Lago di Como Testberichte
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Pro & Kontra
Vorteile
- Klima, Landschaft, Lebensweise
Nachteile / Kritik
- man muss leider wieder zurück
Tests und Erfahrungsberichte
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Bella lario - ich komme wieder
5Pro:
Klima, Landschaft, Lebensweise
Kontra:
man muss leider wieder zurück
Empfehlung:
Ja
Gerade bin ich wieder von einem Kurztripp an den Comer See zurück. Letzte Woche war ich für zwei Tage zum Abschalten dort.
Diesmal zog es mich nicht an den Norden den Sees, wo ich die letzten Jahre häufig auf dem Campingplatz "Grande Quiete" direkt am See, mit Zelt- und Wohnwagenplätzen unter schattenspendenden Bäumen verbracht habe.
Dort kann man phantastisch surfen und schwimmen, fast pünktlich kommen täglich morgends und nachmittags auflandige Winde, die am Ufer Kühlung und auf dem See den richtigen Surfspass bringen. Der Campingplatz befindet sich am nördlichsten Punkt des Comer See, östlich davon liegt Colico mit einem schönen kleinen Marktplatz direkt am See. Auf dem Marktplatz sind zahlreiche Cafes und Eisdielen, eine Schiffsanlegestelle und das Hotel Risi. Im Gewerbegebiet findet man einen riesigen Supermarkt, das Iperal, der Montag bis einschliesslich Sonntag geöffnet hat. Entgegen der üblichen Ladenöffungszeiten in Italien ist dieser Markt ohne Mittagspause von 9.00 bis 22.00 offen. Das Angebot (Backwaren, Fisch, Wurst, Käse) muss man einmal erlebt haben. Im Gebäude befinden sich zahlreiche andere kleine Geschäfte unter anderem auch ein kleineres SB-Restaurant in dem man mittags gut essen kann. Es gibt ein umfangreiches Angebot, dass im Hintergrund frisch zubereitet wird.
Am Ostufer befindet sich in der Nähe auch die kleine Halbinsel Piona mit einem Kloster darauf. Das Marienheiligtum dort wird von den Italiern recht rege besucht, mir hat dort vor allem die alte Klosterkirche gefallen. Im Klosterladen bekommt man ein reichhaltiges Angebot an verschiedenen Likören und Honigsorten. Einfach köstlich.
Der jetzige Besuch verschlug mich an die Mitte des Sees, dort wo sich der See in einen östlichen und westlichen Teil trennt.
Am Westufer waren wir für eine Nacht im Ort Menaggio in dem recht einfachen Hotel Corona, direkt im Zentrum, mit einigen Zimmern die direkten Blick auf den See erlauben. Das Hotel war sauber, die sanitären Einrichtungen modern, das Personal sehr freundlich und das Frühstücksbuffet ein Gedicht. Nächstes Jahr
bleiben wir länger. Im Ort befinden sich leider nur wenige Restaurants in denen man Abend etwas essen kann. Phantastisch ist der Blick von der Uferpromenade auf den See, wer will kann sich am Ufer auf die Steine setzen und seine Füsse im Wasser kühlen. Für Wassersport sollte man lieber etwas nördlicher gelegene Orte wählen. Ab der Mitte des Sees, ist vor allem auf der Westseite des Sees Sightseeing angesagt, da sich hier eine Villa an die nächste reiht.
Der Ort ist idealer Ausgangspunkt um die Villen und Nobelorte der näheren Umgebung zu erkunden. Mit dem Boot kommt man in den mondänen Nobelort Bellagio, der sich im See direkt an der Vergabelung des Sees befindet. Am Wochenende ist der Ort überlaufen, weil sich hier die High Society von Como mit ihren
Nobelkarossen und Motorbooten sehen lässt. Aber das muss man einmal gesehen haben. Während der Woche kann man dann eher die
Schönheiten des Ortes, das Grand Hotel am See, die engen und steilen Gässchen im Ort und die prachtvolle Uferpromenade mit zahlreichen Cafes, Restaurants und Läden geniessen. Wegen dem
unebenem Pflaster und den steilen Gässchen ist nur die Hafenpromenade für ältere Leute geeignet.
