Loveparade Testberichte
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Pro & Kontra
Vorteile
- Viele nette Leute und geile Musik!
- Fun
- tolle Leute
- coole Musik und total geniale Stimmung(auch ohne Alkohol)
Nachteile / Kritik
- Viele Drogen im Spiel!
- inzwischen zu kommerzig
- viel Müll
- die Verschmutzung des Tiergartens
Tests und Erfahrungsberichte
-
Loveparade, das wars!!
20.01.2003, 20:47 Uhr von
heinuun
Hallo Meinungsmacher Mein Name ist Ingo, wie Du oben auch sehen kannst. ich komme aus dem sch...1Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Nein
Loveparade. Seit über zehn Jahren findet die Loveparade jetzt schon in Berlin statt.
Es fing alles an, indem nur ein paar hundert Anhänger von DR. Motte, dem Erfinder und Organisator der Parade. Jedes Jahr wurde es mehr bis vor zwei Jahren über eine Millionen Menschen durch Berlin zogen. In den letzten beiden Jahre nahm die Teilnehmerzahl immer mehr ab und ich bin der Meinung es wird auch weiter bergab gehen mit der Loveparade.
Wo
Wie jeden mittlerweile wohl bekannt sein wird, findet die ursprüngliche und wohl bekannteste Loveparade in Berlin statt. Seit ein paar Jahren gibt es auch eine Loveparade in Telaviv, Brasilien, etc.
In den ersten paar Jahren zogen die Raver – und damals waren es noch richtige Raver und Technofreaks – über den Kuhdamm (Kuhrfürstendamm), aber 1996 wurden dann so viele Besucher erwartet, dass diese Straße zu klein und zu eng wurde und somit wichen die Organisatoren auf die Strasse den 17.Juni aus. Die Parade startet seitdem am Ernst-Reuter-Platz und bewegt sich über den Stern (Siegesdenkmal) zum Brandenburger Tor um sich dann am Abend an der Siegessäule zu treffen und die Abschlusskundgebung zu feiern.
==>Wann<==
Immer am zweiten Wochenende im Juli, es sei denn irgendwelche Gegendemos waren schneller (2000), aber das wird jetzt wohl nicht mehr so schnell vorkommen, denn die Stadt Berlin hat die Veranstaltung für die nächsten Jahre auf dieses Wochenende gesichert. (Berlin ist pleite und braucht das Geld aus der Loveparade). Um 14 Uhr beginnt die Party eigentlich, aber ich hab es noch nie erlebt, dass es pünktlich losging. Immer so mit einer Stunde Verspätung, kann auch etwas mehr sein.
Warum
Von Anfang an, war das ganze als Demonstration für den Frieden, die Menschlichkeit und das friedliche Zusammensein der Menschen gedacht. Doch durch den riesigen Kommerz, rundum die Loveparade entstanden ist, läuft die Parade in den letzten Jahren nicht mehr als Demo. Ein Grund hierfür ist bestimmt auch, dass bei einer Demonstration die Stadt die Aufräumungsarbeiten, Polizeischutz, etc. zur Verfügung stellen muss und der Veranstalter nichts oder nur wenig zahlen muss. Da sie Parade aber jetzt nicht mehr als Sinn hat friedlich zusammen zu demonstrieren, sondern einfach nur Party zu machen, wurde der Demonstrationsstatus aberkannt und somit muss die Loveparade für die Aufräumungsarbeiten etc. aufkommen, aber ich glaube die verdienen an dem Wochenende genug, um das zu finanzieren.
Wie komm ich hin
Es gibt aus ganz Deutschland Sonderzüge und Sonderbusse. Dabei sind auch spezielle Loveparadezüge und Busse, in denen schon während der Fahrt kräftig gefeuert wird. Mit dem eigenen Auto sollte man eher nicht hin fahren, da Berlin an dem Wochenende völlig überfüllt ist.
Unterkunft
Ist schwierig. Selbst die teureren Hotels sind meist ausgebucht, da die DJs, PR Leute, Veranstalter auch untergebracht werden müssen. Man sollte schon sehr früh reservieren, wenn man eine Unterkunft haben möchte. Die billigen Hotels sind meistens schon sehr früh ausgebucht. Wenn man Glück hat kommt man bei Familien unter.
Was geht ab
Es fängt schon am Freitag an. Überall in Berlin finden Parties statt. In den bekannten Clubs sind spezielle Loveparade Events mit den angesagtesten DJs aus der ganzen Welt. Doch am Samstag geht es dann erst richtig los. Während die einen direkt aus den Clubs zu Parade strömen kommen hunderttausende mit den Sonderzügen, Bussen und Autos in Berlin an, um dann bei der Loveparade dabei zu sein. Gegen 14 Uhr starten dann die Trucks. Die Tieflader haben enorme Generatoren geladen um die Soundanlagen auf den Trucks mit strom zu versorgen. Auf den Trucks legen dann unzählige DJs auf und viele Tänzer tummeln sich zusätzlich auf den engen Wägen, um zu den Beats zu tanzen oder sich einfach nur zu zeigen, sei es mit oder ohne Klamotten. Am Abend, wenn es dann langsam dunkel wird geht es an der Siegessäule richtig ab. Die Trucks auf denen die DJs auflegen und irgendwelche Tänzer - früher waren es die richtigen Raver, heute sind es zum Grossteil nur Leute die es cool finden und sich besonders toll vorkommen und dafür alles geben würden um auf dem Wagen zu stehen - tanzen, stehen im Kreis um die Siegessäule. Dr. Motte hält dann seine übliche Ansprache und dann geht die Party richtig los. Direkt an der Säule legen dann DJs bis 24 Uhr auf. Und dann strömen die Massen in die Clubs oder zu Speziellen Raves. Der bekannteste ist wohl die Lovestern Galaktika. Dort war ich einmal und ich muss sagen, es war verdammt gut. Bei meiner ersten Loveparade 1996 (We are one family) gab es auf den Straßen dann noch viele Parties, aber seit 1997 (let the sun shin in your heart) gibt es diese freien Parties nicht mehr. In den Clubs kann man dann von House, Hardhouse über Progressive, Trance, Goa bis Hardcore und Gabba alles hören und dazu abgehen. Es gibt viele spezielle Parties für bestimmte Musikrichtungen, aber auf den großen Raves gibt es immer mehrere Floors mit unterschiedlichen Technorichtungen. Die Parties gehen bis weit in den Sonntag rein. Auch am Sonntag sind dann noch viele Parties, für die, die nicht wegfahren müssen.
