Pro:
Die Atmosphäre, die Stadtmauer, die schönen Grünflächen und und und
Kontra:
Die zu vielen Kirchen und das in meinem Fall schlechte Wetter
Empfehlung:
Ja
Endlich meld ich mich mal wieder zurück, nicht nur bei euch, sondern auch gleichzeitig aus meiner Kursfahrt in die Toskana. Eigentlich hatten wir ja ein Hotel in Florenz, aber da wir eine Woche Zeit hatten, haben wir natürlich auch Siena, Pisa und Lucca besucht. Um gut vorbereitet zu sein, wurden wir bereits vor der Kursfahrt in Gruppen eingeteilt und sollten die verschiedenen Städte genauer unter die Lupe nehmen. Meine Aufgabe war Lucca und damit die ganzen Infos nicht umsonst waren (denn den Kurs haben sie nicht so interessiert), will ich sie euch zur Verfügung stellen.
~~~~~~~~~~~~~~
Die Vorgeschichte
~~~~~~~~~~~~~~
Vom 14.10. bis 21.10.2005 ging unsere Kursfahrt in die Toskana. Am Mittwoch, den 19.10. sollte dann der Ausflug nach Lucca kommen und somit unsere Führung. Es war alles super gut geplant, wir hatten sogar einen ganzen Stadtrundgang erstellt und für jeden aus unserem Kurs einen eigenen Stadtplan angefertigt, der unsere Route, die beste Einkaufsstraße, den schnellsten Rückweg zum Bahnhof, die besten Eiscafés und Informationsstände anzeigte. Alles müsste somit klappen, doch es kam natürlich anders. Kaum hatten wir die Stadtpläne ausgeteilt und ein wenig über die Geschichte von Lucca berichtet, fing es an zu regnen. Und es hörte natürlich auch nicht wieder auf. Logischerweise wurde dadurch die Stimmung der Gruppe nicht unbedingt besser und da wir eh ein paar empfindliche und einfach schreckliche Weiber dabei hatten, mussten die als erstes natürlich wieder rumjammern. Leicht (!) angenervt haben wir dennoch versucht das Beste daraus zu machen und haben tapfer unsere Stadtführung weiter gehalten. Das Ergebnis: Unsere Schuhe und Socken waren durchweicht und das Wasser in den Hosen mittlerweile bis zu den Kniekehlen hoch gekrochen. Die Laune war bei den meisten im Eimer, die schönen Rasenflächen von Lucca waren klatschnass und zum Unglück unserer Weiber hatten auch noch die Geschäfte ausgerechnet von 13 bis 16 Uhr Mittagspause. Wäre es schlimmer gegangen? Ja, es ging wirklich noch schlimmer. Auf Grund des schlechten Wetters wollten wir eine Stunde früher zurückfahren. Zwei Freundinnen und ich waren am ehesten am Bahnhof und mussten dann feststellen, dass der Zug aber um die Uhrzeit gar nicht zurück nach Florenz fahren sollte! Na toll, jetzt noch ne Stunde länger an dem Bahnhof hocken… im Leben nicht! Also haben wir mit Englisch und ein paar Italienischbrocken nachgefragt und erfahren, dass der Zug in Pistoia eine halbe Stunde stehen bleibt und dann nach Florenz fährt. Also doch irgendwann ein Happy End… Nun aber zu Lucca selbst…
~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Die Geschichte Lucca's
~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Seine Blütezeit hatte Lucca im Mittelalter durch den Seidenhandel, jedoch beginnt seine Geschichte natürlich schon früher. Die Herzöge Lucca's versuchten schon im 10. Jahrhundert ihre Macht über die ganze Toskana auszuweiten. Nach dem Tod Matilda's begann die Stadt Lucca jedoch, sich als unabhängige Kommune zu konstituieren. Als es zu inneren Uneinigkeiten kam, ernannte sich Uguccione della Faggiuola 1314 zum neuen Herren Lucca's. Doch die Lucchesi verbannten ihn zwei Jahre darauf und gaben die Macht an Castruccio Castracani. Bis zu seinem Tod 1328 machte er Lucca unter seiner Tyrannei zu einer führenden Stadt Italiens.