Von hier aus kann man dann weiter nach Varenna mit dem Schiff fahren. Der Ort befindet sich am Westufer direkt gegenüber von
Menaggio. Über dem Hafen thront eine wundervolle Villa. Man kann am See entlang über einen schmalen Steg vom Hafen zum unteren Zentrum gelangen. Dort befinden sich mehrere kleinere Bars die einen wunderbaren Blick über See bieten. Auch am Mittag kann man sich hier gut stärken, da die Karte ein reichhaltiges und preiswertes Angebot bietet. Durch das obere Stadtzentrum, vorbei an ein paar nobleren Hotels, gelangt man zur Villa Monastery. Dieses ehemalige Kloster wurde zu einer prächtigen Villenanlage mit wunderschönen, zum Teil tropischen
Pflanzen und vielen Statuen umgebaut. Hier kann man, gegen eine geringe Eintrittsgebühr, den herrlichen Garten direkt am See geniessen. Diesen Ort muss man einfach gesehen haben. Wer mit dem Auto nach Varenna kommt, kann auch oberhalb dieser Anlage direkt an der Strasse kostenlos parken.
Generell sollte man den Comer See im Juli und August meiden. Zum einen sind zu dieser Zeit viele zu viele Touristen hier und zum anderen kann es extrem heiss werden. Am schönsten ist es im Frühjahr und Herbst, wenn die Temperaturen etwas gemässigter sind und vor allem die Touristenströme etwas versiegt sind.
Billig ist der Comer See nicht, aber das Flair eines norwegischen Fjords im mediteranen Klima ist einfach unübertroffen.
Für die Reise an den See kann man mehrere Wege wählen. Der schnellste geht sich über Lindau und Chur, je nach Wunsch über
den St.Bernadino oder Splügenpass. Auf dieser Strecke muss man
allerdings für die Autobahn eine Vignette kaufen. Für Österreich ist das unbedingt zu empfehlen, wenn man den häufigen Stau in Bregenz durch den Pfändertunnel umfahren will.
Meine Lieblingsstrecke geht allerdings über den Fernpass, Landeck, St.Moritz an den Comer See. Auf dieser Strecke ist, bis auf den Fernpass nicht so viel los. Man kann sich die Vignetten sparen, da nur ein kleiner Teil zwischen Imst und Landeck vignettenpflichtig ist und die Bundesstrasse direkt oberhalb der Autobahn verläuft und einen phantastischen Blick bietet. weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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Madrianda, 28.09.2005, 11:26 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Da bekomm ich glatt Lust, gleich wieder in Urlaub zu fahren. Wir waren heuer fast zur gleichen Zeit an der ital. Riviera *schwelg* VG nach Augsburg Beate :-)
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crazygirl046, 10.09.2005, 18:53 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Scheint ja wirklich sehr schön dort zu sein. LG Jasmin
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Ein rundrum gelungener Kurzurlaub
Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
Warum in die Ferne reisen, liegt das Gute doch so nah. So ganz passt der Spruch zwar nicht, in Anbetracht meiner sonstigen Reiseziele ist er aber doch angebracht. Denn diesmal sollte es nicht in die Karibik oder die USA gehen, nein ein verlängertes Wochenende in Italien war geplant.
Das ist nun mal einer der großen Vorteile von München, dass man nach einer kurzen Autofahrt entweder in Österreich, der Schweiz oder aber auch in Italien ist. Und da wir schon länger den Plan hatten, mal ein verlängertes Wochenende nach Italien zu fahren, gingen wir diesen Plan endlich mal an, um ihn in die Realität umzusetzen.
