Sollten Sie selber mal in einer ähnlichen Situation sein und Ihr Gegenüber nicht nur gruselig Aussehen, sondern auch noch den Kopf unter dem Arm tragen, dann checken Sie erst mal ab ob Halloween ist, oder Sie sich auf einer Zauberveranstaltung befinden. Sollte dieses nicht der Fall sein, kalkulieren Sie lieber sicherheitshalber ein, dass Ihr Gegenüber die Wahrheit sagt und er eine reale Figur ist.
Gutgemeinter Tipp hier, schlagen Sie Ihm ein Schnippchen, indem Sie ihrem Freddy-Krüger-Verschnitt auch in der Realität zeigen, dass Sie ihren Körper besser demontieren können als er und nehmen Sie ihre Beine in die Hand!
Sollten Sie nach einiger Zeit panikartigen Davonlaufens merken, dass Sie nicht von der Stelle kommen, dann werden Sie nicht so kopflos wie ihr Verfolger, denn dann handelt es sich zu 80% um einen miesen Streich ihres Kleinhirns und Sie wachen gleich schweißgebadet in ihrem Bett auf. Sollte die Mumie Sie allerdings einholen und anfangen zu sezieren, dann besteht die Möglichkeit, dass ihre Untrainiertheit Sie recht bald das Leben kosten wird.... weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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Brita2905, 28.05.2006, 17:57 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Wow... was für feine Gedichte aber auch, und ich weiß, wo ich noch viel mehr finden kann... Aber ich hab eigentlich viel zu wenig Zeit, und ich sitz auch nun ganz unplanmäßig hier, am fremden PC und blockier die Telefonleitung: gut, dass keiner petzt... ;o
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topfmops, 23.05.2006, 14:07 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Eine kleine Leserunde ohne die dummen Sprüche.
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Die Meerfrau
12.05.2004, 00:01 Uhr von
campino
Mein erster Gedichtband ist erschienen! "Es hat lange gedauert" ISBN 978-3-86268-370-3, Taschenbu...Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
Am Morgen, wenn das Rund der Sonne aus dem silbern glänzenden Meer auftaucht ist die schönste Zeit.
Kühl ist es und sie zieht die Jacke enger um den Körper. Der Hund ist schon weit voraus. Der Sand knirscht unter ihren Schuhen, und wenn sie schneller gehen will, knickt sie immer wieder um. Es ist nicht so einfach, dem Hund in angemessenem Tempo zu folgen. Sand so weit das Auge reicht. Wäre nicht der Salzgeschmack auf den Lippen, sie käme sich vor wie Kara ben Nemsi bei einem Marsch durch die Wüste.
Immer schon, seit sie denken kann, war dieser morgendliche Gang zum Meer Bestandteil ihres Lebens. Ein Ritual, das mindestens einmal im Jahr stattfinden musste. Es begann als sie noch ein Kind war, lange Kindersommer an der Nordsee. Jeden Morgen ging sie an der Hand des Vaters den Weg zum Strand um das Meer zu begrüßen und Zwiesprache mit dem Wind und den Wellen zu halten. Auch damals war es oft kühl, aber der Vater grub ihr eine Kuhle, in die sie sich setzte und so war sie vor dem Wind geschützt. Er setzte sich neben sie und erzählte Geschichten. So saßen sie eng aneinander gekuschelt und malten sich aus, was wohl auf der anderen Seite des Meeres war.
Als sie älter wurde, gab es Jahre ohne Meer. Im Nachhinein waren das keine guten Jahre. Sie brauchte das Meer. Sie brauchte die Wellen und das Brausen des Windes um Kraft zu gewinnen, um zu leben. Einmal bis zum Horizont blicken, einmal tief durchatmen. Das reichte wieder für die restlichen 364 Tage.....
Sie hatte sich oft gefragt, wie es wohl wäre, für immer hier zu leben. Aber wäre dieser jährlich einmal stattfindende Zauber dann nicht verflogen, alltäglich geworden?
Sie wusste es nicht, sie wollte es auch nicht wissen. So wie es war, war es gut.
Als sie die letzte Düne umrundet hatte, breitete sie die Arme aus und rannte den Wellen entgegen. Der Hund, schon klatschnass, lief auf sie zu und schüttelte das Fell. Glitzernde Wassertropfen verfingen sich in ihren Haaren und liefen wie Tränen über ihr Gesicht.
Alle die sie liebte, hatte sie mindestens einmal mitgenommen. Mitgenommen ans Meer, egal wie es hieß, Nord- oder Ostsee, Mittelmeer oder Atlantik. Und so verbanden sich mit den verschiedenen Küsten auch die Erinnerungen an verschiedenen Menschen. Und sie betrachtete diese Erlebnisse an diesem Meer, mit diesen Menschen die ihr nahe standen als Geschenke. Sie teilte dieses einmalige Erlebnis, und damit gab sie viel von sich preis.
Herbst. Ein Strand an der niederländischen Küste. Es war spät im Jahr und sie vermisste ihr Meeresritual schon seit 2 Jahren. Sie hatte dem Mann, den sie über alles liebte vom Meer erzählt. Wie wichtig es für sie war. „Bitte, lache nicht darüber, ich brauche und ich liebe es.“
Er lachte nicht. Er fuhr einfach los mit ihr, ohne zu sagen, wo das Ziel lag. Das Hotel war teuer, aber es lag direkt am Meer und sie gingen Hand in Hand den Wellen entgegen.
Das ist Vergangenheit. Heute geht sie den Weg wieder alleine. Er ist auch wieder am Meer. An ihrem Meer, in „ihrem“ Hotel. Sie hat ihn gesehen. Hand in Hand.
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So, nun hoffe ich wie immer, Euch mit meinem Bericht nicht gelangweilt zu haben.
Wenn ja, tut’s mir leid, wenn nein, hat sich die Mühe gelohnt!
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Die Produktbewertung in dieser Rubrik ist natürlich Quatsch. Ich bewerte trotzdem und zwar das Meer........ weiterlesen schließen -
Momente
03.08.2002, 23:26 Uhr von
Bonny&Clyde
Weiblich und Männlich... Bonny & Clyde ebend! Wir wollen auch mal einen Eintrag in unser Gästebuc...Pro:
einfach supi
Kontra:
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Empfehlung:
Nein
Ich schaue vor mich. Auf meinem Schreibtisch liegt ein weißes Blatt. Wenig blaue Tintenstriche, mehr Rot. In mir verkrampft sich alles, als ich die Zahl sehe, die in der rechten Ecke thront. Wie ein fetter König. Schnell drehe ich das Blatt um. Ich will mich jetzt nicht mehr damit beschäftigen. Will lieber der Sonne zusehen, die sich über die Kante des Horizontes schiebt, um uns im Dunkeln zu lassen.
Meine Mutter ruft. Das Essen ist fertig. Eigentlich fühle ich mich zu müde und deprimiert, um überhaupt noch gehen zu können. Meine Beine sind schwer. Ich will nicht nach unten, aber ich gehe doch. Als würde mich jemand bewegen, wie eine Marionette.
Als ich die Tür zum Wohnzimmer öffne, schlägt mir ein würziger Duft entgegen. Doch heute habe ich keinen Appetit. Sagen tue ich lieber nichts. Das gibt nur Streß.
Sauber und ordentlich ist der Tisch gedeckt. Die Platzdeckchen liegen parallel zueinender. Das Besteck ist poliert. Vier Kerzen brennen in sauberen Haltern. Alle sind exakt gleich hoch!
Mein Vater sitzt am Kopfende des Tisches. Er trägt einen Anzug. Sein Hemd ist so weiß, das es mich blendet. Meine Augen schmerzen. Bestimmt geht er nach dem Essen noch einmal ins Büro. Mein Bruder lächelt mich an. Sagt freundlich hallo und fragt, wie es mir geht. Ganz automatisch antworte ich: "Gut!" Seine Frisur ist gerade gescheitelt, nirgendwo steht ein Haar ab. Gleich schäme ich mich für meine Haare und binde sie hastig zusammen. Fettig sind sie, ich habe sie schon lange nicht mehr gewaschen. Das bemerkt auch meine Mutter, als sie aus der Küche kommt. Sie wirft mir einen vorwurfsvollen Blick zu. Das "Eigentlich könntst du doch mal was aus dir machen", das ihr auf den Lippen brennt, verkneift sie sich.
Dafür strahl sie meinen Vater mit ihren perfekt geschminkten Augen an. Streicht elegant, vornehm und zugleich sexy ihr Haar zurück. In mir erwacht der Wunsch, diese Haare wieder einmal zu berühren, wie ich es als Kind immer so gerne gemacht habe. Doch sie will das nicht. Meint, ich hätte immer so ungewaschene Hände. Als ich mir noch einen Löffel Suppe nehmen will, zieht meine Mutter schnell den Topf weg. "Denk an deine Figur", zischt síe.
Ich beiße mir auf die Lippen. Nur nicht heulen! Schnell konzentriere ich mich auf den Baum im Garten. Im Wind fallen Blätter ab und bedecken den Boden. Es ist Herbst.
