L.A. Crash (DVD) Testberichte

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5 Sterne
(8)
4 Sterne
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3 Sterne
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2 Sterne
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1 Stern
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0 Sterne
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Pro & Kontra

Vorteile

  • klasse Schauspieler, Episodenfilm
  • Schauspieler,ergreifend
  • realistische Aufgreifung gesellschaftlicher Probleme in Amerika, gute und komplexe Story-Line, Einzigartigkeit, emotioanlle Darstellung, herzergreifende Stimmung und Spannung durchweg
  • Intention des Films und Umsetzung, macht nachdenklich, Regieführung, Musik, nicht der übliche Hollywood - Kitsch, kein amerikanischer Patriotismus

Nachteile / Kritik

  • keine
  • keine Ahnung
  • Gewaltszenen (wenn Kinder zuschauen, ansonsten natürlich absolut in Ordung)
  • Gewalt ist nicht positiv . (Gewalt als Kontra) aber manchmal muss man gewisse Umstände aufzeigen (Pro)

Tests und Erfahrungsberichte

  • Die Wahrheit und nichts als die Wahrheit

    Pro:

    siehe Bericht

    Kontra:

    siehe Bericht

    Empfehlung:

    Ja

    Heute möchte ich Euch gerne einen Film, den ich schon vor einigen Jahren einmal gesehen habe und vor zwei Tagen wieder vorstellen. Dieser Film hat mich sehr zum Nachdenken angeregt und ich fand ihn wirklich gut. Deshalb mag ich Euch heute diesen Film etwas näher bringen. Viel Spaß dabei!!!
    ++TECHNISCHE DATEN++
    Titel: L.A. Crash
    Produktionsland: USA
    Entstehungsjahr: 2004
    Länge: 110 Minuten
    Altersfreigabe: ab 12 Jahren
    Sprachen: Deutsch, Englisch
    Untertitel: Deutsch, Englisch
    Bildformat: 2.35:1
    Tonformat: Dolby, PAL, Surround Sound
    Regionalcode: 2

    ++BESETZUNG++
    Sandra Bullock als Jean Cabot
    Jennifer Esposito als

    Kommentare & Bewertungen

    • hilldefill

      hilldefill, 08.06.2010, 18:27 Uhr

      Bewertung: sehr hilfreich

      Hallo von mir ein sehr Hilfreich MFG Hilldefill Uber gegenlesen würde ich mich sehr freuen!

    • Giusi

      Giusi, 28.05.2010, 18:41 Uhr

      Bewertung: sehr hilfreich

      ich fand den auch sehr gut! LG

    • cleo1

      cleo1, 05.05.2010, 21:30 Uhr

      Bewertung: sehr hilfreich

      Danke für Deine Gegenlesungen. So macht Yopi Spaß. LG cleo1

    • Clarinetta2

      Clarinetta2, 05.05.2010, 21:22 Uhr

      Bewertung: sehr hilfreich

      sehr gut geschrieben

  • Unbedingt ansehen!

    Pro:

    Thema +Umsetzung+ Schauspieler

    Kontra:

    -

    Empfehlung:

    Ja

    ~~~~L.A. CRASH~~~~

    wir sind auf der suche nach einer antwort
    wir bewegen uns vorwärts
    wir finden zusammen
    wir entfernen uns voneinander
    wir kollidieren unweigerlich miteinander
    l.a. crash

    Dies sind die einführenden Worte zum Kinotrailer von L.A. Crash, einem der besten Filme die ich in letzter Zeit gesehen habe. Ich bin eigentlich ganz zufällig auf diesen Film gestoßen. Wir waren für ein paar Tage verreist und wollten uns einen gemütlichen DVD-Abend machen, hatten allerdings keine große Auswahl im Discounter nebenan.
    L.A.Crash klang ganz gut im Vergleich zu den anderen Titeln, also packten wir die DVD in den