Erste konkrete Schritte in diese Richtung unternahmen wir schon im Februar, indem wir uns auf der Reisemesse C-B-R und beim italienischen Fremdenverkehrsamt in München in München über die verschiedenen Reiseregionen informierten, die für uns in Frage kamen.
Schließlich einigten wir uns auf den Comer See, der ca. 400 km von München entfernt ist. Durch Bekannte bekamen wir einen Rat betreffend eines Hotels, welches wir per Telefon kontaktierten. Das Angebot gefiel uns und so buchten wir für 3 Übernachtungen. Die Reise sollte Mitte Mai stattfinden.
Anfahrt
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Schon allein diese Fahrt ist eigentlich einen extra Bericht wert.
An einem wunderschönen strahlend blauen Donnerstag ging unsere Reise dann los. Schnell die Sachen ins Auto gepackt und ab ging die Fahrt. Als erstes mussten wir Richtung Lindau fahren, daß war aber kein Problem, da die A96 wenige Kilometer von unserem Ort entlangführt. Diese Autobahn geht direkt bis Lindau.
Bei Lindau überquerten wir die österreichische Grenze und bewegten uns auf der A14 E43 weiter. Diese Autobahn verliessen wir nach ein paar Kilometern, um über eine Landstraße in die Schweiz hinein zu fahren. Dort fuhren wir wieder auf die Autobahn A13 Richtung Chur.
In dem Moment möchte ich gleich darauf hinweisen, dass man auf keinen Fall die österreichischen und Schweizer Autobahnplaketten vergessen sollte, da dies sonst zu empfindlichen Strafen führen kann.
Schließlich näherten wir uns Italien. Bis dahin war es eine ganz normale Fahrt - nicht weiter aufregend. Normalerweise benutzt man zur Weiterfahrt Richtung Comer See den San Bernadino Tunnel. Nicht so wir. Bekannte empfahlen uns den Splügenpass, wiesen uns aber darauf hin, uns vorher zu erkundigen, ob dieser denn schon geöffnet hätte. Dieser Pass ist nämlich in den Wintermonaten geschlossen und wir sollten auch noch erfahren, warum. Ein kurzer Anruf beim ADAC genügte und man teilte uns mit, dass der Pass seit dem 1. Mai offen wäre.
Splügenpass
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Das war unsere Chance. Wir verliessen bei Splügen die Autobahn, die dort eh schon mehr Schnellstraßencharakter hatte und fuhren durch den Ort. Splügen war einst ein sehr reicher Ort, was man heute noch an den Häusern im Ort erkennen kann.
Wie kam es aber zu dem Reichtum? Der Splügenpass ist einer der ältesten Alpenübergänge und wurde vermutlich schon 1000 Jahre v. Chr. benutzt. Später wurde der Pass dann von den Römern als direkte Verbindung zwischen Mailand und dem Bodensee genutzt. Der Pass entwickelte sich über mehrere Jahrhunderte zu einer der wichtigsten Handelsrouten über die Alpen. Anfang des 19. Jahrhunderts nutzten wöchentlich an die 400 Lasttiere den Pass, was natürlich auch den Anwohnern zu Gute kam. Der Pass wurde letztendlich weiter ausgebaut und verlor erst an Bedeutung, als modernere und leistungsfähigere Strecken über die Alpen erschlossen wurden. Heute ist der Pass ein Paradies für Rad- und Motorradfahrer, aber auch für Autofahrer, die nicht so in Eile sind und die diese wunderbare Passstraße geniessen wollen – wie wir.
Kurz hinter Splügen machten wir noch mal einen kurzen Stop. Der Ort befindet sich auf einer Höhe von ca. 1400 m und es war ein Traumwetter. Strahlend blauer Himmel und knapp 30°. Logo, ab dem Moment hieß es oben ohne. Schnell war das Dach versenkt und weiter ging es.
