Pro:
Einfache Zubereitung | tolle Teigkonsistenz | lecker
Kontra:
Zu viel Sauce | irreführende Backzeit auf der Verpackung | Sauce muss nachgewürzt werden
Empfehlung:
Ja
Da ich - wie bereits öfter in meinen Berichten erwähnt - die Zubereitung von Pizzateig nicht beherrsche, bin ich auf Fertigprodukte angewiesen. So habe ich schon verschiedene Pizzateigmischungen ausprobiert, die mir teilweise recht gut gefallen haben. Trotzdem greife ich immer wieder zu, wenn ich ein neues Produkt im Regal liegen sehe. So fiel mir gestern bei Lidl die längliche Pappschachtel von *Pizzakombi - Pizzateig & Tomatensauce* auf. Im ersten Moment registrierte ich gar nicht, dass in dieser Packung nicht nur der fertige Pizzateig enthalten sind, sondern zusätzlich ein Glas mit 200 g Tomatensauce. Als ich mich dann über die schwere Schachtel wunderte und sie genauer ansah, fiel mein Blick auf das kleine Glas. Jetzt war ich positiv überrascht. Denn der Preis von 1,79 EUR war in diesem Fall wirklich sehr günstig.
Doch der Reihe nach...
Fakten (weil’s sein muss)
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| Zutaten lt. Packungsbeschreibung
Rechteckiger Pizzateig: Weizenmehl, Wasser, Backmittel (Stabilisator: Guarmehl, Emulgator E472e, Lecithin, Backtriebmittel Diphosphate, Natriumcarbonat), Salz, pflanzliche Fette gehärtet, Ethylalkohol, Olivenöl, Hefe.
Zubereitete Tomatensauce: Passierte Tomaten 77%, Tomatenmark 17%, modifizierte Maisstärke, Speisesalz, Zucker, Säuerungsmittel Zitronensäure, Kräuter.
Brennwert: 689 kJ (163 kcal)
Nährwert pro 100 g: 6,4 g Eiweiß, 30,4 g Kohlenhydrate, 1,7 g Fett
| Haltbarkeit
Ca. drei Wochen nach Kaufdatum. Unter +7° Grad aufbewahren
| Inhalt
200 g Tomatensauce und 400 g Pizzateig, was ungefähr 2/3 des Backblechs bedeckt und zwei Personen papp-satt macht. Für drei Personen wäre es wohl eher als Snack geeignet.
Erfahrungen mit der Zubereitung
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Laut Packungsbeschreibung soll man den Teig auf einem Backblech ausrollen und sofort belegen. Aus Erfahrung mit anderen Produkten weiß ich aber, dass der Teig immer gerne etwas liegen bleibt. Deshalb rolle ich ihn grundsätzlich immer auf einem mit Backpapier belegtem Blech aus und bereite dann erst einmal den Belag zu. In dieser Zeit kann der Teig ruhen.
Der Teig wird zwar komplett mit Backpapier geliefert, aber ich habe schon die Erfahrung gemacht, dass dieses Papier meist zu klein ist und zusätzlich auch von minderer Qualität. So kam es schon oft vor, dass sich das fettige Olivenöl durch das Papier sog und das Backblech beschmutzte. Deshalb lege ich immer selbst ein großes Blatt Backpapier drunter, um mir das Säubern des Bleches zu sparen.
Während also der Pizzateig ruht, bereite ich den Belag vor. Ich bin Pflanzenfresser, weshalb ich vor allem Gemüse wie Paprika, Pilze, Zwiebel, Oliven und Tomaten bevorzuge. Diesmal lag noch etwas Thunfisch im Kühlschrank, den ich ebenfalls bereit legte. Außerdem rieb ich reichlich Käse, was bei mir auf keiner Pizza fehlen darf. Ich nehme dazu gerne den Allgäuer Bergkäse, der einen feinwürzigen Geschmack hat und der Pizza zusätzlich etwas Schärfe gibt.
Nun kann der Teig mit der fertigen Sauce bestrichen werden. Dabei fällt mir auf, dass 200 g Sauce sehr viel ist. Ich bin der Meinung, dass 175 g oder sogar 150 g völlig ausreichen würden. Auch beim späteren Verzehr sollten wir zu dieser Meinung gelangen...
Dann wird der Pizzaboden mit den Zutaten belegt und für ca. 15 bis 20 Minuten - lt. Packungsbeilage - bei 200° Grad in den Ofen geschoben. Doch Achtung!!! Die Verpackung gibt diesen Nennwert für einen ganz normalen Herd an. Wer einen Umluftherd besitzt, sollte die Pizza in dieser Zeit unbedingt im Auge behalten. Die Ränder meiner Pizza waren nach 15 Minuten verbrannt und der Belag der Pizza schon fast zu dunkel. Ich würde sagen, dass 180° Grad und vielleicht 15 bis 17 Minuten bei einem Umluftherd ausreichen. Doch das muss jeder selbst ausprobieren - es kommt immer auf den Ofen an.