    Kommentare & Bewertungen

    • catmum68

      catmum68, 16.07.2010, 21:55 Uhr

      Bewertung: sehr hilfreich

      sehr hilfreicher Bericht, LG

    • LiFo

      LiFo, 05.08.2009, 08:51 Uhr

      Bewertung: sehr hilfreich

      Sehr hilfreich! Liebe Grüße, Lifo

    • christianpirker

      christianpirker, 31.07.2009, 12:11 Uhr

      Bewertung: sehr hilfreich

      Sehr guter Bericht! Liebe Grüße, Christian

    • ronald65

      ronald65, 18.07.2009, 13:23 Uhr

      Bewertung: sehr hilfreich

      lg

  • WE’RE ALL LIVIN’ IN AMERICA

    Pro:

    Intention des Films und Umsetzung, macht nachdenklich, Regieführung, Musik, nicht der übliche Hollywood - Kitsch, kein amerikanischer Patriotismus

    Kontra:

    Gewalt ist nicht positiv . (Gewalt als Kontra) aber manchmal muss man gewisse Umstände aufzeigen (Pro)

    Empfehlung:

    Ja

    L.A. Crash


    WE’RE ALL LIVIN’ IN AMERICA
    der Kreis des Teufels


    Ich habe mir den Film L.A. Crash gestern auf DVD angesehen und werde euch heute meine Erfahrungen schildern, die ich während und nach dem Sehen gemacht habe, und welche Gedanken ich mir gemacht habe.



    DIE STORY:


    “It's the sense of touch.
    Any real city,
    you walk.
    You know?
    You brush by people,
    they bump into you.
    In L.A. nobody touches you.
    We’re always behind this metal and glass.
    It's the sense of touch.
    I think we miss that touch so much
    that we crash into each other
    just so we can feel

    Kommentare & Bewertungen

    • rpbm69

      rpbm69, 24.07.2007, 16:47 Uhr

      Bewertung: sehr hilfreich

      Super Bericht, lg aus Ö - Bettina

    • a_lisa

      a_lisa, 24.07.2007, 01:16 Uhr

      Bewertung: sehr hilfreich

      SH und LG Lisa

    • Meyerhoffsche

      Meyerhoffsche, 23.07.2007, 15:49 Uhr

      Bewertung: sehr hilfreich

      Heute wieder sonnige Grüße von M. :)

    • Striker1981

      Striker1981, 21.07.2007, 17:33 Uhr

      Bewertung: sehr hilfreich

      Schön geschrieben ..mfg Striker

  • Lange keinen so schönen Film mehr gesehen!

    Pro:

    Hochkarätige und lange Starbesetzung ! Hat viele Aussagen dieser Film, wo meist keine Worte für benötigt werden ! Er berührt ungemein, vor allem zum Schluss hin ! Viele Einzelschicksale die wunderbar kombiniert worden sind ! Keinesfalls kitchig ! Filmmusi

    Kontra:

    Nichts, nur das ich ihn noch nicht auf DVD habe, doch das werde ich ändern, zu 100% !

    Empfehlung:

    Ja

    Vorwort
    -----------------

    Wenn ich schon einmal hohe Erwartungen an einen Film hatte, dann war es sicherlich hier der Fall, bei L.A. Crash. Hier hörte ich nur positive Meinungen über diesen Film und ich mag Dramen ja auch sehr gerne sehen und somit ging ich also wie gesagt mit hohen Erwartungen an diesen Film und ich kann euch versprechen, selbst diese wurden noch übertroffen, alles weitere folgt :-)

    Kurze Infos zum Film
    ----------------------------------

    Freigegeben ab 12 Jahren
    Spielfilmdauer 108 Minuten
    DVD Erscheinungstermin 9. Januar 2006
    Studio Ufa
    Preis bei Amazon.de ab 9,99 Euro
    Regisseur Paul Haggis
    Produktion

    Kommentare & Bewertungen

    • sascha6525

      sascha6525, 11.02.2007, 18:08 Uhr

      Bewertung: sehr hilfreich

      lg, Sascha

    • anonym

      anonym, 09.02.2007, 20:41 Uhr

      Bewertung: sehr hilfreich

      Sehr hilfreich :-)

