Pro:
geeignet für die Zielgruppe der Vier- bis Sechsjährigen, hübsch gemacht
Kontra:
die Geschichten dieser DVD gefallen mir nicht so gut wie die der ersten DVD
Empfehlung:
Ja
Nachdem ich neulich schon die erste DVD mit kurzen Geschichten rund um Laura und ihren Stern vorgestellt habe, möchte ich meinen Bericht heute die zweite DVD dieser Art vorstellen. Einige wenige Infos sind dabei identisch zu denen, die ich zur ersten DVD gegeben habe, im wesentlichen werde ich allerdings die neuen Geschichten vorstellen.
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Die Geschichten:
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Diese DVD enthält insgesamt sechs Geschichten rund um Laura und ihren Stern, die jeweils knapp 10 Minuten lang und in sich abgeschlossen sind. Man kann die Geschichten komplett abspielen oder einzeln auswählen, wobei ich die Einzelauswahl für erheblich kindgerechter halte, denn eine knappe Stunde sollten Kinder im Alter der Zielgruppe von "Lauras Stern" (Vorschulalter) lieber noch nicht am Stück vor dem Fernseher hocken.
Die einzelnen Geschichten:
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(Für Eltern - deshalb Spoiler mit Schluss! Die Zielgruppe dieser Geschichten dürfte wohl kaum hier Erfahrungsberichte lesen, ja größtenteils noch gar nicht lesen können, und Eltern sollten anhand vollständiger Inhaltsangaben mit Schluss entscheiden können, ob sie die Geschichten ihren Kindern zeigen wollen oder nicht.)
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"1. Abendstern":
Als Lauras Eltern in die Oper gehen wollen und im letzten Moment die Babysitterin absagt, erbietet sich Laura, auf Tommy aufzupassen. Zunächst gibt es nur kleine Reibereien, weil Laura streng sein will und Tommy ihr nicht recht gehorcht. Doch als sie dann ins Bett gehen, wird es den beiden doch unheimlich. Aber dann tröstet der Stern Laura, und die beiden Kinder schlafen getröstet ein. Als die Eltern aus Sorge verfrüht nach Hause kommen, schlafen die beiden friedlich.
"2. Sternenhimmel":
Dieses Jahr hat Lauras Vater bestimmt, wohin sie in den Urlaub fahren. Lauras Mutter ist allerdings von der Idee gar nicht angetan, dass es auf einen Campingplatz auf dem Land gehen soll, und auch Laura hätte viel lieber einen Swimmingpool. Nur Tommy ist begeistert. Als am ersten Urlaubsabend auch noch das Zelt undicht wird, geraten die Eltern in Streit. Laura und Tommy machen sich auf den Weg, den Teich des Campingplatzes zu finden, um den Streit nicht weiter mitanhören zu müssen. Als die Eltern das Verschwinden der Kinder bemerken, machen sie sich auf die Suche. Als sie Laura und Tommy wohlbehalten wieder finden, ist der Streit vergessen.
"3. Sternenwärts":
Laura und Tommy basteln mit ihrem Vater einen Drachen. Als sie ihn erst nicht zum Fliegen bringen können, werden sie zum Spott des fiesen Harry und seiner Freunde, der einen teuren Superdrachen hat. Laura und Tommy wetten mit Harry, dass ihr Drachen am nächsten Tag höher als alle anderen fliegen wird. Sie bauen mit ihrem Vater den Drachen um und stellen sich dem Wettkampf. Und tatsächlich fliegt er höher als Harrys, der beleidigt abzieht. Als der Drache von Laura und Tommy sich losmacht und wegfliegt, ist Tommy traurig, doch Laura tröstet ihn, so ein Superdrache wie ihrer müsse seine Freiheit haben.
"4. Sternkunde":
Laura macht versehentlich ein Loch in den alten Globus, den ihr Vater von seinem Großvater geerbt hat. Da sie weiß, wie sehr ihr Vater daran hängt, traut sie sich nicht, es ihm zu gestehen. Stattdessen will sie ihm einen anderen alten Globus kaufen, den sie in einem Geschäft entdeckt hat. Unterdessen bemerkt der Vater aber, dass sein Globus kaputt ist und glaubt, Tommy habe ihn kaputtgemacht. Tommy bekommt eine Woche Fernsehverbot. Laura kann nicht zwischen den beiden vermitteln. Außerdem stellt sie fest, dass ihr Geld bei weitem nicht reicht, den Globus zu kaufen. Da bleibt nur eine Lösung: Sie gesteht, dass sie es war, die den Globus kaputt gemacht hat. Ihr Vater ist beeindruckt, dass sie so mutig war, das zu sagen, und verzeiht ihr.
