Lebensberichte Testberichte
Auf yopi.de gelistet seit 09/2003
Tests und Erfahrungsberichte
-
Wer ist hawasie ? - Teil 1
3Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Nein
Da ich der Meinung bin, das es manchmal sehr interessant sein kann,einiges über den User zu erfahren, dessen Berichte man liest,möchte ich hiermit beginnen, mich selber vorzustellen.
10.09.1962 gegen 15 Uhr : Im mecklenburgischen Kleinstädtchen Teterow haut ein erfahrener Arzt einem Neugeborenen so etwas auf den Po, dass es der Mutter fast dem Atem verschlägt - Hartmut erblickt das Licht des Welt und stellt anhand des Klapses gleich fest, dass es nicht nur Gutes geben wird.
Zu der Zeit war es noch üblich, den Jungen die Vornamen der beiden Opas sowie den Mädchen die der Omas zu verpassen.
Hartmut-Walter-Hans sollte später auf der Geburtsurkunde stehen, wobei Hartmut als alleiniger Rufname in die Geschichte einging. Einen Vorteil hatte die Geschichte, als ich später krampfhaft einen Nick suchte und alles vergeben schien entstand ganz einfach : ha - für Hartmut , wa - für Walter ,sie - für meinen Nachnamen = hawasie.
Im tiefen Mecklenburg, schon manchmal als Fischköppe verschrienen und in der DDR wuchs ich auf. Wie sagte man so schön im Lebenslauf : ich verbrachte eine glückliche Kindheit - war ja fast auch so.
Mein Vater arbeitete beim Rat des Kreises, meine Mutter war zuerst Hausfrau, weil sie musste sich ja um ihr einzigstes Kind kümmern.
Da ich weder Kinderkrippe noch Kindergarten besuchte, wuchs ich also völlig isoliert auf. Das erklärt auch meine Schüchternheit anderen gegenüber. Man merkt dies auch auf dieser Plattform - ich trau mir gar nicht, was zu sagen.
Der eigentliche Hintergrund warum ich in jungen Jahren nicht am gesellschaftlichen Leben teilnehmen konnte, war eine Krankheit, die eigentlich keine war. Ich hatte von Geburt an einen Herzfehler - ein Loch in der Herzscheidewand. Das haben übrigens, so die Ärzte viele, nur wächst das normalerweise zu.
Na schön : bei mir nicht !
Folglich stellte sich das Problem so dar : entweder Operation oder zwischen 14 und 16 Lebensjahren tot.
Hintergrund: durch das Loch in dieser Herzwand vermischen sich das sauerstoffreiche und das sauerstoffarme Blut. Beim erreichen einer bestimmten Körpergösse, reicht diese Mischung nicht aus, um leben zu können. Also wurde sich für eine OP entschieden.
Ich habe demzufolge viele Monate als Kind in der Berliner Charité verbracht. In bestimmten Abständen war ich dort immer zu Gast, die eigentliche Operation erfolgte erst im Frühjahr 1971. Trotz fast 80 Fehltagen in der Schule schaffte ich das Klassenziel der 1. Klasse noch, auch weil in Berlin etwas dafür getan wurde.
Ich lernte hier - wenn auch unbewusst einen kleinen Vorteil der DDR kennen - das einheitliche Schulsystem.
Egal wo man in der DDR wohnte, Lehrplan und Bücher waren überall gleich. Heute gesehen ist es für mich schon ein Unding, wenn selbst innerhalb einer Stadt die Schulen mit unterschiedlichen Lehrplänen und Büchern arbeiten.
Auf Grund meiner OP war ich zwar nicht behindert,hatte aber kaum Muskeln weil ich weder Sport treiben durfte und selbst körperliche Anstrengung wurde unterbunden.
Nun frage ich, wie will so´n Spack ein Mädel aufreissen ??
Also suchte ich mir andere Hobbys : angeln auf jeden Fall - ungestört die Natur geniessen und sein Abendbrot selbst erlegen - das war meine Welt. Musik hören gehörte und gehört auch dazu. Hier waren wir in der DDR doch eingeschränkt. Ohne Beziehungen ging so gut wie garnichts - ich hatte sie. Meine Tante arbeitete in der richtigen Abteilung. 1973 oder 74 hatte ich die erste Westplatte : Die Rubbetts von Amiga ( Ich hab sie übrigens immer noch ). Weite folgten.
An meine Schulzeit kann ( oder will**gg**) ich mich nicht so sehr erinnern. Ich war nicht gut und auch nicht schlecht. Ja er könnte wenn er wollte - ich war zu faul. Logisch war in dei den Jungen Pionieren - man waren wir stolz als wir in der 5. Klasse das rote Halstuch bekamen. Trugen wir doch davor nur ein Blaues. Jetzt waren wir die Grossen der Kleinen.
Mit Beginn der 5. Klasse war ich auch wieder voll funktionstüchtig. Konnte Sport und alles andere mitmachen - der Spack blieb aber.
In der 7. Klasse wurde die zweite Fremdsprache eingeführt ( Russisch gabs schon ab Klasse 5). Englisch oder Französisch war die Devise - aber ohne Hartmut. Wozu ? In Russisch schon nicht durchgeblickt und dann noch Angelzeit für eine 2. Fremdsprache verschwenden ? Nö !! Aber es kam anders : Hartmut hatte sich in ein Mädel verguckt und in der 8.Klasse stellte sich heraus, die will an die EOS ( Erweiterte Obschule = Gymnasium 12Klassen). Na aber Hallo, Hartmut wollte auch. Tja, aber ohne zweite Fremdsprache ging das nicht. Hartmut hatte die A... karte gezogen ! Ich durfte in der 8. Klasse den Stoff der 7. mit nachholen und das in Französich !! Mein Berufswunsch stand auch fest - Lehrer wollte ich werden.
Und da ich merke, je man man darüber nachdenkt, desto mehr fällt einem dazu ein würde ich sagen: Ich lass das mal so stehen und mache mir weiter Gedanken, wie es war - in der DDR
- Fortsetzung folgt -
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2003-06-18 18:56:27 mit dem Titel Naturkatastrophen - wer ist Hawasie Teil 2
An einige Dinge aus den 70-iger kann ich mich noch sehr gut erinnern.
Da war z.B. die Fussball WM in Deutschland 1974. Wir waren auf Klassenfahrt für ein paar Tage in Burg Stagard ( fast einem Vorort von Neubrandenburg ). Das legendäre 1 : 0 der DDR Mannschaft gegen die BRD durch Jürgen Sparwasser erlebten wir hier in der Jugendherberge. Im Clubraum, zusammen mit den Lehrern hüpften wir um die Tische und jubelten. Wir hatten den zukünftigen Welteister geschlagen.
Fussball war in dieser Zeit besonders angesagt - legendäre Spiele des 1. FC Magdeburg gegen Schalke 04 mit Traumtoren von Maxe Steinbach in beiden Spielen des Europapokals sehe ich immer noch vor mir. Magdeburg gewann damals auch diesen Wettbewerb. 1976 war dann der Höhepunkt des DDR-Fussballs - den Gewinn der olympischen Goldmedaille. Hartmut war schon wieder auf Reisen. Diesmal aber mit den Eltern an der Ostsee. Ein sogenannter FDGB-Ferienplatz ( FDGB = Freier Deutscher Gewerkschaftsbund ). Fereinplätze, bevorzugt für Familien mit Kind konnten nur hier zu vergleichsweise Spottpreisen gebucht werden.
Aus dem Urlaub zurückkommend, erfuhr ich das mein Uropa im Krankenhaus liegt. Er war während unserer Abwesenheit nachts aus dem Bett gefallen und hatte sich 2 Rippen angebrochen und sich eine Erkältung geholt, weil er nicht gleich gefunden wurde. Meine Mutter machte sich damals grosse Vorwürfe - aber wer konnte das schon im vorraus ahnen ? In Folge einer starken Lungenentzündung starb mein Uropa mit 92 Jahren noch im Krankenhaus.
Wenn ich ehrlich bin, richtig traurig war ich nicht, hatte er doch erst vor kurzem versucht, meinen Freund mit seinem Gehstock werfend zu treffen, als wir auf unserem Hof Fussball spielten. Der Wurf verfehlte meinen Freund nur knapp am Kopf. Der Stock prallte so stark an die Mauer, dass Putz abfiel. Nicht auszudenken, er hätte ihn getroffen.
Zwei grosse Naturereignisse aus dieser Zeit bleiben mir auch in Erinnerung, auch wenn ich die Jahreszahlen nicht mehr genau weiss. Da ich aber an der EOS war - muss es zwischen 1977 und 1981 gewesen sein.
Zum einem gab es einen starken Winter mit sehr viel Schnee. Einen sehr hilfreichen Kommentar zur Folge war das 1978/79.
Hartmut war mal wieder auf Reisen. FDGB-Platz zwischen Weihnachten und Neujahr in Potsdam im Interhotel. Da es ein Vier-Bett Zimmer war, durfte mein Freund auch mit. Wir haben stundenlang in der obersten Etage Tischtennis bis zur Erschöpfung gespielt. Unser Blick durch die Fenster zeigte uns aussergewöhnliches Schneetreiben. In den Nachrichten wurden schon Strassen-und Bahnsperrungen bekannt gegeben. Doch wir mussten zurück - hatten Glück - die Bahnstrecke nach Teterow war wieder frei. Kurz vor Teterow wurde es im Zug zappenduster. Der Schnee lag links und rechts vom Zug so hoch, dass kein Licht mehr durchdrang und dann : Vollbremsung ! Wir standen schon auf dem Gang und wurden durcheinandergewirbelt. Was war passiert ? Ein junges Mädchen ist beim Ballspielen auf die Gleise gekommen und konnte wegen des hohen Schnees nicht wieder raus. Sie wurde vom Zug erfasst und etliche Meter mitgeschleift. Meine Freund und ich haben sie dann gesehen, wie sie von Sanitätern auf eine Trage gelegt wurde. Einer, so schien es, trug ein Bein fast hinterher- überall Blut - wie mussten uns übergeben. Diesen Anblick habe ich bis heute nicht vergessen können - seitdem hasse ich alles, was damit zusammenhängt, Menschen irgendwie Leid zuzufügen - sei es einfache oder brutale Schläge, Terrorismus oder Krieg.
Nach diesem Naturereignis - ein bis zwei Jahre später. Hartmut ist nicht auf Reisen sondern mit einem Freund angeln auf dem Teterower See. Jeder hat sein eigenes Motorboot ( gut, ich das meines Vaters). Wir angeln hinter dem Burgwall. Es ist windstill. Ich sehe, dass auf drei Seiten
um den See herum , Gewitterfronten stehen. Mein Freund meint,1. da läuft der Aal und 2. die stossen sich ab.
Wir erleben Physikunterricht auf dem See - die Wurfangel ausgelegt - die Sehne fällt aber nicht in´s Wasser sondern bleibt im Bogen von der Rutenspitze bis zur Pose in der Luft ! So stark ist die Luft aufgeladen ! Während ich mir noch die Augen reibe und glaube ich spinne, bricht ein Sturm los, der uns völlig überrascht. Die Anker halten nicht, des regnet nicht, es giesst nicht , es ist viel schlimmer. Leinen los - Motor an und bloss weg. Nicht bei Gewitter auf See !!
Mein Motor - Marke Tümmler - springt sofort an, während mein Kumpel verzweifelt versucht, mit seiner Reissleine seinen Motor in Gang zu bringen - es funktioniert nicht. Ich werfe ihm eine Leine rüber und schleppe ihn ab - unser Ziel liegt in ca. 800 Meter- die Gaststätte auf dem Burgwall, denn zum Bootsschuppen sind es noch 4 - 5 km - nicht zu schaffen. Wir verbringen hier den ganzen Nachmittag, trinken ein Bier nach dem anderen - ich bin schon down.
Ab und zu runter zu den Booten, Wasser schöpfen. Die Boote waren schon so voll geregnet, dass die Bodenbretter schon fast rüber in den See schwimmen konnten. Die Angestellten flaxten schon mit uns - klar wir waren die einzigsten Gäste. Es gab auch ein eindeutiges Angebot von einer kleinen korpulenten Kellnerin, man könnte bei ihr hier heute übernachten. Das war´s - mit der schon gar nicht- bloss weg !
Der Regen hatte zwar nachgelassen, aber noch nicht aufgehört. Meinen Kumpel im Schlepp fuhren wir zum Boostshaus. Der Wasserstand vom See hatte sich inzwischen so erhöht, dass ich mich in´s Boot legen musste um überhaupt reinzukommen. Rein und raus, auf´s Fahrrad und nach Hause.
Teterow ist an diesem Tag abgesoffen, das Wasser stand teilweise knietief in den Strassen, die Gullideckel der Kanalisation flogen hoch - überall Wassser und Schäden. Mein Vater war schon nicht mehr zu Hause - Zivilverteidigung und Kampfgruppen hatten mobil gemacht - alles was Beine hatte raus ! Die Feuerwehr war ohnmmächtig - funkte die FFW in den benachbarten Dörfern an - die kamen aber nicht ! 5 km von Teterow entfernt fiel nicht ein Tropfen !! Man nahm den Hilferuf der Teterower nicht ernst !
Ich könnte dazu sicher noch mehr schreiben, aber ich glaube, dazu reicht es erstmal. Fazit : Kameradschaft, gegenseitige Hilfe, arbeiten in einer Notsituation bis zum Umfallen - das lernt man in solcher Situation und so etwas prägt auch- denke ich zumindestens. Deshalb gibt es für mich auch keine Frage, wenn es darum geht, zu helfen oder zu spenden. Die Bilder des Jahres 2002 sind uns sicher allen noch gegenwärtig.
Hartmut weiterlesen schließen -
Mit einem Schlag war mein Leben zerstört!
Pro:
Seid mir nicht böse aber dazu
Kontra:
fällt mir nichts mehr ein!
Empfehlung:
Nein
Ich weiss jetzt nicht genau, ob das, was ich jetzt schreibe überhaupt hier hingehört. Aber da viele meiner Freunde meinten, ich sollte den Bericht schreiben, tue ich dies hiermit.
Der Anfang vom Ende:
Ich bin jetzt 22 Jahre alt! 1998 im Juni lernte ich meinen Ex-Freund in meiner Stammkneipe kennen. Wir unterhielten uns nur kurz, verabredeten uns aber dann doch für das kommende Wochenende auf der Kirmes. Er sah toll aus und war mir sympathisch. Wir verstanden uns sehr gut.
Nach weiteren vier Wochen waren wir zusammen. Er wohnte nur zwei Straßen weiter von mir entfernt. Ich schwebte auf Wolke sieben. Mein Ex-Freund war fünf Jahre älter ich.
Wir waren jede freie Minute zusammen und die ersten Monate waren einfach klasse. Wie eigentlich in jeder Beziehung. Man macht alles zusammen, kann sich kaum voneinander trennen.
Ich begann 1998 meine Ausbildung zur Rechtsanwaltsfachangestellten. Er war bis Ende 1998 bei der Bundeswehr verpflichtet.
Der Verlauf meiner schlimmsten Wochen:
Anfang 1999 war er also arbeitslos, da er sich nicht um neue Stelle bemühte. Ich schrieb für ihn Bewerbungen und machte Vorstellungsgespräche für ihn aus. Doch nichts davon machte er. Er hatte eine eigene Wohnung zu zahlen, doch das interessierte ihn nicht.
Nach einigen Tagen fragte er mich, ob ich ihm ein wenig Geld leihen könnte. Ich gab ihm logischerweise das Geld was er verlangte.
Nach einigen Tagen kam er wieder an und ich gab ihm zum Schluss mein komplettes Azubigehalt. Ich merkte nicht wie er mich ausnutzte. Ich war zu naiv.
So ging es ganze vier Monate. Er konnte die Miete nicht mehr bezahlen, der Gerichtsvollzieher kam u.s.w.
Ich bezahlte alles, bettelte Freunde an, dass sie mir Geld geben und so weiter. Sogar meine Eltern gaben ihm Geld. Die aber leider nicht über ALLES Bescheid wussten.
Als dann eines Tages plötzlich die Kündigung für seine Wohnung kam, wussten wir nicht mehr ein und aus. Noch dazu hatte ich ihm zwei Katzen geschenkt, wobei ICH mich von diesen nicht mehr trennen konnte, sie aber leider nicht mit zu mir nach Hause nehmen konnte, da meine Mama allergisch gegen Tierhaare ist.
Wir überlegten, wie wir ihm eine neue Wohnung besorgen konnten. Wir suchten uns eine neue Wohnung aus und ich nahm die Wohnung auf meinen Namen. Ich verdiente damals einen Betrag in Höhe von DM 560,00. Allein die Wohnung kostete ohne Nebenkosten DM 690,00.
Mein Ex-Freund versprach mir, dass er sich um neue Arbeit kümmert und dann würden wir das wieder hinbekommen.
Nun gut, naiv wie ich war glaubte ich ihm das und gab ihm alles Geld was ich hatte. Ich weiss bis heute nicht, wie ich überhaupt noch mit meinem Auto zur Arbeit kam, da ich ja kein Geld mehr für Sprit hatte.
Nach zwei drei Wochen wollte er noch einen Hund. Sein Wunsch war mir Befehl und wir fuhren extra in den Osten (ca. 600 km einfacher Weg) um ihn seine Wunschhund zu holen.
Er setzte mich immer mehr unter Druck:“ Wenn Du mir kein Geld mehr gibst, verlasse ich Dich“. Für mich die schlimmsten Worte! Also bemühte ich mich noch mehr, um noch mehr Leute anzulügen, um von denen Geld zu bekommen.
Ungefähr nach drei Monaten wo ich total am Ende war, schnappte mich mein bester Freund und ich erzählte ihm alles. Ich wollte weg von ihm, aber ich wollte meine Katzen und den Hund nicht hergeben und schon gar nicht ins Tierheim geben.
Also blieb ich noch weitere zwei Monate bei ihm, aus Angst meine Tiere zu verlieren.
Ein neuer Anfang rückte näher:
An einem Wochenende war in einem Nachbarort von uns Weinfest. Ich war mit Freunden unterwegs und nach einiger Zeit, als ich mich mit meinem besten Freund unterhalten habe, fing ich an zu weinen und war am Ende.
Da entschloss sich mein bester Freund zu einer Nacht und Nebel Aktion:“ Wir holen deine wichtigsten Sachen aus der Wohnung raus und die Tiere kommen zu mir, wir haben doch nen großen Hof, das geht schon“!
Ich konnte nach vielen Monaten endlich mal wieder lächeln. Also fuhren wir los und beobachteten die Wohnung ob er daheim ist.
Wir hatten Glück, er war mal wieder MEIN Geld versaufen. Also jetzt hieß es handeln. Wir schnappten die Katzen und den Hund und meine wichtigsten Sachen. Mit vollbepacktem Auto fuhren wir so schnell wir konnten nach Hause.
Ich war endlich mal wieder etwas glücklich und dachte:“ Jetzt beginnst du neu“!
Es lief soweit auch ganz gut, ich kündigte die Wohnung und mein Vermieter bot mir sogar an, obwohl ich mit zwei Mieten im Rückstand war, sofort zu kündigen, damit ich nicht noch drei Monate umsonst bezahle.
Mein Ex-Freund hat sich in dieser Zeit noch einen Hund geholt und diesen die meiste Zeit alleine gelassen. Man braucht nicht viel Hundekenntnis um zu erahnen, wie die Wohnung dann aussah.
Ich sagte ihm, dass er die Wohnung sauber machen soll, da er morgen ausziehen muss. Er schaute mich an und fing an zu heulen. Dumm wie ich war, bot ich ihm an ihm zu helfen. Also wir machten die Wohnung zusammen sauber.
Ich sagte ihm dass ich morgen die Schlüssel hole. Er nickte !
Am nächsten Tag fuhr ich hin und wollte die Übergabe der Wohnung machen, doch es traf mich der Schlag. Die Wohnung war total mit Hundekot versaut. Müllsäcke waren aufgerissen.
Das Ende meines Vertrauens:
Mein Ex-Freund war nicht da. Nur der Hund. Ich räumte die Wohnung wiederum auf. Teppichböden und Tapeten waren total dreckig, die mussten erneuert werden. Als mein Ex-Freund dann kam, redeten wir in der Wohnung.
Ich schrie ihn an und wollte die Schlüssel. Plötzlich richtete er sich auf, trat auf mich zu und holte aus. Er schlug mich mit der Faust in mein Gesicht. Ich war dermaßen geschockt, das ich mich nicht bewegen konnte. Aber das war nicht alles.
Er trat auf mich ein, schlug mir in den Rücken und spuckte mich an. Ich lag zusammengekauert in der Ecke und bettelte nur:“ Bitte nicht schlagen!“ Nach einigen mir wie eine Ewigkeit vorkommenden Minuten, haute er ab ohne sich um mich zu kümmern.
Ich weiss nicht wie lange ich da gelegen habe, aber als es dunkel wurde, kam ich langsam wieder zu mir. Ich versuchte aufzustehen und krabbelte an mein Auto. Ich fuhr zu meinem besten Freund. Er konnte es nicht glauben, er verarztete mich, da ich ein blaues Auge hatten und mehrere Schürfungen. Er schaute mich an und meinte: „ Nie mehr lass ich Dich alleine“.
Ich war am Boden zerstört. Meldete mich erst mal krank und bliebe tagelang im Bett liegen und weinte.
Dauernd rief der Vermieter an, drohte mir mit Gericht und so. Ich konnte doch nix dafür. Als meine Wunden wieder so einigermaßen verheilt waren und ich arbeiten konnte, nahm ich meinen ganzen Mut zusammen und erzählte alles meinem Chef.
Mein Chef reagierte sofort und wir erzielten einstweilige Anordnungen, dass er aus der Wohnung auszog, einen Abstand von mir von mindestens 5 Meter einhalten muss. Ich stellte in mehreren Fällen Strafanzeige. Von Nötigung bis Freiheitsberaubung!
Mir ging es dadurch nicht wirklich besser, aber ich wachte langsam aus dem Alptraum auf und ich wusste es ist richtig was ich mache.
Es wurden mehrere Prozesse vor Gericht geführt. Es ging ja auch um viel Geld. Wobei ich auf DM 30.000,- Schulden hocke und er mir nur DM 5.000,- zurückzahlt, da ich nicht mehr beweisen kann.
Aber die Geldschmerzen kann ich verkraften, ich denk mir einfach, jeden Tag wird es weniger.
Aber meine Angst ist geblieben. Ich dachte nie, dass man mich so erniedrigen kann, aber wenn man von einem Mann verprügelt wird, verliert man das Vertrauen.
Die Geschichte ist verdammt lang und für viele vielleicht langweilig, aber ich wollte euch alles erzählen und nicht direkt beim vorletzten Absatz anfangen.
Klar, ich kann nicht behaupten, dass alle Männer so sind, aber mal ehrlich ich hätte NIEMALS gedacht, dass einmal mein Freund derjenige sein wird, der mein bisher super schönes Leben zerstört.
Mit einem einzigen Schlag kann man so vieles kaputt machen. Noch heute bin ich Therapie und habe sehr oft Angstzustände. Mein bester Freund ist seit zwei Jahren mein Freund und muss einiges mit mir mitmachen, da ich nachts aufwache schreie, ihn trete und fange an schnell zu atmen, wobei ich sehr oft gar keine Luft mehr bekomme und oft im Krankenhaus lande. Aber so langsam bekomme ich es in den Griff. Die Angst wird weniger und das Vertrauen wächst! Aber so etwas braucht Zeit. Man darf nicht aufgeben. Ich wollte damals sogar nicht mehr leben, aber dann dachte ich mir, warum soll ich alles wegen IHM aufgeben. Dafür war ich dann endlich zu stolz.
Ach so noch schnell zu meinen Tieren. Natürlich hab ich diese nicht hergeben. Sie waren die ganze Zeit bei meinem Freund auf dem Bauernhof. Aber da ich jetzt seit März eine eigene Wohnung habe, sind meine zwei Kater bei mir und meine Hunde (hab mir noch einen geholt) sind mal mit bei mir im Büro, mal daheim im Garten oder mit meinem Freund unterwegs. Und wie ihr ja aus meinem anderen Artikel erlesen könnt, hab ich ja auch noch zwei Pferde, die mir unwahrscheinlich helfen, Vertrauen aufzubauen. So komisch sich das anhört, aber Tiere können manchmal mehr als Menschen bewirken.
In diesem Sinne wünsche ich allen die so etwas und schlimmeres mitgemacht haben, den Mut sich wieder auf andere Menschen einzulassen. ES LOHNT SICH!!!
Im Vertrauen, Nadine weiterlesen schließen -
Stottern-kein Problem!
08.03.2003, 16:09 Uhr von
PeacemakerXYZ
Joa also ich bin der Dominik, bin 16 Jahre alt und komme aus dem Ruhrgebiet...Ich bin durch eine ...Pro:
müsst ihr selbst bewerten
Kontra:
müsst ihr selbst bewerten
Empfehlung:
Nein
Hallo ihr!
Hier möchte ich mal einen Artikel veröffentlichen, den ich vor einiger Zeit in unserer Schülerzeitung veröffentlicht habe. Es geht um das Stottern, ein Problem, das ich leider habe. Mit diesem Brief wollte ich unsere Schule etwas darüber aufklären und einige Vorurteile aus der Welt schaffen. Ich halte es für wichtig, mit diesem Thema offen umzugehen.
Vielleicht ist er für euch ja auch interessant?!