1369 wurde Lucca dann eine Demokratie, nach 1628 eine patrizisch-aristokratische Oligarchie, die ihre Unabhängigkeit als Stadtrepublik neben Venedig und Genua behauptete. Nach der siegreichen französischen Revolution 1799/1800 wurde die Republik Lucca jedoch dazu gezwungen, eine moderne "Demokratie" nach französischem Muster und in völliger Abhängigkeit vom Frankreich Napoleon Bonapartes einzuführen. Als 1805 Napoleon auch König von Italien wurde, schaffte er die Republik Lucca ab und machte sie stattdessen zum Fürstentum seiner Schwester Elisa Bonaparte.
1814 wurde Lucca dann im Bezug auf Napoleons Sturz kurzfristig von neapolitanischen, später von österreichischen Truppen besetzt. In Folge des Wiener Kongresses 1814 wurde Lucca zur Verschiebe- und Entschädigungsmasse für dynastische und machtpolitische Interessen. 1817 trat dann Maria Luisa, Königin von Eturien, die Herrschaft als Herzogin von Lucca an. Nach ihrem Tod 1824 sollte ihr Sohn Karl Ludwig die Herrschaft übernehmen, jedoch lehnte er auf Grund der verschärften innenpolitischen Lage im Vorfeld der Revolution von 1848/49 ab. Den Vorteil daraus hatte der Großherzog der Toskana. Das Herzogtum Lucca bildete seither einen Teil der Toskana, mit der es 1859/61 zunächst an Sardinien, dann an den neuen Einheitsstaat Italien angeschlossen wurde.
Heute hat Lucca 90.000 Einwohner und ist ein Zentrum für Olivenöl, Wein und Gemüse.
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Die Sehenswürdigkeiten
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Nun will ich euch unseren Stadtrundgang ein wenig erläutern. Die folgenden Sehenswürdigkeiten haben wir alle in genau dieser Reihenfolge abgelaufen und erklärt. Vielleicht interessiert ihr euch ja mehr dafür als unser angenervter Kurs. :)
---------------------
Porta San Pietro
---------------------
Das Porta San Pietro ist eines der Stadttore von Lucca. Es befindet sich am südwestlichsten Teil der Stadt und liegt direkt am Bahnhof von Lucca. Auch der Sitz der Vereinigung, das Symbol von "Lucchesi nel mondo" befindet sich am Porta San Pietro in Form eines Schlosses. Diese Stiftung wurde 1968 gegründet und hat heute Anhänger auf allen fünf Kontinenten.
---------------
Stadtmauer
---------------
Die Stadtmauern von Lucca wurden Anfang des 16. Jahrhunderts gebaut und 1645 vollendet.
Die aus Ziegelsteinen bestehende Stadtmauer ist 12 m hoch und 4,2 km lang.
Sie sollte einst die Stadt vor Artilleriegeschossen beschützen. Außerdem sollte sie Lucca vor einer möglichen Überschwemmung des Flusses Serchio bewahren.
Heute schirmt sie lediglich den alten Stadtkern von den Vorstädten ab und ist ein begehrtes Ziel der Touristen.
-----------------------
Dom San Martino
-----------------------
An der Piazza San Martino steht der Dom San Martino. Dieser Dom wurde vom Heiligen Fredianus gegründet und war ursprünglich dem Heiligen Regulus geweiht.
Der Dom wurde Ende des 12. Jahrhunderts erbaut und wurde zunächst nach romanischen Merkmalen begonnen, doch 1372 wurden an den Seitenwänden und im Innern mit Formelementen der Gotik Umbauten vorgenommen.
Die Schönheit der Fassade, welche zwischen 1060 und 1241 erbaut wurde, wird von ihrer eigentümlichen Asymmetrie nicht beeinträchtigt. Der Grund für die Unregelmäßigkeiten des Gebäudes liegt darin, dass der untere Teil bereits vorhanden war, als der Dombau nachträglich angefügt wurde. Im Erdgeschoss öffnen sich drei weite, echte Bögen zu einer Vorhalle. Diese Vorhalle wurde zwischen 1233 und 1257 von lombardischen Bildhauern mit plastischem Schmuck ausgestattet.
