Pro:
Die Farbpalette
Kontra:
Der Preis und die Qualität
Empfehlung:
Nein
Hallo liebe Freunde,
nach einer sehr langen “Künstlerpause” (Prüfungsphase + anschl. Erkältung) melde ich mich wieder und zwar mit hemmungsloser Kritik über zwei Produkte, sprich Lidschatten, der Kosmetikmarke “MAC”.
Ich bin im Allgemeinen nicht sehr begeistert von MAC - Produkten, doch möchte ich mich jetzt im Voraus bei den Fans dieser Marke erstmal dafür entschuldigen, falls ich jemandem darunter zu nahe treten sollte...
Dieser Bericht handelt über zwei Töpfchen Lidschatten die ich bei MAC mehr oder weniger “unter Zwang” gekauft hatte...
Wie es dazu kam bedarf es einer “kleinen” Vorgeschichte, weshalb dieser Bericht recht lang werden wird.
Damals hatte mir eine Kollegin diese Marke empfohlen, denn sie hatte sowohl ein Kompakt Make-Up als auch loses Puder von MAC und war einfach begeistert. Ich hatte schon in meiner Stadt so eine MAC-Filiale gesehen und beschloß an einem Samstagnachmittag mal da rein zu schnuppern. Diese Kollegin sagte mir übrigens, daß die bei MAC sehr professionell sind und daß die dort einen eingehend beraten.
Entweder hatte ich an dem Tag den falschen Moment erwischt oder die Kollegin hat ein absolut anderes Konzept als ich was Service angeht.
Ich muß zugeben, daß Samstagnachmittag vielleicht nicht der allerbeste Moment ist, guten Service zu erwarten...na ja, ich ging dahin, schicker Laden, große Theke mit allen möglichen Kosmetika und am anderem Ende einige Sessel, wo sich die gelangweilten Partner der kaufenden Frauen vom Shopping erholten und wo sich auch mein Freund sofort hinzu gesellte.
Es war viel los, aber es gab auch viele Verkäuferinnen, alle sehr jung. Nachdem ich lange und brav auf eine Verkäuferin gewartet hatte, war endlich eine frei, die mich dann aber komplett ignorierte, und dann war auch schon die nächste frei, die dann nach hinten verschwand. Als ich dann endlich gefragt wurde, ob man mir helfen könnte, hatte ich schon jede Menge Zeit gehabt, mir die Produkte in Eigenregie anzuschauen und schon eine Vorwahl getroffen. Doch wollte ich es mir nicht nehmen lassen, ordentlich beraten zu werden, man lernt ja schließlich nie aus.
Aber es gab keine Beratung. Auf meiner Aussage daß ich ein Kompakt Make up plus Puder suche schwenkte die Verkäuferin einfach ihren Unterarm anbietend auf die verschiedenen Make-Up- und Puder- Sorten im entsprechendem Regal. Zögernd wies ich auf das Make-Up daß ich mir während der langen Wartezeit heimlich ausgesucht hatte und fragte, ob sie das für mich empfehlen könnte. Sie sagte “Ja, natürlich”. Als ich sie dann fragte was denn der wesentliche Unterschied zu den drei, vier verschiedenen Kompakt Make-Up Sorten im Regal sei, nahm sie schulterzuckend jede Dose zur Hand und las mir lustlos die Kurzbeschreibung auf jeder Packung vor (hatte ich selbst auch schon getan).
Kennen Sie das Gefühl, sie werden schlecht bedient und die einzig logische Reaktion wäre sich zu verabschieden und ohne Beute das Geschäft zu verlassen, doch man schaut aus irgendwelchen nicht nachvollziehbaren Gründen über alles hinweg und will der Situation ein Ende machen indem man sich dann einfach schnell für was entscheidet? Genau diesen Fehler begann ich. Ich sagte der Verkäuferin daß ich dieses Make-Up und jenes Puder haben möchte. Dann wurde die Verkäuferin auf einmal wach und wollte mir noch ein Pinsel für das Puder andrehen.