    • Maxima24

      Maxima24, 07.02.2007, 23:20 Uhr

      Bewertung: sehr hilfreich

      ✰~ sh ~ ✰

    • luxusklasse1

      luxusklasse1, 07.02.2007, 01:11 Uhr

      Bewertung: sehr hilfreich

      sh + lg

  • Das Fremde im Eigenen

    Pro:

    -

    Kontra:

    -

    Empfehlung:

    Ja

    „Es ist das Gefühl der Berührung.
    In einer normalen Stadt geht man
    zu Fuß. [...] Man berührt einander,
    rempelt sich an. In L.A. berührt
    dich nie jemand. Wir sind doch
    immer nur hinter Metall und Glas.
    Ich glaube, diese Berührung
    fehlt uns so sehr, dass wir
    miteinander kollidieren müssen,
    um überhaupt etwas zu spüren.”
    (Graham zu Ria)


    Tatsächlich fußt das, was man gewöhnlich als Rassismus bezeichnet, auch auf so etwas wie „fehlender Berührung”. Jedenfalls ist dies möglich. In Japan gibt es Antisemitismus ohne Juden. Die assimilierten Juden des Kaiserreichs und der Weimarer Republik waren als solche „nicht sichtbar”. Zu

    Die (gewaltsame) Kollision ist insofern eine unter bestimmten weiteren Annahmen ableitbare und im Sinne entsprechender Konzepte zwingende Folge – bis zum Holocaust. Der Nationalstaat und seine Konstruktion als „Hülse” für „nationale Identität” (als ob es sich bei „Nation” um ein Subjekt handeln würde!), als Muster der Identifizierung einzelner sowie die damit verbundene Aufsplitterung der Ganzheit des Subjekts in „fremd” und „eigen” – diese konstruierten Projektionen schlugen um in Hass, Gewalt und Vernichtung.

    Doch wie verhält es sich in einer Gesellschaft, die seit etlichen Jahren „political correctness” auf ihre Fahnen geschrieben hat? Wie verhält es sich, wenn in einem Gebiet nicht nur zwei Ethnien, sondern unzählige zusammen- oder nebeneinander leben? Wie verhält es sich mit Menschen, die nicht ein (partei-)politisches Interesse an einer ausgearbeiteten rassistischen Konzeption haben, aber dennoch als „bürgerliche” Subjekte die innere Spaltung in „Fremdes” und „Eigenes” (unbewusst oder nicht) akzeptiert haben und dies nochmals projizieren, nämlich auf andere, personalisieren, indem sie sich als Eigene („Volk”) und sie „die anderen” als Fremde stilisieren?

    „L.A. Crash” ist der Versuch, einige dieser Fragen zu konkretisieren, bildhaft zu machen, nicht unbedingt eine Antwort zu finden, aber auf Spurensuche zu gehen. Dabei hat Paul Haggis durchaus so etwas wie einen Ansatz von Antwort. Er „verwebt” etliche Einwohner von L.A. in ein Netzwerk aus Handlung, Sprache, Beziehung, Abhängigkeit, Überzeugung, Mentalität, aber eben auch mit (selbst verschuldeten oder sich aus den Umständen ergebenden) Defiziten an Kommunikation und Wissen. Er verwebt einen Tag im Leben dieser Menschen zu einem Beziehungsgeflecht, das vielleicht im nachhinein konstruiert wirkt, dessen Überzeugungskraft paradoxerweise darunter aber trotzdem nicht zu leiden hat, weil man sich die Dinge gut vorstellen kann.

    Der Film beginnt und endet mit dem Fund der Leiche eines jungen Mannes. Inspektor Graham (Don Cheadle) wird zum Tatort gerufen und soll den Mordfall untersuchen. Zwischen diesem Ausgangs- und Endpunkt des Films schildert Haggis den Tag vor dem Mord.

