Linz Testberichte
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Pro & Kontra
Vorteile
- Linz ist vielseitig, sozial, abwechslungsreich, grün und aufregend!
Nachteile / Kritik
- nicht für mich, aber Geschmäcker sind verschieden!
Tests und Erfahrungsberichte
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In Linz beginnts!!!
4Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
Heute habe ich mir ein Thema ausgesucht, über das ich, auf Grund der geografischen Nähe, schreiben werde. Ich wohne ungefähr 15 Kilometer außerhalb von Linz, somit kann ich von meiner Heimatstadt sprechen, welche zugleich auch meine Geburtsstadt ist. Jetzt werdet ihr sicher zurecht fragen, wo Linz sich befindet, denn die meisten kennen nur Wien und Salzburg als österreichische Städte, und wenn man noch ein wenig nachbohrt unter Umständen Innsbruck als "Zentrum des Westens" vom Skiurlaub her oder Graz, durch die Weine aus der Umgebung und wegen des schon eher warmgemäßigten Klimas. Österreich hat aber auch noch andere schöne Städte zu bieten, wie zum Beispiel Linz.
Lage:
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Linz ist die Hauptstadt des flächenmäßig fünftgrößten (11979 km²) und einwohnermäßig viertgrößten (1,4 Mio. Einwohner) Bundeslandes Österreichs Öberösterreich, welches sich im Norden beziehungsweisee Nordosten des Landes befindet.
Linz befindet sich auf 266 Meter Seehöhe, im Herzen des Bundeslandes, eingebettet von den vier Vierteln Oberösterreichs.
Zur Lage lässt sich sagen, dass es am praktischsten ist, wenn man von Deutschland aus, Passau passiert und dem Lauf der Donau entlang auf der Donauuferstraße bis zur Landeshauptstadt folgt. Natürlich bietet sich die Alternative über die A8 (München-Salzburg) zu fahren, um anschließend beim Knoten Salzburg auf die Hauptverkehrsrute Österreichs zu wechseln, die A1 (Richtung Wien).
Sehenswürdigkeiten:
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1.) Da wäre zuerst mal das Wahrzeichen der Stadt, das sich auch - ihr gebührend - auf dem Hauptplatz befindet, nämlich die Dreifaltigkeitssäule. Sie misst 20 Meter und entstand am Beginn der Barockzeit, genauer gesagt wurde sie im Jahr 1723 von Sebastian Stumpfegger erbaut. Es zieren drei Inschrifttafeln die Säule, sowie die Schutzpatrone Sebastian, Florian und Karl Borromäus, als Statuen.
2.) Auf dem Hauptplatz, der südlich der Donau seinen Platz fand, befindet sich ebenfalls das Alte Rathaus. So wie es heute in voller Pracht erscheint, entstand es 1509 und Mittes des 17. Jahrhunderts wurde es dann mit dem Nachbarhaus vereinigt und es hat, wie die meisten anderen Häuser am Hauptplatz einen Arkadenhof im Inneren. Zurzeit befindet sich das Stadtmuseum Linz Genesis im Inneren, wo eine Entwicklung der Stadt durch die verschiedenen Zeitepochen gezeigt wird.
Seit dem Jahr 1993 wurden diverse Verbesserungsarbeiten vorgenommen, wo zum Beispiel die lachsfarbene Fassade nachgezogen wurde. Heute dient das Alte Rathaus nur mehr als Sitz des Bürgermeisters. Das Neue Rathaus befindet sich auf der anderen Seite der Donau, wo das Magistrat Linz beheimatet ist.
3.) Eine weitere Sehenswürdigkeit, die Linz verschönert, ist sicher der Alte Dom, eine Jesuitenkirche, in der Anton Bruckner von 1856-1868 Domorganist war. Es lässt sich zu dieser Kirche noch sagen, dass sie während der 70er-Jahre des 17. Jahrhunderts nach italienischem Vorbild erbaut wurde. Im Inneren befinden sich beidseitig Kapellen.
4.) Der Sitz des Landeshauptmanns und der Landesregierung ist ein hervorstechendes Gebäude der Stadt, genannt das Landhaus. Es ist Mitte des 16. Jahrhunderts entstanden. Es ist so hervorstechend durch seine, in der Renaissance entstandenen, Rundbögen und dem malerisch verzierten Äußeren.
