Lissabon Testberichte
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Pro & Kontra
Vorteile
- wunderschöne Stadt in herrlicher Lage, viele Sehenswürdigkeiten, viele Cafes und Restaurants, die Nähe zum Meer u.v.m.
- Sehr Inspirierend
- erinnert an San Francisco
- viele Sehenswürdigkeiten
- die Kirsche auf dem Sahnehäubchen
Nachteile / Kritik
- Lissabon kann süchtig machen
- Kein reines Strandurlaubs-Klima
- ist halt eine Großstadt
- nichts
- nichts
Tests und Erfahrungsberichte
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Die Alfama
5Pro:
viele Sehenswürdigkeiten
Kontra:
nichts
Empfehlung:
Ja
Hallo zusammen,
heute möchte ich euch mal etwas über Lissabon erzählen. Ich habe mir in Lissabon die Alfama angesehen. Dies ist eine der ältesten Stadtviertel von Lissabon. Es gibt keine breiten Strassen dort, sondern nur enge Gassen, die man am besten mit dem Fahrrad durchqueren kann. Obwohl ich sagen muss, besser wäre zu Fuß, da die Gassen mit Pflastersteine gepflastert worden sind. Man hat überall verwinkelte Wege und oft kommt man auf kleine Plätze, die sehen dann wie normale Hinterhofe aus.
Was mir auch gefallen hat, aber auch ziemlich beängstigt hat, sind die steilen Treppen, die man dort überall hat. Der Stil ist arabischen Ursprungs.
Mir hat besonders der altertümliche Flair gefallen. Die Menschen kennen sich alle und haben keine Angst vor Einbrechern, den die meisten Türen stehen dort immer offen. Man hat an den alten Hausen Wäscheleinen gespannt, die wie mit einem Flaschenzug bedienet wird. Das fand ich voll genial.
In Alfama gibt es sehr viele Restaurants, die immer voll waren. Es riecht ziemlich nach Fisch dort, aber nicht unangenehm. Besonders haben mir die Rotweintabernen gefallen. Es gibt dort eine Menge von dort mit ausgezeichneten herben Weinen. Liebliche bekommt man zwar auch, aber nicht ganz so viele. Die Portugiesen bevorzugen Herbere weine habe ich festgestellt.
In diesem Stadtteil befindet sich auch das Museum Casa do Fado e da Guitarra Portuguesa.. Dieses Museum habe ich auch besichtigt. Es hat Montags bis Sonntags von 10-13 und 14-17.30 Uhr auf. Es handelt einzigallein von Fado. Vom Instrumentenbau, bis hin zu Fado im Radio und Fernsehen. Es zeigt berühmte Fadistas. Sehr schön ist das Fado Lokal. Man hat es altertümlich eingerichtet und man bekommt eine Filmvorführung dort zu sehen.
Eine weitere Sehenswürdigkeit ist dort die Barockkirche: Igreja de Santo Estevao. Diese Kirche ist sehr prachtvoll. Man hat überall Mamor, dazu Kacheln die Muster ergeben und sehr viele Holzschnitzereien. Sie wurde damals nach einem Erdbeben komplett neu aufgebaut. Echt toll.
Was ihr Euch auf jeden Fall in der Alfama ansehen sollt ist die St. Georgs Burg auf Portugisisch genannt: Castelo de Sao Jorge. Diese Burg wurde von den Römern gebaut. Die Westgoten und die Mauren haben dann später die Burg eingenommen. Es wurde ständig umgebaut und sehr viele Jahre haben dort die portugisischen Könige dort gewohnt. Hinter dem Haupteingang steht eine Statue aus Bronze von dem König D. Alfonso Henriques. Dieser hatte zehn Wehrtümer und einen Wall damals errichtet.
Von dem Aussichtspunkt Miradouro de Santa Luzia kann man über die Alfama sehen. Man hat auf das dortige Kloster eine schöne Sicht. Der kleine angelegte Park ist immer voll und auf den Bänken ist nie Platz, da muss man schon auf der Wiese Platz nehmen. Leider hatte ich keine Zeit mehr, mir das Kloster anzusehen, aber bei meinem nächsten Lissabonbesuch werde ich es mir ansehen.
Die Alfama ist echt sehenswert. Durch den Tourismus wurden viele Häuser restauriert. Schaut mal dort rein. weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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anonym, 19.02.2007, 19:52 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
LG Damaris :-)
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Von der Schönen am Tejo
Pro:
wunderschöne Stadt in herrlicher Lage, viele Sehenswürdigkeiten, viele Cafes und Restaurants, die Nähe zum Meer u.v.m.
Kontra:
Lissabon kann süchtig machen
Empfehlung:
Ja
LISSABON ist für mich die schönste Stadt Europas, seit ich die "Schöne am Tejo" vor einigen Jahren erstmals besucht habe. Hier einige Tipps für Lissabon-Besucher:
Der schönste Blick über die Stadt
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Die schönste Aussicht genießt man von der weitläufigen Festungsanlage "Castelo de Sao Jorge", die auf einem 110 m hohen Hügel liegt und einen phantastischen Ausblick auf Lissabon und den Tejo bietet. Der etwas beschwerliche Aufstieg über holpriges Kopfsteinpflaster lohnt sich in jedem Fall. In dem ehemaligen Königspalast gibt es ein schönes, leider etwas teures Restaurant mit alten Gewölben und Kacheln sowie einer Aussichtsterrrasse mit grandiosem Blick über die Stadt. Leider muß man für die schöne Aussicht inzwischen 3,50 Euro bezahlen, bis vor kurzem war der sensationelle Blick auf ganz Lissabon noch kostenlos zu haben. Eine gute und zudem kostenlose Aussicht hat man auch vom "Miradouro de Santa Luzia" im Stadtteil Alfama, nicht weit entfernt vom Kastell.
Mit dem Aufzug ganz nach oben
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Der urigste Aufzug ist der "Elevador de Santa Justa", mit dem man von der Unterstadt in die Oberstadt gelangt. Die frei stehende Stahlkonstruktion aus dem Jahr 1901 bewältigt einen Höhenunterschied von immerhin 32 Metern. Warnung für empfindsame Gemüter: Am Eingang riecht es manchmal etwas streng ... Dafür gibt es oben ein Cafe mit herrlichem Ausblick auf Lissabon. Das Ticket kauft man direkt bei der Fahrkartenverkaufsstelle der Verkehrsgesellschaft "Carris" am unteren Ein- bzw. Ausgang. Kostenpunkt: rund 2 Euro!
Wo die Lissaboner wohnen
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Das älteste Stadtviertel ist die Alfama, ein Stadtteil mit vielen Gassen, Winkeln, Treppen und jeder Menge Atmosphäre. Hier lebt das authentische Lissabon. Unbedingt mit der Straßenbahn-Linie 28 hinfahren (siehe weiter unten) oder zu Fuß erkunden! Achtung: Mit hohen Absätzen oder unbequemen Schuhen macht's deutlich weniger Spaß!
Die Fahrt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln
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Das günstigste Ticket ist die Tageskarte (erhältlich am Fahrkartenautomaten, Preis aktuell 1,40 Euro) oder der Touristen-Pass (passes turistico) für 4 oder 7 Tage, die auch zur Nutzung der modernen und sicheren Metro berechtigen. Für den Touristen-Pass benötigt man übrigens den Reisepass. Weniger empfehlenswert, da zu teuer und nur an wenigen Verkaufsstellen erhältlich, ist die "Lisboa Card", die zusätzlich freien oder verbilligten Eintritt in zahlreiche Museen und Sehenswürdigkeiten gewährt. In den meisten Fällen nutzt man die teure Karte gar nicht aus. Bei mir hat sich der Kauf jedenfalls noch nie gelohnt, da ich in Lissabon inzwischen alle wichtigen Museum besucht habe.
Die berühmte Linie 28
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Das amüsanteste Verkehrsmittel ist die uralte elektrische Straßenbahn aus dem Jahr 1901. Die berühmte (Touristen-)Linie 28 mit Endpunkt "Largo da Graca" in der Alfama zwängt sich mit quietschenden Bremsen durch engste Gassen und schnauft in gemächlichem Tempo die Hänge hoch. Ein echtes Erlebnis! Einsteigen sollte man am besten am Platz "Martim Moniz" direkt gegenüber dem 4-Sterne-Hotel "Mundial", das mit seinen insgesamt 9 Stockwerken nicht zu übersehen ist. Wenn man Glück hat, stimmt ein Einheimischer den "fado" (landestypischer Gesang) an und der ganze Waggon singt mit. So etwas gibt es nur in Lissabon!
Mein Lieblings-Cafe in Lissabon
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Den leckersten Kuchen (und das ist jetzt wirklich ein Geheimtipp von mir!) gibt es im eleganten "Cafe Suica" direkt am lebhaften "Rossio", dem Stadtzentrum Lissabons. Die Törtchen und pikanten Gebäckstücke (oft aus Blätterteig) sind immer superfrisch, munden extrem gut und kosten meist nur 1 Euro. Eine "bica" (= Espresso) ist für 70 Cent zu haben. In dem ruhigen Cafe mit den originellen Obern kann man sich prima vom Touristen-Stress erholen und anschließend noch ein paar von den kulinarischen Köstlichkeiten mit nach Hause nehmen. Meiden sollte man lediglich die Mittagszeit, da sowohl das Cafe als auch die beiden Sonnenterrassen um diese Zeit oft überfüllt sind.
Meine besondere Empfehlung: die vielen "Pastelarias"
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Architektonisch besonders empfehlenswert: das 1906 erbaute Jugendstil-Cafe "Brasileira" am "Largo do Chiado", das etwas teurer und meistens voll von Touristen ist. Daneben gibt es eine Vielzahl von "Pastelarias", die gutes Gebäck und leckere Kuchen anbieten. Da fällt die Auswahl schwer. Wer keinen Touristenrummel mag, sollte lieber eines der weniger bekannten Cafes besuchen, von denen es in Lissabon jede Menge gibt.
Der schönste Markt in Lissabon
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Der interessanteste Markt Lissabons ist der "Mercado da Ribeira Nova" gegenüber dem Bahnhof "Cais do Sodre". Hier gibt es ein überwältigendes Angebot an Obst, Gemüse, Blumen, Fleisch, Käse und vor allem Fisch zu günstigen Preisen mit viel Marktflair. In der nahen Umgebung finden sich viele Imbissstuben und Restaurants, in denen man gut und preiswert essen kann.
Shopping ohne Ende
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Die vielfältigsten Einkaufsmöglichkeiten bieten die großen Shopping-Center wie das "Colombo", das auch die Lissaboner mit Kind und Kegel sehr gern besuchen. Meistens ist bis Mitternacht geöffnet; es gibt zahlreiche Restaurants mit internationaler Küche, Cafes, Kinos etc., außerdem über 400 Läden und Geschäfte. Hier erledigt man nicht nur seine Einkäufe, sondern flaniert und genießt den Trubel. Sehr empfehlenswert ist auch das "CC Vasco da Gama" auf dem früheren EXPO-Gelände mit rund 160 Läden und 35 Restaurants. Es ist nicht ganz so unübersichtlich wie das "Colombo" und wer vom Einkaufen genug hat, kann einen kleinen Ausflug auf das nahegelegene EXPO-Gelände oder ins "Ozeanarium" machen.