    Wir treffen auf zwei afroamerikanische Autodiebe, Anthony (Ludacris) und Peter (Larenz Tate), die sich über vermeintlich unterschiedliche Eigenschaften von Weißen und Schwarzen streiten, um kurz darauf das Auto des Generalstaatsanwalts Rick Cabot (Brendan Fraser) und seiner Frau Jean (Sandra Bullock) zu stehlen, indem sie den beiden die Waffe vor die Nase halten und sie aus dem Wagen werfen. Cabot hat nun Sorge, dass er die Stimmen der afroamerikanischen Bevölkerung bei der nächsten Wahl nicht erhält, wenn er gegen zwei von ihnen ermittelt!

    Wir treffen auf Officer Ryan (Matt Dillon), der mit seinem jungen Kollegen Hanson (Ryan Philippe) einen Wagen desselben Typs wie das Auto der Cabots anhält, in dem der TV-Direktor Cameron (Terrence Howard) und seine Frau Christine (Thandie Newton) sitzen. Ryan behandelt die beiden, die offensichtlich und nach den vorgelegten Papieren kein Auto gestohlen haben, wie den letzten Dreck, vor allem Christine, die Ryan am ganzen Körper auf ekelhafte Weise begrapscht, um die beiden zu demütigen.

    Wir treffen auf den Schlosser Daniel (Michael Pena), der im Haus der Cabots die Schlösser auswechselt, während Jean von ihrem Mann verlangt, am nächsten Tag nochmals die Schlösser auswechseln zu lassen, weil sie Daniel, geschockt durch den Überfall der zwei Autodiebe, mit diesen in einen Topf wirft. Auch Daniel ist dunklerer Hautfarbe.

    Wir treffen auf den aus dem Iran stammenden Geschäftsinhaber Farhad (Shaun Toub), der sich eine Waffe besorgt hat, um sein Geschäft zu schützen. Daniel soll bei ihm ein Schloss reparieren, stellt jedoch fest, dass eigentlich die Tür ausgetauscht werden müsste, was er Farhad klar zu machen versucht, der jedoch aufgrund von Sprachproblemen dies nicht versteht und annimmt, Daniel wolle ihn betrügen.

    Diese Episoden – und einige andere – verknüpft Haggis zum einen zu einer Geschichte, in der das Handeln jeder einzelnen der genannten Personen und einiger weiterer mit dem der anderen verknüpft ist. Es entsteht ein Handlungs- und Beziehungsnetzwerk, in dem jede Änderung einer „Variable” zur Änderung aller anderen „Variablen” führt.

    Zum zweiten aber geht es nicht nur um das Aufeinandertreffen verschiedener Personen unterschiedlicher ethnischer Herkunft, wie in den oben beschriebenen Beispielen, sondern eben und vor allem auch um die Hintergründe des Verhaltens der Akteure in diesen Situationen. So hat Officer Ryan einen schwer kranken Vater zu Hause, dem sein bisheriger Arzt offenbar nicht helfen konnte. Die Vertreterin der Krankenkasse, Shaniqua (Loretta Devine), lehnt einen Wechsel des Arztes ab; das könne sie nicht finanzieren. Ryan reagiert aggressiv, spricht davon, dass erst Menschen wie sein Vater Menschen anderer ethnischer Herkunft die Chance gegeben habe, Arbeit zu finden. Sein Kollege Hanson, geschockt durch das Verhalten Ryans gegenüber dem Ehepaar Cameron und Christine, beantragt bei seinem (schwarzen) Vorgesetzten, einem anderen Kollegen zugeteilt zu werden, weil Ryan ein Rassist sei. Der Vorgesetzte lehnt diese Begründung ab, weil er die Befürchtung hat, das könne seiner Position schaden. Hanson solle sich einen „persönlicheren” Grund für einen Wechsel ausdenken.