5.) Das Linzer Schloss ist wohl das kolossalste Bauwerk, der Stadt und sehr auffällig. Leider wurde zu Ungunsten eines neuen Musiktheaters, das in den Schloßberg hineingebaut werden sollte, wegen der hohen Kosten in einer Volksbefragung entschieden. Es wäre sicher ein Tourismusmagnet geworden und ein weltweites Novum.
Nichtsdestotrotz zurück zum Linzer Schloss, das erstmals schon vor dem Jahre 800 urkundlich erwähnt worden ist.
Nach einigen Umbauten im Mittelalter, entstand der riesige vierschößige Blockbau mit zwei Innenhöfen und dem Haupttor zur Stadt.
6.) Das Brucknerhaus: Es ist an der Doanu gelegenes Konzerthaus und kommt am besten zur Geltung, wenn man vom jenseitigen Donauufer einen Blick darauf wirft. Hingegen ist die Frontansicht nicht überwältigend.
Wie man durch den Namen leicht vermuten kann, wurde es zu Ehren Anton Bruckners im Jahre 1974 eröffnet und benannt. Die Frequentierung zeigt, welchen Stellenwert das Brucknerhaus bei den Linzern und den Touristen hat: bis zu 200000 Besucher pro Jahr.
7.) Das eigentlich Wahrzeichen der Stadt, der Pöstlingberg befindet sich auf 537 m und ist durch seine einmalig schöne Kirche, die über die Stadt wacht, nicht von Linz wegzudenken. Die Aussicht reicht an klaren Tagen bis zu den Alpen hin. Eine Tour durch die Grotte sollte man ebenfalls einmal gemacht haben.
Das war eine kleine Auswahl der zahlreichen Sehenswürdigkeiten von Linz. Weitere sind:
* Der Botanische Garten: umfasst ca. 4 Hektar mit über 10000 Pflanzenarten
* Das Keplerhaus
* Der Ursulinenhof
* Das Neue Rathaus
* Das Adalbert Stifter Haus
* Das Design-Center
Geschichte:
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Die Geschichte von Linz ist eine sehr ausführliche und lange, darum werde ich nur die wichtigsten Eckdaten erwähnen:
Schon in der Frühzeit wurde die ausgezeichnete geografische Lage von Linz bekannt, darum siedelten sich die ersten Menschen in der Jungsteinzeit im Linzer Donaubecken an und es wurde auch schnell erkannt, dass es ein Knotenpunkt auf dem Reiseweg vieler Kaufleute von Nord nach Süd beziehungsweise auf dem Donauweg zwischen Schwarzwald und Schwarzem Meer ist. In der Zeit um Christi Geburt, als die Römer im Gebiet vorherrschend waren, wurde das Gebiet Lentia genannt und ein Kastell um die Donau herum angelegt. Später wurden die Römer durch die Bajuwaren vertrieben und Linz erstmals urkundlich erwähnt (799). Anschließend fiel das Gebiet in die Hände der Babenberger, die das damalig führende Herrschergeschlecht waren.
Die Bedeutung der Stadt stieg im 15. Jahrhundert weiter an: 1424 wurde ihr das Vorschlagsrecht für den Stadtrichter zugestanden, was zur Trennung von Mautner- und Stadtrichteramt führte; 1453 erhielt sie die Blutgerichtsbarkeit. Linz avancierte zum Mittelpunkt des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation, was auch zu einer Verbesserung des Gesellschaftslebens durch die erste freie Bürgermeisterwahl Mitte des 15. Jh. führte, sowie zum Bau einer Donaubrücke.
Zur Zeit der Renaissance war der Jesuitenorden in Linz vorherrschend und es entstanden im 18. Jahrhundert viele Barockbauten, wie zum Beispiel der Neue Dom. Ein ganz wichtiger Meilenstein in der Linzer Geschichte ist die Errichtung der ersten Pferdeeisenbahn der Welt zwischen Linz und Budweis.
Neuere Geschichte: Linz spielte im Zwiten WK leider die wichtigste Rolle, die Rüstungsindustrie betreffend. Sie war auch die Stadt neben Wien, in der der Mann mit dem Oberlippenbart aufwuchs. Danach: große Zerstörungen im Stadtkern.
Bau der 2. und 3. Donaubrücke. In der infrastrukturiellen Entwicklung bis heute entstand die Johannes Kepler Universität, die in Europa für den juristischen Zweig sehr anerkannt ist.