Die Reliefs des linken Portals sind mit großer Wahrscheinlichkeit Werke des Bildhauers Nicolò Piscino: "Verkündigung", "Christi Geburt", "Anbetung der Könige" und "Kreuzabnahme". Zwischen den Portalen sind weitere fesselnde Relieftafeln zu sehen. Sie stammen vermutlich vom Baumeister der Domfassade, Guidetto da Como, einem Künstler des frühen 13. Jahrhunderts. Vier Szenen schildern das Leben des heiligen Martin. Andere stellen in den "Zwölf Monaten" den ländlichen Jahresablauf dar. Die Szenen handeln anschaulich z.B. von der Weinernte, dem Dreschen, dem Schlachten eines Schweins oder der Obsternte.
Im rechten Portal ist in einer Lunette die "Enthauptung des Heiligen Regulus" dargestellt. Der Heilige war ein christlicher Martyrer, dessen Reliquien im Dominnern verwahrt wurden und dessen Altar durch das rechte Portal zu erreichen war.
Das Innere des Doms ist mit zahlreichen Kunstschätzen ausgestattet. Am Eingang zeigt eine imposante Skulptur den Heiligen Martin zu Pferde, im Begriff, seinen Mantel mit dem Bettler zu teilen, den er später als Christus erkennt. Das Werk stammt von einem unbekannten Künstler des 13. Jahrhunderts.
Über dem linken Portal ist ein Fresco aus dem späten 15. Jahrhundert zu sehen, welches die Legende vom "Volto Santo" erzählt, deren Inhalt im Tempietto deutlich wird. Der kleine achteckige Tempel im linken Seitenschiff entstand nach einem Entwurf des Bildhauers Matteo Civalti und wurde als Heimstätte der Christusstatue "Volto Santo" errichtet. Die Legende besagt, dass die Statue vom Heiligen Nikodemus aus Zedernholz gefertigt worden sei. Dieser Heilige galt als Augenzeuge der Kreuzigung und Bestattung Christi.
------------------
San Giovanni
------------------
San Giovanni wurde ursprünglich der Heiligen Reparata geweiht und im 12. Jahrhundert wurde sie neu erbaut. Die Fassade von San Giovanni ist aus dem 16. Jahrhundert und das Mittelportal der Kirche enthält Elemente aus der Romanik. An das linke Querschiff schließt sich das quadratische Baptisterium aus dem 14. Jahrhundert an. Die hohe spitzbogige Kuppel wurde 1393 nachträglich gewölbt.
----------------------
Piazza del Giglio
----------------------
An der Piazza del Giglio kann man in der Pasticceria Tadeucci die typischen Süßigkeiten aus Lucca probieren, z.B. "Buccellato", ein hartes, aromatisches Anisbrot.
-----------------------
Piazza Napoleone
-----------------------
Piazza Napoleone ist der größte Platz und somit auch der Mittelpunkt von Lucca.
Im Palast residierte einst Napoleons Schwester Elisa Bartolomeo, die hier als Herzogin über das Fürstentum Lucca herrschte. Der Innenhof des repräsentativen Gebäudes ist mit zahlreichen Pflanzen schön gestaltet. Jeden dritten Samstag findet an diesem Platz ein Antiquitätenmarkt statt. In der Gelateria Pinguino an der Piazza Napoleone gibt es übrigens das beste Eis.
-----------------------------
Palazzo della Provincia
-----------------------------
Auf der westlichen Seite der Piazza Napoleone erhebt sich der Palazzo della Provincia. 1578 wurde mit dem Bau des Platzes begonnen, welcher 1728 vollendet wurde. Früher trug der Palazzo della Provincia auch den Namen Palazzo della Signoria. Heute befindet sich auf dem Platz der Sitz der Ratsherren von Lucca.