"5. Sternfahrt":
Laura will mit ihrer Oma per Zug zu ihrem Opa fahren. Tommy darf nicht mit, weil er stark erkältet ist. Laura findet das toll, endlich kann sie mal wieder was ohne ihren nervigen kleinen Bruder unternehmen. Tommy fühlt sich zurückgesetzt. Bei den Großeltern ist es schön, sie haben einen großen Garten und Kaninchen, doch bald sehnt sich Laura nach ihrer Familie. Ihr wird auch klar, dass sie Tommy schlecht behandelt hat. Die Großeltern haben Verständnis. Sie erklären Laura, was Heimweh ist und dass ganz normal ist, und lassen sie bei sich im Bett schlafen. Da ist die Welt für Laura wieder in Ordnung.
"6. Sternenlicht":
Lauras beste Freundin Sophie hat eine nagelneue Taschenlampe, um die Laura sie sehr beneidet. Als Lauras Vater sie vom Kindergarten abholt, steckt Laura die Taschenlampe einfach ein. Zu Hause spielt sie dann begeistert damit herum – bis schließlich die Batterien alle sind. Da packt Laura das schlechte Gewissen. Sie vertraut sich endlich ihren Eltern an. Die sind erleichtert. Sie wissen nämlich inzwischen durch einen Anruf von Sophies Eltern, dass Sophie Laura die Taschenlampe gar nicht geliehen, sondern dass Laura sie einfach genommen hatte. Sie sind erleichtert, dass Laura von allein erkannt hat, dass das falsch war. Lauras Vater besorgt mit Laura noch neue Batterien, so dass Laura die Taschenlampe zurückgehen kann.
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Anmerkungen zu den Geschichten:
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Insgesamt halte ich die sechs Geschichten von "Lauras Stern 2" für die Zielgruppe im Vorschulalter für gut geeignet. Insbesondere die kurze Dauer jeder einzelnen Geschichte von jeweils nur zehn Minuten sorgt dafür, dass die Kinder nicht gleich stundenlang am Fernseher hocken müssen.
Zwar finde ich die Idee, Gute-Nacht-Geschichten nicht vorzulesen, sondern von einer DVD abzuspielen, nicht so toll - Vorlesen ist dazu eine zu wichtige Sache. Aber wenn die Eltern in einem Ausnahmefall mal wirklich keine Zeit haben, ist die DVD vielleicht ein akzeptabler Ersatz. Ebenso kann die DVD sicher gut eingesetzt werden, wenn eins der Themen aus den Geschichten für ein Kind aktuell wird.
Zu den einzelnen Geschichten:
Die erste Geschichte behandelt zwar ein Problem, das die allermeisten Kinder sicher kennen – Angst allein im Dunkel -, allerdings war ich ein wenig enttäuscht, dass die Geschichte nicht wirklich eine Lösungsmöglichkeit für die Kinder anbietet. Am Ende wird alles gut, aber dieses gute Ende kommt nicht aus ihren eigenen Handlungen.
Die zweite Geschichte ist ganz hübsch, aber eigentlich mehr ein Lehrstück für Eltern als für Kinder. Der „Ratschlag“, den die Kinder hier fälschlich draus ziehen könnten, „lauft weg, wenn eure Eltern sich streiten, dann versöhnen sie sich schon wieder“ (was die meisten hoffentlich nicht tun), wäre sogar kontraproduktiv.
Die dritte ist dann die erste Geschichte, die mir wirklich gefällt, auch wenn sie kein großes Kinderproblem behandelt, aber wenigstens ihrem Erfahrungshorizont entspricht.
Wirklich gut ist die vierte Geschichte, die auf dieser DVD die erste ist, die ein richtiges Kinderproblem behandelt und Kindern beispielhaft eine gute Lösung für vergleichbare Probleme bietet, die sie sicherlich früher oder später mal haben werden – gestehen zu müssen, dass sie etwas „angestellt“ haben. Aus Erwachsenensicht mag bei dieser Geschichte ein wenig zu stark der erhobene Zeigefinger zu spüren sein, aber bei den Kids, mit denen ich die Geschichten dieser DVD gesehen habe, ist die Geschichte gut und lehrreich angekommen.