Industrie:
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Linz wird heute fälschlicherweise noch immer als Industrie- oder Stahlstadt bezeichnet. Das ist sie aber schon seit zwei Jahrzehnten nicht mehr. Die VOEST, eines der führenden Stahlproduktionsunternehmen Europas hat zwar ihren Sitz in Linz und ist seit 3 oder 4 Jahren an der Börse, aber Linz hat sich seit einigen Jahren in anderen Sparten bewährt, die nichts mit Industrie zu tun haben.
Die Chemie AG hat derzeit, als zweites führendes Unternehmen, einige Probleme mit den Konjunkturdaten und muss ums Überleben des Hauptstandortes Linz kämpfen.
Hotels:
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Wie in jeder anderen großen europäischen Stadt, gibt
es die allseits bekannten ibis-Hotels. Die wichtigsten und bekanntesten sind jedoch das Steigenberger Max Hotel, das Courtyard by Marriott
das Goldene Dachl, das ARCOTEL, das City-Hotel, das Hotel Schillerpark--->direkt gelegen am Schillerpark mit gleich anliegendem Fitnessstudio (in das ich gehe), Dom-Hotel, Novotel, Hotel Spitz und Goldener Adler.
Night-Life:
+++++++++++
Das Night-Life von Linz ist vor allem am Wochneende ausgiebig zum Genießen da. In den verschiedensten Bars und Lokalen der Stadt ist für jeden etwas dabei:
Die Remembar im Passage-Center ist für die eher wohlhabenden Jungunternehmer ein toller Ort zum Ausgehen, die Lokale in der Altstadt sind für die Jugend und die unterschiedlichen Musikgeschmäcker super geeignet und die Restaurants und Bars rings um die Landstraße, die Haupteinkaufsstraße der Stadt, sind für die eher älteren Genießer da, mit dem Cembran-Keller für die Weingourmets.
Eine neue Discothek eröffnete ebenfalls erst vor kurzem im ehemaligen Kolosseum-Kino beim Schillerpark. Die Nachtschicht wäre für die Disco-Freaks auch einen Besuch wert, allerdings befindet sie sich außerhalb des Stadtgebiets.
Parks:
;;;;;;
sind ein wichtiger Bestandteil der Stadtperipherie. Es gibt zuviele um sie hier einzeln namentlich zu erwähnen. Die wohl wichtigsten sind jedoch der Park am Blumauerplatz, der Schillerpark und der Park, der das Unigelände umgibt.
Museen:
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Das neueste ist das futuristische Ars Electonica Center, in dem die Neuheiten des Computerzeitalters präsentiert werden.
Die Neue Galerie ist ein weiteres Zugpferd der Linzer Museen. Es werden vor allem Sammlungen von österreichischen Künstlern, die man unter dem Begriff "moderne Kunst" zusammenfassen kann, gezeigt (Klimt, Kokoschka, ...).
Das Schloss-Museum habe ich schon eingangs erwähnt.
Das Nordico ist ein anderes Museum, das viele Kunstliebhaber anlockt. Es werden jeweils in verschiedenen Zeitabständen vor allem antike Töpferkunst oder abstrakte Bleistift- und Kohlezeichnungen vorgestellt.
Persönlicher Eindruck:
oooooooooooooooooooooo
Ich denke, trotz der Nähe, die ich aus geografisch bedingten Gründen zu dieser Stadt habe, habe ich eine objektive Meinung über die Selbige. Es ist eine Stadt, die nicht so anonym wie Wien ist, immerhin verständlich bei fast 2 Mio. Einwohnern. Es gibt schönere Städte von der Lage her, bessere Städte was den Fun-Faktor betrifft und lebensfreundlichere Städte. Allerdings kann man sich auf der Straße, egal zu welcher Uhrzeit, frei bewegen, ohne Angst vor Raub oder körperlichen Übergriffen haben zu müssen. Ich denke für einen Ausflug, ist diese Stadt allemal geeignet.
Ein paar interessante Dinge noch:
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Die Infrastruktur: es gibt 3 Straßenbahnlinien und über 20 Buslinien.
Einwohner: knapp über 200000, das heißt einwohnermäßig die zweitgrößte Stadt des Landes, flächenmäßig nach Wien und Graz die drittgrößte.
Ausbildung: einige Hochschulen (u.a. für Kunst)
Universitäten: die Johannes
Kepler Universität ist die
wichtigste (es gibt noch 2
andere)
FAZIT:
Es gibt sicher schönere Städte in Österreich, die mehr Touristen anziehen, doch Linz hat sehr am eigenen Image in den letzten Jahren gefeilt. Schaut vorbei!