    Farhad macht den Schlosser Daniel für einen kurz danach erfolgenden Einbruch in sein Geschäft verantwortlich, greift zu seiner Waffe und begibt sich zu Daniels Haus, um von ihm das Geld für den Schaden zu verlangen, den die Versicherung wegen der nicht einbruchssicheren Tür nicht bezahlen will. Graham wird von seiner Mutter inständig gebeten, seinen verschwundenen, in kriminelle Aktivitäten verwickelten Bruder zu suchen. Doch Graham ist derart überfordert, dass er die Suche nach seinem Bruder vernachlässigt – was schwerwiegende Folgen nach sich zieht.

    Und so weiter.

    Ryan, der erfährt, dass Hanson beantragt hat, nicht mehr mit ihm, sondern einem anderen Kollegen Streife zu fahren, ahnt, welche Gründe dafür vorliegen. Er sagt zu Hanson: „Du glaubst, du wüsstest, wer du bist. Aber du hast keine Vorstellung davon.” Dieser Satz könnte für jeden in dieser Geschichte stehen. In kritischen Situationen stehen viele der Akteure quasi „neben sich selbst” und „außer sich”. Es gibt in diesem Film auch wirklich offenen Rassismus, etwa von Seiten des Waffenverkäufers, der Farhad als Araber beschimpft. Doch für die Mehrheit der Beteiligten ist dies nicht so eindeutig, wie die „offizielle” Theorie des Rassismus dies glaubt verkünden zu können. Haggis zeigt, wie persönliche Probleme und Konflikte alle – außer dem Schlosser Daniel übrigens – dazu verleiten, ihre Aggressionen, ihre Wut, ihre Enttäuschung auf Menschen anderer ethnischer Herkunft zu projizieren.

    Dabei geht es nicht nur um Schwarz gegen Weiß respektive umgekehrt, sondern auch anderer Ethnien, ja sogar zwischen solchen gleicher Herkunft. So wirft Christine ihrem Mann Cameron aus Wut, Verletzung und Enttäuschung vor, Ryan nicht davon abgehalten zu haben, sie zu betatschen. Im Zusammenhang dieses Streits fällt der Satz, er sei kein „richtiger” Schwarzer. Cameron selbst muss sich während einer TV-Produktion von seinem weißen Produzenten Fred (Tony Danza) sagen lassen, einer der schwarzen Schauspieler habe seine Rolle nicht wie ein „richtiger” Schwarzer gespielt. Ob er einen Sprachkurs gemacht und seinen Slang dabei verloren habe.

    All dies sind zum einen typische Beispiele für das, was man „Übertragung” nennen könnte: Man überträgt seine Vor-Urteile respektive seine Aggression aufgrund äußerlich unterschiedlicher Merkmale oder unterschiedlicher Herkunft auf andere. Doch nicht nur dies. „Crash” zeigt, wie schwierig und auch gefährlich eine Theorie der (ethnischen) Identität in jedem Einzelfall ist, wenn Identität nicht als ein permanenter Prozess im Leben einzelner, sondern als etwas Fixes, Unumkehrbares bezogen auf eine Ethnie verstanden und verinnerlicht worden ist – wie bei den meisten hier Handelnden.

    Umso erstaunlicher ist, dass am Schluss des Films (fast) alle aufgrund ihres (Fehl-)Verhaltens zumindest in praktischer Hinsicht etwas gelernt haben, ohne dass dies vielleicht schon ein wirkliches Lernen darstellt. Zwei Schlüsselszenen zeigen dies besonders deutlich.

    Daniel erzählt seiner Tochter, die sich wegen eines Schusses, den sie angeblich gehört hatte, unter ihrem Bett versteckt hat, die Geschichte einer Fee, die ihm als Kind erschienen war (ein Märchen natürlich, das die Kleine beruhigen soll). Weil auch Daniel oft Angst gehabt habe, habe die Fee ihm einen unsichtbaren Mantel geschenkt, den er seitdem ständig trage und der ihn vor allen Gefahren schützen würde. Er hänge diesen Mantel nun ihr um, damit sie geschützt sei. Als Farhad bei Daniel auftaucht und ihn mit der Waffe bedroht, rennt seine Tochter aus dem Haus in die Arme ihres Vaters, um ihn mit dem ihr jetzt gehörenden Mantel zu schützen. Dann fällt ein Schuss, und Daniel glaubt, seine Tochter sei tot. Doch sie lebt, ist unverletzt. Ein Wunder? Nicht im herkömmlichen Sinn. Denn Farhads Tochter hatte, nachdem der Waffenhändler ihren Vater beleidigt hatte, irgendwelche Patronen für die Waffe gekauft. Platzpatronen, wie man annehmen muss..