Mein Name fällt. Laut und hart. Keine Spur von Sanftheit. Ich wende mich wieder dem Gespräch am Tisch zu. erwartungsvoll blicken sie mich an. Was ich in meiner Englischarbeit hätte, wollen sie wissen. Jetzt gibt es keinen Ausweg mehr. Ich muss es ihnen sagen. Plötzlich tickt die Uhr in der Küche ganz laut. Es rauscht in meinen Ohren, ich beginne zu zittern. Schon während ich das Ergebnis verkünde, laufen mir die Tränen über die Wange hinunter.
Vor meinen Eltern habe ich schon seit Jahren nicht mehr geheult. Ich spüre, was ihnen auf der Zunge liegt. ich wäre eine Schande für die Familie: Hier hätte noch keiner versagt, und ich solle mich gefälligst anstrengen. Wie ich ihnen das bloß antun könnte!
Als ich die ertsen schmerzhaften Stiche der zerlaufenden Wimpertusche in meinen Augen spüre, gehe ich nach oben in mein Zimmer. Lange sitze ich im Dunkeln auf meinen Fensterbrett und betrachte den Mond. Die Sterne. Aber Antworten finde ich nicht. Es müssen Stunden gewesen sein, in denen ich nur dasaß und nachdachte. Im Grunde hatten meine Eltern ja Recht. Erfolg war vorprogrammiert in unserer Familie. Warum also fiel ausgerechnet ich aus der Reihe?
Gerade als die Kälte des Fensterbretts langsam meinen Rücken hinaufzukriechen begann, klopfte es. Meine Stimme klang heiser, als ich hereinbat.
Es war meine Mutter! Auf den ersten Blick hätte ich sie beinah nicht erkannt, denn sie hatte sich abgeschminkt. So hatte ich sie seit Jahren nicht mehr gesehen. Seit ich fünf war. Sie kam langsam auf mich zu. Als sie mich in den Arm nahm, spürte ich eine wohltuende Wärme, die meinen Körper durchfloss. Ich genoss es, ihr seit langem wieder so nahe zu sein, und atmete tief den eigentümlichen Geruch ein, den nur Mütter besitzen.
Es war fast wie eine Offenbarung, und es kam völlig unerwartet, als meine Mutter mir sagte, dass sie mich liebe. weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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Ingwer, 02.06.2002, 03:01 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
schön- aber stiche von zerlaufener wimperntusche??? da hab ich wohl was verpasst bisher ;-)
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butterkeks, 27.05.2002, 20:57 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Deine Kurzgeschichte gefällt mir sehr gut...Du hast die Gefühle und Gedanken gut rübergebracht. Was mich persönlich ein wenig beim Lesen gestört hat, sind die etwas abgehackt wirkenden Sätze. Aber das ist wie gesagt nur meine
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Proggi's: Verhängnisvolles Eis
12.07.2002, 18:57 Uhr von
proggi
Hi an alle Yopianer da draußen. Schön, dass ihr mal hier bei mir vorbeischaut. Würde mich sehr da...Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Nein
Im Hafen der nordschottischen Stadt Inverness sind vor einigen Tagen zwei große Segelschiffe angekommen. Auf beiden befand sich eine große Gruppe von Forschern, Abenteurern und Schneehunden. Unter der Bevölkerung war erstaunen ausgebrochen. Sie rätselten über die Herkunft der Schiffe. Kurze Zeit nach der Ankunft begannen Helfer große Mengen an Nahrungsmitteln an Bord der Schiffe zu bringen. Nun war klar, dass die Schiffe bald zu einer langen Reise in See stechen würden. Doch wohin? Zwei Tage darauf erschien die Zeitung mit dem großen Titel: "Expedition zum Nordpol".
Nach vier Tagen war alles klar zur Abfahrt und die beiden Schiffe mit den Namen "Victory I" und "Victory II" stachen in See Richtung Norden.
Nach drei Tagen Fahrt auf See trennten sich die Schiffe. Victory II fuhr weiter östlich und legte zwei Tage danach an der Eislandschaft des Nordpols an.
Victory I kam auch, viele Kilometer weiter westlich, am Nordpol an.
Während die Besatzung der Victory I ihr Lager mit allen Schneehunden, Nahrungsmitteln und Materialien vor dem Schiff an Land errichtete, kam es zu einem starken Kälteeinbruch. Nur kurze Zeit später war das Segelschiff vom Eis eingeschlossen. Die Besatzung wusste, wenn sie nicht bald zusah das Schiff zu befreien, würde der Rumpf vom Druck des Eises zerdrückt und sie hätten keine Möglichkeit mehr zurückzukehren. Sie begannen mit Pickeln das Eis zu zerbrechen, doch es nahte noch ein Unglück. Eine gewaltige Eisscholle trieb auf sie zu. Als diese auf das Eis traf, in dem das Schiff gefangen war das das Ende für die Victory I. Dem riesigen Druck konnte der Rumpf des Schiffes nicht mehr standhalten und zerbrach. Das einst prachtvolle Segelschiff wurde nun von dem Eis in die Tiefe gezogen und versank.
Die Truppe wusste nun, dass sie höchstwahrscheinlich sterben wird. Doch der Anführer, Kapitän Circk, hatte eine Idee. Anstatt zum Mittelpunkt des Nordpols zu wandern, sollten sie östlich am Meer entlang wandern, um früher oder später das Segelschiff der zweiten Expeditionstruppe zu finden.
So machte sich die gesamte Gruppe mit ihren Schneehunden auf, um so dem sicheren Tod zu entrinnen.
Die ersten Tage liefen gut und sie kamen täglich bis zu zehn Kilometer voran. Doch der Marsch war kräftezehrend für Mensch und Tier. Und als dann eines Mittags durch einen Schneesturm ein Weiterkommen unmöglich war, schlugen sie ihr Lager auf. Die Truppe wusste, dass sie diese Pause machen konnten, denn Nahrung gab es reichlich. Doch die Männer ahnten nicht, was auf sie zukam. Was sie nicht wussten, war, dass sie auf sehr dünnem Eis rasteten. Plötzlich fing es an zu knarren und man hörte, wie viele Dinge ins Wasser fielen. Das Eis brach und das halbe Lager mit vielen Nahrungsmitteln befand sich im eiskalten Wasser. Die Schneehunde hatten keine Chance, aber auch die Männer, die sich aus dem Wasser retten konnten, erfroren kurz darauf, da sie alle durchnässt waren.
Die Anzahl der Männer war nun bis auf die Hälfte dezimiert worden, von den Schneehunden waren auch nur noch wenige da und die Nahrung versank zum größten Teil im Wasser.
Der Sturm ließ nach und die restliche Mannschaft machte sich sofort wieder auf den beschwerlichen Weg zum zweiten Expeditionsschiff. Nach drei weiteren Tagen ging die Nahrung aus und die Männer beschlossen die verbliebenen Schneehunde nach und nach zu schlachten, um deren Fleisch zu essen und deren Blut zu trinken.
Zwei Tage darauf war der letzte Schneehund tot und somit gab es auch überhaupt nichts mehr zum Essen. Nun mussten sie innerhalb der nächsten zwei Tage das Schiff erreichen, oder sie wären endgültig verloren. Die Truppe kam nur sehr langsam voran. Doch sie hatten Glück im Unglück und erreichten die Victory II rechtzeitig. Zu ihrem Erstauen befand sich dort noch ein Teil der zweiten Expeditionscrew. Die Männer erfuhren, dass die anderen einige bei dem Schiff zurückgelassen haben, so dass diese auf das Schiff aufpassen konnten, damit es nicht vom Eis eingeschlossen würde.
Durch die zusätzlichen Männer, die jetzt zu versorgen waren, reichte die Nahrung auf dem Schiff nicht mehr lange aus. Doch was sollten sie jetzt tun? Sie berieten sich, was geschehen sollte. Sollten sie die anderen, die schon auf dem Weg zum Mittelpunkt des Nordpols waren, im Stich lassen und in den schottischen Hafen zurückkehren, um dort Hilfe zu holen? Oder sollten sie hier auf die anderen warten und es riskieren zu verhungern? Vielleicht waren die anderen ja schon verhungert oder erfroren.
Die Männer entschlossen sich dazu nach Schottland zurückzukehren, um dort einen Suchtrupp zusammenzustellen. Dies geschah auch und der Suchtrupp brach, genau eine Woche nach Verlassen des Nordpols, in Schottland auf, um die Zurückgelassenen zu retten.
Ob sie es schaffen werden?
Ich hoffe die Geschichte hat euch gefallen.
cu euer proggi
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-07-12 16:29:21 mit dem Titel Proggi über: "Piraten in Burna" (Teil 1)
Wir schreiben das Jahr 1765. Der Planet ist komplett mit Wasser bedeckt, doch überall schweben riesige, verschieden geformte, Felsbrocken herum. Viele davon sind von den Menschen bewohnt, auf den meisten jedoch ist es für die Menschen nicht möglich zu leben. Aus den bewohnten Felsen haben sich Stadtstaaten entwickelt. Zwischen den Städten pendeln die Leute mit Luftschiffen, welches ihr einzigstes Transportmittel ist.