(Anm.:Steini=Schüler unserer Schule)
---------------
Lieber Steini,
wahrscheinlich gehörst du zu denen, die keine Probleme mit dem Sprechen haben. Sie reden flüssig und machen sich auch keine Gedanken darüber. Für sie ist es total normal; vergleichbar mit dem Atmen.
Doch du hast sicher auch von denen gehört, die Sprechprobleme haben, wie z.B. das Stottern. Hierbei handelt es sich um eine Störung des Sprechflusses. Die Betroffenen, zu denen auch ich gehöre, wiederholen Teile eines Wortes, ziehen sie lang oder haben Blockaden beim Sprechen. Von ihnen gibt es ungefähr 800.000 in Deutschland, d.h. 1% der Bevölkerung. Bei Kindern ist der Anteil höher, doch mit dem Erwachsenwerden verschwindet das Problem häufig.
Auf jeden Fall ist das Stottern keine schlechte Angewohnheit oder eine psychische Störung. Vielleicht spielen unbewusste Angstfaktoren eine Rolle, aber es ist nicht durch einen psychischen Knacks verursacht. Vielmehr handelt es sich zum großen Teil um eine körperliche Fehlfunktion. Diese ist vererbbar, so stottert in meiner Familie eine Großtante. Teile des Gehirns arbeiten nicht richtig zusammen oder die Motorik stimmt einfach nicht. Durch Stresssituationen oder Schockerlebnisse kann das Stottern dann verstärkt werden.
Ich will jetzt aber keine großen wissenschaftlichen Erklärungen geben; vieles ist sowieso noch unerforscht.
Dafür will ich dir mitteilen, dass Stottern kein Zeichen von Doofheit ist. Es ist kein Sprachproblem(wir Stotterer sind ohne Probleme in der Lage, Sätze zu bilden oder Texte zu formulieren), sondern ein reines Sprechproblem. Irgendwas stimmt eben mit der Funktion nicht! Natürlich gibt es dagegen dann Therapien. Eine gute und verbreitete Methode ist es, ein „weiches Sprechen“ zu trainieren. Beim Stottern öffnen sich die Stimmlippen nur schwer, wodurch der Ton oder der Laut später zustande kommt. Durch das weiche Sprechen wird versucht, den Blockaden vorzubeugen. Die Stimmlippen sollen sich eben nur langsam öffnen und der Ton so besser kommen. Bei mir persönlich hilft das etwas und ich denke, dass ich das im Laufe der Zeit noch besser hinbekomme. Aber ich muss mir leider eingestehen, dass es eine 100%ige Heilung nie geben wird.
Wie du dir sicher vorstellen kannst, kann das Stottern andere Probleme verursachen. Die Betroffenen ziehen sich womöglich zurück oder tun sich mit dem Kontakt-aufnehmen schwierig. Sie haben Angst, dass andere sich darüber lustig machen oder so genervt sind, dass sie nach 2 Minuten das Gespräch abbrechen.
Dazu frage ich dich als vermutlich nicht-Betroffener: Wie gehst du damit um? Würde dich das Stottern stören oder würdest du nur das Inhaltliche als wichtig erachten?
Falls du noch Fragen hast, andere Stotterer kennst, oder sogar selbst dazu gehörst(rein theoretisch müsste es bei uns auf der Schule noch 10 andere geben ;-)), kannst du dich bei mir melden.
Sonst bedanke ich mich für die Aufmerksamkeit, die du diesem Artikel gegeben hast.
Dominik W. weiterlesen schließen -
Achter Jahrestag - und war es wirklich Zufall ....
28.01.2003, 01:26 Uhr von
maeggyholly
Ich bin ein Familienmensch und habe vier Kinder- drei Söhne , eine Tochter und den besten Mann d...Pro:
Erinnerungen
Kontra:
Unendliche Trauer und Wehmut
Empfehlung:
Nein
.... kann es denn so einen Zufall überhaupt geben ??? ich weiß es nicht aber ich glaube es fast. Als ich gestern so ein wenig mit der Fernsteuerung zappte kam ich auch an die einschlägigen Musiksender, welche ich afür gewöhnlich meide, da meine Kinder mich zeitweise schon genug quälen. Aber irgendwie konnte ich mich nicht dagegen wehren, es war wie ein innerer Zwang auf Viva zu schalten - und da passierte es .... was ich da hörte traf mich wie ein Schlag! Es war das Lied Abschied nehmen von Xavier Naido das mich so aus der Bahn geworfen hat.
In diesem Song geht es um den Tod des jüngeren Bruders, der unverhofft eingtreten ist. Es wird um Verzeihung gebeten für jedes böse Wort, für jede ungerechte Handlung- für alles was man falch gemacht hat und nicht einsehen wollte. Auch wird beklagt das es so unverhofft gekommen ist und man kann Gelegenheit hatte um von einander Abschied zu nehmen und die Gewiisheit das man sich nie wieder sehen wird. Es ist so unendlich traurig und doch hat es mich magisch angezogen, denn es spiegelt auch einiges aus meinem Leben wieder.
Wie einige von Euch wissen, habe ich einen Sohn am 28.1.1995 - sechs Tage vor seinem 19. Geburstag - durch einen Unfall verloren. Dieser Tag jährt sich heute nun zum achten Male und es tut noch genauso weh wie damals - es ist für mich als wenn heute erst geschehen wäre und nicht schon vor acht Jahren. Wahrscheinlich wird das auch so bleiben, solche Dinge wird man nie vergessen - egal wie lange es her ist. Dieser Song hat mich nun daher so berührt weil er manches sagt oder anspricht was mich auch sehr bewegt. Auch ich hatte keine Gelegnheit mehr mich von meinem Jungen zu verabschieden, denn ich durfte ihn nicht nochmals sehen. Mein Mann meinte es wäre besser für mich wenn ich ihn nicht mehr sehen würde und ihn so Erinnerung halten würde wie ich ihn zuletzt gesehen habe. In diesem Moment war es mir egal, da habe ich sowieso nicht viel mitbekommen. Aber heute .....
....... heute bereue ich es, denn es fehlt mir dadurch ein Stück, ein Stück meiner persönlichen Trauer und dadurch viel es mir sehr schwer Ihn loslassen zu können. Ich hätte ihm noch soviel zu sagen gehabt, mich bei ihm entschuldigen wollen für jedes böse Wort, für jeden Streit, wollte ihn noch einmal in den Arm nehmen, ihm sagen wie sehr ich ihn geliebt habe .... wie sehr ich ihn vermisse. Mir blieb also nur die Möglichkeit es ihm alles in einem Brief nieder zu schreiben ...... aber dennoch blieb viel ungesagt. Heute bereue ich es nicht darauf bestanden zu haben, denn dieses Stück des endgültigen Abschiedes fehlt mir sehr und das kann mir auch keiner wieder geben. Auch ein Punkt der in diesem Song angesprochen wird, ist dieses plötzliche .... dieses völlig unerwartete, dieses aprupte , dieses unwiederrufliche Aus !
Jeder der schon mal einen ihm nahestehenden Menschen verloren hat, wird meine Gefühle sicher nachempfinden können. Es tut weh, unsagbar weh und dieser Schmerz der bleibt, egal ob ein Jahr oder zehn Jahre vergehen, es bleib ein großer Schmerz in einem. Man sagt ja immer, die Zeit heilt alle Wunden .... aber das stimmt nicht, die Wunden verblassen, aber die Narben bleiben und schmerzen immer wieder - nur auf eine andere Art. Im lauf der Zeit trauert man mehr im Stillen, innerlich - allein für sich und da nun auch jeder auf seine eigene Weise. Heute kann ich wieder an meinen Sohn denken und dabei wieder lachen, von ihm erzählen und mich an Erinnerungen freuen. Manchmal tut es richtig gut über ihn zu sprechen, auch wenn es sehr schmerzt - der Schmerz ist zwar da, aber er ist erträglich geworden. Oft halte ich auch in Gedanken Zwiesprache mit ihm und dann fühle ich mich ihm sehr nahe - und das tut gut, sehr gut sogar.
Ich wünsche mir, das mein Sohn Markus wo immer er jetzt sein mag, glücklich ist und spürt wie sehr ich ihn vermisse. Wenn ich einmal gehen muß, hoffe ich, das er an der Himmelspforte auf mich wartet und wir uns wieder in die Arme nehmen können und ich ihm dann sagen kann was ich hier nicht mehr konnte .......
Ich werde diesen Song bestimmt noch sehr oft hören, denn er ist fast wie für mich geschrieben. Daher frage ich mich - war es Zufall das ich ihn gehört habe, oder solte es gar Schicksal sein ? Aber egal, in ihm finde ich viele meiner Gedanken und Gefühle wieder - er ist wie Balsam und Medizin für meine Seele.
Ich hoffe, ich habe Euch jetzt nicht allzu traurig gestimmt, denn das war nicht meine Absicht gwesen. Für mich war es nur sehr schön und auch sehr wichtig auf diese Art und Weise meine ganz persönlichen Empfindungen zu diesem Lied aufzuschreiben.Bei den Bewertungen bin ich von den schmerzlichen Gefühlen ausgegangen - na und die kann man wohl kaum Empfehlen, daher meine Bewertung dazu.
Eure maeggyholly wünscht allen alles Gute, paßt bitte alle gut auf Euch auf und ......
have a nice day ! weiterlesen schließen -
Ein rabenschwarzer Tag den ich nie vergesse: 24.01.2003
Pro:
Es ist so schön ein tier zu haben
Kontra:
Es ist schrecklich es zu verlieren
Empfehlung:
Nein
Ich will kein großes Vorwort schreiben. Die Geschichte erzählt genug. Es ist ein schlimmer Tag und ich wünschte, ich könnte ihn nochmal neu beginnen. Aber anders!
Ein rabenschwarzer Tag
Morgaine ist tot.
Ich schrieb Euch ja von meinen zwei Süßen, die ich fand, rettete und gesund pflegte:
http://yopi.de/meinungen.php?template=beitrag&beitragID=70810&kategorieID=117044&produktID=40483&sid=61295a3c89cee32de3c2975a4c4415c8
„Wie ich zu meinen zwei Katzen kam“
Ich war sehr unruhig. Morgaine kam nicht nach Hause. Dabei haben meine Katzen die Eigenart, draußen nicht zu machen, sondern herein zu kommen und die Katzentoilette zu benutzen.
Halb Sieben abends ließ ich sie noch einmal raus. Merlin, der Kater, kam wieder, doch Morgaine nicht.
Noch machte ich mir keine richtigen Sorgen, aber ich hatte so ein ungutes Gefühl.
Ich und meine verdammten Ahnungen. Ich hasse sie!
Merlin wurde immer unruhiger. Er lief durchs Haus und schaute ständig aus dem Fenster.
Inzwischen war es 22 Uhr und ich hielt es nicht mehr aus.
Also machte ich mich los, meine Süße zu suchen. Ich lief zum Bach. Weil wir im Moment Hochwasser dort haben, dachte ich, es könnte vielleicht was passiert sein. Nichts!
Ich rief sie, lief die Straße hoch und runter. Zurück gekommen ging ich noch mal hinter das Haus zu meiner Wiese. Ich leuchtete mit der Taschenlampe und wurde immer lauter mit meinen verzweifelten Rufen.
Merlin kam inzwischen auch raus, weil er mich hörte. Auch er schien zu suchen und verschwand ganz kurz.
Ich ging wieder ins Haus und Merlin kam auch sofort hinter her. Seit dem weinte er die ganze Zeit. Meine Ahnungen wurden immer stärker.
Um Ein Uhr ging ich noch mal los, um Morgaine zu suchen. Leider wieder ohne Erfolg.
Die ganze Nacht war ich nervös. Ich konnte nicht schlafen. Alle Versuche, mir einzureden sie wäre bei einem Kater, schlugen fehl.
Nun kommt noch dazu, dass es Merlin im Moment gesundheitlich nicht so gut geht. Er frisst nicht, vorher brach er alles raus und hatte auch Durchfall.
Seit gestern fraß auch Morgaine nicht mehr. Schon dass machte mir große Sorgen.
hatte ich die Beiden doch erst mit viel Mühe gesund gepflegt...
Es fing schon an hell zu werden. Ich schlief die ganze letzte Nacht nicht.
So zog mich an und wollte noch einmal los, um Morgaine zu suchen.
Ich ging zuerst hinten auf die Wiese. Ich weiß nicht warum.
DA LAG SIE! Meine kleine Morgaine... Nich mal Jahr wurde sie. Sie lag da, mit weit geöffneten und doch so lebendigen Augen. Sie war nicht verletzt. Das Fell war völlig sauber, aber sie war so schrecklich kalt und steif.
Ein lauter Schrei löste sich aus mir. Ich konnte mich nicht mehr zügeln. ich ging auf die Knie und weinte. Ich weinte und ich konnte mich nicht beruhigen.
Warum sie? Was ist hier passiert? Was war mit ihr passiert?
Vor nicht mal einem Jahr starb mein geliebter Hund „Prinz“. ich habe es bis heute nicht verwunden und nun sie auch noch.
Ich rief beim Tierarzt an. Ich wollte es wissen!
Ich brachte den Kot, den sie wohl beim Sterben verlor, zum Arzt und nahm auch Merlin mit, weil es ihm ja auch nicht so gut ging, seit einigen Tagen.
Morgaine behielt ich da, weil der Arzt mir sagte, dass ich sie nicht mitbringen muss. Ich darf sie bei mir begraben.
MAN HAT SIE VERGIFTET!!!!!!!!!!!!
Da Merlin so lange Antibiotika bekam, wegen seiner Krankheit die er hatte als ich die Beiden fand, hatte er eine bessere Abwehr. Doch er muss nun Medikamente bekommen.
Morgaine konnte ich nicht mehr retten. Ich bin völlig aufgelöst und unglücklich. Merlin und ich, wir trösten uns gegenseitig und trauern gemeinsam.
Der Tierarzt sagte mir, ich darf sie im Wald begraben, wenn ich das Grab einen halben Meter tief grabe und sie in Plastik hülle.
Ich fuhr also heute Nachmittag zu meinem Freund den Baum und begrub sie in seinem Schatten. Ich bat ihn, sie zu beschützen und ihr Ruhe und Frieden zu schenken.
Da dies mein Lieblingsort ist, bin ich mir sicher, dass es der beste Ort ist, den ich für sie finden konnte.
Nun sitze ich hier, Merlin liegt auf meinem Schoß während ich schreibe und ich hoffe, dass mir das Schreiben so sehr hilft, wie es mir half, als ich Euch von meinem Hund schrieb.
Ich bin so unendlich traurig und mein Kater Merlin weint um seine Schwester.
Danke, dass Ihr mir zuhört. Das hilft mir sehr.
diewicca
24.01.2003 weiterlesen schließen -
MOMENTE
Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Nein
Okay Leute! Im Voraus: Die geschichte ist noch mitten in der Arbeit, ich wollte hier mit nur mal antesten, was sie so für einen Eindruck macht. Also, seit nicht so streng !!! *g* ICH WÜRDE EUCH SEHR DARUM BITTEN; MEINEN TEXT ZU BEWERTEN. IST MIR SEHR WICHTIG. ICH AKZEPTIERE JEDE MEINUNG. ICH WILL HALT NUR MAL EURE MEINUNG HÖREN, SO DASS ICH WEIß, WAS ICH VERÄNDERN MUSS, ODER OB ICH`S LIEBER GANZ LASSEN SOLL!!! ICH DANKE EUCH IM VORRAUS...
1. Kapitel
„ For a long time I was in love. Not only in love, I was obsessed.”
Scheiße, dieses blöde Lied geht mir einfach nicht mehr aus dem Kopf. Blöd. Eigentlich sollte ich mich endlich mal auf meine Englischarbeit konzentrieren. Naja, ich hab nicht gelernt, also brauch ich mich auch nicht zu konzentrieren. Bringt ja sowieso nix.
Also, singe ich lieber ein bisschen. Natürlich so das es keiner hört. Ganz im Stillen.
„ With a friendship that no one else could touch. It didn´t work out, I´m covered in shells.”
Dieses Lied geht mir echt schon seit Tagen nicht aus dem Kopf. Ich habe es irgendwo auf einer Party aufgeschnappt, und weiß noch nicht mal den Interpreten, so das ich mir vielleicht `ne CD oder so kaufen könnte, so das ich das Lied dann zum kotzen finde und es nicht mehr im Stillen singe.
Das ist jetzt zu blöd. Ich wollte mich in dieser Arbeit mal anstrengen, weil ich nun überhaupt gar net gut stehe, in Englisch. Aber daraus, wird ja nun nix. Alle Vokabeln sind weg, einfach verschwunden. Weggezaubert, von irgendso einem Penner, der mir keine gute Note in Englisch gönnt. Da platzt mir doch der Arsch...
„ So beendet jetzt euren Satz und werdet langsam fertig. Die Zeit ist dann vorbei.“
BlaBlaBla, wenn sie gleich mein so halb leeres Blatt sieht, kommt doch wieder irgendso ein dummer Kommentar. Die wusste doch wieder von vornherein, das ich meine Arbeit in den Sand setzte. Aber irgendwann beweise ich ihr mal, das ich ein Englischass bin.
„ Legen Sie jetzt bitte die Stifte weg. Birgit würdest du bitte mal die Gruppe B einsammeln. Ich sammle dann die Gruppe A ein.“ „Aber natürlich, Frau Ruddat.“ Immer dieses sinnlose Geschleime. Das ist ja nicht zum aushalten. Frau Ruddat´s Lieblingsschülerin.
Die liebe Birgitte. So eine blöde Kuh. Nur 1 auf´m Zeugnis. Das ist doch nicht mehr normal, oder. „ Danke Birgitte. So, ihr könnt dann gehen. Jessica und Luca, würdet ihr bitte noch mal zu mir vor kommen. Das wäre sehr nett.“ Oh nein, was will sie denn jetzt? Vielleicht ein Vortrag über schlechte Noten. Nein, so was muss ich mir nicht antuen. Ich muss mir doch nicht jeden verdammten Tag anhören, dass ich schlechte Noten habe. Verdammt, das weiß ich doch.
Ich bin übrigens Luca. Luca- Alexandra Fernandez. Mein Papa ist Spanier.
Ja, und Jessica, ja das ist die Neue. Sie ist seit zirka 2 Wochen bei uns und ich habe sie noch nie wirklich beachtet, geschweige denn mit ihr geredet. Aber von den anderen Idioten aus meiner Klasse habe ich gehört, dass sie ganz nett sein soll. Ich stehe ihr gerade gegenüber, und so böse sieht sie ja gar net aus. Ich dachte sie wäre ein Menschenfressendes Monster, mit Glubschaugen und Haaren auf den Zähnen. Aber nö, sie sieht ganz normal aus, sogar eigentlich richtig hübsch. Na gut, ich tue es. Irgendwann muss ich es ja mal tun. Ich schmeiße ihr ein Lächeln zu. Und sie schmeißt eins zurück. WOW.
So, jetzt bin ich mal gespannt, was MISS RUDDAT von uns will. Sie will uns bestimmt dazu raten, Nachhilfe in Englisch zu nehmen, am besten noch bei ihr.
„So, ich will euch nicht lange aufhalten. Ich würde euch bitten, das ihr heute abend noch mal in die Schule kommt. Ich muss was mit euch besprechen.“ Na, die hat ja gewaltig viele Schrauben falsch sitzen. Die glaubt doch nicht ernsthaft, das ich Abends noch mal in die Schule gehe, um irgendwas mit so ´ner dummen Lehrerin zu klären.
„Ehm, können wir das nicht auch jetzt besprechen?“ Frage ich noch ganz nett.
„Nein, ich muss jetzt gleich zur nächsten Stunde. Ich würde das gerne in Ruhe mit euch besprechen. Also, heute abend um sieben, Raum 215. Ich warte auf euch. Bis dann!“
Und weg ist sie. Was bildet die sich eigentlich ein. Die glaubt doch nicht ernsthaft, das ich da hingehe. Kann sie vergessen. Ich habe echt besseres zu tun, als mich mit verblödeten Lehrerinnen abends in der
Schule zu treffen.
Oh, Jessica ist ja schon gegangen. Hab ich gar net mitbekommen. Wollte sie doch noch fragen, ob sie heute abend mitkommt. Irgendwie komisch, das Mädel. Aber super sieht sie aus. Schwarze lange Haare, zirka so Einssiebzig groß, super Figur und ein Zungenpiercing und ein Augenbrauenpiercing. Eigentlich müsste sie mit ihrem super Aussehen, die Jungs nur so anziehen. Aber ich habe sie noch nie so wirklich mit einem gesehen. Und mit den Jungs aus unserer Klasse, hat sie auch noch nie geredet. Naja, vielleicht ist sie ja schüchtern, oder so.
Ich bin auf jeden Fall genauso hübsch. Ja, soviel Selbstbewusstsein habe ich, um so was zu sagen. Ich bin ein dunkler Hauttyp, wegen meinem Papa. Ich bin zirka auch so Einssiebzig groß, schlank, habe eine Tätowierung am Rücken und ein Bauchnabelpiercing, und schulterlange schwarze Haare. Und ich bin übrigens 17, die Jessica auch. Das heißt ich gehe in die 11 Klasse von unserem tollen Gymnasium. Jessica ist ziemlich lässig und sportlich gekleidet. Ich betone meine Figur mehr, aber übertreibe es nicht, so dass zum Beispiel was rausfallen könnte. Nein, ich kleide mich sportlich, aber figurbetont, und das scheint den Jungs zu gefallen.
So, und jetzt gehe ich mal Jessica suchen. Muss sie ja schließlich fragen, ob sie da heute abend hingeht, oder ob ich dann alleine da sitze.
„Ah Luca, da bist du ja. Kommst du mit raus eine rauchen?!“ Kaum habe ich den Klassenraum verlassen, werde ich schon von Sina, meiner besten Freundin angesprungen.
„Ja, ich komme dann nach. Ich muss erst mal Jessica suchen!“ Ich beachte Sina gar net, sondern starre die ganze Zeit raus auf den Schulhof. „Wer ist denn Jessica?“ Fragt Sina janz neugierig. „ Ach nur so ´ne Alte aus meiner Klasse. Ich muss mal dringend mit ihr reden. Also, wir sehen uns dann. Ciao Süße!!!“ Ich drücke Sina noch einen Knutscher auf die Wange und verschwinde. „ Hey jetzt warte doch mal ...“
Mehr kann ich schon gar net mehr verstehen. Ich stehe schon auf dem Schulhof und schaue mich nach Jessica um. Vielleicht steht sie ja bei den anderen Pappnasen aus meiner Klasse rum. Mit denen aus meiner Klasse hatte ich auch noch nie so wirklich was zu tun. Meine ganzen Freunde sind aus der 12. Sina, mein Süßer und die ganzen anderen.
„Hey ihr`s!“ Mit einem breitem grinsen im Gesicht geh ich auf die Nasen zu. Katharina, Bianca, Theresa, Katha, Franziska und Constanze. Die ganzen dummen Spinner aus meiner Klasse. Ach ja, Birgitte steht ja auch noch da. Bloß die ist so klein, das man sie doch glatt mal übersehen kann. „Und wie fandet ihr die Arbeit?“ Erst mal ein bisschen freundlich sein. „Ach komm Luca, was willst du?“ Na gut freundlich sein zieht wohl net mehr! „Naja, wollte nur wissen, ob ihr wisst, wo Jessica ihre Pause immer so verbringt?“
„Jessica?“ fragt Franziska ziemlich blöd. „Ja Jessica. Die Alte aus unserer Klasse!“
„ Is gut. Die steht soweit ich weiß, immer hinter der Halle, bei den 12ern.“ „Danke.“
Rutscht mir grad noch so über die Lippen. Solche dummen Kinder. Echt keine Ahnung vom wahrem Leben. Kriegen sicher noch von MAMA den Arsch abgewischt.
Jessica, bei den aus der Zwölften?! Mhm, komisch. Aber die Infos von den Nasen sind immer hundertprozentig, also kann man das ja mal glauben. Gut, auf zur Halle.
„Hey Mausi, warte mal!“ „Was denn?“ frage ich genervt, und bemerke nicht das es mein Süßer ist. „Huhu, ich bin´s dein Schatz. Dein Ein und Alles!“ Er kommt auf mich zu, küsst mich und fragt: „ Was´n los? Schlecht Laune!“ „ Ach wo. Ich hab nur keine Zeit. Ich liebe dich...“ rufe ich ihm noch hinterher. Ach, Hannes (so heißt er) ist schon eine Engel. Wir sind seit 1 Jahr zusammen und es ist alles so wunderbar. Ich könnte mir nix mehr ohne ihn vorstellen. Er ist zwar so ein richtiger Macho, aber nur in Gegenwart seiner Freunde, und wenn ich ehrlich bin, das hat mir damals so an ihm gefallen, das ich bestimmt ein halbes Jahr gebraucht habe, um ihn rum zukriegen. Heute sind wir unzertrennlich. Ich liebe ihn von ganzem Herzen. Hannes hat eine sehr starke Persönlichkeit und sagt jedem seine Meinung knallhart ins Gesicht. Das finde ich so stark an ihm. Diese Ehrlichkeit. Er hat vor nichts Angst und würde für mich durchs Feuer gehen. Und dazu sieht er noch superklasse aus. Ein Traummann. Durch ihn habe ich gelernt, das Leben zu genießen. Er macht mich mit allem glücklich, was er nur tut. Wir sind eine Einheit!
Sina kenn ich schon seit meiner Geburt. Genau dreißig Minuten nach meiner Geburt habe ich sie kennengelernt. Unsere Mütter waren damals beste Freundinnen, heute net mehr so und so durften wir dann immer zusammen spielen und so. Und bis heute konnte uns nichts und niemand trennen. Sina ist meine bessere Hälfte.