Der günstigste Discounter für alle Sparfüchse
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Der preisgünstigste Discounter heisst "Mini Preco" und ist in Lissabon in allen Stadtteilen zu finden. In den schmucklosen Läden gibt es preiswerten (und guten) portugiesischen Wein, leckere spanische Salami und Flan (ein Dessert), daneben natürlich alle Waren des täglichen Bedarfs. Sehr empfehlenswert ist die Cola der Hausmarke "Best", die nur ein Drittel der normalen "Coca Cola" kostet und meiner Meinung nach genauso gut schmeckt. Wer sich für Naturschwämme aus Portugal interessiert, sollte sich ebenfalls in dieses Geschäft begeben. Der Einkauf bei "Mini Preco" ist mindestens so kultig wie der bei Aldi und Lidl. Wegen der sehr günstigen Preise ist "Mini Preco" vor allem für den kleinen Geldbeutel geeignet.
Ich hoffe, daß ich allen an Lissabon Interessierten mit diesen Tipps, die auf vielen Besuchen in der portugiesischen Hauptstadt basieren, weiterhelfen konnte und wünsche beim Besuch Lissabons viel Spaß! (c)Dr.ClaudiaDezember2003ciao.com/September2005yopi.de weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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Wenn ich Prinzessin wäre ....
Pro:
die Kirsche auf dem Sahnehäubchen
Kontra:
nichts
Empfehlung:
Ja
... dann kehrte ich hier ein – im Lapa Palace oder auch Da Lapa genannt in der Rua Bandeira in Lissabon. Ein Traum wurde wahr. Ich erwartete bei meinem Aufenthalt, dass Richard Gere zur Tür reinkommt und mir das Badewasser einläßt. Auch suchte ich verzweifelt nach einer Erbse, die meinen Rücken quälte, doch nein, absolut perfekt! Soviel vorab, wer es nun genauer wissen möchte, hier bleiben!
~~Lage des Hotels~~
Ca. 12 km vom Flughafen entfernt, erreicht man das Lapa Palace mit dem Taxi für rund 9,00 Euro innerhalb einer viertel Stunde. Man fährt durch die engen Gassen des Konsulaten- und Botschaftsviertels, einen der zahlreichen Hügel hinauf. Schräg eingebogen und schon steht der Wagen vor dem imposanten Palastbau.
Möchte man die Stadt erkunden, ist dies ein optimaler Ausgangspunkt. Zu Fuß sind es bergab nur 3 Minuten bis zur nächsten Bushaltestelle. Der dort haltende Bus fährt bis zur Rua Augusta, der Fußgängerzone, durch. Ein Fuß“marsch“ von rund 20 Minuten bringt einem direkt am Ufer des Tejos aber ebenfalls dorthin.
Die abendliche Rückkehr ins Hotel geht einerseits per Taxi (rund 5 Euro) oder auch per pedes. Im Lapa Viertel ist es absolut sicher und man braucht auch bei Dunkelheit keine Angst zu verspüren.
Wenn ihr Euch dann auf dem Balkon noch die Sterne ansehen wollt, werdet ihr einen beleuchteten Pool, eine berauschende Gartenanlage mit imposanten Wasserfall als ersten erblicken. Hebt ihr dann den Kopf schweift euer Blick über die Dächer Lissabons bis hin zum Fluß. Wer da noch Sterne sehen möchte ...
~~Ausstattung~~
Oh, Gott, wieviel Zeit habt ihr? Wo fange ich an? Am besten ganz sachlich in der Hotelhalle nach dem Betreten des Hotels. ;-)
Das Hotel im Kolonialstil gebaut, hat eine große in champagner-farbenen Marmor gehaltene Eingangshalle. Beige Sofas laden zum Verweilen ein und Kachelbilder an den Wänden, die sogenannten Azulejos, bieten immer wieder „Hingucker“.
Die Konferenzräume im Lapa Palace differieren zwischen einzigartigem Kolonialstil und Prakmatismus. Kronleuchter, Deckengemälde, rauschende Vorhänge lenken davon ab, dass die Knöchel im Teppichboden verschwinden.
Das Restaurant und die Bar sind erstklassig ausgestattet und man merkt sofort, dass hier Genuß und Entspannung im Vordergrund stehen.
Wellness-Einrichtungen sowie Hallenbad sind ein Traum und man sollte es unbedingt probieren.
~~Zimmerausstattung~~
Bitte gestattet mir dieses Unterkapitel, denn es muß einfach separat aufgeführt werden. Die Zimmer sind sehr (!) geräumig. Ein großer Flur mit beleuchtetem Kleiderschrank, in dem sich ausreichend Bügel befinden. Platz generell sowieso. Ein Safe sowie Foen sind ebenso dort zu finden. Gegenüber gleich ein Mannshoher Spiegel. Von dort geht es gleich in Bad.
Ja, das Bad – grauer Marmor mit klassischen weiß-blauen Kachelbildern. Dusche UND Badewanne sind so gepflegt als stünde man in einem Geschäft für Badausstattung und niemand hätte es bereits genutzt. Bidet und Toilette bieten genug Raum, so daß nicht auch ein 2 m Mann nicht die Knie stößt. Die zwei (2!) Waschbecken sind in dem marmornen Waschtisch versenkt. Zahlreiche Fläschchen und Tiegelchen sollen die Körperpflege vereinfachen. Zitronenkörperöl, Badeschaum, Duschgel, Shampoo, Bodylotion – alles vorhanden. Von Wattepads, Wattestäbchen, Kamm, Nagelpfeile, Kleenex und Nähzeug ganz zu schweigen, alles fein angerichtet auf erlesenem Porzellan. Handtücher und Spiegel gibt es soviele, dass man beide Hände zum Abzählen benötigt ...
Weiter in den Wohnraum erblickt man einen großen Fernsehschrank in dunklem Massivholz inkl. Kühlschrank für die gut ausgestattete Minibar, in der es das Wasser „complimentary“ gibt, sprich: kostenfrei.
Neben diesem Schrank befindet sich die Sitzgruppe mit zwei gemütlichen Sessel, einem kleinen runden Tisch, auf dem eine 0,5 l Flasche 10 Jahre alter Portwein bereitgestellt ist, daneben gleich die Nougat-Pralinés im gleichen Porzellanschälchen, wie die Seife im Bad. Alles selbstverständlich wieder „complimentary“. Ja, da lassen wir es uns doch mal gutgehen!
Das Bett misst 1,80 m x 2.00 m und ist mit vier Kissen sowie einer riesigen mit einem Bettlaken eingeschlagenen cremefarbenen Decke ausgestattet. Kissen gibt es übrigens auf Anforderung auch für Allergiker, mit Lavendel- oder Zitronenaroma, für Rückenkranke, etc. Insgesamt stehen 8 verschieden Kissen zur Verfügung. Die Matratze hat keine „Popo-Kuhlen“ und tat meinem Rücken wirklich gut. Rechts und links Telefon, sowie Block und Bleistift.
Mit gemäßigtem Abstand zum Bett findet man den Schreibtisch inkl. Internet-Anschluß sowie wieder Schreibutensilien und den neuesten Zeitschriften in Muttersprache des Gastes.
Der Teppichboden ist sehr gut gepflegt, so dass man auf die Frotteeschlappen des Hotels auch mal verzichten kann, wenn man im hotel-eigenen Bademantel verschlafen durch die zeitweisen vier Wände tapst.
~~Service~~
Ich bin viel herum gekommen, doch so etwas habe ich noch nie erlebt! Das Personal ist sehr offen und freundlich, in einer Art und Weise, dass man sich wirklich fast wie zuhause fühlt – nur besser. Es gibt dort nichts aufgesetztes oder extrem freundlich heraus gequältes. Es ist natürlich und nett. Ein Beispiel für alle, die tatsächlich „Pretty Woman“ kennen. Erinnert ihr euch an die Szene als am Anfang Erdbeeren und Champagner aufs Zimmer geliefert werden und Julia Roberts das Trinkgeld vergißt? Als der Page peinlich lange auf seinen Obulus gewartet hat? Ähnlich wie Julia fühlte ich mich als mein Page mir die Funktionalitäten des Zimmers erklärte, ich jedoch nur einen 50 Euro Schein im Portemonnaie hatte. Er allerdings fuhr fort, als ich mich entschuldigte, mit den Worten „I´m just doing my job“, sprich „ich mach nur meine Arbeit“. Diese Situation hatte nichts peinliches, es war so als hätte Mutti mir gesagt, dass alles in Ordnung ist. Fabelhaft!
Als ich dann abends in mein Zimmer kam, brannte Licht. Klar, der Night-Service war da. Kenne ich, Bett aufschlagen und solche Sachen. Aber in diesem Fall, ergänzte sich der Service durch ein Fußmatte vor dem Bett mit bereit gestellten Schlappen. Auf dem zurückgeschlagenen Bett konnte ich einen Breif mit dem Wunsch zu süssen Träumen sowie den Wetterbericht für den nächsten Tag lesen. Daneben gleich die Bestellung für das Frühstück, bei dem der Room-Service ebenfalls im Zimmerpreis enthalten war. Diese mit der Bitte doch die Bestellung bis 4 Uhr morgens von aussen an die Zimmertür zu hängen.
Das Frühstück kam am nächsten Tag hereingerollt, von einem netten Pagen, der mir die Vorhänge aufzog und vorschlug auf dem Balkon zu frühstücken.
Der Service ist einmalig, egal welcher Bereich des Hotels betroffen ist. Sei es der Barmann, der Kellner, die Pagen, die Rezeption, das Zimmermädchen – alles kompetent und freundlich, doch vor allem mit Spaß in ihrem Job tätig.
~~Fazit~~
Ein einmaliges Erlebnis, welches absolut seinen Preis wert ist. Ich habe 245 Euro pro Nacht gezahlt, doch während der heißen Sommermonate bietet das klimatisierte Hotel Sonderpreise an, da es an Gästen mangelt. Der Service bringt das Hotel zum Leben, das Ambiente unterstreicht dies nur auf gefällige Art und Weise. Ein Rundum-Wohlfühl-Urlaub, den man sich inmitten von Lissabon ruhig mal gönnen darf. weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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Das San Francisco Europas
13.06.2004, 16:20 Uhr von
LosGatos
Seit Ende 2000 schreibe ich Beiträge in Meinungsforen, derzeit hauptsächlich bei Ciao und Yopi (ü...Pro:
erinnert an San Francisco
Kontra:
ist halt eine Großstadt
Empfehlung:
Ja
Unsere Reise auf die Azoren brachte es mit sich, dass wir in Lissabon übernachten mussten. Wenn schon, denn schon, sagten wir uns, dann bleiben wir doch gleich 2 Nächte und nutzen den zusätzlichen Tag, um uns Lissabon anzusehen und zu schauen, ob es im Westen mittlerweile doch was Neues gibt.