Eines dieser Luftschiffe legte gerade in Alonia, eine Stadt die auf einem keilförmigen Felsen errichtet wurde, an. Vier Männer stiegen von dem Luftschiff herunter.
Da seufzte einer von ihnen erleichtert: "Ah, endlich wieder festen Boden unter den Füßen." "Du wirst deine Luftfahrtkrankheit wohl nie los, oder?" sagte ein anderer. Einer der Vier entfernte sich langsam von der Gruppe und rief ihnen noch zu: " Also, wir sehen und dann morgen wieder hier, wenn die anderen ankommen!" "Okay, is klar." riefen die anderen Drei zurück.
Der sich von der Gruppe entfernende lief durch die Straßen der Stadt und dachte: "Hoffentlich haben sich Lili und Kurin nicht so sehr Sorgen gemacht, da ich länger als vorgesehen weg war." Vor einem Haus blieb der Mann stehen und sagte zu sich: "Endlich wieder zu Hause." Er trat ein und sah eine Frau an einem Tisch sitzen. Der Mann sagte mit lauter und betonter Stimme: "Mein holdes Weib, ich, dein geliebter Ehegatte, bin wieder da Heim." "Sindan? Bist du es? Aber ich sag dir doch immer, du sollst nicht so altmodisch mit mir sprechen! Du bist hier doch nicht auf deiner Theaterbühne," sagte die Frau. "Aber Lili? Freust du dich den gar nicht mich zu sehen? Warum meckerst du denn gleich rum, wenn man einen kleinen Spaß macht?" fragte der Mann der offenbar Sindan heißt. "Natürlich freue ich mich dich zu sehen, aber du weist doch, dass ich es nicht leiden kann, wenn du so mit mir sprichst," antwortete die Frau Lili und umarmte ihren Mann Sindan. Plötzlich ertönte aus dem zweiten Stock ein Stimme: "Papa?" Ein kleiner Junge rannte voller Erwartung die Treppe hinunter und blieb unten stehen. Seine Augen funkelten und das ganze Kind strahlte vor Freude. Es sagte mit glücklicher Stimme: "Endlich bist du wieder da Papa. Ich habe dich so sehr vermisst." "Aber ich war doch nicht mal zwei Wochen weg," meinte Sindan. "Du hast mir aber trotzdem gefehlt." "Mir auch," warf Lili ein, "und warum kommst du eigentlich erst jetzt und nicht wie geplant schon vorgestern? Ich habe mir große Sorgen um dich gemacht."
Alle drei setzten sich und Sindan begann zu erzählen: "Der Grund für meine Verspätung ist der, dass wir von den Piraten angegriffen wurden und dass lief so ab: Vor knapp zwei Wochen, als ich von hier weg ging, traf ich mich mit allen anderen der Theatergruppe am Lufthafen. Die Bühnenbauerdrillinge Doah, Loah, Noah und ich fuhren mit unserem Luftschiff "Neptun I" mit allen Requisiten, Kleidern und anderen Materialien einen Tag vor den anderen los, um in Burna, wo wir unsere Theatervorstellung vorführten, schon einmal alles vorzubereiten.
Nach zwei Tagen Fahrt kamen wir an einem unbekannten schwebenden Felsen vorbei, von dem wir annahmen, dass er unbewohnt sei. Als wir näher kamen rummste es plötzlich auf dem Schiff, als wenn wir von etwas getroffen worden wären. Die Drillinge und ich rannten sofort zur linken Reling um nachzusehen was uns dort getroffen hatte. Wir sahen, dass eine große Harpune in unserem Rumpf steckte, an deren Ende ein Tau befestigt war. Am anderen Ende des Taus war eine Kanone mit einem großen Gewinde, welche auf dem scheinbar doch nicht so unbewohnten Felsen stand. Um die Kanone herum standen ein paar Gestalten. Nun gab es einen Ruck und wir bewegten uns langsam seitwärts auf die Insel zu. Doah, Loah und Noah rannten in den Rumpf unseres Luftschiffes um die Harpune wieder zu entfernen. Ich stand weiterhin wie geschockt an der Reling und sah wie sich die Neptun I immer weiter dem Land näherte. Voller Spannung fragte ich mich ob die Drillinge es wohl schaffen würden die Harpune zu lösen, bevor wir für die Leute auf dem Felsen in greifbare Nähe rücken. Nun rannte ich auch in den Rumpf hinunter um den Dreien zu helfen. Doch als ich unten ankam, standen die nur da und meinten, dass man dies vergessen könne. Die Harpune ließe sich durch ihren Widerhaken in der Eile nicht lösen. Ich schlug den Drillingen vor, dass sie sich verstecken sollten und ich draußen versuche mit diesen Leuten zu reden. Sie waren einverstanden.
Teil 2 folgt in Kürze...
ciao euer proggi
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-07-12 16:48:03 mit dem Titel Proggi über: "Piraten in Burna" (Teil 2)
Als wir auf dem Land aufsetzten kamen die Gestalten von der Kanone sofort an Deck. Sie griffen gleich mit Schwertern an. Ich wurde von ihnen bewusstlos geschlagen und auf das Land gebracht. Als ich kurze Zeit später wieder zu mir kam, sah ich in weiter Ferne unser Luftschiff davonfliegen.
Ich begann den Felsen zu erkunden, machte mir aber die ganze Zeit Sorgen um Doah, Loah und Noah. Was ist wenn diese Leute, die offenbar Piraten waren, die Drei gefunden haben? Ich begann mir Vorwürfe zu machen. Hätte ich sie nicht allein lassen sollen? Hätte ich nicht gesagt, dass sie sich verstecken sollen, wären sie jetzt vielleicht hier bei mir. Was soll ich jetzt nur machen? Fragte ich mich. Plötzlich entdeckte ich ein Luftschiff, welches den Anschein hatte, dass es eine Notlandung an diesem Felsen gemacht hatte. An ihm wehte eine Piratenflagge. Es muss also das Schiff von den Piraten gewesen sein, welche uns überfallen hatten. Ich ging an Bord um nach Gegenständen zu suchen, mit denen ich auf mich aufmerksam machen könnte. Schließlich würden in einem Tag die anderen Mitglieder der Theatergruppe mit der Neptun II die gleiche Route nach Burna nehmen und hier vorbeikommen. Ich dachte mir, dass es am besten wäre, wenn ich große Tücher nehme, die ich dann auf dem Felsen ausbreite. Ich begann in den Kajüten zu suchen, da es dort ja Bettlaken geben müsste. Ich hatte Glück, ich fand genügend Laken. Außerdem fand ich einen Zettel, auf dem ein Plan notiert war. Der Plan musste von den Piraten sein und beschrieb, wie man in Burna unbemerkt eindringen könnte und Prinzessin Burnesia entführen würde. Nun war mir klar was die Piraten vorhatten.
Es wurde langsam dunkel und ich beeilte mich damit die Laken vor dem Schiff so auszubreiten, dass man von oben "SOS"
lesen konnte. Danach legte ich mich in eins der Betten des Piratenschiffes. Am nächsten Morgen ging ich in die Vorratskammer, um zu schauen, ob noch etwas Nahrung dort war. Da die Piraten vergaßen ihre Güte mit an Bord der Neptun I zu bringen, konnte ich nach Lust und Laune alles essen, was ich wollte.
Gut gestärkt ging ich nach draußen zu den Laken. Dort wartete ich lange Zeit und hoffte, dass die Neptun II hier vorbeikommen und mich mitnehmen würde. Gegen Mittag war ein kleiner schwarzer Punkt am Himmel weit weg zu sehen. Als er sich näherte, erkannte man, dass es ein Luftschiff war. Ich nahm ein Fernrohr, dass ich auf dem Piratenschiff gefunden hatte und sah hindurch. Ich erkannte, dass die Neptun II war und war sehr gespannt, ob sie meinen Hilferuf entdecken würden. Das Luftschiff näherte sich langsam dem Felsen und als es dann im Sinkflug auf mich zukam, war ich sichtlich erleichtert.
Nach der Landung kamen zwei unserer Theatergruppe von Bord und liefen auf mich zu. Als sie mich erkannten, waren sie sehr erstaunt, da sie mich am wenigsten erwartet hätten. Ich erzählte allen, was vorgefallen war und dass wir nun so schnell wie möglich nach Burna müssten um die Prinzessin und die Drillinge zu retten. Daraufhin machten wir uns alle sofort auf den Weg.
Am nächsten Morgen war am Himmel in weiter Ferne ein eiförmiges Gebilde zu erkennen. Wir näherten uns dem Gebilde. Es war der Stadtstaat Burna. Man erkannte eine große Stadt, welche auf einem riesigen eiförmigen Felsen errichtet worden war.