    Also doch ein Wunder, ein glücklicher Umstand, der Schlimmes verhindert und vor allem – angesichts der unbekannten Umstände ein Umdenken auslöst.

    Eine weitere Schlüsselszene zeigt einen Verkehrsunfall, bei dem Christine in ihrem Auto eingekeilt wird und bei dem ausgerechnet Officer Ryan, der sie zuvor gedemütigt hatte, zu Hilfe kommt. Entsetzt und voller Wut und Angst lehnt Christine seine Hilfe zunächst ab, bis Ryan sie beruhigen und kurz bevor das Auto explodiert retten kann. Sie schaut zurück, fragend, verunsichert, versteht die Welt nicht mehr.

    Noch ein Wunder. Aber beide „Wunder” sind nicht vom Zufall bestimmt. Haggis inszeniert die Geschichte überzeugend durch die netzwerkartig angelegten Handlungen und macht damit zudem deutlich, dass alle doch aufeinander angewiesen sind, ohne diese Einsicht immer zu haben und die damit verbundenen Chancen zu nutzen. Trotzdem sind (fast) alle am Schluss ein bisschen besser, ein bisschen reifer, auch wenn man vielleicht nicht von einem regelrechten Lernprozess sprechen kann. Das sind die glücklichen Momente des Films. Die unglücklichen bestehen u.a. im Tod des jungen Mannes, dessen Umstände Graham aufklären soll. Und es ist Officer Hanson, der am Schluss sich den Satz seines Kollegen Ryan noch einmal vor Augen führen muss.

    Das Eigentümliche des Fremden ist, dass es ohne das Eigene gar nicht existieren kann. Schon Georg Simmel wusste: „Das Fremde ist ein Element der Gruppe selbst, nicht anders als die Armen und die mannigfachen ‚inneren Feinde’ – ein Element, dessen immanente und Gliedstellung zugleich ein Außerhalb und Gegenüber einschließt” (1). Das gilt vor und abseits aller rassistischen Vorurteilskonstruktion bereits im Verhältnis zweier Menschen zueinander. Und trotzdem wäre das Fremde als solches gar nicht artikulierbar oder zu verstehen, wenn es außerhalb dieser Welt wäre. Es ist das, was uns fern erscheint und doch zugleich ganz nah ist – zu spüren schon in jedem Liebesverhältnis zweier Menschen. Indem ich zu dem Fremden auf Distanz gehe, ist es mir „sofort” ganz nah. Die „Eigenwilligkeit” unserer Kultur allerdings „will” es, dass aufgrund nationalstaatlicher Konstruktion des Zusammenlebens sich das Fremde in dem Fremden und das Eigene in dem, was wir „unsere Identität” nennen derart personalisieren – auch ein Konstrukt! – und kampfbereit machen lässt, dass es zu Feinschaft und Gewalt tendiert oder zumindest tendieren kann. Metall und Glas (siehe Anfangszitat) sind dabei nur die „modernen” Metaphern für die Berührungsarmut der modernen Gesellschaft, die sich selbst fremd geworden ist.

    Im Film kommt dies an mannigfachen Stellen deutlich zum Ausdruck Und dies macht die unnachahmliche Qualität dieses Kunststücks aus.

    © Bilder: Universum Film
    Screenshots von der DVD

    (1) Georg Simmel: Exkurs über den Fremden (1908), in: Almut Loycke (Hrsg.): Der Gast, der bleibt: Dimensionen von Georg Simmels Analyse des Fremdseins, Frankfurt am Main, New York 1992, S. 9-16, hier: S. 10.