Über unzählige Kehren, oft dicht am Abhang, schraubten wir uns immer höher und höher und erreichten plötzlich die Schneegrenze. Einfach unglaublich weit über 20° Grad (in der Sonne empfand man es noch viel wärmer) und neben einem türmten sich die Schneemassen. Je höher wir kamen, desto höher wurden auch diese. Bei 2113m und 9 km Fahrt hatten wir die Passhöhe und damit die italienisch-schweizerische Grenze erreicht. Die durchschnittliche Steigung betrug 7,3%, die maximale Steigung liegt bei 10%. Ein kleines Containerhäuschen bildete den Kontrollpunkt und dahinter türmten sich die Schneemassen bestimmt 2,5m hoch auf. Mit Schneefahrzeugen war eine Fahrrinne gefräst worden, es war aber immer nur Verkehr in eine Richtung möglich.
Auf der italienischen Seite erwartete uns der Ort Montespulga. Hier machten wir erst mal wieder Rast und aßen zu Mittag. E war einfach ein Traum, da draußen in der Sonne zu sitzen.
Nach der Pause machten wir uns daran, den Pass wieder herunter zu fahren. War die Schweizer Seite schon ein Abenteuer, dann übertraf die italienische Seite diese noch bei weitem. Ein paar Kilometer verlief die Straße noch relativ auf gleichem Niveau, ehe die Serpentinen wieder begannen.
Von der Passhöhe bis zum Ende des Passes in Chiavenna sind es 29 km und das durchschnittliche Gefälle liegt bei „nur“ 6,2%, das maximale Gefälle liegt auch hier bei 10%. Dafür befindet man sich am Ende des Passes auf einer Höhe von 325 m wieder. Die Fahrt führt aber unzählige Male durch Tunnel und Galerien, die Kurven und Straßen sind teilweise so eng, dass man sich fragt, wie da zwei Autos aneinander vorbeikommen sollen und ohne Hupe und gute Bremsen ist man hoffnungslos verloren. Man sollte sich angewöhnen, vor jeder 180°-Kurve zu hupen.
Entschädigt wird man während der Fahrt durch einen tollen Blick auf die Berge und kleinere Seen. Der Splügenpass ist einfach ein Traum.
Lago di Como
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Nach dieser aufregenden Fahrt erreichten wir endlich unser Ziel – den Lago di Como. Uns bot sich ein ganz toller Blick auf den See – so richtig klischeehaft mit dem See, eingerahmt von Bergen und den Zypressen am Ufer. Bei Sorico mussten wir uns entscheiden, ob wir an der westlichen oder östlichen Seite lang fahren wollten. Da unser Hotel aber am Westufer lag, war die Antwort klar.
Aber erst mal ein paar allgemeine Fakten zum See. Der Comer See befindet sich in der Lombardei und ist mit einer Gesamtoberfläche von 146 m² der drittgrößte See in Italien. Er hat eine sehr charakteristische Ypsilon-Form und gliedert sich in drei Seearme.
Der See hat eine Gesamtuferlänge von 170 km. Die größte Entfernung von Nord nach Süd beträt 50 km und die breiteste Stelle misst 4,4 km. Die tiefste Stelle beträgt 410 m und somit ist der Comer See auch der tiefste See Europas. Der See selbst liegt ca. 200 m über dem Meeresspiegel. Oberhalb von Como befindet sich die einzige Insel des Sees, die Isola Comacina.
Der komplett von Bergen umgebene Comer See ist durch seine üppige Vegetation, seine Schlösser und paradiesischen Gärten eine wahre Augenweide. Das elegante Ambiente verleihen der Gegend einen besonderen Flair. Herrliche Villen und paradiesische Gärten säumen seine Ufer. Durch sein mildes Klima, wachsen hier eine Vielfalt exotischer Pflanzen.
Aber genug der Fakten. Als erstes gingen wir daran, unser Hotel zu suchen. Dazu mussten wir noch ein ziemliches Stück am Westufer des Sees entlang fahren, was sich ebenfalls als ein Abenteuer erwies. Oftmals sind die Straßen so eng, dass keine zwei Autos nebeneinander passen. Dann muß man sich irgendwie einigen – nach der Devise „first come – first serve“ Aber wer die Italiener und ihren Fahrstil kennt, der weiß, dass diese Regel auch Ausnahmen hat – sehr viele Ausnahmen.