Eigentlich dürfte in der Pause keiner hinter der Halle stehen. Und wenn dann sowieso nur die Oberstufe, wenn sie mal eine rauchen wollen. Weil, bei uns gibt es keine Raucherinsel oder so was, wo man mal legal eine Rauchen könnte. Aber hier hinter der Halle, da treffen sich ja schon die ganzen Fünftklässler um eine zu Rauchen. Das ist ja schon krankhaft. Mein Gott, ich rauche zwar auch, aber ich bin 17 und keine 12 oder 13, wie die anderen. Die sollten hier auf jeden Fall verschärfte
Kontrollen einführen.
Und die ganzen Kiffer versammeln sich hier. Na Mahlzeit.
„Hey. Sag mal kennst du ´ne Jessica Reinhardt?“ frage ich so einen ziemlich bekifften Typen. Der schaut mich an und kriegt einen Lachkrampf. Ich schaue böse zurück.
„Jessica? Ja, da vorne die süße Maus!“ meint er zu mir und lacht weiter. Der Typ ist höchstens 14. Zumindestens so vom Aussehen her. Das der sich schon die Birne so zukiffen muss. Mein Gott, ich kiffe zwar auch manchmal, aber ich habe mich hundertprozentig unter Kontrolle. Jessica steht also gleich da vorne. Vielleicht ist sie ja auch so ´ne durchgeknallte Kifferin, aber das glaube ich nicht. Sie machte immer so einen recht vernünftigen Eindruck!
So, ich gehe jetzt einfach hin und tippe ihr auf die Schultern. Sie dreht sich um und guckt mich an, als hätte sie ein Gespenst gesehen. „Was?“ Die ist ja heftig drauf. Oi Oi Oi!!! “Ich habe nicht viel Zeit, also leg los!“ Das Mädel ist ganz schön unfreundlich.
„Naja, ich wollte nur fragen, ob du da heute Abend hingehst?“ „Und wegen so ´ner dummen Frage, bist du jetzt extra hier hintergekommen? Ja klar, gehe ich dahin!“ „Nein, ich bin nicht nur wegen dieser dummen Frage hier hintergekommen. Bilde dir das ja nicht ein.“ Okay, Madam will Krieg. Sie kriegt Krieg. Damit habe ich verdammt noch mal kein Problem. Habe ich die irgendwie doof angemacht. Nein, habe ich nicht. Blöde Schlampe. Die kann mich mal am Arsch lecken.
„Luca, du bleibst jetzt sofort stehen. Was ist denn los. Man kriegt dich ja kaum noch zu Gesicht!“ „Ach, da gibt es so ein paar Menschen, die denken sie müssten mich blöd anmachen.“ „Ach komm, lass dir doch nicht von solchen Pennern deine Laune verderben.“
„Ach mir geht´s auch so net so gut. Kannste mal dem Trump sagen, das ich Heime gegangen bin, weil’s mir net so gut ging. Das wäre super nett. Ich rufe dich später mal an.“ „Mach ich. Dann bis später und Kopf hoch!“ Ach, Sina ist so ein Schatz. Ich umarme sie noch schnell und gehe dann nach Hause.
2. Kapitel
„ Ja, mir geht es schon besser.“ „Nein, ich kann nicht im Club vorbeischauen!“
„ Weil, ich noch mal wo hinmuss. Kannst aber schöne Grüße bestellen. Ich rufe dich später noch mal an. Ciao.“ Sina kann manchmal richtig nerven. Aber auf eine süße und lustige Art. Sie ist wirklich der größte Engel, den es gibt.
Es ist 18.00 Uhr. Meine Mama kommt bestimmt bald nach Hause, aber ich muss ja auch bald los, zu diesem tollen Gespräch. Ich gehe jetzt am Besten noch mal duschen...
„ Hey Mum,“ sage ich zu meiner Mutti, während ich im Kühlschrank nach Essen suche.
„ Es ist nix da. Ich muss erst einkaufen fahren. Wie war die Schule?“ Ich habe noch einen Apfel gefunden. Einen alten, verschrumpelten Apfel, aber scheiß drauf. „Ach so wie immer. Langweilig und uninteressant.“ meine ich zu ihr, während ich an meinem Apfel rumkaue. „Ach ja, ich muss gleich noch mal zur Schule. Frau Ruddat will irgendwas mit mir und Jessica besprechen.“ „Muss ich da mit?“ „ Ach quatsch! Es geht bestimmt nur um irgendein schwules Projekt.“ Meine Mutter grinst mich an. Wir haben eine fantastische Beziehung zu einander. Sie ist die beste Mutter der Welt. Seit dem mein Vater fremdgegangen ist und zurück nach Spanien ist, ist meine Mutter total krass drauf. Sie ist jetzt Chefin in einer super geilen Design Firma und reist um die ganze Welt. Mit meinem Vater versteht sie sich jetzt besser, als je zuvor. Ich auch.
„ Okay, Mum, ich mach mich dann los. Danach schaue ich noch mal bei Hannes vorbei. Wird also später. Hab dich lieb. Ciao.“ Ich gebe ihr noch einen Kuss, schnapp mir meine Jacke und gehe los.
Draußen ist es schon relativ dunkel. Aber egal. Wenn mich jemand vergewaltigen will, hat er sich die Falsche ausgesucht. Ich habe mal 5 Jahre Karate gemacht. Ich kann mich also wehren. So, und jetzt los, sonst komm ich zu spät!!!
„ Hey Luca. Was machsten du hier, so alleine?! Ohne Hannes?!“ Sebastian. Das kann nur Sebastian sein. Ich drehe mich ganz langsam um, mit der Hoffnung das es irgendwer anderes ist. Tja, Gott steht einen halt doch nicht immer bei. Es ist Sebastian. Sebastian höchstpersönlich. „ Ich wüsste nicht, was dich das anginge!“ Sebastian ist der beste Freund von Hannes. „Ach heute wieder so nett!“ Wir können uns schon leiden, bloß irgendwie können wir nie so ein ordentliches Gespräch führen. Er ist einfach ein riesen Arschloch, ja und ich will mich nicht mit ihm unterhalten. Aber wir halten es schon im selben Raum aus. „Du weißt doch, zu dir bin ich immer besonders nett!“ Dabei grinse ich ihn fett an. „Hier ich muss jetzt los. Man sieht sich!“ Juhu, ich bin ihn los.
Damals wo ich mit Hannes zusammenkam, hat Basti ziemlich abgekotzt, weil Hannes jetzt nicht mehr seine ganze Freizeit mit ihm verbrachte. Er hat mich am Anfang nur runter gesaut und bei jedem schlecht gemacht, aber dafür hat er sich schon tausendmal entschuldigt. Naja, irgendwie ist er schon ein ganz Netter.
Jetzt aber schnell. Es ist schon 18.55 Uhr. Oi, ich hab ´ne SMS. Von Hannes: „ Hey Babe! Geht´s dir besser? Wie schaut´s aus? Kommst später noch bei mir vorbei?“ Typisch Hannes. Er lässt mal wieder den Macho raushängen. Ich antworte ihm jetzt nicht. Ich muss hinmachen, will ja net zu spät kommen.
Man, sieht ja richtig gruselig aus. Ich stehe vor unserem riesigen Schulgebäude, was wie ein altes Schloss aussieht. Es brennen nur zwei Lichter in einem Raum. Sicher der Raum, wo gerade Jessica und Frau Ruddat warten. Auf geht´s!!!
Welcher Raum war´s gleich? 216??? Nö, abgeschlossen! Also, 215! Auf in den Kampf!!!
Ich öffne die Tür schnell und platze herein, als hätte ich mich abgehetzt, um einigermaßen pünktlich zu kommen. Alle 4 Augen sind auf mich gerichtet. Ich grinse nur, als wäre ich total breit.
„Schön, das du da bist Luca. Wenn auch ein bisschen später!“ Also, das hätte sie sich auch ruhig sparen können, die liebe Frau Ruddat. „ Ja, ich bin ja jetzt da. Ich wurde aufgehalten.“ Ich schaue kurz Frau Ruddat an, dann Jessica, und dann setzte ich mich. Jessica guckt mich mal wieder an, als hätte sie irgendwas verschluckt. Meine Aufmerksamkeit gilt Frau Ruddat. Ich will ja wenigstens wissen, wieso ich hier meine Zeit verschwende!
„ Es freut mich das ihr gekommen seid. Also, ich will euch nicht länger auf die Folter spannen.“ Ja rück endlich damit raus, du Sesselpupser. „ Heute hat mich Herr Schwarz darauf angesprochen, das unsere Schule an einem Projekt teilnimmt.“ „Ja toll!!! Wie schön, für unsere Schule!“ sage ich genervt. Jessica sitzt nur gelangweilt da. Es sieht so aus, als wenn nur ihr Körper da ist, und ihre Seele schon längst irgendwo anders hin ist.
„Man will bei diesem Projekt das Verhältnis zwischen Schülern und Lehrern verbessern. Um so was zu erreichen, will man vorrausichtlich einen Lehrer und zwei Schüler für ein Jahr nach Amerika schicken. Das ist gut, für ein besseres Verhältnis und man kann auch die Sprache, das heißt Englisch üben. Das ganze wäre jetzt erst mal nur auf Probe. Wenn irgendwas nicht so läuft, wie es laufen soll, wenn es also Schwierigkeiten gibt, dann wird das Projekt sofort abgebrochen.“ Mit dem Wort AMERIKA hat sie Jessicas Aufmerksamkeit bekommen. „ Ja und... Wieso sitzen wir dann hier?“ frage ich, und weiß schon genau ihre Antwort! „ Naja, ihr seid die zwei Glücklichen, welche die Chance bekommen, nach Amerika zu gehen.“ Ach, da muss ich jetzt glücklich sein. Ein Jahr mit dieser komischen Jessica und dieser blöden Ruddat. Also, ich könnte mir echt besseres vorstellen. „Und warum ausgerechnet wir?“ Fragt Jessica und leuchtet nur so vor Begeisterung! Na die glaubt ja wirklich, das das schön werden könnte! Die soll erst mal abwarten, wie eklig die dumme Ruddat werden kann. Und die sind doch nicht wirklich der Meinung, das ich da mitkomme. Die können, das schön alleine durchziehen. „Also, Jessica, dich hat man auserwählt, weil du halt neu bist, und man auch gleich ein gutes Verhältnis von Anfang an schaffen will. Ja, und Luca, weil sie halt nicht so ein Englischfreak ist, und man da wesentlich mehr rausholen könnte.“ „ Ja, was ist wenn ich aber nicht will, das man da noch mehr rausholen soll. Ich bin mit meinem Englisch zufrieden. Auch wenn ich nicht so ein dummes Streberkind bin.“ Ich nehme meine Tasche und will gehen. So´n Scheiß hier, muss ich mir nun wirklich nicht geben.
„ Halt jetzt warte doch mal!“ Meint Frau Ruddat ziemlich nett. „ Warum?“ „Weil ich wenigstens zu Ende erklären will!“ Okay, ich verschränke meine Arme und stell mich vor sie. „Also, das ganze wird euch nichts kosten, außer das was euch eure Eltern an Taschengeld und so mitgeben, und was ihr selber ausgebt. Der Flug, die Schulgebühren, das Mietauto, die Wohnung und alles andere wird alles von der Schule und von Sponsoren bezahlt. Außerdem bist du genau die Richtige dafür. Dein Englisch kann nun wirklich mal verbessert werden und du kommst so gut mit Menschen klar und du bist sehr selbstbewusst und kannst dich super durchs Leben schlagen und ich würde mich sehr freuen, wenn du mitkommst. Es wäre eine tolle Erfahrung, oder nicht!?“ Na, da haben sie sich ihre Worte aber sehr gut zurecht gelegt, Frau Ruddat. Nee, mal ernsthaft. Die Rede war gut. Beeindruckend. Hätte ich nicht erwartet. Sie ist ja doch ganz nett. Ich setzte meinen Rucksack wieder ab, und setzte mich wieder hin.
„Ja, aber wo ist jetzt der Haken?“ „ Ja, ehm, der Trip, ja der würde schon in 3 Tagen los gehen!“ Uff, das ist hart. Da fing ich an, mich dran zu gewöhnen, und jetzt das. In drei Tagen. Na das ist heftig!!! „ So Mädels, das wäre dann alles. Gebt mir bitte bis morgen Bescheid. Hier in der Mappe sind alle Informationen die ihr und eure Eltern benötigt. Ich lege sie euch hier hin. Sprecht in Ruhe mit euren Eltern darüber und denkt dran, so ´ne Chance bekommt ihr nicht noch mal. Ich muss jetzt weiter. Wir sehen uns dann morgen. Tschüss.“ Was für eine Frau, was für ein Abgang. Die hat ihr Selbstbewusstsein auch irgendwo abonniert und kriegt es täglich zugeschickt.
Sie hat Recht. So `ne Chance bekommt man nicht noch mal. Aber ein Jahr ist schon ganz schön lang. Nicht das ich das nicht will, aber ein Jahr von Sina und Hannes und den Anderen getrennt sein. Ich glaube, das würde ich nicht aushalten. Aber Amerika, dieses riesen Land. Diese grenzenlose Freiheit. Naja, mal abwarten was die Anderen davon halten. „So, ich gehe dann auch mal ...“ Oi, Jessica ist ja auch noch da. „Ach, das wegen heute früh, das tut mir leid.“ „Ach, ist schon in Ordnung. Jeder hat mal seine Launen. Dann bis morgen...“ Irgendwie sind Jessica und Frau Ruddat ja wirklich voll in Ordnung. Mein erster Eindruck war wohl für´n Arsch!
3. Kapitel
Ich saß bestimmt noch 10 Minuten in der Schule rum und hab über Amerika, Hannes, Sina und meine Mama und über die auf einmal so netten Menschen nachgedacht.
Jetzt steh ich vor Hannes seinem Haus, eigentlich dem seiner Familie. Mir ist noch nie so wirklich aufgefallen, was die für ein Traumhaus haben. Es ist schon alles so selbstverständlich für mich. Ein kleiner Swimmingpool, Solarium und Sauna, deshalb sieht die Familie schon aus, wie so´n verbrannter Toast, und ich mittlerweile auch. Ja, Hannes hat schon ein tolles Leben. Er ist Einzelkind. Seine Mutter ist Direktorin an einer anderen Schule, und verdient ganz ordentlich und hat alles unter Kontrolle, und der Papa Chefarzt im städtischen Krankenhaus, und verdient noch ordentlicher. Hannes wurde schon immer verwöhnt, aber er kann wenigstens mit Geld umgehen, und wirft net alles sinnlos aus´m Fenster, so wie manch andere. Mal sehn wie er so auf Amerika reagiert. Bestimmt allergisch *g* vielleicht sollte ich es ihm gar net erzählen. Einfach los düsen und nach einem Jahr mal wieder vorbei schauen, kriegt er bestimmt net mit. Nee dumm. Ich weiß ja och gar nicht ob ich das überhaupt will. Ich sollte einfach mal mit jemanden darüber reden, und Hannes ist genau der Richtige dafür. Der kann immer so schön zu hören. Gehen wir halt mal rein. Frau Scholz, Hannes Mama, hat mir schon vor einer ganzen Weile einen Schlüssel in die Hand gedrückt. Ich gehöre jetzt zur Familie.
„Hallo Hannes! Bist du da?“ Keine Antwort. Sonst hängt er schon wie ein kleines Hündchen hinter der Tür und überfällt mich. Aber jetzt, keine Spur von ihm. „Hannes! Ich bin´s.... wo steckst du denn?“ Es leuchtet auch nirgends ein Licht und der Fernseher ist auch aus, aber seine Schuhe stehen da und sein Schlüssel hängt auch da. Er muss also da sein. Bloß wo!? Vielleicht liegt er ja oben im Bett und träumt mal wieder von mir... Nein, auch nicht. „Luca! Ich bin im Garten! Kommst du runter?“ Was macht der Gute denn im Garten. So warm ist es doch net mehr! „ Ja! Ich komm gleich runter!“
Jetzt wird es wohl ernst. Ich weiß das Hannes auf gar keinen Fall begeistert sein wird und sagen wird: Fahr doch, so `ne Chance bekommst du net noch mal! Ja, das weiß ich auch schon! Ich will die Wahrheit hören. Ich will hören, das er will das ich hier bleibe. Ich fahr dann trotzdem. Ach Hannes ist so ein Glückstreffer. Da liegt er, mit seinem perfekten Körper, nirgends irgendwas zu bemängeln, alles 100% perfekt. Was kann man sich besseres wünschen. Er ist ein bisschen größer als ich, aber nicht sehr viel. Er hat dunkelbraune, ein bisschen längere, also so bis über die Ohren, Haare. Er ist kein dünner Wicht. Die Massen sind gut aufgeteilt, am Bauch könnte er mal wieder was machen. Der Waschbrettbauch verschwindet langsam. Und er hat ein Brustwarzenpiercing. Super sexy. Er läuft auch ziemlich lässig rum, entweder Baggies oder Jeans. Auf jeden Fall darf es nicht so eng sitzen. Ich find das, das ihm super steht! Und er hat einen Mützentick. Er hat haargenau 34 Stück zu Hause in einem extra Schrank liegen, und davon hab ich ihm bestimmt 10 Stück geschenkt. Er hat natürlich jeden Tag eine von den 34 auf. Aber ihm steht das schon.
„ Hey Maus! Wo warst du denn noch? Ich dachte du kommst zum Abendbrot vorbei!?“ Ich setze mich neben ihn, küsse ihn zärtlich und leg mich dann auf seinen Schoss und antworte ihm nicht auf seine Frage. Er streicht über mein Haar und schaut mich mit großen Augen an! „Was ist denn los, Süße?!“ Ich antworte ihm immer noch nicht, sondern starre in den Himmel und versuche krampfhaft die Sterne zu zählen, was natürlich überhaupt nicht klappt. Nach endlosen Schweigeminuten richte ich mich auf und setze mich vor Hannes, schau ihm in die Augen und nehme seine Hand. „Na was kommt denn jetzt? Willst du mir einen Heiratsantrag machen?“ Dabei grinst er mich an. „Jetzt halt doch endlich mal deinen Mund und hör mir zu!“ „Du sagst aber nichts!“ Arsch. Ich boxe ihm, mit einem Lächeln im Gesicht in den Bauch. „ Jetzt sage ich aber was! Also, Mund zu und zuhören.“ Wieder ein längeres Schweigen. Okay auf geht´s!!!
„ Also, lass mich bitte ausreden. Ehm, also, ich war gerade noch mal in der Schule, weil Ruddat mich und ´ne Mitschülerin noch mal sprechen wollte. Ja, und sie meinte halt, das unsere Schule an so einem Projekt teilnimmt, wo das Verhältnis zwischen Schülern und Lehrern verbessert werden soll. Okay, es sollen 2 Schüler und Frau Ruddat nach Amerika geschickt werden, so erst mal auf Probe!“ Er sieht gar net geschockt aus. Was´n los? „ Na das ist doch super. Und da machst du so´n Trara drum. Amerika. Freu dich doch mal. Wie lange soll den der Trip dauern. 1 oder 2 Wochen???“ Ups, ich habe wohl gar net gesagt, das ich ein ganzes Jahr da bleiben würde. Ich umarme ihn und flüstere ihm ins Ohr: „ Ein Jahr!“ Jetzt ist er wohl schon geschockt. Er drückt mich ganz fest an sich und sagt mir tausend mal, das er mich liebt. „ Hier Hannes. Schau dir das an, ich gehe in der Zwischenzeit mal aufs Klo. Bis gleich.“ Wir küssen uns und ich verschwinde im Haus!
Puh, das hätten wir erst mal geschafft. Wenn ich ehrlich bin, ist mir zum Kotzen zumute. Die ersten Tränen kullern schon. Wenn ich nun schon wüsste, ob ich das will oder nicht. Meine Mama, sie weiß immer einen guten Rat.
„ Hallo Mama! Hast du eben mal kurz Zeit?!“ „Okay, ich darf von der Schule aus, ein Jahr nach Amerika................“ Okay, ich hab ihr alles erzählt, wollte es euch bloß net noch mal aufschreiben, wird ja sonst langweilig. Sie war, wie ich es mir schon dachte, damit einverstanden. Und sie meinte, ich solle es mir gut überlegen, ob ich so eine Chance wegen einem Kerl sausen lassen will. Sina habe ich danach auf jeden Fall noch, wie gesagt, uns kann nix und niemand trennen, auch nicht so ein riesen Land, wie Amerika. Wenn ich das jetzt nicht mache, und mich irgendwann von Hannes trenne, werde ich mir selber in denn Arsch treten, das ich echt wegen so ´nem Scheiß Kerl (so werde ich sicher mal über ihn denken, laut meiner Mama) so was geiles habe sausen lassen. Wer weiß, vielleicht, verändert sich ja mein Leben ganz arg in Amerika!!! Und dann hat sie noch gesagt, wenn unsere Liebe wirklich so stark ist, dann hält sie auch das eine Jahr aus.
„ Okay, egal was du jetzt sagst, ich zwinge dich dazu, das zu machen, und machst du es nicht, dann mache ich Schluss. Echt, du kannst doch nicht wegen mir hier bleiben. Nein, das geht nun wirklich nicht!!! Du fährst, Ende, Aus, Schluss!“ „Aber...“ „Keine Diskussion, du wirst dich in drei Tagen in den verfuckten Flieger setzen und mich hier lassen.“ Na, der spinnt ja wohl. Der hat mir überhaupt nix zu befehlen. Ich entscheide immer noch, was ich tue und lasse, aber das macht mir die Entscheidung natürlich wesentlich leichter. Nein, ich weiß das es ihm sehr schwer fiel, das zu sagen. „ Hannes du bist ein Engel! Das zeigt wie sehr du mich liebst, und ich verspreche dir, das ich dich niemals vergessen werde, und ich darum kämpfen werde, das wir uns nach Amerika auf jeden Fall wieder sehn.“ „Ach komm, ich will tausend Kinder mit dir, also muss dann schon mehr passieren, als nur wieder sehn!!! Ich liebe dich!“ Ich liebe dich auch. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie sehr ich dich liebe, und du kannst dir auch gar nicht vorstellen, wie schwer es mir fällt, dich hier zu lassen. Hannes, egal was auch passiert, du bist und bleibst meine erste große Liebe!
Wir schlafen Arm in Arm ein und ich spüre, wie seine Tränen meinen Rücken runterlaufen!!!
4. Kapitel
„ Mein Engel du musst aufstehen. In genau 5 Minuten geht die Schule los!“ „ Was, und da weckst du mich erst jetzt!“ Hektisch springe ich auf, ziehe mich an und hechte ins Bad. „Ich bin selber grad erst aufgewacht. Mein Wecker ist doch kaputt!“ Na der hat die Ruhe weg. Steht da, mit `ner Tasse Kaffee in der Hand und pfeift fröhlich vor sich hin! „ Na dann solltest du den Wecker wohl mal reparieren lassen, oder!?“ So fertig.
Ich bin startklar. Ich gehe zu meinen Schatz, und drücke ihm einen Knutscher auf´s süße Mündchen und stehle mich vor ihn: „ Fertig!!! Kommst du?“
Im Auto ist eine schreckliche Stille. Sowohl mich als auch ihn beschäftigt dieser Gedanke AMERIKA schon ganz schön sehr. Selbst auf einem Friedhof ist mehr los!
Aber was soll´s. Wir müssen uns jetzt damit abfinden, und ich freu mich jetzt verdammt noch mal auf Amerika. Das mit Hannes überlasse ich jetzt dem Schicksal. Sind wir in einem Jahr noch zusammen, dann meint es irgendwer sehr gut mit uns. Ist dies nicht der Fall, dann wollte es das Schicksal so.
In der Schule angekommen, wartet auch schon Sina auf uns. „Na ihr zwei Hübschen, ihr seid ziemlich spät dran heute.“ Mhm, scheiße! Sina Schatz muss ich es auch noch sagen. Die wird wieder einen hysterischen Anfall kriegen. „ Hallo! Erde an Hannes! Erde an Luca! Was ist denn mit euch los. Ihr guckt, als würde die Welt gleich untergehen!“ Wie bring ich es ihr denn am klügsten bei. Schonend. Sehr schonend. „Viel Spaß! Wir sehen uns später!“ Flüstert mir Hannes ins Ohr und gibt mir noch schnell einen flüchtigen Kuss. Sonst sind das immer leidenschaftliche Küsse. Er kommt nicht damit klar! Eindeutig, er kommt nicht damit klar! Aber, das kann man jetzt auch nicht ändern. Ich fahre und ENDE! Und in einem Jahr sehen wir uns wieder.
„ So, du sagst mir jetzt sofort was mit euch beiden los ist. Ihr wart ja noch nie so scheiße drauf! Hab ihr euch gestritten? Oder was?“ Sina ist wirklich ganz schön neugierig, na gut, es geht sie ja auch sehr wohl was an, aber nicht jetzt! „ Später Sina!
Später Schätzchen! Ich erzähl es dir später. Ich muss jetzt zum Unterricht.“ „ Okay, aber du erzählst es mir, ja... okay, bis dann!“ Brüllt sie noch hinter mir her! Ach, wie soll ich es ihr denn erzählen. Sie würde ich so gerne mitnehmen, meinen kleinen süßen schnuckeligen Engel!!! Aber das wird sicherlich nicht gehen! Dann würde Amerika natürlich perfekt sein! Aber na ja...