Immerhin war ich im Jahre 1986 im Rahmen einer vom Reiseveranstalter angebotenen 2-tägigen Bustour von der Algarve aus schon einmal in Lissabon gewesen. Und um ehrlich zu sein, hatte es mich damals gar nicht so sehr beeindruckt. Und das hatte im wesentlichen 2 Gründe. Zum einen war es damals unerträglich heiß, so zwischen 35 und 40 °C, was die Unternehmungslust ziemlich dämpfte. Und zum anderen lag es daran, dass wir in einer Reisegruppe unterwegs waren. Dieses Mal hatte ich, wie so oft bei Städtereisen, den Marco Polo als Reiseführer dabei. Und unter seinen „Bloß nicht“-Tipps rät der ausdrücklich davon ab, nach Lissabon eine Gruppenreise zu machen. Denn dann würde man in die billigsten und schlechtesten Restaurants geführt werden und man bekäme „Pseudo“-Fado-Aufführungen geboten. Und genauso war es damals. Dafür hatten wir, wie sich herausstellen sollte, die schönsten Stellen Lissabons gar nicht gesehen. Mit anderen Worten, meine anfängliche Skepsis, einen Urlaubstag für Lissabon zu opfern, war dieses Mal nicht gerechtfertigt, wie sich bald zeigen würde. Aber der Reihe nach.
Als wir an einem Sonnabend mittags die TAP-Maschine in München nehmen, sind wir gut 2 Stunden später am Flughafen in Lissabon, wobei wir wegen des Zeitzonenwechsels noch eine Stunde gewonnen haben. Hier steigen wir in ein Taxi und ich teste gleich meine aus dem Reiseführer erworbenen Portugiesisch-Kenntnisse „Boa tarde. Para o hotel Miraparque, por favor.“ Dieses Hotel hatte ich bereits Wochen vorher über www.hrs.de reserviert. Auswahlkriterien waren halbwegs zentrale Lage und ein günstiger Preis (56,10 EUR pro Doppelzimmer inkl. Frühstück). Die Fahrt dauert 15-20 Minuten, und dafür zahlen wir 13 EUR. Mit unserer Reservierung ist alles in Ordnung. Nachdem wir unser Zimmer bezogen haben, ziehen wir nach einer kurzen Verschnaufpause in die Innenstadt. Dabei müssen wir im Wesentlichen nur die langgezogene Avenida da Liberdade hinunterlaufen. In der Altstadt erblicken wir durch eine Seitenstraße eines der vielen Wahrzeichen Lissabons, den Elevador de Santa Justa, der einst gebaut wurde, um die Unterstadt (Baixa) mit dem Chiado-Viertel zu verbinden. Denn in Lissabon geht es ständig bergauf und bergab. Kein Wunder, schließlich wurde die Stadt auf 7 Hügeln erbaut. Deshalb gibt es Aufzüge und kleine Straßenbahnen als Verkehrsmittel. Es erinnert gleich so vieles an meine Lieblingsstadt San Francisco. Heute ist der Elevador de Santa Justa eine reine Touristen-Attraktion. Unten zahlt man seinen Eintritt, der dem Preis eines Bustickets entspricht (damals 1 EUR pro Richtung, man lässt es sich also gut bezahlen). Dabei wird der Fahrstuhl keineswegs mit Fahrgästen vollgestopft, max. 20 Personen können mitfahren. 32m höher führt der Ausstieg lediglich auf eine kleine Plattform mit angeschlossenem Café, der Zugang zum höhergelegenen Stadtteil wurde stillgelegt. Dafür hat man von hier schon einen schönen Ausblick auf weite Teile Lissabons. Vom Chiado-Viertel blickt man hinüber auf das hochgelegene Castelo de São Jorge, zur rechten sieht man den breiten Strom Rio Tejo (sprich: Teschu), der als Tajo aus Spanien kommt und in Lissabon in den Atlantik mündet. Dieser Fluss bringt viel Gutes, denn Lissabon ist die Stadt des guten Wasser, so jedenfalls der Name, der seinen Ursprung in der Zeit der Besetzung durch die Römer hat (1200 v. Chr.): Aus Lix bona wurde Lisboa (Sprich: Lischboa). Heute leben hier gut 500.000 Menschen, in der unmittelbaren Umgebung jedoch nochmals so viele.
Wieder in der Unterstadt, werden wir ein paar Straßen weiter Zeuge eines tragischen Unfalls. Während wir an einer Ampel warten, höre ich plötzlich nur einen entsetzlichen Knall und sehe, wie ein alter Mann, der wohl unvorsichtig hinter einem Wagen verdeckt die Straße überqueren wollte, von einem mit überhöhter Geschwindigkeit herannahenden Auto erfasst und durch die Luft geschleudert wird und schließlich mit dem Kopf auf dem Bürgersteig aufschlägt. Viele Menschen rennen aufgeregt zur Unfallstelle. Völlig konsterniert gehen wir weiter und sehen wie in der nächsten Straße offensichtlich ein Film gedreht wird. Da wir auch nach 10-15 Minuten noch keinen Rettungswagen hören, halten wir es für möglich, dass der Unfall auch zum Film gehört und ein Stunt ist. Auf dem Rückweg gehen wir noch mal an der Unfallstelle vorbei. Doch unsere Hoffnung, dass es sich um kein Unglück handelt, bestätigt sich nicht. Erst jetzt kommt nach ca. 20 Minuten der Rettungswagen. Zum Glück zeigt der Verletzte noch Lebenszeichen, während der Unfallfahrer natürlich völlig fertig mit der Welt ist.
Der Appetit ist uns erst mal vergangen, so gehen wir noch ein bisschen durch die Straßen, bevor wir uns doch entschließen, zu Abend zu essen. In der Rua dos Correeiros finden wir Restaurant neben Restaurant, die hier auch auf Touristen aus sind, denn die Speisekarten sind stets mehrsprachig und meist steht ein „animierender“ Kellner vor der Tür. Neben Bacalhau (Kabeljau) und Lulas (Tintenfisch) gibt es in Lissabon vor allem Sardinhas (Sardinen), zu denen man Rotwein trinkt und die man stilecht mit der Hand isst. Ich habe allerdings den Eindruck, dass die Sardinen hier regelrecht in Salz gewendet wurden. Für meinen Geschmack sind sie jedenfalls deutlich zu stark gewürzt. Nach dem Essen, für das wir insgesamt etwa 30 EUR bezahlen, machen wir uns langsam zu Fuß zurück zum Hotel.
Nachdem wir an unserem ersten Tag in Lissabon einige Regentropfen abbekommen hatten, erwartet uns tagsdarauf am letzten Februartag prächtiges sonniges Wetter. Es ist nicht übermäßig warm, so um die 12 °C, aber nach Regen sieht es heute nicht aus.
So beschließen wir nach dem Frühstück, das Castelo de São Jorge zu besuchen, das hoch über der Stadt gelegen ist und einen prächtigen Ausblick über die Stadt der 7 Hügel verspricht. Um nicht den ganzen Tag zu Fuß unterwegs zu sein, steigen wir in einen der zahlreichen Linienbusse, die in Hotelnähe abfahren und einen ins Zentrum bringen. An der Station Rosso steigen wir aus und begeben uns zu einer Haltestelle der Trambahnlinien („Electrico“). Denn erstens geht es ja zur Burg ziemlich steil hinauf und zum anderen gehört so eine Fahrt mit der Electrico durch die engen Gassen zu Lissabon wie eine Cable Car- Fahrt zu San Francisco. Eigentlich gehe ich davon aus, dass mein Busticket für diese Weiterfahrt noch Gültigkeit hat, doch der Trambahnfahrer ist anderer Meinung. Echte Sorgen haben jedoch 2 deutsche Touristen, von denen die Ehefrau plötzlich ihren Geldbeutel vermisst. Vor Taschendieben in öffentlichen Verkehrsmitteln wird hier (auch in den Verkehrsmitteln selbst per Hinweisschild) ausdrücklich gewarnt. In diesem Fall dürfte der Dame der Geldbeutel beim Warten an der Haltestelle abhanden gekommen sein. Teilweise sind die Busse in Lissabon wirklich gestopft voll. Da sollte man sich dann tatsächlich überlegen, ob man sich da noch hineinquetscht, zumal der nächste Bus meist nicht lange auf sich warten lässt. Wer jedenfalls einmal mit der Electrico durch die schmalen Straßen gekurvt ist, wird sich gleich in Lissabon verlieben. Das schöne Wetter tut natürlich ein übriges. Leider war mir dieses Erlebnis wie überhaupt der Besuch des Castelo de São Jorge 18 Jahre vorher versagt geblieben. Sonst hätte ich ganz andere Erinnerungen an Lissabon mitgebracht.
An der Station Miradouro Santa Luzia steigen wir aus und gehen den Rest zu Fuß weiter. Wir bleiben ein Weilchen hier oben, genießen die wahrlich herrliche Aussicht nach allen Seiten und schießen natürlich viele Fotos. Auch die Festungsmauern bleiben vor uns nicht verschont. An diesem ersten Märztag sind hier schon einige Touristen unterwegs. Dabei habe ich den Eindruck gewonnen, dass, was Städtereisen angehen, die Italiener mittlerweile Reiseweltmeister sind. Der Eintritt hier oben ist übrigens kostenlos. Eine Camera Obscura mit Lissabon Panorama kann man leider nur vom 15.3.-15.9. besichtigen (hier wäre allerdings ein Obulus zu entrichten), so dass uns dieses Spektakulum, wie ich es in ähnlicher Weise in 2002 in Edinburgh erleben konnte, verwehrt bleibt. Und später beim Abstieg hören wir aus einem Haus auch Fado-Klänge, jene Art portugiesischer Volksmusik, die selten lustig ist, sondern oft schwerfällige Klagegesänge darstellt. Aber der Augenblick lässt mich auch diese Musik genießen. Natürlich wollen wir es uns nicht nehmen lassen, die verwinkelten Gassen nochmals richtig auszukosten, deshalb gehen wir zu Fuß zurück. Dabei machen wir einen Abstecher in das Viertel Alfama, angeblich ein Armenviertel, aber keineswegs eines von den Slums vieler Großstädte, in denen man als Besucher Angst haben muss. Im Gegenteil, an einem kleinen Laden bleiben wir stehen, um etwas Obst zu kaufen. Wir bedienen uns selbst, nur ist weit und breit kein Verkäufer sichtbar, während der Laden offen steht. Man hat hier offenbar keine Angst vor Diebstahl, vielleicht gemäß des Mottos „Einem nackten Mann kann man nicht in die Tasche greifen“. Nach 10-15 Minuten beschließen wir weiterzuziehen und lassen die Tüte mit der Ware vor dem Laden liegen. Da kommt uns plötzlich die Ladenbesitzerin entgegen, sie sieht die Tüte vor ihrem Laden, sie hält sie hoch und sieht uns lachend und fragend an, ob die von uns sei. Irgendwie haben wir den Eindruck, dass hier glückliche Menschen leben. Wir nehmen die Tüte mit dem Obst wieder in Empfang und zahlen dafür 50 Cent. Dann schlendern wir durch die Gässchen weiter. Hier spielt sich das typisch südländische Leben ab, mit über die Straße gespannten Wäscheleinen. D.h. an diesem Sonntagvormittag hat sich das Leben wohl mehr zurückgezogen, der Stadtteil wirkt eher ausgestorben. Es empfiehlt sich hier, nicht zu dicht an den Häusern lang zu gehen, denn unter dem Dach entleert gerade eine Taube ihr Nest und lässt eine größere Ladung „Fallobst“ hernieder. Immerhin stehe ich noch einen Meter weg. Glück gehabt. Auch diesen Stadtteil, der sich auch aufmacht, ein Künstlerviertel zu werden, werden wir in guter Erinnerung behalten.