Aber schließlich hatten wir unseren Ort – Tremezzo – erreicht und welch glückliche Fügung – unser Hotel war auch gleich ausgeschildert. Hätten wir dem aber bloß nicht Glauben geschenkt, den so sich wir einen Wald-, Feld- und Wiesenweg entlang gefahren – zwei Kilometer weiter war eine relativ breite Straße. *gg*
Das Hotel
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Das Hotel sah schon mal sehr nett aus. Ich würde es mal so auf ca. 20 Zimmer schätzen, also klein und gemütlich. Dazu gehörten ein Tennisplatz, ein Restaurant, wo früh das Frühstück serviert wurde, eine Bar und eine Terrasse mit einem wundervollen Blick über den See, denn das Hotel lag doch einige Meter über dem Seespiegel.
Die Zimmer waren sehr sauber und recht hell und freundlich eingerichtet – nichts besonderes, aber doch sehr annehmlich. Auf dem Zimmer gab es Telefon und einen kleinen Fernseher – aber keine deutschen Sender – was uns insgesamt eh nicht störte, wir benötigten den Raum ja bloß zum Schlafen.
Wer es genau wissen will, das Hotel nannte sich Albergo Rusall und liegt 150m über dem Seespiegel. Telefon 0039 0344/ 40408 und Fax 0039 0344/ 40447
Orte
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Tremezzo – dieser Ort war für die nächsten Tage unser Zuhause. Deswegen durchstreiften wir ihn auch gleich nach der Ankunft. Eigentlich kein richtiger Ort, sondern nur eine Ansammlung von Häusern und exklusiven Villen um ein Grand-Hotel. Diese Villen und das Hotel sind aber von einer exquisiten Pracht, einfach nur herrlich anzuschauen. Man kann wunderbar lang spazieren und einen Blick auf Selbige und die wunderschön angelegten Gärten werfen, denn Betreten ist leider verboten (außer das Hotel natürlich) man kann sich hier einen Überblick über den Reichtum und die Eleganz vergangener Tage holen. Unbedingt besuchen sollte man die Villa Carlotta, die wohl bekannteste Villa am See. Hier bietet sich die wohl einmalige Chance, auch mal das Innere solch einer Villa zu sehen. Des Weiteren gibt es einen wunderschönen botanischen Garten und eine schöne Uferpromenade, doch leider stört hier die Durchgangsstrasse.
Menaggio – Menaggio ist einer der größeren Orte am Comer See. Auch hier findet man wieder eine schöne blumenüberladene Uferpromenade mit einem schönen Blick über den See und eine nette Altstadt, durch die es sich zu schlendern lohnt. Überall findet man enge, verwinkelte Gassen, die auf dem Hauptplatz am Ufer enden, wo man gemütlich bei einem guten Essen, einem Glas Wein oder einem leckeren Eis sitzen kann. Menaggio ist ein typisches kleines Städtchen mit Kirche, Hafen, Dorfplatz, Hotels und Sportstätten und bietet sowohl Ruhe als auch ein wenig Rummel.
Einen Nachteil hat der Ort aber. Hier trifft die Straße auf den Comer See, die man benutzt hätte, wenn man die Strecke durch den San Bernardino Tunnel benutzt hätte. Es herrscht ein ständiges Verkehrschaos vor, vor allem weil an einem Straßenabschnitt der Verkehr nur einspurig verläuft. Die Straße kann leider nicht verbreitert werden, es waren aber Bauarbeiten für eine Umgehungsstraße im Gange.
Von hier aus ist die Schweizer Grenze nur 18 Kilometer entfernt und man ist sehr schnell in Lugano.