„ Luca, solltest du nicht mal langsam in deiner Klasse sein!“ Boh, die hat mich jetzt aber erschreckt. „ Ja Frau Ruddat, ich bin doch unterwegs!“ Na auf geht´s. Physik bei Köhler. „ Ach Luca, warte mal! Hast du dich schon entschieden, ich mein wegen Amerika?!“ Oi, jetzt wird es wohl öffentlich. Ich sollte es Sina schnell erzählen, nicht das sie es über andere erfährt! „ Ja, ich werde dann wohl mal mitkommen. Die Unterschrift von meiner Mum, kann ich ihnen erst morgen oder so zeigen. Ich habe sie seit unserem Gespräch gestern nicht gesehen.“ „ Ach, das geht schon in Ordnung. Es reicht, wenn ich die Unterschrift am Abflugtag sehe. Es freut mich, das du mitkommst. Okay, jetzt aber schnell zum Unterricht. Man sieht sich dann spätestens morgen wieder in der Schule! Ciao!“ Die Ruddat ist echt stinknett. Die führt irgendwas im Schilde, die will uns bestimmt irgendwas in Amerika antun. Ah Hilfe!!!
„ Hallo Herr Köhler. Entschuldigen sie bitte, das ich zu spät bin, aber ich wurde aufgehalten. Und ich gehe jetzt auch wieder. Ich wollte mich nur bei ihnen und bei meiner tollen Klasse verabschieden. Ach, Jessica ist ja gar nicht da!“ „ Frau Fernandez, was soll das. Setzen sie sich bitte oder verlassen sie den Klassenraum!“ „ Herr Köhler, geben sie mir noch ein paar Minuten, dann sind sie mich los. Für immer! Ich gehe nach Amerika, und wollte mich von euch Pappnasen verabschieden und euch noch ein Scheiß Leben wünschen. Hoffentlich verreckt ihr an eurer Naivität. Probiert doch mal, selber was auf die Beine zu stellen. Und Herr Köhler, ich danke ihnen so sehr, das sie mir diese 6 reingewürgt haben, weil ich in der Arbeit, nach einem Bleistift in meinem Rucksack gesucht habe. Ich danke ihnen so sehr, das sie endlich mal zeigen konnten, was sie für ein dreckiges Arschloch sind! Ich habe mir für diese Arbeit den Arsch aufgerissen gehabt, habe mich eine verdammte Woche hingesetzt, gebüffelt wie so´n kranker und dann darf ich die Arbeit nicht weiterschreiben, weil ich keinen Stift mehr hatte und angeblich in meinem Rucksack gespickt hätte! Vielen Dank! Aber jetzt bin ich ja weg. Ich wünsche in noch eine tolle Zeit an dieser Schule und um mir noch einmal zu zeigen, wie nett sie sind, sollten sie jetzt zum Direktor rennen, und sich beschweren, wie böse ich doch war, wie sehr ich sie doch beleidigt habe. Los gehen sie schon!!! Adieu...“
Tja, da guckt er doof. Natürlich habe ich das mit dem Direktor abgesprochen, ich beleidige doch nicht wirklich einen Lehrer, sosehr ich ihn auch hasse! Na, mal sehen was Fettsack jetzt macht. Ich bin auf jeden Fall weg hier. Ich bin meine Klasse los... Jipipipi.
So, jetzt mache ich mich auf zu meiner geliebten Mama, um die Unterschrift zu holen, dann muss ich noch ein paar Wege erledigen und dann geht´s Heim, zum Sachen packen.
Irgendwie wirkt echt alles total anders. Wenn man weiß, das man dies alles hier erst mal ein Jahr nicht sieht, wird man echt sentimental und erinnert sich, wie man seine Jugend hier verbracht hat. Wie man jeden bescheuerten Tag in den Sommerferien an diesem See war, mit Jungs geflirtet hat, das erste Mal hatte, wie man Hannes kennengelernt hat und wie man jeden Abend in diesen Club oder dieses Café gegangen ist. Ach, unsere Jugend hier war schon was dolles. Aber jetzt heißt es Abschied nehmen. Alles geht mal vorbei, auch die Zeit hier in Köpenick. Ein guter Freund sagte mal: „Irgendwann musst du von jedem Abschied nehmen, aber sage nie LEBE WOHL, erst recht nicht zu deinen Freunden aus deiner Jugendzeit. Denn diese Freunde werden dich ein Leben lang begleiten. Auch wenn sie nicht immer da sind, sie sind in deinem Herzen. Mit ihnen hast du die schönsten und unvergesslichsten MOMENTE in deinem Leben geteilt, und die wirst du nie vergessen. Und somit auch nicht deine Freunde, die für immer Freunde bleiben. Klar wirst du neue Menschen kennenlernen, aber die werden nie so wichtig, wie deine Sandkastenfreunde! Nimm dir ruhig die Zeit, neues kennenzulernen, wir werden auf dich warten.“ Ein echt guter Spruch! Hannes werde ich sowieso nie vergessen. Erstens, war er mein erster wirklich ernsthafter und längerer Freund und zweitens, war er zu gleich und wird es wohl auch bleiben, mein bester Freund!!! Hannes dich kann man einfach nicht vergessen. Meine Enkelkinder werden noch viele schöne Geschichten über dich, Sina und mich hören. Und wer weiß, vielleicht bist du ja Opa von meinen Enkelkindern!
„ Hallo Rita. Na wie geht´s?“ Rita kennt mich schon seit meiner Geburt. Sie war Geburtshelferin und jetzt ist sie die Sekretärin meiner Mutter. Ein schöner Wechsel. Rita ist meine Patentante und immer für mich da, wenn ich Problem mit meiner Mum habe, was selten vorkam. Rita wird in einer Woche 60 und ich bringe ihr heute schon mein Geschenk für sie vorbei und ich muss ja zu meiner Mum. „ Hallo Schätzchen. Ich habe schon gehört. Komm her mein Kleines, lass dich mal drücken. Ich wünsch dir alles Gute in Amerika und das du deinen Weg gehst, und du weißt, Schätzchen, wenn du Probleme hast rufe mich an, ich bin Tag und Nacht für dich erreichbar!“ Ach Rita ist ein Engel. Ich kann mich wirklich glücklich schätzen, das ich solche netten Menschen um mich habe. „ Ja Rita, das weiß ich. Und dafür bin ich dir sehr dankbar. Hier, das ist für dich. Aber bitte erst zum Purzeltag öffnen, sonst werde ich böse. Und du weißt ich kriege das raus, auch wenn ich in Amerika sitze.“ Ich lächle sie an und drück ihr das Geschenk in die Hand. „Oh, ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Das wäre doch nicht nötig gewesen. Du bist ein Schatz.“ „Das weiß ich doch auch – lach. Ist Mama im Büro?“ Rita schaut mich auf einmal so verdutzt an, als hätte sie ein Gespenst gesehen. „Deine Mutter? Die ist doch gerade auf den Weg nach L.A.! Sie hat dir wohl nicht erzählt, das sie dort geschäftlich hin muss!“ Was meine Mutter ist in L.A. Was will sie denn da. Ist die doof, die kann mich doch nicht einfach hier alleine lassen. Ich bin doch auch bald weg. Die hat echt ´ne Schraube locker. „Nee, sie hat mir nix erzählt. Wie lange hat sie denn vor dort zu bleiben? Ist sie am Freitag denn wieder da?“ „Ach, Schätzchen. Sie wird erst nächste Woche wieder kommen. Tut mir leid, mein Kleines. Ich werde ihr natürlich ganz liebe Grüße von dir ausrichten und sie für dich umarmen. Daran hatte sie gar nicht gedacht, wo wir den Termin besprachen..“ Na Prost Malzeit. Das kann ja lustig werden. Die letzten Tage in Deutschland alleine zu Hause. Da kann ich ja eine Party nach der anderen schmeißen. Das mit meiner Mutter ist nicht all zu schlimm. Mein Gott, sie ist öfters geschäftlich in L.A., da kann sie mich ja auch öfters besuchen. „Luca, deine Mutter meldet sich, wenn sie angekommen ist. Ich sage ihr dann, das sie sich bei dir melden soll. Das ist ja komisch, von deiner Mutter.“ „Ach, schon in Ordnung. Ich bin ja nicht aus der Welt. mich stört nur ein wenig, dass ich mich nicht mehr von ihr verabschieden konnte. Wir sehen uns ja schließlich eine längere Zeit nicht. Aber was soll´s. Von dir kann ich mich ja verabschieden.“ Wir sagen uns lieb und artig tschüss, umarmen uns öfters und so, und dann verschwinde ich. Amerika, ich bin unterwegs.
Ich mach mich jetzt lieber auf den Weg nach Hause. Nicht das noch ein dummer Lehrer vorbei kommt, und mich beim schwänzen erwischt. Ich zünde mit ´ne Kippe an und mache mich auf den Weg. Beep, Beep, Beep! Luca hat eine SMS bekommen, von Sina. „Schau mal bitte ganz vorsichtig nach links und guck dir diese winkende Gestalt an. Ist das nicht die Sina. Ja, sie ist es. Also, beweg deinen süßen Arsch hier her!“ Das Mädel hat echt ´ne Knall. Ich setzte mich zu ihr und gebe ihr ein Küsschen auf die Wange. „Was machst du denn hier?“ frage ich sie und hänge meine Jacke über den Stuhl. „Tja, diese Frage kann ich wohl gleich an dich weiterleiten. Müsstest du nicht eigentlich zu Hause sitzen und Koffer packen.“ Meint sie ziemlich beleidigt. Ich wusste es, irgendein Vogel konnte seine Schnauze nicht halten. „Jetzt sei nicht beleidigt. Ich wollte es dir heute noch erzählen. Wirklich. Es war bloß noch nicht der richtige Zeitpunkt da.“
„Wann hättest du mir den erzählt. Hättest mir bestimmt vom Flugzeug aus ´ne SMS geschrieben. Na danke sehr.“ Also ehrlich, jetzt übertreibt sie schon, oder! „Bleiben sie mal ganz ruhig junge Frau. Du bist meine beste Freundin, verdammt, ich hätte es dir erzählt. Ich weiß es doch selbst erst seit gestern. Also, jetzt reg dich nicht so sinnlos auf, sondern umarm mich lieber. Ich bin schließlich bald weg!“ Und sie hört natürlich auf mich. Wir umarmen uns stundenlang und es kullern ein paar Tränchen. „Dieser Gedanke, dich ein Jahr nicht zu sehen, ist ganz schön furchtbar. Man, da werde ich dich ja sogar ein bisschen vermissen – lach. Nein, es freut mich für dich, das du so eine Chance bekommst, was mit deinem Leben anzufangen. Du bist stark, du schaffst das. Und in einem Jahr, wenn ich dann meine eigene Wohnung habe, ziehst du ein, und alles geht so weiter wie es aufhörte.“ „Siehst du, diese Einstellung gefällt mir. Alles wird gut. Kopf hoch. Kommst du mit zu mir. Meine Mutter ist nicht da.........“ Ich habe es hinbekommen, dass Sina ein wenig besser gelaunt ist. Jetzt gehen wir zu mir, und packen Sachen.
5. Kapitel
Mittlerweile kann ich es kaum erwarten, auf amerikanischen Boden zu stehen. Ich habe gerade eine Stunde mit meiner Mutter telefoniert. Sie ist schon ziemlich traurig, und meinte ständig, dass es ihr so leid tut, das sie nicht da ist. „Sina. Es ist schon spät. Ich gehe dann mal, wir sehen uns ja morgen!“ „Ja, ich gehe dann auch ins Bett. Wir telefonieren morgen noch mal. Danke für alles! Hab dich lieb!“ Ich umarmen Sina noch ganz kräftig, bringe sie zur Tür und stampfe dann zum Kühlschrank. Oh man, immer noch nichts zum Essen da. Naja was soll´s.
Richtigen Hunger habe ich eh nicht. Ich muss die ganze Zeit an Hannes denken. Was er wohl gerade macht. Ich könnte ihn ja mal anrufen. Nein, wir haben abgemacht, das er erst mal ein bisschen nachdenken will und sich dann melden will. Aber, er sollte nicht zu lange nachdenken. So viel Zeit haben wir ja nun auch nicht mehr. Und morgen werden wir uns hoffentlich einen netten Tag machen können, nur wir beide alleine. Ist ja dann schließlich der letzte. Zwar nicht für immer, aber für eine gewisse Zeit schon. Vielleicht kommen mich Hannes und Sina ja mal besuchen, aber ich glaube es nicht, weil so´n Flug ist ja schon ganz schön teuer. Aber, man kann ja E-Mails schreiben und telefonieren, dass muss dann wohl erst mal reichen.
Ich bin auch schon ziemlich gespannt darauf, Frau Ruddat privat zu erleben. Vor einem Jahr hat sie ein sogenanntes Praktikum bei uns an der Schule gemacht. Jetzt ist sie Englisch- und Sportlehrerin. Sie ist für eine Lehrerin extrem jung. Gerade mal 24 Jahre. Ihr Studium war dann wohl ein Klacks für sie. Und sie sieht dazu auch noch einigermaßen ansprechend aus. Nein eigentlich sieht sie fantastisch aus (aber ich stehe schon auf Kerle). Und sie ist bestimmt so ´ne richtige Draufgängerin, die jedes Wochenende in irgendwelchen Clubs und Bars zu finden ist. Die Frauen- WG wird sicher total krass. Die abgefahrene Jessica, die draufgängerische Frau Ruddat und die etwas durchgeknallte Luca. Das wird sicher lustig. Fehlt nur noch ein knackiger Rettungsschwimmer zum angucken – lach.
Es ist jetzt 22.00 Uhr und ich werde mich jetzt ins Bettchen schmeißen oder auch nicht. DING DONG. DING DONG. Welcher Wichser klingelt denn so spät noch. Also, wenn es jetzt nicht wirklich wichtig ist, muss ich leider jemanden töten.
„Frau Ruddat! Was verschafft mir die Ehre, zu so später Stund?!“ Na das überrascht mich jetzt aber. „Hallo Luca. Ich wollte dich nicht wecken oder so, aber wir haben noch einige Dinge zu besprechen. Ich wollte noch Jessica mitbringen, aber die war nicht zu Hause. Ich kann auch morgen noch mal vorbei kommen, wenn es jetzt unpassend ist!?“ Mhm, soll ich sie jetzt reinlassen. Mhm, na ja sind wir mal nicht so. Wenn jemand darum bettelt, mal ins Warme zu können, will ich ihm doch denn Gefallen tun – lach.
„Nein. Kommen sie ruhig rein. Und lassen sie sich bitte nicht von der Unordnung stören. Bin gerade mittendrin zu packen.“ Während ich das sage, schmeiße ich noch ein paar Klamotten beiseite, die überall auf´m Boden liegen. „Entschuldigen sie, hier sieht´s echt unmöglich aus. Aber so sieht´s hier immer aus, wenn meine Mama nicht da ist. Ich bin halt nicht so´n Ordnungsmensch. Ach ja, wegen meiner Mutter. Darüber wollte ich sowieso noch mit ihnen reden...........“ Ich erkläre ihr, das ich die Unterschrift von meiner Mum nicht bekommen kann, weil sie nicht da ist. Dann erzähle ich ihr noch alles über meine familiären Probleme, wenn man das Probleme nennen kann. Ich erzähle ihr eigentlich alles und sie erzählt mir auch alles, als wären wir schon Jahre befreundet. Schließlich bieten sie mir noch das DU an: „Du Luca, da ich jetzt so gut wie alles über dich weiß, würde ich dir gerne das DU anbieten.“ Sie streckt mir die Hand entgegen und sagt: „Ich bin die Isa.“ Ich muss lachen und strecke meine Hand ihr entgegen und sage: „Hallo, ich bin die Luca!“ Darauf kriegen wir beide einen nicht enden wollenden Lachkrampf. Ich muss sogar schon vor Freude heulen. Das liegt sicher alles daran, dass wir beide fünf Flaschen Wein geköpft haben und jetzt ein bisschen angeschwipst sind.
„Okay, ich habe dich jetzt lang genug beschäftigt. Ich muss jetzt los.“ Nach diesem Satz, bekommt sie Schluckauf, hält sich ständig ziemlich auffällig die Hand vor den Mund und rennt schließlich auf´s Klo und kotzt was das Zeug hält. Ich gehe hinter her und halte ihr die Haare zurück. „Ehm, ich will dich ja nicht stören, aber ich glaube es ist besser, wenn du hier schläfst!“ Sie nickt nur. Ich gehe schon mal vor, beziehe mein Bett frisch und räume den Weg frei. „Hier komm, du schläfst in meinen Bett!“ Sie schmeißt sich drauf und es scheint so, als würde sie sofort einschlafen. Ich decke sie noch ganz lieb zu, als wäre sie mein kleines Baby und dann stehe ich bestimmt noch eine halbe Stunde in der Tür und beobachte sie, wie sie vor sich hin schnarcht. Ach, Isa kann ich jetzt richtig gut leiden, auch wenn sie meinen Badboden ein wenig vollgekotzt hat.
Die Sonne geht auf. Ich schätze es ist so 6.00 Uhr. Ich weiß es nicht genau. Mein Wecker ist schon eingepackt. Auf jeden Fall ist es ziemlich früh, denn ich bekomme kaum meine Augen auf. Isa liegt immer noch so da wie ich sie hingelegt habe. Bloß jetzt hat sie keinen Pullover mehr an, hat sie sich sicher über Nacht ausgezogen. Ihre Haare, sind ein bisschen lockig. Sie ist zwar nicht blond, aber sie sieht trotzdem aus, wie ein kleiner Babyengel.
Normalweise würde ich mich jetzt noch mal ins Bettchen schmeißen und irgendwann Mittags aufstehen. Aber heute ist mein letzter Tag und denn will ich ja nicht verschlafen. Und außerdem will ich Hannes so früh wie möglich sehn. Er hat sich extra heute und morgen von der Schule freistellen lassen, Sina nur morgen, weil heute Abend sehe ich sie ja sowieso. Und ich muss ja noch meine restlichen Sachen einpacken und ein bisschen was einkaufen muss ich auch noch.
Ich werde jetzt erst mal schön lange duschen, um die alkoholischen Reste von gestern Abend wegzuspülen. Hoffentlich ist Isa dann munter. Ich will sie ja net loswerden, aber wie gesagt, meine Zeit heute will ich nicht verschwenden und sinnvoll nutzen. Isa sehe ich ja in nächster Zeit genug. Gerade als ich aus der Dusche springe, höre ich Isa den Flur langtapsen. Die hört ja wie ein Schosshündchen. Nur mit Handtuch um meinen Körper stehe ich vor ihr: „Guten Morgen! Na, hast du gut geschlafen?“ Naja so ganz munter sieht sie noch nicht aus, ihre Augen kann man kaum sehen. Ich glaube sie hat einen klitzekleinen Kater. Aber was soll´s. „Ja, ich habe super geschlafen. Und danke noch mal für´s Bett! Jetzt gehe ich aber. Habe dich nun schon zu lange in Beschlag genommen. Weißt du, wo meine Autoschlüssel sind. Ich kann mich leider nicht erinnern, wo ich sie hingetan habe – lach!“ Die Isa, die ist schon krass. „Die habe ich in deine Jackentasche gesteckt. Es war mir eine Freude, dich hier zu haben. Wir telefonieren noch mal? Meine Nummer hast du ja jetzt!“ „Ja klar. Muss dir ja noch sagen, wann und wo wir uns treffen und so! Okay, ich verkrümle mich dann mal. Also, dann mach´s gut.“ Das hätte ich jetzt nicht erwartet. Ganz schüchtern gibt sie mir die Hand und schaut mir dabei noch nicht mal in die Augen. Ich hätte mit einer Umarmung gerechnet oder so. Ihr ist die Kotzerei sicher ein bisschen peinlich. Aber na ja. Darüber mach ich mir jetzt keine Platte.
6. Kapitel
Ich saß noch ein bisschen in meiner Küche rum und habe mir überlegt, dass ich bevor ich zu Hannes gehe, bei Jessica vorbei gehe, um ihr die Neuigkeiten mitzuteilen. Sie wohnt ja schließlich in der Nähe und da ist das ja kein Problem. Isa hat mir die Adresse gesagt. Aber da muss irgendwas nicht stimmen. Sie hat sich sicher geirrt. Ich stehe vor einem alten Fabrikhaus, wo ganz sicher keiner wohnt. Naja, in den riesigen Fenstern stehen ein paar Blumen. Unmöglich ist ja in dieser Welt nun gar nichts. Vielleicht wohnt sie ja wirklich hier.
Gehen wir halt mal gucken, kostet ja nix. Die Tür ist offen. Ich stehe nun in einem riesigen Raum, nein eigentlich in einer riesigen Halle. Jessica hat sich hier sehr nett eingerichtet. Alle Wände im Hintergrund hellblau angestrichen und hier und dort ein paar Fotos. Links die Traumküche schlecht hin, mit amerikanischen Kühlschrank, Bar, Barhockern. Wow, kann man da nur sagen. Rechts steht dann ein supergeiles Sofa, ein paar Regale mit tausenden Büchern, ein Fernseher und ein riesiges Aquarium. KRASS. Geradeaus muss das Klo sein, weil auf der Tür ist ein Aufkleber mit einem rotem fetten Klo drauf. Jessica, ich fliege nicht mit nach Amerika, sondern ziehe hier ein. Neben der Tür ist eine Wendeltreppe. Wie gesteuert lauf ich drauf los, und gehe die Wendeltreppe hoch. Ich erwarte echt nichts Böses, aber was sich hier vor mir erstreckt ist der helle Wahnsinn. Ich stehe in einem riesigen Raum, wo zwei Wände komplett verglast sind. Man kann über die ganze verdammte Stadt gucken. Ich kriege meinen Mund nicht mehr zu. In der Mitte steht ein himmlisches Bett und in einer Ecke stehen zwei Schränke. Mehr Möbel gibt es hier nicht. Die restlichen beiden Wände, sind komplett mit Fotos beklebt und es liegen über all selbstgemalte Bilder rum. Ich muss mich erst mal hinsetzen um das zu verkraften. Ich dachte Hannes hätte ein Traumhaus, aber nein, das was sich hier vor mir erstreckt ist tausendmal besser. Sorry Hannes! Jessica ist nirgends zu sehen. Ich schreibe ihr jetzt einen Zettel. Es geht zwar noch eine Treppe höher, aber wenn ich jetzt da hoch gehe, fall ich bestimmt vor Begeisterung in Ohnmacht. Also, schreibe ich ihr lieber ein Zettelchen, das ich hier war und sie mich mal bitte anrufen soll. Denn Zettel hänge ich an die Klotür, da kann sie ihn nicht übersehen. Auch wenn ich es ungern tue. Ich verlasse jetzt diesen Traum. Am liebsten würde ich mich ja in Jessicas Bett legen und ein bisschen träumen, aber ich gehe jetzt lieber zu Hannes, meinem kleinem Engel.
„Guten Tag Frau Scholz. Ist Hannes denn schon munter?“ Sie schaut mich ganz erstaunt an. „Nee, ich glaube der schläft noch, aber du kannst ruhig hoch gehen.“ Na gut, wenn sie das sagt. „Ach Luca, hier das ist von Reinhardt und mir, für Amerika. Wir wünschen dir viel Glück und das alles gut geht, und das man sich mal wieder sieht.“ Hannes hat echt Schweineglück mit seinen Eltern. Ich bedanke mich tausendmal bei Frau Scholz und umarme sie tausendmal und gehe dann hoch zu Hannes.
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2003-01-08 14:30:51 mit dem Titel WIE DOLL MICH DOCH MEINE NACHBARN LEIDEN KÖNNEN
Hey Mädels und natürlich auch Hey Jungs!!!
Ich wollte euch heute mal, eine lustige Geschichte, die zu tausend Prozent war ist, erzählen. Sie ist mit Sicherheit nicht nützlich, aber lustig und für manche Menschen, anregend zum Denken.
Also, ein paar Hintergrundinformationen: Ich wohne mit meiner Familie in einem schönen Häuschen, in einer ruhigen Gegend, wo auch ein paar andere Häuschen stehen. Unteranderem, auch das von unseren Nachbarn. So, das ihr das jetzt versteht, habe ich mal eine kleine Skizze für euch angefertigt.
---------------HIER UNGEFÄHR STEHT DAS HAUS UNSERER NACHBARN
/
AN DEN SEITLICHEN WÄNDEN SIN JEWEILS GEGENÜBER DIE
/ FENSTER
/
-------------------UND HIER UNSER HAUS
Die Skizze ist nicht so wirklich was geworden, aber ich hoffe ihr könnt es euch trotzdem vorstellen.
Okay, wie ihr also seht, ist mein Fenster genau gegenüber dem der Nachbarn. Dazu muss ich noch sagen, dass das Fenster der Nachbarn eine Etage höher ist. Und man muss noch sagen, das mein Bettchen genau gegenüber vom Fenster steht. Wenn man also, in mein Zimmer guckt und ich die Rollos net unten habe, sieht man mein Bett und auch mich, wenn ich draufliege.