Mittlerweile haben wir Alfama verlassen und das Ufer des Tejo erreicht. Wir beschließen, ein weiteres Wahrzeichen Lissabons aufzusuchen, den Torre de Belém. Da der doch einige Kilometer weiter westwärts am Tejo-Ufer liegt, nehmen wir dazu einen Bus, den wir im Stadtteil Belém verlassen. Dabei fahren wir unter der Brücke des 25. April hindurch, die starke Ähnlichkeit mit der Golden Gate Bridge aufweist. Sie ist über 3 km lang, und am anderen Tejo-Ufer erinnert das Wahrzeichen der Brücke an die Jesus-Figur aus Rio. Lissabon hat also von jedem etwas. Die Brücke wurde zwar schon 1966 gebaut, der Name ist jedoch dem Tag gewidmet, an dem am 25. April 1974 durch eine fast unblutige Revolution eine jahrelange Diktatur beendet wurde. 1998 wurde dann weiter nordöstlich die noch viel längere Ponte Vasco da Gama errichtet.
Bis zum Torre de Belém ist es jedoch noch eine ganze Ecke zu laufen. Dabei passieren wir vorher noch ein riesiges Seefahrerdenkmal („Padrão dos Descobrimentos“), das dem populären Portugiesen Heinrich dem Seefahrer und vielen seiner Anhänger gewidmet ist. Hier kann man mit einem Fahrstuhl bis zur Spitze fahren (Eintritt 2 EUR). Von oben hat man Weitsicht nach allen Seiten und Ansicht einer Weltkarte, die sich unten auf dem mosaikartig gepflasterten Platz befindet. Schließlich erreichen wir auch den Torre de Belém, der vor 500 Jahren gebaut wurde und ursprünglich ganz im Tejo stand, der aber teilweise verlandet ist, so dass man diesen Wachturm heute für 3 EUR besichtigen kann, ohne sich nasse Füße zu holen. Der 35 m hohe Turm, der aufgrund seiner Breite eher niedriger wirkt, ist reichlich verziert und bietet Anlass für so manches Foto.
Leider müssen wir den relativ weiten Weg bis zur Bushaltestelle wieder zurücklaufen, denn in unmittelbarer Nähe des Turmes befindet sich keine Haltestelle. Langsam tun uns jedoch die Füße weh, und besonders LosGatos’ Freundin muss sich etwas abplagen. Wieder im Zentrum angekommen, lassen wir uns erst mal zur Ruhepause in einem Café nieder, wo ich mir ein Gläschen Portwein bestelle. Diesen soll man unter Portugiesen in Lissabon übrigens nicht zu sehr loben, denn er kommt schließlich aus Porto, der großen Rivalin Lissabons (nicht nur im Fußball). Das ist so ähnlich wie in Spanien mit Madrid und Barcelona, um nicht das in Deutschland bekanntere Beispiel Köln / Düsseldorf anzuführen.
Zum Herumlaufen haben wir jetzt nicht mehr viel Lust. Um die Zeit bis zum Abendessen zu überbrücken, fahren wir nur noch mit der Electrico das kurze sehr steile Stück vom Rossio bis in die Oberstadt, um von dort noch einen schönen Ausblick vom Miradouro de S. Pedro zu genießen. Dann treibt uns wirklich der Hunger und wir halten Ausschau, ob nicht einzelne Lokale schon vor 19 Uhr geöffnet haben. Es gibt zwar einige wenige, wo wir auch in eines hineingehen. Allerdings haben wir nicht den Eindruck, dass wir so früh schon willkommen sind. Denn um diese Zeit speisen meist die Inhaber selbst. Wir werden zwar bedient, jedoch die Freundlichkeit haben sie in Lissabon nicht überall erfunden. Hier probiere ich dann auch mal Bacalhau, der jedoch recht trocken und mit vielen rohen Zwiebeln garniert daherkommt, was mir nicht übermäßig zusagt. Es stört mich aber andererseits auch nicht, wenn meine kulinarische Neugier mal nicht so ganz auf ihre Kosten kommt. Denn Leute, die immer nur das bestellen, was sie kennen, sind mir eher suspekt. Nein, dieses Mal waren keine Engländer da, die Chicken mit Pommes Frites aßen.
Zum Schluss haben wir noch ein kleines Erlebnis der unerfreulichen Art. Denn heute würden wir den Weg ins Hotel zu Fuß nicht mehr zurück schaffen. Deshalb steigen wir in das nächstbeste Taxi. Als ich den Namen des Hotels sage, wiederholt der Fahrer den etwas ungläubig. Ich will ihm noch die genaue Adresse sagen, aber LosGatos’ Freundin hat den Braten schneller gerochen. Die erwartete Einnahme von 4 EUR für die relativ kurze Strecke (ca. 1km) ist dem Herrn wohl zu wenig. Also steigen wir wortlos aus und ins nächste Taxi ein, wo wir mehr Glück haben. Ich habe zwar schon oft gehört, dass Taxifahrer auch in Deutschland gelegentlich die Beförderung für zu kurze Strecken ablehnen, erlebt habe ich das heute in Lissabon jedoch weltweit zum ersten Mal.
Boa noite!
Copyright LosGatos
Erstveröffentlichung 2.4.2004
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LISSABON AUS KÜNSTLERISCHER SICHT
Pro:
Sehr Inspirierend
Kontra:
Kein reines Strandurlaubs-Klima
Empfehlung:
Ja
LISSABON ist nicht nur eine der zauberhaftesten Städte Europas, sondern hat durch seine "jüngere" Geschichte ein MUSIKALISCHES power-upgrade durch Portugals Ex-Kolonien erhalten. Neben den uns Mitteleuropäern geläufigen euro-amerikanisierten Musik-Strömungen und neben einer bemerkenswerten Jazz-Szene, tummeln sich hier mozambikanische, angolanische, und cabo-verdianische Musiker.
Die haben echt was auf dem Kasten und ihr Werk klingt inspirierend anders als das was man in anderen europäischen Grossstädten immer wieder zu hören kriegt. Cesária Évora repräsentiert diesen Musikstil in seiner Ur-Form schon seit längerer Zeit auf Internationaler Ebene.
Einige Lissaboner Musik-Clubs beamen Den Besucher direkt und ohne Impfung nach Afrika! Ein Ticket nach Süd und Mittel-Amerika kann man durch einen Lissabonaufenthalt auch sparen: Lisboa ist natürlich voll von Brasilianern, deren Musik und Restaurants.
2 kochendheisse Salsaclubs und ein Haufen Cubaner sind das Ergebnis der auch in Lissabon vorkommenden
Salsa-Welle. Die Musik kommt in diesen 2 Läden zumindest 1-2 mal die Woche von einer Bühne - und nicht von CD.
Dann gibt es natürlich den Fado (= portugiesisch; wörtlich »Schicksal.) Die ureigene portugiesische Musik-Form - eine urbane bluesähnliche Liedform, Saiteninstrument-begleitet und von ausgeprägt emotionalem Charakter. Sie geht zurück auf Musikformen afrobrasilianischen Ursprungs wie Fofa und Lundum-ý Tanzformen, die aus der ehemaligen portugiesischen Kolonie Brasilien (seit 1822 unabhängig) mit Einwanderern von dort nach Portugal gebracht und hier zu Fado synthetisiert wurden. Dabei verschmolzen sie mit der langen und reichen Tradition portugiesischer Volkspoesie.
..wenn Fado schlecht ist, ist er unerträglich quäkisch.
..wenn Fado gut ist, ist er schön und unvergleichlich- unbeschreiblich. Innovative Fado-Crossover-Worldmusic-Projekte sind nicht nur möglich, sondern stark erwünscht und auch schon in vollem Gange.
Das Lissaboner Orquestra Gulbenkian, das Orquestra Metropolitana de Lisboa sowie das Orquestra Sinfónica Portuguesa und mehrere kleine Orchester sorgen für ein extrem Reichhaltiges Klassisches Musikangebot in der Stadt. Orchesteraufnahmen für jegliche Produktion können also spielend in Lissabon erledigt werden. Lissabons Tanzszene ist international bekannt und ernährt sich von Tänzern aus der ganzen Welt. In Lissabon jagt eine Kunst-Ausstellung die andere und ein Event übertrifft das andere.
Portugals "ältere" Geschichte, die vielen Klöster, Kirchen und Burgen, aber vor allem auch das Aufeinander-prallen von Uralt und Hightech liefern fesselnden Stoff für Songs, Videos, Filme und sonstige Produktionen. Die Räumlichkeiten sämtlicher Clubs sind überwiegend fantastisch und bieten sehr oft Blick auf die Bucht.
Ständig gibt es wieder neue "Läden". Für einen Club der in Lissabon schliesst, machen 2 neue wieder auf. Oft kann das Publikum in Portugal die Stars der Welt auch kostenlos unter freiem Himmel hören, denn Städte und Gemeinden haben noch Kultur-Etat und organisieren tolle Stadt-Events an den schönsten Orten. Auftritt mit Meeresblick ..ist hier normal.
Die Lissaboner bzw. Portugiesische Kunst&Musikszene hat sich in den letzten 20 Jahren zu einer der interessantesten in Europa entwickelt. Eine Bomben-Mischung und echt gute Leute die offen für alles sind da sie ganz nach vorne wollen. Alle wollen Vernetzung und internationalen Austausch. Für den Umherfluss von künstlerischem Potential in Europa und der ganzen Welt wird Lissabon zukünftig eine immer bedeutendere Rolle spielen.
Das Klima in Lissabon ist optimal zum Kunst-Arbeiten. Immer sonnig warm aber nie zu heiss denn der Atlantik sorgt immer für eine frische Brise sodass man (nicht nur nachts) gut proben, arbeiten oder auch schlafen kann. Dem reinen "Strand-Urlauber" ist es sogar oft zu frisch in Lissabon, auch deshalb ist es so
schön geblieben. Ganz Portugal hat im Vergleich zu Mittelmeer - oder zu tropischen Ländern ein etwas unregelmässigeres Atlantik-Wetter und relativ kaltes "Badewasser". Genau das bewart es vor den "ganz schlimmen" Touristen und macht es zur dauerhaften Nische für Leute die das Etwas-Andere suchen.
Wer mich nach mehr heissen Tips fragen möchte kann mich über www.arts-pace.net erreichen.
Viel Spass in Lissabon !