---------------
San Giusto
---------------
San Giusto wurde Ende des 12. Jahrhunderts gebaut. Die Sandsteinfassade gehört zu den ausgewogensten Luccas. Über den Seitenportalen liegen den relativ hohen Kämpfern sichelförmige, leicht gestelzte "pisanische" Rundbögen auf. Das größere Mittelportal wurde mit reichem antikisierenden Ornamentschmuck und Löwenfiguren versehen. Das Innere wurde im 17. Jahrhundert barockisiert.
--------------------------
San Michele in foro
--------------------------
Die Entstehung von San Michele in foro beruht auf den Bürgern des ehemaligen Römerforums. In Konkurrenz zum Dom errichteten sie 1070 ein Gotteshaus, welches die dem Erzengel Michael weihten: San Michele in foro. Die Arbeiten an der Außenverkleidung und der Fassade dauerten jedoch bis in die zweite Hälfte des 13. Jahrhunderts. Obwohl das Gotteshaus an den Pisaner Dom erinnert, ist diese basilikale Anlage mit Querschiff selten in der Toskana. Wie in Pisa präsentiert sich auch San Michele in foro ganz in Marmor. In ihrer eindrucksvollen Fassade verbinden sich farbige Marmorbänder mit einer erstaunlichen Fülle von Loggien, Blendarkaden und gemusterten Säulen. Die dekorativen Stilelemente sind charakteristisch für den so genannten pisanisch-romanischen Architekturstil, der sich in Folge der Handelsbeziehungen Pisa's zum Orient unter dem Einfluss byzantinischer Kunst entwickelte.
Diese reiche Schaufassade von San Michele in foro war Ausdruck des Bürgerstolzes. In der Kirche selbst fanden daher auch Versammlungen des großen Bürgerrats statt. Das Innere der Kirche San Michele in foro ist schlicht. Die ursprüngliche barocke Ausstattung wurde im 16. Jahrhundert entfernt und die romanische Holzdecke durch ein Gewölbe ersetzt. Im Inneren beherbergt sie jedoch an der Wand des rechten Querschiffs ein herausragendes Kunstwerk: Ein Altargemälde Filippino Lippes aus dem späten 15. Jahrhundert, die Heiligen Hieronymos, Sebastian, Rochus und Helena. Außen sind Überreste einer älteren Kirche aus dem 8. Jahrhundert zu sehen: herabgesunkene, winzige Fenster an der Apsis.
---------------------
Palazzo Pretorio
---------------------
1492 wurde gegenüber von San Michele in foro der Sitz des Podestà und des Strafgerichts errichtet: der Palazzo Pretorio. Erbaut wurde er nach den Plänen von Matteo Civitali und 1588 durch Vincenzo Civitali erweitert.
--------------------
Torre delle Ore
--------------------
Torre delle Ore, übersetzt "Turm der Stunden" genannt, stammt aus dem 13. Jahrhundert. Früher trug er auch den Namen "Turm des Streites". Bis 1471 diente der Torre delle Ore als Uhrenturm.
--------------------------------
Palazzo Controni-Pfanner
--------------------------------
Der Palazzo Controni-Pfanner wurde 1667 erbaut. Der dazugehörige Garten als auch die Statuen stammen aus dem 18. Jahrhundert. Von der Stadtmauer aus hat man einen wunderschönen Blick darauf. Doch auch ein Kleidermuseum mit Kleidungsstücken vom 18. Jahrhundert bis heute ist hier zu finden.
-----------------
San Frediano
-----------------
Im 6. Jahrhundert gründete der Heilige Bischof Fredianus eine Kirche. Teile dieses Fundaments konnten 1950 freigelegt werden. Wie gewohnt lag die Anlage nach Osten gerichtet außerhalb der römischen Stadtmauern. Der heutige Bau des San Frediano wurde 1112-1147 in basilikaler Form mit niedrigen Mauern, ohne Kapellen und ohne Chorstufen errichtet. 1206 wurde dann der Mauerring von Lucca erweitert und schloss nun auch San Frediano und Santa Maria Forisportam ein.