Alles fing an Neujahr an. Ich bin erst mittags von meiner Sylvesterparty wiedergekommen und war natürlich sehr müde und habe nicht daran gedacht mein Rollo runterzumachen, wie ich es sonst tue, wenn ich mich um- oder ausziehe. Auf jeden Fall stehe ich dann da, in BH und Slip und ich fühle mich auf einmal so beobachtet. Meine Zimmertür war zu, also ging mein Blick langsam Richtung Fenster. Und da standen sie allesamt. Vater, Mutter, Sohn und Tochter. Und ich stand da und war völlig geschockt. Ich starrte sie an, und die regten sich nicht. Keine Spur. Wie Puppen. Naja, da ich ja zunächst geschockt war, machte ich das Rollo runter und schmieß mich wutentbrannt ins Bett und schlief ein. Wie ich das dann so mitbekam, hingen die ständig zwischen 18.00 Uhr und 22.00 Uhr abwechselnd am Fenster und beobachteten mich. Und früh von 6.00 Uhr bis ich halt in die Schule gehe. Mit der Zeit fand ich´s dann lustig. Ich habe das Fenster z.b. mal aufgerissen und rüber geschrieen oder fette Grimassen gezogen. Und ich habe mich immer Abends bei voller Zimmerbeleuchtung ganz provokant ausgezogen, natürlich nicht ganz, oder mit meinem Freund direkt vor´m Fenster geknutscht. Aber jetzt kommt was supi lustiges. Ich habe eine Schwester, die mir von weitem ähnlich sieht, und so hat sie mich ab und zu mal abgelöst, so das ich mal auf´s Klo konnte. Denn unsere Nachbarn Beobachten ja nur, wenn was im Zimmer los ist. Meine Eltern haben das auch mitbekommen, und meinten ich solle die ruhig weiter verarschen. Und jetzt kommt es. Gestern hatte ich extrem gute Laune und wollte dem ganzen mal ein Ende setzten. Also, mein Vater arbeitet bei der Polizei und kann Megaphone beschaffen. Er hat es alles schön mit seinen Kollegen abgesprochen, also war´s auch legal. So, dann schnappte ich mir das Megaphone, stellte mich vor die Tür unserer Nachbarn und erzählte erst mal ein bisschen was, z.b. das ich es net finde, wie sehr sie mich doch mögen und so. Natürlich alles zu einer Zeit, wo viele Menschen auf der Strasse unterwegs waren und es blieben immer mehr stehen.
Meine Sprüche wurden so lustig, das ich erst mal einen heftigen Lachkrampf bekam und mich dann zusammenreißen musste. „Hallo hallo, hier spricht die Polizei. Ich muss sie leider wegen Spannerei höchsten Grades festnehmen. Treten sie bitte mit erhobenen Händen heraus und lassen sie die Fernrohre fallen.“ War zum Beispiel einer meiner Sätze. Mir wurde es dann so anstrengend zu stehen, deshalb brachte mir meine Mum einen Stuhl und ich setzte mich auf die Strasse vor das Haus und erzählte genau 1 ½ Stunden durch. Zum Beispiel habe ich gefragt, wie sie meinen neuen roten BH finden und ob sie schon mein tolles Poster an der Wand gesehen haben.
Das ganze endete dann so, das dann mein Vater und Kollegen bei denen klingelten, die Nachbarn standen natürlich die ganze Zeit am Fenster und horchten mir zu, und zu denen sagten, das sie mich bei mir entschuldigen sollen und das, wenn ich sie noch mal erwische, eine Anzeige droht.
Ich sag euch, das war lustig und die Geschichte ist NICHT erfunden.
Danke für eure Aufmerksamkeit! weiterlesen schließen -
Meine Mutter
Pro:
die schönen Erinnerungen
Kontra:
ich kann sie nie mehr in den Arm nehmen!!!
Empfehlung:
Nein
Heute möchte ich über den Menschen sprechen der mir sehr viel bedeutet. Meine Mutter!!!
Sie war ein liebenswerter Mensch, für jeden da und hatte immer ein offenes Ohr für die Probleme anderer. Leider hat sie dadurch oft zu wenig an sich gedacht. Sie musste viel durchmachen in ihrem Leben. Von meinem Vater musste sie damals immer Prügel einstecken und sie wurde von vielen Leuten einfach nur ausgenutzt. Und das nur weil sie so liebenswert und hilfsbereit war.
Im Jahre 1995 kam dann die Nachricht, Frau P. sie haben Krebs!!! Für meine Mutter brach eine Welt zusammen, für mich, meine Geschwister und meinen Stiefvater natürlich auch. Erstmal hat jeder von uns einfach nur geheult, aber dann haben wir alle gesagt: "Wir werden es schaffen!!!"
Sie bekam dann Chemotherapie, operieren konnte man diesen Krebs nicht. Ihr gingen die Haare aus und sie wurde immer dünner, aber nach einem Jahr dann die erlösende Nachricht: Der Krebs ist besiegt. Wir haben uns riesig gefreut und eine Flasche Sekt aufgemacht. Endlich war diese schlimme Zeit vorbei!!!
Nach vier Wochen musste meine Mutter nochmal zur Kontrolle. Sie kam weinend nach Hause. Der Krebs ist wieder ausgebrochen. Noch schlimmer als vorher. Also ging alles wieder von vorne los. Am 12. Dezember 1997 sind mein Stiefvater und ich ins Krankenhaus gefahren um sie zu besuchen. Sie war zur Routineuntersuchung dort. Als wir in das Zimmer kamen war meine Mutter nicht mehr da. Wir fragten die anderen Frauen wo sie sei und die sagten, dass sie heute Nacht verlegt wurde, weil es ihr schlechter ging. Von den Schwestern erfuhren wir dann, dass sie in ein Einzelzimmer verlegt wurde und wir uns darauf einstellen sollen, dass sie nicht mehr lange zu leben hat, vielleicht noch eine Woche. Ich war völlig am Boden zerstört als wir in das Zimmer gingen. Sie lag da in ihrem Bett, vollgepumpt mit Morphium, so völlig hilflos. Sie hat uns schon fast garnicht mehr erkannt so weggetreten war sie. Ich habe sie in den Arm genommen und als sie mich erkannte sah man ein lächeln auf ihrem Gesicht. Wir sind dann erstmal bei ihr geblieben. Als wir uns dann verabschiedet haben, flüsterte sie mir ins Ohr, dass ich meine Geschwister nochmal von ihr grüßen soll. Zu Hause angekommen war nichts mehr so wie vorher. Wir haben dann abgesprochen, dass am 13.12.1997 erst ihre Geschwister und ihre Eltern sich verabschieden sollten und später dann wir Kinder und mein Stiefvater. Um 11:30 Uhr am 13.12.1997 kam dann meine Oma rein und hat geweint. Unsere Mutter war um ca. 11:00 Uhr eingeschlafen, in den Armen meiner Oma, ihrer Mutter. Sie soll keine Schmerzen gehabt haben wurde gesagt. Aber das alles habe ich garnicht mehr wahrgenommen. Ich war in einer anderen Welt. Ich war nur froh, dass ich sie nochmal sehen konnte einen Tag vorher. Das konnten meine Geschwister leider nicht mehr, was ich sehr bedaure!!! Aber mir wurde klar, als sie zu mir sagte, ich soll alle nochmal grüßen, da wusste sie schon was passiert. Meine Mutter war erst 37 Jahre alt!!!
Jetzt ist das alles schon 5 Jahre her und mir kommt es immernoch vor wie gestern. Ich kann es einfach nicht vergessen wie hilflos sie dort in ihrem Bett lag. Sie fehlt so sehr. Ich wünsche mir nichts sehnlicher als sie noch einmal in den Arm nehmen zu können!!! Aber dieser Wunsch wird wohl nie in Erfüllung gehen.
Ich habe ein Gedicht für sie geschrieben:
Du warst für mich da wenn ich Dich brauchte,
wenn ich Probleme hatte hast Du mir zugehört.
Wenn ich traurig war hast Du mich getröstet.
Mit Dir konnte ich reden und lachen.
Jetzt bist Du nicht mehr bei mir.
Du hast den Kampf gegen den Krebs verloren.
Doch in meinem Herzen lebst Du weiter,
denn ich weiß,
wir sehen uns wieder!!! weiterlesen schließen -
Beruf Bodyguard - wie ist das so?
Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Nein
Heute möchte ich meine Erfahrung über einen Beruf schreiben, der nicht ganz so alltäglich ist, nämlich über Leibwächter. Dieser Beruf wird von vielen Leuten mit muskelbepackten, schießwütigen Männern in Verbindung gebracht. Das liegt vor allem an den vielen Kinofilmen, die diesen Eindruck erwecken. Wie es wirklich ist, möchte ich jetzt erzählen:
A.) Der Bodyguard
B.) Aufgaben
C.) Ausbildung
D.) Verdienst
E.) Die 100 Prozent Frage
F.) Meine Gedanken und Gefühle als Bodyguard
G.) Schlussfazit
A.) Der Bodyguard
Den Beruf Bodyguard, Leibwächter, Personenschützer, und wie er sonst noch so genannt wird gibt es schon fast so lange, wie es die Menschen gibt. Auch schon früher gab es Menschen, die von anderen bedroht waren. Aber mittlerweile hat sich viel geändert. Früher waren Bodyguards, oder genauer gesagt die Leibgarde, wie sie früher genannt wurde, nur Sklaven. Im antiken Rom zum Beispiel sind gute Gladiatoren zu Bodyguards befordert worden. Das war zwar ein undankbarer Job, aber man konnte immerhin bei den reichen und einflussreichen wohnen. Dieser Beruf war für viele Sklaven der Weg in ein besseres Leben. Sie haben sich den Dank ihres Besitzers geholt, und worden dann oft mit etwas Geld freigelassen.
So etwas gibt es heutzutage natürlich nicht mehr. Heute werden Leibwächter bei der Polizei, oder verschiedenen Agenturen bestellt, und gemietet. Bestellen, und Mieten, kann man eigentlich nicht sagen, da man keinen Mensch bestellen kann, also muss man genauer sagen: Man bestellt seine Dienste. Hier gibt es dann zwei verschiedene Arten von Leibwächtern:
1.) Der Lebenslängliche
Dieser Bodyguard wohnt bei seinem Auftraggeber, und begleitet ihn überallhin. Und dies nicht nur bei Gefahrensituation, sondern über Jahre hinweg. Diese Art ist vor allem in Arabien sehr beliebt, wo die reichen Scheichs, sich mehrer Bodyguards leisten. Dies sind übrigens sehr oft deutsche Bodyguards, da sie dort einen sehr guten Ruf genießen.
2.) Auf bestimmte Zeit
Diese Bodyguards liefern einem Auftraggeber, über einen meist kurzen Zeitraum ihre Dienste. Beispiele sind, wenn die entsprechende Person erpresst wird, Drohungen erhält oder einfach nur Angst vor einem Überfall hat, wenn sie zum Beispiel eine neue Kette, oder so trägt. Diese Bodyguards sind dann genaustens mit der Situation bekannt, und bereiten bereits mögliche Problemlösungen vor.
B.) Aufgaben
Die Aufgabe eines Bodyguards, ist wie der Name schon sagt, das Wohlergehen seines Auftraggebers. Die werden benötigt, wenn jemand bedroht, oder erpresst wird. Aber auch Personen des öffentlichen Interesses, wie zum Beispiel der Papst, haben oft Bodyguards.
Der Leibwächter hat nun die Aufgabe für die nötige Sicherheit zu sorgen. Wie das funktioniert will ich jetzt mal erklären:
Zuerst wird mit der entsprechenden Person ein Gespräch geführt. Man macht sich ein genaues Bild von der Ausgangslage. Wenn dieses Gespräch erfolgreich verlaufen ist, kommt der nächste Arbeitsabschnitt, die Planung:
Hier arbeitet der Leibwächter einen genauen Plan aus, so werden Gefahrenquellen erkannt. Ein Bodyguard muss zum Beispiel bei einem Einsatz in einem Hotel, das Hotel auswendig kennen. Fluchtwege und Fluchtfahrzeug müssen immer erreichbar sein.
Dann kommt auch schon der nächste Abschnitt, nämlich der Einsatz. Hier heißt es alles genau beobachten. Verdächtige Personen sollen frühzeitig bemerkt werden, denn wenn jemand beispielsweise einen Schuss auslöst, ist es meist schon zu spät um zu reagieren. Wurde ein Verdächtiger entdeckt, wird er entweder von Kollegen, bei einem Gruppeneinsatz ausgeschaltet, oder aber bei einem Einzeleinsatz, und das sind die häufigeren Fälle, heißt es sofort die Flucht anzutreten, und eine Schutzwand zwischen dem potentiellen Angreifer und dem Klienten aufzubauen. Die Aufgabe eines Bodyguards ist nämlich nicht die Stellung eines Täters, sondern nur der Schutz seines Klienten. Würde man zum Beispiel im Alleingang einen Verdächtigen entlarven, könnte dies eine Falle sein, die in dem Moment zuschnappt, in dem man seinen Auftraggeber verlässt.
Die gefährlichsten Angreifer sind Amokläufer, sie haben keine Ehrfurcht vor dem Leben, weder vor ihrem eigenen noch vor einem anderen. Deswegen lassen sie sich von einer gezogenen Pistole nicht abhalten.
Andere Angreifer lassen sich verhältnismäßig gut abwehren, da sie Angst um ihr eigenes Leben haben. Allerdings ist ein Bodyguard auch nicht eine Person, die sofort zur Waffe greift, man sollte die Waffe nämlich nur benützen, wenn man sie wirklich braucht.
Das war jetzt die Aufgabe eines Bodyguards. Dazu kommen noch die anderen Aufgaben, denen er regelmäßig nachgeht:
Fitnesstraining:
Zwar muss man keine Sportskanone sein, um Bodyguard zu sein, aber man sollte schon in guter körperlicher Verfassung sein kraft und Kondition sind natürlich sehr wichtig, aber Kraft und Kondition ist eigentlich für jeden Menschen empfehlenswert. Aber viele Leibwächter betreiben auch noch aktiv Bodybuilding, zu dieser Sorte gehöre ich auch, da ich denke, dass mehr Muskelmasse nie schaden kann.
Kampftraining:
Ein guter Bodyguard sollte natürlich eine effektive Kampfsportart beherrschen. Welche dies ist, ist oft unterschiedlich, denn fast jede Schule, hat leicht abgewandelte Techniken.
Schusstraining:
Auch wenn die Waffe nur im Notfall benutz werden soll, ist es wichtig mit ihr perfekt umzugehen. Deswegen ist das Schusstrainings ehr wichtig, und macht den meisten auch Spaß.
Besprechungen:
Vor allem bei Teameinsätzen gibt es danach oft Besprechungen. Hier werden Fehler aufgedeckt.
Viele werden jetzt bestimmt schon erstaunt sein, denn Personenschutz funktioniert zu 75% hinterm Schreibtisch.
C.) Ausbildung
Ausgebildet werden Bodyguards oft von Agenturen, die die Auszubildenden dach auch oft direkt einstellen.
Was muss man für diesen Beruf mitbringen?
Das ist von Agentur zu Agentur verschieden, aber wer folgende Vorraussetzungen erfüllt, hat gute Chancen genommen zu werden:
- gute Manieren
- nicht vorbestraft
- Führerschein
- Ordentliche körperliche Verfassung
- Fremdsprachenkenntnisse
- Menschenkenntnisse
- Nicht älter als 34
- Nicht kleiner als 1,70 Meter
Sie sehen also: wir Bodyguards sind keine Übermenschen.
Wie wird man ausgebildet?
Auch hier lässt sich keine pauschale Antwort finden, da dies sehr verschieden ist. Die Ausbildung beträgt meist zwischen 1,5 und 5 Jahren. Weiterbildungsmöglichkeiten bestehen immer.
Was lernt man?
- reagieren in Stresssituationen
- seine eigenen Grenzen erfahren
- Fitnesstraining
- Kampfsporttraining
- Waffenschein
D.) Verdienst
Auch hier lässt sich keine pauschale Antwort treffen. Ich kenne jedoch keinen anderen Job, bei dem die Preise so weit auseinander liegen. Von 3000 Dm aufwärts ist alles möglich. Es gibt genug Bodyguards, die so viel verdient haben, dass sie jetzt schon selber welche brauchen könnten.
E.) Die 100% Frage
Oft bekommt man die Frage gestellt, ob man die Sicherheit garantieren kann. Aber wer kann heute schon etwas garantieren? Garantiert ist nur der Tod.
Aber wäre rein theoretisch eine 100% Sicherheit möglich?
Die Antwort muss eindeutig NEIN lauten. Es gibt immer Möglichkeiten jemanden umzubringen. Was nützen einem 10 Bodyguards um einen herum, wenn oben auf dem dach einer steht, und dich abknallt?
Was nütz eine dicke Limousine, wenn jemand darin eine Bombe installiert hat?
Was nütz das beste Versteck, wenn jemand eine Bombe darauf schmeißt?
Das sind alles Extrembeispiele, aber ich denke, dass sie zeigen, dass es keine 100% Sicherheit gibt. Viele werden da wohl anderer Meinung sein. Die sollen sich doch einfach mit mir in Verbindung setzten, und das mit mir ausdiskutieren. Dafür wäre ich bereit.
F.) Meine Gedanken und Gefühle als Bodyguard
Leibwächter haben hierzulande noch keine richtige Anerkennung. Wenn mich jemand fragt, was ich von Beruf bin, glaubt er es nicht, oder er fragt, ob ich keine Angst vor dem Tod habe.
Natürlich habe ich Angst vor dem Tod, aber wer hat das nicht? Jeder kann bei seinem Beruf ums Leben kommen. Natürlich besteht als Bodyguard ein erhöhtes Risiko, aber dafür ist man ausgebildet. Ein guter Bodyguard zu sein, heißt: Einen Tick schneller zu ein als der Angreifer.
Natürlich ist es kein besonders berauschendes Gefühl, wenn man merkt, dass Waffen auf einen gerichtet sind. Aber ich denke nicht, dass ich irgendwie sehr viel gefährlicher Lebe, als andere Menschen.
Bei Überfällen in der Stadt, im Park, oder so bin ich wahrscheinlich sogar sicherer, da ich mich wehren kann. Natürlich denke ich nicht, dass ich unsterblich bin, sogar dem besten Bodyguard kann was passieren, aber dennoch denke ich nicht, dass ich wegen meines Berufes sterben muss. Und viele werden es wohl nie kapieren, dass meine Arbeit beinahe zu 75% im Büro abläuft.
Nein, für mich ist mein Beruf ein Traumjob.
G.) Schlussfazit
Ich hoffe, dass ich meinen Beruf vielen Leuten etwas besser erklären konnte. Vielleicht trägt er ja dazu bei, dass Gerücht von dummen muskelbepackten Männern, etwas zu dämpfen. Und vielleicht habe ich ja sogar einem jungen Leser einen neuen Traumberuf nahegelegt? Die Zukunftschancen für Bodyguards sind auf jeden Fall nicht schlecht. Reiche wird es immer geben, und auch Böse die den Reichen etwas antun wollen. weiterlesen schließen -
Weihnachtserinnerungen
07.12.2002, 00:33 Uhr von
LoMei
Ich bin seit dem 25.11.2001 bei Yopi aktiv, aber nun gibt es einen neuen Anfang. Als ehemaliger ...Pro:
Wir hatten Zeit füreinander.
Kontra:
Wir waren arm.
Empfehlung:
Nein
Das Weihnachtsfest hat heute ein ganz anderes Gesicht als vor über fünfzig Jahren. Die Geschäfte mit einem überquellenden Warenangebot und strahlendhellen Schaufenstern waren unbekannt. Es gab keine Einkaufspassagen in denen aus Lautsprechern ununterbrochen Weihnachtsmusik ertönte, und wir waren arm und hatten Hunger. Trotzdem gehören die Erinnerungen zu den schönsten.
ZUM INHALT
1. Unsere Situation nach dem zweiten Weltkrieg.
2. Weihnachten 1945.
3. Weihnachten 1946.
4. Die Dorfschule.
5. Lesungen in der Adventszeit.
6. Schulweihnachtsfeiern.
7. Ein Tannenbaum für unseren Lehrer 1947.
8. Fazit.
1. UNSERE SITUATION NACH DEM ZWEITEN WELTKRIEG
Wir waren im April 1945 aus Pommern kommend nach dreiwöchiger Irrfahrt in einem kleinen holsteinischen Dorf in der Nähe von Hamburg gelandet. Dort wohnten wir einige Jahre in einem kleinen Zimmer, das sich im Obergeschoss eines nicht sehr großen Hauses befand. Es hatte eine Größe von 16 qm (4 x 4 m). In einer Ecke des Raumes befand sich ein Kanonenofen, auf dem auch gekocht wurde. In der Mitte stand ein ovaler Tisch, der heute eine wertvolle Antiquität wäre. Das gleiche galt für einen Armsessel. Es gab ein Klappbett und ein Bett. An die genaue Einrichtung kann ich mich nicht mehr erinnern. Wir waren fünf Personen, meine Mutter, die Oma, mein kleiner Bruder (3), meine Schwester (6) und ich (9). Die Oma und ich schliefen zusammen in einem Bett.
Wasser musste von der Pumpe auf dem benachbarten Bauernhof geholt und das Schmutzwasser runtergetragen und fortgegossen werden.
Das Klo war in einem kleinen Schuppenanbau über den Hof. Als ich größer war, gehörte es zu meinen Aufgaben, den „Goldeimer“ fortzutragen und zu entsorgen.
2. WEIHNACHTEN 1945
In der Zeit unmittelbar nach dem Kriege herrschte Mangel an fast allem. Ich weiß, dass unsere Großmutter oft selber auf ihr Stück Brot verzichtete, damit meine Geschwister und ich satt würden.
Als das erste Weihnachtsfest des Jahres 1945 näher kam, wurden wir Kinder darauf vorbereitet, dass der Weihnachtsmann auch nicht viel habe und möglicherweise gar nicht kommen könne. Wir warteten ab. Es gab eine bescheidene Bescherung mit einigen lebenswichtigen Dingen wie gestrickten Strümpfen und dergleichen. Plötzlich hörten wir auf der Treppe Schritte. Eine Frau aus der Nachbarschaft erschien mit einem großen Karton. Darin waren neben Kleidungsstücken vor allem auch Spielzeug. Wir waren selig.
3. WEIHNACHTEN 1946
Ein Jahr später war die Situation auch nicht besser. Wir saßen in unserem kleinen Zimmer und hatten gerade angefangen etwas zu essen. Da fing es auf der Treppe an zu poltern. Ich merkte sofort, das war viel lauter als im Jahr davor. Unsere Mutter schaute uns unsicher an. Sie hatte keine Ahnung. Ja, und dann kam der richtige Weihnachtsmann. Als er in der Tür stand, verschwand der damals fast vierjährige Arno blitzschnell unter dem Sofa und kam erst nach längerer Überredung wieder hervor. Ich sah mir den Weihnachtsmann genau an und wollte herausbekommen, wer da vor uns stand. Ich erkannte Mantel, Kapuze und Bart, weil diese Dinge bei unserem Theaterspiel in der Schule benutzt worden waren. Aber das war auch alles. Der Weihnachtsmann fragte mit verstellter Stimme, ob wir artig gewesen wären und ob wir wohl ein Gebet aufsagen könnten. Als das zu seiner Zufriedenheit ausfiel, öffnete er seinen ziemlich großen Sack und packte aus. Es kamen Speck, Butter, Eier und alles was knapp und teuer war, zum Vorschein. Auch Köstlichkeiten für Kinder waren dabei. Als er sich dann mit Ermahnungen zum Bravsein verabschiedete, ging unsere Mutter ihm nach, um sich unserem Kinderdank anzuschließen. Erst jetzt stellte sie fest, dass es ein Bauer vom anderen Ende des Dorfes war. Es war für alle eine echte Überraschung.
Im Laufe des vorangegangenen Sommers hatte Mutter ihre Kenntnisse am Spinnrad und am Webstuhl an seine Töchter weiter gegeben. Wir haben uns dann zusammengereimt, dass die nun ihrerseits den Weihnachtsmann aktiviert hatten.
4. DIE DORFSCHULE
Die Schule war ursprünglich eine einklassige Dorfschule. Alle Kinder von der ersten bis zur letzten Volksschulklasse wurden in einem Raum unterrichtet. So war es jedenfalls bis zum Jahre 1945 gewesen. Aber nun waren viele heimatvertriebene Familien in das Dorf gekommen. Die Kinderzahl ließ nach Kriegsende eine Weiterarbeit auf dieser Basis nicht mehr zu.
Wir waren 55 Schulkinder. Es wurde in zwei Schichten unterrichtet. In der Grundstufe wurden nachmittags die Schuljahre 1-4 und in der Oberstufe vormittags die Schuljahre 5-9 zusammengefasst.
Mein Lehrer war der Schulleiter. Er hatte den Vornamen Hubert. So redeten wir ihn zwar nicht an, aber wir Kinder sprachen unter uns immer nur von Hubert. Er war Junggeselle und ging in seinem Beruf auf und hat Generationen geprägt.
5. LESUNGEN IN DER ADVENTSZEIT
Am ersten Advent wurde die erste Kerze des Adventskranzes angezündet. Die Deckenlampe in der Nähe der Wandtafel wurde ihres Schirmes beraubt und der Herrenhuter Weihnachtsstern daran montiert. Hubert las Weihnachtsgeschichten vor. Alle Kinder kamen und saßen dichtgedrängt in den Bänken und waren mucksmäuschenstill. Auf dem Tisch stand neben dem Adventskranz eine Leselampe. Manche Geschichten kamen in jedem Jahr dran. Ich erinnere mich besonders an „Als ich Christtagsfreuden holen ging“ von Peter Rosegger, „Das Triptychon der heiligen drei Könige“ von Felix Timmermans, „die Legende von der Christrose“ von Selma Lagerlöf, „Der Weihnachtsabend“ von Rudolf Kinau und viele andere. Diese Abende hatten einen besonderen Zauber, der in jedem Jahr erneuert wurde.