Kai Vieweg
artSpace TIPS:
RESTAURANTS
*Enclave*- Rua Sol do Rato - Rato - Cap Verde! - restaurant & live music phone 21 388 8738 (normal prices)
*Dehli Palace* - Rua da Padaria - Baixa - indian & italian phone 21 888 42 03 (normal prices)
*Atira-te Ao Rio* - Caçilhas (take the boat to Caçilhas then walk to your right, along the water about 900m) (mid prices)
- brasilian & international - outstanding view over Lisbon phone 21 275 1380
*Viúva* - Pátio do Pinzaleiro, 28b - Santos - portuguese & international phone 21 396 6680 (normal prices)
*Mestre André* - Rua dos Remédios - Alfama - portuguese & international (normal prices)
*Aquarela do Brasil* - Praça 5 de Outubro, 12 - Paço D´Arcos - brasilian phone 21 441 5412 (normal prices)
*Tavares* - Rua da Misericórdia, 35 - Bairro Alto - port.&inten. (high prices)
*Café Café* - Rua Fradesso da Silveira 23 - nice only inside - owner is famous actor who is there oftenly (mid prices)
*Uai* Rocha Conde de Óbidos, Armazem 114 - by harbour - brazilian: region of Minas Gerais (high prices)
*Portugalia* - Cais do Sodré, Doca de Santos - by the river - special view - summer-terrace (Lisbon has more "Portugalias" - only go to this one) - portuguese & international phone 213 422 138 (normal prices)
LIVE MUSIC
*Enclave (see above) - Cap Verde
*Speak Easy - Jazz & International - by the river/near harbour
*Salsa Latina - Salsa - by the "DOCAS" (go on a friday!)
*Hot Club - Jazz - Praça da Alegria
*Musicais - International - Jardim do Tobaco - by the river/near Alfama - partly free entrance
*CASINO ESTORIL - "DU ART GARDEN" - International - free entrance (car recommended 15-20 min out of Lisbon )
*B´leza - Cap Verde & other
Ask locals or taxi drivers for directions.. weiterlesen schließen -
Die Nacht wird zum Tag
Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
Vor 2 Jahren war ich mit meinen Freund eine Woche in Lissabon. Da einer meiner Freunde Portugise ist, und uns so sehr von Lissabon vorgeschwärmt hat, beschlossen wir, die Stadt zu besuchen.
In Lissabon angekommen merkten wir sofort, dass die ganze Stadt in Aufbruchstimmung ist. An jeder Ecke wird die Strasse aufgegraben, Plätze werde verschönert und Häuser werden renoviert. Lissabon wird an alle Ecken und Enden renoviert.
Nach kurzer Suche fanden wir eine nette Pension direkt auf der meist belebtesten Einkaufsstraße Lissabon. Eine Nacht kostete dort umgerechent neun Euro. Das Quartier war aber keineswegs abgefuckt sondern war sauber und schön.
So wirklich geile Sehenswürdigkeiten gibt es ausser dem Expo Gelände nicht. Das Expo-Gelände haben die Portogisen wirklich cool angelegt. Da schlägt das Herz eines jeden Architekten höher. Das Prunkstück dieses Geländes ist das Haus des Meeres, wo einem die Unterwasserwelt ein wenig näher gebracht wird. (wirklich super). Der Eintritt ist aber nicht von schlechten Eltern. ein bißchen mehr als zehn Euro bezahlt man für den Einlass. Gerechterweise muss man aber sagen, dass sich diese Investition auch wirklich lohnt.
Das Nachtleben in Lissabon ist wirklich einzigartig. So um 2400 beginnt eigentlcih das wirkliche Nachtleben. Jugendliche tummeln sich dann auf der Straße oder in kleinen billigen Cocktail Bars. Es ist einfach alles so schön billig und die Stimmung ist einfach super.
Aber Vorsicht!!! Da die Arbeitslosigkeit in Portugal verdammt hoch ist ist auch die Kriminalität sehr hoch. Achtet bitte, dass euch auf den Straßen keiner bis zu eurer Haustür verfolgt und dann ausraubt. Seid nicht zu offen zu Fremden, die ihr nicht kennt. Es könnte eine böse Überraschung mit sich bringen. weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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Dr.Claudia, 03.10.2005, 21:46 Uhr
Bewertung: weniger hilfreich
Daß die Kriminalität in Lissabon "sehr hoch" wäre, ist mir neu. Ich bin fast jedes Jahr dort und kann nur sagen, daß es in Lissabon nicht gefährlicher als in jeder anderen Großstadt ist. LG Claudia
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Lisboa - pérola bonita
02.07.2002, 12:14 Uhr von
P.Nibel
High Freunde des geschriebenen Wortes und schwer verdienten Euro! Nachdem uns Yopi netterweise...Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
Lissabon, die Stadt an der Küste des Flusses Tejo, sieht, schmeckt, riecht und fühlt der Besucher so intensiv. Brodelndes Leben ergießt sich dem Touristen. Und doch zeigt sich Lisboa, die Hauptstadt Portugals, in harmonischer Gelassenheit.
Lissabon ist, wie Rom, auf sieben Hügeln erbaut. Nur sind diese viel steiler, was den Vorzug mit sich bringt, an vielen Stellen der Stadt einen wunderbaren Blick auf zwei Meere zu erhaschen: das Dächermeer der reizvollen Metropole und das "Strohmeer" - so nennt man den Tejo, weil seine Wasseroberfläche oft in gelblich-goldenem Licht glitzert. Das Wort Meer ist auch nur ein wenig übertrieben, da sich der Fluss doch an seiner Mündung an den Atlantik zu einer Bucht von Meeresbreite weitet.
Hätten die Hauptstädter nicht im vergangenen Jahrhundert mehrere Elevadores erbaut, so wären die steilen Hügel noch immer beschwerlich zu erkunden. Elevadores ist die Bezeichnung der kleinen, mit einem Seil nach oben gehievten, Straßenbahnwagen als auch des Aufzuges de Santa Justa. p.nibel Dieser eiserne Turm, im eleganten Jugendstil errichtet, verbindet an seiner oberen Station über eine kleine Brücke den Stadtteil Bairro Alto - "Hohes Viertel" - mit der Prachtstraße im Herzen der Stadt, der Praca dos Restauradores. Und über der Stadt, im alten maurischen Viertel namens Alfama, thront sodann das Castelo de Sao Jorge, eine romantisch restaurierte Burgruine, von deren Mauern sich der wohl schönste Blick auf Lisboa bietet.
Doch nun auf ins Gewühl. Wege ins pulsierende Leben der Hauptstadt gibt es viele. Aber am besten lässt man sich mit der zuckelnden Straßenbahn durch die engen Gassen schaukeln um die Umgebung zu erkunden. Oder Freunde der modernen Zivilisation wählen die Metro, um in entferntere Stadtteile zu brausen. Zumindest sollte man seine Schritte in die grünen Parks und berühmten Museen lenken um sich später aus gutem Grunde, geschwächt von soviel Kultur und Geschichte, beim Flanieren in eleganten Einkaufsvierteln und auf historischen Plätzen zu erholen. Das man dabei Restaurants und Cafés nicht links liegen lässt versteht sich von selbst. Wie wäre es mit einem Besuch des berühmtesten Bierlokals Lissabons? Die "Cerveiaria da Trindade" im Stadtteil Chiado ist ein heißer Tipp mit viel Abkühlung. Die azulejo-geschmückte Cerveiaria, ein ehemaliges Kloster, ist aus kulinarischer und touristischer Sicht ein vorzügliches Ziel. p.nibel Wer eher dezentere Lokalitäten mit etwas mehr Intellekt und mediterranem Flair bevorzugt, der kann sich in einem der berühmtestenm Künstlercafés Lisboas, dem Café "A Brasileria", niederlassen, das wundervolle Leben genießen und zu wohlschmeckendem Kaffee portugiesische Süßspeisen aus Creme, Eiern und Mandeln probieren.
Alsbald geht es weiter zu Denkmälern und Sehenswürdigkeiten der Hauptstadt. Es ist gut möglich, dass man beim Gang durch Lisboa die melancholische und schwermütige Melodie des "Fado" der urtraditionellen Musik der Portugiesen - ein mit einer klassischen zwölfsaitigen Gitarre begleiteter Gesang voller Sehnsucht und Leidenschaft- vernimmt, wie angewurzelt stehen bleibt und staunend lauscht. Immerhin sind die Bewohner von Lissabon davon überzeugt, dass der echte "Fado" aus Lissabon kommt. Und so findet man dann auch schnell - vor allem in den Stadtvierteln Chiado und Alfama - wunderschöne Fado-Lokale mit faszinierenden Charme.
Genug verweilt; nun aber zurück zur Geschichte Portugals und deren Zeugnisse in Lissabon: Dank der Entwicklung des wendigen Schiffstyps Karavelle durch die Portugiesen konnten diese schnell die Weltmeere und gewinnträchtige Kolonien erobern. p.nibel Das 15. Jahrhundert stand im Zeichen dieser Schiffe und der damit verbundenen vielen Entdeckungen. So floss alsbald reichlich Gold aus brasilianischen Landen an die Atlantikküste und das erste Drittel des 16. Jahrhunderts, das so genannte "Goldene Zeitalter" Portugals, wurde eingeläutet. Dieser goldenen Epoche verdankt Lissabon einige Vermächtnisse.
So zum Beispiel den Torre de Belem. Der exotisch anmutende Turm am Ufer des Tejo gilt als eines der Wahrzeichen Lissabons und wurde 1514 als Verteidigungsanlage an der Stelle erbaut, wo die Seefahrer ihre Siegesreisen begannen und für ihre glückliche Heimreise beteten. So auch der weltberühmte Entdecker des Seeweges nach Indien, Vasco da Gama. Nur wenige Meter entfernt, erinnert das Padrao dos Descobrimentos an die Entdeckungen und Entdecker der Seefahrernation. Der Diktator Salazar ließ 1960 dieses imposante Denkmal mit unübersehbar nationalem Pathos sieben Meter höher als den benachbarten Torre de Belem erbauen. Auf dem steinernen Bug einer Karavelle drängen sich jene Männer, die Portugals Aufstieg zur Weltmacht beeinflussten.
Einen berauschend Pflichtbesuch sollte der Besucher der portugiesischen Hauptstadt auf jeden Fall dem Stadtteil Baixa abstatten. Hier lässt sich noch heute erkennen, was in später Barockzeit als echtes städtebauliches Know-how galt: Rasterförmige Straßenzüge in groszügiger Breite, fein geometrisch gegliedert. Gleichmäßig erbaute, wegen der Erdbebengefahr nur zweistöckige Häuser mit schlichten Fassaden. Nummerierte Straßen, die jeweils Handwerker verschiedener Gewerke aufnahmen. So findet man bei einem Spaziergang durch die Baixa viel besuchte Fußgänger-Boulevards mit niveauvollen und dem entsprechend teuren Geschäften. p.nibel Umso größer ist die Überraschung, wenn der Abend hereinbricht: Das Viertel ist zu dieser Zeit im Prinzip tot, da Restaurants, Cafés und Wohnungen fehlen. Eine besonders amüsanter städtebaulicher Fehler der Vergangenheit.
Um einiges interessanter und aufregender ist die aufgrund der Expo 1998 erbauten Vasco-da-Gama-Brücke. Dieses 17 km lange bauliche Meisterwerk verbindet nunmehr seit 4 Jahren Lissabon mit den südöstlich des Tejo gelegenen Wohnvierteln.