Ich brauchte wirklich einen neuen Pinsel und war froh, daß ich daran erinnert wurde. Ich nahm den dicksten Pinsel mit und noch einen kleinen Augen-Make-Up Pinsel.
Soweit zum Einkauf.
Ich hatte noch nie bei MAC etwas gekauft und konnte mir denken, daß die Preise nicht gerade mit denen eines Drogeriemarktes verglichen werden konnten. Aber ehrlich gesagt hatte mich dieses Geschäft auch nicht so sehr beeindruckt, es war zwar schick und in einer guten Stadtlage, aber es hatte nichts mit so einer prunkvollen Douglas Filiale zu tun. Als ich dann an der Kasse gebeten wurde, über 100 Euro für diese 4 Teile zu zahlen, entdeckte ich dann doch eine Gemeinsamkeit mit der Douglas-Kette und ärgerte mich darüber, nicht direkt in so ein Tempel einkaufen gegangen zu sein, denn, auch wenn manchmal etwas hochnäsig, habe ich den Service der Verkäuferinnen dieser Ketten immer als angenehm empfunden.
Ich begann den nächsten Fehler denn ich bezahlte brav und verabschiedete mich höflich, statt zu fragen wie diese Summe zustande gekommen ist. Ich wußte was das Make-Up und das Puder ungefähr kosteten und wunderte mich. Draußen, mit meinem Freund, sah ich mir dann die Quittung an. Der Pinsel hatte 30 Euro gekostet. Erste Reaktion: Lachanfall. Das, was eigentlich ein “Nebeneinkauf” sein sollte war das Teuerste von allem. Na ja. Dann hatte es mich doch ein wenig geärgert denn, wenn ich schon 30 Euro für einen Kosmetikpinsel zahle dann möchte ich es bewußt machen. Ich ärgerte mich über meine Dummheit nicht zu fragen wieviel dieser Pinsel kostete.
Es waren keine 10 Minuten vergangen, dann war ich schon wieder im Laden und “meine” Verkäuferin war schon mit dem nächsten Kunden beschäftigt. Eine andere Verkäuferin sprach mich an und ich erklärte ihr was mir gerade passiert war und daß ich es ehrlich gesagt vermasselt hatte nach dem Preis zu fragen und es dann doch bereut hatte (ganz ehrlich eben). Die Verkäuferin erzählte mir was von der Exklusivität des Pinsels aus japanischen Naturhaaren und so ganz nebenbei auch, daß MAC keine Gelderstattung leistet. Aber ein Gutschein für ein Jahr über den Betrag sei möglich.
Ich nahm den Gutschein an und ging. Zu meiner Verteidigung möchte ich noch hinzufügen, daß dieser Pinsel mit transparenten Plastikgriff wirklich kein Designwunder war an dessen Anblick man sich dessen Exklusivität und einen Preis von 45 Euro hätte denken können.
Vorweg kann ich sagen, daß mich keines der MAC-Produkte “umgehauen” haben, weder das Make-Up noch das Puder. Doch darüber werde ich in den nächsten Berichten erzählen.
Nun saß ich da mit meinem Gutschein. Bei diesen ersten Besuch bei MAC war mir eine Sache sehr aufgefallen: Die wunderschönen Lidschatten in einer unzähligen Farbauswahl. Immer nur ein Farbton in einem runden Töpfchen in sehr ausgefallenen Farbtönen sowie man sie nicht in anderen Geschäften sieht. Nach ein paar Tagen war es dann soweit: Ich ging erneut zu MAC um meinen Gutschein einzulösen und hatte wirklich die Qual der Wahl. Es waren, ohne zu übertreiben, um die 100 Farben, eine schöner als die andere. Selbst als ich die Farben, die überhaupt nicht bei mir gehen, aussortiert hatte, war es immer noch schwierig. Die Farben waren schön, leuchtend, ausgefallen, irgendwie schöner als die gängigen Lidschattenfarben.