Man kann also von Freitag bis Sonntag richtig kräftig durchfeiern und wenn man mit einem Sonderbus oder Sonderzug fährt, kann man auch noch auf der Hin und Rückfahrt feiern.
Kommerz
Das erste mal war ich, wie schon gesagt 1996 in Berlin. Und ich muss sagen es war die geilste Party die ich je erlebt habe. Es waren ca. 700000 Raver und Technofreaks dort und da waren es auch noch wirklich viele richtige Technofans. Man hat alle möglichen Typen gesehen, es war einfach spitze. Es gab nur ein paar Verkaufstände für T-Shirts und andere Loveparadeartikel und natürlich viele Getränkestände. Die Preise für Getränke waren sehr human, 1-2 DM für eine Dose Cola. Die T-Shirts haben so viel gekostet, wie solche T-Shirts immer kosten, so 20 bis 40 DM, je nach dem was für eins man haben wollte.
1997 fand ich vom Kommerz her am schlimmsten, überall waren T-Shirtstände, die irgendwelche blödsinnigen T-Shirts verkauft haben. Massenhaft Imbissbuden, es war mehr wie auf dem Jahrmarkt, als auf der Loveparade.
1998 (one world one furure) und 1999 (music ist he key) war das ganze nicht mehr so extrem, wie 1997, aber immer noch recht viel Werbung. Vor allem waren jetzt die DJ Trucks vollgekleistert mit Werbung. Jede Unterhaltungsfirma, egal ob Mediamarkt (hatte aber mit die besten DJs auf den Wagen), Saturn, Privat (Erotikkonzern), Radio Fritz, Radio Energy, etc alle mussten auf der Parade sein, um sich zu zeigen und präsentieren. Da ging es schon längst nicht mehr um den eigentlichen Sinn der Parade – Demo für Frieden… - sondern nur noch um Werbung, Marketing und Profit.
1999 kamen dann auch noch die ganzen Pornoproduktionsfirmen, die die Loveparade zum Anlass nahmen irgendwelche Filme zu drehen. Man konnte also viel nacktes Fleisch sehen, aber wirklich rund ging es nur auf dem KitKat Club Wagen, da haben sie fast alle ganz nackte getanzt und sich wer weiß wie befummelt und geleckt. Kann ja mal ganz lustig sein, sich so etwas anzuschauen, aber wenn dann die ganzen Fußball vereine laut grölend hinterher rennen und alles platt machen nur um sich irgendwelche notgeilen Hausfrauen oder Exhibitionisten anzuschauen, die es sich auf dem Wagen in aller Öffentlichkeit besorgen müssen, nein danke.
Mir wurde das ganze dann zu kommerziell und auch das Publikum gefiel mir nicht mehr und somit war 1999 meine 4. und letzte Loveparade.
Was ich besonders übel fand, war dieses Jahr. Die ganzen Parteiwagen, als ob die irgendetwas mit Techno zutun hätten. Also wenn da irgendein Grünenwagen kommt, da hab ich doch gar keine Lust mehr zu feiern, denn eigentlich wollen die diese Parties doch gar nicht, da ja zu viel Müll entsteht, Strom für nichts und wieder nichts verbraucht wird und der Tiergarten überdüngt wird. Die Parteien sind wirklich nur nicht aus Werbezwecken dort gewesen und da hört es bei mir einfach auf.
Publikum
Man hat genau gemerkt, wie sich die Loveparade verändert hat. 1997 waren noch viele so richtige Technofreaks da, die sich auch dementsprechend verkleidet hatten und mit Gasmasken, Gummistiefeln etc. rumliefen. Als Normalangezogener ist man da fast aufgefallen. In den weiteren Jahren hat sich dann das Publikum verändert und die wahren Technofans und Anhänger haben sich von der Parade zurückgezogen. Dafür kamen dann die, die zur Parade gegangen sind, weil es cool ist dort zu sein. Nicht weil die Musik dort einfach geil ist, sondern nur um sagen zu können: Ich war auf der Loveparade. 1999 kam es mir auch so vor als ob schon einige Kegelclubs, Skatrunden oder Sportvereine ihren Jahresausflug auf die Loveparade machten. Durch diesen Wandel wurde die gesamte Veranstaltung schlechter. Das Niveau sank und das merkte man vor allem daran, dass viel mehr Alkohol getrunken wurde als 1996. Der Alkoholkonsum der Besucher nahm im laufe der zeit immer mehr zu, so dass man sich dann eher auf einem Volksfest wieder fand, als auf einer Technoveranstaltung. Ein weiters Problem kam dann auch auf, denn durch den Alkoholkonsum wurden einige Besucher aggressiv, so dass die Parade nicht mehr so friedlich war, wie am Anfang. Man hat dann doch des Öfteren Schlägereien gesehen, die nur durch die Polizei geschlichtet werden konnten. Ab 1998 kamen dann auch noch die ganzen Bravoleser und Leserinnen, die in der Zeitung Bilder gesehen haben und dann auch unbedingt dahin wollten und sich dann so gekleidet haben, wie es in der Bravo stand. Überall waren dann die ganzen Zahnspangentragenden Teenies, mit Ihren Sonnenblumenkostümen. Das soll ja so cool sein. Ich fand das dann einfach nur noch peinlich. Auch ein Grund warum ich nicht mehr nach Berlin bin. Kindergeburtstag oder Straßenfest kann ich auch zu Hause haben.