Am Ufer befinden sich eine Anlegestelle für die Schiffe, die die einzelnen Orte ansteuern und ein kleiner Yachthafen.
Belaggio – am anderen Morgen, es war wiederum ein traumhafter Tag, nutzten wir die Auto- Fähre in Tremezzo – diese fährt übrigens genau gegenüber der Villa Carlotta ab- um nach Bellagio über zu setzen. Ich weiß aber leider nicht mehr den Preis, man möge es mir verzeihen, aber es war noch bezahlbar. ;-)
Dieser Ort gehört zu den schönsten, die ich am Comer See gesehen habe. Der Ort liegt am Südufer, genau am Scheitelpunkt des Ypsilons. Nicht umsonst wird der Ort „Perle des Sees“ genannt und ist ein viel besuchter Kurort. Schon vom Schiff aus konnte man die Pracht des Ortes bewundern – beeindruckende Villen stehen am Ufer und zeigen, wo Geld da ist. Bellagio wurde während der „Belle Epoque“ zu einem international renommierten Urlaubszentrum
Am Ufer angekommen, suchten wir erst mal einen Platz für unser Auto. Kostenloses Parken war nicht möglich, dass war mir aber eigentlich auch nicht so unrecht, konnte ich doch das Dach nicht schliessen. Ähnlich wie in Menaggio ist der Reiz des Ortes seine Altstadt, die hier aber glücklicherweise fast komplett vom Autoverkehr befreit ist. Nur ein paar Einheimische kämpften sich mit ihren Autos zu ihren Häusern. Touristen und auch Bewohner von Hotels müssen ein wenig außerhalb parken.
Es machte einen ungeheuren Spaß, die kleinen engen und verwinkelten Gassen zu erkunden, die ziemlich steil nach oben in den Berg verliefen, durch kleine Boutiquen zu schlendern oder sich einfach mal in eines der zahlreichen Kaffees zu setzen und einfach nur die Sonne zu geniessen.
Sehr sehenswert sind auch hier wieder die mondänen Villen mit ihren ausladenden Parkanlagen oder ein Bummel auf der Uferpromenade. Einfach die Treppen runter gehen, die Schuhe aus und die Beine ins Wasser gehalten – man merkt gleich, wie kalt das Wasser ist, der See wird schließlich aus den Bergen gespeist. Während sich die Füsse an die Kälte gewöhnen, lässt man die Blicke über die Promenade gleiten und beobachtet die Menschen, schaut nach Tremezzo zum anderen Ufer oder legt sich einfach zurück und schließt die Augen. Dann ist das Leben einfach wunderschön.
Wegen der bezaubernden Schönheit wurde die Gegend für den Bau der herrschaftlichen Villen gewählt – so die Villa Serbelloni in Panorama-Lage oberhalb des Ortes, oder die Villen Melzi und Giulia, gute Beispiele des neoklassischen Stils. Die Parkanlagen sind wirkliche Botanische Gärten und enthalten seltene exotische Pflanzen aus dem Alpen- und Mittelmeerraum.
Intermezzo
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Die Zeit verging leider viel zu schnell und wir überlegten, wie wir am besten zu unserer Unterkunft zurückkamen. Die Fähre wollten wir nicht wieder nehmen, nein, wir wollten einen teil des Sees umrunden. Also gingen wir zu unserem Auto und brachen am Seeufer entlang auf Richtung Como. Diese Strecke entpuppte sich wiederum als traumhafte Fahrt, da hier kaum Autos lang fahren. Die Straße liegt nämlich weit weg von den normalen Touristenrouten. Und so fuhren wir ganz gemütlich mal ziemlich nah am Ufer, dann wieder in großen Höhen direkt über dem See und genossen einfach die Aussicht. Schnellere Fahrzeuge winkten wir vorbei.