Wem mein Bericht gefallen hat, soll sich doch mal aufraffen und sich das Stadtbild einmal aus der Nähe ansehen! weiterlesen schließen -
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Linz - eine Stadt lebt auf
02.10.2002, 16:14 Uhr von
AndreaK.
Flugzeuge und Reisen sind meine Lieblingsbeschäftigung, darüber schreibe ich auch unheimlich gern...Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
1. Einleitung
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Wer an interessante Kulturstätten in Österreich denkt, assoziiert damit die glanzvolle Stadt, ehemaliges Kulturzentrum der Donaumonarchie, Wien, Mozart's Geburtsstadt Salzburg, die Hauptstadt des "heiligen Landes" Tirol, nämlich Innsbruck, und wenn's gut geht, fällt dem Österreich-Touristen auch noch Graz, das liebliche Städtchen im Süden Österreichs, ein. Das ist - zumindest im reiseführer-abhängigen Denken des Durchschnittstouristen - Österreich. Aber halt, da gibt es doch noch etwas! Meine Heimatstadt Linz. Klar, werden jetzt die meisten denken, über die eigene Heimatstadt kann man sich auf die Schnelle immer etwas aus den Fingern saugen, aber halt! So billig kommt mir niemand davon ;-)!
Richtig ist, daß Linz durch seine eisen- und stahlverarbeitende Industrie in starken Verruf kam. Kein Wunder, sind doch die rauchenden Schlote und Gasometer der VÖEST (Vereinigte Österreichische Eisen- und Stahlwerke) das erste was man sieht, wenn man auf Linz zufährt. ABER nicht das einzige, wie ich gleich betonen möchte! Linz lebt auf, und hier ist der Beweis!
2. Allgemeine Informationen:
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Linz ist die Landeshauptstadt von Oberösterreich, einem der neun Bundesländer Österreichs und hat an die 350.000 Einwohner. Damit ist meine Geburtsstadt nach Wien und Salzburg die drittgrößte Stadt Österreichs.
Bedeutende Wirtschaftsfaktoren der Region sind die eisen- und stahlverarbeitende Industrie, die ich eingangs schon erwähnt habe, der Handel, die Landwirtschaft und der Fremdenverkehr.
Außerdem ist Linz auch Universitätsstadt, eine der jüngsten Unis Österreichs (1969 gegründet), die Johannes Kepler Universität, gibt es hier. Dort studiere ich übrigens :-).
Linz liegt an der Donau, einem der größten Ströme Europas, den an dieser Stelle 3 Brücken überziehen.
3. Geographische Lage:
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Durch die Donau in zwei Hälften geteilt - Urfahr im Norden und das Zentrum mit der Peripherie im Süden der Donau - liegt Linz in einem grünen Becken, im Norden umrundet von den Hügeln des Mühlviertels (eine wunderschöne Wander-, Reit- und Erholungsregion), im Süden nach 100 km das Alpenvorland im Blickfeld.
Das Wahrzeichen von Linz, der Pöstlingberg, liegt ebenfalls im Norden, also schon auf der Mühlviertler Seite in Urfahr.
Linz liegt zwischen Salzburg (120 km entfernt) und Wien (181 km entfernt) in zwei verschiedenen geographischen Regionen. Im Norden - das habe ich schon erwähnt - befindet sich das Mühlviertel, ein Granit- und Gneishochland, das an der nördlichen österreichischen Grenze zu Tschechien in die Böhmische Masse übergeht.
Im Erdaltertum war das Mühlviertel einst einmal ein sehr hohes Gebirge, das dann aber oben abbrach, weil sich zwei Erdplatten immer weiter aufschoben und die Berggipfel kaum mehr getragen werden konnten. Die Felskämme brachen oben ab, und große Trümmer verteilten sich quer über das Land. In der Fachsprache der Geograhpie nennt man so ein Gebirge "Rumpfschollen- gebirge".
Diese ehemaligen Bruchstücke des Gebirges sind heute noch in der Landschaft zu sehen, große Granitblöcke, manche von ihnen 100 Meter hoch, die man bei uns "Findlinge" nennt.
Südlich der Donau erstreckt sich Linz ins Traunviertel, das in sanften Hügeln recht wellig ist und im Süden Oberösterreichs in die Alpenvorläufer mündet, die schließlich wiederum im Toten Gebirge und im Höllengebire, schon Bergketten der Alpen, enden. Und das alles ist noch Oberösterreich!