    Wertung: 10 von 10 Punkten.
    Prädikat: Besonders wertvoll.



    L.A. Crash
    (Crash)
    USA 2004, 113 Minuten (DVD: 108 Minuten)
    Regie: Paul Haggis

    Drehbuch: Paul Haggis, Robert Moresco
    Musik: Michael Becker, Paul Haggis, Mark Isham, Oliver Nathan, Shani Rigsbee, Kathleen York
    Director of Photography: Dana Gonzales, James Muro
    Montage: Hughes Winborne
    Produktionsdesign: Laurence Bennett

    Darsteller: Sandra Bullock (Jean Cabot, Frau Ricks), Brendan Fraser (Rick Cabot, Generalstaatsanwalt), Don Cheadle (Graham, Inspektor), Beverly Todd (Grahams Mutter), Jennifer Esposito (Ria, Kollegin Grahams), William Fichtner (Flanagan, Staatsanwalt), Matt Dillon (Officer Ryan), Ryan Phillippe (Officer Hanson), Loretta Devine (Shaniqua, Angestellte Krankenversicherung), Terrence Howard (Cameron, TV-Direktor)), Thandie Newton (Christine, Frau Camerons), Tony Danza (Fred, TV-Produzent), Ludacris (Anthony, Autodieb), Larenz Tate (Peter, Autodieb), Michael Pena (Daniel, Schlosser), Shaun Toub (Farhad, Geschäftsinhaber), Bahar Soomekh (Dorri, Tochter Farhads), Greg Joung Paik (Choi)

    Internet Movie Database:
    http://german.imdb.com/title/tt0375679


    © Ulrich Behrens 2005
    zuerst publiziert bei: www.follow-me-now.de

    Produktfotos & Videos

    L-a-crash-dvd
    Bild 1 - L.A. Crash (DVD) von anonym
    am 10.06.2006
    L-a-crash-dvd
    Bild 2 - L.A. Crash (DVD) von anonym
    am 10.06.2006

    Kommentare & Bewertungen

    • XXLALF

      XXLALF, 07.11.2010, 14:34 Uhr

      Bewertung: besonders wertvoll

      die gedanken zu diesem film, die du eingangs erwähnt hast, finde ich wirklich grandios, genauso wie dein ganzer bericht, bw und ganz liebe grüße

    • sabrina.witte@gmx.de

      [email protected], 23.12.2008, 13:46 Uhr

      Bewertung: sehr hilfreich

      Frohe Weihnachten, lg Sabrina

    • Mondlicht1957

      Mondlicht1957, 15.12.2008, 18:17 Uhr

      Bewertung: sehr hilfreich

      :::Schönen Start in die Woche:::

    • anonym

      anonym, 01.10.2006, 01:11 Uhr

      Bewertung: sehr hilfreich

      Lieben Gruß :-)) Marianne

  • verschiedene Menschen die doch gleich sind!

    Pro:

    Schauspieler,ergreifend

    Kontra:

    keine Ahnung

    Empfehlung:

    Ja

    L.A. Crash

    L.A.Crash war oder ist wohl der meist unterschätzteste Film in Deutschland seit langem.Die Besucherzahlen in den Kinos waren mäßig bis schlecht.Ich muss sagen, dass die Werbung für diesen Film allerdings auch nicht sehr zahlreich war, wenn ich dies mit anderen Filmen vergleiche.Das erste Mal habe ich von dem Film in einer DVD Zeitung gelesen, als der Film schon überhaupt nicht mehr in den Kinos war also.Ich habe mir die DVD dann schon weit vor der Oscarverleihung angesehen und war begeistert.Als dann die Oscarverleihung kam und ich hörte, dass L.A. Crash zum besten Film dieses Jahres gewählt wurde, habe ich mich riesig gefreut, da ich mir sicher war, dass der Film