Teil 3 folgt in Kürze...
ciao euer proggi
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-07-12 16:57:13 mit dem Titel Proggi über: "Piraten in Burna" (Teil 3)
Wir legten mit Neptun II in dem Luftschiffhafen von Burna an. Wir stiegen alle von unserem Schiff herunter und sahen, dass die Bürger der Stadt in heller Aufruhr waren. Uns war sofort klar, dass die Piraten damit etwas zu tun hatten. Wir befragten einen vorbeilaufenden Passanten nach dem Weg zum Sitz des Königs. Wir hatten Glück, denn der Passant war ein Vertrauter des Königs und wir erzählten ihm von dem Plan der Piraten. Wir wurden nun zu König geführt, bei dem wir überraschender Weise die Drillinge Doah, Loah und Noah antrafen. Sie freuten sich sehr uns zu sehen und erzählten davon, wie sie sich versteckt hatten, so dass die Piraten sie nicht entdecken konnten. Sie erklärten uns, dass die Piraten, um Prinzessin Burnesia zu entführen, sich als die Theatergruppe ausgegeben hat. Bei der Vorstellung heute morgen haben sie sich die Prinzessin geschnappt und auf die Bühne geschleppt. Danach verschwanden sie. Die Zuschauer und der König dachten es würde zur Show gehören. Doch dann sind die Drillinge aus ihrem Versteck gekrochen und haben den König alarmiert, dass dies nicht die Theatergruppe sei.
Der König informierte uns nun darüber, dass sich der Piratenchef mit zwei seiner Gefolgsleute und der Prinzessin in dem Vorratslager unter der Stadt verbarrikadiert hatte. Der Rest der Piraten hatte sich auf der Neptun I verschanzt. Durch den Plan, den ich auf dem Piratenschiff gefunden hatte, wusste ich, was ich dem König auch erzählte, dass sie mit der Neptun I an dem Luftschiffhafen des Vorratslagers gelangen wollten und von dort aus mit der Prinzessin fliehen.
Die Neptun I stand noch im Hafen der Stadt, also machten sich einige Wachen von Burna und die Theatergruppe, außer den Drillingen und mir, auf den Weg dorthin. Doah, Loah und Noah bewaffneten uns mit Schwertern, mit denen wir durch die Schauspielerei sehr gut umgehen konnten und stürmten nach unten in das Vorratslager um die Prinzessin zu befreien.
Vor dem Tor zur Vorratskammer wachten zwei Piraten um welche sich die Drillinge kümmerten. Sie waren ja zu dritt und hatten somit gute Chancen zu gewinnen. Währenddessen ging ich in die Vorratskammer hinein und war sehr gespannt, was ich dort vorfinden würde. Ich sah wie der Piratenchef sich über die ganzen Lebensmittel hermachte. Neben ihm war Prinzessin Burnesia an einem Pfahl gefesselt. Ich forderte den Piratenchef zu einem Duell heraus. Zum Kampf hatte er einen Säbel, mit dem er sehr schnell und flink war. Ich hingegen hatte ein Schwert mit langer scharfer Klinge, mit dem ich etwas Abstand zum Gegner hatte, so dass dieser mich schlecht treffen konnte.
Das Gefecht begann. Unsere Klingen trafen sich Schlag auf Schlag. Es sah so aus, als ob ich gewinnen würde, doch der Piratenchef wurde immer besser. Wir näherten uns dem Luftschiffhafen des Vorratslagers und ich erkannte, wie dort die Neptun I landete. Ich bekam einen Schreck, da ich dachte dass es die anderen nicht geschafft hatten die Piraten zu besiegen. Da kamen plötzlich Doah, Loah und Noah in das Vorratslager. Wenigstens sie hatten es geschafft, habe ich mir gedacht. Noah begann die Prinzessin zu befreien und lief in Richtung Neptun I. Ich dachte mir, dass der Piratenchef und Doah und Loah mir folgen würden und wir auf dem Schiff eine größere Chance hätten zu gewinnen, da wir uns dort besser auskannten als die Piraten. Und die anderen drei folgten mir. Auf dem Luftschiff ging der Kampf zwischen mir und dem Piratenchef weiter. Doah und Loah schauten auf dem Schiff nach den anderen Piraten, die sie aber nicht fanden. Stattdessen sahen sie die restlichen Mitglieder der Theatergruppe. Doah klärte mit ihnen, was geschehen war und Loah eilte mir zur Hilfe, denn der Piratenchef gewann immer mehr die Oberhand. Schließlich stand ich mit dem Rücken zur Reling, kurz davor in die Tiefe zu stürzen. Vor mir stand mein Gegner und bedrohte mich mit seinem Säbel. Da stieß plötzlich eine Klinge durch seinen Körper. Der Piratenchef stürzte mit dem Schwert im Bauch nach vorn. Ich sprang schnell zur Seite und er flog über die Reling in die Tiefe. Nun sah ich Loah, der ihm das Schwert in den Rücken gerammt hatte.
Da habe ich wohl mächtig Glück gehabt.
Nun kam auch Noah mit der befreiten Prinzessin und wir flogen alle gemeinsam hoch in die Stadt zum König. Viele Danksagungen später führten wir am Nachmittag unsere Theatervorstellung auf. Danach wurden wir, die Theatergruppe mit ihren Familien zu einem großen Fest zur Rettung von Prinzessin Burnesia nach Burna eingeladen.
Morgen werden die anderen der Theatergruppe hier in Alonia eintreffen und dann werden wir alle gemeinsam nach Burna gehen."
Ich hoffe meine Geschichte hat euch gefallen.
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Schlaf. Mit. Mir.
Pro:
Schlafen lädt die \"Akkus\" wieder auf
Kontra:
Auf die richtige Dosis kommt es an
Empfehlung:
Ja
*** Vorspiel ***
„Schlaf ist die Erholung der Seele. Das Nicht-Einschlafen-Können, das Recht des Herzens.“ (Damaris Wieser, *1977, deutsche Lyrikerin und Dichterin)
Die wohl berühmteste Schläferin war einmal Dornröschen. Von der Spindel gepiekt, fiel sie in einen hundertjährigen Schlaf, und von einem Prinzen geweckt, fiel sie – noch immer frisch und knackig – in die Arme desselben. Aber so etwas gibt es bekanntlich nur im Märchen. Die Realität sieht deutlich anders aus. Zum Beispiel so.
*** 1.Akt ***
Mein Name ist Mike Meyer. Ich bin vierundzwanzig Jahre alt, komme aus Frankfurt an der Oder und bin Matratzen-Tester. Nein, das ist kein Witz. Wirklich, ich teste Matratzen. Und zwar in aller Öffentlichkeit. Vor einigen Wochen, nämlich, stand ich wieder einmal mit meiner Nummer in der Hand auf dem Flur vom Arbeitsamt. An diesem Morgen ging ein Mann mit Brille und Stirnglatze durch die Reihen und fragte, ob jemand Interesse an einem gut bezahlten Job hätte. Eine mehr als ausgelutschte Formulierung, hinter der sich oft nur heiße Luft verbirgt. Ich meldete mich trotzdem, denn ich bin jung und brauche das Geld.
Unten auf der Straße instruierte er, der sich als Matratzenhändler Mario Müller vorstellte, uns. Jede/r der etwa 35 Freiwilligen bekam eine halbe Matratze umgehängt. Sie war in der Mitte halbiert, so dass man den Kopf hindurch stecken und sich das Ganze um den Körper hängen konnte, so wie ein „Sandwich-Man“. Dazu drückte man uns Flugblätter in die Hand und verteilte uns auf sämtliche Bezirke in der Stadt. Wir sollten nun als „Matratze auf zwei Beinen“ durch Frankfurt/Oder laufen und Passanten über die Vorzüge einer bequemen Matratze aufklären, die möglichst bei „Matratzen Müller“ erworben werden sollte. Kein einfaches Unterfangen.
Zwei Tage lang hielt ich es aus. Am dritten Tag wurde der Job mir einfach zu viel. Vor allem zu viel Frust. Für alles Mögliche sind die Menschen bereit, Geld auszugeben. Für Zigaretten und Alkohol sowieso. Aber Matratzen? Fehlanzeige. Dabei verbringen die meisten Bewohner dieser Stadt den Großteil ihres derzeitigen Lebens im Bett, die wenigste Zeit davon zum Schlafen. Es wird im Bett gegessen, getrunken, geraucht und fern gesehen. Möchte man da nicht auch einmal die alte, schäbige Matratze gegen eine neue, Rücken schonende austauschen? Nö, gaben mir 99,9 Prozent der befragten Passanten zur Antwort, ich muss erst einmal zusehen, dass ich nächsten Monat die Miete bezahlen kann.
Eine neue Geschäftsidee musste also her. Und die hatte ich. Ich wollte den Leuten, ganz Praxis bezogen, vor Augen führen, wie komfortabel es sich lebt, liebt und liegt, wenn man die individuelle Matratze sein Eigen nennt. Die Matratze für das körperliche und seelische Wohlbefinden. Die Matratze als Statussymbol für alle Lebenslagen. Ich erzählte Herrn Müller von meinem Plan, konnte ihn dafür begeistern und setzte ihn noch am selben Tag in die Tat um.