Im Großen und Ganzen kann ich sagen, dass die Zubereitung recht flott von der Hand geht. Man muss nichts anrühren und nichts stundenlang ruhen lassen. Den Belag müsste man bei jedem anderen Produkt auch zubereiten, weshalb bei *Pizzakombi* schon mit einer Zeitersparnis gegenüber anderer Rührteig-Produkte zu rechnen ist.
Geschmack
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Normalerweise belasse ich kein Rezept und kein Fertiggericht im *Normalzustand*. Ich kann es nicht lassen und würze jedes Essen nach meinem Gutdünken nach. Meist schärfe ich es mit Sambal Oelek oder schmecke es mit feinen Kräutern ab. Diesmal zwang ich mich dazu, alles im *Urzustand* zu lassen, denn ich wollte den Originalgeschmack testen, um ihn euch darlegen zu können.
Über den Teig war ich sehr erstaunt. Er war beim Backen schön dick aufgegangen und hatte eine tolle Konsistenz. Ich mag es nicht, wenn Pizzateig zu kross ist und mehr einem Keks gleicht, als einem leckeren italienischen Pizzaboden. Der Teig der *Pizzakombi* von Lidl war jedoch schön locker und luftig, sehr weich und bissfest. Der Geschmack des Teigs war angenehm. Manche Teige schmecken hefig oder mehlig - dieser hatte einen leckeren Eigengeschmack. Außerdem war er nicht zu *fad* (= geschmacks/gewürzlos), sondern ausreichend gesalzen.
Die mitgelieferte Fertigsauce schmeckte mir jedoch beim Kosten in kaltem Zustand etwas künstlich. Später auf der fertigen Pizza merkte man das aber nicht mehr. Ob’s an meinen Zutaten lag oder daran, dass die Sauce nun heiß und gebacken war, weiß ich nicht. Auf jeden Fall umrahmte die kräftige Tomatensauce den Gesamtgeschmack. Ja, sie schmeckte sehr nach Tomaten, doch bin ich der Meinung, dass es an Würze fehlte. Ich hätte mir mehr Kräuter, mehr Salz und mehr Schärfe gewünscht. Deshalb werde ich das nächste Mal meine Angehwohnheit wieder aufnehmen und die Fertigsauce nachwürzen. Ich werde wieder etwas Sambal Oelek dazu geben (man kann auch Pfeffer nehmen, wenn’s sein muss) und etwas Oregano. Alles andere wäre überflüssig, weil der würzige Allgäuer Bergkäse genug Eigengeschmack einbringt und die anderen Zutaten schließlich auch noch rausschmecken sollen.
Außerdem werde ich - wie bereits erwähnt - weniger Sauce auf den Teig streichen. Die 200-g-Masse ist mir zu *pampig*. Ich esse schließlich auch Nudeln mit Sauce und nicht Sauce mit Nudeln, oder?
Und sonst?
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Wie gesagt, die Pizza belegt ungefähr 2/3 des Backblechs und macht zwei Personen papp-satt. Bei einem dritten Esser sollte man vielleicht einen Salat dazu reichen.
Ein Vorteil von *Pizzakombi* sehe ich vor allem darin, dass eine fertige Tomatensauce mitgeliefert wird. Ich habe vor einiger Zeit den Pizzateig von *Tante Fanny* ausprobiert, der ähnlich einfach zubereitet wurde. Doch hier fehlte die Tomatensauce, die ich entweder für 2,19 EUR (Bernbacher) kaufen oder mit passierte Tomaten (0,79 EUR), Kräutern etc. selbst zubereiten musste. Meist blieb mir von der Sauce dann so viel übrig, dass ich den Rest wegschmiss oder noch drei Wochen/Pizzen davon zehrte. Bei diesem Lidl-Produkt bekomme ich für einen Super-Preis beide Dinge zusammen - Fertigteig UND Sauce. Wenn ich von der Qualität nicht überzeugt worden wäre, hätte ich zwar wieder den Tante-Fanny-Teig genommen, aber dadurch, dass der Pizzakombi-Teig sehr lecker ist, werde ich das Produkt wohl bald wieder kaufen...
Fazit
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Ein leckerer Pizzateig mit sehr guter Konsistenz, der zwei Personen mehr als genug sättigt. Die Tomatensauce ist - wie wir sagen - *fad*, weshalb ich einen Punkt abziehe und das nächste Mal eigenständig nachwürze. Außerdem sind 200 g meiner Meinung nach zu viel. Ich empfehle deshalb allen Hobbyköchen, weniger Sauce auf den Teig zu streichen. Einen weiteren Punkt möchte ich abziehen, weil auf der Verpackung keine Backzeit für Umluft-Öfen aufgeführt ist. Mein erster Backversuch endete deshalb mit einem schwarzen Pizzarand, was mich etwas ärgerte. Einen Pluspunkt hat sich die Lidl-Stiftung allerdings für das tolle Preis-Leistungs-Verhältnis verdient. 1,79 EUR ist ein toller Preis für dieses Produkt und ein überzeugender Grund, es mal wieder zu kaufen....
4 Sterne!
In diesem Sinne... alles bleibt anders... Eure Dotti
P.S. Das obige Produktbild ist von mir, weshalb ich mir das Einstellen eines Bildes sparen kann... weiterlesen schließen
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