Schließlich entschied ich mich für “Humid” (ein sehr schönes dunkles Flaschengrün) und “Amber Lights” (intensives dunkles gold). Das Faszinierende an diesen Farben ist daß obwohl es sich bei beiden um dunkle Farbtöne handelt sind sie so intensiv und leuchtend daß sie schon wieder heller wirken. Schwierig zu erklären.
Zu dem Produkt: Es ist ein schlichtes rundes Plastiktöpfchen in der Farbe Anthrazit wobei die Mitte des Deckels transparent ist damit man natürlich die Farbe erkennen kann. Auf dem Deckel steht klein und dezent “Mac”. Das Ganze hat einen Durchmesser von ca. 3,5 cm und eine Höhe von ca. 1,5 bis 2 cm. Süß.
Auf der Rückseite steht, abgesehen von dem Namen der Farbe, noch.
Made in/ Fabrique au Canada - make Up Art Cosmetics Toronto London - Eye Shadow 1,5 g, 0,05 US OZ.
Soweit, so gut. Ach so, der Preis: 15 Euro pro 1,5 g Töpfchen. Ganz schön happig, 30 Euro für zwei Lidschattenfarben, aber es lohnt sich schon der Farben wegen, dachte ich.
Als ich dann das erste mal voller Freude meine neuen Lidschatten ausprobierte, kam die Enttäuschung. Es war Winter, eine Jahreszeit in der ich mehr Lidschatten als sonst trage und diese beiden Farben schienen sich gut zu kombinieren. Ich hatte die Absicht, auf die unteren Lider den dunkelgrünen Lidschatten und auf die oberen dezent den bronzefarbenen Lidschatten nach oben hin verlaufen lassen. Doch das Wort dezent ist hier fehl am Platz.
So schön die Farben im Töpfchen aussehen, so schlimm sehen sie aufgetragen aus. Ich sah aus wie kurz vor einem Zirkusauftritt. Die Farben entpuppten sich als viel zu intensiv wenn nicht grell. Das Grün wirkte wie ein Aufkleber auf meinen Augen, das Bronze wie Fasching-Make-Up. Ich war entsetzt. Doch dann dachte ich, die Farbe muß so intensiv sein, daß man sie viel spärlicher als andere Lidschatten auftragen muß. Also schminkte ich mich ab und im Anschluß erneut: diesmal trug ich den Lidschatten ganz vorsichtig und dünn auf. Der Unterschied war aber nicht groß. Es war einfach viel zu grell!!
Ich habe seitdem einige Male versucht, irgendwie von diesem Lidschatten Gebrauch zu machen mich aber immer wieder abgeschminkt. Es steht mir einfach nicht. Ich sage ja nicht, daß ich vielleicht nicht zu hell/zu dunkel für diese Farben bin, aber es sind Farben die mir sonst sehr gut stehen, weshalb ich doch denke daß das Problem an der Intensität der Farben liegt.
Und dann stellte ich noch ein Problem fest: Die Konsistenz der Lidschatten. Es handelt sich um Puderlidschatten. Anfangs noch kompakt, verwandelt sich der Puder nach dem Verbrauch in kleine Kügelchen an der Oberfläche. Also jedesmal wenn man etwas davon mit dem Pinsel heraus nimmt, bilden sich immer mehr Kügelchen. Man muß dann die Töpfchen gaaaanz vorsichtig öffnen, so daß keins der winzigen Kügelchen durch das leichte Rucken beim Öffnen raus springt und sich dabei auflöst. Die Farbe ist so intensiv, daß, speziell bei hellen Möbeln, sie nicht einfach weg zu wischen ist. Auch am Rand der Dose bildet sich ein Puderrand der das Handhaben der geöffneten Dose sehr erschwert, da man Angst hat, daß die gesamte Operation wieder in einer großen Schmiererei endet die man nur mühevoll beseitigen kann.
Fazit: Ich mach’s kurz: Teurer + schlecht = Finger weg! weiterlesen schließen
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