Wie Ihr seht ist das ein recht abwechslungsreicher Landstrich.
Rund um Linz herum befinden sich einige interessante Orte und Städte:
* Enns - die älteste Stadt Österreichs, 1212 gegründet, 18 km entfernt.
* St. Florian - der Ort, in dem ich wohne, ist durch ein schönes Barockstift sehr bekannt, 10 km entfernt.
* Mauthausen - ehemaliges KZ und Gedenkstätte, ca. 30 km entfernt.
* Ansfelden - Geburtsort des berühmten Organisten und Komponisten Anton Bruckner, heute eine kleine Stadt, 4 km entfernt.
* Wels – Einkaufsstadt mit einer hübschen Altstadt, hier starb der letzte Ritter und beliebte Kaiser Maximilian I.
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Auch zu zwei der österreichischen Nachbarländer Deutschland und Tschechien ist es nicht weit. Fährt man 1 Stunde in nordwestliche Richtung, erreicht man Passau (110 km entfernt), fährt man 1 Stunde nach Norden, kommt man an die tschechische Grenze (90 km entfernt). Von dort ist es dann nicht mehr weit zu den hübschen tschechischen Städten Krumau und Budweis.
Was das Straßennetz anbelangt, liegt Linz an einem wichtigen Verkehrsknotenpunkt der A 1 (Westautobahn von Bregenz / Westen bis Wien / Osten), A 7 (Mühlkreisautobahn von Linz bis Freistadt / Norden) und A 9 (Phyrnautobahn von Linz über Spital am Phyrn bis in die Steiermark hinunter, Richtung Süden).
4. Geschichte
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Linz - das ehemalige römischer Lentia - ist schon aus der Zeit vor dem Imperium Romanum ein Begriff. Kelten und Illyrer gaben sich im Herzen Oberösterreichs schon zuvor ihr Stelldichein. Laufende Funde geben Zeugnis davon.
Weit vorher schon, in der grauen Steinzeit also, besiedelten Menschen das Land um die Donau - sogar bei uns, in der ländlichen Umgebung von Linz - hat man unzählige Gräber aus der Steinzeit, Töpferöfen aus der Bronzezeit und einiges mehr ausgegraben!
Nach den Wirren der Völkerwanderungszeit wurde es dann etwas ruhiger, bis um 996 n. Chr. "Ostarichi" (= das Reich im Osten) erstmals urkundlich erwähnt wird. Und dreimal darf der Geschichtsinteressierte raten, welche Gegend da genau gemeint ist. Richtig, Teile von Oberösterreich und Niederösterreich, darunter auch die Gegend um Linz. Freilich war Linz damals noch ein kleines Dorf (oder Kaff, wie man bei uns sagt :-)), weitgehend unbekannt, aber man baute auch dann schon recht eifrig. Unter anderem die älteste Kirche Österreichs, die am Schloßberg in Linz steht: die Martinskirche, die 799 n. Chr. auf den Grundmauern eines römischen Gebäudes und den Resten einer karolingischen Pfalz errichtet wurde. Das Schloß gleich daneben, heute ein schmuckloser Renaissancebau, wurde übrigens ursprünglich als recht wehrhafte Burg im selben Jahr errichtet!
Im Laufe der Jahrhunderte wurde Linz natürlich um-, auf-, zu und verbaut. Das verdanken wir verschiedenen Herrschern, die im Laufe von Jahrhunderten der Stadt immer wieder einen Besuch abgestattet haben. Habsburger trafen hier laufend ein. Friedrich II., ein recht bauwütiger und reiselustiger Kaiser, bastelte schon am Linzer Schloß herum, dessen ältester noch erhaltener Teil ein großes gotisches Tor, das Friedrichstor, ist.
Maximilian I. befestigte Linz mit vielen Verteidigungsmauern und –türmen, aber die halfen in den späteren napoleonischen Kriegen leider überhaupt nichts! Ausser Spesen nichts gewesen, na ja, was soll’s. :-)
Rudolf VI. der Stifter, Gründer der Universität Wien, hielt sich ebenfalls zeitweise in Linz aus. An ihn erinnert das Rudolfstor im Renaissanceteil des Schlosses.
Einige Jahrhunderte später verbrachte Kaiserin Elisabeth auf ihrem Weg nach Wien, den sie als junge Braut von Kaiser Franz Josef antrat, eine Nacht in Linz und zwar im alten Landhaus. Es war ihre Brautfahrt, die mit der Vermählung in Wien enden sollte.