Schließlich bekamen wir Hunger und wir suchten uns ein kleines Restaurant hoch über dem See mit einer Terrasse, von der aus wir von Como bis nach Menaggio sehen konnten. Das Essen war ganz passabel und wir genossen einfach nur den schönen Abend. Was mir aber aufgefallen ist und was ich nicht ganz verstanden habe, auf jeder Rechnung in jedem Restaurant musste man pro Person das Gedeck extra bezahlen. Eigentlich gehören Serviette und Besteck doch automatisch dazu – warum also noch mal bezahlen?
Es war schon dunkel, als wir an Como vorbei wieder in unserem Hotel eintrafen, den Weg kannten wir jetzt schon sehr gut.
Como
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Como, die Stadt, die dem See seinen Namen gab, liegt an der südlichsten Spitze des westlichen Armes des Sees in einer großen, von bergen umgebenen Mulde. Diese Stadt war das Ziel für unseren letzten Tag. Unser Auto parkten wir zur Sicherheit in einer Parkgarage, da wir sichergehen wollten, nach unserer Rückkehr keinen Strafzettel zu finden, da die komplette Altstadt für den verkehr gesperrt ist und dementsprechend viele Parkverbote bestehen.
Die Stadt entwickelte sich aus einem römischen Feldlager. Daher kommt auch die geometrische Anordnung des historischen Stadtkernes. Dieser bildet ein regelmäßiges Viereck, welches immer noch von einer mittelalterlichen Stadtmauer umgeben ist.
Bekannt ist Como für seine zauberhaften neoklassischen Villen, die mit der „Villenkultur“ Ende des 18. Jahrhunderts am Seeufer entstanden. Ein Beispiel dafür ist die Villa Olmo, die vielleicht Bekannteste. Innen weist die Villa eine dreistöckige Halle auf, die mit Stuckarbeiten und Balkons geschmückt ist. Oder die Villa Gallia, die von schattigen Gärten und Wasserspielen umgeben ist. Ein Bummel durch dieses Villenviertel, welches sich am westlichen Ufer des Sees befindet, lohnt sich auf jeden Fall.
Im Anschluss an das Villenviertel in Richtung Altstadt schließen sich Sportanlagen der Stadt an. Eigentlich nicht weiter erwähnenswert, gäbe es da nicht den Aero Club, der Rundflüge mit Wasserflugzeugen anbietet. Leider hat uns die Zeit gefehlt, den einen Wasserstart wollte ich schon immer mal erleben.
Entlang der Seepromenade, die oft mit Händlern bevölkert ist, erreichen wir die Piazza Cavour, das Wohnzimmer der Stadt. Der Platz ist umgeben mit Luxushotels, Souvenierläden Restaurants und Eisdielen.
Vom Piazza Cavour aus erreicht man mit ein paar Schritten den geschichtlichen Stadtkern. Indem wir ein paar enge Gässchen, vorbei an ein paar eleganten Geschäften, passieren, erreichen wir den Platz mit der Kathedrale. Die elegante und schlanke Kuppel ist 75m hoch, und im Inneren der Kirche werden interessante Werke aufbewahrt, unter anderem große Wandteppiche aus dem 16. und 17. Jahrhundert.
Weiterhin betrachtenswert sind beim Dom das Teatro Sociale und der Palazzo Tarragni.
Die Altstadt selbst ist wiederum sehr sehenswert. Enge, verwinkelte Gassen, Hinterhöfe, elegante Geschäfte und kleine Cafes laden zum Bummeln, Sehen und Shoppen ein. Die Altstadt wirkt sehr sauber und gepflegt, die alten Gebäude sind in einem guten Zustand.
Die Stadt besitzt übrigens auch eine Seilbahn. Mit dieser überwindet man die 500m Höhenunterschied und steht auf dem 716 m hohen Brunate, um einen schönen Blick über Como und die Umgebung zu haben. Von hier oben kann man auch gut die geometrische Ausdehnung des Stadtkernes sehen.
Am Abend suchten wir uns wieder ein kleines Restaurant an der Piazza Cavour und genossen bei einem Essen und einem Glas Wein den schönen Abend.