Drogen
Bei meiner ersten Loveparade war es schon etwas extrem. Da haben die Tänzer von den Wagen geschrieen, ob man Pillen für sie hätte. Man wurde auch des Öfteren direkt angesprochen, aber wenn man verneint hat, wurde man sofort in Ruhe gelassen. Die direkten Ansprachen ließen dann nach, da ja die Sportvereine und Kegelclubs kamen und die dachten sich, ich bin hier auf der Loveparade und in der Zeitung stand hier werden Drogen konsumiert, dann muss ich das auch machen, denn dann bin ich auch cool, allerdings wurden die Dealer störender, denn sie wollten einem den Schund aufschwätzen.
Auf der Loveparade kann man alle Arten von Drogen bekommen, die man haben möchte, aber in den letzten Jahren wurde die Volksdroge Alkohol immer mehr genutzt und die Stimmung der Loveparade von einer Technoveranstaltung auf das Niveau eines großen Volksfestes gesenkt.
Umwelt
Das Hauptproblem ist wohl der Müll und das Urinieren in den Tierpark. Aber die Unmengen Müll die mit Schneeschiebern und Baggern von den Straßen geräumt werden, kann man wohl nie anders abwenden, denn das meiste sind einfach Getränkedosen. Das Urinieren könnte man ändern indem einfach mehr Toilettenhäuschen aufgebaut werden. Ich find es aber lächerlich nur wegen diesen Umweltprobleme zu versuchen, die Loveparade abzusetzen. Denn die Schäden die z.B. 1997 entstanden sind haben damals 500000 DM gekostet. Die Loveparade hat an dem Wochenende alleine 2 Mio. eingenommen. Es ist also für die Loveparadeorganisation kein Problem diese Schäden zu beseitigen.
1998 hat man versucht durch Zäune die Leute davon abzuhalten in den Tierpark zukommen. Die Folgen waren, dass man auf der Straße fast erdrückt wurde und später dann doch der Tierpark gestürmt wurde und die Leute genauso wie in den vorherigen Jahren in den Park ging um ihr Geschäft zu verrichten, es gibt halt einfach zu wenig Toiletten.
Fazit
Am Anfang war die Loveparade noch richtig gut. Die Party war spitze und ich hab mich dann schon auf das nächste Jahr gefreut, aber durch den Kommerz wurde das ganze richtige Loveparadefeeling, das 1996 noch da war vernichtet. Auch das Publikum hat die richtige Loveparadestimmung zu Nichte gemacht, so dass ich jetzt sagen muss, dass es sich nicht mehr lohnt extra nach Berlin zu fahren um sich irgendwelche Sportclubs, BravonleserInnen, Kegelclubs, Exhibitionisten und Voyeure oder andere möchtegerne Technofreaks bei Rumzucken zu betrachten. Da geh ich doch lieber zu Streetparade nach Zürich und vergnüg mich dort. Aber Loveparade ist halt nicht mehr das was es mal war, der eigentliche Sinn ist eben verloren gegangen und die meisten gehen nur noch hin, um sagen zu können, Mensch ich bin cool ich war auf der Loveparade, aber die richtigen Technofans und Freaks gehen schon lange nicht mehr dorthin und die haben die Stimmung dort wesentlich geprägt.
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2003-01-20 19:48:15 mit dem Titel Loveparade, das wars
Loveparade. Seit über zehn Jahren findet die Loveparade jetzt schon in Berlin statt.
Es fing alles an, indem nur ein paar hundert Anhänger von DR. Motte, dem Erfinder und Organisator der Parade. Jedes Jahr wurde es mehr bis vor zwei Jahren über eine Millionen Menschen durch Berlin zogen. In den letzten beiden Jahre nahm die Teilnehmerzahl immer mehr ab und ich bin der Meinung es wird auch weiter bergab gehen mit der Loveparade.
Wo
Wie jeden mittlerweile wohl bekannt sein wird, findet die ursprüngliche und wohl bekannteste Loveparade in Berlin statt. Seit ein paar Jahren gibt es auch eine Loveparade in Telaviv, Brasilien, etc.
In den ersten paar Jahren zogen die Raver – und damals waren es noch richtige Raver und Technofreaks – über den Kuhdamm (Kuhrfürstendamm), aber 1996 wurden dann so viele Besucher erwartet, dass diese Straße zu klein und zu eng wurde und somit wichen die Organisatoren auf die Strasse den 17.Juni aus. Die Parade startet seitdem am Ernst-Reuter-Platz und bewegt sich über den Stern (Siegesdenkmal) zum Brandenburger Tor um sich dann am Abend an der Siegessäule zu treffen und die Abschlusskundgebung zu feiern.
==>Wann<==
Immer am zweiten Wochenende im Juli, es sei denn irgendwelche Gegendemos waren schneller (2000), aber das wird jetzt wohl nicht mehr so schnell vorkommen, denn die Stadt Berlin hat die Veranstaltung für die nächsten Jahre auf dieses Wochenende gesichert. (Berlin ist pleite und braucht das Geld aus der Loveparade). Um 14 Uhr beginnt die Party eigentlich, aber ich hab es noch nie erlebt, dass es pünktlich losging. Immer so mit einer Stunde Verspätung, kann auch etwas mehr sein.
Warum
Von Anfang an, war das ganze als Demonstration für den Frieden, die Menschlichkeit und das friedliche Zusammensein der Menschen gedacht. Doch durch den riesigen Kommerz, rundum die Loveparade entstanden ist, läuft die Parade in den letzten Jahren nicht mehr als Demo. Ein Grund hierfür ist bestimmt auch, dass bei einer Demonstration die Stadt die Aufräumungsarbeiten, Polizeischutz, etc. zur Verfügung stellen muss und der Veranstalter nichts oder nur wenig zahlen muss. Da sie Parade aber jetzt nicht mehr als Sinn hat friedlich zusammen zu demonstrieren, sondern einfach nur Party zu machen, wurde der Demonstrationsstatus aberkannt und somit muss die Loveparade für die Aufräumungsarbeiten etc. aufkommen, aber ich glaube die verdienen an dem Wochenende genug, um das zu finanzieren.