Um die Fassaden nicht gegen die neuen Mauern zu richten, wurden sie zur Ostseite verlegt. Im 13. Jahrhundert wurden die Längsmauern dann um 3,30 m erhöht und die Taufkapelle und die Kapelle Santa Croce in den Kirchenraum miteinbezogen. Auch andere Kapellen wurden im Laufe von drei Jahrhunderten hinzugefügt.
Die ursprünglich aus drei mittleren Feldern bestehende Fassade wurde im 19. Jahrhundert durch das Mosaik von Berlinghiero ergänzt und zeigt die Himmelfahrt Christi. Ein weiteres Fassadenmosaik gibt es innerhalb der Toskana nur an San Miniato al Monte in Florenz.
Wie auch beim Palazzo Controni-Pfanner hat man den schönsten Blick von der Stadtmauer aus. Der hohe Innenraum mit offenem Dachstuhl gehört zu den eindrucksvollsten Räumen Luccheser Romanik.
Im Innern beeindruckt die Fantana Lustrate, ein besonders schönes Taufbecken, den Betrachter. Drei Künstler des 12. Jahrhunderts wirkten an den Reliefs mit. Ein Maestro Roberto genannter Künstler schuf die Szenen aus dem Leben des Moses an den äußeren Abschnitten des Hauptbeckens; in der "Durchquerung des Roten Meeres" sind die ägyptischen Soldaten als mittelalterliche Ritter dargestellt. Ein zweiter, unbekannter Künstler fügte die Figuren von sechs Aposteln und des "Guten Hirten" hinzu. Ein dritter schuf die übrigen Apostel und die "Zwölf Monate" oberhalb des Beckens.
An der Wand hinter dem Taufbecken sind Terrakottoskulpturen der "Verkündigung" und eine Figur des "Heiligen Bartholomäus" von Matteo bzw. Andrea della Robbia zu sehen. In der Cappella Fatinelli ruht der unversehrte Leichnam der Heiligen Zita. Die Heilige wurde im 13. Jahrhundert in Lucca geboren, war Dienstmädchen und wurde Schutzpatronin der Hausangestellten. Einer Legende nach soll sie ihrem Dienstherren regelmäßig Brot gestohlen und es den Armen gegeben haben. Als sie eines Tages gefragt wurde, was sie in ihrer Schürze trüge, antwortet sie: "Nur Rosen und andere Blumen." Als der Zweifelnde nachsah, hatte sich das Brot wie durch ein Wunder verwandelt.
Der Hochaltar wird von einem schönen Marmorfußboden aus dem 12. Jahrhundert umgeben; der Altar selbst wurde um den Leichnam des Heiligen Frediano herum errichtet.
Die vierte Kapelle des linken Seitenschiffs ist die Cappella Trenta. Sie stammt aus dem Jahr 1413 und enthält unter anderem Werke Jacopo della Quercias: ein außergewöhnliches Retabel der Madonna sowie die Grabmale des Stifters der Kapelle: Lorenzo Trenta und seiner Ehefrau.
In der Cappella di Sant' Agostino sind die schönsten Fresken der Kirche zu sehen; es sind die Werke von Amico Aspertini. Die Szenen zeigen den "Heiligen Frediano, der den Fluss Serchio teilt", "Die Geburt Christi", "Die Taufe des Heiligen Augustinus" sowie die "Ankunft des Volto Santo in Lucca".
--------------------------------------------
Piazza del Mercato (Amphitheater)
--------------------------------------------
Der Piazza del Mercato ist die Arena des ehemaligen Amphitheaters. Auf den Grundmauern wurden die heutigen Häuser errichtet, was man an der Rundform erkennen kann. Noch erhalten vom alten Amphitheater sind zwei Reihen mit jeweils 54 Arkadenbögen. Das römische Amphitheater aus dem zweiten Jahrhundert umfasste 1000 Zuschauer. 1830 wurden die Gebäude in der Mitte abgerissen, um so zumindest die Form der Arena wiederherzustellen.