*** 2.Akt ***
Kurz nach neun Uhr des ersten Abends installierte ich eine Web-Cam, die das Schaufenster von „Matratzen Müller“ bestens erkennbar fokussierte. Dann baute ich dort das Modell „Linda“ (Federkern, Misch-Drell, nach Öko Tex Standard 100, 89 Euro) Aufmerksamkeit heischend auf, um mich wohnlich einzurichten. Ein kleiner Fernseher in der Ecke, einen Stapel Bücher und Zeitschriften samt einer Kanne Tee an der Seite, und schon konnte mein erster Live-Matratzen-Test beginnen.
Es war ein ganz normaler Mittwochabend, und vor dem Schaufenster an der viel befahrenen Strasse ging alles seinen normalen Gang. Ab und zu kam ein Frührentner in Fliegerseide vorbei, um seinen Kampfhund-Fake Gassi zu führen. Hin und wieder ein paar Jugendliche, die eine leere Bierdose hin und her kickten. Aber schon nach einer halben Stunde entdeckte man mich, den Matratzentester, und schenkte mir die Aufmerksamkeit, die ich wollte. Natürlich dauerte es nicht lange, bis die Ersten an das Fenster klopften, um sich mit mir zu unterhalten. Doch ich hatte mir bereits – der kluge Mann sorgt vor – Ohropax in die Lauscher gestopft. Auch, um in Ruhe einschlafen zu können. Es war ein anstrengender Tag gewesen, und ich brauchte meinen Schlaf, denn Schlaf entspannt den Körper und lässt die Seele zur Ruhe kommen.
Leider war auch drei Stunden später von Ruhe keine Spur. Zwar hatte sich die wenigen Schaulustigen inzwischen in Ihre Wohnungen begeben, doch ich selbst konnte auf „Linda“ einfach nicht einschlafen.
Im Geiste führte ich mir die Tipps gegen Schlafstörungen vor Augen, die ich kürzlich im Wartezimmer meines Hausarztes in einer Frauenzeitschrift gelesen hatte:
Ein warmes Bad (34°C - 36°C) zur körperlichen Entspannung (z.B. mit Melissen-, Baldrian-, oder Hopfenzusätzen) konnte ich jetzt kaum nehmen, einen Tee aus Melissenblättern hatte ich bereits getrunken. Für den kleinen Abendspaziergang an der frischen Luft war ich zu träge. Außerdem musste ich ja im Schaufenster präsent sein, falls um diese nachtschlafende Zeit doch noch jemand vorbei schaute und das Ganze womöglich als Fake bezeichnete, weil die Testperson nicht anwesend war. Zu spät oder zu reichhaltig hatte ich nicht zu Abend gegessen, ich war jedoch auch nicht hungrig ins Bett gegangen. Während ich weiter grübelte, schlief ich ein...
Groß und gelb prangte derweil mein Werbeslogan für die gesunde Matratze über mir im Schaufenster: „Mach Dir ein paar schöne Stunden – Geh` schlafen.“
*** 3.Akt ***
Am nächsten Morgen konnte ich mich kaum rühren. Alles tat mir weh, besonders der Nackenbereich. Ich beschloss, „Linda“ gegen „Nathalie“ (Taschen-Federkern, Misch-Drell, nach Öko Tex Standard 100, Sommerseite mit kühlender Baumwolle, Winterseite mit hochwertiger Schaf-Schurwolle, 169 Euro) auszutauschen. Zum Glück waren um diese Zeit nur wenige Passanten unterwegs, und so bekamen die potentiellen Kunden von „Matratzen Müller“ nicht mit, wie ich mit schmerzverzerrter Miene meine neue Schlafstatt in Stellung brachte. Den Tag nutzte ich zur Bearbeitung der eingegangen Bestellungen. Die meisten Kunden kauften „Nathalie“ und bestellten über das Internet.
Gegen 21 Uhr machte ich es mir auf „Nathalie“ so bequem, wie es irgend ging und lies mich vom Abendprogramm der Privatsender berieseln. Eine Gruppe japanischer Touristen blieb vor meinem Schaufenster stehen und hielt die Szenerie fotographisch fest. Ich machte mir Gedanken darüber, was Schlaf eigentlich ist und warum wir ihn brauchen. „Bestimmte Körperfunktionen werden heruntergefahren: Blutdruck und Puls nehmen leicht ab, Stoffwechselfunktionen und Körpertemperatur werden heruntergesetzt. Die Reaktion des Körpers auf äußere Reize ist reduziert. Im Gegensatz zur Narkose, jedoch, ist man jederzeit aus dem Schlafzustand erweckbar“ hatte ich auf einer Internetseite zum Thema „Schlafen“ gelesen und dabei auch erfahren, dass man das Schlafen in drei Phasen einteilt, nämlich die Liegezeit (vom Zeitpunkt des Ins Bett Gehens bis hin zum endgültigen Einschlafen), die Non-REM-Phase (abnehmende Gehirnaktivität mit Frequenztiefpunkt nach ca. 40 Minuten) und die REM-Phase (REM = Rapid Eye Movement = „schnelle Augenbewegung“, kann sich 4-6 Mal pro Nacht wiederholen und dauert ca. 20 bis 60 Minuten).
Ein paar Minuten begann meine erste Non-REM-Phase...
*** 4.Akt ***
Am nächsten Morgen fühlte ich mich wie gerädert. Ich hatte sehr schlecht geschlafen und beschloss, mir für diese Nacht eine bessere Matratze aus dem Sortiment zu gönnen: „Antonia“ (3-Zonen-Latexkern, Bezug Doppeljersey, nach Öko Tex Standard 100, Bezug abnehmbar und waschbar bis 60°C, daher auch für Allergiker geeignet, 249 Euro). Während ich die eingegangenen Bestellungen durchsah, schweiften meine Gedanken ab. Warum nur schlief ich die letzten Nächte so schlecht? Am Liegekomfort konnte es doch mittlerweile nicht mehr mangeln. Ich war ein Mensch mit eher niedrigem Schlafbedarf und hatte auch niemals Probleme beim Einschlafen gehabt. Früher schlief ich oft bis mittags, doch ich spürte, dass meinem Körper dieses Maß nicht bekam. Erst als ich regelmäßig zwischen 5 und 7 Stunden pro Nacht schlief, empfand ich es als erholsam und schlief schnell ein und vor allem auch durch.
Herr Müller fragte ich mich nach den ersten Ergebnissen meiner ungewöhnlichen Werbemaßnahme. Ich vermeldete ihm einen leichten Anstieg der Verkaufszahlen, der jedoch auch saisonbedingt eingetreten sein konnte. Im Herbst kaufen die Leute eher eine neue Matratze als im Frühjahr, gerade nach einem heißen Sommer wie diesem, in dem viel geschwitzt wurde.
Mein Chef gab mir noch zwei weitere Nächte zum Matratzentesten Zeit. Danach wollte er das Schaufenster wieder als Ausstellungsfläche für die neuen Modelle nutzen.
*** 5.Akt ***
An diesem Abend bildete sich zum ersten Mal eine regelrechte Menschenmenge vor meiner Schlafstatt. Selbst die Lokalpresse war anwesend. Einer der Redakteure bat mich per Handzeichen nach draußen. Ich folgte seiner Aufforderung, obwohl ich bereits meinen Pyjama trug. Fröstelnd gab ich dem „Frankfurter Anzeiger“ ein Interview, und die Menge verstummte respektvoll, um unser Gespräch zu belauschen. Ich erklärte dem Redakteur, wie es zu dieser Werbe-Idee gekommen war und wurde nicht müde, ihm die Highlights aus dem Sortiment von „Matratzen Müller“ zu nennen. Nebenbei verteilte ich Werbezettel an die Passanten. Der Redakteur machte noch ein paar Fotos, und ich durfte mich wieder in das Schaufenster begeben. Jetzt war mir die Menge egal. Ich schob erneut ein Paar Ohropax in meine Ohren, und das letzte, an das ich vor dem Einschlafen dachte, war ein alter Kinderreim:
Müde bin ich Känguruh,
Mache meinen Beutel zu,
Lege meine Ohren an,
Dass ich besser schlafen kann.
Es war eine unruhige Nacht, die schlimmste seit meinem Live-Matratzen-Test. Ich wälzte mich hin und her, legte mich auf den Rücken, dann wieder auf den Bauch, lag in Embryo-Stellung auf der Seite, aber ich konnte einfach nicht wieder einschlafen. Drei Uhr siebzehn, zeigte die Digitaluhr an der Wand über dem Verkaufstresen. Ich war glockenhellwach. Dann dämmerte ich leicht weg. Und beim nächsten Aufwachen war es 4:41 Uhr.