Wie komm ich hin
Es gibt aus ganz Deutschland Sonderzüge und Sonderbusse. Dabei sind auch spezielle Loveparadezüge und Busse, in denen schon während der Fahrt kräftig gefeuert wird. Mit dem eigenen Auto sollte man eher nicht hin fahren, da Berlin an dem Wochenende völlig überfüllt ist.
Unterkunft
Ist schwierig. Selbst die teureren Hotels sind meist ausgebucht, da die DJs, PR Leute, Veranstalter auch untergebracht werden müssen. Man sollte schon sehr früh reservieren, wenn man eine Unterkunft haben möchte. Die billigen Hotels sind meistens schon sehr früh ausgebucht. Wenn man Glück hat kommt man bei Familien unter.
Was geht ab
Es fängt schon am Freitag an. Überall in Berlin finden Parties statt. In den bekannten Clubs sind spezielle Loveparade Events mit den angesagtesten DJs aus der ganzen Welt. Doch am Samstag geht es dann erst richtig los. Während die einen direkt aus den Clubs zu Parade strömen kommen hunderttausende mit den Sonderzügen, Bussen und Autos in Berlin an, um dann bei der Loveparade dabei zu sein. Gegen 14 Uhr starten dann die Trucks. Die Tieflader haben enorme Generatoren geladen um die Soundanlagen auf den Trucks mit strom zu versorgen. Auf den Trucks legen dann unzählige DJs auf und viele Tänzer tummeln sich zusätzlich auf den engen Wägen, um zu den Beats zu tanzen oder sich einfach nur zu zeigen, sei es mit oder ohne Klamotten. Am Abend, wenn es dann langsam dunkel wird geht es an der Siegessäule richtig ab. Die Trucks auf denen die DJs auflegen und irgendwelche Tänzer - früher waren es die richtigen Raver, heute sind es zum Grossteil nur Leute die es cool finden und sich besonders toll vorkommen und dafür alles geben würden um auf dem Wagen zu stehen - tanzen, stehen im Kreis um die Siegessäule. Dr. Motte hält dann seine übliche Ansprache und dann geht die Party richtig los. Direkt an der Säule legen dann DJs bis 24 Uhr auf. Und dann strömen die Massen in die Clubs oder zu Speziellen Raves. Der bekannteste ist wohl die Lovestern Galaktika. Dort war ich einmal und ich muss sagen, es war verdammt gut. Bei meiner ersten Loveparade 1996 (We are one family) gab es auf den Straßen dann noch viele Parties, aber seit 1997 (let the sun shin in your heart) gibt es diese freien Parties nicht mehr. In den Clubs kann man dann von House, Hardhouse über Progressive, Trance, Goa bis Hardcore und Gabba alles hören und dazu abgehen. Es gibt viele spezielle Parties für bestimmte Musikrichtungen, aber auf den großen Raves gibt es immer mehrere Floors mit unterschiedlichen Technorichtungen. Die Parties gehen bis weit in den Sonntag rein. Auch am Sonntag sind dann noch viele Parties, für die, die nicht wegfahren müssen.
Man kann also von Freitag bis Sonntag richtig kräftig durchfeiern und wenn man mit einem Sonderbus oder Sonderzug fährt, kann man auch noch auf der Hin und Rückfahrt feiern.
Kommerz
Das erste mal war ich, wie schon gesagt 1996 in Berlin. Und ich muss sagen es war die geilste Party die ich je erlebt habe. Es waren ca. 700000 Raver und Technofreaks dort und da waren es auch noch wirklich viele richtige Technofans. Man hat alle möglichen Typen gesehen, es war einfach spitze. Es gab nur ein paar Verkaufstände für T-Shirts und andere Loveparadeartikel und natürlich viele Getränkestände. Die Preise für Getränke waren sehr human, 1-2 DM für eine Dose Cola. Die T-Shirts haben so viel gekostet, wie solche T-Shirts immer kosten, so 20 bis 40 DM, je nach dem was für eins man haben wollte.
1997 fand ich vom Kommerz her am schlimmsten, überall waren T-Shirtstände, die irgendwelche blödsinnigen T-Shirts verkauft haben. Massenhaft Imbissbuden, es war mehr wie auf dem Jahrmarkt, als auf der Loveparade.
1998 (one world one furure) und 1999 (music ist he key) war das ganze nicht mehr so extrem, wie 1997, aber immer noch recht viel Werbung. Vor allem waren jetzt die DJ Trucks vollgekleistert mit Werbung. Jede Unterhaltungsfirma, egal ob Mediamarkt (hatte aber mit die besten DJs auf den Wagen), Saturn, Privat (Erotikkonzern), Radio Fritz, Radio Energy, etc alle mussten auf der Parade sein, um sich zu zeigen und präsentieren. Da ging es schon längst nicht mehr um den eigentlichen Sinn der Parade – Demo für Frieden… - sondern nur noch um Werbung, Marketing und Profit.
1999 kamen dann auch noch die ganzen Pornoproduktionsfirmen, die die Loveparade zum Anlass nahmen irgendwelche Filme zu drehen. Man konnte also viel nacktes Fleisch sehen, aber wirklich rund ging es nur auf dem KitKat Club Wagen, da haben sie fast alle ganz nackte getanzt und sich wer weiß wie befummelt und geleckt. Kann ja mal ganz lustig sein, sich so etwas anzuschauen, aber wenn dann die ganzen Fußball vereine laut grölend hinterher rennen und alles platt machen nur um sich irgendwelche notgeilen Hausfrauen oder Exhibitionisten anzuschauen, die es sich auf dem Wagen in aller Öffentlichkeit besorgen müssen, nein danke.
Mir wurde das ganze dann zu kommerziell und auch das Publikum gefiel mir nicht mehr und somit war 1999 meine 4. und letzte Loveparade.