Auch die fünfte Geschichte behandelt mit Heimweh ein Thema, das Kinder früher oder später mal am eigenen Leib erfahren. Mir hat sie eigentlich auch ganz gut gefallen, aber im Gespräch mit Kindern, mit denen ich die Geschichte gesehen habe, musste ich feststellen, dass gerade die Kinder, die selbst stark unter Heimweh leiden, es wohl lieber gesehen hätten, wenn die Geschichte mit Lauras Heimkehr zu ihrer Familie geendet hätte. Ich habe mir dann die Freiheit genommen, die Geschichte so zu Ende zu erzählen.
Die letzte Geschichte ist sicherlich von dieser DVD die mit dem gravierendsten Thema. Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob diese Art der Story wirklich weiterhilft, wenn ein Kind tatsächlich anfängt, Sachen mitgehen zu lassen – ich hatte mit so einem Problem noch nie zu tun.
Die DVD ist in Deutschland ohne Altersbeschränkung freigegeben, was angesichts der kindgerechten Inhalte durchaus gerechtfertigt ist. Persönlich empfehlen würde ich die DVD für Kinder ab ca. vier Jahren bis ungefähr zur Einschulung. Kleinere Kinder sollten, finde ich, noch gar nicht vor den Fernseher gesetzt werden, und für Schulkinder sind die Geschichten rund um Laura nicht mehr so interessant, zumal ja Laura selbst noch ein Kindergartenkind ist.
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DVD-Ausstattung:
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Technische Daten:
Bildformat: 4:3
Tonformat: Dolby Digital 2.0
FSK 0
Spieldauer: 57 min.
Episoden-Veröffentlichung: 2003
DVD-Veröffentlichung: 12.12.2003
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Anmerkungen zur DVD:
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Nach dem Einlegen der DVD muss man zunächst eine Sprachauswahl treffen zwischen "Deutsch" und "Schweizer Mundart".
Unabhängig davon kann man allerdings auch im Sprachmenü der DVD noch umwählen, wiederum zwischen Deutsch und Schweizer Mundart, oder deutsche Untertitel für Hörgeschädigte zuschalten.
Auf der zweiten Seite der Sprachauswahl findet sich nur ein Verweis zu den offiziellen Internetseiten von Warner Bros und Lauras Stern sowie ein Copyrighthinweis.
Ärgerlich finde ich einen Fehler, bei dem ich allerdings nicht genau weiß, ob es an der DVD oder eventuell an meinem Player liegt: Nach dem Starten scheint irgendwie Deutsch mit deutschen Untertiteln ausgewählt zu sein. Auch wenn ich den Player zwischendrin abstelle und dann wieder starte, ist wieder diese Einstellung da. Erst wenn ich die Subtitles-Taste meiner Fernbedienung benutze und die Untertitel abwähle, geht es ohne Untertitelung. Gerade für die Zielgruppe der Kindergartenkinder sind Untertitel aber noch relativ unsinnig, so dass die Voreinstellung wohl besser ohne Untertitel sein sollte!
"Trailershow":
Hier finden sich die Trailer zu den DVDs "Lauras Stern 1" und "Lauras Stern 2". Ich finde allerdings die Trailer nicht besonders gut gemacht, insbesondere scheinen sie sich teilweise weniger an Kinder zu wenden, sondern vielmehr an ihre Eltern.
Das ist dann auch schon die ganze DVD-Ausstattung. Weitere Extras gibt es leider nicht. Das ist zwar bei Fernsehfolgen auf DVDs nicht unbedingt üblich und vielleicht auch nicht absolut notwendig, schade ist es aber trotzdem, zumal die DVD immerhin so 12 bis 13 Euro kostet.
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Fazit:
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Noch eine schöne DVD mit sechs kurzen Geschichten für Kinder zwischen vier und sechs. Als Ersatz fürs Vorlesen sollte man so etwas nicht benutzen, aber einzeln vorgeführt, eignen sich die Geschichten durchaus, um Kinder kindgerecht ans Medium Fernsehen heranzuführen, ohne sie gleich endlos vor die Glotze zu setzen. Allerdings finde ich die Geschichten der ersten DVD besser. weiterlesen schließen
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