Pro:
Die medizinische Betreuung war hervorragend.
Kontra:
Keine Chance gegen Lungenkrebs !!!
Empfehlung:
Nein
Schreibe heute über ein wirklich nicht angenehmes Thema, das ich vom Bekanntwerden bis zum schrecklichen Ende, selbst miterleben durfte.
Der Leidensweg dauerte insgesamt knapp fünf Monate und der Mensch der diese Qualen aushalten musste, war 86 Jahre und eine Woche alt geworden, als der Tod sie endlich von ihren fürchterlichen Schmerzen erlöste.
Begonnen hat alles mit einem etwas eigenartigen Husten, bei dem immer etwas Auswurf dabei war. Nachdem die ältere Frau immer mehr an Gewicht verlor (18 kg in 2 Monaten) und ihre Nahrungsaufnahme immer geringer wurde, kam der unerlässliche Weg ins Krankenhaus.
Die Diagnose Lungenkrebs hat sie einfach beiseite geschoben und sie war sich ganz sicher, dass ihr geholfen werden wird und sie natürlich wieder ganz gesund wird.
Was diese Frau in den folgenden Monaten mitmachte, war gelinde gesagt eine einzige, menschenunwürdige Quälerei. Der körperliche Verfall ging derart rasant vonstatten, dass ich oft ungläubig und fassungslos dastand, wenn ich sie mal 4 - 5 Tage nicht sah.
Nach 3 Monaten war sie nicht mehr fähig selbst aufzustehen, um zB. aufs WC zu gehen oder ihre gewohnten Dinge des Alltags zu erledigen.Sie war auch schon vorher oft am Leibstuhl stecken geblieben und hatte nicht mehr die Kraft, selbst wieder zum Bett zu gehen.
Ich legte ihr die Hand auf und versuchte ihr soviel positive Energie als nur möglich zu vermitteln, um ihr gleichzeitig etwas die Schmerzen zu lindern. Ihr mittlerweile zahnloser Mund flüsterte ein leises Danke, wobei ein leichtes Lächeln über ihr Gesicht huschte. Es tat ihr offensichtlich wirklich gut, sodaß ich oft stundenlang bei ihr saß und beobachten konnte, dass sie viel weniger und vor allem etwas leichter hustete.
Doch leider waren dies nur vorübergehende Höhenflüge, denn diese heimtückische Krankheit setzte langsam aber sicher zum Finale an.
Die Hustenanfälle wurden immer häufiger, wobei sie den Auswurf oft nicht mehr selbst ausspucken konnte, weil der Körper einfach schon zu schwach war.Die darauffolgenden Erstickungsanfälle waren so ziemlich das Fürchterlichste, dass ich bisher erlebt hatte
Sie hatte bis zu ihrem 86. Geburtstag insgesamt 38 kg abgenommen und sah wirklich so stark mitgenommen aus, dass einem das Herz weh tat.
Die letzte Woche ihres Lebens verbrachte sie überwiegend in einem Dämmerzustand, wobei sie sehr oft vor lauter Schmerzen laut aufschrie und ihr schwacher Körper sich leicht aufbäumte.
Sie erkannte und registrierte auch niemanden mehr nicht mal ihre Schwester..
Als sie schließlich von ihren fürchterlichen Qualen erlöst wurde, war ich zwar nicht anwesend, aber man sagte mir, sie sei ganz ruhig eingeschlafen, das Herz hatte keine Kraft mehr und sie hörte einfach auf zu atmen.
Ich habe noch nie zuvor, einen Menschen über so lange Zeit, so schrecklich leiden gesehen.
Ich möchte mit diesem Beitrag eigentlich gar nichts bezwecken, vor einer Stunde wusste ich gar nicht, dass ihn schreiben würde, mir ist nur beim durchblättern dieses Erlebnis wieder sehr nahe gekommen und ich konnte gar nicht anders, ich musste schreiben, zumal diese Leidensweg erst vor einem halben Jahr geschah. weiterlesen schließen
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