Was ich besonders übel fand, war dieses Jahr. Die ganzen Parteiwagen, als ob die irgendetwas mit Techno zutun hätten. Also wenn da irgendein Grünenwagen kommt, da hab ich doch gar keine Lust mehr zu feiern, denn eigentlich wollen die diese Parties doch gar nicht, da ja zu viel Müll entsteht, Strom für nichts und wieder nichts verbraucht wird und der Tiergarten überdüngt wird. Die Parteien sind wirklich nur nicht aus Werbezwecken dort gewesen und da hört es bei mir einfach auf.
Publikum
Man hat genau gemerkt, wie sich die Loveparade verändert hat. 1997 waren noch viele so richtige Technofreaks da, die sich auch dementsprechend verkleidet hatten und mit Gasmasken, Gummistiefeln etc. rumliefen. Als Normalangezogener ist man da fast aufgefallen. In den weiteren Jahren hat sich dann das Publikum verändert und die wahren Technofans und Anhänger haben sich von der Parade zurückgezogen. Dafür kamen dann die, die zur Parade gegangen sind, weil es cool ist dort zu sein. Nicht weil die Musik dort einfach geil ist, sondern nur um sagen zu können: Ich war auf der Loveparade. 1999 kam es mir auch so vor als ob schon einige Kegelclubs, Skatrunden oder Sportvereine ihren Jahresausflug auf die Loveparade machten. Durch diesen Wandel wurde die gesamte Veranstaltung schlechter. Das Niveau sank und das merkte man vor allem daran, dass viel mehr Alkohol getrunken wurde als 1996. Der Alkoholkonsum der Besucher nahm im laufe der zeit immer mehr zu, so dass man sich dann eher auf einem Volksfest wieder fand, als auf einer Technoveranstaltung. Ein weiters Problem kam dann auch auf, denn durch den Alkoholkonsum wurden einige Besucher aggressiv, so dass die Parade nicht mehr so friedlich war, wie am Anfang. Man hat dann doch des Öfteren Schlägereien gesehen, die nur durch die Polizei geschlichtet werden konnten. Ab 1998 kamen dann auch noch die ganzen Bravoleser und Leserinnen, die in der Zeitung Bilder gesehen haben und dann auch unbedingt dahin wollten und sich dann so gekleidet haben, wie es in der Bravo stand. Überall waren dann die ganzen Zahnspangentragenden Teenies, mit Ihren Sonnenblumenkostümen. Das soll ja so cool sein. Ich fand das dann einfach nur noch peinlich. Auch ein Grund warum ich nicht mehr nach Berlin bin. Kindergeburtstag oder Straßenfest kann ich auch zu Hause haben.
Drogen
Bei meiner ersten Loveparade war es schon etwas extrem. Da haben die Tänzer von den Wagen geschrieen, ob man Pillen für sie hätte. Man wurde auch des Öfteren direkt angesprochen, aber wenn man verneint hat, wurde man sofort in Ruhe gelassen. Die direkten Ansprachen ließen dann nach, da ja die Sportvereine und Kegelclubs kamen und die dachten sich, ich bin hier auf der Loveparade und in der Zeitung stand hier werden Drogen konsumiert, dann muss ich das auch machen, denn dann bin ich auch cool, allerdings wurden die Dealer störender, denn sie wollten einem den Schund aufschwätzen.
Auf der Loveparade kann man alle Arten von Drogen bekommen, die man haben möchte, aber in den letzten Jahren wurde die Volksdroge Alkohol immer mehr genutzt und die Stimmung der Loveparade von einer Technoveranstaltung auf das Niveau eines großen Volksfestes gesenkt.
Umwelt
Das Hauptproblem ist wohl der Müll und das Urinieren in den Tierpark. Aber die Unmengen Müll die mit Schneeschiebern und Baggern von den Straßen geräumt werden, kann man wohl nie anders abwenden, denn das meiste sind einfach Getränkedosen. Das Urinieren könnte man ändern indem einfach mehr Toilettenhäuschen aufgebaut werden. Ich find es aber lächerlich nur wegen diesen Umweltprobleme zu versuchen, die Loveparade abzusetzen. Denn die Schäden die z.B. 1997 entstanden sind haben damals 500000 DM gekostet. Die Loveparade hat an dem Wochenende alleine 2 Mio. eingenommen. Es ist also für die Loveparadeorganisation kein Problem diese Schäden zu beseitigen.
1998 hat man versucht durch Zäune die Leute davon abzuhalten in den Tierpark zukommen. Die Folgen waren, dass man auf der Straße fast erdrückt wurde und später dann doch der Tierpark gestürmt wurde und die Leute genauso wie in den vorherigen Jahren in den Park ging um ihr Geschäft zu verrichten, es gibt halt einfach zu wenig Toiletten.
Fazit
Am Anfang war die Loveparade noch richtig gut. Die Party war spitze und ich hab mich dann schon auf das nächste Jahr gefreut, aber durch den Kommerz wurde das ganze richtige Loveparadefeeling, das 1996 noch da war vernichtet. Auch das Publikum hat die richtige Loveparadestimmung zu Nichte gemacht, so dass ich jetzt sagen muss, dass es sich nicht mehr lohnt extra nach Berlin zu fahren um sich irgendwelche Sportclubs, BravonleserInnen, Kegelclubs, Exhibitionisten und Voyeure oder andere möchtegerne Technofreaks bei Rumzucken zu betrachten. Da geh ich doch lieber zu Streetparade nach Zürich und vergnüg mich dort. Aber Loveparade ist halt nicht mehr das was es mal war, der eigentliche Sinn ist eben verloren gegangen und die meisten gehen nur noch hin, um sagen zu können, Mensch ich bin cool ich war auf der Loveparade, aber die richtigen Technofans und Freaks gehen schon lange nicht mehr dorthin und die haben die Stimmung dort wesentlich geprägt.
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2003-01-20 19:47:13 mit dem Titel Loveparade, war mal gut
Loveparade. Seit über zehn Jahren findet die Loveparade jetzt schon in Berlin statt.