Ich musste an meine Verwandten in den USA denken. Eigentlich könnte ic hmich dort auch mal wieder melden. Sechs Stunden zurück...das heißt, es ist dort 22:41 Uhr. Na, die schlafen jetzt vielleicht auch schon. Wieso eigentlich „auch“?
*** Letzter Akt ***
Um 7:05 Uhr stand ich schließlich auf und holte mir „Josephine“, das Premium-Modell unter den Matratzen. Eine 7-Zonen-Latex-Matratze mit 10 Jahren Garantie. Hochflexibel und hochkomfortabel. 499 Euro. Völlig gerädert kochte ich mir einen Kaffee, wusch mich notdürftig, zog mich an und machte mich an die Auftragsbearbeitung der Internetbestellungen. Wieder ein leichtes Plus zum Vortage, aber auch das konnte mich nicht aus meiner Lethargie reißen.
Ich recherchierte im Internet zum Thema „Schlafstörungen“ und fand Jet Lag (die Schwierigkeit, bei längeren Flugreisen mit der Zeitumstellung zurecht zu kommen), Schlafapnoe (eine Atemregulationsstörung mit Atempausen von mindestens zehn Sekunden Dauer im Schlaf und mehr als zehn Atempausen pro Schlafstunde) und die tödliche Fatal Familial Insomnia (FFI, eine äußerst selten familiär vorkommende Erkrankung, für die das mutierte Prionenprotein-Gen verantwortlich ist). Doch keines der Symptome traf auf mich zu.
Unter „Schlafwandeln“ fand ich auch keinen Anhaltspunkt. Ich schloss mich abends immer im Geschäft ein, und meine Füße waren sauber, ohne jeglichen Hinweis auf nächtliche Unternehmungen.
Irgendwann am Nachmittag gab ich es auf, Ursachenforschung zu betreiben. Ich richtete „Josephine“ zum Schlafen her, dekorierte das Schaufenster erneut um und freute mich darauf, dass ich ab morgen wieder in meinem Bett in gewohnter Umgebung schlafen durfte. Und bestimmt würde ich dann auch wieder durchschlafen.
Über den PC druckte ich ein A1-Poster aus, auf dem Tipps für den gesunden Schlaf standen:
- Im Schlafzimmer ausreichend lüften
- Ruhe und Dunkelheit im Zimmer, Raumtemperatur nicht über 18°C
- Regelmäßige Schlafenszeiten
- Kein Sport unmittelbar vor dem Schlafengehen (außer ...)
- Ein „Schlaf-Ritual“ einhalten (besonders bei Kindern)
- Am allerwichtigsten: Ein gutes Bett und EINE GUTE MATRATZE.
Zum Beispiel: 7-Zonen-Latex-Matratze „JOSEPHINE“
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Kurz nachdem die letzten Kunden den Laden verlassen hatten, legte ich mich erneut hin. Ich nahm ein Buch zur Hand. Die Menschenmenge draußen interessierte mich schon lange nicht mehr. Nach einer halben Stunde legte ich das Buch zur Seite und schlief ein. Eine weitere halbe Stunde später wachte ich wieder auf. Nein, bitte nicht noch eine Nacht wie die letzte! Ich war doch so müde.
+++ Nachspiel +++
Plötzlich vernahm ich ein zaghaftes Klopfen an der Tür zum Lieferanteneingang. Ich stand auf und öffnete sie. Vor mir stand meine Freundin. Sie hatte eine Reisetasche dabei und lächelte. „Darf ich reinkommen?“ „Aber sicher.“ Wie selbstverständlich zog sie sich im Schein der Schreibtischlampe aus und legte sich in mein Bett. „Komm...“ Ohne ein Widerwort legte ich mich dazu und schmiegte mich an sie.
Was dann geschah, weiß ich nicht. Ich muss sofort eingeschlafen sein. weiterlesen schließen -
Die kleine Raupe
15.01.2005, 13:10 Uhr von
awassa
Ich heisse Karo & bin 25 Jahre alt. Zur Zeit mache ich eine Umschulung zur Luftverkehrskauffrau u...Pro:
xxx
Kontra:
xxx
Empfehlung:
Ja
Durch Zufall habe ich meine erste selbstverfasste Kurzgeschichte auf dem PC entdeckt beim Löschen älterer Dateien die man nicht mehr braucht ;-)
Damit sie nicht verschüttet geht, verewige ich sie bei Ciao! :-)
Ich habe mir diese Geschichte auf dem Nachhauseweg von der Kita ausgedacht, da mein Sohn immer geschichten hören wollte und so hab ich begonnen zu reimen... und weil es mir selbst so gut gefiel, habe ich mich zu hause gleich an den PC gesetzt und sie niedergeschrieben *grins*
mein Sohn fand die geschichte immer wieder schön, habe sie ihm auch schon desöfteren aufgesagt... nur irgendwie geriet sie auf meiner fstplatte in vergessenheit, heute gibts dies als gute-Nacht-geschichte :-)
Also vielleicht auch mal was für eure Kleinen???
Na dann viel Spaß beim lesen, würde mich über Urteile dazu freuen!!! :-)
______________________________________
Es war einmal eine kleine Raupe,
ganz häßlich, dick und rund,
sie wohnte in einem großen Garten,
mit anderen Insekten am Bodengrund.
Dort gab es Spinnen, Frösche und Schnecken,
Ameisen, Grillen und Bienen.
Doch die Raupe hatte nicht viele Freunde,
sie war die Häßligste von ihnen.
Sie wurde runder und runder,
ward von den andren geneckt.
Da wurde sie sehr traurig,
und hat sich versteckt.
Tief in eine Blume kroch sie hinein,
dort wollte sie bleiben,
für immer allein...
Nach Tagen fiel dies den Insekten auf.
Da fragte die Grille:
"Wo ist die Raupe mit dem dicken Bauch?"
Der Frosch sprach "Na vielleicht ist sie fortgelaufen."
Da meinte die Schnecke
"Wir sind ja ein mieser Haufen!
Sie war doch sehr nett aber wir warn gemein"
Da fragte das Bienchen
"Wo kann sie nur sein?"
Am nächsten Morgen tauchte ein Schmetterling auf.
Er war wunderschön, ganz gelb mit bunten Punkten drauf.
Alle Insekten waren erstaunt!
Wo der Schönling herkam,
war keinem bekannt.
Da sprach das Tierchen:
"Ihr wißt nicht wer ich bin?
Ich wurde aus der häßlichen Raupe ein Schmetterling!
Ich schlüpfte traurig in eine Blume hinein,
und wollte für immer fort von Euch sein.
Heut morgen dann bin ich wieder erwacht
und konnt es nicht fassen
*die ganze Pracht!*
Nun bin ich das stolzeste Insektentier,
ich bleib jetzt für immer,
lauf nicht mehr fort von hier!"
Die Insekten jubelten alle vor Glück!
Die Biene, der Frosch, alle waren verzückt.
Aus der häßlichen Raupe ward ein Schmetterling!
Und er war immer noch nett,
was für ein Ding!
Und die Moral von der Geschicht:
Beurteile die anderen
nach ihrem Aussehen nicht!
*Autor: Karo K.
*verfaßt am 02.10.03 weiterlesen schließen -
Pack die Schnecke ein, Schatz - wir gehen mal umsonst essen
09.05.2002, 15:18 Uhr von
SchwarzeRosen
Erfahrungen unterschiedlichster Art zu machen gehört zu meinem Leben, und selbst wenn manche schm...Pro:
Kostenfrei geschlemmt; Nachtisch und Aperitif gabts noch extra obendrauf
Kontra:
Wenn man auf die Schnecke beissen würde, fänd ich das ganz schön grusig
Empfehlung:
Nein
Ich erzähl' euch mal ein Märchen...
…die fantastische Reise einer abenteuerlustigen Salatschnecke
Meine Mama brachte mich und meine Geschwister auf dem Land zur Welt weil unser Vater beschlossen hatte, dass dies für uns Kleinen besser war, als in einer hektischen Stadt aufzuwachsen.
Seine eigene Jugend hatte er dort verbracht und sich damals geschworen, dass seine Nachkommen ihr frühes Leben wohl behütet verbringen sollten.
Er kannte die Stadt genau und wusste nur zu gut, dass dort überall Gefahren lauerten denn er selbst hatte dem Tod schon zweimal ins Auge gesehen.
Bei einem Landausflug den Paps mit meinen Grosseltern im April letzten Jahres gemacht hatte, kroch meine Mami zufällig an ihm vorüber und er verliebte sich sofort unsterblich in ihre zarten Fühler mit dem kleinen schwarzen Punkt, wie er uns später immer wieder gerne und mit glitzernden Augen, am Lagerfeuer erzählte.
Ihre Liebe war so gross und tief, dass sie sich nie mehr trennen wollten und sie beschlossen bereits nach einem Tag, dass sie Hochzeit feiern wollten.
So luden sie alle Verwandten ein und wurden dann am 2. Maiwochenende von einem Priester der Weinbergschnecken getraut.