6. SCHULWEIHNACHTSFEIERN
An jedem 3. Advent war in der Schule eine Weihnachtsfeier. Es wurden meist drei kleine Laienspiele aufgeführt. Dabei wurde beachtet, dass jedes Kind eine Rolle bekam und mitwirkte. Drei Mädchen in einem weißen langen Hemd waren die Weihnachtsengel, die mit einer Kerze in den gefalteten Händen einmarschierten und zu Beginn des Abends in drei Abschnitten die Weihnachtsgeschichte aus dem Lukasevangelium aufsagten. Dann hielt Hubert eine Ansprache und leitete zu den Theaterstücken über. Viele Stücke stammten von Else Werkmeister. Die Titel lauteten: „Der Mond mit der roten Nase“, „Der Weihnachtsmann hat nichts anzuziehen“, „Der Weihnachtsmann kurbelt die Wirtschaft an“ und so weiter. In jedem Stück gab es viele Zwerge und Engel, und wir waren mit ihnen in eine verzauberte Welt eingebunden.
Die Schulweihnachtsfeier war zweifellos einer der jährlichen Höhepunkte im Dorfleben. Das Einüben der Rollen begann mit dem Lesen in Rollen. Das machten wir oft bei einem Bauern im Kuhstall. Dort war es warm und gemütlich. Wir saßen auf Strohballen, die so platziert waren, dass die Kühe uns mit ihren manchmal herumfliegenden Schwänzen nicht erreichen konnten. Noch heute habe ich den Stallgeruch in der Nase, sehe die wiederkäuenden Tiere und empfinde die wohlige Wärme jener Tage. Wenn die Rollen saßen, wurden im Schulraum mit Hubert die einzelnen Szenen mit Auftritten, Bewegungsabläufen und Abgängen einstudiert. Mir hat das immer sehr viel Spaß gemacht.
Manchmal wurden die Theaterstücke außerhalb des Dorfes ein zweites Mal aufgeführt. Das geschah einmal auf einer Weihnachtsfeier von Heimatvertriebenen im Nachbardorf und einmal bei der Firma Binné in Pinneberg.
7. EIN TANNENBAUM FÜR UNSERN LEHRER 1947
Hubert wohnte mit seiner Mutter im Schulhaus. Sie führte den Haushalt und hielt ihm für seine Arbeit den Rücken frei. Als sie im Februar 1947 starb, war das für ihn eine einschneidende Veränderung seines ganzen Lebens. Die Wohnung im Parterre wurde nun von einer vierköpfigen Familie bezogen. Die Kinder Horst und Jürgen gehörten zu unseren besten Freunden.
Hubert ließ im Unterricht einmal durchblicken, dass es für ihn zukünftig zu Weihnachten keinen Tannenbaum mehr geben werde.
Wir Jungen unterhielten uns darüber und fassten sehr kurzfristig den Entschluss, einen Baum zu besorgen und ihn damit zu überraschen. Mit einem kleinen Beil bewaffnet fuhren wir am Nachmittag des 24. Dezember auf unseren Rädern zum Forst Klövensteen. Dort schlugen wir ein kleines Bäumchen ab und rasten zurück ins Dorf. Irgendwie bekamen wir einen Tannenbaumfuß. Dann wurde etwas Lametta drangehängt und einige Kerzen befestigt. Wir hatten ziemlich starkes Herzklopfen, als wir leise die Treppe zu Huberts Zimmer hinauf stiegen. Dort sammelten wir uns kurz und stimmten „Stille Nacht, heilige Nacht“ an. Er öffnete seine Tür und stand eine sehr lange Weile unbeweglich nur so da. Dann räusperte er sich und bat uns mit belegter Stimme ins Zimmer. Wir drückten ihm die Hand und setzten uns irgendwo hin. Keiner sagte ein Wort. Wir waren plötzlich alle sehr verlegen. Er bot uns ein paar Plätzchen an und legte eine Platte auf. Ich glaube, es war der Pilgerchor aus Wagners Tannhäuser. Wir hörten schweigend die Musik an. Als wir gingen, bedankte er sich und sagte noch, wir würden erst sehr viel später begreifen, was dieser Tannenbaum für ihn heute bedeute.
8. FAZIT
Damals habe ich begriffen, dass Weihnachten nicht nur bedeutet, beschenkt zu werden, sondern dass es froh macht, wenn man anderen eine Freude bereitet.
Wir Geschwister treffen uns regelmäßig zu Weihnachten und reden heute nach über 50 Jahren immer noch von der Nachkriegsweihnacht. Wir protestieren übrigens vehement, wenn jemand behauptet, es gäbe keinen Weihnachtsmann.
Die Konsumgesellschaft von heute gab es damals nicht. Wir konnten uns an Kleinigkeiten begeistern. Ich hoffe, dass der Überfluss mit all seinen Möglichkeiten uns Menschen nicht die Fähigkeit raubt, die kleinen Dinge zu entdecken und uns über sie zu freuen..
Ich wünsche allen Lesern eine besinnliche Weihnacht, in der auch die leisen Töne gehört werden, und dass nicht in Vergessenheit gerät, wer in der heiligen Nacht geboren wurde. weiterlesen schließen -
Herzlichen Glückwunsch, Sie sind schwanger
03.12.2002, 21:32 Uhr von
LillyMarlene
Hallo Yopianer, ich denke es wurde Zeit für ein Update und schreibe jetzt mal was über mich, viel...Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Nein
Wenn's Ärschle brummt, isst Herz g'sund. So sagt man doch oder? Und weil's Ärschle seit ein paar Tagen nicht mehr gebrummt hat, bin ich heute zum Arzt gegangen. Da ich eh noch zur Krebsfürsorge muß, habe ich halt das Nützliche mit dem Praktischen verbunden.
Nach dem üblichen Geplänkel mit meinem Arzt drückte er mir einen Becher in die Hand und sagte, ich sollte doch mal eine Urinprobe bei der Helferin vorne abgeben. Gesagt und getan und weil ich vorher noch einen Kaffee oder auch zwei trinken war, klappte es mit dem Pipimachen auch gleich auf Anhieb und stellte den Becher nichtsahnend neben dem anderen Becher vorne auf der Theke.
Nach ein paar Minunten wurde ich dann wieder ins Arztzimmer gerufen und mein Arzt strahlte mich über beide Backen an und sagte "Herzlichen Glückwunsch Frau V. Sie sind schwanger". Ich glaube in dem Moment sind mir alles Gesichtszüge entglitten und mein kleines, schmächtiges Hirn fing an zu rattern. Wann hast Du das letzte Mal...na Ihr wißt schon was gehabt? Hattest Du nicht gerade noch Deine....auch hier wißt Ihr schon was ich meine, gehabt? Die wildesten Dinge gingen mir durch den Kopf.
Natürlich habe ich sofort abgestritten, das kann doch nicht sein, da liegt ein Irrtum vor und überhaupt müßte ich das doch merken und außerdem rein rechnerisch geht das alles irgendwie gar nicht. Aber NEIN, mein Arzt beharrte darauf, das ich schwanger sei. Also ab auf den Stuhl und zur Ultraschalluntersuchung.
Und was zeigte das Ultraschall? NICHTS. Mein Arzt packte sich an die Schläfe, gucke in meine Karte und murmelte was von, das gibts doch gar nicht und so was von "im Urin ist doch aber" und verschwand. Ich kann Euch sagen, die Minuten kamen mir vor wie Stunden.
Endlich ging die Tür auf und mein Arzt kam rein, diesmal strahlte er über alle vier Backen und entschuldigte sich bei mir. Es sei ihm ja furchtbar peinlich, aber bei der Urinuntersuchung sei wohl was schief gelaufen. Denn der Name der anderen Patientin, die ebenfalls Pipi abgegeben mußte, war fast identisch mit meinem Nachnamen, außer das sie ...mar und ich ...mer heiße und die dösige Arzthelferin hat die Becher verstauscht. Nach etlichen Entschuldigungen für den Schock und Schreck führte er dann die eigentliche Untersuchung fort und ich bin dann in glücklichen Umständen, nämlich NICHT-schwanger zu sein nach Hause gefahren.
Jetzt frage ich mich, warum passiert eigentlich immer mir so etwas? Ich kann Euch Geschichte erzählen und bald täglich kommen Neue dabei :-( *Grummel* ich habe schon genug Streß und Ärger am Hals, aber im Nachhinein sind solche Momente, die Momente am Tag, die mich hinterher dann doch zum Lachen bringen und ein bißchen Farbe und Abwechslung in mein Leben bringen.
In diesem Sinne warte ich darauf, was der morgige Tag mir bringen wird ;-)
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-09-18 21:11:59 mit dem Titel So langsam habe ich die Schnauze voll
Was das Thema Kinder und Krankenheiten angeht, habe ich ja so meine einschlägigen Erfahrungen gemacht. Mein Sohn wird nächste Woche drei Jahre alt und wie viele von Euch wissen, wurde er ja bereits zweimal am Schädel operiert, ist nun mittlerweile endlich kerngesund, naja so halbwegs, die nächsten Untersuchungen stehen wieder an, weil wieder Komplikationen aufgetreten sind und jetzt macht mir auch noch meine Tochter große Sorgen.
Letzte Woche war ich mit Ihr zur Vorsorgeuntersuchung U9. Hach dachte ich noch, das geht schnell, das Kind ist ja kerngesund, nicht dumm und wird schon alles können, was der Doktor von ihr möchte. Konnte sie auch, aber dann ging es an die Untersuchungen.
Als erstes kam der Hörtest, der verlief noch normal (wunder, staun, hier zu Hause kann sie doch so schlecht hören *g*). Dann ging es an den Sehtest und da kam schon der erste Hammer. Die Augen sind nicht in Ordnung, ich solle zum Augenarzt gehen und das abklären lassen. War ich auch und Töchterlein kam mit einem blauen Auge an einer Brille vorbei. Jetzt müssen wir abwarten, wie ihre Augen in einem halben Jahr sind, dann wird sie wohl ihr Nasenfahrrad bekommen.
Als nächstes war dann der Körperbau dran. Und siehe da, sie hat Haltungsschäden. Jetzt ist tägliches Schwimmen angesagt und Turnübungen. Und da die Krankenkassen bekanntlich sparen müssen, soll ich alles aus eigener Tasche zahlen. Klasse, jeden Tag Hallenbad mit 6 Euro Eintritt + Fahrgeld für uns beide wurde dann auf 1 mal wöchentlich reduziert, weil wir es uns finanziell einfach nicht leisten können. Dafür wird halt zu Hause mehr geturnt, damit die linke Körperhälfte sich der rechten anpasst.
Dann mußte Töchterlein Pipi ins Töpfchen machen. Erst weigerte sie sich wehement, weil sie meinte, das sie das trinken müsse, weil der Becher ja wie ein Trinkgefäß aussah *g*. Nach einer kurzen Erklärung klappte es dann auch mit dem Pipimachen und das war dann auch nicht in Ordnung. Es war voller Bakterien, sprich eine Entzündung ist im Körper und die war auch schnell gefunden. Sie hatte eine Scheidenentzündung. Jetzt fragt mich nicht, woher sie die hat, das weiß ich bis heute nicht. Mit Sitzbädern war diese schnell wieder im Griff und Gott sei Dank ist der Urin nu auch wieder OK.
Und kommt der Hammer. Als der Arzt ihr Herz abhörte, stellter er Herzgeräusche fest, die nicht normal sind. Und der Schock saß. In meiner ersten Panik malte ich mir natürlich die schlimmsten Sachen aus, denn bei dem Satz "zur Kontrolle ins Krankenhaus und ein paar Untersuchungen machen" kamen Erinnerungen auf. Der wurde mir schon mal gesagt bei meinem Sohn und das Ergebniss kennen wir ja bereits.
Jetzt muß sie am 10. Oktober ins Krankenhaus und wird gründlich untersucht. Das Herz wird einmal von innen nach außen gekrempelt um zu schauen, woher die Geräusche kommen und welche Bedeutung sie haben. Seitdem ist es bei mir natürlich mit der Ruhe auch vorbei. Das Kind wird behütet wie ein rohes Ei und keinerlei Streß mehr ausgesetzt. Der Arzt meint zwar, sie kann ganz normal weitermachen wie bisher, aber ich bin da vorsichtig. Jede größere Anstregung und Aufregung wird jetzt erstmal vermieden bis ich weiß, was mit meinem Kind los ist.
Und mir reicht es langsam und ich habe wirklich die Schnauze gestrichen voll. Drei Jahre lang nur Sorgen und Streß, abgesehen mal von den ganz normalen Kinderkrankheiten und kleinen Blessuren. Manchmal frage ich mich echt, womit ich das verdient habe, ich habe doch niemanden etwas getan.
So ich mußte mal Luft ablassen. Vielen Dank fürs Zuhören/lesen
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-09-19 21:20:08 mit dem Titel Das Tor zur Hölle öffnete sich um 16.30 Uhr.....
....und der Teufel in Gestalt meiner Zahnärztin begrüßte mich freudig mit Handschlag und süßifantem Lächeln im Gesicht.
Es begann alles heute morgen. Pünktlich um 6.00 Uhr ging der Wecker und ich wachte mit Schmerzen in der unteren Klauleiste auf. Hm, aber wo ich Schmerzen hatte, war überhaupt kein Zahn, denn ganz hinten in der Backentasche tat es höllisch weh und weil dort ein weiße Spitze zu sehen war dachte ich noch, na endlich kriege ich auch die nötige Weisheit in Form des Weisheitszahnes.
So schleppte ich mich also wacker so durch den Tag. Zwischendurch war der Schmerz weg und dann kam er heute mittag wieder. Pünktlich nach dem Essen machte er sich wieder breit und eigentlich taten immer noch nicth die Zähne weh, nur halt die Stelle hinter dem letzten Backenzahn. Tapfer wie ich nunmal bin, rief ich beim Zahnarzt an und ließ mir gleich einen Termin geben.
Mutig wie klein Lilly nun mal ist, ging ich mit zitternden Knieen und klatschnassen Händen die 2 KM zu meiner Zahnärztin und sie begrüßte mich recht freudig mit den Worten "Na Frau V. wann haben wir uns denn das letzte Mal gesehen?". "Ach Frau XXXX das ist noch gar nicht soooo lange her, da war ich doch mit den beiden Kindern zur Kontrolle hier". "Nein, nein Frau V. ich meinte WIR BEIDE". "Och wissen Sie Frau XXXX das ist schon ein paar Jahre her".
Ihr müßt wissen, ich habe panisch Angst vor dem Zahnarzt und es für mich jedesmal die Hölle, wenn ich auf dem Stuhl Platz nehmen muß und ich mache es nur, wenn ich wirklich Schmerzen habe und die hatte ich heute, leider.
Da lag ich nun, stammelte was von Schmerzen in der unteren rechte Ecke, hörte mir das Programm im Radio an und schaute mir Harry Potter, der an der Decke hängt, an. Schwitze vor mich hin und dann ging es an die Werkzeuge. Denn die Röntgenaufnahme brachte ein riesen Loch in meinem Backenzahn zum Vorschein, nix Weisheit, neinein Karies.
Feige wie klein Lilly nunmal ist, ließ ich mir gleich eine Elefantenbetäubung geben und das Bohren war gar nicht mal sooooooo schlimm. Aber dann wollte Frau XXXX an meinen Zahnstein und da eine Flucht ausgeschlossen war, mußte ich wohl oder übel zustimmen. UND DAS TAT WEH. Meine Beine hingen mehr in der Luft als auf dem Behandlungsstuhl, denn es schmerzte einfach nur, krampfhaft wurde versucht, den Mund zu schließen und die Augen waren eh die ganze Zeit fest geschlossen, da konnte Harry Potter noch so süß vom Bild runter strahlen. ES TAT EINFACH NUR WEH.
Zur Krönung hieß es dann, "tja Frau V. ich weiß ja nicht, wie der Zahn jetzt auf die Behandlung reagiert, sollte sie stärkere Schmerzen bekommen, müssen wir die Wurzel behandeln". Toll, ich komme OHNE wirkliche Zahnschmerzen in die Praxis und soll sie MIT verlassen.
Baaaaaah und nächste Woche muß ich wieder hin, dann kommt die endgültige Füllung rein, ein Abdruck wird genommen, weil ich eine Schiene auf den Zähnen bekomme, damit ich nachts nicht mehr mit den Zähnen knirsche und meine Kiefer entlastet werden, denn daher können auch die Schmerzen kommen und dann wird irgendwann in den nächsten Wochen noch meine Vorderfront gemacht, sprich Zähne abschleifen und neu überkront, weil die Zähne durch einen Unfall mal Schaden angenommen haben.
Ich weiß schon, warum ich so ungerne in die Praxis hingehe, aber wenn alles überstanden ist, habe ich, so hoffe ich, wieder ein paar Jahre Ruhe. Denn für mich gibt es wirklich nichts schlimmeres als den Zahnarzt.
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-09-28 23:02:00 mit dem Titel Über einen Dreijährigen, ein paar Filzstifte und einer Mutter, die kurz davor stand, einen
Stellt Euch bitte mal folgende Situation vor: Ihr habt ein frisch renoviertes Wohnzimmer, eine neue Couchgarnitur, auf die Ihr seit Ewigkeiten gewartet habt und Euer ganzer Stolz ist, einen dreijährigen Sohn und 2 Filzstifte.
Stellt Euch bitte weiterhin vor, Ihr steht in der Küche bereitet ein Essen für 7 Personen vor, weil Söhnchen seinen Geburtstag nachfeierte, 2 sehr ruhige Kinder und den Moment wo Eure Tochter lachend in die Küche kommt und sagt "Mama, Niklas hat gerade im Wohnzimmer gemalt".
So stop mit der Vorstellungskraft. Jetzt schildere ich die Realität weiter.
Bei den Worten "Mama, Niklas hat im Wohnzimmer gemalt" fiel mir nur drei Dinge ein. Wo, Mord oder Freigabe zur Adoption und wie behebe ich den Schaden? Als erstes grellte ein Schrei durch die Wohnung: Niiiiiiiiiklas, dann ein Stürmen ins Wohnzimmer und der Anblick auf ein Kind, das auf der Couch kniete und die dahinter liegende Wand bemalte. Rot und Lila macht sich übrigens verdammt gut auf einer apricofarbenden Wand.
Angelika, verkneife Dir jetzt bitte Dein Grinsen, aber ich kann Dich beruhigen, es waren nicht die Stifte von Dir. Er muß noch irgendwo anders welche gefunden haben. Aber Deine Fragen sollten jetzt wohl alle geklärt sein :-)
Söhnchen wurde am Ar.... und Kragen gepackt und als erstes ins Kinderzimmer gepackt. Tür abgeschlossen und ich wutentbrannt in den Keller um zu retten was noch zu retten war. Denn zum Glück hatte ich noch Farbe übrig. Auf den Weg dorthin überlege ich mir alle möglichen Foltermethoden für ein dreijähriges Kind. Auf den Weg nach oben kam ich dann aber zur der Erkenntnis, das ich mich strafbar machen würde und das wollte ich nicht, also bleibt nur die Adoptionsfreigabe übrig.
Oben wieder angekommen, stand Oma mit einem schreienden Junge auf dem Arm und lachte sich halb tot über das was ihr Lieblingsenkel angerichtet hatte. Selbst Töchterlein konnte sich ein hämisches Grinsen nicht verkneifen (ist halt ganz Mutters Tochter :-(((( ).
Zum Glück ließ sich der Schaden dann doch noch beheben und die Wand ist wieder in einem lückenlosen Apriko. Und alle Stifte sind in den Müll gewandert. Nur die Holzbuntstifte wurden von mir an einem sicheren, sehr sicheren Ort versteckt und werden nur noch unter meiner Aufsicht verteilt.
Jetzt ist meine Wut wieder verraucht und ich bin froh, das ich nie in der Läge wäre, meinen Kindern auch nur ein Haar zu krümmen :-)
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-09-29 19:48:36 mit dem Titel Seine Eltern trieben ihn in den Tod
Beim Kramen heute in alten Bilder und Briefen fand ich einige von Andy, meinen besten Freund, der mich durch mein ganzes Leben begleitet hatte. André, von allen nur Andy genannt, noch heute durchfährt mich dieser Schmerz, wenn ich an ihn denke und bis heute bin ich nicht in der Lage mit irgend jemanden über ihn zu reden.
Jetzt möchte ich Euch von meinem besten Freund erzählen, der sich vor knapp 5 Jahren das Leben genommen hat.
Ich kannte Andy schon aus dem Kindergarten. Wir haben jede frei Minute miteinander verbracht und wuchsen wie Geschwister auf. Das Andy schon von Kind auf etwas anders war als andere Kinder ist mir erst im nachhinein aufgefallen. Andy spielte lieber mit uns Mädchen mit den Puppen und ging stundenlange mit unseren Puppenwagen spazieren. Er hüpfte für sein Leben gerne Gummizwist und sah uns später beim Schminken zu und hat es selber auch ausprobiert. Andy hatte nie etwas für Jungen übrig. Fußball verabscheute er und er ist jeder Rauferei aus dem Weg gegangen. Nein, Andy war eher von der sensibelen Natur.
Als wir immer älter wurden und uns so langsam für das andere Geschlecht interessierten, war Andy doch recht zurückhaltend. Mädchen waren für ihn nicht besonders interessant. Er hatte mehr den Hang zu den Jungs. Irgendwann, ich glaube, wir waren so 15 oder 16 Jahre alt, erzählte er mir ganz verlegen, daß er sich in einen Klassenkameraden verliebt hatte. Im ersten Augenblick war ich natürlich baff, gut ich hielt Andy in dieser Hinsicht immer für etwas "merkwürdig", aber das er Homosexuell ist, hätte ich nie vermutet. Ich habe dann aber angenommen, das läge an der Pupertät und das würde sich mit der Zeit schon wieder ändern, wenn ihm erstmal die richtige Frau über den Weg läuft. Aber es änderte sich nichts.
So etwa mit 19 Jahren hat er mir dann seinen ersten Freund vorgestellt. Es war die ganz große Liebe und bei diesem Freund hat er auch die ersten sexuellen Erfahrungen gesammelt.
Aber es gab ein Problem. Und zwar seine Eltern. Seine Eltern durften nie etwas von seiner Homosexualität erfahren und damit sie keinen Verdacht schöpften, haben wir ihnen vorgegaukelt, ich wäre seine Freundin. Da ich in Kindertagen oft bei Andy übernachtet hatte, stellten sie auch keine Fragen. Denn Homosexuelle paßten nicht in das Lebensbild von Andys Eltern. Der Vater war Chefarzt im hiesigen Krankenhaus und die Mutter war bei allen möglichen Veranstaltungen und sehr stark in der Kirche vertreten. Homosexuelle waren in ihren Augen keine Geschöpfte Gottes.
Andy konnte es auch eine Zeit lang gut vor seinen Eltern verbergen, da er in Hannover studierte und daher weit von seinen Eltern entfernt war, so daß sie seine Neigung nicht mitbekamen. Irgendwann waren auch Andy und ich kein "Paar" mehr und Andy redete sich damit heraus, daß er im Studium keine Zeit für eine feste Bindung hätte.
Nach abgeschlossenem Studium kam Andy zurück nach Hause und hat sich entschlossen seinen Eltern reinen Wein einzuschenken, da er mittlerweile in einer festen Beziehung, die schon über 3 Jahre dauerte, steckte. Er wollte seinen Freund seinen Eltern vorstellen und endlich ein normales Leben führen.
Aber was war wohl ein großer Fehler. Denn seine Eltern reagierten alles andere als begeistert. Sie warfen ihm vor, er wäre eine aidsseuchte Tunte (und das aus dem Munde eines Chefarztes), in den gehobenen Kreisen hat man nicht schwul zu sein, man müßte schließlich für einen Stammhalter sorgen usw. Andy verletzte das schwer, denn Andy war ein sehr senibler Mensch. Seine Eltern haben jeden Kontakt mit ihm abgebrochen und sagten ihm "er wäre für sie gestorben und wenn er endlich zur Vernunft käme und ihnen eine Schwiegertochter samt Enkel bringen würde" wäre er wieder ihr Sohn.
Durch den Druck und die Sorgen seiner Eltern ging auch noch Andys Beziehung in die Brüche, denn sein Freund war diesen Vorkommnissen nicht gewachsen. Er verließ die Stadt und ging wieder zurück nach Hannover. Andy war wie am Boden zerstört. Erst haben seine Eltern ihn fallen lassen und dann seine große Liebe. Er war von einem Tag auf den anderen alleine.
An einem Samstagmorgen kam dann die Nachricht. Eine gemeinsame Freundin brachte sie mir. Andy hatte am Abend zuvor sehr viel Alkohol getrunken und ist dann total betrunken in sein Auto gestiegen und auf der Autobahn vor einen Brückepfeiler gefahren. Er war sofort tot. Er wurde nur 27 Jahre alt. Er hat einen Abschiedsbrief hinterlassen, der mich am drauffolgenden Montag erreichte. Er schrieb, daß er so nicht weiterleben könnte, seine Eltern wären es schuld. Und mit dem Gedanken Eltern zu haben, die ihn haßten, nur weil er schwul sei, käme er einfach nicht zurecht. Ich sollte ihm verzeihen und ich wäre die einzige Frau, die er aufrichtig lieben würde.