Es fing alles an, indem nur ein paar hundert Anhänger von DR. Motte, dem Erfinder und Organisator der Parade. Jedes Jahr wurde es mehr bis vor zwei Jahren über eine Millionen Menschen durch Berlin zogen. In den letzten beiden Jahre nahm die Teilnehmerzahl immer mehr ab und ich bin der Meinung es wird auch weiter bergab gehen mit der Loveparade.
Wo
Wie jeden mittlerweile wohl bekannt sein wird, findet die ursprüngliche und wohl bekannteste Loveparade in Berlin statt. Seit ein paar Jahren gibt es auch eine Loveparade in Telaviv, Brasilien, etc.
In den ersten paar Jahren zogen die Raver – und damals waren es noch richtige Raver und Technofreaks – über den Kuhdamm (Kuhrfürstendamm), aber 1996 wurden dann so viele Besucher erwartet, dass diese Straße zu klein und zu eng wurde und somit wichen die Organisatoren auf die Strasse den 17.Juni aus. Die Parade startet seitdem am Ernst-Reuter-Platz und bewegt sich über den Stern (Siegesdenkmal) zum Brandenburger Tor um sich dann am Abend an der Siegessäule zu treffen und die Abschlusskundgebung zu feiern.
==>Wann<==
Immer am zweiten Wochenende im Juli, es sei denn irgendwelche Gegendemos waren schneller (2000), aber das wird jetzt wohl nicht mehr so schnell vorkommen, denn die Stadt Berlin hat die Veranstaltung für die nächsten Jahre auf dieses Wochenende gesichert. (Berlin ist pleite und braucht das Geld aus der Loveparade). Um 14 Uhr beginnt die Party eigentlich, aber ich hab es noch nie erlebt, dass es pünktlich losging. Immer so mit einer Stunde Verspätung, kann auch etwas mehr sein.
Warum
Von Anfang an, war das ganze als Demonstration für den Frieden, die Menschlichkeit und das friedliche Zusammensein der Menschen gedacht. Doch durch den riesigen Kommerz, rundum die Loveparade entstanden ist, läuft die Parade in den letzten Jahren nicht mehr als Demo. Ein Grund hierfür ist bestimmt auch, dass bei einer Demonstration die Stadt die Aufräumungsarbeiten, Polizeischutz, etc. zur Verfügung stellen muss und der Veranstalter nichts oder nur wenig zahlen muss. Da sie Parade aber jetzt nicht mehr als Sinn hat friedlich zusammen zu demonstrieren, sondern einfach nur Party zu machen, wurde der Demonstrationsstatus aberkannt und somit muss die Loveparade für die Aufräumungsarbeiten etc. aufkommen, aber ich glaube die verdienen an dem Wochenende genug, um das zu finanzieren.
Wie komm ich hin
Es gibt aus ganz Deutschland Sonderzüge und Sonderbusse. Dabei sind auch spezielle Loveparadezüge und Busse, in denen schon während der Fahrt kräftig gefeuert wird. Mit dem eigenen Auto sollte man eher nicht hin fahren, da Berlin an dem Wochenende völlig überfüllt ist.
Unterkunft
Ist schwierig. Selbst die teureren Hotels sind meist ausgebucht, da die DJs, PR Leute, Veranstalter auch untergebracht werden müssen. Man sollte schon sehr früh reservieren, wenn man eine Unterkunft haben möchte. Die billigen Hotels sind meistens schon sehr früh ausgebucht. Wenn man Glück hat kommt man bei Familien unter.
Was geht ab
Es fängt schon am Freitag an. Überall in Berlin finden Parties statt. In den bekannten Clubs sind spezielle Loveparade Events mit den angesagtesten DJs aus der ganzen Welt. Doch am Samstag geht es dann erst richtig los. Während die einen direkt aus den Clubs zu Parade strömen kommen hunderttausende mit den Sonderzügen, Bussen und Autos in Berlin an, um dann bei der Loveparade dabei zu sein. Gegen 14 Uhr starten dann die Trucks. Die Tieflader haben enorme Generatoren geladen um die Soundanlagen auf den Trucks mit strom zu versorgen. Auf den Trucks legen dann unzählige DJs auf und viele Tänzer tummeln sich zusätzlich auf den engen Wägen, um zu den Beats zu tanzen oder sich einfach nur zu zeigen, sei es mit oder ohne Klamotten. Am Abend, wenn es dann langsam dunkel wird geht es an der Siegessäule richtig ab. Die Trucks auf denen die DJs auflegen und irgendwelche Tänzer - früher waren es die richtigen Raver, heute sind es zum Grossteil nur Leute die es cool finden und sich besonders toll vorkommen und dafür alles geben würden um auf dem Wagen zu stehen - tanzen, stehen im Kreis um die Siegessäule. Dr. Motte hält dann seine übliche Ansprache und dann geht die Party richtig los. Direkt an der Säule legen dann DJs bis 24 Uhr auf. Und dann strömen die Massen in die Clubs oder zu Speziellen Raves. Der bekannteste ist wohl die Lovestern Galaktika. Dort war ich einmal und ich muss sagen, es war verdammt gut. Bei meiner ersten Loveparade 1996 (We are one family) gab es auf den Straßen dann noch viele Parties, aber seit 1997 (let the sun shin in your heart) gibt es diese freien Parties nicht mehr. In den Clubs kann man dann von House, Hardhouse über Progressive, Trance, Goa bis Hardcore und Gabba alles hören und dazu abgehen. Es gibt viele spezielle Parties für bestimmte Musikrichtungen, aber auf den großen Raves gibt es immer mehrere Floors mit unterschiedlichen Technorichtungen. Die Parties gehen bis weit in den Sonntag rein. Auch am Sonntag sind dann noch viele Parties, für die, die nicht wegfahren müssen.
Man kann also von Freitag bis Sonntag richtig kräftig durchfeiern und wenn man mit einem Sonderbus oder Sonderzug fährt, kann man auch noch auf der Hin und Rückfahrt feiern.