Zu der wunderschön zelebrierten Hochzeit unter einem blühenden Süsskirschbaum reisten alle Verwandten an um das junge Brautpaar zu beglückwünschen, und feierten gemeinsam ein rauschendes und allzeit unvergessliches Fest.
Da die beiden den grossen Wunsch hatten einer ganzen Schar süsser Schnecken das Leben zu schenken, musste Papi nach einer geeigneten Bleibe Ausschau halten und entdeckte bei seinen Reisen durch die nähere Umgebung schon nach kurzer Zeit ein idyllisch gelegenes Haus inmitten eines wunderschönen Gartens voll blühender Blumen und prächtiger Bäume.
Mit dieser wunderbaren Neuigkeit im Gepäck eilte er so schnell er konnte zu meiner Mutter. Sofort wurden alle Habseligkeiten zusammen geschnürt und beide zogen schon am nächsten Tag in ihre neue Behausung ein, dort wo ich und meine Geschwister dann das Licht der Welt erblicken sollten.
Als der kalte Winter kam, hatte Mami bereits liebevoll ein kuscheliges Zuhause eingerichtet.
Das Haus war gross und warm und das reinste Schlaraffenland, denn überall wuchsen die verschiedlichsten und saftigsten Salate der ganzen Umgebung.
Im darauf folgenden Frühjahr kamen dann ich und meine vielen Brüder und Schwestern zur Welt.
Wir hatten vor unserem wundervollen Haus einen riesigen Garten mit einer schönen Laube für den Sommer, und spielten dort sehr oft ausgelassen mit den schönen Schmetterlingen und lustigen Marienkäfern.
Des Abends vor dem Schlafengehen erzählte uns Papa immer von seinen Abenteuern die er in der fernen Stadt erlebt hatte.
Ich liebte es wenn er seine Pfeife nahm, denn das war dann immer ein Zeichen dafür, dass er uns wieder eine dieser spannenden Geschichten erzählten würde, die ich so sehr liebte.
Er sprach von riesigen Kisten die in einem für Schnecken kaum vorstellbaren Tempo auf runden Rädern durch die Stadt rollten, und von Gegenden in denen es keine Blumen oder Bäume gab und auch….von den Menschen, die dort zu abertausenden lebten.
Die Menschen kannten wir ja schon von hier, aber:
„In der Stadt leben sehr gefährliche Menschen, Kinder“, erzählte er uns eines Abends vor dem Schlafengehen, mit einem leichten Zittern in der Stimme und fuhr leise flüsternd fort:
„Wir Schnecken sind eine wahre Delikatesse für diese Barbaren.“
Einige von den Kleineren rückten näher zusammen „Nachdem sie uns grausam getötet haben, servieren sie uns in Knoblauchbutter mit Weissbrot und essen uns genüsslich auf.“
„Diese gruselige Geschichte hat mir mein Vater erzählt und sein Vater erzählte sie ihm“, sprach er, uns mahnend anschauend weiter: „Seit Generationen wird sie den Kindern weitergegeben so, wie ihr sie eines Tages an die euren weitergeben werdet.“, sagte Papa mit einem sehr ernsten Unterton in der sonst so sanften Stimme.
„Allerdings ist überliefert worden“, fügte er am Ende hinzu, „dass die Menschen diese grausamen Taten nur an unseren Verwandten den Weinbergschnecken vollziehen“, „aber man könne ja nie wissen ob dies nur eine falsche Annahme sei.“
Jede dieser Weinbergschnecken hatte ein eigenes Häuschen und lebte selbst in kalten Wintern meist im Freien. Viele von ihnen waren deshalb sehr hochnäsig und eingebildet und schauten auf uns Salatschnecken herab.
Doch was nütze ihnen das schon gegen die Gier der Menschen??
„Sollten die sich doch einbilden was sie wollen, wenn sie im Kochtopf landen, verging ihnen das bestimmt ganz schnell und sie wünschten sich dann unter Garantie, doch lieber als einfache Salatschnecke geboren zu sein“, schoss es mir jedes Mal durch den Kopf, wenn eine von ihnen mal wieder ihre Fühler vor mir rümpfte.
Aber so recht glauben wollte ich Paps Geschichte doch nicht und ich beschloss, es eines Tages selbst herauszufinden, denn die Stadt kennen zu lernen reizte mich trotz all der Gefahren die dort lauern sollten, ganz gewaltig,.
Was sollte mir schon gross passieren, ich war ja keine dieser von den Stadtmenschen begehrten Weinbergschnecken.
Es war jetzt Mitte April und ich konnte meine Neugierde kaum noch im Zaun halten.
Ohne jemandem auch nur ein Sterbenswörtchen zu sagen plante ich meine abenteuerliche Reise in die Stadt für das kommende Wochenende.
Am 20. April sollte es losgehen.
Die hier lebenden Menschen ernteten jeden zweiten Tag die saftigen und dicken Salatköpfe und verstauten sie in Steigen, die sie danach in riesige rollende Kisten, die sie Autos nannten, hineinluden.
Von Paps Erzählungen her wusste ich, dass diese Autos immer in die Stadt fuhren.
Ich brauchte mich also nur noch in einem der grössten Salate zu verstecken und schon konnte mein Abenteuer beginnen.
Meine Rückreise war ja auch gesichert denn ich musste ja nach zwei Tagen lediglich wieder unbemerkt in das Auto zurück, dass die neuen Salatköpfe brachte. Wie ich das ohne mein schützendes Salatversteck anstellen sollte wusste ich zwar jetzt noch nicht so genau, aber mir würde dann schon was Passendes einfallen.
Die Tage vergingen wie im Fluge und Freitagnachts als alle tief und fest schliefen schlich ich unbemerkt davon, um mich am darauf folgenden Tage auf meine abenteuerliche Reise zu gegeben.
Einer der Lollo-Rosso-Salate entsprach genau meinen Vorstellungen von einem geeigneten Versteck denn seine Blätter waren so gewellt, dass es ein Leichtes war sich tief unter ihnen zu verbergen.
In dieser Nacht würde ich bestimmt kaum ein Auge schliessen können, denn mein kleines Herz pochte ganz wild vor Aufregung. Ich versuchte mir ein wenig vorzustellen wie es sein würde, und was ich alles erleben sollte. Es wollte mir jedoch nicht so recht gelingen denn meine Gedanken tropften nur umher wie der frühmorgendliche Tau in einem Spinnennetz.
Angst hatte ich keine… okay, aber nur ein ganz kleines bisschen.
Mama sagte immer, dass Sonntagskinder Glückspilze seien, und ich war ein Sonntagskind.
Da konnte doch nun wirklich nichts schief gehen.
Irgendwann fielen mir dann wohl doch die Augen zu, denn als ich erwachte befand ich mich bereits auf dem Weg in die Stadt.
Die Reise verlief ohne Zwischenfälle und genug zu essen hatte ich ja auch. Ganz ohne Zweifel war eine Autofahrt nicht die übliche Fortbewegungsart einer Schnecke, denn es war hier zugegeben auch überaus holprig. Auch war es hier drin ohne die frische Luft recht stickig. Aber was tut man nicht alles um seine Schneckenträume zu verwirklichen.
Sehr schnell bemerkte ich, dass ich in zwar in dieser Steige alleine, aber hier in diesem Auto nicht die Einigste Schnecke war.
Auch andere hatten sich dazu entschlossen die Stadt zu besuchen und manche davon wollten dort sogar ihr Glück versuchen und für immer dort bleiben.
Alle redeten wild durcheinander und waren genauso gespannt wie ich, was sie dort erwarten würde.
Immer wieder hielt der Wagen an und ich lugte einmal neugierig unter einem Blatt hervor um zu sehen was da denn so passierte. Ich beobachtete, dass eine Türe geöffnet wurde und jedes Mal ein paar Kisten ausgeladen wurden, bevor es weiterging.
Jedes Mal wenn eine Schnecke das Auto verliess wünschten wir uns gegenseitig Glück
Zum Schluss wurde es mir dann doch noch ein wenig mulmig, denn nun waren erstens nicht mehr viele Kisten übrig und zweitens war ich als Letzte übrig geblieben.
Nun würde auch meine Reise bald enden und mein Abenteuer ‚Stadt’ beginnen.
Sicher waren meine Eltern bereits in Sorge um mich, aber ich würde ihnen alles erklären, wenn ich in zwei Tagen wieder zuhause war.
Meine Neugierde war immer schon viel grösser gewesen, als meine Angst vor den Konsequenzen.
Der Wagen hielt so ruckartig an, dass ich ein Stück tiefer purzelte. Ich versteckte mich hastig ganz unten in meinem Lollo-Rosso und atmete tief durch.
Ein leichtes Schaukeln verriet mir, dass ich nun angekommen sein musste.
Ich hörte viele menschliche Stimmen reden, aber manche verstand ich trotz grösster Anstrengung ganz und gar nicht.
Dann endlich wieder eine Sprache die ich kannte.