Das Profil des ehemaligen Amphitheaters ist noch erkennbar, wenn man um den Platz herum durch die "Via dell'Anfiteatro" geht und die bis zu sechs Etagen hohen Häuser bewundert. Heutzutage ist dieses Amphitheater das ideelle Bühnenbild für die Vorstellungen im Freien, während es früher nur einen Obst- und Gemüsemarkt war.
-------------------
San Francesco
-------------------
Auf der Via delle Fratta kommt man auf die Kirche San Francesco zu. Im Jahre 1228 wurde der Bau der einschiffigen Franziskanerkirche zum Anlass des Todesjahres des Heiligen Franziskus begonnen. Jedoch wurde der obere Teil der Kirche im 14. und 17. Jahrhundert stark abgeändert und ergänzt, wie man noch heute erkennen kann. Im Inneren befindet sich ein Chorgestühl mit Intarsien, Fresken des 15. Jahrhunderts und Grabmälern, unter anderem vom Boccherini. Doch die Kirche birgt noch mehr, wie z. B. das Grab von Castruccio Castracani, ehemaligem Herzog von Lucca.
------------------------------------------------
Villa Paolo Guinigi (Nationalmuseum)
------------------------------------------------
Paolo Guinigi war der Herrscher der Stadt Lucca und ließ seine Villa, auch Stadtpalast genannt, 1418 konstruieren. Sie birgt heute das Nationalmuseum Lucca's in Form einer archäologischen Sammlung (prähistorische Funde der Etrusker u. Römer, des nahen Territoriums), wunderbare mittelalterliche, aus der Renaissancezeit u. gotische Skulpturen, Kapitelle, Fragmente und Marmore, Reliefs, Möbel, Holzsitze, wunderbare Holzmosaiken (auch Stadtansichten), Fresken und Malereien vom Mittelalter bis zur Barockzeit. Kunstwerke folgender Künstler sind ebenfalls im Nationalmuseum zu sehen: Vecchietta, M. Civitali, Berlinghieri, Puccinelli, Fra' Bartolomeo, Beccafumi, Vasari, Batoni etc. Außerdem kann man die Masse der Stadt Lucca ab dem 18. bis zum 19. Jh. Nachvollziehen und Einrichtungsgegenstände und heilige Kirchengewänder, Stoffe aus lokalen Webereien vom 16. bis 17. Jahrhundert bewundern.
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Was ist sonst noch wichtig?
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Wie bereits erwähnt, hat Lucca riesige Rasenflächen direkt an der Stadtmauer. Wenn man das Glück hat, dass die Sonne scheint und es mal nicht regnet, dann ist es hier wirklich wunderschön! Mal abgesehen von den trockenen Informationen über die Sehenswürdigkeiten, fand ich selbst die ganzen Kirchen nicht so interessant. Und ich muss sagen, Lucca hat wirklich mehr als genug davon. Irgendwie sehen die auf Anhieb alle gleich aus. Und den beweis dafür konnten wir mit unserer Führung sogar auch liefern. Einer unserer Lehrer hatte die Tour ein klein wenig verändert und noch eine kleine Kirche eingebaut, die in unserem Plan nicht vorkam. Meine Freundin (die den zweiten Teil unseres Rundgangs präsentierte) hat das nicht bemerkt und einfach die nächste Kirche vorgestellt. Tja, sogar unserem künstlerisch gut gebildeten Lehrer ist das nicht aufgefallen…
~~~~
Fazit
~~~~
Na ja, ich muss sagen, Lucca ist wirklich ein super schönes Städtchen. Die Stadtmauer fand ich echt toll und die Rasenflächen machen eine wirklich schöne Atmosphäre. Lucca hat diesen schönen südlichen Touch, ist aber trotzdem so schön grün irgendwie *g* Abgesehen von dem Scheiß Regen fand ich die Stadt als auch unsere geplante Tour wirklich nicht schlecht! Daher gebe ich mal vier Sterne und empfehle Lucca als Reiseziel auf alle Fäll weiter.
Ich freu mich schon auf eure Kommentare!
(c) Jatzia (alias Evolution bei Ciao) weiterlesen schließen
Bewerten / Kommentar schreiben