Etwas gänzlich anderes und gegensätzliches ist das wohl prächtigste Bauwerk Lisboas: das Mosteiro do Jerónimos. So verzaubern den Besucher des 500 Jahre alten Klosters, welches übrigens zum Weltkulturerbe gehört, unter anderem atemberaubende Kreuzgänge, dekorübersäte Gewölbe, elegante Pfeiler und von Elefanten getragene Königssärge. Der Besuch dieses Monuments wird unvergesslich sein.
Zuletzt noch ein Tipp an alle angehenden Lissabon-Besucher: An Bahnhöfen, am Flughafen und in Tourist-Informationen kann man zum Beispiel für schlappe 10,97 € eine 24-Stunden-Lisboa-Card erwerben. Mit dieser Card kann man alle öffentlichen Verkehrsmittel frei benutzen und erhält in vielen Museen freien bzw. stark ermäßigten Eintritt. Natürlich gibt es auch 1- 2- oder 3-Tages-Karten. Wer also viel vor hat, dem sei der Kauf der Lisboa-Card ans Herz gelegt. weiterlesen schließen -
Discos in Lissabon
Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
Im Sommer 2001 besuchte ich Lissabon. Bezüglich des dortigen Nachtlebens kann ich von hervorragenden Tanzbars berichten, welche sich zu Hauf im Hafenviertel Alcantara befinden. In der Regel ist der Eintritt in diesen Bars frei, der Preis für Getränke fällt allerdings dementsprechend hoch aus. Das Showprogramm und oft auch die eigentliche Öffnungszeit beginnt erst um 23 Uhr. Aber was dann folgt ist meiner Meinung nach mit den hiesigen Etablissements nicht zu vergleichen. Am beindruckensten war für mich die Nightshow im "Club Iberia" einer hervorragenden Disco, welche Freitags bis Sonntags mit iberischen Schönheiten nicht geizt und in welcher auch Livebands nie fehlen. Die Getränke sind hier nicht teurer als in einer deutschen "Dorfdisco". Der "Club Iberia" befindet sich ca. 5 Fußminuten vom Placa del Julho entfernt. weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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Dr.Claudia, 03.10.2005, 21:47 Uhr
Bewertung: nicht hilfreich
Weniger kann man wirklich nicht schreiben! Gruß
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Totenmond, 06.03.2002, 03:28 Uhr
Bewertung: weniger hilfreich
Weil neu noch geht so ! Bitte viiel mehr Infos
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funnyy, 06.03.2002, 01:21 Uhr
Bewertung: weniger hilfreich
unübersichtlich und einfach zu wenig info
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DjtheFreak, 06.03.2002, 01:20 Uhr
Bewertung: weniger hilfreich
ein gnaden geht so. sehr kurz kaum infos
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Eine Nacht in Lissabon
Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
Wer das Glück hat, an einem wolkenlosen Tag nach Lissabon zu fliegen, wird dort, kaum, dass das Flugzeug an Höhe verliert mit einem wunderschönen Blick auf die Stadt belohnt. Mir ist dieses Glück vergönnt. Um den Flughafen im Nordosten der Stadt anzufliegen, muss das Flugzeug einen großen Bogen beschreiben, eine Ehrenrunde über die Stadt. Beim Ausblick auf den Teppich, der sich unter mir ausbreitet, bin ich versucht kleine Pfeile auf die Scheiben zu malen, versehen mit den Worten: "Unbedingt angucken!"
Im großen Bogen fliegt die Maschine über die Mündung des Tejo aufs Meer hinaus, das Torre de Belem unter sich lassend, dreht und überfliegt die Alfama, mit dem Castel São Jorge, das wie eine Mütze auf dem alten Viertel hockt. Etwas weiter entfernt schlägt das Aquädukt, einem langen, sich windenden Wurm gleich, seine Füße in das Tal von Alcantara. Das Flugzeug indes gleitet über die Geometrie der Baixa, die lange, schnurgerade Avenida Liberdade und dem Parque Eduardo VII., mit seinen exakt gestutzten Hecken. Dann kommt der Erdboden zügig auf mich zu.
Nachdem ich das gut ausgeschilderte Gewirr des Flughafens hinter und alles Gepäck, dessen ich habhaft werden kann, bei mir habe, liegt die Stadt bereit, um erkundet zu werden. Einen Plan zu machen, was alles anschauen werden will, vermeide ich, sieht man doch hinterher nur all zu häufig, was man alles nicht geschafft hat. Lissabon erschließt sich dem Besucher ohnehin auf ganz eigene Art. Zunächst bin ich enttäuscht von der Schäbigkeit der Häuser und dem Verfall der Stadt, doch nach sehr kurzer Zeit merke ich, das die Stadt zwar nicht gepflegt, aber dafür geliebt wird. Der Glanz längst verfallener Pracht schwebt wie ein guter Geist über der Stadt und lässt mich Baustellen und gesperrte Aufzüge als nicht sonderlich störend empfinden. Es gibt ja noch die berühmten Straßenbahnen und, wohl dem, der sie bei bester Gesundheit mit sich führt, die Füße.
Viele Stufen muss der Besucher Lissabons steigen, um von einem der vielen Miradouros auf die Stadt zu schauen, doch immer lohnt sich diese Mühe. Ob vom Miradouro St. Gloria kurz über dem Bahnhof Rossio, ob von der Graca, vom Castello oder vom schönsten, dem Miradouro de St. Luzia, von dem man auf die alte, verwinkelte Alfama blickt, immer wieder wickelt der Charme der Stadt den Besucher erneut um den Finger.
Wenn die Wohnhäuser verfallen wirken und sich häufig in einem Zustand befinden, in dem in Deutschland die Bauaufsicht längst die Sperrung vollzogen hätte, so sind die Lissabonner Sehenswürdigkeiten, die auf den Touristen lauern in weitaus besseren Zustand. Das Torre de Belem und das Heronimus-Kloster blenden den Besucher und die Parkanlagen, mit den vielen Heldendenkmäler sind von erstaunlicher Sauberkeit. Selbst an den Feiertagen, an denen die Familien sich komplett und in bester Kleidung präsentieren und um die Wette an den Fingern heruntertropfendes Eis essen.
Das Castello strahlt hell und ist von bemerkenswerter Schönheit.
Die Cathedrale de Lisboa, die Sé leuchtet weiß, bis um Mitternacht die Lichter ausgehen. Ich betrete die Sé kurz nachdem 17 Paare in dieser Kirche getraut wurden. Es ist der Dia de Casamentos, der 12. Juni und der Heilige Antonius wacht über die frisch Vermählten dieses Tages besonders. Ein Ort der Stille ist es nun, nur die kleine Gemeinde feiert an einem vergitterten Seitenaltar einen Gottesdienst und als dieser zu Ende ist, fällt die Stille über die Kirche wie ein herunterschwebendes Tuch. Fast glaube ich Gott flüstern zu hören, wäre da nicht plötzlich ein Staubsauger, der den Teppich vor dem Altar saugt.
Ich verlasse die Kathedrale und wandere durch die Alfama. Überall in den engen Gassen werden bunte Girlanden aufgehängt und jeder der in der Lage ist ein Ölfass zu halbieren, hat das bereits getan. Jetzt füllt er seine Hälfte mit Grillkohle und beginnt Sardinen zu verkohlen. An einem der kleinen Plätze sammelt sich die Gruppe der jungen Leute, die am heutigen Abend mit bunten Kostümen und geschmückten, selbst gebastelten, riesigen Kronen beim alljährlichen Marcha Populare teilnehmen. Auf dieser Parade auf der Hauptmagistrale, der Avenida da Liberdade, präsentieren sich die jeweiligen Stadtviertel vor den Stadtvätern und den siebzehn Hochzeitspaaren, welche dann die Qual haben, zu entscheiden, welches der Stadtviertel die beste Präsentation zeigte. Ich schaue mir die Märsche an, die jeweils von einem Paar angeführt werden, die den Stadtteil repräsentieren und da ist plötzlich diese junge Frau vor dem Zug, die genau so aussieht, wie Michelle Pfeiffer aussah, als Barney Blair sie nach Lissabon holte. Strahlend und verlockend wie die Gedanken an eine schöne Frau. Rechnerisch wäre sie heute zehn Jahre älter, als zur Zeit des Russland-Hauses. Doch bleibt sie für mich immer so schön, wie eben die Tänzerin auf den Marches Populares. Schließlich altern Legenden nicht. Ich würde dieser Marschformation natürlich den ersten Preis zusprechen, auch wenn ich die Tänzer hinter Michelle Pfeiffer gar nicht wahrnehme.
Die Leute aus der Alfama sind schnell wieder zurück in ihrem Viertel, denn der Heilige Antonius, den die Stadt an diesem Abend und am ganzen nächsten Tag feiert, ist, auch wenn die Italiener ihn an seinem Sterbeort als Antonius von Padua verehren, der ganz spezielle Heilige der Alfama . Wurde er doch direkt gegenüber der Sé geboren.
Und so feiern sie ihn denn von Sonnenuntergang bis lange in den nächsten Tag hinein. Ich halte kurz den Fuß in die Alfama, wie man es tut, um die Temperatur eines Gewässers zu prüfen, von dem man sich nicht sicher ist, ob man darin Baden will. Zögernd verlasse ich die Baixa, die verhältnismäßig ruhig wirkt und steige ein paar Stufen hinauf, die durch einen engen Torbogen in eine noch engere steile Gasse führt. Unter Girlanden sitzen die ersten Sardinengriller, die mir freundlich eine Ginginha, (ein Gemisch aus Portwein und Gin?) anbieten. Ich trinke, bedanke mich und biege nichts ahnend um eine Häuserecke. Sofort wird mein zögerliche vorangesetzter Fuß und auch der Rest von mir von einer Menschenmenge erfasst, die mich von nun an bis in den letzten Winkel der Alfama durch alle Gassen mit Tanz, Gesang und Fröhlichkeit durchspült. Nichts von der Saudade, der Tristessa ist zu spüren, für den die Lisboenser berühmt sind. Das Viertel liegt unter einer Nebeldecke aus dem Duft gegrillter Sardinen. Am Miradouro da Luzia tanzt jeder mit jedem dicht gedrängt zu brasilianischer Musik und trotzdem wagt es ein Auto im Tempo eines fußlahmen Greises durch die Straße zu rollen, mehr bremsend als fahrend, denn die Menge macht nur widerwillig Platz. Ich fließe fort mit der Menge, tauche an immer anderen Ecken wieder auf, um kurz nach einem Bier zu verlangen, das mir aus mit Eis gefüllten Mülltonnen gereicht wird, verputze so viele Sardinen bis ich nicht mehr kann und rufe mit den jungen Fußballschals tragenden Portugiesen "Viva Portugal", denn der Antonius, der Universalheilige, hat in seiner Großmütigkeit an diesem Abend Portugal im Fussball über England triumphieren lassen.
Vor der Kathedrale schenke ich der Dame meines Herzens ein Majorantöpfchen mit einer Nelke. Es ist ein Glücksbringer und Hüter über die Liebe. Warum ausgerechnet Majoran, weiß ich nicht. Vielleicht, weil der Duft nicht so schnell verfliegt. Gerade will ich die strahlende Besitzerin des Gewürzes fotografieren, die hell erleuchtete Sé im Hintergrund, als für die Lissaboner Elektrizitätswerke, die Zeit für das Hebelumlegen gekommen ist. Mitternacht und die Lichter, welche die Sehenswürdigkeiten anstrahlen werden ausgeschaltet. Ein bedauerndes Raunen geht durch die Menge, aber schon wenige Sekunden später verebbt es in Gesängen und "Viva Portugal"-Rufen.