Kommerz
Das erste mal war ich, wie schon gesagt 1996 in Berlin. Und ich muss sagen es war die geilste Party die ich je erlebt habe. Es waren ca. 700000 Raver und Technofreaks dort und da waren es auch noch wirklich viele richtige Technofans. Man hat alle möglichen Typen gesehen, es war einfach spitze. Es gab nur ein paar Verkaufstände für T-Shirts und andere Loveparadeartikel und natürlich viele Getränkestände. Die Preise für Getränke waren sehr human, 1-2 DM für eine Dose Cola. Die T-Shirts haben so viel gekostet, wie solche T-Shirts immer kosten, so 20 bis 40 DM, je nach dem was für eins man haben wollte.
1997 fand ich vom Kommerz her am schlimmsten, überall waren T-Shirtstände, die irgendwelche blödsinnigen T-Shirts verkauft haben. Massenhaft Imbissbuden, es war mehr wie auf dem Jahrmarkt, als auf der Loveparade.
1998 (one world one furure) und 1999 (music ist he key) war das ganze nicht mehr so extrem, wie 1997, aber immer noch recht viel Werbung. Vor allem waren jetzt die DJ Trucks vollgekleistert mit Werbung. Jede Unterhaltungsfirma, egal ob Mediamarkt (hatte aber mit die besten DJs auf den Wagen), Saturn, Privat (Erotikkonzern), Radio Fritz, Radio Energy, etc alle mussten auf der Parade sein, um sich zu zeigen und präsentieren. Da ging es schon längst nicht mehr um den eigentlichen Sinn der Parade – Demo für Frieden… - sondern nur noch um Werbung, Marketing und Profit.
1999 kamen dann auch noch die ganzen Pornoproduktionsfirmen, die die Loveparade zum Anlass nahmen irgendwelche Filme zu drehen. Man konnte also viel nacktes Fleisch sehen, aber wirklich rund ging es nur auf dem KitKat Club Wagen, da haben sie fast alle ganz nackte getanzt und sich wer weiß wie befummelt und geleckt. Kann ja mal ganz lustig sein, sich so etwas anzuschauen, aber wenn dann die ganzen Fußball vereine laut grölend hinterher rennen und alles platt machen nur um sich irgendwelche notgeilen Hausfrauen oder Exhibitionisten anzuschauen, die es sich auf dem Wagen in aller Öffentlichkeit besorgen müssen, nein danke.
Mir wurde das ganze dann zu kommerziell und auch das Publikum gefiel mir nicht mehr und somit war 1999 meine 4. und letzte Loveparade.
Was ich besonders übel fand, war dieses Jahr. Die ganzen Parteiwagen, als ob die irgendetwas mit Techno zutun hätten. Also wenn da irgendein Grünenwagen kommt, da hab ich doch gar keine Lust mehr zu feiern, denn eigentlich wollen die diese Parties doch gar nicht, da ja zu viel Müll entsteht, Strom für nichts und wieder nichts verbraucht wird und der Tiergarten überdüngt wird. Die Parteien sind wirklich nur nicht aus Werbezwecken dort gewesen und da hört es bei mir einfach auf.
Publikum
Man hat genau gemerkt, wie sich die Loveparade verändert hat. 1997 waren noch viele so richtige Technofreaks da, die sich auch dementsprechend verkleidet hatten und mit Gasmasken, Gummistiefeln etc. rumliefen. Als Normalangezogener ist man da fast aufgefallen. In den weiteren Jahren hat sich dann das Publikum verändert und die wahren Technofans und Anhänger haben sich von der Parade zurückgezogen. Dafür kamen dann die, die zur Parade gegangen sind, weil es cool ist dort zu sein. Nicht weil die Musik dort einfach geil ist, sondern nur um sagen zu können: Ich war auf der Loveparade. 1999 kam es mir auch so vor als ob schon einige Kegelclubs, Skatrunden oder Sportvereine ihren Jahresausflug auf die Loveparade machten. Durch diesen Wandel wurde die gesamte Veranstaltung schlechter. Das Niveau sank und das merkte man vor allem daran, dass viel mehr Alkohol getrunken wurde als 1996. Der Alkoholkonsum der Besucher nahm im laufe der zeit immer mehr zu, so dass man sich dann eher auf einem Volksfest wieder fand, als auf einer Technoveranstaltung. Ein weiters Problem kam dann auch auf, denn durch den Alkoholkonsum wurden einige Besucher aggressiv, so dass die Parade nicht mehr so friedlich war, wie am Anfang. Man hat dann doch des Öfteren Schlägereien gesehen, die nur durch die Polizei geschlichtet werden konnten. Ab 1998 kamen dann auch noch die ganzen Bravoleser und Leserinnen, die in der Zeitung Bilder gesehen haben und dann auch unbedingt dahin wollten und sich dann so gekleidet haben, wie es in der Bravo stand. Überall waren dann die ganzen Zahnspangentragenden Teenies, mit Ihren Sonnenblumenkostümen. Das soll ja so cool sein. Ich fand das dann einfach nur noch peinlich. Auch ein Grund warum ich nicht mehr nach Berlin bin. Kindergeburtstag oder Straßenfest kann ich auch zu Hause haben.
Drogen
Bei meiner ersten Loveparade war es schon etwas extrem. Da haben die Tänzer von den Wagen geschrieen, ob man Pillen für sie hätte. Man wurde auch des Öfteren direkt angesprochen, aber wenn man verneint hat, wurde man sofort in Ruhe gelassen. Die direkten Ansprachen ließen dann nach, da ja die Sportvereine und Kegelclubs kamen und die dachten sich, ich bin hier auf der Loveparade und in der Zeitung stand hier werden Drogen konsumiert, dann muss ich das auch machen, denn dann bin ich auch cool, allerdings wurden die Dealer störender, denn sie wollten einem den Schund aufschwätzen.
Auf der Loveparade kann man alle Arten von Drogen bekommen, die man haben möchte, aber in den letzten Jahren wurde die Volksdroge Alkohol immer mehr genutzt und die Stimmung der Loveparade von einer Technoveranstaltung auf das Niveau eines großen Volksfestes gesenkt.