    Kommentare & Bewertungen

    • Nurse20

      Nurse20, 31.05.2006, 14:04 Uhr

      Bewertung: sehr hilfreich

      Nichts für mich, aber dennoch klasse Bericht!LG Sandra

    • Mogry1987

      Mogry1987, 30.05.2006, 19:30 Uhr

      Bewertung: sehr hilfreich

      Sehr hilfreich =)

    • bodspy

      bodspy, 30.05.2006, 19:05 Uhr

      Bewertung: sehr hilfreich

      * * * SEHR HILFREICH * * * Liebe Grüße.. RenÖ ;o

    • topfmops

      topfmops, 30.05.2006, 15:49 Uhr

      Bewertung: sehr hilfreich

      172 imehls von yopi auf einen Schlag. Sieh’ste Helga, geht doch!! Jetzt will ich mir mal ein gemütliches Lesestündchen gönnen und werd’ dauernd rausgeschmissen. DAS IST NICHT FAIR!! Habt Ihr nichts anderes zu tun, als Berichte zu schreiben??

  • 3 Oscars nicht ohne Grund

    Pro:

    klasse Schauspieler, Episodenfilm

    Kontra:

    keine

    Empfehlung:

    Ja

    L.A ist ein große Stadt und dennoch laufen die vielen kleinen
    Geschichten, die von Regisseur Paul Haggis, der gleichzeitig auch noch Produzent und Co-Drehbuch Autor war zusammen.
    Fast erschreckend wie in dieser riesigen Metropole voller
    Widersprüche, Details und Charaktere einander beeinflussen und
    begegnen.
    Da wäre zum einen Staatsanwalt Rick Cabot, gespielt von Brandon
    Fraser, der sich in allem was er tut, politisch korrekt verhalten muss und so nach dem sein Wagen seiner Frau, gespielt von Sandra Bullock, unter dem Hintern weggeklaut wird. Als erstes mit seinen Beratern bespricht wie er sich verhalten soll, anstelle seine Frau zu trösten.
    Dann sind da

    Kommentare & Bewertungen

    • anonym

      anonym, 07.09.2008, 21:29 Uhr

      Bewertung: sehr hilfreich

      lieben gruss, dennis

    • moniseiki

      moniseiki, 04.12.2007, 17:08 Uhr

      Bewertung: sehr hilfreich

      ***-SH-***-LESEN UND GELESEN WERDEN---Liebe grüße moniseiki

    • Woelfchen4

      Woelfchen4, 14.02.2007, 17:48 Uhr

      Bewertung: sehr hilfreich

      sh & viele Grüße ...

    • campimo

      campimo, 04.02.2007, 19:38 Uhr

      Bewertung: sehr hilfreich

      .•:*¨¨*:•. ... SH & LG ... .•:*¨¨*:•.

  • Some Things Will Never Change

    Pro:

    packende Story die einfach klasse erzählt wird, klasse Schauspieler, die Botschaft hinter dem Film,

    Kontra:

    gar nichts,

    Empfehlung:

    Ja

    Manchmal gibt es Filme auf die freut man sich schon im Vorfeld. So erging es mir mit dem Film "Crash" welcher bereits im letzten Jahr die Wege ins amerikanische Kino gefunden hat und bereits im Vorfeld hochgelobt wurde. In Deutschland läuft er nun fast ein Jahr später unter dem Namen "L.A. Crash" in den Kinos. Anders wie einige vielleicht im ersten Augenblick denken würden handelt es sich bei "L.A. Crash" nicht um einen Actionfilm sondern um ein Gesellschaftsdrama welches die alltägliche Situation in Los Angeles schildert. Das besondere am ganzen ist aber das "L.A. Crash" ein Episodenfilm ist. Nun werde ich aber erst einmal versuchen die Story ein wenig zu erläutern was bei Episodenfilmen

    Kommentare & Bewertungen

    • topfmops

      topfmops, 22.08.2005, 14:54 Uhr

      Bewertung: sehr hilfreich

      deswegen kein kommentar, kommt aber noch.