„So da sind wir: Taverne Athen Ingelheim.“ „Die letzte Lieferung für heute, und dann nichts wie nach Hause zurück.“.
Genug Information für mich, denn nun wusste ich wenigsten wo ich gelandet war.
In der Stadt mit Namen Taverne Athen….. wow, das klang wahnsinnig interessant….
Meine Güte war ich aufgeregt, als jemand erneut die Kiste schnappte und sie durch ein weisses, schmiedeeisernes Tor trug.
Es ging durch einen Hof, geradewegs in einen grossen Raum, in dem lauter komische Sachen mit Stielen, Ritzen und Löchern an den Wänden hingen, Töpfe, Pfannen, Schüsseln und Teller herumstanden, alles übrige Silber war und es hier und da brutzelte und kochte.
Diese Menschen sahen zwar gar nicht böse aus, aber verstehen konnte ich immer noch kein Wort von dem was sie sagten. Alle hatten lustige weise Kappen auf den Köpfen, flach und hoch und waren ziemlich hektisch irgendwelche Dinge am tun.
Vielleicht war es doch keine so gute Idee gewesen hierher zu kommen, denn ich schien ja geradewegs dort gelandet zu sein, wo man unsere Verwandten die Weinbergschnecken zubereitete.
In einer Küche nämlich.
„Hoffentlich komme ich hier wieder mit heilen Fühlern“ dachte ich gerade, als ich merkte dass sich mein Lollo-Rosso plötzlich in die Lüfte schwang, und konnte mich gerade noch im letzen Moment an einem Blatt festsaugen.
Einer der Menschen hatte ausgerechnet meinen Salat aus der Steige herausgenommen und ihn auf einen Tisch gelegt.
Ich zitterte am ganzen Leib, denn jetzt wurde es ganz schön brenzlig für mich.
So schnell ich konnte kroch ich in die tiefste Spalte des Salates hinein, denn dieser Mensch begann nun auch noch damit, alle Blätter abzuzupfen.
Die Warnungen meines Vaters, die Leidensgeschichte der Weinbergschnecken,….. alles schoss mir wie ein Blitz durch den Kopf und….mir schwanden die Sinne.
Endlich hatte diese nicht enden wollende und nervenzerreissende Zupferei ein Ende.
Ich träumte von dem herrlichen Leben auf dem Lande, den duftenden Blumen, meinen Geschwistern, den bunt schillernden Schmetterlingen und den lieben Marienkäfern.
Als ich wieder zu mir kam hatte ich diesen garstigen und gefährlichen Raum verlassen.
Alles schien auf einmal ganz anders zu sein.
Überall gedämpftes Licht, freundliche, lachende Stimmen und melodische Musik.
Sollte das der Schneckenhimmel sein um den sich die Geschichten ranken??
Ich beschloss, mich zunächst ganz ruhig zu verhalten und erst einmal abzuwarten, denn ich steckte ja trotz allem immer noch in einem gewellten Salatblatt.
Um meine Umgebung aus sicherer Entfernung und ohne entdeckt zu werden zu beobachten konnte ich ja immer noch ein kleines Loch in den Salat fressen und hindurch schauen.
Nach einiger Zeit begann ich dann auch ganz vorsichtig und weil nichts weiter geschah damit, mich durch das Blatt zu nagen und was ich sah verschlug mir fast den Atem.
Durch das Loch erkannte ich, dass ich mich auf einer silbernen Platte befand, die auf einem Tisch stand. Neben meinem Salatblatt konnte ich noch mehrere Stücke lecker riechendes Fleisch und Reis erkennen.
Offensichtlich war dies alles das Essen eines jungen Paares, das schwatzend und lachend an diesem Tisch sass und sich Dinge von meinem Silbernen Tablett auf die Teller lud.
Überall in dem Raum hingen kleine Vasen mit lustigen Zeichen und Figuren, Bilder oder bunte Teppiche an den Wänden oder standen Figuren aus weissem Stein herum. Ich konnte auf dem Tisch auch Gläser mit einer schillernden roten Flüssigkeit erkennen und erinnerte mich sofort an eine Gute Nacht Geschichte meines Vaters.
Das würde wohl eins der Lieblingsgetränke der Menschen sein, dass wenn ich mich recht erinnerte, Rotwein hiess.
Meine Furcht verflog ein wenig, denn ich konnte ja hier zumindest in keinem Kochtopf landen. Auch war hier nirgends ein Weinbergschneckenhäuschen zu sehen oder aber ihr Wehklagen hören.Schnell kam mein Mut zu mir zurück und ich beschloss aus dem Blatt heraus zu kriechen um die Gegend zu erkunden.
Das Licht war leicht schummrig und keiner würde mich so schnell entdecken können, wenn ich mich im Schneckentempo bewegen würde.
Dachte ich in meinem jugendlichen Leichtsinn, denn ich hatte ja nicht mit der Aufmerksamkeit der jungen Leute die am Tisch sassen, gerechnet.
Ich hatte mich ganz leise und vorsichtig aus den Kräuseln herausgewunden und wie ich dachte unbemerkt auf den Tisch plumpsen lassen als es passierte:
Ein Schatten kam plötzlich und völlig unerwartet über mich und ich konnte gerade noch so, meine Fühler einziehen.
Kurz darauf griffen zwei Finger nach mir, umschlossen meinen kleinen Körper und legten mich auf dem nahen Teller ab.
Ich bin in diesem Moment vor Angst fast gestorben und dachte schon ich würde zerquetscht oder aufgegessen, aber nichts dergleichen geschah.
Ich lag nur woanders als zuvor.
Ganz langsam schob ich meine Fühler, erst den linken und dann den rechten nach oben und sah mich um.
Die Frau schaute mich ungläubig an und ich hörte sie sagen: Sieh mal Schatz, das ist keine Zwiebel wie ich dachte, sondern eine kleine Schnecke!“ „Sie streckt gerade zwei Fühler heraus.“
„Frechheit, mich mit einem Stück Zwiebel zu verwechseln, das wird ja immer schöner“, sagte ich schwer beleidigt, doch keiner der Beiden verstand mich wohl, denn nun meinte der Mann: „Dann haben wir hier heute wohl umsonst gegessen“, und lächelte die Frau dabei an.
Langsam gings mir wieder besser, denn nun lächelten beide und ich hörte wie sie anfingen zu witzeln.
Die herbeigerufene Kellnerin schaute noch ungläubiger auf mich herab als das junge Paar und ich hätte in diesem Moment alles für ein eigenes Schneckenhaus gegeben, denn ich fühlte mich so angestarrt von drei Augenpaaren, plötzlich so was von nackt, wie nie zuvor in meinem Leben.
Eilig nahm sie den Teller und brachte mich wieder zurück in diese verhasste Küche.
Zusammen mit den Resten die neben mir lagen landete ich dann, begleitet von einer lauten Schimpferei von der ich auch diese Mal kein Wort verstand, in einem Eimer, der vor die Türe gestellt wurde.
Was ich bei hinaustragen noch verstehen konnte war, dass meine Entdecker eine grosse Platte mit leckerem Nachtisch und einen Aperitif bekommen sollten und das komplette Essen auf Kosten des Hauses ging.
Eigentlich hatten die beiden das ja ausschliesslich meiner Neugierde mir zu verdanken.
Gut versteckt und vor weiteren Zugriffen auf der Hut, fuhr ich dann wie geplant zwei Tage später mit dem nächsten Auto, zu meinen Eltern und Geschwistern aufs Land zurück.
Es gab natürlich ein grosses Tamtam, aber letztendlich waren alle froh, dass ich mit dem Schrecken davongekommen war und mir bei diesem Abenteuer kein Fühler gekrümmt wurde.
Seitdem lebe ich mit meiner Familie wieder glücklich und zufrieden auf dem Lande….und weiss nun, dass mir das Stadtleben wirklich nicht gefällt….
…und wenn sie nicht gestorben ist, dann kriecht sie noch heute.
SchwarzeRosen
P.S.
Das nächste Mal gehen wir in ein anderes Restaurant essen und nehmen wieder eine Schnecke mit…*sfg*
Das mit der Schnecke im Essen ist absolut wahr, fragt IHN….der Rest entsprang natürlich meiner Fantasie…und ich hoffe inständig, dass dem neugierigen Schneckchen wirklich kein Fühler gekrümmt wurde…
Die Schnecke war vermutlich im Deko-Salat untergeschlüpft und vielleicht hat sich die Geschichte seitens der Schnecke ja tatsächlich so ähnlich zugetragen;))
Wer weiss……………
P.P.S.
Ich kenne diesen Griechen schon an die 15 Jahre und es war garantiert eine Ausnahme und es war nicht wirklich schlimm, denn wir hatten tatsächlich schon fertig gegessen.
Ich fühle mich durch diesen Vorfall keineswegs abgeschreckt weiterhin dort zu speisen, denn erstens ist das Essen dort vorzüglich und zweitens auch der Service und die griechische Gastfreundlichkeit…. weiterlesen schließen
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