Auch Persönlichkeiten der Kunst und Wissenschaften beehrten Linz mit ihrer längeren oder kürzeren Anwesenheit:
Johannes Kepler, der berühmte Mathematiker und Astronom, wohnte hier vier Jahre lang und arbeitete hier an seinen wissenschaftlichen Thesen. Nicht umsonst trägt die recht junge Universität den Namen dieses Wissenschaftlers!
Und Wolfgang Amadeus Mozart wohnte hier auch für mehrer Male. Noch mehr Namen gefällig? Ich glaube, das reicht für's erste. :-)
Ein Stadtbummel lohnt sich auf alle Fälle, denn die Altstadt von Linz ist wider Erwarten sehr malerisch.
Im Zentrum liegt der Hauptplatz, laut Brockhauslexikon einer der schönsten Saalplätze Europas. Ehemals gotische und dann barockisierte Bürgerhäuser stehen hier Giebel an Giebel fast in einer Linie und geben dem Platz den Eindruck eines geschlossenen Raumes. Auch das Alte Rathaus findet man hier, einen gotischen Bau mit einer alten astronomischen Uhr. Die Pestsäule - ein Relikt aus einer Zeit, in der Epidemien Millionen von Menschen in ganz Europa dahinrafften - erhebt sich direkt in der Mitte des Hauptplatzes in ihrer barocken Architektur mit vielen Engerln und Wolken, typisch Barock einfach.
6. Wo man sich trifft:
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Hauptplatz:
Im Sommer ist der Hauptplatz der Treffpunkt schlechthin. Sehen und gesehen werden - das funktioniert hier besonders gut. Bis spät in die Nacht sitzt man in Straßencafes und beobachtet die Umgebung bei einem leckeren Eis (am besten vom Eissalon "Garda", das sind echte Italiener, die die Kunst des Eismachens wirklich verstehen!) oder einer Tasse Kaffee.
Café Traxelmayr:
Wer stilvoll Kaffee trinken will, sei auf das Cafe Traxelmayr verwiesen, das Traditionskaffeehaus in Linz in der Art eines Altwiener Cafes. Herr Fischer, der Oberkellner, ist hier soetwas wie eine Institution, um ihn kommt keiner herum. Das Jugendstilcafe hat viel Flair und verschiedenartigste Gäste: vom Theaterschauspieler bis zum Pseudo-Promi-Anwalt gibt sich hier alles die Tür in die Hand.
Konditorei Jindrak:
Für Naschkatzen ist der "Jindrak" das gefundene Mekka. In der Herrnstraße platziert bietet dieser Konditor Süßes von A bis Z. Wer schon einmal in Linz ist, muß auch unbedingt die Linzer Torte probieren, eine süße Köstlichkeit aus Nußteig mit Marmeladenschicht und Teiggitter darüber.
Etagenbeisl:
Und weil wir gerade beim Essen sind: die oberösterreichische Küche ist vielfältig und schmackhaft. Einen besonders guten Querschnitt durch lokale Gaumenfreuden bietet das "Etagenbeisl" in der Domgasse (gleich gegenüber vom Alten Dom - übrigens auch sehenswert wegen der Altomonte-Bilder), das bis 2 Uhr warme Küche hat. Egal ob Krautfleckerl, frischer Kartoffelkäse oder sonst eine oberösterreichische Spezialität - hier bekommt man es bestimmt. Das Ambiente im "Etagenbeisl" läßt nicht zu wünschen übrig, "urig" ist da der richtige Ausdruck.
Wer sich die Nächte um die Ohren schlagen will, hat hier jede Menge Möglichkeiten:
Landgraf:
Das ehemals recht altehrwürdige verstaubte Café für Damen biblischen Alters, die hier ihren Nachmittagskaffee nebst Sahnetorte einnahmen, hat sich in eines der In-Lokale dieser Stadt gewandelt. Wer „in“ ist oder es zu sein glaubt, geht ins „Landgraf“. Sehr modern eingerichtet mit tollem Ambiente, immer wieder mit Bildern junger und unbekannter Künstler vollgehängt bietet das „Landgraf“ einen Querschnitt durch alle möglichen Cocktails dieser Welt, die hier nicht schlecht sind. Dazu gibt’s Musik Richtung Café Del Mar und Groove. Ich gehe hauptsächlich wegen der Musik hin, zu der man gut abtanzen kann.