Wir waren über 20 Jahre die besten Freunde. Wir sind durch dick und dünn gegangen. Haben gelacht und geweint. Andy war für mich mehr als ein Freund, er war mein Bruder, den ich nie hatte. Und er fehlt mir sehr. Denn so einen Freund werde ich wohl nie wieder haben. Seine Eltern sind mittlerweile von hier fortgezogen, denn natürlich hat diese Geschichte seine Runden gemacht und sie können einfach nicht verstehen, daß die Leute so über sie reden. Er war ihr einziger Sohn und mit eine bißchen Toleranz für Homosexuelle wäre er es heute noch.
Ich weiß nur eins, sollte eines meiner Kinder homosexuell werden, ich werde sie weiterhin lieben, denn schließlich sind es meine Kinder, egal was einmal aus ihnen wird.
Die Bewertung bezieht sich auf den Mensch
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-10-01 21:25:40 mit dem Titel Gespräch zwischen meinem Herz und meinem Hirn
***Im Moment stecke ich in einer Situation, wo ich nicht weiß, wie ich handeln soll. Auf der einen Seite möchte ich, auf der anderen Seite habe ich Angst davor und ich schreibe jetzt einfach mal ein Gespräch zwischen meinem Herz und meinem Hirn auf, wie es wohl viele Male am Tag statt findet***
Herz: Hirn, sage mir, warum sträubst Du Dich so dagegen?"
Hirn: Was meinst Du? Wogegen sträube ich mich?
Herz: Das weißt Du genau, Du sträubst Dich dagegen, das unser Mensch evtl. wieder glücklich wird
Hirn: Ach das meinst Du. Du weißt das doch genau. Da ist diese Angst, wieder enttäuscht zu werden, wieder diese Schmerz und darüber sollst Du doch am besten Bescheid wissen, was es heißt, verletzt zu werden
Herz: Ja, aber meinst Du nicht auch, das unser Mensch es verdient hat, noch eine Chance zu bekommen oder auch zu geben. So kann das doch nicht weiter gehen. Nicht jeder Mann ist gleich, nicht jeder Mann hat eine verletzende Ader an sich. Und außerdem solltest Du wissen, das unser Mensch sich danach sehnt endlich glücklich zu sein.
Hirn: Glück, was ist schon Glück? Wir dachten so oft, das wir glücklich sind und jedesmal entpuppte sich das ach so große Glück als ein folgenschweres Unglück und das weißt auch Du.
Herz: Das ist richtig. Aber ist es wirklich das Richtige, den Kopf in den Sand zu stecken und nur noch mißtrauisch zu sein. Sollen wir jetzt aufhören, das große Glück zu suchen? Denn wer weiß, vielleicht ist diesmal ja ein Glückstreffer und diese ganz Diskussion war völlig überflüssig.
Hirn: Diskutieren können wir noch stundenlang, aber diesmal so glaube ich, bilden wir keine Einheit, dafür sind die Enttäuschungen der Vergangenheit einfach zu stark und sie haben sich bei mir eingebrannt. Hast nicht auch Du mal gesagt, das Du Wunden davon getragen hast?
Herz: Ja das habe ich, aber diese Wunden können auch heilen oder man wird ihnen beim Heilen helfen. Grübel doch einfach nicht immer soviel und höre auf mich, wie Du schon so oft auf mich gehört hast. Ich weiß, oft war mein Rat falsch, auch ich kann mich irren, aber haben wir beide es nicht verdient endlich wieder in Frieden miteinander auszukommen.
Hirn: Im Grunde hast Du ja recht, aber ich bin skeptisch und diesmal kann und will ich mich nicht so einfach überzeugen lassen, auch wenn ich total falsch liegen sollte mit meinen Bedenken. Gib mir einfach noch Zeit, um über alles nocheinmal in Ruhe nachzudenken.
Herz: Denke bitte nicht zu lange nach, denn irgendwann stellen wir beide unseren Dienst ein, weil wir einfach keinen Rat mehr wissen und dann haben wir verloren. Denke bitte immer daran.
***So oder so ähnlich geht es im Moment in mir vor. Ich habe jemanden kennen gelernt und habe einfach Angst davor, was noch passieren könnte. Die Angst wieder einmal enttäuscht zu werden. Angst davor wieder nur zu geben und nicht einmal nehmen zu dürfen. Angst davor, die gleichen Fehler der Vergangenheit noch einmal zu machen und ich habe Angst davor, mich zu entscheiden. Denn wer weiß, wie ich mich entscheide ist es vielleicht verkehrt. Vielleicht sollte ich weder auf Herz noch aufs Hirn hören, sondern einfach darauf was mein Bauch mir sagt, denn die Bauchentscheidungen sind vielleicht immer noch die Besten. Ich weiß es nicht***
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-10-17 20:30:32 mit dem Titel Lange hat er auf sich warten lassen, jetzt ist er da
Ich fühle mich Scheiße, einfach nur Scheiße, sorry für den Ausdruck, aber es ist eine Tatsache. Denn heute hatte ich ihn, den Burn Out, den Zusammenbruch, das körperliche Versagen. 15 Monate Streß, 15 Monate alleine das Leben mit zwei kleinen Kindern zu bewältigen, 15 Monate fast nichts anderes als Ärger. Scheidung, Sorgerechtstreit, Geldsorgen, Krankheit des Kindes, seelisches Auf und Ab, das zieht man abends nicht einfach mit den Kleidern aus. Etliche schlaflose Nächte haben auch ihre Spuren hinterlassen.
Angefangen hat der Tag eigentlich wie jeder andere auch. Routine bestimmt den Alltag. Routine das ist bei mir Streß, Hektik und kaum Ruhe. Und das ich jetzt hier sitze, habe ich eigentlich nur meiner Freundin zu verdanken, die heute Nachmittag mit ihren Kindern zu Besuch bei mir war.
Wohl hatte ich mich eigentlich nicht so sonderlich gefühlt, Kopfschmerzen und Kreislaufprobleme stellten sich bereits Mittags ein. Ich schob es aber darauf zurück, das ich seit ein paar Tagen nicht mehr richtig gegessen hatte. Mehr Zeit als für Nikotin und Koffein bleibt im Moment kaum.
Plötzlich bekam ich ziemliches Flimmern vor den Augen und ich sah kaum noch etwas. Beate sagte noch zu mir, iß mal was, dann geht es Dir auch besser. Da wir Kaffee getrunken hatten, aß ich halt ein paar Kekes dazu, doch plötzlich wurde ich schneeweiß im Gesicht und dann gingen die Lichter bei mir aus. Wäre Beate nicht da gewesen, ich weiß nicht, was noch passiert wäre. Sie rief den Rettungswagen und schnell war dieser auch hier. Sie schilderte dann wohl dem Artz das, was ich ihr kurz vorher erzählt hatte. Halt nichts im Magen und viel Streß. Meine Blutzuckerprobe ergabe dann, das mein Blutzucker bei nur noch 19 lag und der Artz meinte, wäre sie nicht da gewesen, wäre ich wohl in ein Zuckerkoma gefallen.
Nachdem ich dann wieder ansprechbar war, hieß es, ich müßte zur Untersuchung ins Krankenhaus. Klar meinte ich nur, wenn der Arzt dann meine Kinder mitnähme und sie für die Zeit versorgen würde, wäre das alles kein Problem und ich wehrte mich wehement gegen einen stationären Aufenthalt. Mir ging es eigentlich ja schon wieder besser, außer das ich halt ein wenig bis ein wenig viel schlapp auf den Beinen war, das wohl von dem Zusammenbruch gekommen ist. Der Arzt meinte noch, das wäre ein Warnzeichen meines Körpers und dieses Zeichen sollte ich nicht auf die leichte Schulter nehmen, denn es könne jeder Zeit wieder kommen und bezeichnete den Zusammenbruch als Burn Out.
Ich versprach ihm hoch und heilig, das ich auf mich achten würde und gleich morgen zu meinem Hausarzt ginge und mich einmal richtig durchchecken ließe. Er gab mir noch ein paar Anweisungen, was ich zu beachten hätte, wenn ich die gleichen Anzeichen noch einmal hätte, damit ich nicht wieder ein Unterzuckerung bekomme und Medikamente für den Notfall. Nur kenne ich das alles schon, weil meine Mutter Diabetikerin ist und ich ihretwegen schonmal eine Schulung mitgemacht habe, damit ich ihr im Notfall helfen kann.
Jetzt sitze ich hier, zwinge mich zum Essen und habe eine 2 Liter Flasche Cola neben mir stehen, damit meine Zuckerspiegel schön nach oben gedrückt wird und fühlen tue ich mich wie gesagt, einfach nur Scheiße. Das einzige was mich jetzt noch über Wasser hält, ist mein Urlaub in 4 Wochen.
Für 2 Wochen geht es an die Nordsee und dort will ich einfach nur abschalten und entspannen. Den Streß einfach vergessen und Neune mal gerade sein lassen.
Doch eines war mir heute eine Lehre. Ich werde jetzt wirklich ein wenig kürzer treten und mehr in mich reinhören. Wenn sich Erschöpfung einstellt, dann werde ich mir die Pausen auch gönnen und nicht einfach durchmachen, aber ich vergleiche mich immer mit einer PTE-Flasche - einfach unkaputtbar - :-)
Update:
Jetzt sind 2 Tage vergangen und besser fühle ich mich immer noch nicht sonderlich. Zwar habe ich jetzt meinen Zucker im Griff, aber die körperliche Erschöpfung ist schon deftig. Was mich besonders stört ist, das ich von allen Seiten her gesagt bekomme, das ich krank aussähe und vorallem total gestreßt. Ich selber schiebe es ja auf meine Gewichtsabnahem zurück und die macht sich halt immer im Gesicht zu erst bemerkbar.
Aber was ich in den letzten 2 Tagen gemacht habe ist, ich habe jetzt freie Minute für mich genossen. Habe meine Kids schreien lassen, habe mich einfach hingesetzt und nichts gemacht und das gut, richtig gut. Ob ich es lange durchhalten werde weiß ich nicht, weil ich eine Hippelfut (kann nicht stillsitzen) bin, aber ich werde es versuchen :-)
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-10-21 17:16:36 mit dem Titel Ich frage Dich nach dem Warum und nach dem Sinn
Warum? Warum meldest Du Dich nicht mehr? Warum ist alles so gekommen, wie es gekommen ist? Warum sprichst Du nicht mit mir über das was war?
Ich frage Dich nach dem Sinn. Welchen Sinn hat es, das Du Dich in Schweigen hülst? Welchen Sinn hat es, das Du Dich einfach aus meinem Leben geschliechen hast? Welchen Sinn hatte unsere Freundschaft? Vielleicht nur den einen, das Du mit mir gespielt hast, das Du auf meinen Gefühlen rücksichtslos rumgetrampelt bist?
Du sagstest mal zu mir, wer im Glashaus sitzt, der sollte nicht mit Steinen schmeißen, aber was machst Du denn? Du schmeißt gleich mit ganzen Felsbrocken.
Manchmal könnte ich mich hasse dafür, das ich mich in Dich verliebt habe. Das ich Dir meine Liebe gestanden habe. Warum habe ich nicht einfach den Mund gehalten und wir hätten so weiter gemacht wie bisher. Ich hätte Dir viel Ärger erspart und ich mir viel Herzblut.
Ich denke viel an die Wochen zurück, in denen Du im Mäusenest warst, denke an die Telefonate die wir geführt haben, denke an die Chatgespräche die wir hatten, denke daran, das Du evtl. nur mit mir gespielt hast. Das Du mich einfach dafür gebraucht hast, das die Zeit nicht so eintönig war, in dem Kaff in Du warst. Denke an die Stunden, die wir so intim verbracht haben, die Gespräch die so vertraut waren. Spüre immer noch Deine Berührungen auf meiner Haut, spüre immer noch Deine Lippen auf den meinen, spüre Dich immer noch in mir.
War ich der Lückenbüßer, war ich der Lückenfüller für Deine Leere. Was war ich für Dich? Ich habe soviel Fragen an Dich und ich werde wohl auch nie Antworten von Dir bekommen. Alles was Du zu mir sagtest war, ich komme morgen vorbei, ganz bestimmt. Und nie wieder habe ich Dich gesehen.
Nein, ich bin Dir nicht böse. Warum auch? Ich selber wollte es doch auch. Ich hätte NEIN sagen können und es wäre nie so weit gekommen. Ich mache Dir keinen Vorwurf, den mache ich mir nur selber.
Du warst für mich da nach der Trennung. Du warst der, der mich aufgefangen hat. Du warst der, an dem ich meinen Frust ablassen konnte. Du hast mir zugehört, Du warst sooft mein Ventil, mein Puffer, mein Halt. Ich habe mich doch jedesmal so wahsinnig auf Dich gefreut. Ohne Dich hätte ich es oft nicht geschafft, denn der Gedanke an Dich hat mich aufrecht gehen lassen.
Heute, ja heute liebe ich Dich nicht mehr. Doch irgendwie schon, aber anders. Ich liebe Dich nicht mehr als Mann, nein ich begehre Dich auch nicht mehr und ich würde es nie mehr so weit kommen lassen. Aber liebe Dich als Freund und ich vermisse unsere Gespräche, ich vermisse Dein Lachen, ich vermisse Deine Art wenn Du versuchst mich wieder aufzubauen. Auch vermisse ich es, Dich in den Arm zu nehmen und Dich zu trösten, wenn Du am Boden bist. Wie ich so oft gemacht habe, wenn ich versucht habe, Dir ins Gewissen zu reden, Dir das Schwarze bunt zu malen.
Heute kann ich mich dafür hassen, das ich Dich an meinem Geburstag eingeladen habe. Hätte ich nicht auf Dein Erscheinen bestanden, dann wäre heute alles noch so wie früher, so glaube ich. Dann wäre da niemand gewesen, der uns verraten hätte, dann wäre da niemand gewesen, der unsere Freundschaft so grauenvoll zerstört hätte.
Aber weißt Du was, wenn Du wirklich mein Freund gewesen wärst, dann hättest Du unsere Freundschaft nicht zerstören lassen. Und jetzt spricht Bitterkeit aus mir heraus. Dafür könnte ich Dich hassen. Warum hast Du nicht zu unserer Freundschaft gestanden, warum hast Du sie von nur einem Menschen zerstören lassen. Einem Menschen, der es uns nicht gegönnt hat, das wir Freunde sind.
Andreas, fallst Du dieses hier lesen solltest, bitte melde Dich bei mir, denn ich weiß einfach nicht mehr weiter. Ich möchte doch einfach nur das Warum und den Sinn wissen. Mehr möchte ich doch gar nicht und dann kannst Du für immer aus meinem Leben verschwinden. Dann gebe ich Dich frei, auch gedanklich. Aber solange ich keine Antwort von Dir habe, kann ich Dich nicht freigeben, nicht nachdem was alles war. Ich erreiche Dich nirgendwo, Deine Email-Adresse gibt es nicht mehr, Dein Handy ist abgeschaltet und zu Hause kann ich Dich nicht anrufen.
BITTE REDE MIT MIR
Eine verzweifelte
Silke
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-10-27 14:58:36 mit dem Titel Über eine Mutter die nicht kann, einen Vater der nicht will und ein Kind was nichts dafür
Liebes Tagebuch, da waren einmal zwei Menschen, die sich liebten, die heirateten und zwei Kinder bekamen und da sind zwei Menschen, die nur noch Verachtung für einander übrig haben und zwei Kinder, die die Welt nicht mehr verstehen.
Liebes Tagebuch, es gibt Momente im Leben, da packt man sich einfach nur noch an den Kopf und es gibt Momente, da möchte am liebsten nur noch mit dem Kopf vor die Wand schlagen, damit man endlich kapiert.
Da ist ein Kind, ein Kind das ist krank. Da sind zwei Eltern, die zwar getrennt aber immer noch Eltern sind. Und da ist ein Elternteil, dem geht das kranke Kind am Allerwertesten vorbei.
Da ist eine Mutter, die kann von ihren 400 Euro im Monat, von denen sie sich und ihre Kinder ernähren, kleiden und Abwechslung bringen muß, eine Behandlung in einer anderen Stadt nicht Anspruch nehmen. Da ist eine Krankenkasse, die die Kosten nicht übernimmt und das ist ein Vater, der die Kosten nicht übernehmen will, weil sein Sohn ihm keinen Euro wert ist.
Da sind zwei Anwälte, die sich Briefe schreiben, in denen über die Kostenübernahme gestritten wird. Da ist eine Mutter die darauf besteht, das der Vater einen Teil oder gar die Kosten ganz übernimmt und da ist ein Vater, der die Kosten nicht übernehmen will, weil er das von mehr als dem doppelten das Mutter zur Verfügung, allerdings für sich alleine, angeblich nicht bezahlen kann.
Da sind nun die Eltern, die sich auf heftigste Streiten. Da ist ein Kind, dem vielleicht eine "normale" Zukunft genommen wird, weil seine Gesundheit am Geld scheitert. Da ist ein Kind, das noch nicht versteht, vielleicht aber irgendwann mal Fragen stellen wird, warum es ihm verwährt wurde "normal" zu werden.
Da ist auch eine Mutter, die hofft, das ihre Kinder bald vergessen, wer und was ihr Vater ist. Eine Mutter, die sich schämt ihren Kindern irgendwann mal über ihren Vater erzählen zu müssen, erzählen zu müssen, das der Vater zu geizig war. Zu geizig, seinem Sohn vielleicht Gesundheit zu schenken.
Weißt Du liebes Tagebuch, je mehr ich darüber nachdenke, je mehr wird mir schlecht. Denn diese Mutter bin ich, dieser Vater ist mein Ex-Mann und dieses Kind ist mein Sohn. Und ich kriege das Kotzen, wenn ich so sehe, was sich heute Elternteil nennt. Denn zum Elternteil gehört mehr, als nur das Kind zeugen, auch wenn die Eltern sich irgendwann mal trennen. Eltern bin ich für den Rest meines Lebens und nicht nur für die Dauer der Ehe. Liebe Tagebuch jetzt ist wieder der Moment an dem ich am liebsten mit dem Kopf vor die Wand schlagen möchte und vielleicht sollte ich es wirklich mal tun, um endlich zu begreifen, was in manchen Menschen vorgeht.
***Der ganze Beitrag ist so voller Wut und Nichtverstehen geschrieben, auch voller Schmerz und Angst um mein Kind***
***Geschrieben am 15.05.02. Auch heute am 27.10.02 ist noch nicht besser. Die Kinder sind keine zwei Happy Meale von McDonalds wert. Das mußten sie heute erfahren***
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-11-05 20:56:57 mit dem Titel 4 Barbies und keinen Ken
Heute ist wieder so ein Tag, den man unter Lebensbereicherung einordnen kann :-). Meinen Tochter feierte heute ihren 4. Geburtstag und machte mich, wie Kinder so sind, um 5.00 Uhr wach und fragte: Mama habe ich heute Geburtstag? Ein Auge geöffnet und noch ziemlich verschlafen, zischte ich nur ein grummeliges Ja und geh wieder ins Bett. Aber wo sind meine Geschenke? Oje habe ich nur gedacht, das nimmt dramatische Dimensionen an. Denn wenn meine Tochter anfängt zu quengelt, dann richtig :-) Noch im Dämmerzustand und in den Endphasen eines Traumes brummte ich vor mich, im Schrank und nu geh ins Bett, sonst werde ich sauer. Und man staune, sie ist tatsächlich gegangen.
1,5 Std. später das gleiche noch mal in grün. Mama, wo sind meine Geschenke? Mühevoll wurde wieder ein Auge geöffnet, ein Bein schwang sich über die Bettkante und das Kind bekam nach einem heiseren und falschen Happy Birthday ihre Geschenke. Je mehr Geschenke sie auspackte, desto länger wurde das Gesicht. Mama, wo ist die Barbie und der Ken, die ich mir gewünscht habe? Wann darf ich die auspacken? Barbie, das Kind wollte eine Barbie? Habe ich da etwas übersehen?
Das pädagogisch wertvolle Spielzeug wurde mit keinem Blick gewürdig. Dabei habe ich es doch gut gemeint, als ich was für ihre Motorik und für das Gleichgewicht gekauft habe, denn damit hat sie doch ihre liebe Mühe. Spontan und einfallsreich wie ich bin :-), habe ich sie erstmal in den Kindergarten geschickt und ihr gesagt, das sie, wenn sie wiederkommt, noch eine Überraschung bekommt. Mit langem Gesicht verließ sie das Haus.
Kaum war sie weg, wurde der Hörer gegriffen und erstmal ihr Vater angerufen, denn der mußte schnell noch einen Ken besorgen. Aber der Prinz Ken mußte es sein. Widerwillig und mürrisch ließ er sich dann überreden, für das Kind noch einen Barbie-Mann zu besorgen. Na dachte ich mir, dann besorge ich halt die Barbie, der Tag ist gerettet und ich habe meine Ruhe :-)
Also wurde schnell der Sohn in den Kinderwagen gepackt und ab ging es in die Stadt. Ab in den nächsten Spielzeugladen und schnell war eine Barbie gefunden. Na dachte ich, wenn sie den Prinzen-Ken bekommt, dann darf die Prinzessin nicht fehlen. Gedacht, getan und ab ging es wieder nach Hause.
Voller Vorfreude kam sie dann nach Hause und fragte natürlich sofort nach ihrer Barbie. Im stillen grinsend habe ich ihr dann die Barbie überreicht. Und das Gesicht wurde wieder lang. Mama, wo ist der Ken? Eine Prinzessin braucht auch einen Prinzen. Meine grinsende Antwort war nur, warte bis der Papa kommt, mal schauen was er hat. Sehnsüchtig wurde dann natürlich auf den Papa gewartet und womit kam der Papa? Mit einer Prinzessinen-Barbie. Und wieder wurde das Gesicht länger. Papa, die habe ich schon ich will den Ken, war die ganze Antwort. Ups, der Ken war ausverkauft, aber die Barbie ist doch auch schön. Na ja für ihn vielleicht, aber nicht für ein Kind, das mittlerweile zwei Stück davon hatte.
Dann kam die Oma und Ihr dürft dreimal raten, was sie im Gepäck hatte. Richtig eine Prinzessin :-) Aus einem langen Gesicht wurde eine Sturzflut von Tränen und ein wütendes "Ich will einen Ken"-Geschreie. Jetzt standen wir da, 3 mal die Barbie und keinen Ken.
Am Abend kamen dann ihre Paten zu Besuch. Das mitgebrachte Geschenk, war wie soll es anders sein? NOCH eine Prinzessin. Was dann folgte könnt Ihr Euch bestimmt denken. 4 Barbies warteten auf ihren Ken, ein 4 Jahre altes Mädchen bekam eine Lebenskrise nach der anderen und eine Mutter kann keine Barbies mehr sehen geschweige denn das Wort hören.
Gegen 20.00 Uhr schellte es auf einmal an der Tür. Meine Tochter öffnete die Tür und ihr entgegen kam ihr Ken. Sogar ein Prinzen-Ken. Meine Nachbarin hatte das Theater durchs Fenster hören können und hatte nichts besseres zu tun, als kurz vor Ladenschluß noch ins Geschäft zu gehen und ihr den heißbegehrten Ken zu kaufen. Das Strahlen hättet ihr mal sehen müssen. Natürlich ist meine Nachbarin jetzt die Heldin des Tages, denn sie hat ihn gerettet :-)
Und jetzt schlummern in Laras Bett 4 Prinzessinen und ein Prinz :-) Ich kann Euch sagen, das ist ein Geburtstag den werde ich so schnell nicht vergessen
***Zugetragen hat sich das Ganze am 23.08.01. Und noch heute ruft es ein Schmunzeln in mir vor, denn meine Tochter wünscht sich zu Weihnachten natürlich Barbiepuppen und ich hoffe nur, das sich die Geschichte nicht wieder zuträgt, denn auch diesmal ist ein Prinz dabei, nämlich der von Rapunzeln ;-)***
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-11-10 22:01:21 mit dem Titel Beim ersten Mal tats noch weh.....
Frei nach Stefan Waggershausen
Das erste Mal tats noch weh
beim zweiten Mal nicht mehr so sehr
und heute weiß ich, daran stirbt man nicht mehr
Dieses Lied duddelt bei mir in letzter Zeit ständig aus den Boxen und ich muß sagen, der Typ hat recht.
Ich bin von der Person her ein sehr gefühlvoller Mensch, dem die Lieber überalles geht. Wenn ich liebe dann richtig ohne wenn und aber und nach jedem Bruch fühlte ich mich, als ob für mich eine Welt zusammen brechen würde. Suchte die Schuld immer bei mir alleine und sah nie die Realität, das zum Scheitern einer Beziehung oder einer Liebe immer ZWEI gehören.
In meinem Leben gab es nur drei Männer, die wirklich über alles geliebt habe und für die ich mein Leben gegeben hätte. Bei den anderen war es mehr eine Verknalltheit.
Das erste Mal liegt jetzt 12 Jahre zurück und er war mein Arbeitskollege. Wir verbrachten unsere komplette Arbeitszeit zusammen und auch die Freizeit gehörte uns. Ein Paar sind wir nie geworden, dafür waren wir wohl beide irgendwie zu blöd. Zwar wußte die ganze Uni, was zwischen uns abgelaufen ist und es muß uns wohl beiden auf der Stirn gestanden haben, was wir für den anderen empfinden, aber wir haben es nie geschafft "richtig" zusammenzukommen. Schon komisch, nicht?
Als ich dann Knall auf Fall mein Job gekündigt habe, war es auch Ende zwischen ihm und mir. Zwar haben wir noch oft telefoniert und uns auch gesehen, aber schnell haben wir uns aus den Augen verloren. Es hat weh, verdammt weh getan und dann habe ich in der Zeit meinen heutigen Ex-Mann kennengelernt und wenn ich es mir richtig überlege, war er ein Lückenfüller. Klar, habe ich ihn auch geliebt, aber nicht so wie Christoph.