Rückreise
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Am nächsten Morgen war es dann soweit. Es hieß Abschied nehmen. Wir verluden unsere Sachen, öffneten das Dach und machten uns auf den Weg. Bei der Rückreise fiel uns auf, dass der obere Teil des westlichen Ufers, oberhalb von Menaggio, viel besser auf den Fremdenverkehr eingerichtet ist. Zahlreich sind Campingplätze, Herbergen, Restaurants, Strandanlagen und Anlegeplätze für Boote.
Zurück über den Splügenpass, es war wieder strahlender Sonnenschein, erreichten wir die Schweiz, machten einen kurzen Abstecher nach Liechtenstein und kamen am Abend wohlbehalten zu Hause an. Dort schauten wir uns an und brachen in lautes Gelächter aus. Durch das offene Fahren nach München war ich total braun und meine Frau ziemlich rot, nur dort, wo wir Sachen anhatten, sahen wir käseweiß aus – ein lustiges Bild.
Fazit
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Ein Ausflug der sich total gelohnt hat. Sicher ist der Comer See eine exklusivere Gegend und die Preise sind nicht gerade billig, aber gerade für solch einen Kurzausflug ist die Gegend wie geschaffen, denn die Gegend ist äußert reizvoll.
Auch ist mir bewusst, dass wir nicht den ganzen See erkundet haben und das es sicher noch viel mehr zu berichten gäbe, aber dafür waren die 3 Übernachtungen viel zu kurz. Und man muß sich ja auch einen Anreiz schaffen für ein Wiedersehen.
Wer sich jetzt fragt, warum ich keine Preise genannt habe und keine Restaurant- Tips abgebe – zum einen weiß ich die Preise beim besten Willen nicht mehr, der Ausflug fand schließlich letztes Jahr statt und die Restaurants, die wir benutzt haben, waren guter Durchschnitt, so wie man sie dort überall findet. Soweit ich mich aber erinnere, hat der gesammte Ausflug ca. 700 Euro gekostet.
Ansonsten vielen Dank für Euer Interesse. Über Kommentare, Fragen und Kritiken freue ich mich besonders. Bis zum nächsten Mal
Viele Grüße
Raimo weiterlesen schließen -
Comersee
Pro:
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Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
Der Lago di Como(Comersee)
Der Comersee ist einer der schönsten Seen der Welt. Ich bin seit meiner Geburt min. drei mal im Jahr am Comersee.Vorwiegend ist der Centrolago der schönste Teil.
Hotels:
Am Comersee gibt es tausende Hotels .Hier eine Auswahl eineiger Hotels an der schönsten Stelle ,nämlich am Centrolago.
Albergo Rusal***(Rogaro),Villa Eddie*** (Bolvedro),Albergo Lenno****(Lenno),Grand Hotel Tremezzo ****( Tremezzo) .
Restaurants :
Auch Auswahl am Centrolago:
Crotto la Sorgente (Ossucio), Cris (Lenno), La Baita (Croce), Plinio (Lenno)
Gründe zum hinfahren:
Schöne Villen, Wandern in den Bergen, Schwimmen im See, Bootsfahrt auf dem See, Como Besichtigung,
Auswahl Villen am See:
Villa Balbianello (Lenno), Villa Carlotta (Tremezzo) , Villa Sola (Bolvedro),Villa d`Este (Cernobbio), Adenauer Villa ( Cadenabbia),etc.
Orte zum Besuchen:
Como, Menaggio,Lenno,Tremezzo, Ossucio, Isola Comacina , Bellagio, Varenna
Schöne Berge:
Monte di Nava ,Monte Crocione ,
Der Comersee ist im Sommer sehr gut besucht deshalb lieber im Herbst oder Frühling kommen (schön ruhig).
Der Comersee ist wieder erwarten nicht nur für Senoiren, sondern auch für Familienurlaube geeignet.
Also:Umbedingt hinfahren weiterlesen schließen
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