Allerdings, und das ist klarer Nachteil eines In-Lokals, sind die Preise nicht studentenfreundlich.
Sky:
Im obersten Geschoß des Ars Electronica (Museum für elektronische Kunst) steht das Cafe jeden Freitag allen Besuchern offen, für den Rest der Woche nur den Museumsbesuchern. Hohe Glasfronten geben auf drei Seiten den Blick auf Linz frei, auf einer Seite sieht man wunderbar auf die Donau. Das Getränkeangebot ist hier sehr gut, die Preise für die Lage und das Ambiente des „Sky“ sehr moderat.
Septembar:
Diese Bar befindet sich wie das „Marcelli“ und die „Coffeeworld“ im Passage City Center, einem Einkaufszentrum im Zentrum von Linz. Hier verkehren allerdings hautsächlich nur Schikimikis, man wird arrogant von oben bis unten gemustert, wenn man die Bar betritt – also, ich bezweifle, ob sich hier „normale“ Leute wirklich wohlfühlen.
Zum Abtanzen ist die „Septembar“ allerdings ideal. Hier wird die Hitparade rauf- und runtergespielt, allerdings in einer Lautstärke, bei der man sich höchstens mit der Zeichensprache unterhalten kann.
Marcelli:
Die Bar gleich gegenüber der „Septembar“ ist auch nicht gerade toll, besonders wenn Damenabend angesagt ist und frau unter sich sein will. Marcelli, wie ich hörte aus dem Italienischen von „Fleischmarkt“ abgeleitet, macht dem Ruf in diesem Punkt alle Ehre. Hier wird gebraten und gebaggert, was das Zeug hält.
Mein Kommentar: ich geh da nicht hin.
Coffeeworld:
Ganz nett für einen gemütlichen Kaffee und einen langen Tratsch ist die „Coffeeworld“ im 2. Stock des Passage City Centers. Hier gibt es die verschiedensten Kaffeesorten von Brasilien über Argentinien und Chile. Außerdem kommt hier auch der Teetrinker mit einem guten Angebot an unterschiedlichen Teesorten auf seine Kosten.
Papa Joe’s:
Inzwischen hat sich dieses Lokal schon zu einer österreichischen Kette entwickelt. An sich ist es ein mexanikanisches Lokal, das Texmex-Küche und kreolische Speisen bietet. Diese sind zwar lecker, aber trotzdem noch viel zu teuer. Auch Cocktails kann man hier schlürfen. Die sind allerdings wirklich spitze!
Bei Papa Joe’s sitzt man in bequemen Rattansesseln in einem Lokal, das mit bunten Bildern, Vasen, Skulpuren, Polstern, etc. aus Mexiko vollgestopft ist. Ein Besuch lohnt sich, Muchachos!
Easy:
Meine Lieblingscocktailbar hat die besten Cocktails der Stadt! Die Bar selbst ist zwar sehr klein und meistens zum Bersten voll. Wer aber auf GUTE Cocktails Wert legt, wird am „Easy“ nicht vorbeikommen.
Am besten finde ich hier die Daiquiries, die ausnahmslos aus frischem Obst gemacht werden. Das fiese ist, dass man da den Alkohol kaum schmeckt, wer aber zwei davon trinkt, wird ganz schnell auf den promillereichen Boden der Tatsachen zurückgeholt :-).
Cheeese:
Ein gemütliches Studentenlokal nahe dem Stadtzentrum, in dem immer wieder verschiedene Bands und Sänger auftreten. Hier kann man tanzen, reden, flirten, Freunde treffen, sich heillos betrinken oder kleine, leckere Snacks genießen. Besonders zu empfehlen sind die selbstgemachten Burger, die mit McDonalds-Burgern außer dem Namen glücklicherweise NICHTS gemeinsam haben.
Es gibt in Linz eine Unzahl an Lokalen, die ich Euch nicht alle aufzählen möchte, weil dieser Bericht sonst noch zu einem Buch wird. Auf jeden Fall hat das Nightlife der Stadt für jeden etwas zu bieten, genauso wie das kulinarische Angebot, das vor kurzem durch zwei neue italienische Lokale, das „Da Mario“ und das „Da Martino“ (beide köstlich, aber zumindest das „Da Martino“ sehr teuer), ergänzt wurde.