Dann lerne ich irgendwann in der Ehe jemanden anderes kennen und auch da war es heftig und kurz und schmerzreich. Und hier gehe ich nicht näher drauf ein.
Tja und das letzte Mal ist gerade ein gutes halbes Jahr her. Das war kurz und sehr intensiv, mit allen Höhen und Tiefen, die man sich nur denken kann. Erst Freunde, dann Paar, dann wieder Freunde und heute weiß ich nicht mal, ob er überhaupt noch lebt.
Gedanklich hänge ich an allen dreien noch. Denn das sind Einschnitte in meinem Leben oder besser gesagt Erfahrungen egal ob gut oder schlecht, die ich einfach nicht mehr missen möchte.
Oft quälen mich auch noch die Fragen, ob es an mir oder an ihm gelegen hat oder ob es einfach die Umstände waren, das es nicht zu einem Happy End geführt hat. Ich weiß es nicht und ich suche auch gar nicht länger nach Antworten. Oft sage ich mir auch, sie sind es einfach nicht wert, von mir geliebt zu werden. Denn das ist unnütze verschwendete Energie, die ich mir für was besseres aufsparen sollte.
Und es stimmt wirklich
"Das erste Mal tats noch weh
beim zweiten Mal nicht mehr so sehr
und heute weiß ich, daran stirbt man nicht mehr"
Aber wie ich mich kenne, wird beim nächsten Mal wieder eine Welt einstürzen, denn dafür kenne ich mich einfach zu gut, leider ;-)
In diesem Sinne "The Show must go on"
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-11-11 21:06:15 mit dem Titel Lilly sagt Auf Wiedersehen und Winke Winke
Sodele, ich möchte mich für die nächsten 2 Wochen von Euch und von Yopi verabschieden. Yopi ist ja in letzter Zeit zu meiner Lieblingsplattform im Internet herangewachsen und ich muß sagen, ich werde Euch vermissen. Aber mein Urlaub ist mir dann doch wichtiger *g*.
Am Mittwoch geht es endlich los. Die Koffer wurden am Samstag vorgeschickt, die letzten Kleinigkeiten stehen griffbereit und langsam aber sicher werde ich völlig kirre. Habe ständig das Gefühl, etwas vergessen eingepackt zu haben oder ich werde noch etwas vergessen, was in mein Rücksäckle muß. Die letzte Wäsche muß noch gewaschen werden, anschließend gebügelt. Zimmer müssen noch auf Vordermann gebracht werden, hach und irgendwie weiß ich gar nicht, was sonst noch alles.
Laufe nervös auf und ab und zähle die Stunden bis ich endlich die Türe hinter mir zuschließe. Die Kids laufen auch schon Amok und fragen mich ständig, wie oft sie noch schlafen müssen. Zuckerschnecken noch 1 x dann ist der Tag da. Denn jetzt wird nicht mehr mitgezählt, denn sie schlafen ja bereits tief und fest :-)
Hach 2 Wochen an der Nordsee, wat wird dat schön werden. Ne steife Brise lasse ich mir um die Nase wehen und 14 Tage nur Fisch, Fisch und nochmals Fisch. Fisch gebraten, Fisch geräuchert, Fisch eingelegt, Krebs- und Hummerfleisch in Knoblauch und und und. Regen von oben, Wattwasser von unten und Pharisäer von innen :-)
Ach ja, da Büsum ja mittlerweile auch über ein Internetcafe verfügt, werde ich natürlich zwischendurch auch mal bei Yopi reinschauen, denn es gibt ja nun doch den/die ein oder anderen User/in, wo mich die Beiträge dann doch sehr interessieren und außerdem kann ich 14 Tage OHNE Internet einfach nicht leben *hoch leben die Sucht*. Letztes Jahr mußte ich diese noch übers Handy befriedigen, boah das wurde teuer :-(((
Vorallem freue ich mich auch so darauf, weil es der letzte Büsum-Urlaub sein wird, den ich um diese Jahreszeit dort verbringen kann, denn nächstes Jahr ist kein Urlaub finanzielle drin und darauf das Jahr kommt schon Töchterchen in die Schule. Also heißt es jetzt, genießen bis zum Abwinken und nochmal jede Ecke mitnehmen. Jeden Sturm auskosten und jede Welle, die übers Ufer schwappt nochmal so richtig in mich aufnehmen. Mir noch einmal vom Wind so richtig kräftig das letzte bißchen Hirn freipusten lassen und einfach nur ausspannen.
So jetzt habe ich Euch genug genervt und bedanke mich bei allen, die bis hier meine kirren Worte ausgehalten haben. Ich verabschiede mich und sage Winke Winke bis zum 27.11.
Lasst es Euch gut gehen und man sieht/liest sich.
Viele Grüße
Silke / LillyMarlene
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-11-28 16:45:07 mit dem Titel Der Geist der heiligen Weihnacht
Weihnachten, eine Zeit der Besinnung. Eine Zeit des friedvollen Zusammenseins, eine Zeit der Liebe, eine Zeit der Harmonie. Eine Zeit die ihren Flair eigentlich das ganze Jahr über behalten sollte.
Heute war ich mit meiner Tochter auf der Weihnachtsfeier im Kindergarten und wie ich die leuchtenden Kinderaugen gesehen habe, als die Kinder glücklich das Weihnachtsstück aufgeführt haben, die Augen die gestrahlt haben, als Weihnachtslieder gesungen wurden, habe ich mich an meine Kindheit zurückerinnert. An die Zeit, in der meine kleine Welt noch so perfekt und glücklich war.
Erinnert daran, wie Mama immer die Wohnung geschmückt hat, wie Papa und ich den Tannenbaum gekauft haben und wir ihn anschließend zusammen geschmückt haben. Habe ihm Geiste den Geruch der gebackenen Plätzchen unter Nase gehabt, habe das Lachen gehört, wenn Papa und ich uns um die Marzipankartoffeln auf dem immer gut gefüllten Teller gestritten haben.
Habe daran gedacht, wie es war, als ich immer am heligen Abend von der Oma abgeholt worden bin und wir zusammen in die Christmette gegangen sind. Wenn wir danach wieder zu Hause angekommen sind, es nach Sauerbraten geduftet hat und ich erst mal in mein Zimmer mußte. Habe das leiste Flüstern mein Eltern gehört, wenn sie die Geschenke im Wohnzimmer aufgestellt haben.
Habe das leise Klingeln des Glöckchen gehört, wenn ich endlich kommen durfe und ich voller Spannung ins Wohnzimmer gelaufen bin um zu schauen, was ich bekommen haben. Wie oft habe ich Weihnachten verflucht, weil ich doch so furchtbar neugierig bin und keiner ausgeplaudert hat, was es gibt.
Habe mich noch an die Geschenke erinnert. An das Atarie-Spiel, was ich mir so sehr gewünscht hatte und Papa und ich die ganze Nacht zusammen saßen und Pac-Man darauf gespielt haben. Was haben wir in dieser Nacht gelacht. Habe mich an das neue Fahrrad erinnert, was ich mir gewünscht hatte. Es stand im Wohnzimmer und ich habe es nicht gesehen, vor lauter Aufregung.
Da waren die Spaziergänge durch den teilweise sogar verschneiten Wald, die Mama und Papa mit mir am 1. Weihnachtstag immer gemacht haben. Abends haben wir zusammengekuschelt auf der Couch gesessen und haben fern geschaut und oft bin ich dabei in den Armen meines Papa's eingeschlafen und er hat mich ins Bett getragen.
Habe mich an das Familientreffen am 2. Feiertag erinnert, wenn alle beeinander saßen, Oma's selbstgebackene Kuchen gegessen haben, wir geredet haben und einfach nur glücklich waren.
Heute vermisse ich oft die Zeit von damals. Vermisse meinen Papa, meine Oma. Und besonders an Weihnachten vermisse ich sie soooo schmerzhaft, besonders meinen Papa der mir so fehlt.
Ich versuche meinen Kindern das gleiche Gefühl von Weihnachten zu vermitteln, so wie es damals vermittelt bekommen habe.
Heiligabend war immer so etwas besonderes für mich. Die ganze Familie war beisammen. Heute habe ich angst davor, denn jetzt werde ich Heiligabend mit meinen Kindern alleine sein und ich habe angst, davor das sie zu früh an die Realität gewöhnt werden.
***Auch dieses wurde im letzten Jahr geschrieben und geändert hat sich immer noch nichts***
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-11-30 08:38:41 mit dem Titel Weihnachten in der Notaufnahme
Weihnachten ein Fest der Liebe, der Harmonie, der Besinnlichkeit. Weihnachten aber auch ein Fest der Schmerzen und immer ein Besuch in der Notaufnahme der hiesigen Krankenhauses wert.
Aber nun erst mal von vorne. Der Tag fing eigentlich an wieder andere Tag auch. Ein Kind nach dem anderen, höhö zum Glück sind es nur 2, schleppte sein vom Christkind geschenktes Spielzeug von Raum und zu Raum und verteilte ordentlich alles auf dem frisch geputzten Boden. 120 Bausteine Marke Mega Blocks, fanden seinen Weg durch 75qm Wohnung. Und diverses andere Zeug fand auch sein Plätzchen. Dazu eine Mutter, die ständig im Streß steht und versuchte, das Chaos halbwegs im Rahmen zu halten.
Oje oje in einer Stunde kommen Mario und Angelika und hier sieht es aus wie nach einen Erdbeben, waren meine letzten Gedanken, als ein stechender Schmerz sich in meinem rechten Fußgelenkt ausbreitet. Ein lautes, ein sehr lautes, AUA durchbrach die Stille und schon saß ich auf meinem Allerwertesten und hielt mir den immer stärker schmerzenden Knöchel. Die Kids hatte natürlich nichts besseres zu tun, als sich vor mir aufzubauen und mich mit einem dermaßen hämischen Grinsen anzusehen und als meine Tochter noch sagte, Mama Du musst auch aufpassen, wo Du hintritts, hätte ich sie erwürgen können.
Tapfer und schmerzgewöhnt wie ich nun mal bin, es ist ja nichts da erste Mal, das ich umgeknickt bin (spöttische Bemerkungen bitte bei den Kommentaren hinterlassen und diesmal war ich wirklich NÜCHTERN :-) ) habe ich mich aufgerafft und noch schnell das Chaos mit Tränen in den Augen vor lauter Schmerzen aufgeräumt. Schon stand auch schon der Besuch in der Tür. Doch eh mich versah, saß ich auch schon in der Notaufnahme. Denn man sah mir dann doch an, das es mir nicht ganz so gut ging und mein Fuß mittlerweile ungefähr auf das doppelte angeschwollen war.
Es war nett so alleine am 1. Weihnachtsfeiertag in der Notaufnahme zu sitzen. Ein freundlicher Pfleger steckte mich sogleich in einen Rollstuhl, hach was das war schön, zur Abwechslung auch mal gefahren zu werden, statt immer eine Karre mit Rädern vor sich herzuschieben :-) Der noch nettere Arzt brachte mich nach der Untersuchung gleich zum Röntgen und der etwas brummige Röntgenarzt ließ mich dann mit meinen Bildern wieder runter in die Ambulanz holen. Vorher brummelte er noch was von "frohe Weihnachten die Bänder sind durch". Da wurde mir dann doch etwas flau im Magen. Die gehaltenen Aufnahmen von meinem Fuß wirkten dann noch etwas nach und es fühlte sich an, als ob das ganze rechte Bein nur aus Schmerzen bestehen würde.
Mit einer Gipsschiene für ein paar Tage und 2 Gehhilfen durfte ich dann das Krankenhaus wieder verlassen. Auf den Weg bekam ich noch, ich sollte mich schonen und das Bein immer schön hochhalten. Und auf lange Spaziergänge sollte ich dann jetzt doch ein Weilchen verzichten. Der Depp, der braucht nicht den ganzen Tag hinter 2 Kindern herräumen und wo bitte schön, soll ich bei dem Sauwette hin spazieren gehen? Und weil Weihnachten ist, haben sie mich nicht dabehalten und verzichten auf eine OP. Es ist ja NUR 1 Bänder gerissen und da eh an meinen Bändern nur noch OP-Narben vorhanden sind, darf es diesmal so heilen. DANKE SEHR FREUNDLICH.
Jetzt sitze ich hier, habe mein Bein hochgelegt und 2 Krücken schauen mich an. Auf dem Tisch steht ein Paket mit Schmerzmitteln für die Nacht, damit ich schlafen kann. Schlafen? Wie soll ich mit diesen Schmerzen schlafen? Pillekes nehme ich doch nicht. Die Kids sind bei Oma, damit ich mich morgen dann mal ausruhen kann. Die ist vielleicht lustig, für 15 Uhr hat sich doch der nächste Besuch schon wieder angesagt. Und darauf möchte ich ungerne verzichten. Und mit Krücken durch den niemals enden wollenden Regen habe ich auch keine Lust. Also doch bei mir. Hm, überall schneit es in Deutschland, baaaaaaah nur bei uns regnet es :-(
Um mich herum steht jetzt alles lebensnotwendige. Kanne Kaffee, Flasche Wasser, Zigarette und ein bisschen was zu essen, für den Fall das ich dann doch mal Hunger bekomme. Naja nur mit dem Trinken halte mich dann doch zurück. Denn wer mit 2 Krücken einmal in meinem Badezimmer war, weiß warum er das Pipi besser lange zurückhalten sollte :-)
Doch eines habe ich daraus gelernt. Nächstes Jahr bringt das Christkind NUR großes Spielzeug, worüber man nicht stolpern kann und DIE KINDER KRIEGEN ENDLICH ORDNUNG BEIGEBRACHT.
***So war es im letzten Jahr. Und dieses Jahr bringt das Christkind wieder Unmengen an Legosteinen und Ordnung haben meine Kinder noch nicht gelernt. Was heißt das für mich? Sollte ich mich in der Wohnung bewegen, werde ich immer einen Besen vor mich hinschieben und alle Stolperfallen und Gefahrenquellen direkt im Vorfeld beseitigen ;-)***
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-12-01 19:48:41 mit dem Titel Wieder zu Hause - Oder ein Urlaub mit Hindernissen Teil 1
Einige von Euch wissen ja, das ich für 2 Wochen im Urlaub war. Seit Mittwoch bin ich nun wieder zu Hause und wenn ich ehrlich bin, Gott sei Dank. Zwar habe ich mich hervorragend erholt, bin total faul geworden und habe auch das ein oder andere Kilo zu genommen *schnief, heul*
Yeah, meine Wäsche ist alle gewaschen und liegt frisch gebügelt im Schrank und ab morgen kann dann endlich der normale Alltag mit Streß, Hektik und Trallalla wieder anfangen.
Anfangen hat auch der Urlaub mit absoluter Hektik. Da der Zug erst kurz vor 11 Uhr von Duisburg aus los fuhr, hatte ich natürlich morgens noch unendlich viel Zeit, die ich irgendwie totschlagen mußte. Denn vor lauter Aufregung war in der Nacht vorher kaum an schlafen zu denken und so stand ich morgens um 7.00 Uhr da, die Wohnung fix und fertig und ich für den Absprung bereit. Die Kids waren auch schon sehr früh aufgestanden und die saßen in aller Gemütlichkeit vor dem Fernseher. Irgendwann gegen 8.00 Uhr war dann kein Halten mehr und wir machten uns so langsam auf den Weg. Wollten am Bahnhof noch einen Kaffee trinken und irgendwie die Zeit umbekommen. Aber da mußten wir erstmal hinkommen.
Denn an der Bushaltestelle bemerkte ich, das ich die Fahrkarten nicht eingepackt hatte und im Dauerlauf ging es zurück nach Hause. Im gleichen Tempo wieder zur Bushaltestelle und irgendwann sind wir dann auch am Bahnhof angekommen und um 10.41 Uhr fuhren wir dann richtig Nordsee. Die Zugfahrt erspare ich Euch und mir, dann die war total Streßig, die Kinder hatten keinen Bock auf Zugfahren, ich laut am Schimpfen, weil ich meine Diggi-Cam und mein Adressbuch zu Hause hab liegen lassen *Alter läßt wohl grüßen*
Um 18.00 Uhr standen wir dann endlich in unserem absoluten Traumhaus (ein seperater Bericht folgt, denn das Haus ist es wert beschrieben und angepriesen zu werden ;-) ). Schnell wurde ein Kaffee getrunken und es ging ab an die Nordsee. Erstmal frische Luft tanken und mir den Meniskus anreißen.
Es war natürlich stockdunkel und Lilly ist nachts so blind wie ein Maulwurf, daher übersah ich dann wohl auch den Stock der am Strand lag und schon machte es "Knack" im Knie und der ganze Urlaub über durfte gehumpelt werden. Und da ich im Moment aus einigen Gründen nicht krankenversichert bin, konnte ich natürlich nicht zum Arzt gehen und habe mich auf das verlassen, was der nette Apotheker mir erzählt hat, der sich an mir ne goldene Nase verdient hat, weil ich dann doch ständig irgendwelche Salben, Verbände und Bandagen brauchte. Denn das Knie tat/tut höllisch weh und das gerade beim Laufen, was ich ja nun nicht gerade wenig gemacht habe.
Das Highlight war ja mitunter, das meine Mutter, die mit war, mir ständig erzählte, ich sollte beim Duschen aufpassen, das ich nicht ausrutsch, denn die Fliesen seien sehr glatt. Brav, wie ich nun mal bin, befolgte ich auch diesen Rat und gleich am ersten Morgen in Büsum kam ich nachdem Anziehen die Treppe runter und sah meine Mutter gebückt in der Küche stehen. Fragte sie besorgt was los sei und sie schüttelte nur den Kopf und meinte, es wäre nichts. Da konnte ich mir ein lautes Lachen doch nicht verkneifen, denn meine Mutter war in der Dusche ausgerutscht und hat sich mit aller Wucht auf ihr Brötchen gesetzt. Ich weiß, das war fies, sogar sehr fies, doch gerade sie hat mir, den Kindern und unserer Bekannte doch erzählt, wir sollen aufpassen und selber vertaucht sie sich ihr Steißbein.
Das war schon ein schöner Anblick, wenn wir spazieren gegangen sind. Die eine humpelte und die andere lief in Schräglage am Strand entlang ;-))
So und weiter geht es im zweiten Teil, der dann folgt ;-)
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-12-02 17:57:50 mit dem Titel Ich wünsche Dir noch ein Leben, da wo Du jetzt bist
Heute habe ich Dich besucht. Besucht an Deinem Grab. Wie jedes Jahr habe ich mich mit Dir unterhalten, habe Dir erzählt, was so alles Neues passiert ist. Habe leise Tränen geweint, die sich vermischt haben mit dem Regen, der heute wie aus Kübeln fiel. Und wie immer war ich alleine bei Dir.
Ich hatte wie immer den Walkmann dabei und habe ein Lied für Dich abspielen lassen. Heute war es "Noch ein Leben". Erinnerst Du Dich noch, als wir zusammen auf dem Konzert waren und lautstark mitgesungen haben. Damals ist mir Deine Ruhe, die Du sonst eigentlich nicht hattest, noch nicht aufgefallen. Lag es vielleicht daran, das Du schon genau Dein Vorhaben geplant hast, ohne jemanden etwas zu sagen? Verdammt hättest Du doch nur einmal mehr mit mir geredet.
"Warum in jener Nacht
was hast du nur gedacht
was hat die Zweifel weggewischt?
Die tiefe Traurigkeit in dir
dafür fehlte das Gespür
hab ich ganz anders als dein Lächeln
im Trubel übersehn.
"Drachen sollen fliegen" war dein Lieblingslied
und in jener Nacht hast du es wahr gemacht
und bist losgeflogen
ganz ohne Flügel vor diesen scheiß Brückenpfeiler.
Du hast dein Ende selbst gewählt
hast dich mit leben so gequält
doch war das fair? War das nicht feige?
Du gibst keinem mehr 'ne Chance."
Dies ist eine Passage aus dem Lied, das ich Dir mitgebracht habe. Und passt so.
Auch war ich heute an diesem Brückenpfeiler an der Autobahn. Habe neue Blumen aufgestellt und das Kreuz sauber gemacht.
Warum, warum hast Du das getan? Warum geht jeder, den ich lieb und diese Besondere hat, was nicht jeder Mensch an sich hat, einfach weg? Verschwindet spurlos aus meinem Leben.
Manchmal könnte ich Dich hassen, für das was Du getan hast. Doch manchmal verstehe ich Dich sogar. Verstehe Deine Ausweglosigkeit, aber warum hast Du nicht den Mund aufgemacht? Du weißt, für alle Probleme gibt es eine Lösung. Auch für Deines hätte es eine Lösung gegeben.
Mensch, wir kannte uns unser ganzes Leben. Wir haben 20 Jahre zusammen geteilt. Sind durch Dick und Dünn gegangen und haben uns alles erzählt. Einfach ALLES. Ich kannte doch Deine Sorgen, Deine Probleme. Warum hast Du mich nicht helfen lassen? Warum nicht dieses eine Mal?
Du weißt, ich hatte Dich lieb, sehr lieb. Du warst mein Bruder, mein Freund, mein Leben. Du warst für mich alles. Und jetzt, jetzt bin alleine. Ich brauche Dich, Dich und Dein Lachen, Deine Stärke, die ich so oft nicht habe. Ich weiß, ich bin jetzt egoistisch, aber ich kapiere es immer noch und werde es wohl auch nie verstehen.
"Daß du die Antwort schuldig bleibst
und so die Trauer nie vertreibst
ist rücksichtslos und tut genau den Falschen,
die dich brauchten, weh.
Zu spät, um dir zu zeigen, was du hier versäumst
wie man hofft und träumt, kannst du dir denn
verzeihn, ich wollte
keine Drachen fallen, sondern steigen sehn.
Du hast dein Ende selbst gewählt
hast dich mit leben so gequält
doch war das fair? War das nicht feige?
Du gibst keinem mehr 'ne Chance.
Ich wünsch' dir
noch ein Leben
noch ein Leben
noch ein Leben
doch du hast nur eine Chance".
(Ausschnitte von PUR "Noch ein Leben")
Ich habe Dich lieb
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-12-03 20:32:40 mit dem Titel Warum und wieso jetzt und warum hast Du mir das angetan?
5 Monate hast Du nichts von Dir hören lassen. 5 Monate, in denen ich wußte, wo Du bist, was Du machst und ob es Dir gut geht.
5 Monate habe ich nach Antworten auf all meine Fragen gesucht, 5 Monate lange habe ich mir Vorwürfe gemacht, das alles nur meine Schuld sei. 5 Monate lang bin ich innerlich Stück für Stück gestorben. Weißt Du eigentlich, das 5 Monate 150 Tage, 3600 Stunden und 216000 Minuten sind und das ich ständig WARUM gefragt habe?
Dann kam sie heute, diese lapidare E-Mail, in der Du mir mitteiltest, das Du noch lebst und ob ich Lust hätte nächste Woche zu chatten, fragst ob es mir gut geht und tust so, als ob nichts gewesen wäre. Tust so, als ob diese 5 Monate nie existiert hätten. Sagst Du hättest keine Zeit mehr und rufst mich morgen an. Ja klar, das hatten wir schon mal und dann habe ich lange 5 Monate nichts mehr von Dir gehört.
Habe Dir in 3 Sätzen meine ganze Wut, meine Enttäuschung an den Kopf geknallt und auch meine Freude, endlich wieder was von Dir zu hören.
Weißt Du eigentlich, wie ICH mich jetzt fühle? Weißt Du eigentlich, das die ganzen Gefühle wieder hochgekrochen kommen, das die Emotionen in mir kochen. Meine Hände zittern und sind eiskalt, mein Herz schlägt schnell und meine Gedanken überschlagen sich. Hast Du eigentlich auch nur einmal, nur einmal an mich gedacht in diesen Gott verdammten 5 Monaten. Ach ja Du erwähntest sowas, das Du an mich denken würdest.
Habe Dich gebeten, vorbei zu kommen. Wollte Dir in die Augen und in Dein Gesicht sehen. Wollte wissen, ob vielleicht darin eine Antwort steht. Du sagst, Du hättest mich nicht verar...., aber ich glaube es Dir nicht. Im Moment glaube ich gar nichts mehr, glaube auch nicht an Deinen Anruf morgen. Glaube nicht mehr an Dich.
Vor dem Anruf, ja davor habe ich Angst. Habe Angst, das Du meine Gefühl aus der Stimme heraushören wirst, habe Angst davor, das meine Stimme zittern wird, das ich nicht normal mit Dir reden kann. Habe Angst davor, zuviel zu sagen, habe Angst davor zu wenig zu sagen, habe Angst davor etwas falsches zu sagen.
Warum, warum hast Du Dich gemeldet? Ich war gerade dabei endlich auch innerlich meinen Frieden zu finden und Dich zu vergessen.
WARUM????????????????????????? weiterlesen schließen
Informationen
Die Erfahrungsberichte in den einzelnen Kategorien stellen keine Meinungsäußerung der Yopi GmbH dar, sondern geben ausschließlich die Ansicht des jeweiligen Verfassers wieder. Beachten Sie weiter, dass bei Medikamenten außerdem gilt: Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
¹ Alle Preisangaben inkl. MwSt. und ggf. zzgl. Versand. Zwischenzeitl. Änderung der Preise, Lieferzeiten & Lieferkosten sind in Einzelfällen möglich. Alle Angaben erfolgen ohne Gewähr.
Bewerten / Kommentar schreiben