Und so beende ich die Nacht mit frohem Gemüt und verzeihe den Lissabonner die Schäbigkeit ihrer geliebten alten Häuser. Ich verzeihe ihnen den Schmutz in den Auslagen, sobald sie mir mit charmantem und ehrlichem Lächeln den Kaffee bringen oder die zweite Flasche Vino Verde, zwischen ihren Schenkeln geklemmt, mit offensichtlicher Mühe öffnen. Ich verzeihe ihnen sogar die Unpünktlichkeit und die Schwatzhaftigkeit, die zu den Charaktereigenschaften eines jeden aufrichtigen Portugiesen zu gehören scheint.
Aber das sie dem Fado von Amalia Rodrigues Synthesizer und Rhythmusgruppe untermischen, um danach tanzen zu können, das verzeihe ich ihnen nicht. weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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P.Nibel, 01.03.2002, 14:49 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Herrlich. Wie immer... Love, Peace & B Wild P.Nibel
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Lissabon - eine virtuelle Städtereise
13.02.2002, 21:48 Uhr von
ute161
Hallo! So nach und nach werde ich hier meine verlorengegangenen Beiträge wieder veröffentliche...Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
Die meisten Besucher Lissabons lernen die schöne Stadt am Tejo während einer Städtereise kennen. Vom Flughafen geht es direkt ins Hotel, dann folgt eine Stadtrundfahrt und das übliche Kurzprogramm.
Bei unserem Besuch im Oktober 2000 war alles ganz anders, und an dieser Städtereise möchte ich euch virtuell teilhaben lassen.
Nachdem wir eine Woche auf einem kleinen Landgut in der Nähe von Palmela verbracht haben, sind wir mit unserem Mietwagen Richtung Lissabon aufgebrochen, um dort zum Abschluss noch weitere vier Tage zu verweilen.
Der letzte Morgen auf unserer Quinta Novesium war von Hektik geprägt. Die Koffer mussten noch gepackt und im Mietwagen verstaut werden und beim Abschied von unseren Gastgebern war eine gehörige Portion Wehmut im Spiel. Doch am späten Vormittag war es dann soweit. Wir saßen im Auto und fuhren auf der Autobahn gen Lissabon. Sofort war klar, dass wir Touristen waren: wir waren die einzigen Autofahrer, die sich an die Geschwindigkeitsbegrenzung hielten! Doch da wir nicht in Eile waren und auch kein Knöllchen "made in Portugal" einheimsen wollten, ließen wir Auto um Auto an uns vorbeiziehen.
Bei unserer Ankunft in Portugal haben wir von Lissabon aus die Brücke Vasco da Gama benutzt, die mit 17 km Länge natürlich ziemlich imposant erscheint. Doch an diesem Tage fuhren wir über die Ponte 25 de Abril. Die imposante Hängebrücke mit ihrem roten Anstrich erinnert stark an die Golden Gate Bridge in San Francisco, und die Fahrt über diese Brücke war schon sehr beeindruckend, schließlich liegt die Fahrbahnhöhe 70 Meter über der Wasseroberfläche. Am südlichen Tejo-Ufer lässt die Statue Christo Rei brasilianische Gefühle wach werden, ist das insgesamt 110 m hohe Monument doch ein Ebenbild der Christus-Statue von Rio de Janeiro. Kaum hatten wir die Brücke passiert, waren wir auch schon mitten in der lärmenden, pulsierenden Metropole Portugals. Unser Hotel lag in einer Seitenstraße zum Praca do Marques de Pombal, war also relativ leicht zu finden.
Nachdem wir im Hotel eingecheckt und unsere Koffer ausgepackt hatten, haben wir unseren Mietwagen zurückgegeben und mit der Erkundung Lissabons begonnen. Als Ausgangspunkt bot sich der Parque Eduardo VII an, der im Norden an den Pombal-Platz anschließt und einen wunderschönen Ausblick bis hinunter zum Tejo bietet. Im oberen Teil des Parks befindet sich das "Kalte Gewächshaus", Estufa Fria. Für einen Eintritt von umgerechnet € 1,05 (für Inhaber der Lisboa Card gratis) kann man Pflanzen aus aller Herren Länder bewundern. Errichtet wurde die Estufa Fria zu Beginn des 20. Jahrhunderts und umfasst mittlerweile eine Fläche von 16.000 m². Im großen und ganzen ist die Estufa Fria mit unseren botanischen Gärten zu vergleichen, doch leider haben Touristen aus aller Welt ihre Namen und das Datum ihres Besuchs in Baumstämme oder auch Blätter der tropischen Pflanzen geritzt.
Der Besuch des kalten Gewächshauses war eine willkommene Abkühlung, denn auch im Oktober waren die Temperaturen noch relativ hoch, und so setzten wir unseren Erkundungsspaziergang fort, die Avenida da Liberdade, Prachtstraße Lissabons, entlang bis hinunter zum Rossio, wo normalerweise das Leben pulsiert (so der Reiseführer), wir aber eine gewaltige Baustelle vorfanden. Bretterzäune, Bauschutt, Presslufthammer, so erlebten wir den Rossio. Auch das Cafe Nicola, von unseren Gastgebern auf dem Lande wärmstens empfohlen, hatte kapituliert und keine Tische und Stühle draußen gelassen. So liefen wir weiter und standen plötzlich in der Baixa.
Die Baixa, Unterstadt genannt, weicht erheblich vom übrigen Stadtbild Lissabons ab. So verwinkelt und verwunschen die meisten Stadtviertel auch sind, in der Baixa ist alles schachbrettförmig angeordnet. Nach dem großen Erdbeben von 1755 ließ Marques de Pombal das zerstörte Stadtviertel neu anlegen und bevorzugte eben klare Linien. Damals noch das Viertel der Goldschmiede und Tuchhändler, ist die Baixa heute das Bankenviertel Lissabons.
Begrenzt wird die Baixa zum Tejo hin durch die Praca do Comercio, wo bis zum Erdbeben der Königliche Palast stand. Rund um den Platz befinden sich von Arkaden gesäumte Häuser. In einem dieser Häuser befindet sich das Restaurant "Martinho da Arcada", das zu unserem absoluten Geheimtipp wurde. Gegründet 1782, ließ es sich dort schon Portugals Poet Fernando Pessoa gut gehen. Empfehlenswert ist auf jeden Fall "Espadarte", Schwertfisch. Die Atmosphäre des Restaurants ist kaum zu beschreiben. Portraits der alten Dichter und Denker Portugals, Abzüge von alten Manuskripten und die Architektur des Hauses mit seinen gewölbeähnlichen Decken haben ein ganz gewisses Flair, das die Besucher um einhundert Jahre zurückversetzt.
Mittlerweile ist es Abend geworden, unmöglich, ganz Lissabon an einem Tag zu entdecken. So sind wir am nächsten Morgen mit der U-Bahn zum Park der Nationen hinausgefahren, wo 1998 die Expo stattgefunden hat, um dem Oceanario einen Besuch abzustatten. Für 1700 Escudos (€8,48), ermäßigter Preis für Inhaber der Lisboa Card, wurde uns der Zutritt gewährt in diesem aquaristischen Wunderwerk. Das Ozeanarium hat es sich zur Aufgabe gemacht, durch seine Konstruktion und die Art der Präsentation zu verdeutlichen, dass die Ozeane und Meere der Erde einen einzigen globalen Ozean bilden. Herzstück ist das "offene Meer", ein 5000 Kubikmeter großer Salzwassertank, der sich in der Mitte des Ozeanariums über beide Ebenen erstreckt und in dem der Besucher Haie bewundern kann und Rochen regelrecht durch das Wasser schweben sieht. Umgeben wird der große Tank von insgesamt 25 kleineren Einzeltanks, die weitere spezifische Lebensräume abdecken. Großformatige Wandtafeln geben Erläuterungen zu verschiedenen Umweltaspekten, und der Besucher ist eingeladen, diverse Schaltpulte zu bedienen und zu beobachten, welche Auswirkungen menschliches Handeln für die Meere haben kann. Auch können die Gesänge von mehreren Wal-Arten vom Tonband abgerufen werden.
Nach dem Besuch des Ozeanariums, in dem wir mehrere Stunden verbrachten, ohne uns dessen bewusst zu sein, brauchten wir dringend eine Stärkung. Auch auf dem Expo-Gelände gelegen ist das Einkaufszentrum "Vasco da Gama". Hier erinnert alles an das Meer, getreu dem Motto der Expo 98. Bodenmosaike in verschiedenen Blautönen, sanft geschwungen wie eine sich leicht kräuselnde Wasseroberfläche sind ein Beispiel. Taucherpuppen und Pappmaché-Fische, die wie ein riesiges Mobile an der Decke hängen und sich mit Hilfe eines Schienensystems über unseren Köpfen hin und her bewegen, ergänzen das Bild. Das gesamte Center ist sehr sauber und übersichtlich gestaltet. Neben mehr als 160 Geschäften beheimatet es auch einen Kino-Komplex mit 10 Sälen und 1700 Sitzplätzen. Wer also während seines Lissabon-Aufenthaltes nicht auf einen Kinobesuch verzichten möchte, dem sei dieses Kino ans Herz gelegt. Wer mit kleinen Kindern unterwegs ist und seine Shopping-Tour in Ruhe und ohne quengelnde Kinder absolvieren möchte, kann seine Kinder (sofern diese im Alter zwischen 2 und 12 sind) im betreuten Spielplatz abgeben. Doch wir waren weder für einen Kinobesuch gekommen, noch hatten wir Kinder im Schlepptau. Unser einziges Ziel war es, unsere mittlerweile sehr laut knurrenden Mägen ruhigzustellen. Wir hatten die Qual der Wahl: sollten wir ins Restaurant mit Blick auf den Tejo oder uns eine Kleinigkeit aus einer der Restaurantketten mitnehmen. Wir haben uns nach reiflicher Überlegung für einen Besuch bei Pizza-Hut entschieden, denn im Restaurant war kein Platz mehr frei, McDonalds schied von vornherein aus, Fast-Food-Suppen waren auch nicht unbedingt unser Geschmack, und bei Pizza-Hut wussten wir wenigstens, was uns erwartet, und wir wurden nicht enttäuscht.
So gestärkt, waren wir wieder guter Dinge und bereit für den Rückweg zum Hotel. Mit der Metro ging es zurück zu unserem Hotel, vorbei an unzähligen wunderschön gestalteten U-Bahn-Stationen. Jede für sich ein kleines Kunstwerk, gestaltet von zeitgenössischen Malern und Designern, die jeder Station ein bestimmtes Motiv gaben und danach gestalteten.