7. Kultur:
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Linz hat mehr zu bieten, als man auf den ersten Blick vermuten möchte. Hier mischt sich Geschichte (wie oben beschrieben) mit Moderne. Unter anderem gibt es hier das Ars Electronica Center, das Museum der Zukunft, das verschiedene Kunstwerke im Zusammenhang mit neuen Medien bietet, sogar ein Cave steht hier, den man natürlich auch besichtigen kann.
Für Musikfreunde steht das Brucknerhaus bereit, ein großes Glasgebäude direkt am Ufer der Donau gelegen, das laufend Konzerte und große Musiker aller Art bietet. Egal ob Jazz, Klassik, Opern oder Symphonien - der Musikfreund findet hier alles.
Im September - und das ist eines der Highlights - findet in Linz alljährlich die "Linzer Klangwolke" statt. Das sollte sich wirklich niemand entgehen lassen! Jedes Jahr beschäftigt sich diese Veranstaltung mit einem anderen Komponisten: Anton Bruckner ("der Musikant Gottes", wie er immer wieder genannt wird), Joe Zawinul, Carl Orff mit seiner Carmina Burana, um nur einige zu nennen. Mit einer Konzertreihe im Brucknerhaus wird das Musikspektakel eröffnet. Schluß und gleichzeitiger Höhepunkt ist dann die Übertragung eines Konzertes in den Donaupark, wo riesige Lautsprecher dafür sorgen, dass man die Klänge in der ganzen Stadt hört. Dazu gibt es eine überwältigende Lasershow, die auf die Musik abgestimmt ist, verschieden Bilder und Filme, ebenfalls zur Musik passend, werden auf Leinwände projeziert, Schiffe - verschiedenartig dekoriert und beleuchtet und Wasserschifahrer illustrieren die Nachricht der jeweiligen Musikstücke sehr eindrucksvoll. Ein fulminantes Feuerwerk schließt dieses Spektakel ab. Und das Beste daran: Eintritt frei. Was man braucht, ist ein guter Platz, das heißt, man sollte schon relativ früh im Donaupark sein, eine Decke, um sich nicht auf den doch schon etwas feuchten Boden zu setzen und die Liebe zur Musik.
Wer Kabarett, Jazz-, Pop- oder Rockkonzerte liebt, sollte sich schleunigst in den Posthof, Kulturzentrum Nummer zwei in Linz, begeben. Auch die Linzer Tanztage gastieren jährlich dort. Dance companies aus allen Teilen der Welt, Percussion groups oder Kabarett zum Todlachen - in Linz gibt's alles und das zu einem recht vernünftigen Preis.
Zusätzlich werden in den verschiedenen Museen der Stadt (Nordico, Schlossmuseum, Neue Galerie,...) immer wieder Ausstellungen zu allen möglichen Themen gezeigt.
Wer vom Stadtlärm in die ländliche Ruhe will, muß nicht weit fahren. Vom Mühlviertel mit seinem riesigen Netz an Wander- und Reitwegen habe ich schon gesprochen. Südlich der Stadt gibt es aber auch so einiges zu sehen und zu erleben. Egal ob eine Tour durch das Barockstift St. Florian, in dem ich übrigens als Führerin arbeite oder ein Stadtrundgang durch Enns, die älteste Stadt Österreichs (1212 gegründet), in Oberösterreich kommt keine Langeweile auf!
8. Fazit:
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Industriestadt ist eben nicht gleich Industriestadt. Gerade in den letzten Jahren wurde in Linz sehr viel gegen das ehemals schlechte Image getan und wie man sieht, hat sich das auch ausgezahlt. Linz mausert sich immer mehr zu einer interessanten und modernen Stadt.
Wer mir das nicht glaubt und beim nächsten Mal Österreichurlaub Lust hat, Linz kennenzulernen, kann mir gerne ein Mail schreiben - damit ist Euch schon mal eine ordentliche Stadtführung sicher ;-)!
Noch eine persönliche Bemerkung: wer aufgrund der vielen Jahreszahlen und geschichtlichen Fakten glaubt, ich hätte aus einem Reiseführer abgeschrieben, ist auf dem Holzweg. Ich war vier Jahre lang Reiseleiterin und liebe Geschichte. Da ist es naheliegend, dass ich mich auch mit meiner Heimatstadt beschäftigt habe. weiterlesen schließen
Informationen
Die Erfahrungsberichte in den einzelnen Kategorien stellen keine Meinungsäußerung der Yopi GmbH dar, sondern geben ausschließlich die Ansicht des jeweiligen Verfassers wieder. Beachten Sie weiter, dass bei Medikamenten außerdem gilt: Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
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