Umwelt
Das Hauptproblem ist wohl der Müll und das Urinieren in den Tierpark. Aber die Unmengen Müll die mit Schneeschiebern und Baggern von den Straßen geräumt werden, kann man wohl nie anders abwenden, denn das meiste sind einfach Getränkedosen. Das Urinieren könnte man ändern indem einfach mehr Toilettenhäuschen aufgebaut werden. Ich find es aber lächerlich nur wegen diesen Umweltprobleme zu versuchen, die Loveparade abzusetzen. Denn die Schäden die z.B. 1997 entstanden sind haben damals 500000 DM gekostet. Die Loveparade hat an dem Wochenende alleine 2 Mio. eingenommen. Es ist also für die Loveparadeorganisation kein Problem diese Schäden zu beseitigen.
1998 hat man versucht durch Zäune die Leute davon abzuhalten in den Tierpark zukommen. Die Folgen waren, dass man auf der Straße fast erdrückt wurde und später dann doch der Tierpark gestürmt wurde und die Leute genauso wie in den vorherigen Jahren in den Park ging um ihr Geschäft zu verrichten, es gibt halt einfach zu wenig Toiletten.
Fazit
Am Anfang war die Loveparade noch richtig gut. Die Party war spitze und ich hab mich dann schon auf das nächste Jahr gefreut, aber durch den Kommerz wurde das ganze richtige Loveparadefeeling, das 1996 noch da war vernichtet. Auch das Publikum hat die richtige Loveparadestimmung zu Nichte gemacht, so dass ich jetzt sagen muss, dass es sich nicht mehr lohnt extra nach Berlin zu fahren um sich irgendwelche Sportclubs, BravonleserInnen, Kegelclubs, Exhibitionisten und Voyeure oder andere möchtegerne Technofreaks bei Rumzucken zu betrachten. Da geh ich doch lieber zu Streetparade nach Zürich und vergnüg mich dort. Aber Loveparade ist halt nicht mehr das was es mal war, der eigentliche Sinn ist eben verloren gegangen und die meisten gehen nur noch hin, um sagen zu können, Mensch ich bin cool ich war auf der Loveparade, aber die richtigen Technofans und Freaks gehen schon lange nicht mehr dorthin und die haben die Stimmung dort wesentlich geprägt. weiterlesen schließen -
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Grün kaputt
29.05.2002, 19:26 Uhr von
new_siveritas
nachdem siveritas in die ewigen Jagdgründe des Datentotalverlustes eingegangen ist, wurde nun new...Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Nein
UPDATE:
Super Veranstaltung, die Love-Parade. Was sind das bloß für Spiesser, die dagegen im Tiergarten demonstrieren .....
Leute, die so reden, waren wohl noch nie am Tag danach im Tiergarten. Ich habe mir dieses zweifelhafte Vergnügen mal gegeben. Damals noch
journalistisch tätig, war ich einer Einladung der Grünen gefolgt, von denen einige mit uns zusammen den Flurschaden inspizierten. Der omnispäsente Uringerich war nich das schlimmste, der ist ja nach n paar Tagen wieder weg. Aber die vielen niedergetrampelten Büsche, und in so manchem Teich schwammen statt Fischen (die waren wahrscheinlich vor Schreck verendet) leere Sekt- und Bierflaschen.
ORIGINALMEINUNG (größenteils jedenfalls):
Ja, ja, wieder mal so ein Moralist, der den Leuten ihr Vergnügen nicht gönnt.
Ich muss dieser Meinung vorausschicken, dass ich alles andere als ein Techno-Fan bin.
Ein einziges Mal habe ich mir, da in Berlin (und damals noch in Mitte) lebend, diese Vernastaltung angetan.
Ich muss sagen, die superlauten Beats haben bei mit Herzrythmusstörungen verursacht, richtig körperliche Schmerzen. Ich hatte mit vorher bei einem der vielen Schwarzhändler ein Bier besorgt und habe nur nóch gedacht: Was hat der da reingetan!
War natürlich Schwachsinn, denn es handelte sich um eine geschlossene Bierdose.
Wie auch immer; eine der Hauptsachen, die man auf der Stasse des 17. Juni zu sehen bekommt, sind besoffene 15-jährige.
Nun haben die Grünen just in diesem Jahr, es war 1998, am nächsten Tag einen Ortstermin veranstaltet, bei dem die Flurschäden inspiziert wurden. Ich muss schon sagen: Niedergetrampelte Büsche, umgeknickte Bäume (sofern sie nicht zu groß waren) und der Uringestank war auch am nächsten Tag noch enorm!
Diese Event konnte man wirklich gut auf den Flughafen Tempelhof verlegen, wenn der erst mal dichtgemacht ist.
UPDATE: Nun streiten sich in diesem Jahr die Gelehrten, ob, wann und wie die Love-Parade überhaupt stattfinden soll. An dem Samstag, an dem sie immer stattfindet, kann sie nicht stattfinden - zumindest nicht als politische Demonstration, als solche hat sie bisher immer stattgefunden.
Tolle politische Demonstration ... Der einzige Grund dafür ist, das bei politischen Demonstrationen die Veranstalter nicht für die Beseitigung entstandenen Drecks aufkommen muss. Das bleibt an der arg gebeutelten Haushaltskasse Berlins hängen. Warum??? Es ist überhaupt nicht einzusehen, dass der Steuerzahler dafür blechen soll, denn hier wieder über eine Millionen Raver wilde Sau spielen. Dafür soll gefälligst der Veranstalter aufkommen!
UPDATE 2002: Dieses Jahr müssen die Veranstalter angesichts leerer Landeskassen die Müllbeseitigung selbst zahlen. Wenigstens etwas! weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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Archmage, 06.06.2002, 21:45 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Tja Loveparade-Hasser/-Liebhabär... ich finde die Party gut... allerdings ist sie von ihrem ehemaligen "Friede-Freude-Eierkuchen"-Gedanken leider immer mehr entfernt und erinnert eigentlich nur noch an eine Ansammlung von Geldgeilen und wahn
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