Am nächsten Morgen waren wir schon früh auf den Beinen, und nach einem ausgiebigen Frühstück mit Blick auf den Praca do Marques de Pombal, dessen Kreisverkehr beinahe am Verkehrsinfarkt erstickte, machten wir uns auf den Weg zum Castelo de Sao Jorge. Der Aufstieg war relativ anstrengend. Enge Gassen, steile Treppen und ein Stadtplan, der leider im Hotelzimmer auf dem Tisch lag, erschwerten das ganze noch ein wenig, da das Labyrinth aus engen kurvenreichen Gassen die Orientierung nicht gerade leichter machte. Doch getreu dem Motto "die Burg ist auf dem Berg, also müssen wir einfach nach oben" und der ständig wachsenden Anzahl von Touristenbussen, die sich den Weg durch die extrem schmalen Gassen bahnten, fanden wir schließlich den Weg zum Kastell. Die Aussicht war atemberaubend. Die Sonne stand noch relativ tief am Himmel und ließ die Stadt in einem diffusen Licht erscheinen. Auf der einen Seite konnten wir über die Dächer der Alfama hinwegblicken, auf der anderen Seite erkannten wir das Schachbrettmuster der Baixa, und weit entfernt am Horizont sahen wir die rote Hängebrücke im Licht der Morgensonne schimmern und glänzen. Geöffnet ist das Kastell täglich von 9 bis 19 Uhr (im Sommer bis 21 Uhr). Die ältesten Teile stammen aus dem 6. Jahrhundert, im 12. Jahrhundert wurde die Burg zum Königspalast umgebaut und diente bis ins 16. Jahrhundert als königliche Residenz. Durch das große Erdbeben von 1755 wurde der Großteil zerstört, doch die Ruinen sind noch immer bemerkenswerte Zeitzeugen der Maurenzeit.
Da wir mit festem Schuhwerk ausgestattet waren, wagten wir das Abenteuer und ließen uns durch die Alfama treiben durch enge Gassen, steile Treppen und versteckt gelegene Hinterhöfe. Von den Hauswänden abblätternde Farbe, schmiedeeiserne Balkone, Topfpflanzen, die etwas Farbe in die Tristesse bringen, sind Bilder, die uns durch alle Gassen begleiten. Ein Hund liegt in der Sonne, mitten auf einem kleinen Fußballplatz zwischen den alten Häusern. Kanarienvögel zwitschern aus ihren Käfigen heraus, als ob sie ein Wettsingen veranstalten mit den Stimmen der Fadosänger, die aus kleinen Fadolokalen erklingen.
Am Fuße der Alfama angekommen, fiel unser Blick auf ein altes Schiff, das am Kai der Doca de Alcantara liegt und auch besichtigt werden kann. Der Eintritt, 300 Escudos, wird für die Instandhaltung der Fregatte "D. Fernando II e Gloria" verwendet. Jeder Besucher bekommt ein Hifi-Gerät, über das per Tastendruck Informationen zu bestimmten Stellen oder Einrichtungen auf der Fregatte Informationen vermittelt werden (auch in deutscher Sprache möglich). Die Fregatte wurde am 22. Oktober 1843 zu Wasser gelassen und segelte von Portugal zu den portugiesischen Kolonien in Indien, nach Mozambique und Angola. Im Laufe von 33 Jahren legte sie über 100.000 Seemeilen zurück. Bei einer Länge von knapp 87 Metern und einer Breite von knapp 13 Metern ist es kaum vorstellbar, dass auf manchen Reisen über 600 Menschen an Bord waren, Mannschaft und Passagiere. Der Rundgang führt über das Oberdeck und drei Unterdecks, die immer enger und dunkler wurden und die Treppen bzw. Leitern, die die einzelnen Decks miteinander verbanden, wurden auch immer steiler und schmaler. Insgesamt haben wir ca. 2 Stunden auf dieser Fregatte verbracht, und ich kann jedem Besucher Lissabons nur empfehlen, dieses Schiff zu besichtigen.
Die vielbefahrene Uferstraße entlang Richtung Praca do Comercio, das hatten wir uns vorgenommen, da das der kürzeste Weg zurück zur Baixa war. Doch hatten wir nicht mit den Baumaßnahmen gerechnet, die in diesem Bereich zu Gange waren und uns zu einem kleinen Umweg zwangen. Diesen Umweg mussten nicht nur wir nehmen, sondern auch alle Kraftfahrzeuge, und so standen wir plötzlich an einer roten Ampel zwischen alten Omnibussen, LKWs und Kleinwagen, die allesamt ohne Katalysator, dicke schwarze Rußwolken ausstießen und uns erahnen ließen, wie Smog entsteht. Wir waren nur eine Viertelstunde zwischen den rußenden Wagen gefangen, doch reichte das schon, um eine gewisse Übelkeit zu verspüren. So waren wir dann mehr als froh, ein kleines Restaurant zu entdecken, wo wir uns vom Lärm der Innenstadt erholen und eine Paella probieren konnten. Später im Hotel machten sich dann die Folgen bemerkbar, die eine Kombination aus Autoabgasen und Paella hinterließen: Ich musste mich mehrmals übergeben, hatte leichte Vergiftungserscheinungen in Folge der ganzen Abgase, die ich eingeatmet hatte. An der Paella konnte es nicht gelegen haben, denn meinem Freund ging es soweit ganz gut. Jedenfalls war der Abend gelaufen. Ich lag im Bett, rannte ab und zu zur Toilette, und mein Freund stand hilflos daneben und wusste nicht so recht, was er tun sollte.
Am nächsten Morgen ging es mir zwar noch nicht hundertprozentig, aber ich war doch wieder so weit auf der Höhe, dass wir den nächsten Ausflug in Angriff nehmen konnten. Den Abgasen wollten wir ausweichen, also haben wir uns zwei Tickets gekauft für eine Bootsfahrt auf dem Tejo. Der Preis von 2.400 Escudos (€12) ist zwar ziemlich happig, lohnt sich aber, wenn man bedenkt, dass die Tour zwei Stunden dauert und die Strecke bis hinauf zum Park der Nationen bis hinunter nach Belem umfasst. Wir haben das Ausflugsboot betreten und uns in die letzte Reihe gesetzt. Als das Boot ablegte, war der Himmel stark bewölkt, und der Wind pfiff nur so um unsere Ohren. Der Weg hinauf zum Expo-Gelände führte uns vorbei an der Fregatte, die wir tags zuvor besichtigt hatten. Direkt neben diesem alten, hölzernen Schiff lag ein Kreuzfahrtschiff, das so natürlich noch imposanter wirkte. Mitten auf dem Tejo waren ein paar Fischer in ihren kleinen Fischerbooten bei der Arbeit. Beim Blick auf die Fischer mit dem gegenüberliegenden Tejoufer im Hintergrund konnte man fast vergessen, dass man sich in einer Großstadt befand. Auf der Höhe des Ozeanariums drehte das Boot, und begann mit der Fahrt am Zentrum vorbei Richtung Belem. Auf der Höhe der Alfama brach die Sonne durch die Wolkendecke und warf ihr Licht auf das Burggelände und die Kuppeln der Kirchen und Kathedralen dieses Viertels. Wir nähern uns der Ponte 25 de Abril, die aus dieser Nähe noch imposanter wirkt als bei unserer Anreise. Was uns bei der Fahrt über die Brücke verborgen blieb, entdecken wir nun vom Schiff aus: die Brücke hat unter der Fahrbahn noch eine zweite Ebene, die für den Zugverkehr reserviert ist. Auch in Belem gibt es viele Motive, die unsere Aufmerksamkeit wecken. Das Hieronymuskloster, das Entdeckungsdenkmal und der Turm von Belem sind wirklich bemerkenswert, und wir beschließen sogleich, nach dem Ende der Bootstour mit dem Zug nach Belem hinauszufahren und diesem Stadtteil einen Besuch abzustatten.
In Belem angekommen, besichtigten wir zunächst das Hieronymuskloster. Nach der Überlieferung stand an seiner Stelle früher eine kleine Kapelle, in der Vasco da Gama in der Nacht vor seinem Aufbruch nach Indien im Jahre 1497 betete. Als er 1499 zurückkehrte und mit allen Ehren empfangen wurde, ordnete König Manuel I zum Dank für die Entdeckung des Seeweges nach Indien den Bau des Seemannsklosters an. Genau 500 Jahre vor unserem Besuch wurde der Grundstein des Klosters gelegt, das von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurde. Besonders fasziniert hat uns der Kreuzgang mit seinen filigran verzierten Säulen. Restauriert wird anscheinend ständig, als wir dort waren, war die Hälfte des Kreuzgangs fertig und glänzte in strahlendem Weiß, während die andere Hälfte noch den Dreck der vergangenen Jahre trug. Wenn man bedenkt, wie umständlich und langwierig die Säuberung der filigranen Ornamente ist, kann man sich schon vorstellen, was für eine Sisyphusarbeit die Restauratoren leisten.
Die nächste Station unseres Tagesausfluges war der Turm von Belem, der zwischen 1514 und 1520 als Verteidigungspunkt an der Tejomündung errichtet wurde und ebenfalls heute zum Weltkulturerbe zählt. An den Zinnen ist das Christusritterkreuz zu sehen, die kleinen Türmchen scheinen ihren Ursprung in Indien gefunden zu haben. Als Inhaber der Lisboa Card konnten wir den Turm gratis besteigen und hatten eine wunderschöne Aussicht über den Stadtteil und den Tejo.
Wir wollten als nächstes das Entdeckerdenkmal besuchen, doch leider war es schon geschlossen, als wir dort ankamen. So blieb uns nur noch, das einzigartige Bodenmosaik zu Füßen des Denkmals zu bewundern. Wer einmal in Lissabon war, wird sich sofort an die zahlreichen Bodenmosaike erinnern, die das gesamte Stadtbild prägen. Entstanden sind diese Mosaike aus der Not. Nach dem Erdbeben von 1755 kamen die Lissabonner auf die Idee, aus den Trümmern kleine Pflastersteine herzustellen und so die Gehwege und Plätze zu befestigen. Die schwarzen Steine sind aus vulkanischem Basalt, die weißen aus Kalksandstein. Seit 1883 lässt Lissabon seine Fußgängerweg von Künstlern gestalten, und so entstanden die unterschiedlichsten Motive, vor dem Entdeckerdenkmal beispielsweise eine Windrose, die eine Landkarte der Welt umschließt.
Da mittlerweile die Nacht Einzug gehalten hat und unser Lissabonaufenthalt sich dem Ende zuneigte, fuhren wir zurück zum Hotel, packten unsere Koffer und verließen am nächsten Morgen das Hotel in Richtung Flughafen. Der Rückflug führte uns über einen kleinen Umweg über Faro zurück nach Düsseldorf, und schon als der Flieger in Lissabon abhob, waren wir uns sicher, das dies nicht der letzte Besuch in dieser wundervollen Stadt war. So vieles hatten wir noch nicht gesehen, so vieles wollten wir noch einmal besuchen. Vier Tage Lissabon waren gerade mal der Aperitif, für den Genuss der Hauptspeise kommen wir wieder! weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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hermine, 02.08.2005, 17:32 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Hat mir sehr gut gefallen, ich freue mich schon auf November, dann geht es für 4 Tage nach Lissabon. Gefehlt haben mir nur Infos zum Hotel ( Name, gut oder schlecht, Preis). War die U-Bahn überfüllt?
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